3.

Auf dem St. Antoniusberge wollte man eine kleine Kirche bauen, aber was man am Tag aufführte, ward in der Nacht durch unbekannte Gewalt wieder eingerissen. Da warf der Maurer von dort seinen Hammer in Gottes Namen in die Luft, um zu erfahren, wohin das Kirchlein kommen solle. Derselbe fiel, eine halbe Stunde davon, in einer sumpfigen Wüste, die dasTodtmoos hieß, bei einer Tanne nieder. Auf diesen Platz beschloß man nun zu bauen, und als zu diesem Zwecke der Baum umgehauen wurde, fand sich darin ein hölzernes Mariabild. Zu dem Kirchenbau wollte man schöne Felsen in der Nähe verwenden, allein der Teufel machte sie unbrauchbar, indem er mit seinen Klauen die Ritze und Spalten hineinkratzte, welche heute noch zu sehen sind. Gleichwohl ward das Kirchlein aufgeführt, und darin das Bild zur Verehrung ausgesetzt. Auf dem Antoniusberg errichtete man ein Kreuz, wobei die Pilger zu halten und zu beten pflegen.

Fußnoten

1 Diese Sagen weichen gänzlich ab von der Entstehungsgeschichte der Todtmooser Wallfahrt, welche Placidus Rauber beschrieben hat in dem Werke: Kürtze Histori. Unser lieben Frawen auff dem Schwartzwald in dem Todtmoß zum Schönbühl etc. Friburgi Brisg. 1628.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 14. Ursprung der Todtmooser Wallfahrt. 3. [Auf dem St. Antoniusberge]. 3. [Auf dem St. Antoniusberge]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-17C0-F