Der alte Lanzknecht

Fliegendes Blat.


Wohl auf ihr Lanzknecht alle,
Seyd fröhlich, seyd guter Ding,
Wir wollen Gott den Herren
Dazu den edlen Köning,
Er legt uns ein gewaltigen Haufen ins Feld,
Es soll kein Lanzknecht trauren um Geld,
Er will uns ehrlich lohnen
Mit Stüwern und Sonnenkronen.
Der Herzog aus Burgunde,
Derselbig treulose Mann,
Wollt uns den edlen Franzosen
Schändlich verrathen han,
Das schaffet Gott durch seine Güt,
Gott woll uns den edlen König behüt,
Er ist ein edler Herre,
Wir dienen ihm allzeit gerne.
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Beym Bauren muß ich dreschen
Und essen saure Milch,
Beym König trag ich volle Fleschen,
Beym Bauren ein groben Zwilch,
Beym König tret ich ganz tapfer ins Feld,
Zieh daher als ein freyer Held,
Zerhauen und zerschnitten,
Nach adelichen Sitten.
Es soll kein Lanzknecht garten
Vor eines Bauren Haus,
Denn er muß rotten und harken,
Daß ihm der Schweiß bricht aus,
Dazu das Mark in seim Gebein;
Viel lieber diene ich dem König allein,
Denn einem reichen Bauren,
Er giebt uns das Geld mit Trauren.
Der uns dies neue Liedlein sang
Von neuem gesungen hat,
Das hat gethan ein Lanzknecht gut,
Ist gelegen vor mancher Stadt,
In mancher Feldschlacht ist er gewesen,
In vielen Stürmen hat er genesen,
Dem edlen König zu Ehren,
Sein Lob ist weit und ferne.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 2. Der alte Lanzknecht. Der alte Lanzknecht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0B32-A