448. Geist erlös't.

Auf den Wiesen bei Retzbach sah einst nachts der darübergehende Pfarrer ein Gespenst schweben und hielt ihm das spanische Kreuz, welches er anhängen hatte, entgegen. Da sagte der Geist: »Hättest du dein spanisches Kreuz nicht und keinen Johannessegen getrunken, so wollte ich Dir etwas Anderes sagen!« Um die Ursache seines Umwandelns befragt, antwortete er: »Ich [386] hatte bei meinen Lebzeiten hier eine Wiese, zu der ich durch betrügerisches Messen ein Stück der anstoßenden brachte, und so lange das unrechte Gut nicht zurückgegeben ist, so lange muß ich dabei umgehen.« Hierauf bezeichnete er das fragliche Stück, auf welchem am nächsten Morgen alles Gras hinweggebrannt war. Der Pfarrer brachte nun die Rückgabe des unrechten Gutes zu Stande, und seitdem wird das Gespenst nicht mehr gesehen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 448. Geist erlös't. 448. Geist erlös't. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1C03-B