[][][][][][][]
DIE
PREUSSISCHE EXPEDITION

NACH
OST-ASIEN.

NACH AMTLICHEN QUELLEN.
ZOOLOGISCHER THEIL.

ZWEITER BAND.
DIE LANDSCHNECKEN.

MIT XXII ILLUSTRATIONEN.


[figure]
BERLIN: MDCCCLXVII.
VERLAG DER KÖNIGLICHEN GEHEIMEN OBER-HOFBUCHDRUCKEREI
(R. v. DECKER).

[][[I]]
DIE
PREUSSISCHE EXPEDITION

NACH
OST-ASIEN.

ZOOLOGISCHER THEIL.

ZWEITER BAND.

[[II]][[III]]
DIE
PREUSSISCHE EXPEDITION

NACH
OST-ASIEN.

NACH AMTLICHEN QUELLEN.
ZOOLOGISCHER THEIL.

ZWEITER BAND.
DIE LANDSCHNECKEN.

MIT XXII ILLUSTRATIONEN.


[figure]
BERLIN: MDCCCLXVII.
VERLAG DER KÖNIGLICHEN GEHEIMEN OBER-HOFBUCHDRUCKEREI
(R. v. DECKER).

[[IV]][[V]]

VORREDE.


Der vorliegende Theil enthält die specielle Bearbeitung der-
jenigen Abtheilung des Thierreichs, welchem ich während der
Expedition und noch mehr während meiner daran sich an-
schliessenden Reisen im indischen Archipel meine besondere
Aufmerksamkeit gewidmet, der Land-Mollusken. Da es bei
dem gegenwärtigen Zustand der Wissenschaft unmöglich ist,
mit gleichen Vorkenntnissen, gleicher Erfahrung und Neigung
alle Klassen des Thierreichs zu umfassen, so habe ich es für
das Richtigere und Fruchtbringendere gehalten, während der
Reise diese eine mehr und mehr zu bevorzugen und nun auch
die Resultate davon ausführlicher zu bearbeiten. Directe Samm-
lungen an Ort und Stelle haben nun meiner Ansicht nach
neben dem Herbeischaffen von neuem Material für die Wissen-
schaft überhaupt auch noch dadurch Werth, dass sie zur
Feststellung des geographischen Verbreitungsbezirks der Arten
beitragen und ein Urtheil darüber, was individuelle und was
locale Variation, was besser als Varietät und was besser als
Art zu betrachten sei, begründen; Fragen, worin derjenige,
der immer nur vereinzelte Exemplare in Museen gesehen, sich
kaum vor Irrthümern schützen kann, während dem Reisenden
ihre Beantwortung sich unmittelbar aufdrängt, ohne dass ich
damit sagen will, dass dieselbe, wie sie hier bei einigen be-
*
[VI] sonders schwierigen Abtheilungen (Leptopoma, Amphidromus,
einige Naninen) versucht ist, die absolut richtige sei.


Eine solche Auffassung der Arbeit machte aber auch
die Vergleichung des Materials, welches Andere gesammelt,
wünschenswerth und ich habe mit Dank anzuerkennen, dass
mir für diesen Zweck ein mehrwöchentlicher Aufenthalt in
Leyden und London von dem Königlichen Kultusministerium
ermöglicht, die Benutzung der dortigen Sammlungen von den
Directoren Prof. Schlegel und Dr. J. E. Gray in liberalster
Weise gestattet, sowie von den Custoden der betreffenden
Abtheilungen, Dr. Herklots und Dr. Baird, auf die freund-
lichste Art erleichtert wurde. Eine noch reichere Sammlung
von Landschnecken des indischen Archipels, namentlich aus
Java, Bali und Sumbawa, besitzt Prof. Albert Mousson in
Zürich, welchem ich für die zuvorkommende Güte, lebendige
Theilnahme und guten Rathschläge, womit er mir die Durch-
musterung seiner Sammlung so angenehm und lehrreich ge-
macht hat, zu besonderem Danke verpflichtet bin.


Durch diese günstigen Umstände wurde mir leichter,
was mir schon von Anfang als Ziel der Arbeit vorgeschwebt
hatte, alles, was bis jetzt über die Land-Mollusken der be-
treffenden Gebiete (Japan, China, Siam und indischer Archipel)
bekannt geworden, zusammenzufassen, um dadurch künftigen
Sammlern, namentlich auch solchen, welche dort sich auf-
halten und daher keinen Zugang zu grösseren Bibliotheken
haben, eine Uebersicht des Vorhandenen und einen Anhalt
zum Bestimmen der Arten zu geben. Die eigentliche Bestim-
mung der Arbeit, die wissenschaftlichen Resultate der König-
lich preussischen Expedition darzustellen, erlaubte freilich
nicht das schon Bekannte so ausführlich zu behandeln und
namentlich nicht es so mit Abbildungen zu illustriren, wie
derjenige wünschen wird, welcher ohne andere literarische
Hülfsmittel im fernen Indien oder China diesem Theile des
Thierreichs seine Aufmerksamkeit zu widmen beginnt. Doch
[VII] sind, indem die Abbildungen nicht allein neue Arten im Sinne
des reinen Systematikers, sondern auch zum Theil nur bis
jetzt weniger oder unvollständig bekannte, ferner wichtige
Form- oder Farben-Variationen und andere individuelle Ab-
weichungen darstellen, ziemlich alle Gattungen und Unter-
gattungen in den Abbildungen vertreten, so dass mit Hülfe
derselben auch der minder Geübte ohne specielle Vorkennt-
nisse mit einigem guten Willen in das System und in die
unvermeidlichen Kunstausdrücke sich hineinfinden kann. Für
die eigentliche Beschreibung der Arten blieb ich nach alter
Sitte bei der lateinischen Sprache, eben der Kunstausdrücke
wegen und um dieselben auch Ausländern, welche nicht der
deutschen Sprache mächtig sind, verständlich zu machen.


Die zuverlässige Angabe des geographischen Vorkom-
mens der einzelnen Arten war mir eine der wichtigsten Auf-
gaben; eine Art unbekannten Vaterlandes ist für mich stets
eine unvollständig bekannte. In dieser Hinsicht hat die spe-
cielle Conchylienkunde in der letzten Zeit grosse Fortschritte
gemacht, doch begegnet man auch noch in den neuesten syste-
matischen Büchern, ohne Schuld der Verfasser, welche es eben
nicht besser wissen konnten, einer Anzahl sei es zu unbe-
stimmter, sei es geradezu unrichtiger Vaterlandsangaben; es
ist daher wohl gerechtfertigt, dieselben ausdrücklich anzu-
führen, um sie zu bekämpfen, damit es nicht den Anschein
erhielte, dass die betreffenden Arten ganz übergangen seien,
und auch gelegentlich durch eine Blumenlese älterer falscher
Vaterlandsangaben, an deren Falschheit jetzt Niemand mehr
zweifelt, zu zeigen, wie solche Unrichtigkeiten entstehen: am
häufigsten durch Seereisende, welche verschiedene Länder
besuchen und alles auf derselben Reise Gesammelte unter-
schiedslos zusammenwerfen, in anderen Fällen durch einzelne
Stücke, welche als Geschenke Anderer in eine sonst locale
Sammlung hineingerathen. Gerade diese Arbeit hat mich
überzeugt, wie sehr viel in Bezug auf die Kenntniss der
[VIII] Arten sowohl, als auch ihres geographischen Vorkommens
für die ostasiatischen Land-Mollusken von der Zukunft zu
erwarten ist; es würde mich freuen, wenn diese Arbeit als
ein zweiter Schritt nach dieser Richtung hin — den ersten
sehe in Mousson’s anregender und mustergültiger Bearbeitung
der javanischen Mollusken — anerkannt würde und zu wei-
terem Sammeln nicht nur von Arten, sondern auch Variatio-
nen, und zu zuverlässiger Angabe der Fundorte anregen
würde.


Um bei dieser Verallgemeinerung das Selbsterfahrene,
die Frucht der Königlich preussischen Expedition nach Ost-
asien, doch auch leicht kenntlich hervortreten zu lassen, habe
ich die Namen aller Arten, welche durch dieselbe dem Kö-
niglichen zoologischen Museum in Berlin zugekommen sind,
cursiv drucken lassen und ebenso alle Fundorte, an welchen
sie während der Expedition oder meiner daran unmittelbar
sich anschliessenden Reise im indischen Archipel von mir,
meinen Begleitern oder anderen Theilnehmern der Expedition
gesammelt worden sind.


Die Citate beziehen sich grösstentheils auf den Con-
chyliologen von Fach allbekannte systematische Bücher; die
weniger bekannten, speciell faunistischen sind in den einlei-
tenden literarischen Bemerkungen zu den einzelnen Faunen-
gebieten angegeben. Die einzelnen Bände sind in der Regel
durch römische Ziffern, Tafeln und Figuren durch arabische
bezeichnet. Bei Aufsätzen in Zeitschriften folgt auf den Na-
men des Verfassers der Titel der Zeitschrift mit einem grossen
Anfangsbuchstaben, bei selbstständigen den Namen des Autors
führenden Werken auf dessen Namen der Titel mit kleinem
Anfangsbuchstaben. Einzelne zufällige Abweichungen von
dieser Regel möge der Leser nachsichtig entschuldigen.
Chemn. ed. nov. bezeichnet die neue von Küster besorgte
Ausgabe des »Conchylien-Cabinets von Martini und Chemnitz«,
in welcher die uns hier interessirenden, die Landschnecken be-
[IX] treffenden Theile in der That ein selbstständiges Werk von
Dr. L. Pfeiffer (hier stets Pfr. abgekürzt) sind.


Die Abbildungen sind von meiner Schwester, Luise
von Martens, nach den Exemplaren, welche von mir gesam-
melt und im Berliner Museum aufbewahrt sind, auf Stein ge-
zeichnet, die der lebenden Thiere nach Skizzen, die ich an
Ort und Stelle gemacht, umgezeichnet; der Druck, da wo es
wünschenswerth war, Farbendruck, von Herrn W. Korn in
Berlin.


Schliesslich muss ich noch bemerken, dass der vor-
liegende Theil wesentlich schon im Beginn des Jahres 1865
niedergeschrieben und zum Druck bereit war, dieser aber
durch Umstände, deren Beseitigung nicht in meiner Macht
lag, sich so lange verzögert hat und ich dadurch genöthigt
war, manches Neuere, was damit in Beziehung gesetzt werden
konnte, nur mit wenigen Worten einzuschalten oder nicht zu
berühren.


Berlin, December 1867.


EDUARD VON MARTENS.


[[X]][[XI]]

INHALT.


  • Seite
  • I. Landschnecken von Madeira 3
  • II. Landschnecken von Rio Janeiro 6
  • III. Japanische Landschnecken 9
  • Pseudojapanische Landschnecken 35
  • IV. Chinesische Landschnecken 37
  • Pseudochinesische Landschnecken 57
  • V. Landschnecken von Siam 61
  • Pseudosiamesische Landschnecken 86
  • VI. Landschnecken der Philippinen 87
  • Von F. Jagor auf den Philippinen gesammelte Arten 93
  • Anordnung der Cochlostylen 96
  • VII. Die Landschnecken des indischen Archipels 99
  • Uebersicht der Literatur 100
  • Cyclostomacea 107
  • Opisthoporus 110
  • Pterocyclos 114
  • Cyclotus 116
  • Cyclophorus 130
  • Leptopoma 143
  • Alycaeus 150
  • Megalomastoma 153
  • Rhaphaulus 154
  • Pupinella 155
  • Pupina 156
  • Omphalotropis 159
  • Truncatella 162
  • Diplommatina 164
  • Paxillus 164
  • Helicina 166
  • Helicea 172
  • Vaginulus 175
  • Philomycus 178
  • Parmarion 178
  • Helicarion 182
  • Seite
  • Nanina 187
  • Hyalina 244
  • Trochomorpha 245
  • Arten zweifelhafter Stellung 254
  • Patula 258
  • Helix 261
  • Bulimus 332
  • Buliminus 367
  • Cionella 371
  • Stenogyra 372
  • Clausilia 377
  • Pupa 384
  • Streptaxis 387
  • Succinea 387
  • Arten, welche fälschlich aus dem indischen Archipel angegeben wurden 388
  • Nachträge und Berichtigungen 395
  • Tabellarische Uebersicht der Landschnecken des indischen Archipels 400
  • Rückblick auf die ostasiatischen Landschnecken 417
  • Register 431
  • Tafel-Erklärung 441
[[1]]

LANDSCHNECKEN.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 1
[[2]][[3]]

I.
LANDSCHNECKEN VON MADEIRA.


Indem ich den trefflichen Arbeiten von Lowe und Albers über die
Landschnecken von Madeira (vgl. I. Band, S. 22) nichts Wesent-
liches hinzuzufügen habe, beschränke ich mich darauf, die Arten,
welche ich daselbst während des vierzehntägigen Aufenthaltes der
Thetis gefunden, hier kurz aufzuzählen und für das Allgemeinere
auf den ersten Band dieses Werkes S. 9 und 10 zu verweisen.


Cyclostomacea.


Craspedopoma lucidum Lowe.


In der Schlucht Ribeiro frio nicht selten, bis 6 Mill. hoch und
5 Mill. breit.


Helicea.


Arion sp.


Klein, mit zwei blassen Seitenbinden am Hinterleib, wie
A. fuscus Müll. und hortensis Fer. Nur zwei Exemplare gefunden.


Limax gagates Drap.


Oben einfarbig schwarz; Schild mit einer bogenförmigen
Queerfurche ungefähr in seiner Mitte; der ganze Rücken gekielt.
Inneres Schälchen schmal und fest. Ziemlich häufig.


Limax Sowerbyi Fer.


L. marginatus Drap. et auctorum, non O. Fr. Müller.


Bis 13 Mill. lang, 2½ breit; Schild 3¾; Fühler schwarz; Hals
blassgrau mit zwei schwarzen, von den Fühlern ausgehenden Linien;
Schild chagrinirt, nach hinten aufgetrieben, braungelb, jederseits
mit einem schwärzlichen Strich; Rücken braungrau, tief gefurcht
und mit dunklen schief nach unten und hinten verlaufenden Linien
gemalt; der Kiel heller und erst gegen das Ende oder in zusammen-
gezogenem Zustande recht deutlich.


1*
[4]Nacktschnecken und Vitrinen von Madeira.

Sowohl bei Funchal als auf der Nordseite der Insel be-
obachtet.


Limax variegatus Drap.


Fühler und Kopf bläulich; Schild chagrinirt, eben, gelb mit
schwacher braunmarmorirter Zeichnung; Rücken beinahe aschgrau,
tief gefurcht, mit einem gelben Kiel durch seine ganze Länge,
Schleim farblos.


Bei S. Vincente an der Nordseite der Insel, nahe dem Meere,
unter Steinen gefunden.


Limax agrestis L.


Schild und Rücken braun, mit zahlreichen dunklen Flecken.
Kein eigentlicher Kiel. Innere Schale dünn, flach, oval.


In der Umgebung von Funchal gefunden.


NB. Albers, Malacologia Maderensis, führt nur Limax gagates
und variegatus auf, die Abbildungen derselben hat er aus Ferussac
entlehnt, sie beruhen also auf europäischen Exemplaren. Ich halte es
daher nicht für unnöthig, die an Ort und Stelle niedergeschriebenen,
freilich unvollständigen Notizen hier mitzutheilen, mit Ausnahme der all-
gemein bekannten Gattungsmerkmale (Lage des Athemloches etc.).


Vitrina Ruivensis Couthouy, Taf. 5., Fig. 6. (vergrössert).


Das lebende Thier fällt auf den ersten Blick durch den
goldenen Saum des Mantels auf; die Schale ist fast ganz von dem-
selben bedeckt. Die Fühler sind schwarz, der Hals hellgrau, oben
längsgestreift, an den Seiten mit schief nach unten und vorn ver-
laufenden schwarzen Bändern. Mantel schwarz, der die Schale
überragende Theil mit lebhaft orangegelbem Rande und blassröth-
lichem Längsbande jederseits; Athemloch länglich. Von der Schale
kommt nur auf der rechten Seite ein Theil zum Vorschein. Hinteres
Körperende zugespitzt, gekielt, blass, mit einem schwarzen Längs-
bande jederseits und zahlreichen von diesem schief nach unten
laufenden schwarzen Streifchen. Der Hals und die Seiten sind
deutlich gefurcht, der Mantel mit zahlreichen kleinen Höckern
besetzt, die concentrische bogenförmige Reihen bilden.


Ziemlich hoch oben am Pico Ruivo, an bemoosten Steinen
gefunden. 9. April.


Vitrina nitida Gould.


Die Schale wird grösser, ist glänzender, lebhafter gelb,
minder flach und hat ein verhältnissmässig grösseres Gewinde.
Ein grösserer Theil derselben bleibt im Leben unbedeckt; das
[5]Landschnecken von Madeira.
hintere Körperende (hinter der Schale) ist verhältmissmässig länger
als bei der vorigen; der Mantel ist einfach schwarz und hellbraun
marmorirt; die Seiten und der Fuss einfarbig, blass.


In feuchten Schluchten verschiedener Gegenden der Insel
im Monat April gefunden.


NB. Bei Albers, malacol. Maderensis p. 15 ist gerade Vitrina
nitida als V. Ruivensis beschrieben, was mich zu einer Verwechslung
beider Namen im ersten Theil dieser Arbeit S. 7 verleitet hat. Ich
gebe hier die Beschreibungen, die ich an Ort und Stelle nieder-
geschrieben und die etwas rohe Skizze des lebenden Thieres, die
ich damals in mein Tagebuch gezeichnet.


  • Hyalina Draparnaldi Beck.
  • Funchal und S. Vincente.
  • Patula (Janulus) bifrons Lowe.
  • Helix (Cochlicella) ventricosa Dr.
  • (Ochthephila) polymorpha Lowe.
  • — — leptosticta Lowe.
  • — — actinophora Lowe.
  • (Plebecula) nitidiuscula Lowe.
  • (Mycena) undata Lowe.
  • Cionella tornatellina Lowe.
  • Maderensis Albers.
  • S. Vincente.
  • Stenogyra decollata L. sp. (vgl. I. Band S. 10).
  • Funchal.
  • Clausilia crispa Lowe (auffallend dicklippig).
  • deltostoma Lowe.
  • Pupa anconostoma Lowe.
  • S. Vincente.

[[6]]

II.
LANDSCHNECKEN VON RIO JANEIRO.


Die Umgegend von Rio ist nicht reich an Landschnecken, wie die
folgende Uebersicht aller mir von dort bekannt gewordenen zeigt, wozu
die geognostische Bodenbeschaffenheit das ihrige beitragen mag. Ein-
zelnes lieferte mir, wie schon den Naturforschern früherer Expe-
ditionen, der Corcovado, Anderes die Tejuca, an bewaldeten feuchten
Stellen.


Vaginulus Taunaysii Fer.


Fer. hist. nat. pl. 8a., fig. 7.; 8b., 1. 2.; prodr. p. 13.


Mantel seitlich den Fuss nur wenig überragend, fein und
gleichmässig chagrinartig, einfarbig, blass. Fuss nach hinten den
Mantel (in zusammengezogenem Zustande) überragend; Fühler blass;
Lippen stark wulstig.


Länge 58, Breite des Mantels 14, des Fusses 9 Mill. (Spiritus-
exemplar).


Rio Janeiro, in den nächsten Umgebungen der Stadt nicht
selten, schon von Quoy und Gaimard auf der Reise von Frey-
cinet, sowie von Gould, Expedition von Wilkes, beobachtet. Ein
von mir ebenda gefundenes Exemplar stimmt in allen oben berührten
Puncten recht gut damit überein und zeichnet sich durch das geringe
seitliche Vortreten der Mantelränder und die damit zusammen-
hängende höhere (nicht platte) Körperform nicht nur vor allen in
Indien gesammelten Spiritusexemplaren aus, sondern auch vor den
zwei folgenden. Aehnlich, aber in der Färbung unterschieden, ist
V. Langsdorffi Fer. l. c. pl. 8b., fig. 3., 4., ebenfalls aus Brasilien.


Hyalina sp.


Vermuthlich Helix mutata Gould expedition shells (Proceed. Bost. nat. hist. soc.
II.) p. 19. Pfr. mon. III. p. 96.


In feuchten Schluchten des Corcovado.


[7]Landschnecken von Rio Janeiro.

Helix similaris Fer.


Fer. hist. nat. pl. 25 b., fig. 4. Chemn. ed. nov. 60, 19, 20.


Im Passeio publico, dem öffentlichen Garten der Stadt.


Die vorliegenden Exemplare lassen sich allerdings nicht scharf
von denen des indischen Archipels trennen, sind aber im Allgemeinen
etwas flacher, die Peripherie deutlicher kantig, der Mundsaum etwas
schiefer umgebogen. Von vier mitgenommenen Exemplaren hat nur
eines das rothe Band, welches nur wenigen von denen des indischen
Archipels fehlt, deutlich; ein zweites zeigt dasselbe sehr verwischt.
Dimensionen:

  • Diam. maj. 14½, min. 12, alt. 10; apert. long. 9, lat. 8½ Mill.
  • » » 12, » 10, » 8; » » 7, » 7 »
  • » » 16, » 13, » 11½; » » 9, » 8½ »

Helix (Solaropsis) Brasiliana Deshayes Taf. 19., Fig. 1.


Pfr. mon. I. p. 372; Chemn. ed. nov. 107., 1—3.


H. pellis serpentis var. Fer. hist. nat. 75b., 6—8.


Aeussere Weichtheile dunkelgrau, oben fast schwarz; ein
weisser Mittelstreif auf dem Nacken, Fühlerknöpfe gelb.


Kiefer glatt, ohne Leisten.


Auf dem Corcovado, unter der Rinde eines Baumes vom
Gärtner der Expedition, Herrn O. Schottmüller, gefunden.


Bulimus ovatus Müll.


Lebend auf dem Victualienmarkt der Stadt verkauft.


Bulimulus papyraceus Mawe.


Pfr. mon. II. p. 102; Reeve conch. icon. fig. 236. Helix lita Fer., Quoy et Gai-
mard in Freycinet voyage de l’Uranie pag. 473, pl. 67., fig. 10., 11.


An der Wasserleitung auf dem Corcovado.


Stenogyra Goodalli Miller = clavulus Fer.


Im Passeio publico.


Streptaxis Dunkeri Pfr. Taf. 19., Fig. 3.


Pfr. mon. I. p. 5; Chemn. ed. nov., Helix 102., 1—3; Philippi icones Helix 6., 15.


Weichtheile lebhaft ziegelroth; Nacken lang; Fühler mässig,
die unteren einfach (nicht gespalten, palmés, wie von früheren
Beobachtern angegeben). Einen Kiefer habe ich nicht gefunden.


Auf der Tejuca im Wald, an feuchtem Moosrasen.


Folgende weitere Arten sind in der Litteratur als bei Rio
Janeiro vorkommend angegeben:


  • Cyclotus prominulus Fer. Pfr. mon. pneum. p. 23 = Cyclostoma
    Brasiliense Sow. thesaurus 28, 7.

[8]Landschnecken von Rio Janeiro.
  • Truncatella rostrata Gould expedition shells p. 40.
  • Helicina sordida King Zoological journal V. 1834, Pfr. mon. pneum.
    p. 366, nicht wieder erkannte Art.
  • Helix (Patula) spirorbis Desh. bei Ferussac hist. nat. I. p. 83; Hupé
    bei Castelneau expedition dans l’Amérique du Sud, zool. III. p. 14.
  • — (Labyrinthus) Janeirensis Pfr. mon. III. p. 265.
  • Bulimus (Odontostomus) Janeirensis Sow. conchological illustrations
    II. 1833; Pfr. mon. II. p. 96.
  • — — juvencus Mörch. Hupé l. c. p. 59.
  • — (Pelecychilus) egregius Pfr. mon. II. p. 50 = hybridus Gould
    expedition shells p. 32.
  • Bulimulus (Otostomus) auris leporis Brug.; häufig um Rio Janeiro,
    Quoy und Gaimard, voy. Uranie p. 473. Gould. exp. shells p. 77.
  • — — navicula Wagner, Helix auris leporis monstr. a. Fer., an
    der Wasserleitung des Corcovado, Quoy und Gaimard l. c.
  • Simpulopsis sulculosa Fer. Hupé l. c.

[[9]]

III.
JAPANISCHE LANDSCHNECKEN.


Ueber die japanischen Land- und Süsswassermollusken war vor dem
Abgange der preussischen Expedition dahin wenig bekannt. Die
älteren europäischen Originalschriftsteller über Japan, wie Kämpffer
und Thunberg, gehen für diesen Zweig nicht in’s Einzelne ein; die
an sich spärlichen Angaben der japanischen Encyclopädie sind ohne
vorherige Kenntniss der dortigen Arten kaum zu deuten und
behandeln die Landschnecken nur in zwei Artikeln: Nackt- und
Hausschnecken (vgl. den ersten Theil S. 131). Das durch Siebold
1823—1830 in Japan zusammengebrachte nicht unbedeutende Material
an Land- und Süsswasserschnecken lag unbearbeitet im Reichs-
museum zu Leyden. Einige sehr charakteristische Helixarten aus Japan
fanden sich allerdings schon in den systematischen Werken von
Ferussac und L. Pfeiffer, so zwei verschiedene Helix Japonica, die
erste von 1847, und Clausilia Buschi, schon ein Jahr früher; ein
spezieller Fundort war von keiner bekannt, von einigen wusste man
gar nicht, dass sie überhaupt aus Japan stammen, sondern gab
»die Molukken« als Vaterland an, vermuthlich indem sie über Java
nach Holland gebracht worden waren; andere waren aus Siebold’s
Sammlungen in andere Hände gekommen und daher mit »Japan« im
Allgemeinen bezeichnet. Die ersten Detailangaben waren die Folge
der Eröffnung Japan’s durch die Amerikaner, in deren offiziellem
Reiseberichte, Band II. 1856 erschienen, zwei Land- und eine Süss-
wasserschnecke aus Simoda durch Jay als neue Arten beschrieben
sind; dass die zwei ersteren schon in europäischen Sammlungen
unter anderen Namen als Seltenheiten vorhanden waren, wusste und
ahnte er nicht. Als ich im November 1859 unmittelbar vor Antritt der
Expedition Leyden besuchte, um mich vorläufig mit den dortigen
Schätzen der japanischen Fauna bekannt zu machen, wandte ich daher
[10]Kenntniss der japanischen Landschnecken.
meine Aufmerksamkeit namentlich auch den Siebold’schen Conchylien
zu; das freundliche Wohlwollen des Directors Prof. Schlegel und
des Conservators Dr. Herklots erlaubte mir zu untersuchen und zu
beschreiben, was ich wünschte, und da manches darunter noch
ganz unbekannt war, hielt ich es für passend, die Resultate dieser
Untersuchungen als Zusammenfassung des bis dahin Bekannten und
Vorhandenen zu veröffentlichen. Es erschien unter der Aufschrift
»die japanesischen Binnenschnecken im Leydener Museum«, in
Pfeiffer’s Malakozoologischen Blättern Band VII. 1860 S. 32—61;
einen Auszug davon gab Crosse im Journal de Conchyliologie VIII.
1850 p. 386—395. In demselben Jahr 1859 hatte A. Gould einige
kleine Landschnecken, die während der zweiten amerikanischen
Expedition hauptsächlich im nördlichen Theile Japans gesammelt
worden waren, beschrieben. Hierauf beruht auch fast Alles, was
Dunker in seinem Verzeichniss der japanischen Mollusken, Mollusca
Japonica, Stuttgart 1861. 4to., an Land- und Süsswasserschnecken
aufführt, da in der zu Nangasaki gemachten, in seine Hände ge-
langten Sammlung gar keine ächten Land- und Süsswasserschnecken,
sondern nur eine Truncatella und einige Auriculaceen sich vorfanden.


Während meines Aufenthaltes in Japan nun, zu Yeddo und
dem benachbarten Yokohama (Insel Nipon), September 1860 bis
Januar 1861, und zu Nangasaki, einige Tage im Februar 1861, habe
ich zwar, wie zu erwarten war, nicht alle der Siebold’schen Schnecken
wiedergefunden, namentlich zu meinem Bedauern nicht die grosse
Clausilie, die Pupina und die Helix Herklotsi, über deren näheres
Vorkommen und das lokale Verhalten der letzteren zu den nächst-
verwandten Arten daher weiterer Aufschluss immer noch zu wünschen
bleibt. Dagegen fand ich auch einige neue Arten auf; mehrere auf-
einander folgende Regentage zu Anfang meines Aufenthaltes in Yoko-
hama verschafften mir die eine dem Volke bekannte nackte Land-
schnecke und erlaubte an einer grösseren Anzahl zusammengefundener
lebender Helix peliomphala die individuellen Abänderungen kennen
zu lernen. Zweierlei grosse Paludinen fanden sich bis spät in den
Herbst hinein häufig in den Gräben der Reisfelder. Melanien waren
seltener und mehr lokal; eine derselben, wie verschiedene andere
kleine Schnecken verdanke ich der Aufmerksamkeit meines Freundes
und Reisegefährten, des Botanikers Wichura.


Unterdessen hat der allen Conchyliologen rühmlich bekannte
Engländer Arthur Adams Gelegenheit gehabt, Japan zu besuchen,
[11]Bereicherung derselben durch A. Adams.
ausser den geöffneten Häfen Nangasaki, Simoda und Hakodade
namentlich mehrere kleinere Inseln an der dem Festland zugekehrten
Seite, so Tsus’sima, Sando (auch Sado geschrieben), Awasima,
Tabusima und Osima, und hat daselbst viele neue Landschnecken,
namentlich auch kleine, gefunden. Derselbe hatte die Güte, mir
ein handschriftliches Verzeichniss seiner Arten und ihrer Fundorte
zuzuschicken, aus welchem ich für die folgende Zusammenstellung
der japanischen Schnecken alles mir Erkennbare aufgenommen und
die in der Cuming’schen Sammlung gesehenen Arten mit wenigen
Worten einigermaassen kenntlich gemacht habe; einer vollständigen
Beschreibung seines Materials durch den Entdecker selbst konnte
und wollte ich nicht vorgreifen, so erwünscht mir die Vervoll-
ständigung meines Materials durch seine Mittheilungen war.


A. Cyclostomacea.


Cyclotus Guilding.

Cyclotus campanulatus n.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1865. Januar. S. 51.


Testa modice umbilicata, depressa, suborbicularis, verti-
caliter striata, unifasciata epidermide flava induta; spira perbrevis,
obtusa; anfr. 4½, vix convexi, at sutura profunde canaliculata divisi,
ultimus teres; apertura vix obliqua, circularis; peristoma undique
incrassato-expansum, quasi campanulatum, continuum, album.


Diam. maj. 13, min. 10, alt. 8; apert. long. et lat. inclus. pe-
ristomate 6½, exclus. 5 Mill.


Yokohama, unter faulen Blättern zwischen Baumwurzeln im
Wald, selten.


Nangasaki, auf den Hügeln um die Stadt, nicht häufig.


Obwohl meinem Exemplar der Deckel fehlt, so dürfte doch
die unverkennbare Verwandtschaft mit dem philippinischen C. pusillus
und substriatus Sow. die Stellung in dieser Gattung rechtfertigen.
Ich dachte einen Augenblick daran, hier den verschollenen C. exiguus
Sow. vor mir zu haben, da die Abbildung, thes. conch. Fig. 92., ziemlich
gut passt. Aber die Maasse und die Worte testa alba, laevis passen
nicht vollkommen und Sowerby dürfte 1842 kaum schon eine
japanische Landschnecke vor sich gehabt haben. Der Nabel ist
enger und der letzte Umgang höher als bei C. substriatus.


[12]Cyclostomaceen von Japan.

Cyclotus Fortunei Pfr.


(Citat siehe bei den chinesischen Schnecken.)


In Grösse und Gestalt der vorigen ähnlich, aber marmorirt
und mit einfachem Mundsaum.


Insel Tsus’sima (zwischen Kiusiu und Korea), A. Adams.


A. Gould (Proceedings of the Boston society of nat. hist. VI.
p. 425, 426. 1859) hat noch drei kleine Cyclostomen von Japan
beschrieben, wofür er eine Gruppe, Japonia, zu bilden vorschlägt,
deren Charaktere folgende sind: Deckel mit wenig Windungen,
dünn und scharfrandig. Schale kugelig oder eiförmig konisch,
offen genabelt, durch Anwachsstreifen und Spiralleisten gegittert;
Mündung rund, Mundsaum meist gerade. Die Sculptur unterscheidet
sie demnach ziemlich bestimmt von Realia und Omphalotropis,
(Hydrocena Pfr., non Parreiss), wozu sie Pfeiffer (mon. pneum. suppl.
II. pag. 172 und 174) gestellt hat. Ich möchte eher an Verwandt-
schaft mit der Gruppe von Cyclotus Novae Hiberniae Q. G., pyg-
maeus Sow. (Otopoma bei Pfr.) und liratulus Martens denken, bei
welchen der Deckel auch nicht sehr viele Windungen zeigt und,
wenn gleich kalkig, doch dünn ist. Die drei Arten sind:


  • Cyclostoma barbatum Gould.
  • Eiförmig konisch; zahlreiche behaarte Spiralleisten; Naht
    vertieft.
  • Durchmesser ⅛ Zoll (ungefähr 3½ Mill.).
  • Insel Ousima. (Usima westlich vom Südende von Yesso?)
  • Cyclostoma citharella Gould.
  • Kugelig, roth, mit dünnen Anwachsstreifen; gegen die Mün-
    dung zu zwei Kanten an der Peripherie. Nabel ziemlich weit.
  • Durchmesser ⅛ Zoll (wie vorher). Gestalt und Aussehen der
    Helix harpa Say.
  • Ebendaher.
  • Cyclostoma musivum Gould.
  • Eiförmig-konisch, roth gestriemt, auf der Unterseite roth
    gewürfelt, 5 Spiralleisten. Naht vertieft, Nabel mässig.
  • Durchmesser ⅕, Höhe ¼ Zoll (ungefähr 5½ und 7 Mill.).
  • Wahrscheinlich von Japan.
  • Coelopoma Japonicum Adams.
  • Noch unbeschrieben.
  • Insel Tsus’sima.

[13]Cyclophorus und Alycaeus von Japan.
Cyclophorus Montf., Pfr.

Cyclophorus Herklotsi Martens. Taf. 3., Fig. 1.


Mal. Blätter VII. 1860 p. 42; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 63.


Testa anguste umbilicata, elate turbinata, oblique striatula,
nitida, brunnea, paulum marmorata; spira elevata, conica, apice
obtusa; anfr. 5, valde convexi, sutura profunda discreti, ultimus
teres, infra peripheriam fascia nigra cinctus; apertura vix obliqua,
circularis, intus fulvo-rubra, peristoma obtusum, rectum, submulti-
plicatum, pallide flavescens, continuum, margine externo valde
curvato, columellari non dilatato, paululum expansum; operculum
tenue, extus concavum, spiris 8 compositum, intus nitide aureum,
centro mamillato.


Diam. maj. 24½, min. 19, alt. 22 Mill.; apert. long. et lat.
12½ Mill.


Nangasaki, auf den Hügeln um die Stadt nicht gerade selten,
aber schwer lebend zu finden. Febr. 1861. Das Originalexemplar
im Leydener Museum, durch v. Siebold eingegangen. Insel Tsus’sima,
A. Adams.


Unterscheidet sich von den zwei chinesischen Arten, C. exaltatus
Pfr. und C. punctatus Grateloup, durch die weit tiefere Naht und
die mehr gewölbten Umgänge ohne alle Kante, von den der Form
nach ähnlicheren C. luridus Pfr. und fulvescens Sow. durch den
Mangel der Spiralsculptur und den zusammenhängenden Mundsaum.


Alycaeus Gray.

Alycaeus Japonicus n. Taf. 2., Fig. 20, 21.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1865. Januar. S. 51.


Testa perspective et latissime umbilicata, turbinato-depressa,
confertim costulata, pallide flava, spira brevis, at prominula, apice
mammilliformi; anfr. 3½, convexi, sutura profunda discreti, ultimus
prope aperturam laevigatus, leviter constrictus et tubulo in ipsa
sutura recurrente circiter 1 Mill. longo instructus; apertura diagonalis,
circularis; peristoma incrassatum, duplex, externum breviter expansum.


Operculum tenue, fulvo-fuscum, nitens, multispirum, profunde
immersum.


Diam. maj. 4½, min. 3⅔, alt. 2½; apert. long. et lat. 1½ Mill.


Um Yokohama, unten an der Rinde der Fichtenstämme, selten.


Dem Deckel nach zu den eigentlichen Alycaeus gehörig (vgl.
[14]Japanische Landschnecken.
die Schnecken des indischen Archipels), aber der Schale nach neben
A. longituba M. stehend, von diesem durch kleinere Dimensionen,
noch weiteren Nabel, kürzere Nahtröhre und die Färbung zu
unterscheiden.


Al. politus Blanferd aus Hinterindien ist nach den Exemplaren
der Cuming’schen Sammlung dieser japanischen Schnecke sehr
ähnlich, aber etwas kleiner, das Gewinde kürzer und wesentlich
dadurch unterschieden, dass die Schale glatt ist, mit Ausnahme
des angeschwollenen Theils hinter der Mündung.


Ein anderer Alycaeus wurde von Adams auf Tsus’sima
gefunden.


Pupina Vign.

Pupina Japonica Martens.


Mal. Blätter VII. 1860. S. 43; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 96.


Testa ovata, glaberrima, nitida, roseo-alba, substrigosa;
spira sensim attenuata, obtusiuscula, anfr. 6, convexiusculi, sutura
impressa, opace alba discreti, ultimus turgidus, penultimo vix latior,
antice breviter ascendens; apertura subverticalis, ovato-piriformis;
peristoma obtusum, album, subrectum; margo dexter flexuosus,
margo columellaris brevis, crassus, incisura profunda, angusta, fere
transversa, intumescentia hujus marginis suboccultata et extus in
foramen oblongum dorso testae conspicuum desinente; faux flavida.


Long. 9½—10, diam. maj. 6, min. 5; apert. alt. 4⅔, lat. 4 Mill.


Japan, im Leydener Museum, aus der Siebold’schen Sammlung.


Truncatella Risso.

Truncatella Pfeifferi Martens.


Mal. Blätter VII. 1860. S. 43; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 6.


Testa rimata, breviter subcylindracea, sursum leviter attenuata,
solidula, costulis subrectis, interstitia aequantibus, in anfractu ultimo
evanescentibus sculpta, flava; sutura crenulata; anfractus super-
stites 4½, convexiusculi, ultimus basi rotundatus, breviter descendens;
apertura verticalis, ovalis, basi non effusa; peristoma continuum,
rectum, obtusum. Long. 6, diam. 3, apert. 2 Mill.


Viel breiter als die europäische T. truncatula Dr., eher ähnlich
der T. conspicua Bronn von den Südsee-Inseln, aber die Basis ist
nicht zusammengedrückt.


Japan, im Leydener Museum durch v. Siebold.


[15]Truncatella, Philomycus.

Truncatella sp.


Glatt, mit angedrückter, einfacher Naht.


Ebendaher.


Während meines Aufenthaltes in Yokohama und Nangasaki
sind mir keine Truncatellen vorgekommen und ich muss mich daher
hier darauf beschränken, die vor der Abreise im Leydener Museum
entworfenen Beschreibungen zu wiederholen.


A. Adams hat eine Truncatella auf Awasima gefunden; er
nennt sie in dem mir handschriftlich mitgetheilten Verzeichniss
Tr. Pfeifferi M. (? = conspicua Bronn,? = Vitiana Gould.) Tr. con-
spicua Bronn ist in der That gleich Vitiana Gould, aber unterscheidet
sich von Pfeifferi dadurch, dass die Basis der Schale kammartig
zusammengedrückt ist; ich kann so nicht entscheiden, welche von
beiden die von Adams gefundene ist.


Blanfordia Japonica Adams. Ann. Mag. n. h. 1863. p. 424. pl. 7.


Insel Sando oder Sado an der Westseite von Nipon.


Blanfordia Bensoni Adams ebenda.


Mats’mai am Südende der Insel Yesso.


Paxillus Adams.

Paxillus exiguus Adams mscr.


Japan.


B. Helicinacea.


Helicina Lam.

Helicina Japonica Adams.


Ann. Mag. n. h. VIII. 1861. p. 141; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 227.


Insel Tabu-sima.


C. Helicea.


Philomycus Rafinesque.

Nacktschnecke von schmaler, fast cylindrischer Form; kein
besonderer Schild wie bei den europäischen Limax- und Arionarten,
indem der ihm entsprechende Mantel die ganze Länge des Thieres
einnimmt und seitlich nur durch eine schmale Furche vom Fusse
sich abgränzt. Gemeinschaftliche Athem- und Analöffnung im ersten
[16]Nacktschnecken von Japan.
Drittel, zur rechten Seite, wie bei unseren Limax. Keine auffallende
Schleimpore am hinteren Ende. Kiefer gebogen, gerippt.


