Sonnenblicke

Mündlich.


Der Sommer und der Sonnenschein,
Ganz lieblich mir das Herze mein
Erquicken und erfreuen;
Daß ich mit Lust im grünen Gras
Mag springen an dem Reihen.
Des lacht die Allerliebste mein,
Wollt Gott, ich sollt heut bei ihr seyn,
In Züchten und in Ehren;
Das wär meins Herzens größte Freud,
Darauf darf ich wohl schwören.
Demselben wackren Mägdelein,
Schickt neulich ich ein Kränzelein,
Mit rothem Gold umwunden;
Dabei sie mein gedenken sollt,
Zu hunderttausend Stunden.
Ich ritt durch einen grünen Wald,
Da sangen die Vöglein wohlgestalt,
Frau Nachtigall mit ihnen;
Nun singt ihr klein Waldvögelein,
Um meines Buhlen willen.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Sonnenblicke. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0D59-6