290. Kobold.

Im Anfange dieses Jahrhunderts ersteigerte ein Bauer aus Baumerlenbach zu Neustadt an der Linde eine verschlossene Bequemlade, deren Schlüssel verlegt sein sollte. Nachdem er sie an sein Haus gefahren, fand er beim Abladen, daß sie sehr schwer sei. In der Freude, eine volle Lade, statt einer leeren, gekauft zu haben, ließ er dieselbe sogleich durch den Schlosser aufschließen. Da hüpfte ein kleines schwarzes Männlein heraus und wischte hinter den Ofen. Alle Bemühungen, es zu vertreiben, [273] waren vergebens; denn weil es in das Haus getragen worden, kann es niemand mehr hinaus bringen.

Gegenwärtig ist es mit den Hausangehörigen so vertraut, daß es zuweilen sich ihnen zeigt, niemals aber Fremden. An den Winterabenden, wenn die Leute beisammen in der Stube sitzen, pflegt es den Deckel des eisernen Hafens auf dem Ofen aufzuheben und wieder fallen zu lassen, auch wohl die Leute mit warmem Wasser aus dem Hafen zu spritzen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 290. Kobold. 290. Kobold. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1D65-9