Schön bin ich nicht

Schöne Lieder Henrici Finkens. 1536.


Schön bin ich nicht, mein höchster Hort,
Laß mich das nicht entgelten,
Lieb gilt für schön an manchem Ort,
Lieb soll vor aller Schönheit gelten.
Schön bin ich nicht, acht das gar klein,
Lieb thut all Ding bezwingen,
Lieb zwingt die Schönheit ganz allein,
Kann sie allein besingen:
»Ihr findet in Geschichten
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Vom Fisch Delphin genannt,
Kein Netz hält ihn mit nichten,
Und zieht ihn an das Land,
Allein durch lieblich Singen
Thut man ihn also zwingen,
Daß er kommt selbst ans Land.
Zum wunderbaren Zeichen
Auch die Waldvögelein,
Ihr Herzelein erweichen
Einander insgemein,
Mit lieblichem Gesange,
Das währet alsolange,
Bis sie vereinigt seyn.«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 3. Schön bin ich nicht. Schön bin ich nicht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0A66-2