Philomycus Rafinesque 1820 (ungenügend beschrieben); Fe-
russac 1821 (mit Recht Limax Carolinensis Bose als solcher erkannt);
Meghimation Hasselt 1823; Incilaria Benson 1842; Tebennophorus
Binney 1842. Vgl. Keferstein, Mal. Blätter XIII. 1866.


Philomycus bilineatus Benson sp. Taf. 5., Fig. 1.


Namekusi, Japanische Encyclopädie, Heft 54, fol. 8.


Incilaria bilineata Benson Ann. mag. n. h. IX. 1842. p. 186.


Langgestreckt, schlank, fast cylindrisch, 63 Mill. lang, 4—8
breit. Rücken rund, schwach granulirt. Fühler schwach konisch,
obere 5½ Mill. lang, blauschwarz, untere 1½ Mill. lang, zur unteren
Hälfte weiss. Gesicht mit 4 schwarzen Längsstrichen. Der Kopf
versteckt sich unter dem vorderen freien Ende des Mantels; ebenso
ist längs den Seiten bis zur Fussspitze der freie Rand des Mantels
zu verfolgen, deutlich an Spiritusexemplaren, während des Lebens
aber des vielen Schleimes wegen kaum zu erkennen. Mantel röth-
lichgrau, bei einzelnen Exemplaren mehr braun, immer mit zahl-
reichen kleinen schwärzlichen Flecken von ungleichmässiger Form
und Dichtigkeit; jederseits ein schwarzes Längsband, das eine kurze
Strecke hinter dem vorderen Mantelrand beginnt, über dem Athem-
loch verläuft, nach hinten allmälich herabsteigt und endlich an dem
hinteren Körperende mit dem der anderen Seite beinahe zusammen-
trifft; meistens auch noch ein ähnliches, minder scharf gezeichnetes,
mehr unterbrochenes Band in der Mittellinie des Mantels. Athem-
loch an der rechten Seite, sehr weit vorn; ein Schlitz von da bis
zum Mantelrand, wie bei den europäischen Nacktschnecken. Kopf
und Fuss blass ockergelb, Fussrand gestrichelt, Fussspitze etwas
abgerundet, flach, ein wenig über das Ende des Mantels vorragend,
ohne bemerkbare Drüsenöffnung. Schleim reichlich, weisslich. Kiefer
in der Mitte mit fünf schwachen Leisten, die am Rand nicht vor-
springen, seitlich glatt.


Yokohama, in einem hohlen Baum, Sept. 1860. Auch um
Nangasaki, Febr. 1861.


Auf den Inseln Sando und Tabusima (Tobisima bei Sie-
bold, beide an der Westseite des nördlicheren Theils von Nipon)
A. Adams.


Philomycus Carolinensis (Limax) Bosc. Fer. hist. nat. pl. 6.
Fig. 3., cop. Adams gen. 79., 3. ist sehr ähnlich und man muss schon
[17]Japanische Hyalinen.
in das Détail der Flecken und Bänder eingehen, um einen Unter-
schied zu finden; doch gerade hierin wechselt die amerikanische
Art nach Binney’s Angaben mannichfaltig.


Limax L., Fer.

Limax varians Adams mscr.


Schwarz und weiss.


Hakodade.


Hyalina Gray.

Gruppe Microcystis Beek.

Hyalina labilis Gould sp.


Helix l. Gould Proc. Bost. soc. nat. hist. VI. p. 422. 1859.


Flach linsenförmig, gekielt, bernsteinfarbig, glänzend, unten
ziemlich convex; Windungen 5; Nabel eng; Mündung schmal mond-
förmig; Columellarrand senkrecht.


Durchmesser ⅛, Höhe ⅒ Zoll (ungefähr 3½ und 2⅘ Mill.).


Hakodade auf der Insel Yesso, in Wäldern, unter abge-
storbenem Laub, Expedition von Ringgold und Rodgers.


Hyalina rejecta Pfr. sp.


Helix r. Pfr. Proc. z. s. 1859. p. 25.


Tsusima, A. Adams.


Stücke einer etwas grösseren, nicht gekielten Art von Hya-
lina fand ich um Yokohama, zu unvollkommen, um sie als eigene
Art beschreiben zu können.


Gruppe Conulus Fitz., Moq. Tand.

Helix pupula A. Gould.


Proc. Boston soc. nat. hist. VI. p. 423. 1859 (non A. Braun).


Konisch-eiförmig, dünn, bernsteingelb, unten convex, Ge-
winde treppenförmig; Windungen 6, mit stumpfer Kante. Mündung
mondförmig; Columellarrand umgeschlagen, geradlinig.


Höhe bis ⅕ Zoll (5½ Mill.).


Hakodade auf der Insel Yesso, in Wäldern, unter abge-
storbenem Laub, Expedition von Ringgold.


Sehr ähnlich der europäischen H. fulva Dr., welche auch in
Ost-Sibirien, im Amurland und auf Sitcha nach Gerstfeldt vorkommt,
vielleicht besser nicht von ihr zu trennen.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 2
[18]Japanische Helix-Arten.
Helix L., emend.

Gruppe Patula Held.

Helix pauper A. Gould.


Proc. Bost. soc. nat. hist. VI. p. 423. 1859.


Scheibenförmig, rippenstreifig, röthlichhornbraun, frisch ziem-
lich stark glänzend, 4½ etwas convexe Windungen mit tiefer Naht.
Mündung sehr schief, rundlich. Erinnert an H. ruderata Stud.,
glänzt aber mehr und ist merklich flacher.


Diam. maj. 7½, min. 6, alt. 3; apert. long. et lat. 2 Mill.


Hakodade auf Yesso, Gould.


Auch in Kamtschatka bei Petropaulowsk, und sehr wenig
verschieden von der nordeuropäisch-sibirischen H. ruderata Stud.,
welche v. Middendorff und Gerstfeldt vom Amurland, Kamtschatka
und der Insel Kadjak im russischen Nordamerika kennen. Die
japanischen Exemplare in Cuming’s Sammlung zeigen einen stärkeren
Glanz als die europäischen Exemplare von ruderata.


Helix squarrosa A. Gould.


l. c. p. 423.


Flach, rauh (squarrosa), unten convex, weit und tief genabelt,
ocker-hornfarbig; Windungen 6, ziemlich convex, kaum kantig
(subangulati). Mündung klein und eng; Mundsaum einfach, am
Columellarrand umgeschlagen.


Durchmesser \frac{6}{10}, Höhe \frac{3}{10} Zoll (ungefähr 17 und 8½ Mill.).


Insel Ou-sima, unter Steinen an Hügelabhängen, Expedition
von Ringgold. Gould hält sie selbst für wahrscheinlich unaus-
gewachsen und für verwandt mit H. Shanghaiensis.


Wie die Sculptur eigentlich ist, bleibt unklar; squarrosus ist ein
botanischer Ausdruck und bezeichnet mit abstehenden Aesten, sparrig.
A. Gould scheint es für irgend eine besondere Art von Rauhigkeit gehal-
ten zu haben, oder wollte er vielleicht squamosa, schuppig, schreiben?


Gruppe Vallonia Risso.

Vallonia Japonica A. Adams mscr.


Insel Osima (Usima am Südende von Yesso?).


Gruppe Plectotropis Martens.

Helix ciliosa Pfr.


Proceed. 1859.


Insel Tsus’sima, Awasima und Tabusima, A. Adams.


[19]Japanische Helix-Arten.

Helix setocincta A. Adams mscr. in Cuming’s Sammlung.


Nabel etwas enger; Kante schwächer; im Uebrigen sehr nahe
der vorigen.


Insel Awasima.


Helix trochula A. Adams mscr.


Tsus’sima, mir unbekannt.


Gruppe Aegista Albers.

Helix Friedeliana M. Taf. 14., Fig. 10.


Monatsberichte der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1864. S. 523.


Testa late et profunde umbilicata, conoideo-depressa, oblique
leviter striata, olivaceo-brunnea, concolor; spira prominula, conoidea,
anfr. 5½, vix convexiusculi, ultimus subtus paulo magis convexus,
peripheria initio subangulatus, dein plane rotundatus, antice des-
cendens, apertura valde obliqua, subovata, peristoma leviter in-
crassatum, breviter expansum, album, marginibus conniventibus.


Diam. maj. 18, min. 15, alt. 10; apert. long. 8, lat. 8 Mill.


In der Umgebung von Nangasaki von mir und Dr. Friedel
gesammelt. Verwandt mit H. chinensis Phil. und H. circulus Pfr.
von den Liukiu-Inseln, der Nabel viel weiter als bei der letzteren,
nicht ganz so weit als bei der ersteren, welche überdies grösser
ist und 8 Windungen zählt.


Gruppe Fruticicola Held.

Helix similaris Fer. var. Stimpsoni.


H. Stimpsoni Pfr. Proc. z. s. 1854; mon. IV. p. 290; Reeve conch. ic. fig. 1370
(zu gross).


H. genulabris v. Martens Mal. Blätter VII. 1860. S. 33.


Testa angustissime umbilicata, conoideo-subglobosa, tenuis,
grossiuscule striatula, nitidula, griseoflavescens, plerumque concolor,
rarius rufo-unifasciata; spira brevis, conoidea, anfr. 4½, convexius-
culi, ultimus obtuse angulatus, basi tumidus, ad aperturam aut non
aut paululum descendens; apertura vix obliqua, lunato-semicircularis;
peristoma breviter expansum, tenue, album, marginibus distantibus,
supero rectiusculo, brevi, columellari valde arcuato, sinuatim re-
cedente.


  • Diam. maj. 15, min. 12, alt. 10; apert. long. = lat. 8½ Mill.
  • 13½, » 10½, » 9; » » = » 8 »

2*
[20]Helix similaris von Japan.

Bei Yokohama, nicht ganz selten. Von Adams auch bei
Nangasaki und Simonosaki gefunden.


Lässt sich nicht wohl specifisch von H. similaris trennen,
obwohl der Habitus etwas Eigenthümliches hat: die Färbung ist trüber
gelbgrau, die Streifung gröber, d. h. die einzelnen Streifen breiter
ohne schärfer oder höher zu sein, und oft etwas blässer gefärbt als
die Zwischenräume, was der ganzen Schale ein striemiges Ansehen
giebt; das Gewinde kürzer als bei der Mehrzahl der chinesischen und
brasilianischen Exemplare von similaris, die Kante des letzen Umgangs
bestimmter, der Nabel durchschnittlich enger und mehr verdeckt, das
bogenförmige (nicht winkelförmige) Zurücktreten des Unterrandes, ehe
er zur Insection aufsteigt, etwas stärker. Alle diese Unterschiede
treten aber nicht bei allen japanischen Exemplaren in gleicher Stärke
auf und wiederholen sich an einzelnen aus andern Ländern.


Zwei Exemplare, bei Nangasaki von Herrn Wichura gefunden,
bilden den Uebergang zur similaris var. subglobosa. Das eine ist
ein wahrer Blendling, ganz durchscheinend, weiss und glänzend.


Helix similaris var. rubescens.


Schwächer gestreift, kugelig; die Kante auf dem letzten
Umgang verschwindend; Farbe röthlich, an der Naht weisslich.
Mundsaum dick, sehr blass rosenroth.


Diam. maj. 15, min. 11½, alt. 11; apert. lat. 9, alt. 8 Mill.


Japan, im Leydener Museum, aus Siebold’s Sammlung.


Helix Japonica Pfr. Taf. 14., Fig. 11, 11 b, 11 c.


Helix vitracea Fer. prodr. n. 146; hist. nat. 64, 5; = Chemn. ed. nov. 76, 20, 21;
Pfr. mon. I. p. 233.


Helix Japonica Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1847. S. 146; mon. I. p. 448; Chemn. ed.
nov. 119, 17, 18; Reeve conch. ic. pl. 14., f. 491; Fortune Japan and China p. 315.


Testa semiobtecte-umbilicata, trochiformis, angulata, tenuis,
oblique striata, epidermide corneo-straminea induta, fascia pallide
rufa supra angulum picta; spira convexe conoidea, apice obtusius-
cula, anfr. 5½, convexiusculi, ultimus basi planus, antice paulum
descendens; apertura diagonalis, semiovata; peristoma incrassatum,
album, expansum margine externo arcuato, columellari subhorizon-
tali, stricto, callo subdentiformi munito.


  • a) Diam. maj. 21 min. 18½ alt. 16; apert. long. 12½ lat. 9½ Mill.
  • b) » » 18 » 15½ » 16; » » 12 » 9 »
  • c) » » 19½ » 17 » 14; » » 11½ » 8½ »
  • d) » » 17 » 15 » 12; » » 10 » 8 »

[21]Helix Japonica.

Insel Nipon bei Yokohama, eine Anzahl Exemplare von ziemlich
abweichenden Dimensionen. Matsumai (Yesso) und Awasima, Adams.
Pfeiffer giebt Japan schon 1847 als Fundort, ohne eine Quelle dieser
Nachricht zu nennen. Die Abweichungen der obigen Beschreibung
von der seinigen in Bezug auf Mundsaum und Nabel beruhen vielleicht
darauf, dass bei seinem Exemplar der Mundsaum noch nicht ganz
ausgebildet war (peristoma tenue). Eines meiner kleineren Exemplare
(d) stimmt recht gut zu Ferussac’s oben citirter Figur.


Aeussere Weichtheile graugelb; eine hellere, mehr gelbliche
Längsbinde mitten auf dem Rücken des Halses; keine dunklen
Fühlerstreifen auf demselben; Seiten schwach netzartig gerunzelt;
eine deutliche Furche über und längs des Fussrandes. Keine Drüsen-
öffnung am Schwanzende.


Pfeiffer stellt diese Art der trochusförmigen Gestalt wegen
zu Geotrochus, aber die Färbung und auch die Bildung des Mund-
saums weichen zu sehr ab. Mir scheint sie näher mit den Frutici-
colen verwandt und ich stelle sie hierher, um nicht eine neue Ab-
theilung hierfür einführen zu müssen.


Unter einer nicht grossen Zahl von Exemplaren desselben
Fundortes finden sich merkliche Abweichungen in der Erhebung
des Gewindes, von denen die extremsten für die Abbildungen und
für die oben gegebenen Maassangaben ausgewählt sind. Helix sub-
vitrea Pfr. mon. IV. p. 253, novitat. conchol. 3, 8, 9, angeblich
von den Molukken, ist den grösseren Exemplaren so ähnlich, dass
ich sie kaum für eine andere Art und mit Wahrscheinlichkeit für eine
japanische Schnecke zu halten geneigt bin.


Helix sphinctostoma Adams mscr. in Cuming’s Sammlung.


In der Mundung nahe mit Japonica übereinstimmend, aber
durch die kantenlose, kugelige Form des letzten Umgangs davon ver-
schieden und der folgenden Gruppe sich nähernd. Basalrand des
Mundsaums gerade, Aussenrand regelmässig bogenförmig. Nabel
halbbedeckt.


Diam. maj. 14, min. 11, alt. 11; apert. long. et alt. 7½ Mill.


Japan.


Gruppe Acusta, Albers.

Schale kugelig, dünn, seidenglänzend, einfarbig hellbraun:
Mundsaum gerade, mit Ausnahme des umgeschlagenen Columellar-
randes. Laubschnecken.


[22]Helix Sieboldiana.

Die Untersuchung des Kiefers hat mir ergeben, dass diese
Schnecken zu Helix im engeren Sinne gehören und nicht zu Nanina,
wie Albers wohl im Hinblick auf den Mundsaum vermuthet hat.


Helix Sieboldiana Pfr.


Helix ravida (non Benson) Pfr. mon. I. p. 42; Chemn. ed. nov. 31, 1. 2.


— Sieboldtiana Pfr. Zeitschr. Mal. 1850. S. 87; mon. III. p. 42; Reeve conch.
ic. f. 495; Martens l. c. p. 33.


Testa vix perforata, globosa, tenuis, cornea, pellucida,
nitida, flexuosim striata et obsoletissime subdecussata; spira breviter
conoidea, acutiuscula, anfr. 5½, convexiusculi, ultimus ventricosus;
apertura lunato-circularis, peristoma simplex, acutum, margine colu-
mellari arcuato, dilatato, fornicatim reflexo.


  • a) Diam. maj. 24, min. 19, alt. 21; apert. long. 14, lat. 15 Mill.
  • b) » » 19½, » 16, » 17½; » » 11, » 12 »

Insel Nippon, bei Yeddo und Yokohama, nicht ganz selten;
ich fand im September nur junge Exemplare, eins an der Bretter-
wand unserer Wohnung in der Stadt Yeddo selbst. Sept. 1860.


Insel Kiusiu, in der Umgebung von Nangasaki, nicht selten.
Febr. 1861. Auch auf Tsus’sima, Sando und dem benachbarten
Awasima, A. Adams.


Aeussere Weichtheile (der jungen) dunkel, fast schwärzlich.
Keine Drüsenöffnung am Schwanzende; Kiefer mit vorstehenden
Leisten.


Unter b) sind die Maasse des grössten der bei Yokohama
gefundenen Exemplare angegeben, unter a) diejenigen des grössten
von Nangasaki; einzelne Fragmente von dort deuten auf noch
bedeutendere Dimensionen.


Da Ph. Fr. von Siebold, dem wir ausser dieser Schnecke so
Vieles für die Kenntniss von Japan verdanken, seinen Namen ohne t
schreibt, musste die Pfeiffer’sche Orthographie des obigen Artnamens
geändert werden.


Steht der chinesischen H. ravida Bens. sehr nahe, im All-
gemeinen ist sie stärker glänzend, weniger breit, die Spiralstreifen
oft kaum sichtbar, der Nabel fast ganz verdeckt, aber einzelne
Exemplare von Yokohama nähern sich in verschiedenen dieser
Unterschiede der chinesischen Art.


Helix laeta A. Gould.


Proceed. Bost. soc. nat. hist. VI. p. 422. (1859) non Pfr. 1854.


Genabelt?, kugelig, dünn, grünlich-hornfarbig, mit Spiral-
[23]Helix conospira.
streifen und zwei rothbraunen Bändern, eins an der Naht, das
zweite an der Peripherie; Windungen 5. Mundsaum ausgebogen.


Durchmesser 1¼ Zoll, Höhe 1 Zoll (ungefähr 35 und 28 Mill.).


Hakodade auf der Insel Yesso, auf Büschen und Sträuchern
(bushes and strubs), Expedition von Ringgold. Mats’mai ebenda,
A. Adams.


»Im allgemeinen Umriss ähnlich der H. pomatia«, Gould. Wenn
nicht Bänder erwähnt wären, würde ich diese Art unbedenklich
für H. Sieboldiana halten. Das Exemplar in Cuming’s Sammlung
gleicht mehr der H. ravida aus China, passt aber in der Färbung
nicht zu Gould’s Beschreibung.


Helix serotina Adams, in collect. Cuming.


Ungefähr von der Gestalt der europäischen hortensis, glänzend,
gelb, mit feinen Spirallinien; Nabel halbbedeckt; Mundsaum aus-
gebreitet, innen mit einer verdickten Lippe; durch ihre Sculptur
der H. Sieboldiana nahe stehend.


Diam. maj. 24½, min. 20, alt. 20; apert. lat. 14, alt. 12½ Mill.


Saghalin (nördlichste japanische, jetzt russische Insel) A.
Adams.


Helix conospira (Pfr.?) Taf. 14., Fig. 7, 7 b.


? Pfr. Zeitschr. Mal. 1851 S. 14; Chemn. ed. nov. 146, 17. 18.


? Nanina c. Gray cat. brit. Mus. Pulmonata p. 95; Albers ed. nov. p. 58.


Testa aperte at anguste umbilicata, globoso-conica, tenuius-
cula, striata, oleoso-nitens, corneo-lutea; spira exserta, convexe
conica, subgradata, sutura profunda; anfr. 6, convexi, ultimus
rotundatus, paulum descendens; apertura diagonalis, rotundato-
lunata, marginibus paulum conniventibus, peristoma tenue, albidum,
leviter expansum, margine columellari ad insertionem subdilatato.


  • Diam. maj. 8½, min. 7, alt. 6½; apert. long. 4½, lat. 4 Mill.
  • » » 7½, » 6, » 6½; » » vix 4, » 3½ »

Nangasaki, ein erwachsenes Exemplar.


Yeddo, in den Gärten bei Odsi, ein junges von nur erst
3 Windungen.


Hat im Allgemeinen Aehnlichkeit mit H. similaris, aber in
der eigenthümlichen Farbe, dem starken Glanz und der merklichen
Streifung gleicht sie mehr der H. Sieboldiana. Das von Pfeiffer
beschriebene Exemplar aus der Scheepmaker’schen Sammlung steht
in Allem zwischen meinem jungen und erwachsenen in der Mitte,
und die Abweichungen seiner Beschreibung reduziren sich auch fast
[24]Helix conospira und conulina.
alle auf die Unterschiede einer noch nicht vollendeten Helix zu
einer ausgewachsenen, so anfr. ult. non descendens, apertura parum
obliqua, subsemicircularis, peristoma rectum, marginibus remotis.
Nur die Worte parum nitida lassen sich nicht so erklären, aber
wohl durch die Annahme, dass sein Exemplar nicht ganz frisch
gewesen sei. Gray l. c. hat diese Schnecke wie die folgende in
die Gattung Nanina versetzt, ohne allen Grund, und leider habe
ich auch in der zweiten Ausgabe von Albers Heliceen diese auch
von dem Verstorbenen angenommene Versetzung in Ermangelung
eines Gegenbeweises angenommen.


Helix conospira var.


Minor, testa magis elata.


Diam. maj. 5¾, min. 5, alt. 5½; apert. long. 2½, lat. 2½ Mill.


Ein Exemplar, ebenfalls bei Yeddo gefunden, mit derselben
Anzahl von Windungen, doch beträchtlich kleiner und relativ
schmaler oder höher. Der Mundsaum ist noch gerade. Der Nabel
derselbe. Ich stehe noch an, ob es nicht eher als eigene Art zu
betrachten ist und würde Gould’s H. pupula darin vermuthen,
wenn diese nicht eine stumpfe Kante haben sollte, während bei der
meinigen die letzte Windung völlig gerundet ist und die angebliche
Verwandtschaft mit Hyalina fulva Dr. sp. doch stärkeren Glanz und
eine ganz enge oder gar keine Nabelritze voraussetzen liesse.


Hierher scheint auch H. phyllophila Adams mscr. von Moso-
saki und Awasima zu gehören.


Helix patruelis Adams mscr. in Cuming’s Sammlung.


Verwandt mit H. Largillierti Phil. und wie diese durch ihr
konisches Gewinde der H. Japonica sich nähernd, kleiner als beide.


Insel Tabusima.


Helix conulina M.


Zonites conulus Adams mscr.


Hat den matten Seidenglanz der meisten Fruticicolen, eine
stumpfe peripherische Kante und ist merklich flacher als meine
conospira; der Mundsaum ist dünn und ganz leicht ausgebogen,
mit innerer Lippe.


Diam. maj. 7, min. 6, alt. 4½; apert. long. et lat. 3½ Mill.


Insel Tabusima.


Der Name conulus ist in der Gattung Helix schon vergeben.


[25]Helix peliomphala von Japan.
Gruppe Camena Albers.

Mundsaum umgeschlagen. Schale flach gewölbt, mit mässigem
oder engem Nabel, gestreift und meist etwas körnig, braun oder gelb
mit dunklen Spiralbändern. (Albers zweite Ausgabe S. 165, Camena
und Hadra, nach der Richtung der Windungen unterschieden.)


Die japanischen Arten stehen durch ihre flache Gestalt und
den dünnen Mundsaum schon an der Gränze dieser Gruppe und
gleichen in mancher Hinsicht den europäischen Campylaeen; die
Verwandtschaft mit der chinesischen H. Cecillei Phil. und H. mer-
catoria Gray ist es hauptsächlich, welche sie hier festhält.


Helix peliomphala Pfr. Taf. 15., Fig. 1—3.


? Campylaea Sieboldtii und C. Thunbergii Beck index p. 26, 27 (ohne Beschrei-
bung).


Helix Japonica Fer. mscr.; hist. nat. 69 h., 5, 6.; Desh. ibid. texte. I. p. 58 circa
1850.


Helix peliomphala Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850, S. 150; mon. III. p. 233; Martens
Mal. Blätter VII. 1860, S. 35 ff.


Helix Simodae var. Jay in Perry narrative II. p. 294, pl. 5, fig. 4—6.


? a third new species Fortune, Japan and China p. 215.


Testa aperte umbilicata, orbiculate-convexiuscula, oblique
grossiuscula striata et subtiliter spiratim lineata, lutescens, plerumque
fasciis spiralibus 1—3 et regione umbilicali nigrofuscis; anfr. 5½,
convexiusculi, spiram acutiusculam formantes, ultimus basi sat con-
vexus, antice sat descendens; apertura valde obliqua, rotundato-
lunaris, peristoma carneo-rubescens, marginibus conniventibus, supero
breviter expanso, basali distinctius reflexo.


  • Diam. maj. 39, min. 31, alt. 20; apert. long. 21, lat. 18 Mill.
  • » » 37, » 30, » 22; » » 19½, » 18½ »
  • » » 32, » 28, » 19½; » » 17, » 16 »
  • » » 30, » 24, » 18½; » » 17, » 15 »

Insel Nippon bei Yeddo in Theegärten, bei Yokohama an
Waldrändern auf Büschen und an Rainen nicht selten. Sept. 1860.
Bei Simoda, Expedition von Perry. Japan im Allgemeinen nach
Cuming bei Ferussac l. c. und v. Siebold im Leydener Museum.
Simoda und Mososaki, A. Adams.


Weichtheile gelbgrau, stark netzartig gefurcht; eine breite
mittlere schwarze Binde auf dem Rücken des Halses. Mundlippe
deutlich. Keine Drüsenöffnung am Schwanzende. Kiefer mit mehreren
vorspringenden Leisten. Die Grösse der erwachsenen Exemplare
[26]Helix peliomphala.
wechselt in mässigen Gränzen; die zuletzt mitgetheilten Maasse sind
die eines abnorm kleinen mit stärker aufgeblasenem letzen Umgang.
Farbe der frischen Schale ziemlich schön gelb, nicht so lebhaft
wie bei unserer nemoralis; ich fand solche mit zwei und mit drei
Bändern, das mittlere und beständigste der drei läuft in der Stelle der
künftigen Naht und entspricht dem dritten der nemoralis; das untere,
ebenso dunkel und breit, ist durch einen beträchtlich breiten Zwischen-
raum getrennt; das obere ist schmäler, etwas blasser und fehlt bei
den zweibändrigen Exemplaren; es entspricht dem oberen Band
einiger Campylaeen, z. B. Helix trizona und H. denudata. Unter
38 Exemplaren, welche ich um Yokohama sammelte, zeigen 12 alle
drei Bänder, 13 nur das mittlere und untere, keines nur das obere
und untere, 10 nur das mittlere, alle diese auch den braunen Nabel-
flecken und diesen immer sehr bestimmt, dagegen drei Exemplare
entbehren sowohl der Bänder als des Nabelfleckens. Bei einigen
(2) von den dreibändrigen ist der Zwischenraum zwischen den
Bändern braun angeflogen, so dass die gelbe Grundfarbe nur über
dem oberen und unter dem unteren Bande erhalten bleibt, ein
Beginn des Verschmelzens der Bänder, was bei dem einen derselben
in der That kurz vor der Mündung wie auch kurz vor einem früheren
Mündungsabsatz eingetreten ist. Sehr oft kommen sowohl bei
gebänderten als ungebänderten heller gelbe, undurchsichtige Striemen
in der Richtung der Anwachsstreifen vor, sowohl den gelben Grund
als die Bänder durchziehend; auch frühere Wachsthumsabsätze
haben diese Farbe, wie bei Zonites Algirus, aber nicht alle diese
hellen Striemen sind solche, da sie oft viel zu gedrängt dazu stehen
und sich sehr oft nur auf eine kleine Stelle erstrecken. Die
Innenseite des Mundsaumes ist, soweit aussen der Nabelfleck sich
erstreckt, regelmässig auch dunkelbraun. Ein jüngeres Exemplar
von Yokohama hat eine in’s Röthliche ziehende Grundfarbe; es
scheinen also die Farben ähnlich wie bei Helix nemoralis ab-
zuändern. Der oberste Theil der letzten Windung ist bald etwas
mehr, bald etwas minder merklich abgeflacht, ohne dass damit irgend
ein anderer Unterschied Hand in Hand ginge. Ein Exemplar der
Leydener Sammlung ist merklich höher gewunden als die übrigen.
Ferussac’s Figur l. c. stimmt, die (verbleichte) Grundfarbe ab-
gerechnet, ganz gut mit meinen dreibändrigen Exemplaren, selbst
in der Anordnung der Bänder, so dass ich keinen Zweifel an der
Identität habe.


[27]Varietäten derselben.

Helix peliomphala var. Luchuana Sow. Taf. 15., Fig. 4.


Helix Luhuana Sow. Beechey voyage zool. 35, 4; Pfr. mon. I. p. 354; Chemn.
ed. nov. 151, 15—17; Reeve conch. ic. n. 382; v. Martens l. c. p. 37.


Testa paulo major, umbilico paulo angustiore, minus abrupte
excavato, anfractibus paulo convexioribus, brunnea, fascia unica
peripherica, peristomate violascente.


  • Diam. maj. 38, min. 31½, alt. 22; apert. long. 19, lat. 16 Mill.
  • » » 41, » 34, » 23½; (noch nicht vollendet).

Südliches Japan, Insel Kiusiu: in der Umgebung von Nanga-
saki
nicht ganz selten, daselbst von mir und Dr. Friedel beobachtet.


Liu-kiu-Inseln, auch Loochoo (Lu-tschu) geschrieben, Bee-
chey’s Expedition.


Die Sculptur ist genau dieselbe, wie bei der Schnecke von
Yokohama, der dunkelbraune Nabelfleck scharf ausgeprägt, die
Hauptfarbe kastanienbraun, aber das Gelb tritt mehr oder weniger
bestimmt je nach den Exemplaren sowohl an der Naht und an der
Umgebung des Nabelfleckes genau bis zur Einfügung des Columellar-
randes, als zu beiden Seiten des einzigen Bandes hervor. Das
mittlere Band ist scharf begränzt, das obere und untere verwaschen.


Eine im ganzen Bau ähnliche aber einfarbig matt strohgelbe
Schnecke, ebenfalls von Nangasaki, dürfte als bänderlose Form
derselben, entsprechend derjenigen der ächten peliomphala von
Yokohama, zu betrachten sein. Helix Cecillei ist namentlich dieser
Form recht ähnlich, aber durch dickeren fast verbundenen Mund-
saum, Mangel des Nabelfleckes und andere Bänderstellung ver-
schieden.


Ferner gehören in den Kreis der Helix peliomphala noch die
zwei Formen, welche als Helix Simodae Jay l. c. Taf. 5., Fig. 1—3.
und als H. Herklotsi Martens Mal. Blätter VII. 1860. S. 38 unter-
schieden wurden. Sie vereinigen die gedrückte Form der ächten
peliomphala mit der bräunlichen Grundfarbe der Luhuana, und
unterscheiden sich von beiden durch engeren Nabel. H. Simodae
hat nur ein Band, H. Herklotsi drei, wovon das oberste aus zwei
zusammengesetzt scheint (12) 3, 4, — und damit noch mehr als
peliomphala an die Bänderstellung mancher europäischen Campy-
laeen erinnert. Weitere Beobachtungen müssen entscheiden, ob diese
Formen auch in ihrem lokalen Vorkommen von den obigen getrennt
und da, wo sie vorkommen, konstant sind, wie es bei Luchuana der
Fall zu sein scheint, oder ob sie nur individuelle Abweichungen
[28]Helix quaesita von Japan.
darstellen. Simoda, wo die erstere auf der ersten amerikanischen
Expedition nach Japan gefunden wurde, liegt unweit des Einganges
der Bai von Yeddo und also auch nicht weit entfernt von der Gegend,
wo die ächte peliomphala in Menge lebt. Von H. Herklotsi ist kein
näherer Fundort und überhaupt nur Ein Exemplar bekannt.


A. Adams hat eine Form, die er für H. Simodae hält, bei
Simonosaki (Nordspitze von Kiusiu) gefunden.


Helix germana Reeve.


Pfr. mon. III. p. 222. Chemn. ed. nov. 142, 1, 2; Reeve conch. ic. f. 385.


Helix orientalis Adams et Reeve zoology of the voyage of Samarang, moll. p. 61.
pl. 16., f. 4.


Aehnlich, aber kleiner und ohne den dunklen Nabelflecken.
Früher von Borneo angegeben; nach brieflicher Mittheilung von
A. Adams auf Tsus’sima, ferner bei Nangasaki und Mososaki von
demselben gefunden.


Helix quaesita Desh. Taf. 15., Fig. 5.


Helix quaesita Desh. ap. Fer. hist. nat. pl. 10b., 10—12; texte I. p. 179; Pfr.
mon. IV. p. 262; Reeve conch. ic. n. 1355; Martens l. c. p. 33; Fortune Japan
and China p. 215.


Helix Perryi Jay in Perry narrative etc. II. p. 294, pl. 5, fig. 7—9.


Testa sinistrorsa, aperte umbilicata, depresse conoideo-
globosa, oblique ruguloso-striata et lineis subtilissimis spiralibus
decussata, lutea, plerumque fascia peripherica unica angusta et
regione umbilicali castaneis; anfr. 5½—6, convexiusculi, ultimus basi
inflatus, ad apicem modice descendens; apertura valde obliqua, late
lunaris, peristoma reflexum, album, marginibus distantibus, callo
vix conspicuo junctis, supero ad insertionem arcuato, dein substricto,
basali parum arcuato, fuscescente, haud dilatato.


  • Diam. maj. 46, min. 37, alt. 31; apert. long. 24, alt. 24 Mill.
  • » » 36, » 28½, » 25; » » 20, » 20 »
  • » » 32, » 25, » 22; » » 17½, » 17½ »

Insel Nippon bei Yokohama in Gesellschaft mit H. peliomphala,
nicht ganz selten. Bei Simoda, Perry. Japan im Allgemeinen, v. Sie-
bold im Leydener Museum. Tabusima und Awasima, A. Adams.


Weichtheile gelbgrau, stark netzartig gefurcht; keine Rücken-
binde; keine Drüsenöffnung am Schwanzende. Kiefer mit mehreren
vorspringenden Leisten.


Variirt, wie obige Maasse zeigen, beträchtlich in der Grösse
an demselben Orte. Auf 8 gebänderte Exemplare fand ich eins
[29]Helix quaesita und myomphala.
ohne Band und zugleich ohne braune Färbung der Nabelgegend.
Ferussac’s Abbildung ist wiederum, abgesehen von der verbleichten
Färbung, durchaus kenntlich; die angebliche Verwandtschaft mit
Nanina trifasciata und laevipes beruht nur auf der so entstandenen
weissen Farbe und auf der verkehrten Aufwindung. Cuming’s
Exemplare, welche zu Reeve’s Abbildung dienten, habe ich in
London gesehen und mit der japanischen des Leydener Museums
übereinstimmend gefunden; wie diese zu dem Vaterlande »Molukken«
kommen, ist mir unbekannt. Ueber die Identität von Helix Perryi
waren mir in meiner früheren Zusammenstellung Zweifel geblieben,
jetzt halte ich sie für übereinstimmend, hauptsächlich weil ich nicht
sehr weit von Perry’s Fundort selbst nichts anderes gefunden habe;
die rothbraune Farbe ist vielleicht eine wirkliche Varietät, wie die
obige Luchuana von peliomphala, oder nur ein Fehler des Koloristen;
die Angabe von sieben Windungen ein weiterer der am angeführten
Ort aufgezählten Widersprüche in der offenbar flüchtigen Arbeit.


Ein unausgewachsenes Exemplar, bei dem die einzelnen
Windungen weniger aufgeblasen und enger als gewöhnlich sind,
habe ich in London zu kaufen bekommen; es scheint auf den ersten
Anblick eine eigene Art, aber bei Vergleichung mit einer Reihe von
Exemplaren verloren die Unterschiede ihre absolute Bedeutung.


Helix myomphala M. Taf. 15., Fig. 6.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1865. Januar. S. 53.


Helix daimio Adams mscr. in Cuming’s Sammlung.


Testa dextrorsa, umbilico clauso, depresse conoideo-glo-
bosa, oblique striata, lineis spiralibus subtilibus confertis decussata,
lutea, fascia castanea peripherica unica picta, regione umbilicari testae
concolore; anfr. 6½, vix convexiusculi, lente crescentes, superiores
ad peripheriam angulati, ultimus rotundatus, antice vix deflexus;
apertura parum obliqua, oblique lunaris, peristoma expansum, album,
marginibus distantibus, callo vix conspicuo junctis, supero et basali
bene arcuato, columellari ad insertionem reflexo et adnato.


Diam. maj. 43, min. 38, alt. 32; apert. long. 27, lat. 22 Mill.


Nangasaki, nicht häufig.


In Gestalt und Grösse der H. quaesita am nächsten, aber
stets rechtsgewunden, mit geschlossenem Nabel, zahlreicheren, lang-
samer zunehmenden Windungen und feinerer Sculptur. Das einzige
Band ist schmäler als bei H. peliomphala und H. quaesita. Ein
jüngeres Exemplar von erst fünf Windungen zeigt eine bestimmte
[30]Weitere japanische Helix-Arten.
Kante (ein gleich grosses von H. quaesita nur eine sehr undeutliche)
und einen engen, doch noch nicht geschlossenen Nabel.


Helix miranda Adams mscr. in Cuming’s Sammlung.


Flach kugelig, mässig genabelt, grobgestreift, mit feineren,
nur unter der Lupe sichtbaren Spiralstreifen; Mundsaum dünn, um-
geschlagen.


Diam. maj. 34½, min. 28⅓, alt. 26; apert. long. 21, alt. 19 Mill.


Diese Art bildet nebst der mandschurischen Helix Maacki
eine Brücke von den ebenbesprochenen japanischen Arten zu der
californisch-europäischen Gruppe von Helix arbustorum L.


Rifunesiri (?) und Risiri (mir unbekannt; vermuthlich im nörd-
licheren Theil von Nipon oder auf Yesso), A. Adams.


Eine weitere, wahrscheinlich hierher gehörige Schnecke findet
sich im Leydener Museum, von Siebold aus Japan erhalten, ohne
Artnamen. Sie erinnert auf den ersten Anblick an H. pyrrhozona,
hat aber ein convexes Gewinde und feine Spiralstreifen wie Helix
peliomphala und quaesita. Der Nabel ist ziemlich weit, ein schmales
Band vorhanden. Durchmesser 17, Höhe 11 Mill. Zu vergleichen
wäre die nach den Beschreibungen grössere Helix connivens Pfr.


Helix Blakei und H. declivis Newcomb.


Proceedings of the akademy of California. January 1865.


Beide aus Japan, mir unbekannt.


Buliminus Ehrenb., Martens.

Gruppe Napaeus Albers.

Buliminus gregarius Adams et Reeve sp.


Bulimus gr. Zool. voy. Samarang, moll. p. 58. pl. 14., f. 4.


Satamomisaki (Südspitze von Kiusiu) A. Adams brieflich,
früher von Borneo angegeben.


Stenogyra Shuttl.

Stenogyra Javanica Reeve?


Citate vgl. unten bei den Schnecken des indischen Archipels.


Eine Schnecke, die ich von der genannten Art des indischen
Archipels nicht recht unterscheiden kann, fand ich in der Umgebung
von Yeddo. An eine Einschleppung aus dem indischen Archipel
[31]Japanische Stenogyren und Balea.
darf um so eher gedacht werden, als ich sie in Gartenerde fand
und in den Gärten um Yeddo auch manche fremde Pflanzen cultivirt
werden; eine andere Art dieser Gattung, St. Goodalli Miller sp. =
clavula Fer., ist bekanntlich in verschiedenen Welttheilen und
wahrscheinlieh durch Culturpflanzen verbreitet (Shuttleworth).


Andererseits ist die Unterscheidung der Arten in dieser Gruppe
schwierig und das einzige vorliegende Exemplar zu unvollkommen,
um ein befriedigendes Urtheil über specifische Uebereinstimmung
oder Unterschiede zu erlauben.


Stenogyra pyrgiscus Pfr. Adams.


Mats’umai (Yesso) Adams brieflich.


Stenogyra Fortunei Pfr.


Mon. III. p. 398.


Osima und Nangasaki, Adams.


Stenogyra juncea Gould sp.


Exped. shells p. 32; Pfr. mon. II. p. 220.


Osima, Adams.


Letztere Art, zuerst auf den Gesellschafts- und Sandwich-
Inseln gefunden, ist vielleicht identisch mit der weit verbreiteten
St. clavula Fer. = Goodallii Miller, vgl. unten bei den Schnecken
des indischen Archipels.


