Weihnachtsfreude

1837.


Steh auf! Die Sonn' ist aufgegangen,
Es scheint das Licht der Herrlichkeit –
O Seele, klinge dein Verlangen,
Hell kling herein die neue Zeit!
Laß heut die frohe Kunde schallen
Weit übern Erdenball ringsum!
Erklinge, singe, künde allen
Der Menschheit Evangelium.
Dies ist das Licht, dies ist der Morgen,
Der Vorwelt dünner Dämmerschein,
Oft leuchtend auf und oft verborgen,
Nun scheint er hell zur Welt herein,
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Das Liebesrätsel ew'ger Güte,
Der Frommen Hort, der Weisen Lust –
Der Sehnsucht süße Rosenblüte
Erblüht nun voll in jeder Brust.
Drum sollst du, frohe Liebe, klingen,
Daß alle Welt in Wonne sei,
Mit allen Himmelschören singen:
Ihr dunkle Menschen eilt herbei!
O eilet euch im Licht zu baden!
Der Glanz des Himmels strahlt herein,
Und jeder Jammer, jeder Schaden
Der Nacht soll weggeleuchtet sein!
Kommt alle, die ihr lieft verloren
In freudenvoller Finsternis!
Denn Jesus Christus ist geboren,
Es scheint das lichte Heil gewiß.
O Liebesglanz! O Lebensmorgen!
O wunderbarer Gottesschein!
Weg Sünden, Schmerzen, Zweifel, Sorgen!
Denn Jesus Christ will unser sein.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Weihnachtsfreude. Weihnachtsfreude. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0528-5