57. Die Christnacht.

Während der Christmette blühen die Apfelbäume, blühen ab und tragen Früchte.

Um zwölf Uhr fließt aus den Brunnen, statt Wasser, Wein, und in den Ställen liegt alles Vieh auf den Knieen. Daß dasselbe in dieser Nacht über die Ereignisse [47] des künftigen Jahrs miteinander rede, wollte ein Mann zu Freiburg nicht glauben, und um darüber Gewißheit zu erlangen, legte er sich in seinem Stall unter die Krippe. Zwischen elf und zwölf sagten die Pferde zueinander: »Dieses Jahr müssen wir unsern Herrn auf den Kirchhof führen.« Der Mann erschrack hierüber, wurde nach einiger Zeit krank und verschied noch in dem Jahre.

Ein anderer, der, einer Wette wegen, im Stall auf das Reden des Rindviehs wartete, ward am Morgen daselbst todt gefunden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 57. Die Christnacht. 57. Die Christnacht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1AC0-4