Balea Gray.

Balea variegata A. Adams sp.


Clausilia variegata A. Adams mscr. in Cuming’s Sammlung.


Eine sehr interessante Art, welche durch ihre verhältniss-
mässig bauchige, kurze Gestalt mehr den europäischen Buliminus, z. B.
obscurus Müll. ähnelt, aber durch das Vorhandensein einer Lamelle
auf der Parietalwand sich an Balea anschliesst. Linksgewunden,
wie Balea und mehrere Buliminus, hornfarben, etwas streifig.


Länge 10, Durchmesser 3⅓, Mündung 3⅔ Millimeter.


Japan.


Clausilia Drap.

Da unser Aufenthalt in Japan sich auf zwei Küstenplätze
beschränkte und wir die Berge des Binnenlandes nur sehen, aber
nicht betreten durften, ward mir keine Gelegenheit, japanische
Clausilien selbst zu sammeln und ich kann daher hier nur die früher
[32]Japanische Clausilien.
im Leydener Museum gemachten, wie ich damals hoffte, vor-
bereitenden Notizen wiederholen.


Clausilia Martensi Herklots.


Mal. Blätter VII. 1860. S. 40.


Testa fusiformi-turrita, irregulariter striata, sericina, cornea;
spira attenuata, versus apicem subcylindrica, obtusiuscula; sutura
albofilosa; anfr. 12, parum convexi, ultimus vix angustior, basi
rotundatus; apertura piriformi-ovata, non producta; lamella parie-
talis supera valida, compressa, marginem attingens, infera parum
elevata; lunella distincta; plica palatalis unica, supera, elongata;
peristoma interruptum, crassum, breviter expansum, marginibus
callo tenui junctis.


Long. 41, diam. 10; apert. alt. 10, ampl. 8 Mill.


Von Siebold mitgebracht, im Leydener Museum; zunächst
mit der chinesischen Cl. Fortunei verwandt, aber grösser als diese,
wie überhaupt grösser als alle anderen mir bis jetzt bekannten
Clausilien.


Clausilia Buschii Küster.


Chemn. ed. nov. p. 24; tab. 2., fig. 14—16.; Pfr. mon. II. p. 456; Martens l. c. p. 41.


Blass hornfarbig, glänzend, die letzte Windung kaum stärker
als die übrigen gestreift; 18—19 Mill. lang, 4½—5 breit. Die obere
Lamelle der Mundungswand erreicht den Rand des Mundsaums
und bildet daselbst eine Rinne, die untere bleibt weit davon entfernt;
die Subcolumellarfalte ist sichtbar und erstreckt sich ebenfalls bis
zum Rand des Mundsaums. Keine (?) Gaumenfalten. Ebenfalls von
Siebold aus Japan mitgebracht.


Clausilia Sieboldi Pfr.


Cl. Sieboldti Pfr. Proc. zool. soc. 1848, mon. II. p. 465.


Hornbraun, rippenstreifig, 18 Mill. lang, 4 breit; eine Gaumen-
falte; Mundfalte deutlich, von aussen sichtbar; Subcolumellarfalte
nicht sichtbar.


Soll ebenfalls von Siebold aus Japan mitgebracht worden
sein und findet sich in Cuming’s Sammlung. Im Leydener Museum
habe ich sie nicht gesehen.


Clausilia valida Pfr.


Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 106; mon. III. p. 591; Martens l. c. p. 40.


Testa conico-turrita, solida, confertim oblique costulato-
striata, parum nitida, pallide fulva; spira sursum attenuata, apice
mammillata (plerumque truncata); anfr. 12 (superstites 7—8), vix
[33]Japanische Clausilien.
convexiusculi, ultimus basi rotundatus; sutura simplex, impressa;
apertura verticalis, piriformis, intus albida; lamellae parietales approxi-
matae, infera sat valida utraque marginem non attingens; lunella
nulla; plicae palatales 2—3, elongatae, extus conspicuae, inferior
oblique descendens, brevior; plica subcolumellaris conspicua, valida;
peristoma continuum, brevissime solutum, crassum, expansum, album.


Long. testae integrae 28½—29, truncatae 27, diam. 6½—7;
apert. alt. 7, ampl. 6 Mill.


Im Leydener Museum, von Siebold aus Japan mitgebracht;
nach Largilliert auf den Liu-kiu-Inseln zu Hause.


Sehr ähnlich der chinesischen Cl. pluviatilis Bens., aber die
Subcolumellarfalte erreicht den Mundsaum nicht und bildet daher
daselbst auch keinen von aussen sichtbaren Kamm, wie bei Cl.
pluviatilis.


Clausilia aculus Benson. Taf. 22., Fig. 15.


Citate s. bei den chinesischen Schnecken.


Testa subulato-turrita, solidiuscula, confertim costulato-striata,
parum nitida, pallide brunnea; spira exacte conica, apice vix ob-
tusiuscula, anfr. 10, ultimus basi rotundatus, paulo fortius costulatus;
sutura simplex, valde impressa; apertura piriformis, lamellae parie-
tales in fauce approximatae, extrorsum divergentes, superior mar-
ginem attingens, inferior debilis, longe ante marginem evanescens;
plicae palatules extus conspicuae 2, superior suturae parallela, in-
ferior oblique descendens, elongata; plica subcolumellaris inconspicua;
peristoma continuum, crassiusculum, breviter reflexum, album.


Long. 14½, diam. 3; apert. alt. 3, ampl. 2½ Mill.


Odsi bei Yeddo, auf Blumentöpfen, selten.


Eine Vergleichung mit Exemplaren der Cuming’schen Samm-
lung aus Korea hat mir keine Unterschiede ergeben. Die Zahl der
Gaumenfalten ist ohne Zerstörung der Mündung nicht sicher zu
erkennen und daher weder bei meinem einzigen, noch bei Cuming’s
Exemplaren nachzuweisen.


In Cuming’s Sammlung sah ich noch folgende, von A. Adams
handschriftlich benannte Clausilien aus Japan:


Clausilia plicilabris A. Adams.


Mundsaum mit vielen Fältchen, wie bei Cl. plicata.


Clausilia Stimpsoni A. Adams.


Aehnlich der Cl. Belcheri, aber bauchiger.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 3
[34]Japanische Succinea.

Clausilia proba A. Adams.


Kurz, mit wenig entwickelter unterer Lamelle.


Clausilia Gouldi A. Adams.


Aehnlich der Cl. aculus, aber die Subcolumellarfalte her-
vortretend.


Pupa Drap.

Arten aus den Gruppen Pupilla und Alvearella von A. Adams
auf Tsus’sima gefunden.


Succinea Drap.

Succinea lauta Gould? Taf. 22., Fig. 20.


? A. Gould Proceed. Bost. soc. nat. hist. VI. 1859 p. 422.


? Succinea Japonica Newcomb Proceedings acad. California. January 1865.


Testa ovato-acuminata, solidiuscula, inaequaliter striata, pau-
lum nitida, pallide lutea, apice rubella; spira conica, acutiuscula,
anfr. 3, convexi; apertura ⅔ longitudinis occupans, paulum obliqua,
ovalis, superne vix angulata, undique incumbens; columella bene
arcuata, superne paulum incrassata; peristoma simplex, margine
externo leviter arcuato.


Long. 10, diam. maj. (obliq.) 7, min. 5; apert. alt. 7, lat. 5 Mill.


Yeddo, bei Odsi, auf Blumentöpfen, von dem Botaniker der
Expedition, Herrn Wichura, gefunden. —? Hakodade, auf Busch-
werk, Expedition von Ringgold.


Unterscheidet sich durch stärkere Wölbung der einzelnen
Windungen von der europäisch-sibirischen S. putris L. sp. (am-
phibia Drap.) und nähert sich darin den nordamerikanischen S.
campestris und obliqua. Sehr ähnlich ist S. Taylori Pfr. aus Borneo,
nach dem Exemplar der Albers’schen Sammlung zu urtheilen, aber
breiter und dunkler.


Gould’s Exemplare sind etwas grösser. Nach Beschreibungen
lassen sich die Arten dieser Gattung nicht leicht bestimmen, und
diejenige von Gould ist sehr kurz. Da er sie aber auch der obliqua
ähnlich nennt, so habe ich vorgezogen, seinen Namen beizubehalten,
als einen neuen unsicheren zu schaffen.


[35]Pseudojapanische Landschnecken.

Pseudojapanische Landschnecken.


Obwohl die Kenntniss japanischer Landschnecken erst so
jungen Datums ist, finden sich doch schon in Sammlungen und
einzelnen Büchern Angaben über solche, welche in ihrer Unbestimmt-
heit und nach den nächsten Verwandten zu urtheilen, zweifelhaft
erscheinen müssen und daher einer detaillirteren Bestätigung, wo
nicht Correction, dringend bedürfen. Sie sind in Folgendem mit
Andeutung der Zweifelsgründe aufgeführt.


Helix horiomphala Pfr. mon. IV. p. 112; novitat conchol. 3, 5—7.


Nächste Verwandte der H. elegantissima von den Liu-kiu-
Inseln. Pfeiffer nennt als Vaterland den »japanischen Archipel«; es
ist daher möglich, dass diese Schnecke einer der kleinen südlich von
Japan selbst gelegenen Inselgruppen (Meiakoshima, Liu-kiu u. s. w.)
angehört, deren Fauna schon mehr der chinesischen gleicht und
gerade durch H. elegantissima und verwandte sich von der des
eigentlichen Japan, d. h. der Inseln Kiusiu, Sikok und Nipon, so
viel wir bis jetzt wissen, unterscheidet.


Helix trifasciata Pfr.


Ein fast einfarbig braunes Exemplar derselben ist in der
Cuming’schen Sammlung mit der Vaterlandsangabe »Japan« be-
zeichnet. Die Pfeiffer’sche Art ist bekanntlich eine Nanina aus der
nächsten Verwandtschaft der laevipes Müll. und wie diese in Vorder-
indien zu Hause. Anlass zu Verwechslungen könnte vielleicht in
Bezug auf die Färbung H. Simodae oder Herklotsi, bezüglich der
Richtung der Windungen H. quaesita gegeben haben.


Helix Japonica Parreyss.


Unter diesem Manuscriptnamen findet sich in Sammlungen,
z. B. derjenigen des Prof. Mousson in Zürich, eine verwandte der
nordchinesischen H. pyrrhozona; als Vaterland wird Japan, zu-
weilen auch China angegeben. Die Maasse des Mousson’s Exem-
plars sind: Diam. maj. 26½, min. 21½, alt. 14½; apert. lat. 14½,
alt. 12½ Mill., also bedeutend grösser als H. pyrrhozona. Die
Oberseite ist flach.


Helix Fortunei Pfr.


Ebenfalls in einzelnen Sammlungen mit der vorigen als ja-
panisch angegeben, ist in China zu Hause.


3*
[36]Pseudojapanische Landschnecken.

Bulimus rimatus Pfr.


Unter diesem Namen hat Pfeiffer eine neue Art unbekannten
Fundorts beschrieben, Proc. zool. soc. 1846 und mon. II. p. 104,
welche Reeve conch. ic. f. 359 abbildet. Jay führt dieselbe im offi-
ziellen Reisebericht der ersten amerikanischen Expedition nach
Japan, vol. II. p. 296 unter den bis dahin bekannten japanischen
Conchylien an, ohne nähere Angabe des Fundorts oder Finders.
Die Art scheint allerdings einer altweltlichen Gruppe (Petraeus oder
Napaeus?) anzugehören.


[[37]]

IV.
CHINESISCHE LANDSCHNECKEN.


Bis in die neueste Zeit ist auffallend wenig über die Landschnecken
des ältesten und grössten Reiches der Erde bekannt geworden; die
einheimische Litteratur geht bei den wirbellosen Thieren zu wenig
in’s Detail, um sie als wissenschaftliche Quelle in unserm Sinne
des Wortes benutzen zu können, obwohl einzelne Figuren in ency-
clopädischen Werken und losen Schmetterlingsbildern auch Schnecken
darstellen, in denen übrigens die Gattung Helix mehr zu errathen
als zu erkennen ist. In europäischen Sammlungen ist allerdings
schon seit mehr als einem Jahrhundert eine der am meisten cha-
rakteristischen Landschnecken China’s bekannt, Helix cicatricosa
Müll., aber man wusste nicht, woher sie stammt, ja man glaubte
sogar fälschlich zu wissen, dass sie aus Westafrika komme und
nannte sie daher H. Senegalensis. Umgekehrt galt China in älteren
Büchern als Vaterland einiger Arten, die gar nicht dort vorkommen
und von denen weiter unten die Rede sein wird. Die ersten genauen
Angaben über chinesische Landschnecken datiren vom berüchtigten
Opiumkriege 1840—1842, in welchem die Engländer die Tshusan-
Inseln, südlich von der Mündung des Yangtsekiang, besetzt hatten;
der Militärarzt, Dr. Theodor Cantor, bekannt durch seine Ver-
dienste um die Reptilien- und Fischkunde von Malacca, benutzte
seinen dortigen Aufenthalt zum Sammeln von Thieren der ver-
schiedensten Classen und seine Ausbeute an Land- und Süsswasser-
Mollusken (nicht nur Conchylien, sondern auch eine Nacktschnecke)
wurden von Benson in den Annals and magazine of natural history,
zweite Reihe, vol. IX. 1842 p. 486 ff. bekannt gemacht. Auch der
französische Viceadmiral Cécille brachte um diese Zeit einige Con-
chylien aus China mit genauerer Ortsangabe nach Europa, welche
von Philippi und Anderen beschrieben wurden (Helix pyrrhozona,
[38]Die Kenntniss der chinesischen Landschnecken.
Buliminus Cantori, Clausilia Cecillei: Zeitschrift für Malakozoologie
1844 u. ff.). Bald darauf bereiste der englische Pflanzenkundige,
Robert Fortune, hauptsächlich um den Theebau zu studiren, wäh-
rend einer Reihe von Jahren, 1843—1851, nicht nur die Küsten China’s
von Hongkong bis Shanghai, sondern drang auch in das Innere
des Landes weiter als ein Europäer vor ihm, ausgenommen Missio-
näre, welche nicht gesammelt haben. Fortune aber nahm gelegentlich
auch Conchylien mit, diese kamen nach seiner Rückkehr in Hände
von Solchen, welche sich dafür interessirten, so dass schon in
Zeitschriften von den Jahren 1850 und 1852 an Beschreibungen
neuer in China von ihm gesammelter Arten erschienen. Die späteren
Kriegs- und Friedens-Expeditionen der Westmächte brachten von
den Küstenplätzen stets eines oder das andere mit, da theils das
Interesse für die Wissenschaft, theils die Nachfrage zu Hause und
damit auch die Aussicht, Lob oder sonst etwas dadurch zu gewinnen,
stetig zugenommen, so verdanken wir der zweiten amerikanischen
Expedition unter Ringgold und Rodgers die Entdeckung der eigen-
thümlichen Helix pulvinaris auf Hongkong, und im letzten englisch-
französischen Kriege gegen China 1860 wurde auch in unserem Fache
manche Beute gemacht, worüber namentlich Odon Debeaux, phar-
macien-aide-mayor in der französischen Armee, berichtet hat: Note
sur les mollusques vivants observés dans le nord de la Chine, in
Recueil de mémoires de médecine, de chirurgie et de pharmacie
militaire c. VI. Dec. 1861 p. 481—487, abgedruckt in Guerin’s Revue
zoologique 1862 p. 214; ferner Journ. conch. XI. 1863 p. 239—252;
XII. 1864 p. 316—320.


A. Cyclostomacea.


Cyclotus Guilding.

Cyclotus Fortunei Pfr.


Proc. z. s. 1852; monogr. pneum. p. 30; suppl. II. p. 31. Chemn. ed. nov. 49., 3—5;
Reeve conch. ic. f. 17.


Niedrig gewunden, braun marmorirt, Mundsaum (nach einem
von Cuming stammenden Exemplar in Mousson’s Sammlung) doppelt.


Diam. maj. 14, min. 10½, alt. 9; apert. 6 Mill.


Shanghai, von Fortune gefunden. Hongkong, Cuming.


Verwandt mit C. guttatus Pfr. von den Molukken.


[39]Chinesische Cyclostomaceen.

Cyclotus? Chinensis Pfr.


Proc. z. s. 1854; monogr. suppl. p. 23; Leptopoma Ch. Reeve conch. ic. f. 43.


Testa pro genere modice umbilicata, convexo-depressa, per-
pendiculariter striata, fulvida, obsoleto-fasciata, nitida; spira breviter
conoidea, acutiuscula; anfr. 4½, convexi, teretes; apertura subverti-
calis, peristoma duplex, internum continuum, brevissime porrectum,
externum tubae instar inflatum.


Diam. maj. 11, min. 8¼, alt. 8; apertura 5 Mill.


Hongkong, Fortune. Aus dem »nördlichen China« von Missio-
nären durch Hrn. Hohenacker ohne Namen erhalten; ich habe nach
letzterer obige Diagnose entworfen, bezweifle aber noch, ob sie
wirklich zu der von Pfeiffer beschriebenen Art gehört. Da von
beiden der Deckel nicht bekannt ist, bleibt auch ihre systematische
Stelle unsicher. Vielleicht gehören sie zu Cyclophorus.


Cyclophorus Montf.

Cyclophorus punctatus Grateloup sp.


C. punctatus Grat. Pfr. mon. p. 68; Chemn. ed. nov. 5., 12. 13.


Cyclostoma irroratum Sow. thes. f. 134, 135.


Testa anguste umbilicata, turbinata, tenuiuscula, subtilissime
oblique striata, pallide flavescens, seriebus compluribus macularum
sagittiformium et fascia unica castanea infra peripheriam picta; apex
nigricans; anfr. 5, convexi, ultimus sat ventrosus et rotundatus;
apertura parum obliqua, alba; peristoma undique breviter expanso-
reflexum, marginibus callo junctis; operculum normale, pallidum.


Diam. maj. 25, min. 19½, alt. 20; apert. 13½ Mill.


Auf den »weissen Wolkenbergen« bei Kanton in Menge von mir
gefunden. Schon Sowerby nennt mit Recht China als Vaterland;
viel zweifelhafter ist Grateloup’s Angabe, dass er von Ceylon stamme.
Auch von der Novara-Expedition in China gefunden.


Cyclophorus exaltatus Pfr. Taf. 19., Fig. 8.


Proc. z. s. 1854; monogr. suppl. p. 43.


Testa peranguste umbilicata, turbinata, oblique striata, opaca,
ex rufofusco et pallide flavo fulminato-strigosa; anfr. 5, convexi,
supremi nigricantes, ultimus obtuse angulatus, infra peripheriam fascia
obscura angusta unica cinctus; apertura vix obliqua, fauce caerules-
cente; peristoma album, crassum, undique breviter reflexum, marginibus
callo tenui junctis. Operculum normale, tenue, luteo-fuscum.


[40]Chinesische Cyclostomaceen.

Diam. maj. 27, min. 21, alt. 22; apert. 14 Mill.


Insel Hongkong, von Fortune entdeckt und von mir daselbst
wieder gefunden.


Obwohl meine Beschreibung in Einigem von der Pfeiffer’s
abweicht, namentlich indem Letzterer dieser Art eine gerundete, der
vorigen eine schwach kantige letzte Windung zuschreibt, so zweifle
ich doch keinen Augenblick an der richtigen Bestimmung. Sollte
die in der Monographie angeführte Varietät des C. punctatus mit
Zickzackstriemen von der Insel Basilan, deren im Supplement keine
Erwähnung mehr geschieht, vielleicht gerade der später aufgestellte
C. exaltatus sein?


Reeve in der conchologia iconica vereinigt C. exaltatus mit
C. volvulus (lituus) aus Siam; ähnlich sind beide sich allerdings,
aber exaltatus bleibt stets kleiner, dünnschaliger, eine Kante in der
Peripherie vorhanden, aber keine um den Nabel.


Eine dieser Arten oder vielleicht beide bilden vermuthlich
den chinesischen Lituus variegatus a) small kind, b) large kind bei
Humphrey, Museum Calonnianum 1797 No. 1134., mir nur aus Fe-
russac prodrome p. 76 bekannt. Der Name Lituus bezeichnet bei
Martyn einige Jahre früher Arten der Gattung Cyclophorus.


Alycaeus Gray.

Alycaeus pilula A. Gould.


Proceed. Boston soc. nat. hist. VI. p. 424, 1859; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 45.


Eiförmig, konisch, undurchbohrt, röthlich, spiralgestreift;
vier Windungen. Einschnürung stark, Nahtröhre klein, angedrückt.
Mundsaum umgeschlagen. Deckel hornig, eng gewunden.


Durchmesser ⅕, Höhe ¼ Zoll (5 und 6 Mill.).


Hongkong, Expedition von Ringgold.


Paxillus Adams.

Paxillus tantillus Gould.


Proc. Boston soc. n. h. VII. p. 138, 1859; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 13.


Hongkong.


[41]Chinesische Heliceen.

B. Helicinacea.


Helicina Lam.

Helicina Shanghaiensis Pfr.


Proc. zool. soc. 1853. p. 102; mon. pneum. suppl. p. 190.


Durchmesser 4 Mill.


Shanghai, von Fortune entdeckt.


C. Helicea.


Philomycus Raf.

Philomycus bilineatus (Incilaria) Benson.


Ann. mag. n. h. b) IX. 1842 p. 486.


Tshusan-Inseln, am Boden unter Wurzeln, an Bäumen und
Pflanzen, Cantor.


Vitrina Drap.

Vitrina imperator A. Gould.


Proceed. Boston soc. nat. hist. VI. p. 422, 1859.


Bauchig, mit bräunlicher »starrer« Epidermis, kaum merklich
spiralgestreift. Drei Windungen. Mundung nahezu kreisrund. Colu-
mellarrand kaum verdickt.


Durchmesser 1½ Zoll, Höhe ¾ Zoll (38 und 19 Mill.).


Hongkong, in Schluchten oben auf den Hügeln, Expedition
von Ringgold.


Die grösste bis jetzt bekannte Art dieser Gattung nach A. Gould,
offenbar nahe verwandt mit den hinterindischen V. praestans Gould
und V. Siamensis Haines und daher vielleicht eher zur Gattung
Helicarion gehörig.


Hyalina Gray.

Hyalina politissima Pfr.


Helix p. Pfr. Proc. zool. soc. 1853; Pfr. mon. IV. p. 945.


Nördliches China, Fortune in Cuming’s Sammlung.


Hyalina superlita Morclet.


Helix s. Morclet Revue zoologique 1862 p. 477.


Whampoa und Kanton.


[42]Helix-Arten aus China.

Hyalina rejecta Pfr.


Helix r. Pfr. Proc. zool. soc. 1859 p. 25 pl. 43., f. l.


Nördliches China, Fortune.


Helix L., emend.

Gruppe Plectotropis Martens.

Schale flach, gekielt, mässig genabelt, mit ausgeprägter Sculp-
tur, öfters behaart. Mundsaum gerade, selten kurz ausgebogen.


Ein Zwischenglied zwischen den bekannten europäischen
Gruppen Patula und Fruticicola.


Helix Shanghaiensis Pfr.


Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1853 S. 56; mon. III. p. 642; Reeve conch. ic. f. 1027.


Kreiselförmig, gekielt, gestreift, fettglänzend, Unterseite convex.


Diam. maj. 13, min. 11½, alt. 8½ Mill.


Mittleres China, Shanghai, Fortune.


Helix Osbeckii Philippi.


Zeitschr. f. Mal. 1847 S. 65; Pfr. mon. I. p. 203.


Oberfläche fein punktirt; Nabel enge; Mundsaum oben gerade,
unten schwach umgebogen.


Durchmesser 15 Mill.


China, Largilliert. Hierher vielleicht auch die sogenannte
Helix tapeina Benson’s von Tshusan. Benson giebt an, dass dieselbe
Art dort und in Bengalen lebe. (Ann. mag. n. h. IX. 1842 p. 486.)


Helix brevibarbis Pfr.


Proceed. zool. soc. 1859 p. 25 pl. 43., f. 4.


Trochusförmig erhaben, feingegittert, mit kurzen Haaren
am Kiel.


Durchmesser 14, Höhe 12 Mill.


Nördliches China, Fortune. Nahe mit H. trichotropis ver-
wandt, nur durch den engen Nabel noch von der nächsten Ver-
wandtschaft der H. elegantissima getrennt.


Helix ciliosa Pfr.


Proceed. zool. soc. 1859 p. 25 pl. 43., f. 8.


Gewinde nur wenig erhaben; Kiel mit einer Reihe von längeren
Haaren besetzt.


Durchmesser 10, Höhe 5½ Mill.


Nördliches China, Fortune.


[43]Helix-Arten aus China.

Helix trichotropis Pfr.


Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 73; mon. III. p. 253; Chemn. ed. nov. 134., 9. 10;
Reeve conch. ic. f. 460.


Oberfläche mit feinen Spiralstreifen; Kiel scharf mit einzelnen
Haaren; Nabel mässig; Mundsaum kurz umgeschlagen, an der Ein-
fügung des Columellarrandes verlängert.


Durchmesser 18, Höhe 9 Mill.


Shanghai, Fortune.


Gruppe Aegista Albers.

Schale flach, gestreift, weit genabelt, mit zahlreichen Win-
dungen, ohne Kante, einfarbig oder matt gebändert. Mundsaum
umgeschlagen; Ränder einander genähert.


Helix Chinensis Philippi.


Philippi icon. II. 6., 1, 1845; Pfr. mon. I. p. 405; Chemn. ed. nov. 19., 7. 8;
Reeve conch. ic. f. 427.


Sehr breit genabelt, einfarbig blassgelb; Windungen 8, kaum
sich erhebend; Mündung verhältnissmässig klein, schwach verdickt.


Durchmesser 25 Mill.


? Mittleres China, Goldinsel Kin-sjan bei Nanking, Largilliert
bei Philippi.


Ungemein nahe verwandt mit H. vermis Reeve und oculus
Pfr. = Typinsana Ad. et Reeve, beide von den Meiakoshima-Inseln
im chinesischen Meer, und kaum von ihnen artlich zu trennen, daher
die Frage erlaubt sein mag, ob sie etwa auch aus jenen Inseln,
nicht aus dem continentalen China stamme?


Gruppe Fruticicola Held.

Helix Tschefouensis Crosse et Debeaux.


Journ. conch. XII. 1864 p. 318 pl. 12., f. 5; XI. 1863 p. 387 (Munieriana).


Behaart, mit offenem Nabel.


Nördliches China, Tshifu auf unbebauten Glimmerschiefer-
hügeln am Meere, Debeaux.


Helix similaris Fer.


Die allgemeinen Citate s. bei den Landschnecken des indischen Archipels.


Helix Woodiana Lea Transact. am. philosoph. soc. at Philadelphia V. p. 57
pl. 19., f. 69, 1837; observ. on Najad. I. p. 169.


Helix cestus Benson Ann. and Mag. n. h. IX. 1842 p. 277 und sec. series IV.
1849 p. 277 (soweit von China die Rede); Crosse Journ. Conch. XII. p. 317.


Helix Arcasiana Crosse et Debeaux Journ. Conch. XI. 1863 p. 386; XII. 1864
p. 316 pl. 12., fig. 4 (var. solidula, elatior).


[44]Helix similaris in China.

Testa anguste umbilicata, conoideo-subglobosa, striatula,
tenuis, pallide flavida, rufo-unizonata; spira conoidea, anfr. 5, sat
convexi, ultimus antice sensim descendens; apertura diagonalis,
lunato-rotundata; peristoma breviter reflexum, sat tenue, album,
margine columellari arcuato, dilatato.


  • a) Diam. maj. 17, min. 15, alt. 13; apert. long. 10, lat. 9 Mill.
  • b) » » 15, » 12, » 10; » » 8½, » 8 »
  • c) » » 13, » 11, » 9½; » » 8, » 7½ »

Mittleres China, Amoy, Debeaux; bei Shanghai, Wusung und
anderwärts, Crosse und Debeaux l. c. p. 317; ist mir daselbst nicht
vorgekommen.


Südliches China, auf der Insel Makao häufig, von Cantor
und mir gesammelt; ebenso nicht selten auf den »weissen Bergen«
(Pakwanshan)
bei Kanton (a); von ebendaher (Kanton) erhielt Lea
seine H. Woodiana durch einen Herrn W. Wood. Auf der Insel
Hongkong fand ich sie gross, aber niedrig.


Das Berliner Museum besitzt unter den von Dr. Meyen in
China gesammelten auch solche, die mehr der var. solidula Mouss.
entsprechen (Dimensionen unter c), aber doch immer noch von H.
Tourannensis wohl zu unterscheiden sind.


Bei der kleineren Form fehlt das rothe Band selten, bei der
grösseren zuweilen.


Helix Fortunei Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 73; mon. III. p. 241;
Chemn. ed. nov. 133, 12. 13.; Reeve conch. ic. f. 458, um Shanghai
von Fortune gesammelt, scheint mir nach den in London erhaltenen
Exemplaren eine linksgewundene grosse similaris zu sein. Be-
trachtet man sie durch den Spiegel, so bleibt kein Unterschied.


Helix Sarelii n.


Testa semiobtecta, globoso-depressa, striatula, cornea, con-
color; spira obtuse conoidea; anfr. vix 4, rapide crescentes, con-
vexiusculi, ultimus supra et infra subaequaliter convexus, antice sat
deflexus; apertura valde obliqua, transverse-ovata, peristoma intus
paulo incrassatum, rectum, marginibus conniventibus, columellari
prope insertionem latiuscule reflexo.


Diam. maj. 11½, min. 9, alt. 6; apert. long. 7, lat. 5½ Mill.


Im oberen Thal des Yangtsekiang, 1200 englische Meilen strom-
aufwärts von dessen Mündung, Provinz Szetshuen, von Lieutenant
Colonel Sarel gesammelt, im britischen Museum.


Aehnlich der Helix argillacea Fer. und H. mendax n.


[45]Chinesische Helix-Arten.

Helix dichroa Pfr.


Mon. I. p. 334; Chemn. ed. nov. 109., 16. 17.; ? Reeve conch. ic. f. 967.


Um Shanghai von Fortune gesammelt.


Helix epixantha Pfr.


Mon. III. p. 184; Chemn. ed. nov. 134., 13—15.; Reeve conch. ic. f. 454; Nanina
epix. Gray cat. Pulm. p. 94.


Bei Shanghai von Fortune gesammelt.


Gleicht so verdächtig einer unausgewachsenen similaris, dass
ich sie als eigene Art zu betrachten Bedenken trage. Die Oberfläche
wird als fein gekörnelt beschrieben.


Gruppe Acusta Albers.

Schale kugelig, dünn, eng genabelt, fein gestreift, glänzend,
einfarbig gelblich; Gewinde erhaben; Mündung wenig schief; Mund-
saum einfach, nur am Columellarrand umgebogen.


Erinnert im Habitus einigermaassen an unsere Pomatien, doch
sieht viel zarter aus. Vgl. japanische Moll. S. 21.


Helix ravida Benson.


Helix ravida Benson Ann. and Mag. n. h. IX. 1842 p. 486; Pfr. mon. III. p. 80
(non I.); Chemn. ed. nov. 87., 25. 26.; Reeve conch. ic. f. 398.


Helix helvacea Philippi icones. II. 6., 1, 1845; Pfr. mon. I. p. 83.


Testa anguste umbilicata, dilatato-globosa, tenuis, subtiliter
rugoso-plicata, lineis concentricis obsoletis decussata, sericeo-nitens,
olivaceo-flavescens, spira conica, acutiuscula; anfr. 6, convexi, ulti-
mus inflatus, antice paulum descendens; apertura parum obliqua,
subcircularis; intus subrosea; peristoma simplex, rectum, margine
columellari dilatato, reflexo.


Diam. maj. 33, min. 25, alt. 31; apert. long. 20½, lat. 20 Mill.


Mittleres China: Amoy, Debeaux. Auf Tshusan an Bäumen
und Felsen, auch am Boden, Cantor. Um Shanghai nicht selten von
mir gesehen. Wusung nicht selten, Debeaux. Aus China ohne
nähere Fundortsangabe in Largilliert’s Sammlung, vielleicht von Ce-
cille mitgebracht (Philippi).


Nördliches China: bei Tshifu von Herrn O. Schottmüller
gesammelt, ebenda um Yantai von Debeaux, von Maack noch am
rechten Ufer des Amur gefunden (Gerstfeldt).


Helix Redfieldi Pfr.


Pfr. Proc. z. s. 1852; mon. III. p. 80; Chemn. ed. nov. 161., 21. 22.


Helix Frillyi Crosse Journ. conch. XI. 1863 p. 387; XII. 1864 p. 319 pl. 12., fig. 3.


[46]Chinesische Helix-Arten.

Durchaus die vorige in Miniatur, nur verhältnissmässig noch
etwas höher gewunden.


Diam. maj. 15, min. 13, alt. 15; apert. long. 9, lat. 9 Mill.
Anfr. 5½ (Exemplar in Albers’ Sammlung).


Diam. maj. 13½, min. 12, alt. 10 Mill. (nach Pfeiffer, etwas
grösser und die Schale höher als breit).


Mittleres China, Shanghai, Fortune. Amoy, Gustav Schlegel
im Leydener Museum. Auch auf Formosa, Swinhoe.


Nördliches China, in trocknen Schluchten bei Ki-tsen-soo
unweit Tshifu, Debeaux.


Helix Tourannensis Souleyet.


Souleyet Revue zool. 1842; zool. voy. bonite II. p. 507 pl. 29., f. 1. 2.; Pfr. mon. I.
p. 137; Chemn. ed. nov. 17., 3. 4.; Reeve conch. ic. f. 445.


H. globula Lea Trans. Am. philos. soc. V. 1837 p. 58 (170) pl. 19., f. 70.


Testa perforata, conico-globosa, distincte striatula, nitida,
griseo-flava, concolor; spira conoidea, anfr. 5½—6, convexi, ultimus
peripheria obtuse subangulatus, basi inflatus, antice vix descendens;
umbilicus saepius semitectus, apertura parum obliqua, lunato-rotun-
data, subcircularis; peristoma intus labio incrassato albo in-
structum, dein tenue, acutum, carneum, margine columellari ad
perforationem reflexo.


  • Diam. maj. 15, min. 12, alt. 12; apert. long. = lat. 8⅓ Mill.
  • » » 12½, » 11, » 11; » » = » 8 »

Makao mit der vorigen von mir gefunden. Kanton, Wood bei Lea.


Kommt auch in Cochinchina und Siam vor. Unterscheidet
sich durch die weit kugeligere Gestalt, kürzere Mündung und starke
Innenlippe von H. similaris. Ich habe kein Exemplar mit einem
Bande gesehen. Der Name globula, richtiger globulus, ist zwar
älter, aber schon früher von O. Fr. Müller an eine andere süd-
afrikanische Helix, Gruppe Dorcasia, vergeben.


Die Gruppen Plectotropis, Aegista und Acusta sind cha-
rakteristisch für Ostasien und hängen, so verschieden sie auch in
den grösseren, mehr ausgeprägten Arten erscheinen, doch durch die
kleineren enge unter sich und mit Fruticicola zusammen. Die Typen
von Plectotropis, Helix elegantissima Pfr., und von Aegista sind auf
den Inseln zwischen Formosa und Japan (Meiakoshima und Liukiu) zu
Hause, ähnliche Arten wurden auch auf Formosa selbst von Consul
Swinhoe gesammelt. Siehe Albers, Heliceen, zweite Ausgabe, Seite
121, 122 und Pfeiffer in den Proc. Zool. Soc., for 1866, Part. III.


[47]Helix cicatricosa.
Gruppe Camena Albers.

Vgl. japanische Moll. S. 25.


Helix cicatricosa Müll.


Limaçon à bouche ronde Argenville conchyl. appendice (1757?) pl. 10., fig. 2.;
ed. troisième par Favanne Taf. 63., Fig. K. (noch nicht ausgewachsen).


Helix cicatricosa Müller hist. verm. p. 42, 1774 (nach einem Exemplar ohne
Mundsaum); Chemnitz conch. cab. IX. pars I. p. 90 fig. 923.; vignette p. 6 fig. A.;
XI. p. 305 fig. 3012. 3013. = ed. nov. 12., 7—9. Fer. prod. n. 231; Desh. an.
s. vert. VIII. p. 89; Pfr. mon. I. p. 330; Chenu. illustr. conchyl. 8., 5.


Helix Senegallensis contraria arborea Chemnitz conch. cab. IX. part. I. p. 85
fig. 917. 918. = ed. nov. 12., 1. 2.


Helix cornu venatorium β Gmelin syst. nat. p. 3641.


Helix contraria Humphrey museum Calonnianum London 1797, 8. p. 60 (ver-
muthlich).


Helix Senegalensis (Chemn.) Fer. prodr. No. 189.; hist. nat. 78., 1. 2.; Lam. an.
s. vert. ed. 2, VIII. p. 42.


Helix chinensis Voigt Cuvier’s Thierreich übers. III. S. 61.


Ariophanta cicatricosa (Müll.) Beck ind. p. 5.


Testa sinistrorsa, semiobtecte perforata, globoso-depressa,
striata et irregulariter spiratim undulato-rugosa, fulva, fasciis rufis
numerosis picta; anfr. 5½, superi plani, sequentes convexiusculi,
ultimus obtuse angulatus, angulo antrorsum evanescente, basi con-
vexus, regione umbilicari subgibbosa, antice non descendens; apertura
diagonalis, lunato-semielliptica, intus violascens; peristoma expansum,
album, subincrassatum, marginibus distantibus, callo tenui junctis,
columellari breviter arcuato et dilatato.


  • a) Diam. maj. 50, min. 40½, alt. 33; apert. long. 32, lat. 26 Mill.
  • b) » » 44, » 35, » 32; » » 30, » 23 »
  • c) » » 40, » 32, » 27; » » 26, » 20½ »
  • d) » » 36, » 30½, » 25½; » » 23, » 18½ »
  • e) » » 37, » 30, » 23½; » » 23, » 19½ »

Mittleres China, Wusung bei Shanghai nach Pfeiffer l. c., von
mir daselbst nicht gesehen.


Südliches China, bei Kanton auf den weissen Wolkenbergen
(Pak-wan-shan)
nicht selten. Von Kanton auch in der Sammlung
der ostindischen Compagnie zu London angegeben. Insel Makao,
Beck l. c.; ich habe sie daselbst so wenig wie auf der Insel Hong-
kong gesehen.


Die obigen Maassangaben bezeugen die Veränderlichkeit in der
Grösse; a) ist ein grosses, b) ein verhältnissmässig hohes Exemplar
[48]Chinesische Helix-Arten.
unbekannten Fundorts; c) und d) von mir bei Kanton gesammelt;
e) besonders flach und klein, von Makao im Berliner Museum.


Jüngere Exemplare haben eine bald mehr bald minder scharfe
Kante an der Peripherie.


Die frühere Verwirrung der Synonymie rührt hauptsächlich
daher, dass Müller die Art nach einem unausgewachsenen Exemplar
beschrieb, daher kurzweg einen Kiel, einen deutlich durchgehenden
Nabel (umbilicus pervius) und einen scharfen Mundrand beschrieb;
Chemnitz vergrösserte die Verwirrung, indem er auf unsichere
Anhaltspuncte hin erst Jamaica und dann Senegal, später Neuholland
als Vaterland vermuthete; er geht sogar so weit, wissen zu wollen,
dass sie am Senegal auf Bäumen lebe, obwohl bei Adanson kein
Wort von ihr steht. Und doch erhielt sie Chemnitz von einem
Schiff, das aus China kam. Voigt giebt zuerst (1834) das Vaterland
richtig an, Beck berichtigt die Synonymie, lässt sich aber durch
ihre Aehnlichkeit mit einigen linksgewundenen Naninen zu einer
falschen Stellung im System führen; allerdings ist jene Aehnlichkeit,
namentlich auch mit der von mir beschriebenen Nanina amphidroma,
die selbst einen umgeschlagenen Mundsaum hat, gross genug, dass
erst die Untersuchung der Kiefer mich von der Unhaltbarkeit jener
Stellung überzeugte.


Helix Cecillei Philippi.


Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 82; Pfr. mon. III. p. 221.


Rechtsgewunden, ziemlich gross, dickschalig, mit zwei Bän-
dern, weiterem Nabel und schmutzig rosenfarbenem Mundsaum.


Tien-tong in der Sammlung von Largilliert, wahrscheinlich
vom Viceadmiral Cecille gesammelt.


Helix ammiralis Pfr.


Proc. z. s. 1856 p. 328; mon. IV. p. 262.


Der vorigen ähnlich, doch gekielt.


China, nach Viceadmiral Cecille, ohne nähere Angabe.


Helix pyrrhozona Philippi.


Helix striatula Müller hist. verm. II. p. 24, 1774. Nicht H. striatula Linne.


