Siegslied

Marianum epithalamium. S. 148.


Fangt an zu singen,
Die Trommel rühren,
Zertrennt ist Pharaos groß Heer;
Laßt Saiten klingen,
Und jubiliren,
Verschont hat uns das rothe Meer.
[185]
Hat nachgelassen
So stark zu fliessen,
Gestanden wie die Mauren fest;
Durch gute Straßen,
Mit trocknen Füssen
Gehn wir hindurch, wir sind getröst.
Will Moses führen
Das Heer der Männer,
Kommt ihr zu mir ihr Jungfräulein;
Mein Heer zu zieren,
Trotz euch Bekenner,
Bin Aron ich die Schwester dein.
Weil wir entronnen
Den Wasserwellen,
Sollt ihr der höchsten Majestät
So viel vergönnen,
Ein Fest anstellen,
Und singen, daß der Osten weht.
Der Thau wird fallen,
Und euch begiessen,
Herab vom hohen Himmelsbau;
Ihr sollt vor allen
Das Herz erschliessen,
Dem Honig süssen Himmelthau.
Dann wird benetzet,
Was vor geblieben,
Und ohne dies wohl Frucht gebracht;
Zugleich ergötzet,
Mehr angetrieben,
Was ausgedorret und verschmacht.
[186]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 3. Siegslied. Siegslied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0983-8