Wie kommt es, daß du traurig bist?

Mündlich.

Jäger.

Wie kommts, daß du so traurig bist,
Und gar nicht einmal lachst?
Ich seh dir's an den Augen an,
Daß du geweinet hast.
Schäferin.

Und wenn ich auch geweinet hab,
Was geht es dich denn an?
Ich wein', daß du es weißt, um Freud,
Die mir nicht werden kann.
Jäger.

Wenn ich in Freuden leben will,
Geh' ich in grünen Wald,
Vergeht mir all mein Traurigkeit,
Und leb wie's mir gefällt.
Schäferin.

Mein Schatz ein wackrer Jäger ist,
Er trägt ein grünes Kleid,
Er hat ein zart roth Mündelein,
Das mir mein Herz erfreut.
Jäger.

Mein Schatz ein holde Schäfrin ist,
Sie trägt ein weißes Kleid,
Sie hat zwei zarte Brüstelein,
Die mir mein Herz erfreun.
[198] Beide.

So bin ich's wohl, so bist du's wohl
Feins Lieb, schöns Engelskind,
So ist uns allen beiden wohl,
Da wir beisammen sind.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 1. Wie kommt es, daß du traurig bist. Wie kommt es, daß du traurig bist. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0E62-8