Helix pyrrhozona Philippi icon. II. 6., 4. 1845; Pfr. mon. I. p. 350; Chemn. ed.
nov. 79., 7—9.; Reeve conch. ic. f. 455.


Testa depressa, anguste umbilicata, supra argute infra levius
striata, alba, fascia obsoleta suturali et altera distincta peripherica
fulvorufis; spira mamillariter elevata, brevissime conoidea, acutiuscula;
anfr. 5½, ultimus ad peripheriam obtuse angulatus, basi convexus,
[49]Helix pyrrhozona.
haud descendens; apertura parum obliqua. transverse piriformis,
margine supero brevi, externo valde arcuato, basali stricto, colu-
mellari indistincto, brevissimo; peristoma intus crasse albolabiatum,
dein tenue, vix repandum, margine columellari calloso-subunidentato.


Diam. maj. 15½, min. 12½, alt. 9; apert. long. 8, alt. 6 Mill.


Nördliches China an den Steinen der grossen Mauer bei
Ninghai von Dr. Friedel und Herrn Otto Schottmüller, Gärtner der
preussischen Expedition, während des Aufenthalts im Golf von
Petsheli gesammelt. Aus Tientsin durch französische Soldaten er-
halten, in der Sammlung des Vicomte von Castelneau.


Mittleres China, Wusung bei Shanghai, nach Largilliert
Philippi l. c. und Debeaux l. c. Ich selbst habe sie daselbst nicht
gesehen und muss, da es eine Steinschnecke zu sein scheint, diesen
Fundort mitten im Alluvialland bezweifeln.


Die weisse innere Lippe wiederholt sich mehrmals an
demselben Individuum, ist also kein Zeichen des vollendeten
Wachsthums.


Diese eigenthümliche Schnecke hat manche Aehnlichkeit mit
den kleineren weissen Campylaeen Europa’s, doch bleibt sie durch
den engen Nabel und die dicke Lippe von jeder einzelnen ziemlich
weit entfernt. Auch Pfeiffer (Mal. Blätt. II. 1855 S. 138) bringt sie bei
den Campylaeen unter. Mit der Gruppe Hadra scheint sie durch die
grössere und höhere Helix Middendorffi Gerstfeldt vom mittleren
Amur verknüpft. Siehe Gerstfeldt, über die Land- und Süsswasser-
Mollusken Sibiriens und des Amurgebietes, Mémoires des savants
étrangers prés. à l’académie de St. Petersbourg IX. 1859 p. 521
fig. 29. Diese Verwandtschaft scheint mir mehr gegründet, als sie
zu den Fruticicolen (Gebrüder Adams) oder Dorcasien (ich selbst in
der zweiten Ausgabe von Albers) zu stellen. Dass H. striatula Müll.
diese Art ist, verdanke ich der freundlichen Mittheilung von Mörch
in Kopenhagen, und kann, nachdem ich Müller’s Beschreibung von
Neuem durchgelesen, nicht daran zweifeln.


Arten mit gezahntem Mundsaum.


Vorerst mögen unter diesem einseitigen Titel die drei folgenden
chinesischen Arten beisammenstehen, bis die einzelnen auf mehr
befriedigende Weise in eine natürliche Anordnung der Helix-Arten
eingereiht werden.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 4
[50]Gezähnte chinesische Helix.

Helix platyodon Pfr.


Proc. zool. soc. 1845; Philippi icon. II. 7., 1.; Pfr. mon. I. p. 311; Chemn. ed.
nov. 63., 11. 12. Obba platyodon Mörch catal. conch. Yoldi p. 10.


Testa depresse-globosa, obtecte perforata, striatula et minu-
tissime granulata, albida, fasciis fuscis 4 et maculis albis guttae-
formibus vel fulminiformibus picta; spira conoidea, obtusa; anfr. 5½,
vix convexiusculi, ultimus rotundatus, antice valde deflexus; apertura
valde obliqua, semielliptico-oblonga; peristoma incrassatum, re-
flexum, album, multiplex, marginibus callo saepe valde tenui junctis,
columellari subhorizontali, obtuse unidentato, ad insertionem dilatato.


Diam. maj. 26½, min. 22, alt. 18; apert. long. 16½, alt. 12 Mill.


Diese Schnecke fand ich in einer zu Kanton gekauften Con-
chyliensammlung, welche hauptsächlich Meer-Conchylien, jedoch
auch den für China charakteristischen Unio Grayanus Lea enthielt.
Auch Mörch l. c. giebt China als Vaterland an, Pfeiffer giebt keine
Angabe darüber, in Albers’ Sammlung finde ich die Philippinen als
solches angegeben, doch ist das wahrscheinlich nur Vermuthung,
auf die Aehnlichkeit mit Helix planulata Lam. gegründet. Ich möchte
aber, namentlich in Betracht der allgemeinen Form der Mündung,
welche durchaus nicht nach aussen kanten- oder lappenartig aus-
gezogen ist, diese Aehnlichkeit für eine täuschende halten und
unsere Schnecke nicht in die Gruppe Obba stellen, sondern trotz
ihres Zahnes lieber neben Helix Incei Gray und damit der Gruppe
Camena nähern. Allgemeine Gestalt, Grösse und selbst Färbung
erinnern auffallend an die europäischen H. vermiculata Müll. und
Parnassia Roth var. minor.


Helix Yantaiensis Crosse et Debeaux.


Journ. conchyl. XI. 1863 p. 387; XII. 1864 p. 317 Taf. 12., Fig. 2.


Erinnert an die europäische personata, aber die Mündungs-
wand hat zwei kleine Lamellen und die Mündungsebene steht nach
der Abbildung auffallend wenig schief.


Nördliches China, Yantai unweit Tshifu auf Hügeln von
Glimmerschiefer und Granit, durch Debeaux gesammelt.


Helix trisinuata m.


Testa anguste umbilicata, obtuse angulata, subdepressa, tu-
berculis verrucaeformibus in series obliquas antrorsum descendentes
dispositis sculpta, basi laeviuscula, pallide rufobrunnea; spira pro-
minula, anfr. 4½, sutura mediocri divisi, ultimus basi gibbose inflatus,
antice solutus et deflexus, a solutione ad peristoma superne cari-
[51]Helix trisinuata und pulvinaris.
natus; apertura valde obliqua, triangularis, trisinuata; peristoma
continuum, reflexum, album, quadridentatum, dente uno in margine
parietali, uno in basali, duobus (supero minore) in margine externo,
omnibus scrobiculos in facie externa pone peristoma efficientibus.


Diam. maj. 18, min. 14, alt. 9½; apert. long. 9, lat. 7 Mill.


Hongkong, von Dr. C. Friedel, Marinearzt auf dem Königlichen
Transportschiff Elbe, während der ostasiatischen Expedition gesammelt.


Zunächst verwandt mit H. horrida Pfr. aus Hinterindien,
durch erhabenes Gewinde, engeren Nabel, deutliche Kante und
Zahl der Mündungszähne hinreichend verschieden. Sie erinnert
zugleich an zwei amerikanische Gruppen, die tropische der Helix
labyrinthus Chemn., innerhalb welcher ihr H. quadridentata Brod
in Grösse, Form der Schale und Anordnung der Zähne nicht
unähnlich ist, und an die Polygyren des südlicheren Nordamerika,
unter denen z. B. Helix avara Say und hippocrepis Pfr. ihr nahe
kommen, aber stets viel kleiner bleiben. Beide amerikanischen
Gruppen entbehren überdies der eigenthümlichen Sculptur, welche
unsere Art so nahe mit H. horrida verbindet.


Gruppe Corilla Adams.

Schale flach, eng gewunden, weit genabelt; Mundsaum um-
geschlagen; faltenartige Zähne tief innen in der Mündung.


Eine ceylonesisch-hinterindische Gruppe, analog der tropisch-
amerikanischen Ophiogyra (Atopa Albers; Ophiogyra sect. b. Al-
bers zweite Ausgabe S. 94).


Helix pulcinaris Gould. Taf. 14., Fig. 9.


Proceed. Bost. soc. nat. hist. VI. p. 424 1859.


Testa discoidea, latissime umbilicata, oblique striata, flavida,
unicolor, spira plana, apice subprominulo; anfr. 6, supra vix con-
vexiusculi, ultimus obtuse biangulatus, antice deflexus, non dilatatus;
apertura sat obliqua transverse elliptico-lunata, dentibus (usque 9)
extus non conspicuis; peristoma undique expansum.


Diam. maj. 15, min. 12½, alt. 6; apert. long. 7, lat. 6 Mill.


Insel Hongkong, in den Schluchten, auf der nordamerikanischen
Expedition unter Ringgold und Rodgers entdeckt; ich habe sie
daselbst wiederum gefunden, aber leider nur in wenigen und be-
schädigten Exemplaren, die mir eine Untersuchung der inneren
Zähne nicht erlauben.


Auch bei Kanton nach Gould.


4*
[52]Buliminus Cantori.
Buliminus Ehrenb.

Gruppe Chondrula Beck oder Napaeus Albers?


Buliminus Cantori Philippi.


Zeitschr. f. Mal. I. 1844 S. 165; Pfr. mon. II. p. 66; Reeve conch. ic. Bulimus No. 404.


Ziemlich dickschalig, hornbraun, mit sehr dickem umge-
schlagenem, fast zusammenhängendem Mundsaum.


Höhe bis 24, grosser Durchmesser 9—10, kleiner 7⅔—8; Höhe
der Mundung 7½—9, Breite derselben 7 Mill.


Goldinsel bei Nanking, Largilliert. Nördliches China, durch
Missionar Hohenacker.


Variirt ziemlich in der Grösse, namentlich Länge der Schale.


Stenogyra Shuttl.

Stenogyra erecta Benson.


Achatina erecta Benson Ann. and mag. nat. hist. b. IX. 1842 p. 487; Pfr. mon.
II. p. 265; Reeve conch. ic. f. 69; Chemn. ed. nov. 28., 6. 7.


Spiraxis erecta Pfr. mon. IV. p. 573.


Testa imperforata, turrite-cylindrica, leviter sriatula, striis
antrorsum curvatis
, nitida, pallide lutescens, apex obtusus;
anfr. 8, planiusculi, sutura sat impressa distincti, ultimus basi rotun-
datus; apertura subperpendicularis, rhomboideo-piriformis; margo
columellaris incrassatus, leviter tortus, supra reflexus et adnatus,
medio impressus, quasi biplicatus, infra oblique subtruncatus.


Long. 20, diam. maj. 7, min. 6; apert. alt. 6, ampl. 3½ Mill.


Höhe des sichtbaren Theils der vorletzten Windung geringer
als dessen Breite (Durchmesser) und zur Höhe der letzten Windung
wie 1:1½.


Südliches China. Häufig bei Makao, Benson; Kanton, Wichura.


Mittleres China. Auf Tshusan in Gesellschaft von Clausilia
aculus, Cantor. Bei Nanking, Largilliert.


Spiraxis mandarina Pfr.


Proc. zool. soc. 1855 mon. IV. p. 573.


Aus China ohne näheren Fundort angegeben; grösser und
schlanker (23 Mill. lang, 6 breit) mit stärker gedrehtem Spiralrand,
scheint dieser Art nahe zu stehen.


Eine ähnliche noch schlankere Schnecke mit ganz flachen
Windungen, (long. 19½, diam. maj. 6, min. 5½; apert. alt. 6, ampl.
[53]Chinesische Stenogyren.
3 Mill.) wurde von Meyen 1832 im südlichen China gesammelt; sie
scheint noch nicht vollständig erwachsen.


Die Gränze zwischen Spiraxis und Stenogyra ist schwer zu
ziehen; so lange die Mundtheile nicht untersucht sind, bin ich
geneigt, die altweltlichen Arten bei Stenogyra zu lassen (vgl. Albers
Heliceen, zweite Ausgabe S. 33 und 35). Mit der Gruppe Carelia
Adams, wohin sie Pfeiffer Mal. Blätt. II. S. 166 bringt, haben sie
meiner Anschauung nach nichts zu thun.


Stenogyra Fortunei Pfr.


Bulimus Fortunei Pfr. Proc. zool. soc. 1852; mon. III. p. 398; Chemn. ed. nov.
69., 6—8 (etwas zu breit gezeichnet?).


? Bulimus decorticatus Reeve conch. icon. fig. 592. 1849.


Testa subobtecte perforata, subulata, confertim ruguloso-
striata, isabellina, vix nitidula; apex obtusiusculus; anfr. 7½, con-
vexiusculi, sutura sat profunda, ultimus basi rotundatus; apertura
paulum obliqua, anguste piriformis; columella subarcuata, non trun-
cata, simplex; margo columellaris paulum dilatatus, infra sensim
attenuatus, non truncatus, supra reflexus.


Long. 10—11, diam. vix 4; apert. alt. 3½—4, ampl. 2 Mill.


Die Höhe des sichtbaren Theils der vorletzten Windung ist
ungefähr ⅓ geringer als dessen Breite (Durchmesser) und verhält
sich zur Höhe der letzten Windung wie 1:1⅔.


Mittleres China, bei Shanghai, von Fortune gesammelt. Auf
Shanghai bezieht sich wohl auch die Angabe Nord-China, mit
welcher Albers diese Schnecke von Cuming erhalten hat.


Südliches China, auf Makao, von Cantor gesammelt (Reeve).


Wahrscheinlich hierher gehören auch einige von Herrn
Wichura, dem Botaniker unserer Expedition, bei Kanton gesammelte
Exemplare.


Sie steht unter den Arten des indischen Archipels zwischen
St. Panayensis und gracilis, der letzteren näher und einzelnen
Individuen derselben sogar sehr nahe. Von den zwei vorliegenden
Exemplaren zeigt das eine die Nabelritze noch offen, das andere
dieselbe durch den Columellarrand völlig geschlossen.


Die citirte Figur von Reeve und die wenigen Worte des
Textes bieten nichts von Pfeiffer’s Art Abweichendes, die Grösse
und allgemeine Gestalt passen; Ausmessungen giebt Reeve nie.
Reeve erwähnt Pfeiffer’s Fortunei nicht und Pfeiffer hat Reeve’s
decorticatus nicht gesehen (mon. IV. p. 462).


[54]Chinesische Clausilien.

Stenogyra Chinensis Pfr.


Achatina Ch. Pfr. Proc. zool. soc. 1854; mon. IV. p. 614.


Glänzend, mit senkrecht (d. h. kaum) abgestutztem Spindel-
rand; letzte Windung ⅓ der ganzen Länge, diese 7 Mill., Durch-
messer 2½ Mill.


Ebenfalls bei Shanghai von Fortune gesammelt.


Scheint nahe mit St. erecta verwandt.


Clausilia Drap.

a) Ohne Mondfalte. (Phaedusa Ad., Pfr.)

Clausilia Chinensis Pfr.


Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 94; Cl. pluviatilis (non Bens.) Pfr. mon. II. p. 404.


Olivenbraun, 25 Mill. lang, 7 breit; eine Gaumenfalte; Sub-
columellarfalte sichtbar; Basis der letzten Windung etwas zu-
sammengedrückt. China?


Clausilia Cecillei Philippi.


Zeitschr. f. Mal. 1847 S. 68; Pfr. mon. II. p. 413; novitat. conch. 34., 16. 17.


Kastanienbraun, gestreift, 31 Mill. lang, 6⅔ breit; eine Gaumen-
falte; Subcolumellarfalte nicht sichtbar. »Mondfalte unvollkommen,
kaum sichtbar«.


China, von Viceadmiral Cécille mitgebracht.


b) Mit Mondfalte.

Clausilia pluviatilis Benson.


Ann. and Mag. nat. hist. b. IX. 1842 p. 486; Küst. Chemn. ed. nov. 11., 1—4;
Pfr. mon. IV. p. 610; Cl. Largillierti Philippi Zeitschr. f. Mal. 1847 S. 68;
Pfr. mon. II. p. 413.


Blassgelb, gestreift, 30 Mill. lang, 7 Mill. breit; eine lange
Gaumenfalte, Subcolumellarfalte bis zum Mundrand fortgesetzt; ein
Kamm auf der letzten Windung, der Subcolumellarfalte entsprechend.
Mundsaum dick.


Insel Tshusan, in der Erde gefunden, Cantor.


Diese Art wird von Charpentier und den Brüdern Adams
in die europäische Gruppe der Cl. albocincta Pfr. und Dacica Friw.
(Herilla Ad.) gestellt, von Pfeiffer, Mal. Blätt. 1855, auch noch zu
Phaedusa.


Clausilia Fortunei Pfr.


Zeitschr. f. Mal. 1852 S. 80; mon. III. p. 612; Küster Chemn. ed. nov. 23., 4. 5.


Hellbraun, an der Naht blässer, gestreift, nach oben schlanker
[55]Chinesische Clausilien.
als die vorige, 34 Mill. lang, 7⅓ breit; zwei Gaumenfalten, Sub-
columellarfalte nicht sichtbar.


Shanghai, Fortune.


NB. Im britischen Museum ist auch Fortune als Finder,
aber die Lokalität Shanghai nur mit Fragezeichen angegeben, scheint
also nicht ganz sicher. Die Art ist nahe verwandt der grossen
japanischen Clausilie.


Clausilia Shanghaiensis Pfr. Taf. 22., Fig. 18.


Pfr. Proc. zool. soc. 1852; mon. III. p. 610; Küster Chemn. ed. nov. 23., 9—11.


Testa conico-turrita, solidula, leviter striatula, nitidula,
brunneofulva, ad suturas pallidior; spira sensim attenuata, apice
obtusiuscula; sutura simplex; anfr. 11, vix convexiusculi, ultimus
basi rotundatus, tumidus, antice fortius striatus; apertura sub-
verticalis, quadrato-piriformis; lamellae parietales intus approximatae,
antrorsum divergentes, superior marginem attingens, inferior ab eo
remota; plica subcolumellaris non conspicua; lunella distincta; plicae
palatales 2—3, supera suturae parallela, elongata, ceterae oblique
descendentes, breves; peristoma crassum, continuum, album, anguste
expansum.


Long. 17, diam. 3½; apert. ampl. 2¾, alt. 3 Mill.


Clausilium ohne Ausschnitt.


Shanghai, von Fortune gesammelt. Ich fand sie ebenda an
den zu künstlichen Felsen und Grotten aufgethürmten Steinen im
»Theegarten« innerhalb der Stadt; die flache Umgegend bietet keine
für Clausilien geeignete Lokalität.


Obwohl Pfr. nur eine Gaumenfalte angiebt, stimmt doch
Beschreibung und Figur sonst recht gut zu der von mir gesammelten.


Hierher gehört wahrscheinlich auch die Art, welche Hohen-
acker von Missionären aus (dem nördlichen) China erhalten hat und
die in einzelnen Sammlungen als aculus var. bezeichnet ist.


Pfeiffer stellt Cl. Shanghaiensis und aculus in die Nachbar-
schaft der europäischen Cl. viridana und turgida Ziegl.


Clausilia Lorraini Menke.


Mal. Blätt. III. 1856 S. 68; Pfr. novitat. conch. 34., 13—15; mon. IV. p. 757.


Röthlich hornfarbig, dichter gestreift, an der Naht mit
weissen Punkten besetzt, 26 Mill. lang, 5 breit; eine Gaumenfalte;
Subcolumellarfalte nicht sichtbar.


Hongkong.


[56]Chinesische Clausilien und Pupen.

Clausilia aculus Benson.


Benson Ann. Mag. n. h. IX. 1842 p. 487; Pfr. mon. II. p. 460; Küster Chemn.
ed. nov. p. 19; 1., 25—27.


Hornbraun, fein rippenstreifig; eine Gaumenfalte, Subcolu-
mellarfalte nicht sichtbar.


14 Mill. lang, 3¾ breit.


Tshusan-Inseln an moosigen Baumstämmen und Mauern,
Cantor. Auch in Korea, Cuming’s Sammlung, und Japan.


Trotz der Verschiedenheit in der Faltenbildung zeigen doch
die vorstehenden Arten im Habitus und namentlich auch in der
vollen Rundung der Basis der letzten Windung Uebereinstimmung
mit dem Typus der Cl. Javana und dürfen deshalb vielleicht auch
alle noch in die Gruppe Phaedusa untergebracht werden.


Pupa Drap.

Pupa regia Benson.


Ann. and Mag. n. h. second series IV. 1849 p. 125; Pfr. mon. III. p. 538; Küst.
Chemn. ed. nov. 17., 13. 14.


Eine grosse sehr eigenthümliche Art, im Allgemeinen sich
an die westindische Gruppe Strophia anschliessend, aber durch
gleichmässiger zugespitzte Gestalt und die schief vortretende Mün-
dung davon abweichend, (ob eher mit Streptaxis zu verbinden?),
nur schwach gestreift, weiss, mit offenem Nabelloch; letzte Win-
dung stärker gestreift und an der Mündung aufsteigend; Mundsaum
umgeschlagen; eine doppelte Columellar- und eine Parietalfalte.


43 Mill. lang, 23 breit, Mundung 18 hoch.


Mittleres China, bei Nanking (aus dem zweiten chinesischen
Krieg?) von Dr. D. King mitgebracht.


Pupa sp.


Eine kleine Art dieser Gattung von Debeaux zu Yantai und
Tshifu beobachtet, Revue zoologique 1862 p. 219.


Streptaxis Gray.

Streptaxis Sinensis A. Gould.


Proceed. Boston soc. nat. hist. VI. p. 424 1859.


Glänzend glatt, gründlich, mit fein gekerbter Naht; Nabel
weit: eine Parietalfalte.


[57]Streptaxis und Succinea von China.

Durchmesser ¼, Höhe \frac{3}{10} Zoll (6 und 7½ Mill.).


Hongkong, Expedition von Ringgold, verwandt mit Str. Sou-
leyetianus Petit.


Succinea Drap.

Succinea Orientalis Benson.


Ann. and magaz. n. h. 1851 p. 262; Pfr. monogr. III. p. 10.


Länge 11 Mill.


Makao, von Cantor gesammelt.


Succinea Chinensis Pfr.


Proc. zool. soc. 1857 p. 110; mon. IV. p. 810.


Länge 8⅔ Mill.


Hongkong, von Bowring mitgebracht.


Pseudochinesische Landschnecken.


Mehrfache Erfahrungen veranlassen mich, die allgemeine
Vaterlandsangabe »China« ohne nähere Lokalbezeichnung für nicht
viel besser als »Vaterland unbekannt« zu betrachten, da sie meist
nur von aus China zurückkehrenden Schiffen mitgebracht, höchstens
vielleicht in Kanton gekauft sind. Je schöner und grösser die
Schnecke, um so weniger zuverlässig ist die Angabe, mehr dagegen
bei kleinen unscheinbaren, erst in neuester Zeit bekannt gewordenen
Arten, doch ist die Fauna zwischen dem nördlichen und südlichen
China, Petsheli und Kanton, so verschieden, dass die Angabe
»China« eine sehr unbestimmte bleibt, kaum besser als Europa
oder Afrika. Ich führe daher alle Arten, für welche keine nähere
Angabe vorliegt, unter dieser Rubrik auf.


Cyclotus sordidus Pfr. Proc. z. s. 1855, monogr. suppl. p. 22. »China.«


Cyclophorus aquila Sow., China, von Herrn Tradescant erhalten,
im britischen Museum nach Gray catal. Cyclophorid. brit. mus. 1850
p. 16, ist in Singapore und Malakka zu Hause.


Cyclophorus Meukeanus Philippi, zuerst nach Exemplaren unbekannten
Fundorts beschrieben. Im Berliner Museum zwei Exemplare von
Herrn Besser erhalten mit der Angabe »China«. Nach Benson in
Ceylon zu Hause.


[58]Pseudochinesische Landschnecken.

Cyclostoma albicans Sow. Pfr. mon. p. 181 (Otopoma). Insel Hainan
nach Benson. Wenn dieser Art in der That die ihr von Pfeiffer
gegebene systematische Stellung zukommt, so wäre sie die am meisten
östliche Art aus der Unterfamilie der hauptsächlich in Afrika und
Amerika vertretenen eigentlichen Cyclostomaceen. Da der Deckel
noch unbekannt, bleibt der Zweifel übrig, ob die fragliche Schnecke
wirklich in diese Abtheilung gehört.


Nanina striata Gray. = Helix naninoides Benson Ann. mag. n. h. b.
IX. 1842 p. 486 unter den Conchylien von Tshusan beschrieben
mit der Bemerkung, dass sie in Singapore häufig, selten oder
schwerlich (scarce) auf Tshusan sei. Seitdem von Niemand mehr
in China bemerkt. Vielleicht beruht die ganze Angabe auf einer
Verwechslung der Etiketten, da Dr. Cantor auch auf Singapore
gesammelt. Oder sollte die Schnecke von Singapore aus unabsichtlich
eingeschleppt worden sein?


Nanina Pfeifferi Philippi sp. China, Philippi in Wiegmann’s Archiv
für Naturgeschichte, Bd. XI. 1845 S. 62, kam mit anderen Schnecken
aus den Südsee-Inseln und mehreren, die nur fraglich als chinesisch
bezeichnet worden, wie es scheint, erst nach Chile in die Hände
von Philippi und von dort in die seines als Conchyliolog bekannteren
Bruders. Auf den Fidji-Inseln fand Gould und spätere Sammler
mehrere ähnliche Arten und darunter eine, N. lurida, die nicht
davon zu unterscheiden ist; es liegt daher die Vermuthung sehr
nahe, dass das von Philippi beschriebene Exemplar auch aus den
Südsee-Inseln stammt. Kein Mensch hat seitdem diese ziemlich
ansehnliche Schnecke in China wiedergefunden.


Helix picta Born. galt im vorigen Jahrhundert als chinesisch, so bei
Favanne, Chemnitz u. A., obgleich schon Martyn, universal concho-
logist. Band III. 1784, die westindische Insel Barbados als Vaterland
angiebt; Ferussac, Lamarck und Beck zweifeln bereits an der Rich-
tigkeit jener Angabe, kennen aber noch keine bessere, um sie an
ihre Stelle zu setzen. Orbigny und L. Pfeiffer (1839) fanden sie in
Menge auf Cuba.


Helix Stimpsoni Pfr. »China oder Australien.« Pfr. Proc. 1854,
mon. IV. p. 289. Ist japanisch, vgl. oben S. 19.


Helix Largillierti Phil., zuweilen als chinesisch angeführt, ist entweder
auf den Liukiu-Inseln oder gar auf den Philippinen (Helix immaculata
Adams et Reeve zool. voy. samarang) zu Hause.


[59]Pseudochinesische Landschnecken.

Helix labyrinthus Chemnitz, von Falconer in Murray’s historical
and descriptive account of China, Band III. Edinburgh 1836 p. 145
als chinesisch aufgeführt, früher überhaupt für ostindisch gehalten,
obwohl schon Chemnitz sie mit mehr Recht für westindisch erklärt.
Sie lebt nämlich in Neu-Granada.


Helix ringens Linne = Anostoma depressa Lam. Von ihr gilt
dasselbe; ihr Vaterland ist Brasilien.


Helix sp., Lucerna striata Humphrey museum Calonnianum 1797
No. 1115. »China« ist mir unbekannt. Unter Lucerna versteht
Humphrey flache gezähnte Arten; sollte es vielleicht Helix pulvinaris
oder eine ihr verwandte, wirklich chinesische Art sein, die bis
jetzt noch nicht wieder erkannt worden wäre? was doch nicht sehr
wahrscheinlich ist.


Helix (Camena) mercatoria Gray Brit. Mus; Pfr. Zeitschr. 1845
S. 154; mon. I. p. 331, Chemn. ed. nov. 132., 1. 2.


Verwandt mit H. Cecillei, aber mit deutlicher Kante wie bei
cicatricosa. Nabelgegend dunkelbraun wie bei H. quaesita.


Früher aus China im Allgemeinen angegeben, nach neueren
Beobachtungen auf den Liukiu-Inseln zwischen Japan und China
lebend, wie auch


Helix (Camena) mandarina Gray ll. cc., in deren Namen man ebenfalls
eine Chinesin vermuthen könnte.


Bulimus Sinensis Bens. Ann. and mag. n. h. VII. 1851 p. 264; Pfr.
mon. III. p. 321; Chemn. ed nov. 20., 1. 2.


Aus der Gruppe Amphidromus, linksgewunden, blass gelb-
braun mit zwei dunklen Basalbinden, verwandt mit B. laevus und
sinistralis, aber breiter; grosser Durchmesser 21, Länge 31 Mill.
Aus dem südlichen China über Kanton von Cantor erhalten, daher
der Name; ist aber in neuerer Zeit im eigentlichen Hinterindien
(Pegu von Blanford, Laos von Mouhot) gefunden, so dass sein
Vorkommen im südlichen China zwar nicht widerlegt, aber doch
bei dem engen Vaterland der meisten Arten dieser Gruppe un-
wahrscheinlich gemacht wird. Schon Humphrey, Museum Calonnia-
num 1797 No. 1163. giebt eine kleine Art vermuthlich dieser Gruppe
als Chersina fulva aus China an, vereinigt aber damit eine andere
von der Insel Pulo Pinang? (Prince’s island), welche nach den
wenigen Worten mir B. leucoxanthus zu sein scheint.


[60]Pseudochinesische Heliceen.

Bulimus (Pseudachatina?) auris vulpina Desh. Auris vulpina Chem-
nitz conch. cal. XI. f. 2086. 2087. Melania nonpareil Perry conchol.
29., 4. »Herr Spengler hat eine frische, die ich hier abzeichnen
lassen, mit ihren Farben aus China bekommen« Chemn. l. c. p. 288.
Auch Perry giebt China als Vaterland an. Dort hat sie seitdem
Niemand mehr gefunden, wohl aber ist sie auf der Insel St. Helena
nach übereinstimmenden Zeugnissen von Humphrey 1794 an bis auf
die neueste Zeit in subfossilem Zustand nicht selten gefunden
worden, zuweilen noch gefärbt (Pfr. monogr. II. p. 93) und dass
Spengler’s »frisches« Exemplar nichts anderes sei, macht die Ab-
bildung bei Chemnitz sehr wahrscheinlich. Die meisten der von
China nach Europa zurückkehrenden Segelschiffe legen bei St. Helena
an, und was sie von da mitbrachten, galt mit dem Andern als in
China gesammelt.


Dieselbe Erklärung, dass die betreffende Schnecke von aus
China zurückkommenden Reisenden unterwegs aufgenommen wurde
und deshalb für chinesisch galt, passt auch auf Cyclophorus aquila,
Menkeanus und Nanina Pfeifferi.


Achatina reticulata Pfr. wird im Catalogue of the contents of the
Museum of the Royal collegue of surgeons, London, Part. II. 1860
p. 333 als chinesisch angegeben, ist aber sicher wie alle ächten
Achatinen afrikanisch.


Clausilia Belcheri Pfr. zuweilen als chinesisch bezeichnet. Pfeiffer
selbst giebt den Archipel von Korea (an der Westseite der Halb-
insel) als Vaterland an.


Pupa sulcata Müll. sp. ebenfalls von Falconer bei Murray als
chinesisch angegeben, ist auf Mauritius zu Hause.


[[61]]

V.
LANDSCHNECKEN VON SIAM.


Die erste Spur einer siamesischen Landschnecke in der Litteratur
ist wie bei den chinesischen eine falsche. In der dritten, durch
Favanne besorgten Ausgabe von Argenville’s Conchyliologie 1780,
findet sich nämlich eine »Siameise«, welche weit mehr Aehnlichkeit
mit Arten von Westindien, namentlich Haiti hat, als mit irgend
einer bis jetzt in Siam gefundenen. (Lamarch citirt sie wahrschein-
lich mit Unrecht zu Helix undulata Fer.) Seit dieser Zeit tiefes
Stillschweigen, das erst gebrochen wird durch den gegenwärtig
noch in Bangkok anwesenden amerikanischen Missionar E. House;
derselbe schickte verschiedene Landschnecken nach Nordamerika,
welche daselbst 1853—1855 in den Annals of the Lyceum of natural
history of New-York von Redfield und Haines, die Unionen von Lea
in seinen observations of the genus Unio, vol. VI. 1857 beschrieben
und abgebildet wurden, darunter einige sehr charakteristische, wie
Opisthoporus Housei, Megalomastoma Myersi, Alycaeus distortus,
Bulimus Siamensis u. a. Schon früher, 1844, hatte A. Gould eine
Reihe Landschnecken aus dem Nachbarreiche Birma, Provinz Tavoy,
ebenfalls durch Missionäre erhalten und im Boston Journ. of nat.
hist. beschrieben; einige derselben sind später auch in Siam gefunden
worden. Seit dieser Zeit finden sich auch einige neue Arten von
Siam in den allgemeinen systematischen Conchylienwerken beschrie-
ben, so Cyclophorus Siamensis Sow., Nanina distincta Pfr. sp.,
grösstentheils von Mouhot nach England gebracht. Der englische
ausserordentliche Gesandte Sir John Bowring, welcher im März
und April 1855 in Siam verweilte, sowie der englische Generalconsul
Sir Robert Schomburgk haben gleichfalls verschiedene Land- und
Süsswasserschnecken nach England geschickt, wo sie im britischen
[62]Die Kenntniss der siamesischen Landschnecken.
Museum mit denen von Mouhot zusammen und noch unbestimmt
aufbewahrt wurden.


Dieses waren die Materialien, welche ich zur Zeit meiner
Abreise mit der Königlich preussischen Expedition nach Japan, China
und Siam in London aufzufinden vermochte und bei dem unerwartet
längeren Aufenthalte daselbst, December 1859 und Januar 1860, zu
einer vorläufigen Zusammenstellung der siamesischen Schneckenfauna
benutzte. In demselben Jahr 1860, in welchem diese Zusammen-
stellung in den Proceedings of the zoological society erschien,
wurden von Hanley und Pfeiffer verschiedene Arten, ebenfalls von
Schomburgk herstammend, veröffentlicht.


In dieser Zeit gerade, 1858 bis 1860, machte A. Mouhot,
der seinen Eifer für die naturgeschichtliche Erforschung des Innern
von Siam mit dem Leben bezahlen musste, eine Reihe schöner
Entdeckungen, auch in Betreff der Landschnecken, welche von
Dr. Pfeiffer in den folgenden Jahrgängen der Proceedings und
seiner eigenen Zeitschrift für Malakologie beschrieben, theilweise
auch in der hinterlassenen, 1864 erschienenen Reisebeschreibung
von Mouhot rekapitulirt sind. Obwohl aus dem Innern, jenseits
des Feldes meiner Beobachtung stammend, und wie aus der Reise-
route erhellt, grösstentheils im Gebiet des Stromes von Cambodja,
nicht in dem des Menam, gesammelt, habe ich sie doch in der
folgenden Aufzählung nicht ganz übergehen wollen, da es sehr
wahrscheinlich ist, dass die meisten derselben auch im siamesischen
Theil jenes Berglandes noch zu finden sein dürften.


Meine eigene Anschauung erstreckt sich nur auf Bangkok,
Petshaburi und Simaharadscha, alle drei noch im Küstenland,
Bangkok auf Alluvialboden, Petshaburi an Kalkhügeln.


In Bangkok fand ich im November 1861 zwei schöne Samm-
lungen von einheimischen Land- und Süsswasser-Conchylien vor, die
eine beim schon genannten britischen Consul Sir Robert Schom-
burgk
, durch seine Arbeiten in Barbados und Britisch-Guyana
bekannt, † 11. März 1865, die zweite beim Sohne des französischen
Consuls, Vicomte Castelneau. Beide waren so freundlich, mich
ihre Sammlungen mit Musse untersuchen und darüber Notizen
nehmen zu lassen, Schomburgk erlaubte mir, von allen Arten, von
denen er zwei oder mehrere Exemplare besass, eines für das
Berliner Museum zu nehmen; Castelneau, der weit mehr Arten
und fast alle in vier Exemplaren in seiner Sammlung besitzt,
[63]Sammlung von Vicomte de Castelneau.
versprach mir wiederholt, aus seinem Vorrath von Doubletten
mitzutheilen, ehe ich abreisen würde, hat aber sein Wort nicht
gehalten. Zugleich verlangte er, dass ich die bei ihm untersuchten
Arten unter unserer beider Namen beschreiben solle, und setzte
mir die Frist eines Jahres hierfür, nach deren Ablauf es ihm frei-
stehen solle, seine Schnecken selbst zu beschreiben, ohne auf mich
Rücksicht zu nehmen. Da ich nun aber länger, als ich damals
voraussetzte, im indischen Archipel geblieben bin und Neujahr 1863
mich im fernen Osten auf Timor befand, so ist die Frist abgelaufen
und ich habe es vorgezogen, im Folgenden unabhängig alle Schnecken
zu beschreiben, welche ich in Siam selbst gefunden oder von Anderen
erhalten habe, dagegen diejenigen nur kurz anzudeuten, welche ich
nur aus den in seiner Sammlung gemachten Notizen kenne.


A. Cyclostomacea.


Cyclotus Guild.

Cyclotus conicus Martens.


Proc. z. s. 1860 p. 10; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 31.


Fast einfarbig, doch mit Spuren von flammiger Zeichnung,
8—9 Spiralleisten, wovon vier über der Peripherie, die mittlere mit
Haaren besetzt, ähnlich wie bei Opisthoporus biciliatus und Cyclo-
phorus ciliocinctus. Nabel offen. Mundsaum einfach.


Diam. maj. 8½, min. 8, alt. 10; apert. long. et lat. 5 Mill.


Siam, von Sir J. Bowring mitgebracht, im britischen Museum.


Rhiostoma Bens.

Letzte Windung am Ende frei abgelöst, mit einer vom Mund-
saum ausgehenden Röhre. Deckel becherförmig, seine Innenseite tief
ausgehöhlt.


Rhiostoma Housei Haines sp.


Cyclostoma H. Haine’s Ann. Lyceum n. h. New-York, Oct. 1855. 5., 12—15.


Pterocyclos H. Pfr. mon. pneum. suppl. p. 29; Reeve conch. ic. f. 21.


Röhre schief, doch kaum gebogen, nach hinten gerichtet,
lang, öfters brückenartig zur vorletzten Windung hinübergehend
und mit der Oeffnung an dieselbe sich anlegend.


Zuerst vom amerikanischen Missionar House gesammelt.


[64]Cyclostomaceen von Siam.

Rhiostoma Hainesi Pfr.


Proc. z. s. 1862 p. 115, pl. 12., f. 8; mon. pneum. suppl. II. p. 38. Pterocylos
H. Reeve conch. ic. f. 21.


In Cambodja von Mouhot gesammelt.


Hierher möchte ich trotz seiner geringeren Grösse ein Exemplar
ziehen, das ich von Sir R. Schomburgk in Bangkok für das Berliner
Museum erhalten, und ein anderes in der Sammlung von Vicomte
de Castelneau, letzteres zu Ayuthia, der älteren Hauptstadt Siams,
wenig oberhalb Bangkok, von Pater Larenaudie gesammelt. Der
Hauptunterschied vom vorigen besteht darin, dass die Röhre sich
stark krümmt und in der Hälfte ihrer Länge mit ihrer Wand selbst
an die vorhergehende Windung sich anschmiegt.


Rhiostoma Bernardi Pfr.


Journal conchyl. X. 1862 p. 45 pl. 6., f. 3; mon. pneum. suppl. II. p. 40.


Röhre vorwärts gerichtet, Epidermis haarig.


13—15 Mill. im Durchmesser.


Ayuthia, P. Larenaudie in Castelneau’s Sammlung.


Opisthoporus Bens.

Eine offene Röhre hinter dem Mundsaum; letzte Windung
nicht losgelöst. Deckel beiderseits flach, kalkig, vielgewunden.


Opisthoporus Siamensis Martens.


Proc. z. s. 1860 p. 10; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 36.


Flach, breit geflammt, weit genabelt, Mittellinie behaart.
Mundsaum doppelt, der äussere ausgebogen, oben mit rundlichem,
flügelartig vorspringendem Läppchen. Röhre 6 Mill. hinter dem
Mundsaum.


Diam. maj. 19, min. 14, alt. 7; apert. 8 Mill.


Siam, von J. Bowring im britischen Museum.


Cyclophorus Montf.

Cyclophorus lituus Martyn sp. Taf. 3., Fig. 7.


(Helix) lituus Martyn universal conchologist. 1784 tab. 27. = ed. Chenu. pl. 8., fig. 1.


Cyclophorus volvulus (Pfr. mon. p. 59; Chemn. ed. nov. 3., 1. 2.?) Reeve conch.
ic. f. 24.


Cyclophorus floridus Pfr. Proc. zool. soc. 1854 p. 300; mon. suppl. p. 43; Mar-
tens Proc. z. s. 1860 p. 10; Reeve conch. ic. f. 12.


