5. Der Bischof giebt das Salz

Da er nun Abschied hat genommen,
Nach Lotter wiederum gekommen,
Wollt eine Zeitlang ruhen fein
Bey seiner Frau und Kinderlein,
Der Bischof ihm von Halberstadt
Die Freundschaft aufgesaget hat,
Er mocht wohl seyn der Narr gewesen,
Der schlechten Rath dem Fürst gegeben.
Er wollt nicht ruhen, bis er brächt
Um alle Güter sein Geschlecht.
Herr Thedel sprach: »Ich freue mich,
Der Bischof hat viel mehr als ich,
Das man ihm nehmen kann und rauben,
Das sag ich ihm mit gutem Glauben.«
Mit Reitern hat er sich bemannt,
Drey hundert starke Männer fand,
Wohl über funfzig Dörfer und Städt,
Des Junker Thedels Panner weht,
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Und gingen nun den geraden Weg
Und nahmen alles Vieh hinweg;
Der Bischof auch gefangen ward,
Und sitzt in Lotter wohl ein Jahr,
Er wollt das Vieh gern wieder haben,
Und mußt dazu das Salz bezahlen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 2. Des edlen Helden Thedel Unverfehrden von Walmoden Thaten. 5. Der Bischof giebt das Salz. 5. Der Bischof giebt das Salz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-12A5-6