812. Die Bilseiche

Bei Albertshofen im Forst, zwischen Kitzingen und Dettelbach, ist ein verrufener und unheimlicher Platz von ziemlicher Ausdehnung, den man insgemein die Bilseiche nennt. In der Mitte dieses Platzes standen drei große uralte Eichen, von denen in neuerer Zeit zwei gefällt sein sollen, eine davon steht aber noch, und man nennt sie die Bils- oder Bildseiche. In der alten Heidenzeit sollen auf jenem Platze große Versammlungen gehalten und Opfer errichtet worden sein. Jetzt lärmt und pfeift es dort oft, als wenn der wilde Jäger an der Stätte hausete, und niemand betritt, ohne Schauer zu empfinden, diesen Platz. Nicht weit davon ist ein Brunnen, welcher der Weihbrunnen heißt, da sollen in uralten Zeiten besondere Weihungen vorgenommen worden sein. Dieses Wasser rühmt das Volk als sehr gut und heilkräftig gegen Fieber.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 812. Die Bilseiche. 812. Die Bilseiche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-2358-B