Testa sat anguste umbilicata, elato-turbinata, crassiuscula,
[65]Cyclophorus lituus.
oblique striatula et lineis spiralibus subundulatis sculpta, albida,
superne maculis sagittatis fuscis plurimis densis plus minusve seriatis
obtecta, infra plurifasciata; anfr. 5, convexi, ultimus rotundatus,
circa umbilicum obtuse angulatus; apertura diagonalis, subcircularis;
peristoma crassum, duplex, album, internum porrectum, externum
undique breviter expansum, praecipue prope umbilicum incrassatum,
marginibus callo tenui junctis. Operc. normale, obscure fuscum.


  • Diam. maj. 41, min. 31½, alt. 35; apert. 24 Mill.
  • » » 32, » 24, » 26½; » 17 »

Die häufigste Art im Küstenland von Siam, von House,
Castelneau und Schomburgk gesammelt, von mir namentlich auf dem
Berge des Schlosses bei Petshaburi in Menge, ferner an dem Flusse
Meklong zwischen Bangkok und Petshaburi, sowie bei Bang-Pra
an der Ostküste.


Die Grösse dieser Art wechselt sehr, ebenso die Intensität
der Färbung und Zeichnung. Der innere Mundsaum ist zuweilen
sehr blassgelb, die Spitze der Schale bald schwärzlich, bald blass
hornfarbig. Der Gesammthabitus erinnert an eine philippinische
Art, Cyclophorus validus Sow.


Ob Müller’s Helix volvulus, hist. verm. p. 82, hierher gehöre,
scheint mir zu bezweifeln, namentlich wegen der Worte »umbilicus
pulchre pervius, anfractibus conspicuis«, was auf grössere Weite
des Nabels deutet, und »apertura ex pellucenti fusco-purpurea«.
Martyn’s Schnecke von der cochinchinesischen Küsteninsel Pulo
Condore scheint nach der ziemlich schlechten Abbildung hierher zu
gehören. Die Figur in der neuen Ausgabe von Chemnitz stellt die
Zeichnung mehr gebändert und die Spitze mehr roth vor, als irgend
eines der zahlreichen mir vorliegenden Exemplare sie zeigt. Auch
Souleyet’s Cyclostoma trochiforme, Voy. Bonite, mollusques pl. 30.,
fig. 18—21., will mir nicht recht passen, die ganze Schale, sowie
besonders der Mundsaum, scheinen dünner zu sein, als bei der
siamesischen Schnecke. Die einzig treffende Abbildung, die ich
kenne, ist die bei Reeve.


Cyclophorus floridus beruht auf kleineren Exemplaren, bei
denen die weisse Grundfarbe weniger gegen die braunen Flecken
zurücktritt. Ich habe solche kleinere, spärlicher gefleckte Exemplare
in Mehrzahl und mit Zwischenstufen zusammen mit den grösseren,
reicher gezeichneten bei Petshaburi gesammelt.


Cyclophorus Saturnus Pfr., Proc. z. s. 1862 p. 116 pl. 12., f. 6.;
Ost-Asien. Zoologisch. II. 5
[66]Siamesische Cyclostomaceen.
suppl. pneum. II. p. 61, in Cambodja von Mouhot gefunden, ist
grösser, dünnschaliger, weiter genabelt, der Mundsaum dünner und
einfach, aber breit umgeschlagen, die früheren Windungen sind
mehr in einander eingesenkt, während sie bei lituus staffelförmig
erscheinen, indem sie ihren grössten Umfang schon oberhalb der
Naht erreichen; die Grundfarbe ist hellbraun, nicht weiss. So gut
unterschieden demnach auch diese Art erscheint, so scheint es doch
Mittelformen zwischen beiden zu geben; wenigstens neigt sich von
zwei Exemplaren des C. Saturnus, welche das Berliner Museum
vom Naturalienhändler Wessel erhielt, das eine durch dickeren,
deutlich doppelten Mundsaum, engeren Nabel und auch in der
Färbung auffällig nach C. lituus hin, während die Form der Win-
dungen noch ganz die von C. Saturnus ist.


Eine zweite, viel kleinere Art von Cyclophorus hat Mouhot
in Laos gesammelt, C. Laomontanus Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 276.


Leptopoma Pfr.

Leptopoma vitreum Less. sp.


Fein spiralgestreift, ohne Kante, einfarbig weiss, mit breitem
Mundsaum.


Siam, Vicomte von Castelneau, von mir nicht gefunden.


Ein zweites Leptopoma in derselben Sammlung, braungefleckt
mit Spiralrippen, scheint mit L. Mouhoti Pfr. zu stimmen und dürfte
vielleicht aus dessen Händen stammen.


Alycaeus Gray.

Alycaeus distortus Haines sp.


Cyclostoma distortum Haines l. c. pl. 5., f. 5—8.; Alycaeus d. Pfr. mon. pneum.
suppl. p. 33.


Konisch-kugelig, weiss mit kurzer Röhre hinter dem Mund-
saum, 11—12 Millimeter breit und 10—11 hoch.


Ebenfalls von Missionar House gefunden; auch in Sir R. Schom-
burgk’s Sammlung.


Alycaeus gibbus Fer.?


Etwas höher rosenfarbig, mit einer Nahtröhre, welche die
Hälfte der letzten Windung einnimmt. 10 Mill. breit, 12 hoch.
Deckel dünn.


[67]Siamesische Cyclostomaceen.

Ajuthia, Pater Larenaudie, in Castelneau’s Sammlung gesehen.
Der ächte Al. gibbus wurde bei Touranne im nördlicheren Cochin-
china von Eydoux und Souleyet gefunden.


Alycaeus Mouhoti Pfr., Proc. z. s. 1862 p. 275 pl. 36., f. 1. 2.; novitat.
conchol. 59., 9—11; mon. pneum. suppl. II. p. 44; Mouhot travels,
II., Taf. p. 186., Fig. 1. 2. aus Laos, scheint diesem ähnlich, aber
kleiner, Durchmesser 7⅔ Mill.


Alycaeus (Dioryx) bacca Pfr. ebenda, ebenfalls von Mouhot, hat
die Einschnürung dicht hinter dem Mundsaum.


Pollicaria Gould (Hybocystis Bens.).

Schalenform puppenförmig wie bei Megalomastoma. Deckel
kalkig wie bei Cyclotus.


Pollicaria Myersi Haines sp.


Cyclostoma M. Haines l. c. pl. 5., fig. 9—11.; Megal. M. Pfr. mon. pneum. suppl.
p. 79; novitat. conchol. 19., 1. 2.


Röthlichbraun, mit weisslichem, dickem Mundsaum; 36—39
Mill. lang, 19 breit.


Von Missionar House gesammelt.


M. (H.) Mouhoti Pfr., Proc. z. s. 1862 p. 276 pl. 36., f. 13.;
mon. pneum. suppl. II. p. 57; Mouhot travels Bd. II. Taf. zu S. 186,
fig. 13., vom Laosgebirge, scheint sich hauptsächlich nur durch die
pomeranzenrothe Farbe des Mundsaums zu unterscheiden.


Pupina Vignard.

Pupina Mouhoti Pfr.


Proc. z. s. 1861 p. 196; 1862 pl. 36., f. 7.; mon. pneum. suppl. II. p. 95. Mouhot
travels Bd. II. Taf. zu S. 186 Fig. 7.


Kurz und rasch an Breite zunehmend, glänzend gelbroth,
Mundsaum fleischroth, 9 Mill. lang und 5 breit, Mündung 4 Mill.


Aus Siam (?) in Castelneau’s Sammlung. Cambodja, Mouhot.


B. Helicinacea.


Im eigentlichen Siam meines Wissens noch nicht gefunden.
Wohl aber hat Mouhot aus Laos eine ausgezeichnete Art eingesandt,
5*
[68]Nacktschnecken von Siam.
Trochatella Mouhoti Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 277 pl. 36., f. 14.; mon.
pneum. suppl. II. p. 213; novit. 64., 9—11.; Mouhot travels l. c. f. 14.
scharf gekielt, grob gestreift, bis jetzt die einzige altweltliche Art
von Trochatella.


C. Helicea.


Vaginulus Fer.

Vaginulus Siamensis m. Taf. 5., Fig. 3.


Pallium supra subtiliter coriaceum, granulis parvis raris
sparsum, rufofusco-cinereum, maculis rotundis permultis parvis
nonnullisque majoribus in parte antice sitis pictum, margine pallidiore,
infra cinereoroseum, maculis nigris minimis vix conspicuis; pes fla-
vidus. Tentacula pallida.


Long. 66—40, lat. pall. 13—22, pedis 4½, long. tent. 6 Mill.
(nach demselben Exemplar während des Lebens in verschiedenen
Graden der Ausdehnung gemessen).


Petshaburi.


V. maculosus Hasselt, Fer. hist. nat. pl. 8 e., fig. 9. gleicht
ihm in der Zeichnung, aber nicht in der Farbe selbst.


Eine zweite, von mir bei Bangkok gefundene Art, Taf. 5., Fig. 2.,
scheint mit V. Hasselti von Sumatra übereinzustimmen.


Helicarion Fer.

Helicarion Siamensis Haines sp.


Vitrina S. Haines Ann. lyc. n. h. New-York 1855 VI. p. 158; Pfr. mon. IV.
p. 790. Reeve conch. ic. fig. 20.


Diam. maj. 21, min. 16½, alt. 15; apert. long. 14½, lat. 12½ Mill.


Ein Exemplar der angegebenen Grösse — die von House
gesammelten, von Haines beschriebenen sind noch grösser, Diam.
maj. 30 Mill. — erhielt ich in Bangkok von Sir R. Schomburgk für
das Berliner Museum. Es unterscheidet sich durch den Mangel der
Spiralstreifung von der ähnlich gestalteten birmanischen Vitrina
praestans Gould (Bost. journ. n. h. 1844 24., 2.). Die Anwachs-
streifen sind stark, der Glanz gering. Die Naht deutlich angedrückt.
Es soll an einem Baum gefunden worden sein. Seine Mündung war
mit einer dicken vertrockneten Schleimmasse an das Fragment eines
[69]Helicarion von Siam.
Blattes angeklebt. Die Untersuchung der eingetrockneten Weichtheile
ergab eine deutliche Drüsenöffnung am abgestutzten Hinterende des
Fusses, was die Art in die Gattung Helicarion verweist. Die Zähne
der Radula zeigten sich ähnlich denen des unten zu beschreibenden
Helicarion suturalis: der Mittelzahn schlank und dreispitzig, die
nächsten 12—14 auch noch dreispitzig, aber schief, und hierauf
jederseits bis 90 sehr schlanke einfache, gekrümmte Zähnchen.


Helicarion rhaphiellus m. Taf. 12., Fig. 9.


Testa rimata, depresse globosa, tenuis, vix striatula, valde
nitida, pallide lutea; spira obtusa, depressa, sutura opace alba;
anfr. 3, ultimus convexus, prope aperturam intensius lutescens et
ad suturam anfractui praecedenti late adnatus; apertura diagonalis,
rotundata, ampla; peristoma rectum, simplex, obtusiusculum, mar-
ginibus callo distincto junctis, columellari valde arcuato.


Diam. maj. 7½, min. 6, alt. 5; apert. long. 4½, lat. 4 Mill.


Zwei übereinstimmende Exemplare unter den von mir in
Siam gesammelten Schnecken. Ein drittes Exemplar sah ich in der
Sammlung von Professor Mousson in Zürich, der es von Herrn
Castelneau erhalten, mit der Notiz, dass es an Bananenblättern
gefunden sei. Eine ähnliche Art, grösser und verhältnissmässig
höher gewunden, hat derselbe aus Cambodja von Bernardi erhalten.
Vitrina Gruneri in Cuming’s Sammlung gleicht der unsrigen sehr in
der allgemeinen Form, aber nicht in der eigenthümlichen Naht.
Der allgemeine Habitus ist der von Helix gemma Pfr. (Microcystis),
aber, obwohl ich die Weichtheile nicht beobachtet, stelle ich unsere
Art doch zu Helicarion, da die im indischen Archipel von mir
beobachteten Arten dieser Gattung auch die Naht in irgend einer
Weise ausgezeichnet haben, was somit vielleicht ein Habituskenn-
zeichen für Helicarion giebt.


Nanina Gray.

a) Ober- und Unterseite mit gleicher Sculptur, fein
gerunzelt oder gegittert (Rhyssota Albers)
.

Nanina distincta Pfr. sp. Taf. 6., Fig. 8.


Helix d. Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 69; mon. III. p. 81; Chemn. ed. nov.
134., 1. 2.; Reeve conch. ic. f. 465; Nanina d. Martens Proc. z. s. 1860 p. 7.


Testa peranguste umbilicata, depresse-turbinata, striatula et
[70]Nanina distincta und pernobilis.
subtilissime spiratim rugulosa, fulvocarnea, basi flavovirescens, fascia
peripherica angusta pallida; spira breviter conoidea, obtusa; anfr. 5½
convexiusculi, ultimus rotundatus, antice vix descendens; apertura
diagonalis, lunato-rotundata, peristoma simplex, obtusum, albidum,
margine columellari ad insertionem brevissime reflexiusculo.


Diam. maj. 54, min. 40, alt. 33; apert. long. 29, lat. 24 Mill.


Eine der grössten und häufigsten Landschnecken in Siam,
in den Sammlungen von House, Ingalls, Mouhot, Castelneau und
Schomburgk vertreten; von mir mehrfach lebend um Bangkok
beobachtet.


Bewährt sich in den Weichtheilen als ächte Nanina, der
Kiefer ist glatt und ohne mittleren Vorsprung, der Mantellappen
kurz und breit, die Schleimdrüse am Ende des Fusses deutlich,
eine abgestumpfte Stelle zwischen Fussrücken und Fussrand ein-
nehmend. Die Farbe des Halses, der Seiten und des Fusses sind
blassröthlichgrau, der Kopf mit den Fühlern und das Schwanzende
sind dunkler, die Fühlerknöpfe gelb. Sohlenlänge 80, Sohlenbreite
11—19, Fühlerlänge 21 Mill.


Auf den oberen Windungen fehlen die schiefen Runzeln;
jüngere Exemplare bis vier Windungen können daher leicht für etwas
anderes gehalten werden, etwa für eine Art aus der Verwandtschaft
von N. bistrialis; sie unterscheiden sich aber von dieser durch eine
ziemlich deutliche Kante, weit breitere, aber schwächer markirte
Bänder und zeigen bei dieser Grösse doch meist schon den Beginn
der Runzelung. (Hieher Nanina sp., Proc. z. s. 1860 p. 8.)


Pfeiffer’s Helix titanica, Proc. z. s. 1862 p. 117 12., 3. von
den Nilgherries (Vorderindien) ist unserer Art höchst ähnlich,
vielleicht nur mit etwas deutlicherer Kante. Eine noch grössere
verwandte Art sah ich in Castelneau’s Sammlung: diam. maj. 92,
min. 59, alt. 48 Mill., also von den Dimensionen der grössten be-
kannten Art, Nanina ovum, vielleicht Martyn’s Limax lampas, uni-
versal conchologist. III. pl. 117. = Helix pernobilis Fer. prodr.
No. 182.; hist. nat. 74., 2.; Pfr. Mal. Blätt. VIII. 1861 S. 75 = Helix
Neptunus Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 190, 74 Mill. im grössten Durch-
messer. In den Beschreibungen und Abbildungen kann ich keinen
grossen Unterschied zwischen pernobilis und distincta finden. Auch
bei der ächten siamesischen distincta tritt durch den Verlust der
Epidermis eine hell rothbraune Farbe an die Stelle der grünlichen.


[71]Siamesische Naninen.
b) Oberseite fein gegittert, Unterseite glatt (Hemiplecta
Albers)
.

Nanina Siamensis Pfr. sp. Taf. 6., Fig. 6.


Helix Siamensis Pfr. Proc. z. s. 1856 p. 32; novitat. conch. 21., 7—9.; mon. IV. p. 60.


— Mouhoti Pfr. Proc. z. s. 1860 p. 136 pl. 50., f. 5; Mal. Blätt. VII. 1860 S. 232.


Nanina Birmana (Pfr.?) Martens Proc. z. s. 1860 p. 7.


Testa perforata, convexe-orbiculata, tenuiuscula, superne
minute costulato-striata et lineis impressis spiralibus sat numerosis
granulatim decussata, pallide cinnamomea, subtus radiatim striatula,
nitida, corneoflavescens, fascia peripherica unica rufa, sutura vio-
lascente, submarginata; anfr. 6—6½, convexiusculi, lente accrescentes,
ultimus rotundatus, vix descendens; apertura parum obliqua, inaequi-
latero-lunata; peristoma simplex, rectum, margine columellari ad
insertionem brevissime reflexiusculo.


  • Diam. maj. 35, min. 29½, alt. 21; apert. long. 18, lat. s. alt. 15 Mill.
  • » » 35, » 30, » 19½; » » 19½, » » » 14½ »
  • » » 29, » 25, » 16½; » » 15, » » » 13½ »
  • » » 31, » 28, » 20; » » 16, » » » 14 »

Var. β. tota albida, anfr. ultimo paulo magis rotundo. N. Hainesi
(non Pfr.) Martens Proc. z. s. 1860 p. 7.


Diam. maj. 26, min. 22, alt. 15; apert. long. 13½, lat. s. alt. 12 Mill.


Diese Art ist sehr häufig bei Petshaburi und wechselt bedeu-
tend sowohl in der Erhebung des Gewindes, als in der Ausprägung
der Spiralstreifen, welche zwar immer vorhanden, aber verschieden
ausgeprägt sind, so dass in manchen Fällen ihre Kreuzung mit den
Rippenstreifen schief längliche Körnchen bildet. Ich kann dieselbe
jetzt noch durch kein bestimmtes Kennzeichen von der Beschreibung
der Helix Birmana bei Pfr. unterscheiden, ziehe aber, da Pfeiffer sie
trennt, den Namen Siamensis vor.


Ebenfalls von House, Mouhot, Castelneau und Schomburgk
in Siam gesammelt, also daselbst offenbar häufig.


Nahe damit verwandt, aber durch bestimmte Kennzeichen
noch zu unterscheiden sind die folgenden benachbarten Arten in
Cuming’s Sammlung:


Nanina textrina Bens. Ann. Mag. n. h. b) XVIII. p. 252; Pfr. mon. IV.
p. 59; novitat. 36., 5—7., grösser, ohne Spur von Bändern, die
einzelnen Windungen erst oben etwas flach, dann schroff sich
umbiegend. Aus Birma bei Thyet Myo.


[72]Siamesische Naninen.

Nanina Danae Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 262, höher gewunden, mit
Spur von einer Spiralkante; Streifung stärker. Berge von Laos,
Mouhot.


Nanina Euterpe Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 193, Spiralstreifen feiner,
auf der Ober- und Unterseite gleicher Weise vorhanden; höher
gewunden, blass isabellfarbig. Siam, Mouhot.


Nanina Dohrniana Pfr. Mal. Blätt. VII. 1861 S. 232, ohne Spiral-
streifen, oben matt, unten glänzend, wie Siamensis. Siam.


Durch einen deutlichen Kiel unterscheiden sich N. Crossei Pfr.,
Journ. conchyl. X. pl. 5., fig. 2. 3.; XII. pl. 12., fig. 6. und Wein-
kauffiana Crosse, ebenda XII. pl. 12., fig. 7., beide aus Cochinchina.


c) Oben und unten glatt, glasartig glänzend (Orobia Albers).

Nanina resplendens Phil. var. obesior. Taf. 12., Fig. 6.


Testa angustissime perforata, discoideo-depressa, tenuis,
nitida, vix striatula, lineis spiralibus nullis, flavocornea, subtus
albescens; sutura marginata, pallide violacea, anfr. 6—6½, arcti,
paulum prominuli, ultimus rotundatus, antice non descendens;
apertura fere perpendicularis, late et oblique lunaris, peristoma
simplex, acutum, remote et tenuissime labiatum, margine columellari
ad insertionem triangulariter reflexo.


Diam. maj. 24, min. 20, alt. 12½; apert. long. 12½, lat. 10⅓ Mill.


Um Petshaburi nicht selten; auch an der Ostseite des Golfs
bei Bang-Pra beobachtet. Schalen, die nach dem Tode im Freien
liegen bleiben, nehmen erst eine blassröthliche Färbung an, ehe sie
wirklich verbleichen.


Durchaus ähnlich der birmanischen N. resplendens Philippi,
Zeitschr. f. Mal. 1846 S. 192; Pfr. mon. I. p. 56; Chemn. ed. nov.
110., 7—9.; Reeve conch. ic. f. 430., aber diese ist nach den von
Th. Philippi selbst stammenden Exemplaren etwas flacher. Eben-
falls ähnlich ist N. vitrinoides Desh. von Bengalen, aber zugleich
flacher und enger gewunden. N. splendens Hutt. vom Himalaya
unterscheidet sich durch Queerstreifen. Zu dieser Art gehört
vielleicht auch die Schnecke aus Bowring’s Sammlung, die ich
Proc. z. s. 1860 p. 8 für N. splendens genommen habe, sowie ein
bedeutend grösseres Exemplar: diam. maj. 36, min. 29 Mill., das ich
in Castelneau’s Sammlung zu Bangkok gesehen.


[73]Glänzende Naninen und Hyalina.

Nanina Hainesi Pfr. sp.


Helix Hainesi Pfr. Proc. z. s. 1856; novitat. conch. 21., 1—3.; mon. IV. p. 62.


Nach den Exemplaren in Cuming’s Sammlung durch die weit
niedrigeren Umrisse der letzten Windung auffallend verschieden,
fast kantig erscheinend.


Siam.


Nanina subcornea Pfr. sp.


Helix subcornea Pfr. Mal. Blätt. VII. 1861 S. 232; Proc. z. s. 1861 p. 20.


Bei derselben Anzahl von Windungen bedeutend kleiner und
auch flacher als resplendens. Diam. maj. 13, min. 12, alt. 6 Mill.


Ebenfalls aus Siam.


Nanina mitiuscula m. Taf. 12., Fig. 10.


Testa anguste umbilicata, convexo-depressa, tenuis, vix
striatula, nitida, succineo-flava; spira parum elevata, obtuse convexa;
sutura albido-marginata; anfr. 4½, vix convexi, sensim accrescentes,
ultimus subdepresso-rotundatus; apertura vix obliqua, oblique
lunata; peristoma simplex, rectum, margine columellari subper-
pendiculari
, paululum reflexo.


Diam. maj. 7½, min. 6, alt. 4; apert. long. et lat. 3⅔ Mill.


Unter meinen in Siam gesammelten Schnecken gefunden.


Flacher, tiefer gefärbt und kleiner als N. mitis (Helix) Proc.
z. s. 1862 p. 268, welche letztere Mouhot in Laos gesammelt hat.


Hyalina Gray.

Hyalina sinulabris m.


Monatsberichte der Berliner Akademie, Januar 1865 S. 53.


Testa depressa, mediocriter umbilicata, leviter striatula, nitida,
corneofulva, subtus paulum pallidior; spira obtusa, paulum elevata;
sutura zona albida, linea impressa marginata; anfr. 5, convexiusculi,
ultimus rotundatus; apertura diagonalis, oblique lunata; peristoma
rectum, acutum, flexuosum, margine supero convexo, basali primum
convexiusculo, dein versus insertionem in sinum profundum recedente,
insertione ipsa rursus producta.


Diam. maj. 9, min. 8, alt. 4½; apert. long. 4, lat. 4 Mill.


Unterwegs zwischen Bangkok nach Petshaburi, nur ein Exem-
plar gefunden.


Da der Columellarrand sich selbst an seiner Einfügung nicht
umschlägt, und der allgemeine Habitus auch mit den europäischen
[74]Siamesische Heliceen.
Hyalinen übereinstimmt, habe ich diese Schnecke lieber hierher als
zu Orobia gestellt. Die tiefe Einbuchtung des Unterrandes vor der
Einfügung ist mir von keiner anderen Art bekannt. Wurde leider
erst nach Vollendung der betreffenden Tafeln unterschieden, daher
sie nicht mehr abgebildet werden konnte.


Hyalina dicoela Morelet Journ. Conch. XIII. 1865, p. 226 (Helix)
oben concav, unten weit genabelt, röthlich, 5 Mill. im Durchmesser,
aus Siam, mir unbekannt.


Trochomorpha, Albers.

? Trochomorpha insculpta Pfr.


In Mousson’s Sammlung findet sich eine Schnecke, welche
derselbe von Bernardi mit der Vaterlandsangabe Siam erhalten hat,
und die mir mit Helix insculpta Pfr. mon. I., No. 55.; Chemn. ed. nov.
30., 15—18.; Reeve f. 1236 übereinzustimmen scheint, obwohl letztere
nach späteren Nachrichten, Pfr. mon. IV. p. 20, von der Insel
Norfolk stammen soll. Ich lasse die Beschreibung des betreffenden
Exemplars folgen:


Testa convexe conica, imperforata, carinata, confertim costu-
lata, obscure castanea; anfr. 5, ultimus basi parum convexus, nitidus,
vix striatulus; apertura parum obliqua, triangulari-securiformis,
peristoma simplex, acutum; margine columellari incrassato, sub-
verticali, albo, distincte unidentato, margine basali flexuoso.


Diam. maj. 8, min. 7½, alt. 5; apert. long. 4, alt. 3 Mill.


Verwandt mit T. lychnia Bens.


Helix L., emend.

Gruppe Plectotropis.

Helix ptychostyla m. Taf. 13., Fig. 12.


Helix ptychostyla Martens Proc. z. s. 1860 p. 8.


Helix gonochila Pfr. Journal conchyl. X. 1862 p. 39 pl. 6., f. 1.


Testa late umbilicata, carinata, conoidea, solidiuscula, striata,
fusca; spira convexe conica, obtusa; anfr. 6 convexiusculi lente
accrescentes, ultimus carina peripherica grossa albida munitus,
subtus convexiusculus, antice breviter descendens; umbilicus per-
spectivus, angulo obtuso circumscriptus; apertura valde obliqua,
securiformis; peristoma obtusum, breviter expansum, album, margine
[75]Helix ptychostyla und Verwandte.
columellari rectilineo, angulum cum basali formante, plica spirali
crassiuscula, parum elevata munito.


Diam. maj. 13, min. 12, alt. 7; apert. long. 6, lat. 5½ Mill.


Zungenzähne kurz stumpf konisch, wie bei den übrigen Helix,
50—60 in einer Queerreihe. Kiefer glatt, doch mit feinen Kerben
am concaven Rand. Keine Schleimpore. Rücken und Seiten blass-
gelb, Fühler grau, obere 5 Mill. lang. Sohle 14 Mill. lang, 3 breit.


In der Umgegend von Bangkok nicht selten.


Nur durch geringere Grösse und stumpfere Kante davon
verschieden scheint H. ptychostyla Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 40
6., 2. = H. stylopycta Pfr. Mal. Blätt. XI. 1864 (Litteratur) S. 35,
ebenfalls von Siam.


Diese Schnecke findet nach so verschiedenen Seiten hin Ver-
wandte, dass es schwer fällt, ihr eine passende Stelle im System zu
geben. Ihr Gesammthabitus erinnert beim ersten Anblick an die
deutsche H. strigella, von der sie jedoch mehrere wichtige Charaktere
scheiden. Der Kiefer ist weder gerippt wie bei den ächten Helix,
noch ganzrandig wie bei Nanina; von Patula trennt sie wiederum der
umgeschlagene Mundsaum. Helix tapeina Bens. »aus der Halbinsel
jenseit des Ganges«, von Pfeiffer zu Fruticicola (Hygromia) gestellt,
gleicht ihr in allen Schalencharakteren, nur ist weder in Abbildung noch
Beschreibung eine Spur der so auffälligen Columellarfalte zu finden.
Diese letztere nähert unsere Art auffallend der Helixgruppe Erepta
Albers, deren Glieder alle auf Ile de France leben, und von der H.
ptychostyla hauptsächlich nur durch den weiten Nabel getrennt wird.


Helix repanda Pfr.


Proc. z. s. 1861 p. 195.


Der vorigen ähnlich, aber ohne Falte am Columellarrand,
höher gewunden, Nabel enger, Mundsaum meist etwas breiter.


Diam. maj. 11½—12½, min. 10, alt. 8½ Mill.


Siam, Bernardi in Mousson’s Sammlung. Laos und Cambodja,
Mouhot in Cuming’s Sammlung.


Helix caseus Pfr.


Proc. z. s. 1860 p. 134.


Mit stumpfem Kiel, oben flacher, unten mehr gewölbt; Mün-
dung stark herabgebeugt, Mundsaum breit umgeschlagen.


Diam. maj. 16—18, min. 14—15, alt. 10—11 Mill.


Siam und Cambodja, in den Sammlungen von Mouhot und
Castelneau.


[76]Helixarten in Siam.

Helix Winteriana Pfr. Taf. 12., Fig. 11.


Citate und Beschreibung siehe weiter unten bei den Arten des indischen Archipels.


Diam. maj. 10, min. 9, alt. 6; apert. long. 4½, lat. 4 Mill.


Insel Kokram im siamesischen Golf, vom Geologen der
Expedition, Baron von Richthofen, gesammelt.


Kleiner und mit schmälerem Mundsaum als H. caseus, weiter
genabelt als H. tapeina Bens., beiden nahe verwandt.


Gruppe Fruticicola Held.

Helix similaris Fer. var. subglobosa.


Martens Proc. z. s. 1860 p. 8. Vgl. über die Synonymie und Verbreitung die
Schnecken von China und dem indischen Archipel.


Flach-kugelig, mit deutlicher Streifung und einem rothen Bande.


Diam. maj. 18, min. 15, alt. 12 Mill., also auffallend gross.


Siam, Brit. Mus. Bei Bang-Pra an der Ostküste des Golfs
von Siam ein noch nicht vollendetes Exemplar von 14 Mill. Durch-
messer auf 10 Mill. Höhe gesammelt.


Vereinzelte Repräsentanten verwandter Gruppen sind:


Helix Tourannensis Souleyet.


Martens Proc. z. s. 1860 p. 8. Die übrigen Citate siehe oben S. 46.


Siam, Brit. Mus.


Helix tenella Pfr.


Journ. conch. X. 1862 p. 42 pl. 5., f. 6. 7.


Aehnlich meiner quadrivolvis, aber einfarbiger und weit
breiter genabelt.


Diam. maj. 16.


Siam, Pfr.


Helix breviseta Pfr.


Ibid. p. 41 pl. 5., f. 4. 5.


Form der unguiculastra, kurz behaart, breiter genabelt.


Diam. maj. 22.


Siam, Pfr.


Ich führe zur Vervollständigung des Faunenbildes hier noch
die folgenden von Mouhot (vgl. oben) gesammelten Arten an:


Nanina Cambodjensis Reeve.


(Helix) Reeve Ann. Mag. n. h. VI. 1860 p. 455; Mouhot travels vol. II. p. 184 =
Helix Mouhoti Reeve ibid. p. 203, non Pfr.


Testa sinistra, perforata, depresse conoidea, solida, nitidius-
cula, oblique striatula, laete fulva; spira obtusa, sutura distincta,
[77]Helix und Nanina von Cambodja.
anfractus 5½, ad suturam complanati, superiores lineis impressis
spiralibus numero variis subtiliter reticulati, ultimus obsolete angu-
latus, inferne flavus, fasciis 2—3 latis nigro castaneis, priore paulo
infra peripheriam, infima umbilico approximata; sutura sulculis
obliquis notata, nigricans; apertura diagonalis, semiovata, intus
alba, peristomate simplice, obtuso, margine columellari valde obliquo,
patente dilatato.


  • a) Diam. maj. 76, min. 62, alt. 60; apert. long. 43, lat. s. alt. 39 Mill.
  • b) » » 80, » 66½, » 57; » » ? » » » ? »

Aus Cambodja (Cambogia) in den Sammlungen von Sir
R. Schomburgk (b) und Vicomte de Castelneau (a) zu Bangkok von
mir gesehen. Erinnert an die ebenfalls linksgewundene N. Brookei
von Borneo.


Helix Pluto Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 269, eine kantige Nanina?


Helix benigna Pfr. ebenda, pl. 36., fig. 11. 12; Mouhot travels, vol. II.
mit derselben Abbildung, Linsenförmig, scharfkantig, mit weitem
Nabel. Ob eine Nanina?


Helix Emma Pfr. ebenda p. 273. Gruppe Plectotropis?


Helix rostrella Pfr. ebenda p. 270, mit similaris verwandt, aber
gekielt, mit einzelnen Haaren, meist ohne Band, nach Exemplaren
in der Sammlung von Castelneau.


Helix horrida Pfr. ebenda und in Mouhot’s Reisebeschreibung fig. 15.,
behaart mit zwei Zähnen.


Helix deliciosa Pfr. ebenda fig. 3. Gruppe Camena?


Helix Laomontana Pfr. ebenda fig. 9., aus der in Birma reich ver-
tretenen Gruppe Corilla.


Helix illustris Pfr. ebenda fig. 8., eine grosse Art, Gruppe Phania,
vgl. unten bei H. sulcocincta.


Bulimus.

Gruppe Amphidromus Albers.

Bulimus atricallosus Gould.


Gould Bost. Journ. of nat. hist. 1844 pl. 24 = B. perversus var. C. Pfr. mon. II.
p. 39; var. δ. et ζ. ib. III. p. 308; Chemn. ed. nov. 40., 10. 11.


B. perversus (L.) Martens Proc. z. s. 1860 p. 9.


[78]Bulimus atricallosus in Siam.

Testa amphidroma, ovata, striatula, nitida, subvirescente-
sulfurea, regione suturali late alba
, varicibus solitariis fuscis,
apice pallido; anfractus parum convexi; peristoma modice incrassatum,
album (pariete aperturali nigrofusca).


Es liegen mir zwei jugendliche Exemplare vor, welche ich
in London unter anderen von Mouhot aus Siam eingekommenen
Landschnecken 1859 kaufte. Ich habe keinen Zweifel, dass sie
zu den ursprünglich in Birma entdeckten B. atricallosus Gould
gehören, obgleich die charakteristische dunkle Färbung der Mün-
dungswand nicht vorhanden ist, was sich daraus erklärt, dass
meinen Exemplaren noch mehr als eine Windung zur Vollendung
des Wachsthums fehlt.


Ein erwachsenes Exemplar der Cuming’schen Sammlung von
64 Mill. Länge, unbekannten Fundortes, zeigt deutlich, dass die
Mündungswand schwarzbraun gewesen, aber durch eine Schalen-
schicht von weisser Farbe überzogen worden ist. Hiermit fällt der
Hauptunterschied des von mir früher aufgestellten B. leucoxanthus
von atricallosus weg und es bleiben zwischen beiden nur wenig
bestimmte Differenzen in der stärkeren Wölbung der Windungen
und der grösseren Intensität der gelben Grundfarbe bei leucoxanthus.
In der That sah ich auch zu Bangkok, in den Sammlungen von
Schomburgk und Castelneau siamesische Exemplare eines Bulimus,
welche die Färbung des leucoxanthus besitzen, gelb, Nahtgegend
und Mundsaum nebst Mündungswand weiss.


  • a) Long. 54, diam. maj. ?; apert. long. 25 Mill.
  • b) » 49½, » » 28½; » » 22 »
  • c) » 42, » » ?; » » 21 »

a) Siamesisches Exemplar in Castelneau’s, c) in Schomburgk’s
Sammlung, b) Originalexemplar des leucoxanthus, unbekannten
Fundortes.


Bulimus comes Pfr.


Gualtieri ind. test. tab. 5., fig. 0. 1742.


Favanne, dritte Ausgabe von Argenville’s conchyliologie, pl. 80., fig. N.


  • Helix dextra var. γ
  • — sinistra var. γ, ε und η

— perversa var. β Born. test. mus. Caes. p. 381.


— perversa ventricosa fasciata Chemnitz conch. cab. IX. pars I., fig. 932. 933.


Bulimus comes Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 193.


Testa amphidroma, convexe-ovata, striatula, nitida, e sulfureo
et virescente nebulosa, anfractu ultimo plerumque fascia aurantiaca
[79]Bulimus comes und Schomburgki.
cincto, superioribus rubescentibus, apice albo, violaceo-cincto;
varices nulli; peristoma album, tenuiusculum, at late expansum.


  • a) Long. 49, diam. 29; apert. long. 26, lat. incluso perist. 20 Mill.
  • b) » 47, » 27; » » 25, » » » 18 »
  • c) » 57, » ? » » 29, » » » 21 »

Von Mouhot in Laos oder Cambodja gesammelt (a); in
den Sammlungen siamesischer Schnecken von Schomburgk (b) und
Castelneau (c).


Dass die angeführten älteren Citate hierher gehören, wird
mir durch mehrere Exemplare der alten Thiermann’schen Sammlung,
welche jetzt dem Berliner Museum einverleibt ist, sehr wahr-
scheinlich. Diese stimmen in der Gestalt ganz mit den von Mouhot
stammenden überein, und ihre mehr violette oder bläuliche Grund-
farbe ist ohne Zweifel nur durch grössere Flüchtigkeit der gelben
Farbe oder Wegputzen der obersten vorherrschend gelben Schicht
zu erklären, wie ja so manche Land- und namentlich auch Süss-
wasser-Conchylien frisch grün oder braun, dagegen abgenützt violett
aussehen.


Bulimus Schomburgki Pfr.


Testa amphidroma, ovato-conica, glabra, nitida, recens
virescens (detrita violascens), strigis obscurioribus variegata, apice
atro-violaceo; apertura circa \frac{3}{7} longitudinis aequans; peristoma
modice incrassatum, roseum vel violaceum, margine columellari
subrectilineo, perpendiculari.


α) legitimus.


Bulimus Schomburgki Pfr. Proc. z. s. 1860 p. 137 pl. 51., fig. 9.; Mal. Blätt. VIII. S. 12.


Grün, mit zahlreichen schmalen dunklen Striemen. Mund-
saum violett. Windungen bauchig.


Long. 48, diam. 23; apert. long. 21, lat. 11 Mill.


Siam, in der Schomburgk’schen Sammlung gesehen.


β) Crossei Pfr.


Bulimus Crossei Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 43 pl. 5., fig. 1.


Grundfarbe rosenroth, mit grünlicher, leicht vergänglicher
Epidermis. Aussenrand der Mündung violett; Columellar- und
Parietalrand dunkelbraun.


Long. 35½, diam. maj. 23½, min. 19; apert. alt. 19½, lat. 15½ Mill.
nach einem Exemplar in Mousson’s Sammlung.


[80]Varietäten des Bulimus Schomburgki.

γ) Mouhoti Pfr.


Bulimus Mouhoti Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 194.


Grundfarbe gelb, Streifen grün. Mundsaum zwischen rosen-
roth und violett.


  • a) Long. 40, diam.?; apert. long. 47, lat. 13 Mill. (Ex. v. Castelneau).
  • b) » 34, » 14. (Pfr.)

Aus den Bergen von Cambodja, Castelneau. Siam (?), von
Mouhot gesammelt, Pfeiffer.


δ) fasciatus m. Taf. 21., Fig. la. 1b.


Bulimus glaucolarynx Dohrn Proc. z. s. 1861 p. 207 pl. 26., fig. 7.


Grünlichgelb mit breiteren braunen Striemen; ein weisses
oder hellgrünes Band an der Naht und meist ein zweites längs
der Peripherie der letzten Windung. Mundsaum zwischen rosenroth
und violett. Windungen wenig gewölbt.


  • a) Long. 48, diam. maj.?, min.?; apert. alt. 22, lat. incluso perist. 18 Mill.
  • b) » 37, » » 20, » 16; » » 18, » » » 13½ »
  • c) » 34, » » 20, » 17; » » 16, » » » 14 »

Bei Petshaburi von mir gefunden (b und c); grössere Exemplare
in der Sammlung von Castelneau (a). Das von Dohrn abgebildete
Exemplar scheint mir eine Abnormität von besonderer Länge und eckig
verbildetem Mundsaum zu sein, wie ich solche von einer andern Art auf
Celebes gefunden (vgl. Taf. 20., Fig. 3.); die Exemplare von glaucolarynx
in Cuming’s und Mousson’s Sammlung stimmen recht gut mit meinen
von Petshaburi. Ich fand an letztgenanntem Ort 10 rechte und 16 linke
Exemplare. Bul. Mouhoti soll bis jetzt nur links vorgekommen sein.


NB. Bulimus Cambodjensis Reeve Ann. mag. n. h. 1860 VI.
p. 203 und Mouhot travels II. p. 85; Mal. Blätt. VIII. S. 11 scheint
der Beschreibung nach auch in die Reihe der obigen Art zu gehören.


Bulimus inversus Müll. sp.


Citate siehe die Schnecken des indischen Archipels.


Testa amphidroma, elongato-ovata, striatula, vix nitida,
albida, strigis rufofuscis pallidis irregularibus picta, basi obscurius
castanea, anfr. superioribus subunicoloribus, apice albo, nigrocincto;
peristoma incrassatum, album, extus rufescens.


  • Long. 45, diam. 25½ apert. alt. 22 Mill. (spec. coll. Schomburgk).
  • » 41½, » 24½; » » lat. incl. perist. 16½, exclus. 10½.

