789. Der Schellenberg

Unweit Mespelbrunn in einem engen Tale steht ein alter viereckiger Turm, den bereits der Zahn der Zeit sehr benagte. In seinem Innern befindet sich noch eine Stiege von Stein, die unter [518] die Erde führte. Hier soll sich ein Raubritter aufgehalten haben, der die ganze Umgegend unsicher machte. Von dem Turme aus ging ein Draht nach dem nahen Berge, an dessen Ende in dem Turm eine Schelle angebracht war. Über den Berg selbst führte eine sehr lebhaft begangene und befahrene Straße, über diese war der Draht, leicht bedeckt, so geleitet, daß fast alle des Weges Kommenden ihn betreten mußten. Dann klingelte die Schelle, und der Räuber eilte auf einem Richtweg nach einer Stelle hin, wo er nun auf die Reisenden lauerte und ihnen ihre Last leichter machte; davon wird dieser Berg und Turm noch immer der Schellenberg genannt.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 789. Der Schellenberg. 789. Der Schellenberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-292D-8