Das Rautensträuchelein

Mündlich.


Gar hoch auf jenem Berg allein
Da steht ein Rautensträuchelein,
Gewunden aus der Erden
Mit sonderbar Geberden.
Mir träumt ein wunderlicher Traum,
Da unter diesem Rautenbaum,
Ich kann ihn nicht vergessen,
So hoch ich mich vermessen.
Es wollt ein Mädchen Wasser holen,
Ein weisses Hemdlein hatt sie an,
Dadurch schien ihr die Sonnen,
Da überm kühlen Bronnen.
War ich die Sonn, war ich der Mond,
Ich bliebe auch, wo Liebe wohnt;
Ich war mit leisen Tritten,
Wohl um Feinslieb geschritten.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 1. Das Rautensträuchelein. Das Rautensträuchelein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1132-E