Siam, in den Sammlungen von Schomburgk und Castelneau.
Auf der Insel Kokram, an der Ostseite des Golfs von Siam, von
dem Mineralogen der Expedition, Dr. v. Richthofen, gefunden.


[81]Siamesische Landschnecken.

Eine weitere amphidrome Art, zebraartig mit hellgelben und
weissen Striemen gezeichnet, schwachgestreift, oft, doch nicht immer,
mit 1—2 schwarzen Wachsthumsgränzen, von 49 Mill. Höhe, in der
Sammlung von Castelneau zu Bangkok. (Ob B. zebrinus Pfr. Proc.
1861 p. 194, der kleiner und nur links beschrieben wird?)


Bulimus Roemeri Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 374, 36., 4. Mouhot travels
Band II. Tafel zu Seite 186 Fig. 4.


Testa sinistra, elongato-conica, striatula, mediocriter nitida,
aurantia vel lutea, griseo-flammulata, fasciis 1—2 basalibus fuscis,
apice nigricans; peristoma violascens.


  • a) Long. 36, diam. 19; apert. alt. 17, alt. 12 Mill.
  • b) » 29, » » 14, » 11 »
  • c) » 28, » » 13, » 10 »

Siam, in den Sammlungen von Schomburgk (a) und Castelneau
(b. c.); Laosgebirge Mouhot. Ihm sehr ähnlich ist der sogenannte
Bulimus Sinensis Bens., ebenfalls aus Hinterindien (Pegu); bei diesem
ist die Spitze hell.


Diese Arten habe ich alle in Siam selbst gesehen, haupt-
sächlich in den Sammlungen von Sir Richard Schomburgk und
Vicomte de Castelneau, nur den einen B. Schomburgki var. fasciatus
aber in dem von uns betretenen Küstenstriche selbst gefunden.
Zwei weitere Arten, beide links, beschreibt Pfeiffer, Proceed. zool.
soc. 1861 p. 194 als von Mouhot in Siam gesammelt: B. flavus,
sehr ähnlich meinem suspectus von Timor, vgl. unten, und B. areo-
latus Pfr., ähnlich dem javanischen furcillatus, aber nur 13 Mill. lang.


Buliminus (Ehrenb.) Beck.

Gruppe Napaeus Albers.

Buliminus Siamensis Redfield sp. Taf. 19., Fig. 7.


Bulimus Siamensis Redfield Annals of the Lyceum of. nat. hist. New-York 1853
p. 15; Pfr. mon. IV. p. 425; Novitat. conch. 46., 3. 4.; Martens Proc. zool. soc.
1860 p. 9; Dohrn Mal. Blätt. X. 1863 p. 161.


Immer links gewunden. Verwandt dem deutschen B. mon-
tanus Dr. Die Oberfläche fein streifig, matt glänzend. Nabel mehr
oder weniger weit. Ein deutlicher Kiel in der Nähe der Mündung.
Windungen 6½—9; die Gestalt wechselt sehr, wie auch Dohrn l. c.
gezeigt hat. An den mir vorliegenden Exemplaren messe ich


Ost-Asien. Zoologisch. II. 6
[82]Buliminus Siamensis.
  • a) Long. 23, diam. maj. 11, min. 9; apert. alt. 9, ampl. inclus. perist. 7½ Mill.
  • b) » 19, » » 8¾, » 8; » » 7, » » » 6 »
  • c) » 15, » » 10, » 9½; » » 7½, » » » 6 »
  • d) » 24, » » 8, » » 8, » » » 6½ »
  • e) » 22, » » 10, » » 8, » » » 7 »

a) ist ein grosses, schön ausgebildetes Exemplar, von Mouhot
gesammelt, b) eins mittlerer Grösse, von R. Schomburgk erhalten,
c) ein kleines, besonders bauchig-konisches, an manche Achatinellen
in der Form erinnernd, d) und e) in Castelneau’s Sammlung gesehen.


Die Weichtheile des lebenden Thieres scheinen als schwarz
marmorirte Zeichnung durch die Schale durch, wie bei unserem
B. montanus.


Von allen, welche Landschnecken in Siam gesammelt, auf-
gefunden, nämlich von House, Mouhot, Ingalls, Bowring, Schom-
burgk, Castelneau. Ich fand ihn bei Bangkok lebend, aber nicht
gerade häufig, ebenso bei Petshaburi.


Kommt auch in Cambodja und im südlichen Cochinchina bei
Saigun vor, wo er meist länger und schlanker zu sein scheint. In
Castelneau’s Sammlung sah ich Exemplare aus Cochinchina, 1861
gesammelt, mit folgenden Dimensionen:


  • Long. 27, diam. 8; apert. alt. 6, ampl. 4 Mill.
  • » 22, » 9; » » 6, » 5½ »

Dohrn kennt solche von 30 Mill. Länge.


Gruppe Rhachis Albers.

B. subangulatus Pfr.


Proc. z. s. 1862 p. 274.


Rechtsgewunden, röthlichgelb, einfarbig; Mündung über die
Hälfte der Länge; Mundsaum einfach. 14½ Mill. lang, 8 breit.


Laosberge, Mouhot.


Stenogyra Shuttl.

Stenogyra turricula Martens. Taf. 22., Fig. 7.


Proc. zool. soc. 1860 p. 9.


Testa rimata, subulata, confertim subtiliter striata, striis
antrorsum convexis, sericeo-nitidula, cerea; apex obtusus, sub-
globosus; anfr. 8, suturis profundis, superiores convexi, penultimus
et ultimus magis complanati, hic infra sensim attenuatus; apertura
[83]Siamesische Stenogyren.
subverticalis, piriformi-oblonga, margo columellaris fere rectus,
paulum dilatatus, basi attenuatus, non truncatus, ad insertionem
breviter reflexus.


Long. 15, diam. 4; apert. alt. 5, ampl. 2 Mill.


Siam, von Mouhot gesammelt.


Diese Art ist der St. achatinacea Pfr. recht nahe, unter-
scheidet sich aber nach der Vergleichung der Originalexemplare
beider durch schlankere, minder konische Gestalt und feinere
Streifung. Die oberen Windungen sind bei beiden auffallend ge-
wölbter, die vorletzte und letzte nur noch unter der Naht bauchig
und dann mehr geradlinig abfallend.


Das von mir beschriebene Originalexemplar kaufte ich im
Winter 1859/60 zu London für das Berliner Museum.


Stenogyra erecta (Achat.) Benson sp.?


Martens Proc. zool. soc. 1860 p. 9.


Testa subulato-turrita, apice obtusa, striatula, nitida, pallide
lutescens; anfr. 5½, convexiusculi, sutura mediocriter profunda;
apertura ¼ totius longitudinis occupans, tetragono-elliptica; peristoma
simplex, acutum; columella antrorsum torta, oblique truncata.


Long. 24½, diam. 9; apert. alt. 8, lat. 5 Mill.


Siam, von Sir Bowring dem britischen Museum gegeben.


Ich habe hier die Beschreibung wiedergegeben, die ich vor
vier Jahren im britischen Museum aufgezeichnet, ohne für die
Identität mit der chinesischen erecta weiter einstehen zu wollen.
Die Mündung scheint ziemlich schief zu stehen, da sie bei 8 Mill.
Höhe doch nur ¼ der Schalenlänge und nicht ⅓ einnimmt.


Stenogyra Panayensis Pfr. sp.


Beschreibung und Citate siehe bei den Schnecken des indischen Archipels.


Long. 11, diam. 3½; apert. alt. 3½, ampl. 2⅔ Mill.


Um Bangkok von mir gesammelt. Auch in Mousson’s Samm-
lung aus Bangkok, unter dem Artnamen gracilis Hutt.


Stenogyra gracilis Hutt.


Beschreibung und Citate siehe bei den Schnecken des indischen Archipels.


Bangkok, in Mousson’s Sammlung unter dem Namen indica Hutt.


Clausilia Drap.

Clausilia Bernardi Petit.


Journ. conch. IX. 1861 p. 267, 15., 1. 2.


6*
[84]Landschnecken von Siam.

Gestreift, blass, ohne Mondfalte; Subcolumellarfalte stark,
bis an den Mundrand fortgesetzt. 28 Mill. lang, 5½—6½ breit.


In der Sammlung von Castelneau.


Clausilia Mouhoti Pfr.


Proc. zool. soc. 1862 p. 275, 36., 5.; Mouhot travels l. c. fig. 5.


Dicht gegittert, seidenglänzend, blassgelb, an der Naht weiss
gestreift; Mondfalte vorhanden; eine Gaumenfalte; Subcolumellarfalte
sichtbar. 42 Mill. lang, 9 breit.


Laosberge, Mouhot.


Auch bei all diesen Clausilien ist die Basis der letzten
Windung abgerundet, wie bei den javanischen, während An- oder
Abwesenheit der Mondfalte bei sonst verwandten Arten wechselt.


Streptaxis Gray.

Streptaxis Mouhoti Pfr. Taf. 22., Fig. 22.


Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 273.


Streptaxis Johswichi Martens Monatsberichte Berl. Akad. 1864 S. 527.


Testa oblique ovato-cylindrica, umbilicata, albida, confertim
oblique costulato-striata, nitidula; anfr. 6½, convexiusculi, sutura sat
profunda, superiores spiram obtusam, breviter conoideam efficientes,
ultimus devians, ad suturam subangulatus, striis fortioribus et ar-
cuatis, latere ventrali (aperturali) sublaevigatus; umbilicus sat apertus,
pervius, cylindricus; apertura sat obliqua, semielliptica; paries aper-
turalis plica unica, intrante, valida, compressa munitus; peristoma
latiuscule reflexum, solum ad insertionem marginis superioris (sive
externi) attenuatum, subsimplex, margine externo ipso plerumque
bidenticulato, basali unidentato, columellari inermi.


Alt. 15, diam. maj. 12½, min. 8; apert. alt. 7, ampl. 5½ Mill.


Siam, bei Petshaburi, namentlich in der Nähe der grossen
Höhle nicht selten, aber leider waren trotz allen Suchens nur todte
Exemplare zu finden.


Auch von Mouhot gesammelt.


Jüngere Exemplare, wie überhaupt in dieser Gattung, noch
nicht verschoben, wie eine Helix aussehend, s. Fig. 22 b.


Ich hatte meine Exemplare von Petshaburi erst für eine
eigene Art gehalten, da Pfeiffer den Aussenrand obsolete denticulatus
nennt und seine Maassangaben sehr abweichend erscheinen, und
für dieselbe den Namen meines Reisegefährten, des Stabsarztes
[85]Landschnecken von Siam.
Dr. Johswich gewählt, welcher mich beim Sammeln von Land-
und Seethieren sowohl sonst, als namentlich auch in Siam vielfach
und erfolgreich unterstützte. Bei meinem letzten Besuche der
Cuming’schen Sammlung musste ich mich aber überzeugen, dass
diese Schnecke identisch mit dem früher beschriebenen Str. Mouhoti
ist, indem bei den Originalexemplaren des letzteren alle drei oben
erwähnten Zähnchen des Mundrandes, wenn auch bei den meisten
nur schwach angedeutet, vorkommen, und auch an meinen Exem-
plaren Eines Fundortes die geringere oder grössere Ausbildung
dieser Zähnchen variirt. Die Abweichungen in den Dimensionen
beruhen wohl auf der Art und Weise zu messen, welche bei diesen
schiefen Schnecken besondere Schwierigkeiten hat.


Streptaxis pellucens Pfr.


Proc. z. s. 1862 p. 273 pl. 36., fig. 6.


Mundsaum ohne Zähnchen; letzte Windung ganz glatt; Nabel
punctförmig. Im Uebrigen dem vorigen ähnlich.


Siam, Mouhot.


Streptaxis porrectus Pfr.


ibid. p. 273.


Kleiner und mehr glänzend, stärker verschoben; letzte Win-
dung nur an der Naht gestreift; Mundsaum ebenfalls ohne Zähnchen.


Siam, Mouhot.


Streptaxis Siamensis Pfr.


Journ. conch. X. 1862 p. 40 pl. 6., fig. 3.


Testa oblonga, costulato-striata, alba; anfr. 6½, penultimus
ad peripheriam cingulo grosso instructus, ultimus valde devians,
laevigatus; umbilicus mediocris, cylindricus; apertura parum
obliqua; paries aperturalis plica valida munitus; peristoma reflexum,
tridentatum, margine externo bidentato, columellari unidentato.


Alt. 8, diam. maj. 11, min. 8 Mill.


Siam, in der Sammlung des Herrn von Castelneau, nach
dessen Exemplar ich 1862 in Bangkok obige Beschreibung entwarf.


Succinea Drap.

Eine unbestimmte Art dieser Gattung in Mouhot’s und Castel-
neau’s Sammlungen.


[86]Pseudosiamesische Landschnecken.

Pseudosiamesische Landschnecken.


Glücklicherweise ist die Anzahl unzuverlässiger Angaben über
siamesische Schnecken sehr gering. Es sind mir bis jetzt nur
folgende aufgestossen:


Cyclophorus Siamensis Sowerby thesaur. conchyl. (1842) Cycl.
fig. 292. 293.; Pfr. mon. pneum. p. 56; Chemn. ed. nov. 42., 5. 6.,
gross, flach (51 Mill. im Durchmesser, 38 hoch), glatt, mit dickem
Mundsaum.


Ist in neuerer Zeit meines Wissens in Siam nicht wieder
aufgefunden worden, soll dagegen nach Benson im östlichen Hima-
laya, den Khasya-hills, vorkommen. Die Schnecke, welche Sir
J. Bowring dem britischen Museum gegeben und die ich Proc. z. s.
1860 p. 10 für Cyclophorus Siamensis genommen, schien mir bei
meinem zweiten Besuch in London 1864, da ich mit den indischen
Cyclophoren besser bekannt war, nichts anderes, als der in Singa-
pore häufige C. aquila zu sein.


Cyclophorus punctatus Grateloup, in Sir J. Bowring’s Sammlung,
v. Martens, Proc. z. s. 1860 p. 11. Seitdem ich selbst in Siam
gewesen, bezweifle ich, dass diese um Kanton so häufige Art von
Bowring in der That in Siam gesammelt wurde.


Helix trochiscus Pfr. in den Proceed. z. s. 1861 p. 20 als in Siam
von Mouhot, in den Malak. Blättern VII. 1861 S. 231 als auf den
Aru-Inseln von Wallace gesammelt angegeben. Eine von beiden
Angaben ist offenbar nur ein Versehen des Gedächtnisses, und
der Autor selbst ist der Meinung, dass die letztere Angabe die
richtigere sei.


Bei Sir Richard Schomburgk zu Bangkok sah ich unter dessen
siamesischen Schnecken eine Art von 33 Mill. Durchmesser und
23 Höhe, welche ganz das Ansehen der grösseren kalifornischen
Verwandten der Helix arbustorum hat: Flach kreiselförmig, gelblich
mit Einem rothbraunen Band, Nabel offen, Mundsaum umgeschlagen,
weiss; wahrscheinlich die von Castelneau in Peru gesammelte Helix
claromphalus und von diesem mit anderen wirklich siamesischen
Schnecken an Schomburgk gegeben.


[[87]]

VI.
LANDSCHNECKEN DER PHILIPPINEN.


Der Reichthum der philippinischen Landschnecken ist bekanntlich
von H. Cuming so grossartig ausgebeutet worden, dass ein Aufenthalt
von wenigen Wochen in der Umgebung von Manila nebst einem
kurzen Besuch auf Mindanao keine Neuigkeiten in diesem Fache
versprechen konnte, und eine Aufzählung aller von den betreffenden
Inseln bekannten Arten nur einen voluminösen Auszug aus den
wohlbekannten systematischen Werken von Pfeiffer, Reeve u. A.
ohne wesentlich Neues bieten würde. Daher sind im Folgenden
nur die während der Expedition gesammelten Arten mit Angabe der
Fundorte kurz genannt, und einige Beobachtungen, wozu sie zunächst
Veranlassung gaben, beigefügt.


Cyclostomacea.


Cyclotus mucronatus Sow. sp.


Pfr. mon. p. 37; Chemn. ed. nov. 7., 11—13.; Reeve conch. ic. fig. 27.


Cyclophorus Woodianus Lea sp.


Pfr. mon. p. 62; Chemn. ed. nov. 7., 1—3.; Reeve conch. ic. fig. 33.


Leptopoma immaculatum Chemn. sp. Pfr. (mon. p. 105) var. maculatum.


Pfr. mon. Chemn. ed. nov. 16., 9.; Reeve conch. ic. fig. 17a. 17b.


Pupina (Callia) lubrica Sow.


Pfr. mon. p. 148; Chemn. ed. nov. 27., 30—33.


Diese vier Arten wurden von dem Botaniker der Expedition,
Herrn Wichura, während seines Aufenthaltes zu Calauan im süd-
östlichen Theil der Insel Luzon gesammelt, sie repräsentiren zugleich
beinahe alle auf den Philippinen vorkommenden Unterabtheilungen
dieser Familie.


[88]Philippinische Heliceen.

Helicea.


Nanina subfusca Beck.


Pfr. mon. III. p. 62; Chemn. ed. nov. 122., 16—18.


Calauan auf Luzon, Wichura.


Nanina ovum Val. sp.


Helix ovum Valenciennes observations zoologiques Band II. 1827; Fer. hist. nat.
pl. 29., fig. 4. 5.; Pfr. mon. I. p. 66; Chemn. ed. nov. 25., 1. 2.; Reeve conch.
ic. fig. 1. 2. 4.


Helix Otaheitana Fer. prodr. No. 49.


Chromocochlea Otaheitana (Brod.) Hartmann gasteropoden Taf. 65. 66.


Los Baños an der Laguna del Bay, Insel Luzon, im Wald
unter abgefallenem Laub, nicht selten.


Weichtheile: Kopf voll länglicher Warzen, grau; die oberen
Fühler verjüngen sich rasch gegen die Spitze; der Knopf an den-
selben ist kugelig und ziemlich lebhaft gelb gefärbt, mit kleinem
schwarzem Augenpunct. Der Mantelrand (collier) wulstig, ohne
Verlängerung über den Rand der Schalenmündung, im Gegensatz
zu anderen Naninen. Die Seitenfläche des Fusses gerunzelt, an
seiner Endspitze eine ypsilonförmige Schleimpore, welche meist
durch ein Häufchen eingetrockneten Schleimes geschlossen ist.
(Taf. 6., Fig. 4.) Kiefer glatt, mit mittlerem Vorsprung.


Von der Schale ist zu bemerken, dass der sehr dicke Mund-
saum deutlich geschichtet ist, eine Ausbuchtung an der Einfügung
des Columellarrandes stets in der Färbung deutlich bezeichnet, aber
an den verschiedenen Exemplaren in sehr verschiedenem Grade
ausgehöhlt ist. Einzelne Exemplare, obwohl lebend gefunden, zeigen
die Oberseite wie verwittert, voll matter, weisslicher Stellen, die
bei Befeuchtung verschwinden (Verdrängung der Luft in den kleinen
Hohlräumen durch Wasser, das sogenannte Hydrophan-sein vieler
philippinischen Cochlostylen).


Die absolute Grösse dieser Art variirt bedeutend; folgende
Maasse zeigen zwei extreme und ein mittleres Exemplar des Berliner
Museums, das grösste aus einer alten Sammlung, das kleinste von
F. Jagor in Luzon gesammelt:


  • Diam. maj. 106, min. 77, alt. 73; apert. long. 65, alt. 56 Mill.
  • » » 52, » 52, » 44½; » » 39, » 29½ »
  • » » 75, » 57, » 52; » » 44, » 35 »

Helix (Obba) planulata Lam.


Pfr. mon. I. p. 379; Chemn. ed. nov. 14., 9. 10.; Reeve conch. ic. fig. 122.


[89]Cochlostyla Zamboangae.

Bosoboso bei Manila, ungewöhnlich gross: diam. maj. 36,
min. 28, alt. 20 Mill.


Cochlostyla (Corasia) Zamboangae Hombr. et Jacq. sp.


Helix Samboanga Hombron et Jacquinot, Voyage au pole sud, moll. pl. 5., fig. 18—20.


Testa imperforata, subdepressa, tenuis, subtiliter striatula,
modice nitidula, cereo-alba, fasciis 2 rufofuscis, altera suturali,
altera peripherica, picta; sutura ipsa opace alba, irregulariter sub-
crenulata; anfr. 4, convexiusculi, supra depressi, ultimus infra
modice inflatus; columella oblique descendens, planata, acuta, alba;
apertura rotundato-rhombea; peristoma obtusum, rectum, album.


Diam. maj. 30, min. 24, alt. 20; apert. long. 16, alt. 15½ Mill.


Zamboanga auf Mindanao, nicht häufig, im Juni 1861 von
mir gesammelt. Sehr nahe verwandt der C. intorta Sow. sp. von
einigen nördlicher gelegenen philippinischen Inseln, nur etwas feiner,
kleiner, flacher und dünner, der Mundsaum ganz gerade, die Ab-
flachung des Columellarrandes etwas geringer und auf der Unterseite
einfarbig weiss, ohne Spur der braunen Farbe, welche bei intorta
die Nabelgegend in grösserer oder geringerer Ausdehnung einnimmt.
Dass vorliegende Art die Helix Samboanga der genannten französi-
schen Naturforscher sei, ist mir nach der Identität des Fundortes
und der Uebereinstimmung der Figuren 18. und 19. unzweifelhaft.
In Fig. 20. aber erscheint die letzte Windung nahe der Mündung
zu schmal, was der ganzen Figur einen falschen Habitus giebt.
Nach den allgemeinen Umrissen, der Färbung und dem geraden
Mundsaum könnte man auf den ersten Anblick versucht sein, diese
Schnecke für eine Verwandte der Nanina citrina zu halten, aber
ein Blick auf den Columellarrand zeigt sofort, dass sie zur Gruppe
Corasia Alb. gehört.


Cochlostyla mirabilis Fer. sp.


Helix mirabilis Fer. hist. nat. pl. 31., fig. 4—6. und pl. 107A., fig. 1. 2.; Pfr.
mon. I. p. 220; Chemn. ed. nov. Helix 48., 7—10.; Reeve fig. 45.


Los Baños, weniger häufig.


Weichtheile: der ganze Kopf schwarz, die Lippenränder und
die Fühlerknöpfe hochgelb. Taf. 19., Fig. 2.


Die Schale variirt sehr stark in dem Verhältniss der Höhe
zum Durchmesser, wie sich aus den citirten Figuren und mehreren
mir vorliegenden Exemplaren ergibt; das von mir gefundene stimmt
am besten mit Chemn. ed. nov. 1. c. fig. 9. überein, doch ist es noch
breiter; seine Dimensionen sind: diam. maj. 46, min. 35, alt. 42;
[90]Cochlostyla mirabilis.
apert. long. 27, lat. 28½; der Mundsaum ist sehr breit, die Spitze
blass, nicht röthlich, wie bei einigen Cuming’schen Exemplaren in
Albers’ Sammlung, die Oberfläche namentlich längs der Naht mit
weissen Flecken und Streifen, die unter Wasser verschwinden
(hydrophan). Die Bänder sind eigentlich vier an der Zahl und
entsprechen in ihrer Lage nicht genau denen der Helix nemoralis;
das oberste berührt beinahe die Naht, das unterste ist dicht um
die Columelle geschlungen und steht damit noch viel tiefer als das
fünfte von H. Austriaca; die zwei mittleren sind breiter, das obere
derselben nimmt ungefähr die Stelle des dritten, das untere die des
vierten Bandes der H. nemoralis ein, aber da die Schale überhaupt
höher gewunden ist und daher die Naht tiefer steht, verläuft ersteres
stets bedeutend oberhalb der Naht und letzteres fällt an der Mün-
dung in die sich herabbiegende Naht hinein.


NB. Ferussac bildet im ersten Band ein Exemplar ab, das
seine Epidermis fast ganz verloren hat, nur an der Mündungswand
ist ein Stück davon geblieben, daher diese gelb erscheint, was
Lamarck (an. s. vert. ed. 2. VIII. p. 56) sehr ungenau mit den
Worten columella lutea bezeichnet. Die Columelle ist bei allen
Exemplaren weiss.


Cochlostyla metaformis Fer.


Helix metaformis Fer. hist. nat. pl. 108., fig. 2.; Pfr. mon. I. p. 222; Chemn. ed.
nov. Helix 49., 1—5.


Helix mirabilis var. elongata Fer. hist. nat. pl. 104., fig. 6. 7.; Reeve conch. ic. fig. 70.


Ebenda, häufiger.


Weichtheile äusserlich wie die einer Helix. Der Vorderkopf
warzig, die oberen Fühler verhältnissmässig kurz, die Augen klein,
die Lippen stark entwickelt. Die ganze Oberfläche des Rückens
und der Seiten runzelig, die Farbe strohgelb, die Gestalt ziemlich
schlank, wie bei unserer Helix hortensis. Die oberen Fühler 16 Mill.
lang, die unteren nur 3. Die Sohle 50 lang und 8 breit.


Oberkiefer gerippt, wie bei Helix.


Diese Schnecke ist eines der besten Beispiele für die Zusammen-
gehörigkeit der Cochlostylen, indem sie, abgesehen von der höheren
Gestalt, der vorhergehenden sehr nahe verwandt ist, namentlich
auch in der Bildung der Mündung, nur ist der Mundsaum etwas
weniger dick und der senkrechte Durchmesser der Mündung grösser
als der horizontale, bei C. mirabilis umgekehrt. Die Epidermis ist
matt strohgelb, bei C. mirabilis glänzend und gesättigter, und bei
[91]Cochlostyla metaformis.
C. metaformis noch stärker hydrophan, ja sie löst sich leicht fetzen-
weise ab. Die Spitze ist bald mehr bald weniger röthlich, zuweilen
nur weissgelb. Das Bändersystem stimmt ebenfalls mit demjenigen
der C. mirabilis und vieler anderen Gattungsverwandten; das unterste
dicht um die Columelle geschlungene Band, das Pfeiffer mit den
Worten testa basi plerumque nigro-areolata bezeichnet, fehlt keinem
meiner Exemplare; das mittlere, in der Stelle der Naht verlaufende
ist bald breit und dunkel, bald schmal und blässer, zuweilen kaum zu
erkennen, und fehlt nur bei Einem Exemplar vollständig; das oberste
unterhalb der Naht verlaufende ist bei Einem Exemplar breit und
dunkel vorhanden, fehlt aber allen anderen. Ein Band, das dem
zweiten der C. mirabilis entspräche, finde ich bei keinem Exemplar.


C. hydrophana Sow. Pfr. mon. I. p. 222, Chemn. ed. nov.
Helix 49., 8. 9. von der Insel Mindoro ist der metaformis sehr
ähnlich und bindet durch kürzere Gestalt und mehr Glanz sie noch
enger an C. mirabilis. Einzelne Exemplare der Albers’schen Samm-
lung erreichen die Höhe der C. metaformis und sind dabei nur um
Weniges breiter, doch haben sie in der That eine Windung weniger,
4½ statt 5½; die Färbung der Spitze wechselt zwischen dunkel
braunroth und weiss, und auch in den Bändern ist kein haltbarer
Unterschied, indem beide Arten mit und ohne Bänder vorkommen.


Wenn wir bei den Cochlostylen wie bei Helix das an der Stelle
der Naht oder dicht darüber verlaufende Band als drittes bezeichnen,
und das dicht um die Columelle geschlungene als fünftes, so sind
folgende die häufigsten Bändercombinationen in dieser Gattung:


  • 1 2 3 4 5 bei Cochlostyla mirabilis Fer.
  • 1 2 3 - - bei C. mirabilis Fer.
  • 1 - 3 4 5 bei C. hydrophana Sow., metaformis Fer., virgata Jay.
  • 1 2 3 - 5 bei C. mirabilis Fer., polychroa Sow.
  • 1 - 3 - 5 bei C. intorta Sow., microspira Pfr., (Helix) solida Pfr.,
    balteata Sow., mirabilis Fer., cincinniformis Sow., pyra-
    midalis Sow., Romblonensis Pfr., acuminata Sow., fulge-
    trum Brod.
  • 1 - 3 - - bei C. intorta Sow., Iloconensis Sow.
  • 1 - 3 4 - bei C. Augusta Albers.
  • - - 3 - - bei C. sarcinosa Fer., monticula Sow., annulata Sow.,
    Luzonica Sow.
  • - - 3 - 5 bei C. sphaerica Sow., balteata Sow., turbo Pfr., meta-
    formis Fer., Guimarasensis Reeve, stabilis Reeve.

[92]Bänder der Cochlostylen.
  • 1 - - - 5 bei C. Cumingi Pfr., virgata Jay.
  • 1 - - - - bei C. subcarinata Pfr.
  • - 2 3 4 5 bei C. fulgens Sow., tephrodes Jonas, Luzonica Sow.
  • - 2 3? - 5 bei C. ignobilis Sow., polychroa Sow.
  • - 2 3 4 - bei C. Luzonica Sow., euryzona Pfr.
  • - 2 - 4 - bei C. tenera Sow.
  • - 2? - - 5 bei C. florida Sow.
  • - - - - 5 bei C. metaformis Fer., nympha Pfr., fulgetrum Brod.
  • - - - - - bei C. annulata Sow., polychroa Sow., hydrophana Sow.,
    ventricosa Fer., partuloides Brod., zonifera Sow.
  • 12͡ 3 4 5 bei C. tephrodes Pfr.
  • 1 2 3 45͡ bei C. viridis Desh.
  • 1 - 34͡ 5 bei C. partuloides Brod.
  • 1 - 345͡ bei C. dimera Jonas, pyramidalis Sow.
  • - 23͡ 4 - bei C. virgata Jay.

Es ergibt sich daraus, dass wie bei den ächten Helix das
erste, dritte und fünfte Band beständiger ist, als das vierte und
zweite, sowie dass die durch Fehlen einzelner Bänder entstehenden
Modificationen häufiger sind, als die durch Zusammenfliessen ge-
bildeten. Besonders zu erwähnen sind noch diejenigen, welche
zahlreiche linienartige Bänder zeigen, wie namentlich die ächten
Callicochlias und die Gruppe Orthostylus, z. B. C. pulcherrima
Sow., dubiosa Pfr., Pan Brod., Harfordi Brod., turgens Desh.,
Reevii Brod., lignaria Pfr., Ticaonica Brod., Philippensis Pfr.,
gilva Sow.


Cochlostyla rufogastra Less.


Bulimus rufogaster Pfr. mon. II. p. 6 etc.


Bosoboso unweit Manila.


In Betreff dieser Art und C. lignaria scheint noch einige
Unklarheit vorhanden zu sein. Es liegen mir nämlich gegenwärtig
folgende drei Formen vor:


a) gross und breiter konisch, 79 Mill. lang und 62 breit im
grössten, etwas schiefen Durchmesser durch die Ebene des Bandes
gemessen, dunkelbraun, unter der Naht hellgelb und rothbraun
gefenstert, die Columelle weiss, nach unten leberfarbig und mit einer
sehr stark ausgeprägten Abstutzung in den Basalrand übergehend.
Als Bul. rufogaster in Albers’ Sammlung, stimmt in der Färbung,
aber nicht in der Form der Schale und dem Bau der Columelle
[93]Cochlostyla rufogastra.
mit Chemn. ed. nov. Bul. 50., 2 und in der Form sowohl zu Reeve’s
fig. 3. und 4., in der Färbung zu keiner von beiden.


b) Exemplar von Bosoboso, ähnlich dem vorigen, etwas
kleiner und schlanker, 75 Mill. lang und 57 breit ebenso gemessen,
ermangelt der fensterförmigen Zeichnung unter der Naht.


c) kleiner und schlanker, die ganze letzte Windung mit
Ausnahme des beim Kriechen auf dem Fussrücken aufliegenden
Theils, der glänzend kastanienbraun ist, gestriemt, die Columelle
ebenfalls weisslich und nach unten leberfarbig, aber hier sich ver-
schmälernd und ohne Abstutzung in einem höchst undeutlichen
Winkel in den Basalrand übergehend. Als B. lignarius, von Cuming
erhalten, in der Albers’schen Sammlung; stimmt wohl in der Färbung,
aber gar nicht in der Form zu Chemn. ed. nov. 19., 1. 2., steht
dagegen in der Form in der Mitte zwischen Chemn. ed. nov. 50., 2.
und Reeve fig. 3. und 4., zu welch letzteren zwei er auch in der
Färbung passt. Sollte er trotz des ausgebildeten Mundsaums nur
als unentwickelte Abart des vorigen zu betrachten sein; man kann
seine Columelle mit der von Orthalicus, die von a) und b) mit der
von Achatina im engeren Sinne vergleichen.


Stenogyra elongatula Pfr. sp.


Bulimus el. Pfr. mon. II. p. 154; Reeve conch. ic. fig. 50.


Calauan auf Luzon, Wichura. Dieses ist auch der Original-
fundplatz der Art durch Cuming.


Hier möge noch die Liste derjenigen Landschnecken an-
geschlossen werden, welche Herr F. Jagor aus Berlin auf den
Philippinen kurz vor dem Besuche der Expedition gesammelt und
welche derselbe dem Königlichen zoologischen Museum in Berlin
zum Geschenk gemacht hat.


Cyclostomacea.


  • Cyclotus pusillus Sow. Berg Mazaraga, Provinz Albay, Luzon.
  • Cyclophorus Woodianus Lea. Daraga, Provinz Albay, Luzon.
  • — Charpentieri Mouss. Berg Mazaraga.
  • — cruentus m. Ann. mag. n. h. Dec. 1865 p. 429. Loqui-
    locon auf der Insel Samar.
    Verwandt mit dem folgenden, flacher, die Mündung
    intensiv roth gefärbt. Aussenseite fast einfarbig.
  • — tigrinus Sow. Daraga.
  • — validus Sow. Loquilocon auf Samar.

[94]Von F. Jagor auf den Philippinen
  • Cyclophorus lingulatus Sow. Daraga.
  • Leptopoma vitreum Less. Mazaraga.
  • Pupina (Rhegistoma) grandis Gray. Mazaraga, Luzon und Loquilo-
    con, Samar.
    Im unausgewachsenen Zustand genabelt, he-
    lixförmig, ohne den glänzenden Ueberzug;
    vgl. Mal. Blätt. XI. 1864 S. 109.
  • — — fusca Gray. Mazaraga und Daraga an Cocos-
    palmen.

Helicinacea.


  • Helicina citrina Grateloup. Mazaraga, Provinz Albay; Angat, Pro-
    vinz Bulacan, im Wald auf Bäumen, und Berg Yriga am
    See von Buhi, zwischen 2500 und 3000′ hoch, Provinz
    Süd-Camarines, an hohem Rohr.
  • — oxytropis Gray. Catbalogan auf Samar.

Helicea.


  • Nanina ovum Val. sp. Luzon.
  • — semiglobosa Sow. sp. Daraga auf Luzon und Loquilocon
    auf Samar.
  • — setigera Sow. sp. Am See Buhi, Süd-Camarines, gegen
    3000′ über dem Meere.
  • — gummata Sow. sp. Mazaraga und am See Buhi.
  • — xanthotricha Sow. sp. Daraga.
  • — (Orobia) spectabilis Pfr. sp. Loquilocon auf Samar.
  • Helix (Obba) Listeri Brod. Mazaraga und Daraga.
  • — — columbaria Sow. Mazaraga.
  • — — bigonia Sow. Catbalogan auf Samar.
  • — — Moricandi Sow. Samar.
  • Cochlostyla (Calocochlea) Leytensis Pfr. sp. Loquilocon auf Samar.
    Ausgewachsene Exemplare, wie sie vor-
    her noch nicht bekannt waren, mit dünnem,
    aber umgebogenem Mundsaum.
  • — — zonifera Sow. Lauang und Loquilocon
    auf Samar, Barauan auf Leyte.
    Eine schöne Reihe von Exemplaren in
    mannichfachen Farbennüancirungen, wovon
    besonders zwei hervorzuheben:
    [95]gesammelte Landschnecken.
    var. purpurascens (H. Circe Pfr.?) Grund-
    farbe dunkler, bis chokoladebraun, oberste
    Windungen und Inneres der Mündung
    blassviolett. Samar und Leyte;
    var. modestior. Bänder kaum spurweise
    vorhanden, Grundfarbe trüber gelbbraun,
    oberste Windungen und Mündung sehr
    blass rosenroth. Nähert sich in der Fär-
    bung der speciosa Jay sp., bleibt aber in
    der Dünnheit der Schale und der Form
    der Columelle der zonifera getreu.
  • Cochlostyla (Calocochlea) Norrisii Sow. Loquilocon auf Samar. In
    der Zeichnung und Färbung mit manchen
    Exemplaren von zonifera völlig überein-
    stimmend, aber grösser, dickschaliger,
    etwas flacher, der Columellarrand länger
    und schiefer.
  • — — dubiosa Pfr. Borongan auf Samar. In
    einzelnen Exemplaren der zonifera noch
    recht nahe kommend, in der Regel höher,
    dickschaliger. Färbung sehr wechselnd,
    Grundfarbe grünlichgelb bis röthlichgelb,
    obere Windungen und ein breites, oft nur
    schwach markirtes Band in der oberen
    Hälfte der letzten Windung meist weiss,
    seltener sehr blass rosenroth. Schwarze
    Bänder oft ganz fehlend, bei anderen ein
    ziemlich breites in der Peripherie und ein
    zweites dicht um die Einfügung des Colu-
    mellarrandes sich herumschlingend. Zeigt
    demnach in der Färbung viel Verwandt-
    schaft mit H. speciosa, während die Form
    vortrefflich zu Pfeiffer’s Abbildung, Chemn.
    ed. nov. 46., 5. 6. passt. Exemplare mit
    zahlreichen weissen Bändern, wie diese
    Abbildung und diejenige von Reeve, Fig. 22.
    zeigen, finden sich nicht unter den von
    F. Jagor gesammelten.
    Diese Art macht allerdings, wie Reeve
    [96]Ausdehnung der Cochlostylen.
    andeutet, eine bemerkenswerthe Brücke
    von der Reihe der C. pulcherrima Sow.,
    wozu zonifera gehört, nach derjenigen
    von mirabilis und metaformis Fer. hinüber.
  • Cochlostyla (Helicostyla) mirabilis Fer. Luzon.
  • — (Axina) Roissyana Fer. Insel Leyte.
  • — cryptica Brod. Loquilocon und Borongan auf Samar.
  • — (Orthostylus) turbinoides Brod. Daraga auf Luzon.
  • — — — var. elatior. Luzon.
  • — — rufogastra Less. Luzon.
  • — — pithogastra Fer. Lauang auf der Insel
    Samar.
  • — — — var. affinis imperatori Pfr. Lo-
    quilocon auf Samar.
  • — — Alberti Brod. Mazaraga auf Luzon.
  • — (Elongatae) nympha Pfr. Daraga auf Luzon.
  • — — dactylus Brod. Luzon.

Ich ergreife diese Gelegenheit, um die Anordnung der Coch-
lostylen
, wie ich sie in der zweiten Ausgabe von Albers’ Heliceen
S. 173 ff. gegeben, nach erneuter Durchsicht der verschiedenen Formen
zu modificiren. Schon Dohrn hat in seiner Anzeige jener Arbeit,
Mal. Blätter Bd. VIII. S. 204, einige Gruppen daraus zu entfernen,
andere einzuschliessen vorgeschlagen. Ich bin ganz mit ihm ein-
verstanden, dass die Gruppe Callicochlias (Helix pulcherrima) dazu
gehört; Axina (Helix Zebuensis Brod.), Corasia (H. virgo Brod.) und
Chloraea (H. sirena Beck.) schliessen sich ebenfalls noch sehr nahe
an, Corasia in der Färbung namentlich auch an Phengus und Axina
an Orthostylus; so dass es allerdings nicht unnatürlich ist, sie in
die Gattung Cochlostyla aufzunehmen, nur wird es dann noch
weniger möglich, eine bestimmte Definition derselben zu geben.
Ferner hat Dohrn vollkommen Recht, die australischen Helix pomum
und pachystyla (meine Xanthomelon) auszuschliessen; sie dürften
mit der neuerlich entdeckten H. perinflata Pfr. sich näher an die
ebenfalls australische Helix Lessoni und selbst an H. globulus
(Dorcasia), als an die Cochlostylen anreihen, dagegen muss bei
letzteren Helix obtusa Pfr. bleiben.


Die Gruppe Geotrochus (Helix pileus) möchte ich aber nicht
unter die Cochlostylen aufnehmen, die Bildung des Columellarrandes
ist doch abweichend, und eben so wenig möchte ich die Gruppen
[97]Gruppirung der Cochlostylen.
Chrysallis (Bulimus Mindoroensis) und Prochilus (Bul. virgatus Jay)
von den Cochlostylen entfernen; sie schliessen sich zu nahe an
Orthostylus an. Prochilus bringt allerdings wieder die Amphidromus
(Bulimus perversus), und andererseits Cochlostyla chrysochila und
speciosa die Helix haemastoma in nahe Berührung mit unserer Gattung.


