Ernst Moritz Arndt
Gedichte

[11] Hermanns Siegeslied

Wodan, Donnerer sie sanken,
Die Eroberer,
Die Tyrannen, durch der schlanken
Deutschen Todesspeer.
Ha! wie hieben löwenmutig
Todeswunden wir!
Ächzend flohen sie und blutig,
Jauchzend folgten wir.
Und die Fesseln ferner Welten
Sind gerächt, und nie
Sehen wir an unsern Belten
Nie als Herren sie.
Wodan, Dank! Tuiskons Söhne
Sind noch deiner wert,
Sieg sind ihrer Schilde Töne,
Tod ihr Heldenschwert.
Um die schimmernden Altäre
Mit dem Eichenkranz
Tanzen wir zu deiner Ehre
Frei den Lanzentanz.
Adler mit den blutigen Schwingen,
Flögt ihr luft'gen Pfad,
Um zum Kapitol zu bringen,
Was der Deutsche tat.
Denn es schweigt der Felderrn Rufen,
Schweigt der kleinste Mann;
Keiner, der auf Rosseshufen
Dieser Schlacht entrann.
[11]
Wein' itzt alle deine Götter,
August, um dich her!
In der Nacht der Eichenblätter
Herrschet Wodan mehr.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Hermanns Siegeslied. Hermanns Siegeslied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-03D2-8