Nacht überm Meere

Sommermondnacht. Wie mit drängenden Brüsten
Wirst das Meer sich über das dunkle Land;
Nebelgrau saugt Horizont und Küsten;
Lind ein Blinzellicht vom unsichtbaren Strand.
Wie der Schlange Schuppen schillern die breiten Wogen;
Steigen die phosphorglühen Tiefen des Meers empor?
Auf den Wogenkämmen kommt ein Glanz gezogen,
Den die Sonne an die Nacht verlor.

Notizen
Erstdruck in: Erlebte Gedichte, Berlin (Issleib) 1892, bzw. in: »Nemt, Frouwe, disen Kranz«. Ausgewählte Gedichte, Berlin 1894.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2011). Bierbaum, Otto Julius. Nacht überm Meere. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-338A-9