Auch in der Gruppirung der Arten, wie sie in jener Arbeit
vorliegt, ist manches der Verbesserung bedürftig:


Aus der Gruppe Callicochlias sind zuvörderst Cochlostyla
(Helix) turbinoides, sarcinosa und turgens (Helicobulinus Brod. Pfr.)
zu entfernen und zu Orthostylus hinüberzubringen, wo sie als die
niedrigst gewundenen zu Anfang stehen mögen. C. Pan., Mindana-
ensis, Harfordi und colossea einerseits, C. latitans, cretata und
cryptica andererseits bilden eigene kleine Abtheilungen. Unter
Helicostyla mögen nur die einfach gebänderten, mit hinfälliger gelber
Epidermis bekleideten Arten, welche sich enger an mirabilis an-
schliessen, bleiben, so C. tephrodes Pfr., mirabilis Fer., metaformis
Fer. mit hydrophana Sow., fulgens Sow., cinerascens und turbo Pfr.;
etwas entfernter stehen schon einerseits effusa Pfr., andererseits
tenera und ignobilis Sow.


Eine eigene Reihe bilden die kugelig-konischen, trüb gefärb-
ten, auf der Unterseite meist dunkleren C. amicta, collodes, dimera,
Roissyana, infuscata, libata, sphaerion, retusa und libata; man könnte
sie Cochlostylae hypomelanae nennen.


Hieran schliesst sich C. monticula Sow. (Orustia Mörch) und
an diese wiederum die kugeligen, lebhaft gefärbten, dicklippigen
C. sphaerica, balteata, annulata, Iloconensis und fenestrata: Coch-
lostylae sphaericae.


Nun folgen die grünen, höher gewundenen C. polychroa,
florida und orbitula, denen die Bezeichnung Cochlodryas bleiben
mag und die selbst wieder zu Helicostyla hinüberführen. C. viridis
weicht durch die saftige dunklere Färbung ab und erinnert allerdings
dadurch auch etwas an die Gruppe Ampelita (Helix sepulcralis etc.),
mit der sie das Vaterland gemein haben soll; es scheint mir übrigens
immer noch eine wiederholte Bestätigung der Angabe ihres Vor-
kommens auf Madagaskar wünschenswerth; aus Bourbon kennt sie
die neue Arbeit über die Mollusken von Deshayes bei Maillard nicht.


Von Orthostylus (Typ. C. pithogastra) gränzen sich ziemlich
gut ab die schlanken C. nympha, boholensis, camelopardalis, siqui-
jorensis, dactylus, Diana und Calliste, und diesen stehen wiederum
Ost-Asien. Zoologisch. II. 7
[98]Cochlostylen.
zunächst C. subcarinata, Romblonensis, acuminata und spreta, früher
bei Canistrum und Phengus untergebracht, und mögen, um nicht
noch mehr neue Namen einzuführen, als Cochlostylae elongatae
bezeichnet werden; nympha führt zur Gruppe Chrysallis, dactylus
zur Gruppe Prochilus (C. virgata Jay) hinüber, während der letzte
der Gruppe Orthostylus selbst, C. nimbosa Brod., die Verbindung
mit Canistrum, C. Luzonica, herstellt.


So, glaube ich, stellen sich die vielfältigen Verwandtschaften
der Arten und Artenreihen dieser schönen philippinischen Schnecken
weniger unvollkommen dar.


[[99]]

VII.
DIE LANDSCHNECKEN DES INDISCHEN ARCHIPELS.


Die Landschnecken haben wie überall so auch ganz besonders im
indischen Archipel die Aufmerksamkeit früherer Naturforscher weit
weniger in Anspruch genommen, als die theilweise grösseren und
glänzenderen Meerconchylien. Rumph ist der erste, der ihnen
einige Aufmerksamkeit schenkte, wie überhaupt er einer der wenigen
unter den früheren conchyliologischen Schriftstellern ist, welcher
die lebenden Thiere in ihrem natürlichen Aufenthaltsort, nicht nur
die Schalen in den Sammlungen beachtet hat; wir können jetzt
noch von ihm Manches, namentlich über das Vorkommen der See-
conchylien, lernen, und seine Angaben waren bis zu Anfang des
laufenden Jahrhunderts beinahe die einzigen positiven Anhaltspuncte,
um unter den aussereuropäischen Conchylien die Bewohner des
Landes, Süss- oder Brackwassers aus der grossen Mehrzahl der
marinen herauszufinden. Da er auf Amboina lebte und sammelte
(gestorben daselbst 1706), kannte er selbstverständlich nur die dort
lebenden Landschnecken. Meerconchylien, und selbst eine des
süssen Wassers, Ampullaria, wurden ihm von entfernten Inseln
gebracht; aber die für den indischen Archipel so charakteristische
Gruppe der bunten amphidromen Bulimus finden wir bei ihm
nirgends erwähnt. So treffen wir denn in seinem Werke die drei
häufigsten und grössten Landschnecken der Amboinagruppe kenntlich
abgebildet:


  • Taf. 27., Fig. P. Nanina citrina.
  • » » R. Helix ungulina.
  • » » O. Helix zonaria.

Die zweite wurde von jeher richtig erkannt, über die erste
blieben manche frühere Autoren zweifelhaft und die dritte wurde
7*
[100]Rumph, Chemnitz.
lange für ein Cyclostoma (Cyclophorus) gehalten, indem man früher
nicht wusste, dass kein Cyclophorus, überhaupt keine Cyclostomacee
von solcher Grösse auf Amboina oder den benachbarten Inseln lebt.
Erst als ich in Amboina selbst den alten Rumph wieder durchsah,
unter dem vollen Eindrucke des dort Vorhandenen, fiel es mir wie
Schuppen von den Augen, dass diese Figur nichts anderes sei, als
die langbekannte Helix zonaria, in ihrer amboinesischen, linirten
Form, von unten gesehen, und ein zur Vergleichung daneben gelegtes
Exemplar passte denn auch sehr gut. Es ist hierbei zu bemerken,
dass zur Wiedererkennung zweifelhafter Figuren bei Rumph nur die
holländische Originalausgabe der amboinsche rariteitkamer zu be-
nutzen ist; in der deutschen, von Chemnitz besorgten Uebersetzung
des conchyliologischen Theils sind einige Figuren mehr oder weniger
verändert, verbessert, wie Chemnitz meinte, nach den Exemplaren
von dessen Sammlung, aber eben deshalb den Exemplaren von
Rumph nicht mehr entsprechend. Auffallend ist das der Fall bei
Taf. 30., Fig. T. Cerithium sulcatum, weniger bei den oben er-
wähnten Landschnecken.


Der Prediger Valentyn, dem wir zahlreiche Détails über die
Wirbelthiere des Archipels verdanken, betrachtet die Conchylien
desselben nur vom Standpunct des raritätenschätzenden Dilettanten
und hat gar nichts von Landschnecken. In den europäischen Samm-
lungen und Conchylienwerken des vorigen Jahrhunderts sind von
Landschnecken aus dem indischen Archipel nur noch einzelne Arten
der grossen Bulimus (Amphidromus) vertreten, schon seit Lister,
1685, aber man wusste nicht, woher sie stammen, und hielt sie
mehrfach noch für Meer- oder Süsswasserbewohner (Argenville,
Gualtieri, Schröter). In O. Fr. Müller’s classischer historia vermium
von 1774 und Chemnitz’ Conchylien-Cabinet, Band IX. 1786,
die alles umfassen, was man damals von Landschnecken wusste,
finden sich ausser den genannten nur noch Helix pileus, drei
jetzt kaum sicher enträthselte Naninen, ein Leptopoma und ein
oder zwei hinterindische Cyclophorus, alle ohne bestimmten Fund-
ort, keine einzige aus Java, das die Holländer doch schon so
lange besassen.


Neue Kenntnisse brachte der Aufschwung, den die Zoologie
in Frankreich nach dessen politischer Revolution erhielt; Lamarck
gab überhaupt der speciellen Conchylienkunde eine neue Gestalt
mit Hinzufügung von vielem Neuen; Ferussac unternahm dieselbe
[101]Ferussac und Lamarck.
Arbeit noch specieller für die Landschnecken. In den fast gleich-
zeitigen und auf gleiches Material gestützten Werken Beider, Lamarck
histoire naturelle des animaux sans vertèbres, Band VI. (zweite
Ausgabe Band VIII.) 1822, 8. und Ferussac tableaux des mollusques,
1821, fol. werden folgende sechzehn Landschnecken des indischen
Archipels genannt:


  • Helix argillacea Fer. Timor (Moluques).
  • — pyrostoma Fer. (les grandes Indes?).
  • — zonaria L. (les grandes Indes, var. Java).
  • — unguicula Fer. (les grandes Indes).
  • — ungulina L. (Java).
  • — circumdata Fer. (les Moluques?).
  • — Janus bifrons Chemn. (Java).
  • — Javacensis Fer. Java.
  • — monozonalis Fer. (les grandes Indes).
  • — citrina L. (les grandes Indes, var. Timor).
  • — similaris Fer. Timor.
  • — pileus Müll.
  • — (Bulimus) aurea Dillw. = perversa L. les grandes Indes.
  • — — inversa Müll. (les grandes Indes) var. Java.
  • — — interrupta Müll. (les grandes Indes) Timor.
  • — — laeva Müll. (les grandes Indes, Timor).

Kein Cyclostoma.


Die falschen oder allzu unbestimmten Fundorte sind hier ein-
geklammert, die Insel Rawak bei Neu-Guinea und Guam (Marianen)
als ausserhalb unseres Kreises liegend weggelassen, und so reduziren
sich die richtigen Fundortsangaben auf eine einzige Art von den
grossen Sunda-Inseln und auf die während Baudin’s Expedition von
Peron auf Timor gemachten Sammlungen. Eine Frucht dieses neuen
Anstosses war nun aber eine reichhaltigere, durch die Ungunst der
Umstände nicht zur vollen Geltung gekommene Arbeit von J. C. van
Hasselt
über die javanischen Mollusken. Dieser beobachtete in
den Jahren 1823 und 1824, bis ihn der Tod mitten in seinen Be-
strebungen auf Java ereilte, mit Eifer und Umsicht unter Anderem
auch die Landschnecken im westlichen Theil der Insel, namentlich der
Gegend von Buitenzorg und Bantam; er zeichnete die lebenden Thiere
und berichtete über seine Sammlungen an Professor van Swinderen
in Holland. Der betreffende Brief ist in der holländischen Zeitschrift
»konst-en letterbode«, 1823 II. pag. 231 ff. abgedruckt, von da in
[102]van Hasselt.
Ferussac’s Bulletin des sciences naturelles III. 1824 p. 81 ff. und in
Oken’s Isis übergenommen. Von den Zeichnungen wurden die,
welche Nacktschnecken darstellen, von Ferussac im Verlauf seiner
grossen Naturgeschichte der Mollusken benutzt, die anderen blieben
in Leyden ruhen; nur einige wurden in neuester Zeit 1858 im Atlas zu
Schlegel’s »handleiding tot de beoefening der dierkonde« veröffentlicht,
ohne des Todten Namen zu nennen. Sie sind wichtig zur Erkennung
der Arten, die Hasselt vor sich gehabt und deren Fundorte er meist
genau angibt; ich bin daher Herrn Professor Schlegel und Dr. Her-
klots für die Gestattung der Einsicht in dieselben sehr verbunden.
Zur Restauration älterer Namen nöthigen sie aber nicht, da Hasselt
seine neuen Arten nicht beschrieben hat. Nach dem erwähnten
Briefe hat van Hasselt folgende Landschnecken auf Java gefunden,
wobei die jetzt geltenden Benennungen, soweit möglich, in Klammern
beigefügt sind:


  • Meghimation striatum.
  • Onchidium (Vaginulus) 4 Arten: molle, maculatum, punctatum und
    viridialbum.
  • Parmacella (Helicarion) 3 Arten: punctata, taeniata und reticulata.
  • Helix und Carocolla, 13 Arten, nicht näher angegeben (darunter
    auch Nanina Bataviana).
  • Geotrochus (Trochomorpha) 3 Arten: zonatus (conus), pellucidus
    und obtusus.
  • Platycloster corneus (Nanina Rumphii).
  • Bulimus (Gruppe Amphidromus) 4 Arten: perversus, couagga, zebra
    (porcellanus) und microstomus (purus).
  • Acicula fusiformis und cornea (Stenogyra und Cionella).
  • Clausilia 2 Arten: Javanica und longissima.
  • Succinea spec. nicht in dem Bericht erwähnt, aber unter den
    Abbildungen vorhanden.
  • Cyclostoma volvulum (Cyclophorus perdix).
  • — costatum (— Rafflesii).
  • — umbilicatum (Opisthoporus corniculum).
  • — marginatum (Cyclophorus trochulus).
  • — viride und pellucidum (Leptopoma?)
  • Rhegestoma vitreum.

zusammen 40 Arten.


Seit dieser Zeit bis auf den heutigen Tag ist die Auffindung
und Beschreibung neuer Arten in steigender Progression fortgegangen,
[103]Wissenschaftliche See-Expeditionen.
meist zerstreut in Zeitschriften, Reisewerken oder systematischen
Handbüchern, für die östlichen Theile des Archipels vorzugsweise
durch die wissenschaftlichen Expeditionen, welche die französische
und englische Regierung anzuordnen das Verdienst hatten und deren
wichtigste in dieser Hinsicht sind:


Die Mollusken in der Zoology of Capitain Beechey’s voyage
sind von J. E. Gray nach den mitgebrachten Sammlungen bearbeitet.
In dem Werke über die zweite Reise der Astrolabe, officiell ironisch
Voyage au pole sud betitelt, ist der Text zu den Mollusken von
Deshayes in vielen Fällen nur auf die Abbildungen ohne Vergleichung
[104]Sammlungen einzelner Reisenden
der Exemplare begründet. Von der Novara-Expedition sind bis
jetzt erst einzelne Arten in Pfeiffer’s Zeitschrift beschrieben.


Im westlichen Theil des Archipels, Java und Singapore,
wurde gut ebensoviel zur Kenntniss der Land- und Süsswasser-
schnecken von Privatreisenden gethan, namentlich den folgenden:


  • Leschenault auf Java, schon von Lamarck und Ferussac erwähnt.
  • H. Cuming ausser auf den Philippinen auch auf Singapore und
    Malakka, 1836—1839.
  • Benson auf Singapore, neue Arten beschrieben in den Annals
    and magazine of nat. hist. IX. 1842 und b) VIII. 1851, sowie
    in Pfeiffer’s Monographieen.
  • Dr. W. Traill gab 1847 im Journal of the Indian Archipelago
    and Eastern Asia, vol. I. p. 225—241 »einige Bemerkungen
    über Conchologie und Malakologie« in Beziehung auf Sin-
    gapore. Ueber die Landschnecken sagt er, dass er mehr
    als 23 Arten gefunden habe, in dem angehängten Verzeichniss
    findet sich aber nur Helix mit 7 Arten, darunter Pupa mit 1,
    Bulimus mit 2 und Cyclostoma mit 2 Arten angeführt, so
    dass man die Gattung Auricula mit 11 Arten hinzuzählen
    muss, um jene Summe zu erhalten. Artlich bestimmt sind
    nur Helix tectiformis — mir unbekannt — und Bulimus
    citrinus, ob interruptus? Treffend und auch für andere Theile
    des Archipels anwendbar ist die Bemerkung S. 227: several
    kinds of Helix and Cyclostoma appear to inhabit the depths
    of the forest, from whence it is almost impossible to
    procure them, the jungle being, for the most part, guarded
    by an interwoven mass of brushwood and prickly shrubs;
    several species have only been discovered, after the ground
    has been cleared by burning the trees and thus disclosing
    the half calcined remains of the shells.«
  • Oberst Winter auf Java, von ihm gesammelte Arten in der
    Sammlung des Herrn von dem Busch in Bremen, beschrieben
    in Pfeiffer’s symbolae ad historiam heliceorum, fascic. II.
    1842 und Philippi’s icones I. 1842.
  • Fr. Junghuhn, längere Zeit auf Java, durch seine geognostischen
    und botanischen Untersuchungen desselben bekannt, ge-
    storben 1864, Beschreibungen von ihm gesammelter Con-
    chylien in Küster’s neuer Ausgabe von Chemnitz, Gattung
    Clausilia und Pfeiffer’s symbolae III. 1846—1847; mehrere
    [105]im indischen Archipel.
    auch erwähnt in seinem ausführlichen Werk über Java,
    ditzelfs gedaante etc. Amsterdam 1850 8vo. Bd. I. p. 464, 465,
    deutsche Ausgabe S. 337.
  • H. Zollinger, ebenfalls in den letzten Jahren gestorben, auf Java,
    der Insel Sumbawa und Makassar auf Celebes; seine Samm-
    lungen bearbeitet von A. Mousson »die Land- und Süsswasser-
    Mollusken von Java, Zürich 1849 8vo. mit 22 vom Verfasser
    selbst gezeichneten Tafeln«. Nachträge und Ergänzungen
    dazu von Mousson in Menke und Pfeiffer’s Zeitschrift für
    Malakozoologie VI. 1849 und im Journal de conchyliologie
    VI. 1857 p. 154 ff. (Novitates Zollingerianae), von Zollinger
    selbst hauptsächlich über die Vertheilung nach Höhen-
    regionen in der Vierteljahrsschrift der naturforschenden
    Gesellschaft in Zürich II. 1857 S. 300, übergenommen in
    die Natuurkundig tydschrift voor Neederlands Indie XXI.
    1860 p. 316 und ein neues Verzeichniss, darunter auch
    Arten von Hoedt in Monado gesammelt, in der letzt-
    genannten Zeitschrift XVIII. 1859 S. 423.
  • Frau Ida Pfeiffer sammelte auf ihrer zweiten Weltreise, 1851
    (Wien 1856. 8.), auf verschiedenen Inseln von Holländisch-
    Indien 1852 Land- und Süsswasserschnecken; einige davon
    sind an das Berliner Museum gekommen; eine neue ist von
    Pfeiffer Helicina Idae benannt worden.
  • Taylor in Singapore (Proceed. zool. soc. 1851).
  • F. W. Lindstedt in Malakka (um 1845).
  • Capitän Martin an der Westküste von Sumatra, um 1851 (Des-
    hayes in der Fortsetzung von Ferussac und Pfeiffer monogr.).
  • E. Stöhr, 1858 auf Java, in Mousson’s Sammlung.
  • Teysmann, Vorstand des botanischen Gartens in Buitenzorg.
    Von ihm auf Banka und Sumatra gesammelte Arten in
    Mousson’s Sammlung.
  • Low. Von demselben auf der Insel Labuan (Nordwestküste von
    Borneo) gesammelte Arten sind in den letzten Jahren in
    den Handel gekommen, einige beschrieben von Pfeiffer.

Die erwähnte Arbeit von Mousson ist das Beste, was bis
jetzt über die Land- und Süsswasser-Mollusken des indischen
Archipels erschienen ist, indem es zugleich eine sorgfältige, kritische
Aufzählung des bis dahin in Bezug auf Java Bekannten, genaue
Beschreibungen und zahlreiche Abbildungen enthält; zugleich ist es
[106]Sammlungen einzelner Reisenden.
eine der ersten Arbeiten, welche die Methode natürlicher Artengruppen
innerhalb der grossen Gattungen auch auf die aussereuropäischen
Schnecken anwendet und deren Wichtigkeit für die zoologische
Geographie betont.


Noch sind zwei Zusammenstellungen zu erwähnen, über die
Besonderes zu bemerken ist. Im November 1850 erhielt W. J. Ha-
milton in England eine Sendung von Land- und Süsswasserschnecken
ohne Angabe des Absenders und Fundortes, vermuthete aber mit
Recht, dass sie aus Borneo, und zwar dem damals von seinem
Landsmann Brooke in Besitz genommenen Gebiet von Sarawak
komme; eine Aufzählung aller und Beschreibungen der neuen Arten
veröffentlichte W. Metcalfe in den Proceedings of the zool. soc.
1851 p. 70 ff. Jene Vermuthung wird unter Anderem auch dadurch
bestätigt, dass ich die grosse Mehrzahl der angeführten Arten in
den anstossenden holländischen Gebieten von Borneo wiederfand.


Im Jahrgang 1860 Bd. XX. der Natuurkundig tydschrift voor
Nederlandsch Indie p. 324, 325 hat Dr. Ludeking eine medizinische
Topographie des Gebietes von Agam, Westküste von Sumatra,
gegeben und dabei eine Anzahl Schnecken, die er daselbst gefunden,
namhaft gemacht; dasselbe Verzeichniss kehrt wieder in derselben
Zeitschrift Band XXII. p. 97. Die Bestimmungen rühren von Herrn
Smit her, welcher dazu in Batavia Mousson’s Werk und die erwähnte
Reise au pole sud zur Disposition hatte. Die Zuverlässigkeit derselben
lässt manches zu wünschen übrig, die Form des Verzeichnisses
zeugt von Nachlässigkeit, indem die Gattungsnamen Cyclostoma und
Nerita, die Autorennamen Müller und Mousson verwechselt sind.
Leider konnte ich die Exemplare selbst in Batavia nicht mehr zu
Gesicht bekommen, da Herr Smit unterdessen in einer entfernteren
Gegend Java’s seinen Wohnsitz genommen und in der Sammlung
der »naturkundigen Vereinigung« nichts davon aufzufinden war.


Kurze Zeit vor mir bereiste A. Wallace, durch seine reiche
Ausbeute an Vögeln und Insekten bekannt, einen grossen Theil der
östlicheren Hälfte des indischen Archipels; auf vielen Inseln hörte
ich noch von ihm erzählen, und eine nicht unbedeutende Anzahl
der von ihm gesammelten Landschnecken wurden in den Proceedings
of the zoological society, gerade zur Zeit, während ich dieselben
wiederfand und für neu hielt, beschrieben, theils ohne, theils mit
ungenügenden Abbildungen, so dass ich erst in Cuming’s Sammlung
über die Identität mancher in’s Reine kam. Dennoch ist auch mir
[107]A. Wallace.
noch eine Anzahl neuer geblieben, welche zum grössten Theil in den
Monatsberichten der Berliner Akademie 1864 vorläufig charakterisirt
sind. Während mein Manuscript schon druckfertig bereit lag, ist
nun auch von Wallace eine Liste all der von ihm gesammelten
Arten von Landschnecken veröffentlicht worden, Proceedings of the
zoological society of London, 1865 No. II. (Febr. 1866 erschienen)
p. 405—416, 125 Arten einschliesslich der auf den Inseln bei Neu-
Guinea gesammelten. Ich freue mich, diese Liste noch haben be-
nutzen zu können, hauptsächlich wegen der Fundorte, die in Cuming’s
Sammlung nicht immer richtig angegeben waren. Die von Wallace
angegebenen Fundorte stimmen zum grössten Theil überein mit
meinen eigenen Erfahrungen; doch sind mir bei einigen wenigen
seiner Angaben Zweifel aufgestiegen, gerade in Betreff von Arten,
welche auf Einer Insel sehr häufig sind und nach Wallace’s Liste
auch auf anderen entfernten leben sollen, so Nanina citrina, Bulimus
contrarius und sinistralis, und ich glaubte dieselben im Einzelnen
aussprechen zu dürfen, ohne dem um die zoologische Kenntniss des
indischen Archipels so verdienten Reisenden zu nahe zu treten, da
ich weiss, dass er seine eingeborenen Diener zum Sammeln angeleitet
und diese auch auf andere Inseln zu diesem Zwecke gesandt hat,
wobei denn leicht diese Leute, die kein Interesse an der Wahrheit
an sich hatten, Verwechslungen und Täuschungen sich erlauben
konnten. Wie leicht auch später noch Verwechslungen vorkommen
konnten, ergibt sich daraus, dass Pfeiffer, da er die von Wallace
gefundenen Arten beschrieb, bei mehreren andere Inseln angibt, als
Wallace selbst in seinem späteren Verzeichniss, so für Helix zonalis
und vitrea Batjan (Mal. Blätter VI. S. 64, 65) statt Gilolo = Hal-
mahera, für H. atacta und Phryne Ternate (Proc. zool. soc. 1861
p. 386) statt Gilolo, für Helicina electrina die Aru-Inseln (Proc. 1859
p. 28 und mon. pneum. suppl. II. p. 226) statt Batjan. Im Folgenden
sind die Fundorte nach dem erwähnten Verzeichniss von Wallace
angenommen.


A. Cyclostomacea.


Luftathmende Schnecken getrennten Geschlechtes, die Augen
an der Basis des einzigen Paares von Fühlern. Eine mittlere und
drei Paare seitlicher, verschieden geformter Platten in jeder Queer-
reihe der Radula oder Zunge (Taenioglossa). Schale stets zur
[108]Cyclostomaceen des Archipels.
Bedeckung des ganzen Thieres hinreichend und mit einem bleibenden
organischen spiral gebildeten Deckel verschliessbar.


Die gedeckelten Landschnecken schliessen sich in ihrer Or-
ganisation enge an die grosse Mehrzahl der beschalten Meerschnecken,
Ordnung Ctenobranchia Cuv., an, abgesehen von den Respirations-
organen, und je nachdem man auf letztere mehr oder weniger Werth
legt, stellt man sie in dieselbe Ordnung (Cuvier, Gray) oder nimmt
eine eigene für sie an (Pulmonata operculata Ferussac, Troschel,
Neurobranchia Keferstein). Sie sondern sich ebensowohl nach dem
Gesammthabitus als nach einzelnen Charakteren in Deckel, Augen-
stellung und dergleichen in mehrere Unterabtheilungen, wovon aber
nur diejenige von Helicina, der Vervielfältigung der Zungenzähne
wegen, den Rang einer Familie verdienen dürfte.


Unterfamilie Cyclotacea.

Deckel kreisrund, vielgewunden, mit centralem Kern. Schale
flach oder doch wenig erhaben gewunden, mit brauner, oft fleckiger
Epidermis; von Bändern tritt hauptsächlich ein dunkles gleich unter
der Peripherie des letzten Umganges auf; eine ausgeprägte Sculptur
fehlt meist ganz und besteht, wo vorhanden, hauptsächlich in wenig
zahlreichen Spiralleisten (Ausnahme Alycaeus). Kiefer vorhanden.
Alle Zahnplatten am Rand mehrfach gelappt. Diese Unterfamilie
ist hauptsächlich im östlichen Asien zu Hause, doch auch im tropi-
schen Amerika vertreten.


Cyclotacea Troschel Gebiss der Schnecken I. S. 66 (wo Rhegostoma
eingeschlossen).


Cyclotina und Aulopomina Gray guide p. 79, 80 und VIII.


Cyclotinae und Cyclophorinae Adams gen. II. 273 und 278.


Cyclotea und Cyclophorea Pfr. monogr. suppl. p. 14 und 38.


Erste Reihe der Cyclostomaceen Martens Mal. Blätt. XI. 1864 S. 131.


Diese Unterabtheilung ist auch im Bau der Zungenzähnchen
sehr übereinstimmend und unterscheidet sich von der der afrikanisch-
amerikanischen oder eigentlichen Cyclostomaceen dadurch, dass die
Seitenplatten nicht mehrfach eingeschnitten sind. Im beigefügten
Holzschnitt ist je Eine Queerreihe einiger der von mir beobachteten
Arten dargestellt.


[109]Charaktere der Gattungen.
[figure]
Figure 1. 1.

Cyclophorus punctatus. 2. C. tuba. 3. C. Borneensis. 4. Cyclotus subflammulatus.


Die bis jetzt aufgestellten Gattungen beruhen auf einzelnen
Merkmalen und sind verschieden umgränzt worden, je nachdem man
dem einen oder anderen den Vorrang gibt, z. B. der Beschaffenheit
des Deckels (Pfeiffer), der Bildung des Mundsaums (Troschel) oder
dem Vorhandensein einer Nahtröhre. Alycaeus ist die einzige nach
allen Seiten gut abgegränzte, schon im Habitus von allen anderen
abweichende Gattung. Die Beschaffenheit des Mundsaums, ob gerade
oder ausgebogen, einfach oder doppelt, der äussere rinnen- und
dachartig über den inneren an der Naht vorspringend oder nicht,
scheint sich zuerst sehr zur Bestimmung zu empfehlen, aber zeigt
bei der systematischen Durchführung mehr Uebergangsformen als
die anderen Charaktere.


Nach demselben ordnen sich die in Ostasien vertretenen
Gattungen und Gruppen in folgender Weise.


Eine Röhre in der Naht
hinter der Mündung.
Ohne Nahtröhre.
Mundsaum einfach und gerade. . . . . . .
  • Cyclotus z. Th.
  • Cyclophori cyclotoidei.

[110]Cyclostomaceen des indischen Archipels.
Eine Röhre in der Naht
hinter der Mündung.
Ohne Nahtröhre.
• Mundsaum auswärts gebo-
gen, aber ohne besondere
Verlängerungen, oft ver-
doppelt 
  • Einzelne Cyclotus.
    Cyclophorus.
    Leptopoma.

• Mundsaum auswärts gebogen
und an seiner oberen Ein-
fügung in ein nach unten
ausgehöhltes rinnen- oder
flügelartiges Läppchen ver-
längert 
  • Cycloti pterocycloidei.
    Pterocyclos.
    Rhiostoma.
    Cyclophori pterocycloidei.

Nach dem Deckel ordnen sich die Gattungen folgendermaassen:
Deckel dünn, hornig. … Cyclophorus, Leptopoma, Alycaei veri.
— dick, kalkig, platt Cyclotus, Opisthoporus, Alycaei spurii.
— dick, kalkig, mit er-
hobenen Rändern der
einzelnen Windungen . . Pterocyclos, Spiraculum.
Deckel dick, kalkig, becher-
förmig . . . . . . . . . . . Rhiostoma.


Opisthoporus Bens.

Eine Nahtröhre. Mundsaum mehr oder weniger deutlich
doppelt, der äussere oben flügel- oder rinnenförmig verlängert.
Deckel dick, kalkig, mit Randfurche, aussen flach oder schwach
concav, innen hohl.


Opisthoporus biciliatus Mouss. spec.


Pterocyclos b. Mouss. jav. moll. p. 49, 20., 9. 1849; Chemn. ed. nov. 43., 1. 3.;
Reeve conch. ic. fig. 17.; Cyclostoma Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 72; Opistho-
porus b. Pfr. suppl. p. 26; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 413.


Cyclostoma Taylorianum Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1851 S. 7; Chemn. ed. nov. 38.,
27—29.; Cyclotus Taylorianus Pfr. mon. p. 40.


Cyclostoma Charbonnieri Recluz Journ. conch. II. 1851 p. 214, 5., 12. 13.


Testa depressa, late umbilicata, perpendiculariter confertim
rugosa, seriebus 2 spiralibus ciliorum sat longorum, mollium ornatum,
virenti-brunneum, maculis fuscis latis plus minusve fulgurantibus
pictum; vertex castaneus paulum prominulus; anfr. 4½, convexi,
sutura sat profunda, ultimus ad aperturam descendens, paulo antea
[111]Opisthoporus.
tubulo suturali recurvo aperto munitus; apertura sat obliqua; cir-
cularis, peristoma reflexum, dilatatum, callo junctum, pallide flavum,
subduplicatum, externum ad suturam sinuatum et effusum. Oper-
culum calcareum, multispirum, extus planiusculum, albidum, nucleo
nigricante.


  • a) Diam. maj. 14, min. 10, alt. 6½ apert. long. = lat. 6½ Mill.
  • b) » » 19, » 14, » 6½ » » » 8½ »

Haare bis 2½ Mill. lang, dunkel rothbraun.


NWBorneo. Ein Exemplar (a) erhielt ich zu Seminis, im
Gebiet des Sambasflusses. Sarawak nach Taylor und Metcalfe.
Charbonnier brachte es von Borneo ohne nähere Fundortsangabe.
Zollinger fand es (b) im botanischen Garten zu Buitenzorg im Blatt
einer Nepenthes, welche aus Birmah stammen sollte, was vielleicht
nur Druckfehler für Borneo ist, wo mannichfaltige Nepenthesarten
sehr häufig vorkommen.


Opisthoporus euryomphalus Pfr. Taf. 1., Fig. 6.


Opisthoporus e. Pfr. Proceed. zool. soc. 1856 p. 337; mon. suppl. p. 26; Pterocyclos
eur. Reeve conch. ic. fig. 29.


Cyclotus latistrigus Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 116; Pfr.
mon. pneum. suppl. II. p. 35.


Testa discoidea, latissime umbilicata, leviter striatula, nitida,
olivacea, superne strigis latis fuscis picta, infra concolor; apex
paulum prominulus, hepatico-fuscescens; anfr. 4½ subteretes, sutura
mediocri, ultimus basi rotundatus, mediocriter descendens; 3 Mill.
ante aperturam tubulo brevi erecto aperto munitus; apertura dia-
gonalis, subcircularis, peristoma duplicatum, externum breviter
reflexum, ad suturam in lobum triangularem subtus canaliculatum,
anfractui penultimo adnatum excurrens. Operculum calcareum,
multispirum, crassum, extus vix concavum, spiris planis, sulco
marginali latiusculo.


Diam. maj. 12, min. 9, alt. 5; apert. long. = lat. 4 Mill. (Die
Originalexemplare von Pfeiffer in Cuming’s Sammlung merklich
grösser, diam. maj. 15 Mill.)


WBorneo, Singkawang auf bewaldeten Hügeln, selten; Berg
Setjenga bei Lumar
am Fusse einer Felswand; bei Mandhor im Gebiet
des Kapuas; Mampawa an der Küste.


Die Schale ist sehr ähnlich dem Pterocyclos Labuanensis
Pfr., doch beständig kleiner, die Mündung weniger schief und oben
weniger vorgezogen, der Deckel verschieden.


[112]Cyclostomaceen des indischen Archipels.

Opisthoporus corniculum Mouss. spec.


Cyclostoma umbilicatum van Hasselt tab. inedit. 17., fig. 1.


— corniculum Mouss. jav. p. 51 Taf. 5., Fig. 11.; Cyclotus c. Pfr. mon. p. 38.


Opisthoporus Javanus Pfr. Mal. Blätt. VII. 1860 S. 215 Taf. 3., Fig. 8—10.; mon.
pneum. suppl. II. p. 37.


Nahtröhre aufrecht, nur 1—1½ Millimeter von der Mündung
entfernt.


  • a) Diam. maj. 13½, min. 10, alt. 6½; apert. long. et lat. 5 Mill.
  • b) » » 12, » 9½; »? » » » » 4⅔ »
  • c) » » 10, » 8, » 6 » » » » 4¾ »

Java im westlichen und östlichen Theil, in den Kaffee-
pflanzungen von Pardana, Zollinger, geflammt (c); auf dem Berge
Nungnang, Hochstetter, einfarbig (b); bei Sindang-laya im Buiten-
zorg’schen von mir gefunden, geflammt; Buitenzorg, van Hasselt,
Wonosari im Tengergebirge, Zollinger in Mousson’s Sammlung.
Java, ohne nähere Angabe, Junghuhn im Leydener Museum,
gross (a).


Ich habe das Originalexemplar Mousson’s verglichen und
mich vom Vorhandensein der Nahtröhre überzeugt; sie kann bei
diesen kleineren Arten sehr leicht übersehen werden, wenn man
nicht besonders darauf sucht.


O. corniculum unterscheidet sich von Sumatranus durch
flachere Gestalt, schmälere Striemen und dadurch, dass die Ver-
längerung des Mundsaums sich von der vorletzten Windung ablöst,
statt sich daran anzuschmiegen, also ebenso wie C. pruinosus von
Batjanensis.


Opisthoporus Sumatranus m. Taf. 1., Fig. 4.


Monatsberichte d. Akad. Berlin 1864 Febr. 116; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 37.


Testa subdepressa, mediocriter umbilicata, striatula, flavo-
brunnea, strigis fuscis fulminatis picta; apice cornea; spira brevis,
conica, anfr. 4, convexi, sutura profunda discreti, ultimus valde
descendens, vix 3 mill. ante aperturam tubulo suturali aperto brevi
erecto munitus; apertura diagonalis, circularis; peristoma continuum,
duplex, externum reflexum, rubellum, prope suturam parumper
fornicatim productum. Operculum calcareum, multispirum, crassum,
extus planum, sulco marginali profundo.


Diam. maj. 11½, min. 9½, alt. 7; apert. lat. et long. 5 Mill.


Sumatra, bei Kepahiang am östlichen Abhange der centralen
Bergkette, im Gebiet des Musistroms, von mir gefunden.


[113]Opisthoporus.

Aehnlich dem O. rostellatus derselben Insel, etwas höher ge-
wunden und enger genabelt, der Mundsaum oben an der Naht weit
weniger vorgezogen; die Nahtröhre näher der Mündung und nahezu
senkrecht, keineswegs zurückgebogen. Unter 4 Exemplaren dieser
und 9 der vorigen Art, von den genannten Fundorten, finde ich
keine Abweichung in der Combination dieser Merkmale.


Opisthoporus rostellatus Pfr.


Cyclostoma r. Pfr. Zeitschr. f. Mal. VIII. 1851 S. 8; Chemn. ed. nov. 38., 30—34.;
Cyclotus r. Pfr. mon. p. 40; Opisthoporus r. Pfr. suppl. p. 26; Wallace Proc.
z. s. 1865 p. 413; Pterocyclos r. Reeve conch. ic. fig. 25.


Testa depressa, late umbilicata, leviter striatula, flavescens,
strigis fuscis picta, apice nigricans; spira prominula, acutiuscula;
anfr. 4½, teretes, sutura profunda discreti, ultimus sat descendens,
5—6 mill. ante aperturam tubulo suturali aperto recurvo mediocri
munitus; apertura diagonalis, subcircularis, peristoma continuum
duplex, externum breviter reflexum, rubellum, ad suturam in lobulum
brevem rotundatum ascendentem, partim anfractui penultimo adnatum
excurrens.


Diam. maj. 14, min. 10½, alt. 7; apert. long. et lat. 5½ Mill.


Singapore (Taylor, cit. Pfeiffer).


Sumatra, im Flachland der Ostküste bei Mura dua am Musi-
fluss von mir gefunden.


Borneo bei Sarawak, Wallace.


Opisthoporus spiniferus Morelet sp.


Cyclostoma spiniferum Morelet Journ. conch. IX. 1861 p. 177.


Mit einer schwachen Kante über der Peripherie; Röhre 9
Mill. hinter der Mündung, rückwärts gebogen. Durchmesser 17,
Höhe 5½ Mill.


Borneo, Lefer de Lamothe.


Opisthoporus birostris Pfr.


Pfr. Proc. z. s. 1854 p. 300; mon. suppl. p. 27; (Pterocyclos b.) Reeve conch. ic.
fig. 18; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 413.


Testa discoidea, latissime umbilicata, perpendiculariter stria-
tula, fulvolutea, fascia peripherica maculosa et superne strigis ful-
minatis rufocastaneis picta; apex pallidus, vix prominens; anfr. 4½,
convexiusculi, sutura profunda discreti, ultimus antice solutus, teres
et prope solutionem tubulo antrorsum curvo aperto munitus; apertura
diagonalis, circularis; peristoma duplex, externum subtus et extus
fornicatim prolongatum, superne in canaliculum apertum anfractui
Ost-Asien. Zoologisch. II. 8
[114]Cyclostomaceen
penultimo appropinquantem excurrens. Operculum crassum, extus
concavum, spiris oblique striatulis, centro fusco, margine excavato.


Diam. maj. 23½, min. 18, alt. 10; apert. lat. = long. 9 Mill.
excluso canaliculo.


Sarawak an der Nordwestküste von Borneo.


Opisthoporus pterocycloides Pfr.


Pfr. ebenda; Pterocyclos anomalus Reeve conch. ic. fig. 27.


Ist nach der Diagnose ähnlich, doch enger genabelt, Naht-
röhre und Mündungsrinne weit kürzer; nach der Abbildung bei
Reeve scheint die letzte Windung kaum abgelöst.


Ebenfalls von Borneo.


Cyclostoma pertusum Morelet Journ. conchyl. IX. 1861 p. 177,
eine Röhre an der Mundöffnung selbst, einfarbig, Mundsaum einfach,
12 Mill. im Durchmesser, 7 hoch, ist wegen mangelnder Kenntniss
des Deckels nicht sicher einzureihen. Borneo, Lefer de la Mothe.


Pterocyclos Bens.

Keine Nahtröhre. Aeusserer Mundsaum oben verlängert.
Deckel kalkig mit lamellenartig vorspringenden Windungsrändern.


In Vorder- und Hinterindien, sowie Ceylon zu Hause. Nur
Eine abweichende Art in Borneo, welche im Habitus den vorigen
durchaus ähnlich ist.


Pterocyclos tenuilabiatus Metcalfe sp.


Cyclostoma t. Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 71; Pteroc. t. Pfr. mon. p. 45; suppl.
p. 28; Reeve conch. ic. fig. 5.


