Erinnerung aus unserm Frankfurter Reichstage von 1848

Ärgre dich nicht an den Fratzen,
Eseln unter Löwenhäuten,
An den Katzen ohne Tatzen,
Die den Freiheitsjammer läuten,
Ja den vollsten Freiheitsjammer,
Vaterlandesjammer heulen –
O ein Thor, der mit dem Hammer
Schlüge drein! Ein Held mit Keulen!
Doch o weh! Thor hebt den Hammer
Nie auf die, so du gewiesen,
Keilt nicht auf so kleinen Jammer,
Seine Schläge gelten Riesen;
Spuk von Zaubrern, List von Zwergen
Und des Hexenkessels Künste
Können seinem Stahl sich bergen:
Blitz zermalmet keine Dünste.
Mehr, o weh! Der Geist der Lügen,
Loke, hat den Thor bezwungen,
Sieg ist seinen Wandelzügen
Übers Reich des Lichts gelungen –
Darum hütet eure Lichter,
Tapfre Deutsche, fromme Christen!
Denn die feinen Bösewichter
Haben hunderttausend Listen.
Drum frischauf, ihr Tapfern, Frommen!
Drum frischauf, ihr Hellen, Lichten!
Zagt nicht! Deutschlands Thor wird kommen
Und die Satansbrut vernichten:
Tausendfach gefeite Hauben
Von dem feinsten Höllensegen
Halten nicht vor unserm Glauben,
Halten nicht vor unsern Schlägen!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Erinnerung aus unserm Frankfurter Reichstage von 1848. Erinnerung aus unserm Frankfurter Reichstage von 1848. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0523-F