551. Die Buschgroßmutter

In der Nähe von Leutenberg und am linken Saalufer haust nach der Sage des Landvolkes ein dämonisches Wesen, das heißt die Buschgroßmutter. Die hat viele Töchter, und diese werden Moosfräuleins genannt, mit denen zieht sie durch das Land zu gewissen Zeiten und in heiligen Nächten. Es ist nicht [379] gut, ihr zu begegnen, sie hat gar starre Augen und wirre Haare. Oft fährt sie auf einem kleinen Rollwagen daher, und da ist es wohlgetan, ihr zeitig auszuweichen. Die Kinder absonderlich scheuen diese Putzmommel und machen einander mit ihr zu fürchten. Es ist kein anderes Gespenst als die Hulda oder Bertha, die wilde Jagdfrau, welcher die örtliche Sage hier Kinder verleiht, wie in der Nachbargegend die Heimchen ihr folgen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 551. Die Buschgroßmutter. 551. Die Buschgroßmutter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-2645-C