Des Pfarrers Tochter von Taubenheim

Da drunten auf der Wiesen
Da ist ein kleiner Platz,
Da thät ein Wasser fließen,
Da wächst kein grünes Gras.
Da wachsen keine Rosen,
Und auch kein Rosmarein,
Hab ich mein Kind erstochen
Mit einem Messerlein.
Im kühlen Wasser fließet
Sein rosenrothes Blut,
Das Bächlein sich ergießet
Wohl in die Meeresfluth.
Vom hohen Himmel sehen
Zwei blaue Aeugelein,
Seh ich mein Englein stehen
In einem Sternelein.
Dort droben auf dem Berge
Da steht das hohe Rad,
Will ich mich drunter legen
Und trauern früh und spat.
Hast du mich denn verlassen
Der mich betrogen hat,
Will ich die Welt verlassen,
Bekennen meine That.
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Der Leib der wird begraben,
Der Kopf steht auf dem Rad,
Es fressen den die Raben
Der mich verführet hat.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 2. Des Pfarrers Tochter von Taubenheim. Des Pfarrers Tochter von Taubenheim. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-11BB-D