Jesusgebet

1838.


Herr, du mein Licht, mein Heil, mein Leben,
Du süßer Heiland Jesus Christ!
Hilf, Herr! Hilf! Laß mich nicht entschweben
Von dir, wo Seelenfreude ist,
Wo Einfalt ist, wo Frieden ist,
Bei dir, bei dir, Herr Jesus Christ!
Hilf! Laß mich nicht im Schein verwildern
Der Welt, die tausendfarbig gleißt,
Die lockt, die Wesen durchzubildern,
Soweit das All die Bahnen kreist –
O gib mir deinen stillen Geist,
Des Namen Lieb' und Demut heißt!
[224]
O könnt' ich schaun aus deinem Bilde
Der Welten Ziel, der Menschen Sein
Mit voller Klarheit, voller Milde,
Dann wäre schon der Himmel mein,
Dann täuschte mich kein Schein vom Schein,
Das Licht der Lichter wäre mein.
O Licht der Lichter! Bild der Bilder!
Du Gottesglanz, du Liebesglanz!
Du Stiller, Treuer, Frommer, Milder,
Erleuchte mir die Seele ganz!
Dein Bild dies bilde ganz mir ein!
Und werde, bleibe ewig mein!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Jesusgebet. Jesusgebet. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0437-B