Der junge Ehemann

Hier unter dieser Linde
Saß ich vieltausendmal
Und schaut nach meinem Kinde
Hinunter in das Tal,
Bis daß die Sterne standen
Hell über ihrem Haus,
Und weit in den stillen Landen
Alle Lichter löschten aus.
Jetzt neben meinem Liebchen
Sitz ich im Schatten kühl,
Sie wiegt ein muntres Bübchen,
Die Täler schimmern schwül,
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Und unten im leisen Winde
Regt sich das Kornfeld kaum,
Und über uns säuselt die Linde –
Es ist mir noch wie ein Traum.

Notizen
Erstdruck 1837.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Der junge Ehemann. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-9734-4