406. Die Leiten.

Bei einer Beschießung Wertheims wollten die Frankreicher, welche es inne hatten, sich das Mainthal hinauf zurückziehen; allein hinter Eichel fanden sie die Berge am Wege bis Urfar von ihren Feinden besetzt. Diese überschütteten die Frankreicher mit Kugeln und Felsen und brachten ihnen eine solche Niederlage bei, daß der Main durch die Menge der Leichname gestellt wurde. Die Bauern von Bettingen schifften viele Flüchtige über; [361] beraubten sie aber dann all ihrer Habe. Hierdurch wurden sie zwar reich, blieben es jedoch nicht lange, weil das unrechte Gut kein Gedeihen hatte. Wegen des großen Blutbades heißt Urfardie Mördergrube und die Gegend abwärtsdie Leiden. Daselbst läßt sich, seit dem Treffen, in der Luft ein nächtliches Rasseln, Schießen und Rufen hören, welches das wilde Heer genannt wird. Wenn es herankömmt, pflegen die Leute, welche im Freien sind, sich mit dem Gesicht auf den Boden zu legen. Etliche, die stehen geblieben, sind theils umgeworfen, theils hinab in das Gebüsch der Leiten geschleudert worden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 406. Die Leiten. 406. Die Leiten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1CD4-6