Testa discoidea, latissime umbilicata, perpendiculariter stria-
tula, pubescens, fulvolutea, superne maculis fulguratis rufocastaneis
picta; apex rufocastaneus, vix prominens; anfr. 4½, sutura profunda
discreti, supra planiusculi, infra convexi, ultimus antice parum
descendens; apertura diagonalis, circularis; peristoma duplex, in-
ternum lacteum, externum late reflexum, tenue, in vivo fuscum,
superne in lobum fornicatum anfractui ultimo adnatum excurrens.
Operculum calcareum, brunneum, intus paululum concavum, spiris
circa 6 margine lamelloso, elevato, sulco marginali lato.


Diam. maj. 30, min 22, alt. 13; apert. lat. = long. 12 Mill.


Weichtheile schwärzlich, Fühler zugespitzt, die Augen klein,
schwer zu sehen, an ihrer Basis nach aussen und hinten.


WBorneo, Bengkajang am Fuss des Berges Pandon, der das
[115]des indischen Archipels.
Flussgebiet der Ströme Kapuas und Sambas trennt, mehrere lebende
Exemplare im feuchten Laub am Fuss eines Felsblockes.


Die Exemplare von Metcalfe sind kleiner, unbehaart und
kommen vermuthlich von Sarawak. Das Leydener Museum erhielt
Exemplare von Resident Schwaner in Borneo.


Pterocyclos Labuanensis Pfr.


Proc. z. s. 1863 p. 524; mon. pneum. suppl. II. p. 41.


Gleicht bis auf die geringere Grösse (diam. maj. 16 Mill.)
auffällig dem Pt. tenuilabiatus.


Insel Labuan an der Nordostküste von Borneo, H. Low.


Pterocyclos Loweanus Pfr.


Proc. z. s. 1863 p. 525; mon. pneum. suppl. II. p. 42.


Sehr ähnlich dem vorigen.


Labuan, von demselben.


Pterocyclos Blandi Benson.


Ann. Mag. n. h. 1851 pl. 5., fig. 1.; Pfr. mon. pneum. p. 49.


Flügel des Mundsaums von der vorletzten Windung abgelöst.


Pulo Pusson bei Pulo Pinang, Westküste von Malakka.


Pterocyclos Sumatranus m. Taf. 1., Fig. 5.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 Febr. S. 106; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 42.


Testa discoidea, late umbilicata, striatula, fusco-maculata,
infra peripheriam unifasciata, apice saepius nigrescens; spira plana,
apice haud promineus; anfr. 4½, sutura profunda discreti, supra
planiusculi, infra rotundati, ultimus paulum descendens; apertura
diagonalis, circularis; peristoma duplex, album?, internum superne
haud emarginatum, externum sat late reflexum, margine fornicato,
prope suturam in lobulum triangularem brevem subtus excavatum
anfractui penultimo adnatum excurrens. Operculum calcareum, multi-
spirum, fuscum, crassum, spiris margine laciniato-lamellosis, sulco
marginali obsoleto.


Diam. maj. 23, min. 16, alt. 12; apert. lat. = long. incluso
perist. 10, excl. 7 Mill.


Diam. maj. 16½, min. 13, alt. 8; apert. lat. = long. incluso
perist. 8, excl. 5½ Mill.


Sumatra bei Kepahiang, nur todte Exemplare sehr verschie-
dener Grösse.


Die Schale ähnlich der von P. anguliferus Souleyet, doch
die Windungen etwas rascher zunehmend, der Nabel etwas enger,
der Mundsaum breiter. Der Deckel ist scheibenförmig, nicht konisch.


8*
[116]Cyclostomaceen
Cyclotus Guilding.

Deckel kalkig, flach, mit Randfurche. Keine Nahtröhre.
Mundsaum verschieden ausgebildet.


Diese Gattung ist ein Conglomerat ziemlich verschiedenartiger
Gruppen, von denen ohne Kenntniss des Deckels die einen nicht
von Pterocyclos, andere nicht von Cyclophorus zu unterscheiden
sind. Bei allen indischen finde ich den Deckel verhältnissmässig
dicker und von einer Randfurche umgeben, bei den amerikanischen,
wie C. inca Orb., dünner und scharfrandig, und bin daher geneigt,
diese unter dem Troschel’schen Namen Aperostoma, der ursprünglich
Cyclophorus und diese zusammenfasste, abzutrennen.


Erste Gruppe. Cycloti pterocycloidei.

Pfr. mon. suppl. p. 15. Schale flach mit sehr weitem Nabel;
Mundsaum deutlich doppelt, der äussere umgebogen und an der
Naht rinnenförmig vorgezogen. Gleichen im Habitus durchaus den
vorhergehenden Pterocyclos. Hierher C. variegatus Swains. von den
Philippinen und Cyclostoma planorbula Lam., die ursprünglichen
Typen der Gattung Cyclotus.


Cyclotus Batjanensis Pfr. Taf. 1., Fig. 1.


Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 28 pl. 3., fig. 1. (schief und undeutlich); mon. pneum.
suppl. II. p. 34; Pterocyclos B. Reeve conch. ic. fig. 6.; Wallace Proc. z. s.
1865 p. 413.


Cyclotus Bernsteini Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 84; Pfr. mon. pneum. suppl.
II. p. 34 (ex parte).


Testa discoidea, latissime umbilicata, laeviuscula, vix nitens,
castanea, substrigosa, apice nigricans; anfr. 4, convexiusculi, spiram
vix prominulam formantes, sutura profunda discreti, ultimus antice
valde descendens; apertura valde obliqua, subcircularis, superne
angulata; peristoma album, duplex, externum expansum et superne
in lobulum subtus canaliculatum anfractui ultimo adnatum horizon-
talem excurrens. Operculum non vidi.


Diam. maj. 27, min. 21, alt. 13—11; apert. long. 13½, lat. 11 Mill.


Molukken, Ternategruppe. Insel Batjan, Wallace, von mir in
wenigen Exemplaren wieder gefunden.


Der nahen Verwandtschaft mit pruinosus zu lieb vorerst zu
Cyclotus gestellt; der Hauptunterschied liegt in der Bildung der
Rinne des äusseren Mundsaums, welche hier anliegend und nach
oben geschlossen ist, wie bei Myxostoma breve Martyn, Troschel,
[117]des indischen Archipels.
und im Mangel des reifartigen Ueberzugs. Der innere Mundsaum
ist an der Naht sehr seicht ausgebuchtet, bei pruinosus bedeutend
tiefer. Pterocyclos tenuilabiatus und Pt. angulifer aus Cochinchina
sind bei allgemeiner Formähnlichkeit weit flacher und die unterste
Windung steigt an der Mündung nicht so herab.


Cyclotus Bernsteini n.


Cyclotus Bernsteini Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 84 (ex parte).


Testa depressa, late umbilicata, laeviuscula, aurantio-fulva,
nitida, concolor; anfractus 4, convexiusculi, sutura profunda discreti,
spira prominula; apertura piriformis, obliqua; peristoma duplex,
externum expansum margine membranaceo, nigricante, superne in
lobulum subtus canaliculatum triangularem descendentem, anfractui
penultimo adnatum prolongato. Operculum multispirum, extus valde
concavum, sulco marginali lato.


Diam. maj. 25, min. 19, alt. 11½; apert. long. 10, lat. (incluso
lobulo) 13 Mill.


Obi-Inseln, südlich von Halmahera, von Dr. Bernstein 1862
gesammelt und dem Leydener Museum eingeschickt.


Sehr ähnlich dem vorigen, der Nabel kleiner, das Gewinde
deutlich erhaben, die Farbe und die Stellung des flügelartigen
Läppchens verschieden.


Mousson besitzt noch eine sehr ähnliche Art, kleiner (21, 16,
10; 8, 9 Mill.) und die Mündung innen roth, angeblich aus Celebes:
Cyclotus Celebensis Mouss. mscr.


Cyclotus pruinosus Martens. Taf. 1., Fig. 2.


Mal. Blätt. X. 1863 S. 83; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 34.


Testa depressa, latissime umbilicata, striatula, sub epidermide
fusco-nigricante pulverulenta liras spirales exhibente, brunneo-flaves-
cens, strigis albis saepe fulguratis picta, apice nigra; spira paulum pro-
minula, obtusa; anfr. 4, convexiusculi, sutura profunda discreti, ultimus
valde descendens; apertura transverse ovalis, valde obliqua; peristoma
leviter duplicatum, in vivo pallide flavescens, internum ad suturam
emarginatum, externum expansum, ad suturam in lobulum ascendentem,
incisura ab anfractu penultimo disjunctum excurrens. Operculum
circulare, calcareum, multispirum, crassum, intus planum, extus leviter
concavum spiris oblique striatis, imbricatis, sulco marginali lato.


  • Diam. maj. 21, min. 16½, alt. 9½; apert. long. 9½, lat. 8 Mill.
  • » » 20, » 15, » 8½; » » 9½, » 8½ »
  • » » 18½, » 15, » 8½; » » 7, » 7 »

[118]Cyclostomaceen

Molukken, nördliche Hälfte der Ternategruppe. Ich fand ihn
nicht selten auf den Inseln Ternate, Tidore, Moti und bei Dodinga
auf der grösseren Insel Halmahera. Die Grösse wechselt nicht
unbedeutend. Der reifartige dunkel kaffeebraune Ueberzug verdeckt
an frischen Exemplaren die Zeichnung vollständig und zeigt auf
dem oberen Theil der letzten Windung mehrere (bis 10) erhabene
Spiralleisten, welche mit dessen Entfernung verschwinden oder
nur als Linien abweichender Färbung übrig bleiben. Weichtheile
schwärzlich, Thier sehr scheu. Die etwas dachziegelförmig vor-
stehenden äusseren Ränder der Windungen des Deckels verrathen
nahe Verwandtschaft mit Pterocyclos.


C. variegatus Swains von den Philippinen ist unserer Art
verwandt, aber flacher, noch etwas weiter genabelt, die letzte
Windung steigt am Ende weniger herab und die Mündung liegt
desshalb weniger schief.


Pterocyclos anguliferus Souleyet von Cochinchina ist unserer
Art ebenfalls ähnlich, aber der Deckel anders.


Cyclotus fasciatus m. Taf. 1., Fig. 3.


Monatsberichte d. Akademie, Berlin 1864 Febr. S. 117; Pfr. mon. pneum. suppl.
II. p. 35.


Testa depressa, late umbilicata, striatula, nitida, brunneo-
lutescens vel nigricans, plerumque fascia peripherica alba picta,
apice violaceonigricans; spira prominula, conoidea, anfr. 5, con-
vexiusculi, sutura sat profunda discreti, ultimus parum descendens;
apertura diagonalis, circularis; peristoma duplex, externum late
reflexum, superne in canaliculum triangularem brevem, anfractui
ultimo adnatum excurrens. Operculum non vidi.


Diam. maj. 28, min. 19, alt. 16½; apert. long. = lat. excluso
peristomate 10 Mill.


Celebes. Am Wasserfall von Maros bei Makassar. Juli 1861
gesammelt.


Ein einziges und zwar das dunkelste meiner Exemplare
entbehrt der weissen Binde.


Bemerkung. In der Sammlung von Vicomte Castelneau
zu Bangkok sah ich eine ähnliche Schnecke aus Makassar, welche
aber flacher ist, zickzackförmige Zeichnung hat und nach meiner
Notiz: »Deckel trichterförmig vielgewunden« vermuthlich ein ächter
Pterocyclos ist.


[119]des indischen Archipels.
Zweite Gruppe. Cycloti marmorati.

Gewinde mehr oder weniger kegelförmig erhoben (testa tur-
binata), glatt. Nabel mässig breit oder eng; Zeichnung mit kleinen
Zickzackflecken oder marmorirt, auch die Unterseite einnehmend.
Mundsaum schwach ausgebogen oder gerade, oft doppelt, aber der
äussere gar nicht oder an der Naht kaum merklich über den inneren
verlängert.


Cyclotus guttatus Pfr. sp. Taf. 1., Fig. 7. 7 b.


Cyclostoma guttatum Pfr. Proc. z. s. 1851; Chemn. ed. nov. 43., 15. 16.; Cyclo-
phorus g. Pfr. mon. pneum. p. 91; Reeve conch. ic. n. 80.


Cyclotus subflammulatus Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 28; mon. pneum. suppl. II. p. 31.


— obesus Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 84.


— guttatus Wallace Proc. z. s. 1865 p. 412.


Testa turbinato-depressa, mediocriter umbilicata, leviter
striatula, nitida, ex fusco et albo fulminato-marmorata; infra peri-
pheriam unifasciata, apice coeruleo-nigricans; spira convexa, anfr. 4½,
teretes, ultimus paulatim descendens; apertura circularis, parum
obliqua, tubaeformis; peristoma distincte duplicatum, externum
paulum prominens, vix expansum, ad suturam in alulam brevissimam
triangularem adnatam excurrens. Operculum crassum, calcareum,
multispirum, spiris oblique striatis, subimbricatis, margine lato,
parum excavato.


  • Diam. maj. 20, min. 16, alt. incluso perist. 13; apert. long. = lat. 9 Mill.
  • » » 18, » 14, » » » 10; » » = » 8½ »
  • » » 15, » 10, » » » 8; » » = » 7 »

Molukken, Ternategruppe, auf den Inseln Ternate (seltener),
Tidore, Moti (häufig), Klein-Tawalli, Kajoa und Batjan von mir
gefunden; Weichtheile blassgrau, Fühler schwarz. Nach Wallace
auch auf den Aru-Inseln.


Die Zeichnung besteht aus dicht gedrängten braunrothen
Zickzacklinien auf grauweissem Grunde; zuweilen verschmelzen
dieselben so viel unter einander, dass nur einzelne pfeilförmige
weisse Flecken übrig bleiben, oder sie lösen sich selbst in getrennte
Pfeilflecken auf weissem Grunde auf; letzteres ist ziemlich regel-
mässig in der Peripherie und an der Unterseite der letzten Windung
der Fall, so dass zwischen beiden eine mässig breite, mehr Braun
enthaltende Stelle als unbestimmt begränztes Band bleibt. Einzelne
Exemplare sind einfarbig dunkelbraun.


[120]Cyclostomaceen des indischen Archipels.

Aehnlich dieser Art ist eine von Neu-Guinea: (Valvata)
Hebraica Lesson voy. de la Coquille, zool. pl. 13., fig. 8. = Cyclo-
stoma Papua Q. G. voy. Astrol., moll. pl. 12., fig. 23—26.; Hombron et
Jacquinot, voy. au pole sud, moll. pl. 12., fig. 16—18. Nach einem
Exemplar des Leydener Museums, von Macklot gesammelt, nähert sich
diese Art von Neu-Guinea aber mehr dem C. fasciatus, die einzelnen
Windungen sind weit weniger gewölbt als bei guttatus, der Nabel
aber bedeutend enger als bei fasciatus, der Mundsaum doppelt, ohne
Flügel; nur Ein Band und dieses unterhalb der Peripherie.


Cyclotus Lindstedti Pfr.


Proc. z. s. 1856; mon. suppl. p. 24.


Flach, gestriemt, mit doppeltem Mundsaum, 11 Mill. im
Durchmesser auf 4 Mill. Höhe.


Berg Ophir in Malakka, von F. W. Lindstedt gesammelt.


Cyclotus reticulatus m. Taf. 2., Fig. 3.


Monatsberichte d. Akademie, Berlin 1864 Febr. S. 117; Pfr. mon. pneum. suppl.
II. p. 17.


Testa turbinato-depressa, mediocriter umbilicata, laeviuscula,
albida, dense fuscoreticulata, apice plerumque obscure rufoviolacea,
spira convexa; anfr. 4½ —5, depresse-teretes, sutura sat profunda
discreti, ultimus parum descendens; apertura parum obliqua, cir-
cularis; peristoma rectum, obtusum, obsolete, prope suturam distincte
duplicatum, album; internum continuum, anfractui penultimo adnatum,
externum paulum interruptum. Operculum calcareum, planum, multi-
spirum, spiris oblique striatulis, sulco marginali profundo.


  • Diam. maj. 15, min. 12, alt. 9; apert. long. = lat. 7 Mill. (Larentuka)
    • » » 16, » 13, » 11; » » = » 6½ »
    • » » 14, » 11, » 9; » » = » 6 »

Inseln östlich von Java, auf Flores bei Larentuka, auf Adenare
bei Wuri, auf Solor bei Lamakwera und auf Timor bei Kupang nicht
selten, aber selten lebend zu finden; findet sich hauptsächlich am
Fuss von Felsen.


Steht der vorigen Art nahe, die Mündung ist weniger aus-
geprägt, aber ihre trompetenförmige Erweiterung und selbst die
kleine Verlängerung des äusseren Mundsaums an der Naht an
einzelnen alten Exemplaren spurweise wiederzufinden. Ihr Farben-
system ist eine leichte Variation des vorigen, bei mehreren Exem-
plaren treten einzelne Zickzackstriemen und ein Band gleich unterhalb
der Peripherie deutlicher hervor.


[121]Cycloti marmorati.

Cyclotus Amboinensis Pfr. sp. Taf. 2., Fig. 4. 5.


Cyclophorus Amboinensis Pfr. Proc. z. s. 1852; mon. p. 82; Chemn. ed. nov.
48., 20—24.; Cyclotus Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 119.


? Cyclophorus marmoratus (Ferussac) pfr. Chemn. ed. nov. 40., 9. 10.; mon. p. 68.


Testa turbinato-depressa, anguste at pervie umbilicata, lae-
vigata, e castaneo, flavescente et interdum albo variegata, infra
peripheriam saepe unifasciata; spira convexo-conoidea, obtusula;
anfr. 4½—5, convexi, sutura mediocri discreti, ultimus depresse-
teres, paulum descendens; apertura parum obliqua, circularis; peri-
stoma crassum, vix expansiusculum, continuum, breviter anfractui
penultimo adnatum. Operculum calcareum, multispirum, planum,
spiris oblique raro-striatis, suturis imbricatis.


Diam. maj. 12, min. 9½, alt. 8—9; apert. lat. = long. 6 Mill.


Var. elatior, anfr. ultimo subangulato, subtus planato. Diam.
maj. 14, min. 10½, alt. 11; apert. 6½ Mill. (Fig. 5.)


Molukken, Amboinagruppe. Auf Ceram bei Wahai, an der
Küste und auf den Hügeln, auf Amboina und auf Buru bei Kajeli
gefunden; die Varietät ausgeprägt und allein bei Oki an der Südküste
von Buru, Mittelformen auch bei Kajeli und hie und da auf Amboina.
Lebt an unebenen steinigen Stellen, sowohl nahe am Meeresstrande,
als auch mehr im Innern des Hügellandes der Inseln.


Ich habe die Art nie so gross gesehen, wie Pfeiffer sie
angibt und abbildet (diam. maj. 18, alt. 10 Mill.). Die Zeichnung
variirt sehr: oft sind es kastanienbraune Zickzackstriemen auf
braungelbem Grund, die aber häufig so breit werden und vielfach
unter sich zusammenfliessen, dass der hellere Grund nur noch
einzelne Flecken bildet; so ist es namentlich nicht selten auf der
Unterseite, während in der Peripherie selbst ein helleres Band
übrig bleibt. Nicht selten kommt noch als dritte Farbe Weiss
hinzu, theils in schmalen Blitzlinien auf der Oberseite, theils in
kleinen Flecken auf der Unterseite die Grundfarbe theilweise er-
setzend. Die Spitze ist bald mittelbraun, bald dunkler purpurbraun
oder bei minder frischen Exemplaren schwärzlichblau. Der Mund-
saum ist ziemlich dick und nicht selten theilweise doppelt; selbst
von der Verlängerung an der Naht, ähnlich wie bei C. guttatus,
findet sich zuweilen eine Spur.


Junge frische Exemplare zeigen eine zierliche senkrechte
dichte Runzelung der hinfälligen Oberhaut.


Dass diese Art die von Pfeiffer beschriebene, deren Deckel
[122]Cyclostomaceen des indischen Archipels.
er nicht kannte, sei, ist mir nach Beschreibung und Abbildung
mehr als wahrscheinlich.


C. semistriatus Sow. aus Indien, durch seine Sculptur ver-
schieden, variirt ähnlich in der Form, wenn man den Abbildungen
von Sowerby und Pfeiffer vertrauen darf.


Cyclophorus Laomontanus Pfr. suppl. II. p. 63, von Laos,
ist ebenfalls ähnlich, doch nehmen die Windungen rascher zu und
die Spitze tritt mehr hervor.


Cyclophorus marmoratus Pfr. unbekannter Herkunft, der Art-
name handschriftlich von Ferussac, vielleicht auf den französischen
See-Expeditionen gesammelt, scheint mit unserer Abart aus Buru
übereinzustimmen und es ist in der That nur der Mangel eines
zusammenhängenden Bandes unter der Kante, was mich an seiner
Identität zweifeln lässt; Cuming’s Exemplar hat die Zeichnung meines
reticulatus, aber die Gestalt meines Amboinensis.


In der Albers’schen Sammlung endlich finde ich unsere
Schnecke wieder als Cyclostoma zigzag, ein handschriftlicher, der
Etikette nach von Parreiss herrührender Name.


Cyclotus succinctus m. Taf. 2., Fig. 6. 7.


Monatsberichte der Akademie Berlin 1864 Febr. S. 117; Pfr. mon. pneum. suppl.
II. p. 17.


Testa turbinata, modice umbilicata, subtiliter striatula, pallide
cornea, rufofusco-fulgurata vel reticulata, apice obscure fusca vel
violacea; spira elato-convexa, gradata; anfr. 4½—5, cingulo elevato
lato peripherico cincti, ultimus basi convexiusculus, sat descendens;
apertura fere perpendicularis, circularis, superne obsolete angulata;
peristoma rectum, continuum, paulisper adnatum. Operculum cal-
careum, multispirum, planum, spiris oblique striatis, imbricatis.


a) minor: Diam. maj. 11, min. 10, alt. 9; apert. long. = lat.
5 Mill. (Atapupu). Fig. 7.


b) major: Diam. maj. 13, min. 11, alt. 11; apert. long. = lat.
6 Mill. (Kupang). Fig. 6.


Insel Timor, die kleinere Varietät mit scharf ausgeprägtem
Gürtel bei Atapupu, die grössere, welche auf der letzten Windung
den Gürtel meist ganz verloren hat, aber auf den früheren an der
Naht ihn noch deutlich zeigt, bei Kupang, beide am Fusse von
Kalkfelsen.


Gleicht in der Färbung sehr dem vorigen, sowie dem C. re-
ticulatus, mit dem es bei Kupang zusammen vorkommt, ist aber
[123]Cycloti marmorati.
auch, abgesehen vom Gürtel, durch die höhere Gestalt und den
engeren Nabel leicht von ihm zu unterscheiden. Die jüngeren
Exemplare zeigen den Mundsaum noch unterbrochen und erinnern
dann in der Form an einige gekielte Helixarten, ihre Gestalt ist
noch verhältnissmässig flacher, der Nabel weiter und von einer
Kante umgeben, die sich mit dem Wachsthum verliert.


Cyclotus fulminulatus m. Taf. 2., Fig. 1. 1b.


Monatsberichte der Berliner Akademie, Januar 1865 S. 51.


Cyclotus politus (non Sow.) Martens Mal. Blätt. XI. 1864 S. 141.


Testa turbinato-globosa, perforata, laevigata, albida, strigis
confertis fuscis obliquis vel fulminatis picta, infra peripheriam
unifasciata, apice nigricans; spira convexa; anfr. 4½ sutura mediocri
discreti, ultimus inflatus, sat descendens; apertura parum obliqua,
subcircularis; peristoma rectum, obtusum, continuum, albolabiatum,
obsolete, ad suturam distincte duplicatum. Operculum calcareum,
planum, anfr. 6—7, margine breviter lamellatim elevatis, oblique striatis.


  • a) Diam. maj. 20½, min. 16, alt. 18; apert. long. = lat. 11 Mill.
  • b) » » 18½, » 14, » 14½; » » = » 10 »
  • c) » » 15, » 11, » 11; » » = » 8 »

Celebes, an den Kalkfelsen des Wasserfalles von Maros bei
Makassar (a und c). Südliches Celebes, Zollinger in Mousson’s
Sammlung (b).


Auch von Herrn von Rosenberg ohne bestimmte Fundortsangabe
aus Amboina dem Darmstädter Museum zugeschickt.


Obgleich der Deckel noch unbekannt ist und die Schale
durch ihre Kugelform und den engen Nabel von den anderen
Cyclotusarten abweicht, so finde ich sie doch nach Zeichnung und
Mundbildung mit den Arten dieser Gruppe und auch in der Form
mit C. Amboinensis var. elatior übereinstimmend genug, um sie
vorläufig hier einzureihen; mit Otopoma stimmt weder die Färbung,
noch die Bildung des Mundsaums, der nach dem Nabel zu nicht
verbreitert ist, überein. Ich hielt diese Art erst für Cyclostoma
politum Sow. (Otopoma p. Pfr.), deren Vaterland nicht bekannt ist.
Pfeiffer schreibt mir über die ihm zugesandte Schnecke: »stimmt
in den meisten Charakteren recht gut mit politum Sow., welche
ich nicht besitze, aber der scharfe Mundsaum und die viel grössere
Mündung scheinen doch von beiden vorhandenen Abbildungen sehr
verschieden zu sein«.


[124]Cyclostomaceen des indischen Archipels.

Das oben mit c. bezeichnete Exemplar von demselben Fund-
orte zeichnet sich durch beträchtlich stärkere Verdickung des
Mundsaums aus und kommt der var. elatior von C. Amboinensis
recht nahe, bleibt aber durch den weit engeren Nabel davon getrennt.


Cyclotus longipilus Martens. Taf. 2., Fig. 9.


Monatsberichte der Berliner Akademie, Januar 1865 S. 51.


Testa depresse turbinata, subglobosa, anguste umbilicata,
pilis nigris subrigidis usque ad 3 Mill. longis in series perpendiculares
paulum distantes dispositis munita, castaneo-brunnea, concolor,
apice nigrescens; spira exserta, acutiuscula; anfr. 4½, valde convexi,
sutura profunda discreti, ultimus antice paulum deflexus; apertura
subperpendicularis, circularis, peristoma incrassatum, rectum, album.
Operculum calcareum, planum, anfr. 7—8, margine breviter lamella-
tim elevatis.


Diam. maj. 19, min. 14, alt. 14; apert. long. et lat. 10 Mill.


Südl. Celebes bei Maros.


Aehnlich dem vorigen, aber ausser der Färbung und Behaarung
durch stärker abgesetzte Windungen und feinere Spitze verschieden.


Dritte Gruppe. Cycloti suturales.

Schale flach gewunden mit zitzenförmig vorstehender Spitze,
einfarbig, die Nahtgegend durch auffällige Abflachung und oft auch
durch gröbere Streifung ausgezeichnet, die letzte Windung am Ende
oft etwas abgelöst. Mittelgrosse und kleinere Arten. Mundsaum
nicht verlängert.


Hieher C. plebejus Sow. und C. pusillus Sow. von den
Philippinen.


Cyclotus discoideus Sow.


Cyclostoma d. Sow. thesaur. I. p. 111 Taf. 25., Fig. 87. 88.; Chemn. ed. nov.
20., 1—3.; Mouss. jav. p. 50.


Cyclotus d. Pfr. mon. p. 36.


Cyclostoma opalinum Mouss. jav. p. 51 Taf. 5., Fig. 12.


Testa depressa, late umbilicata, perpendiculariter striatula,
nitidula, pallide flavida, concolor; spira prominula, brevissima;
anfr. 5, teretes, sutura profunda discreti, ultimus antice breviter
solutus; apertura diagonalis, circularis, peristoma obtusum, rectum,
in margine externo distincte duplicatum et latiuscule expansum.


Operculum calcareum, crassum, peripheria sulco late exaratum,
anfractibus circa 6, facie externa oblique grosse striatis.


[125]Cycloti suturales.

Diam. maj. 21 Mill.


Südl. Java: Palabuan an der Südwestküste von mir, bei
Bandjar (Resid. Banjumas) von F. Jagor, bei Malang, unweit Passu-
ruan, von Zollinger gefunden.


? Sumatra, Westküste, Ass.-Residentschaft Agam, Dr. Lude-
king nach der Bestimmung von Smit (Natuurkundig tydschr. voor
Nederl. Indie XXII. 1860 p. 97).


Sowerby gibt das tropische Amerika, Demerara, als Vaterland
an, was entweder Irrthum oder Verwirrung mit einer anderen Art
ist. In Mousson’s Sammlung habe ich mich überzeugt, dass sein
Cyclostoma opalinum nicht von discoideum zu trennen ist.


Cyclotus ptychoraphe m. Taf. 2., Fig. 11.


Monatsberichte d. Akademie Berlin 1864 Febr. S. 117; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 15.


Testa depressa, sat late umbilicata, subtiliter striata, nitidula,
flavescens, unicolor; spira prominula, obtusa; anfr. 4, convexiusculi,
sutura sat profunda distincti, regione suturali planata, opace albida,
radiatim plicatula; ultimus infra bene rotundatus, modice descendens;
apertura parum obliqua, subcircularis, ad suturam subangulata;
peristoma rectum, incrassatum, obtusum, continuum.


Diam. maj. 12, min. 9, alt. 5½; apert. long. = lat. 5 Mill.


WBorneo, Singkawang, selten, nur Ein todtes Exemplar
gefunden.


Scheint zunächst verwandt mit C. suturalis Sow., der aus dem
tropischen Amerika (Demerara und Jamaika) stammen soll, aber nach
Pfeiffer’s Abbildung etwas flacher und weiter genabelt ist; ferner ist
der unsere an der Naht wohl abgeflacht, aber nicht gerinnt (canali-
culirt). Den fettartigen Glanz hat unsere Art mit der vorigen
gemein, unterscheidet sich aber von dieser ausser den Dimensionen
durch engeren Nabel und durch geraden Mundsaum. Dem verdickten
Mundsaum nach muss ich es entschieden für ausgewachsen halten.


Cyclotus plicosus Martens. Taf. 2., Fig. 13. 14.


Mal. Blätter X. 1863 S. 85; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 16.


Testa parva, depressa, late umbilicata, perpendiculariter
rugosa, epidermide in plicas aperturae parallelas distantes (20 in
dimidio anfractu ultimo) elevata; apex mammilliformis, hepaticofuscus,
nitidus; anfr. 3½, sutura profunda discreti, teretes, ultimus ad
aperturam sat descendens, aliquantum solutus; apertura diagonalis,
circularis; peristoma continuum, rectum, obtusum. Operculum cal-
careum, multispirum, planum, fuscum, sulco marginali profundo.


[126]Cyclostomaceen

Diam. maj. 9, min. 6, alt. 5; apert. long. = lat. 3½ Mill.


Molukken, Ternategruppe. Auf der grösseren Insel Halmahera
bei Dodinga zwei lebende auf den bewaldeten Hügeln von mir
gefunden, auf der Insel Batjan nur verbleichte todte.


Cyclostoma exiguum Sow. thes. I. p. 112 fig. 92. unbekannter Her-
kunft, sieht der vorliegenden Art so ähnlich, dass ich sie für identisch
halten würde, wenn nicht daselbst die Windungen glatt, laeves,
genannt würden und der Mundsaum verbreitert dargestellt wäre.


Die Epidermisfalten zeigen oft eine dunklere Farbe, so dass
es scheint, als ob die Schale eine striemige Zeichnung hätte, was
nicht der Fall ist. Zugleich sieht man mit der Lupe zahlreiche
feine Spirallinien an den frischen Exemplaren, aber keine Spur davon
mehr an den epidermislosen, verbleichten. Die für die Gruppe
sonst so charakteristische Abflachung der Naht tritt bei vorliegender
Art nicht deutlich hervor. Die Gestalt der Schale und namentlich
die Loslösung der letzten Windung erinnert sehr an Aulopoma, aber
der Deckel ist der eines Cyclotus.


Cyclotus parvulus Martens. Taf. 2., Fig. 12.


Mal. Blätter X. 1863 S. 85; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 17.


Testa depresse conoidea, late umbilicata, striis subtilibus
confertis perpendicularibus sculpta, pallide lutescens, concolor; spira
mammilliformiter elata, apice acutiuscula; anfr. 4, convexi, sutura
profunda discreti, regione suturali planata, grossius striata, opaca,
ultimus valde descendens; apertura parum obliqua, circularis; peri-
stoma rectum, obtusum, continuum, (in adultis) anfractui ultimo vix
aut ne vix quidem adnatum.


Diam. maj. 8, min. 6½, alt. 5; apert. long. = lat. 3 Mill.


Molukken, Ternategruppe, auf den Inseln Ternate und Tidore,
nur todt gefunden.


Auf den ersten Anblick dem vorigen gleich, doch bei genauerer
Betrachtung in seinen Verhältnissen wesentlich verschieden. Die
einzelnen Windungen nehmen langsamer zu und sind weniger hoch,
aber das ganze Gewinde erhebt sich gleichmässiger in die Höhe, nicht
allein die 1½ ersten Windungen, daher die Spitze feiner und nicht
so stumpf wie beim vorigen ist. Die Streifung ist feiner und gleich-
mässig, die letzte Windung löst sich nicht vor der Mündung los,
obwohl bei vollständig erwachsenen der Mundsaum bald nur auf
eine sehr kurze Stelle, bald gar nicht an die vorletzte Windung
angewachsen ist.


[127]des indischen Archipels.

Es ist ein Irrthum, dass ich diese Art in der vorläufigen
oben citirten Beschreibung marmorirt genannt habe, veranlasst durch
einzelne Exemplare, deren Epidermis theilweise verschwunden, theil-
weise erhalten war.


C. pusillus Sow. von den Philippinen stimmt vielfach mit
diesem C. parvulus überein, ist aber viel grösser.


C. mucronatus Sow. ebendaher ist eine durch höhere Auf-
windung abweichende Art unserer Gruppe.


Vierte Gruppe. Cycloti liratuli.

Schale klein, kugelig oder kreiselförmig, mit erhabenen
Spiralleisten. Mundsaum einfach.


Diese Gruppe dürfte mit der von A. Gould als Japonia
bezeichneten zusammenfallen, vergl. oben bei den japanischen
Mollusken S. 12.


C. conoideus Pfr. von den ostafrikanischen Inseln scheint
die grösste und ältestbekannte Art dieser Gruppe, wenn sie über-
haupt hieher und nicht zu Cyclotus oder etwa zu Tropidophora zu
rechnen ist.


Von flacheren Arten dürfte nur C. subdiscoideus Sow. vom
indischen Festlande hier einzureihen sein, die scheinbar ähnlichen
mittelamerikanischen Arten gehören (alle?) den Deckeln nach nicht
zu Cyclotus.


Cyclotus triliratus Pfr.


Cyclostoma tr. Pfr. Chemn. ed. nov. 47., 8—10.; Cyclophorus? tr. Pfr. mon. p. 76;
Cyclotus tr. Pfr. mon. suppl. p. 22.


Cyclostoma quadrifilosum Benson Ann. mag. n. h. X. 1863 p. 270; Nat. tydschr.
Nederl. Indie IV. 1853 p. 428; Cyclophorus? qu. Pfr. Mal. Blätt. I. 1854 S. 84.


Gerundet kreiselförmig, kastanienbraun mit helleren Striemen,
Epidermis runzelig und borstig, 3—4 erhabene Spiralleisten; Mund-
saum mehr oder weniger deutlich doppelt. Durchmesser 6—8,
Höhe 5—6 Mill. (Vergleiche S. 141.)


NWBorneo und die naheliegende Insel Labuan, am Boden
zwischen todten Blättern, Gruner und Benson.


Cyclotus liratulus m. Taf. 2., Fig. 15.


Monatsberichte der Akademie Berlin 1864 Febr. S. 117; Pfr. mon. pneum. suppl.
II. p. 27.


Testa globoso-turbinata, anguste umbilicata, perpendiculariter
striatula et confertim spiratim lirata, liris in anfractu penultimo 6,
[128]Cyclostomaceen des indischen Archipels.
in ultimo 14—18 majoribus, intermixtis minoribus, pallide flavescens,
unicolor?; spira exserta, conica, acutiuscula; anfr. 4½ convexi, sutura
profunda discreti, ultimus rotundatus, paulum descendens; apertura
vix obliqua, circulum segmento truncatum referens; peristoma simplex,
continuum, rectum, parte columellari rectilinea, superne angulata,
inferne rotundata. Operculum subovatum calcareum, 5—6 spirum,
extus medio concavum, sulco marginali profundo.


Diam maj. 6, min. 5, alt. 5; apert. long. = lat. 3½ Mill.


Molukken, Amboina- und Bandagruppe. Mässig zahlreich am
Fuss von Kalkfelsen in der Bai von Amboina, namentlich bei Batu-
mera; Wahai
an der Nordküste von Ceram; Insel Banda-Lonthoir.


Cyclostoma pygmaeum Sow. thes. I. p. 104, Fig. 253. gleicht
sehr der vorliegenden Art; Sowerby zeichnet den Deckel sehr ober-
flächlich mit nur etwa 2 Windungen; Pfeiffer, der ihn in Cuming’s
Sammlung sah, nennt ihn paucispirum und stellt die Art unter
Otopoma (mon. p. 187); ich zähle an denjenigen meiner Exemplare
bis sechs Windungen. Es ist zwar richtig, dass sein Umriss nicht
so kreisrund ist wie bei den anderen Cyclotus, sondern eiförmig mit
einer oberen Ecke wie bei Cyclostomus; aber seine Windungen
nehmen doch weit langsamer zu als bei dem Deckel von Otopoma
naticoides und Listeri.


Sowerby zeichnet einen ziemlich breiten Mundsaum, was gar
nicht auf unsere Art passt, Pfeiffer nennt ihn aber nur »simplex,
margine dextro recto, columellari medio subangulatim dilatato
patente«, was mit etwas gutem Willen auch noch auf die mir
vorliegenden Examplare angepasst werden kann.


Der Fundort von C. pygmaeum Sow. ist Neu-Irland, was
allerdings weit von Amboina entlegen ist, aber doch auch noch in
den Kreis der Neu-Guineischen Fauna gehört.


Unter diesen Umständen scheint es gerathener, die beiden
Schnecken bis auf directe Vergleichung aus einander zu halten.


Ebenfalls nahe verwandt ist das neuirländische Cyclostoma
Novae Hiberniae Quoy et Gaimard voy. Astrol. 12., 15—19. aber etwas
grösser und höher als breit. Dieses stellt Pfeiffer zu Cyclostomus,
obgleich die Autoren den Deckel ausdrücklich multispiré nennen.


Cyclotus bicarinatus m. Taf. 2., Fig. 16.


Monatsberichte der Akademie Berlin 1864 Febr. S. 118; Pfr. mon. pneum. suppl.
II. p. 27.


Testa rotundato-trochiformis, latiuscule et cylindrice umbili-
[129]Cycloti liratuli.
cata, cornea, liris elevatis in anfractu penultimo 5, in ultimo 18
cincta, inter quas duae, sexta et nona, magis prominent; spira
conica, exserta, apice globiformi, laevi; anfr. 5, sutura profunda
discreti, ultimus subdepressus, basi planiusculus, haud? descendens;
apertura parum obliqua, circularis, peristoma simplex?, rectum?,
continuum.


Diam. maj. 6, min. 5, alt. 5; apert. long. et lat. 2 Mill.


Molukken, Amboinagruppe. Auf Amboina selbst zwei, bei Wahai
auf der Nordküste von Ceram ein todtes Exemplar gefunden, keiner
der mir bekannten Arten ähnlich, mit Ausnahme der folgenden.


Cyclotus carinulatus n. Taf. 2., Fig. 17.


Monatsberichte der Akademie Berlin 1864 Febr. S. 118; Pfr. mon. pneum. suppl.
II. p. 28.


Testa rotundato-trochiformis, modice et cylindrice umbilicata,
albida, carinis spiralibus tenuibus, in anfractibus superioribus 2, in
ultimo circa 10, versus basin magis confertis, ceterum aequalibus
cincta; spira conica, exserta, rubella, apice obtusiuscula; anfr. 5,
convexi, sutura profunda discreti, ultimus subdepressus, basi pla-
niusculus, breviter descendens; apertura parum obliqua, circularis,
peristoma subincrassatum, paulisper repandum, continuum.


Diam. maj. 5, min. 4, alt. 4; apert. lat. et long. vix 2 Mill.


Molukken, Amboinagruppe. Bei Oki an der Südküste der Insel
Buru ebenfalls nur ein todtes Exemplar gefunden, das sich durch
seinen Mundsaum als entschieden ausgewachsen herausstellt.


Gleicht in der Form sehr dem vorigen, unterscheidet sich
aber davon durch die weit geringere Anzahl und grössere Schärfe
der Kiele, sowie durch die feinere Spitze. 3 Kiele verlaufen inner-
halb des Nabels. Leider kenne ich von keiner der beiden Arten
den Deckel, glaube aber nach der Analogie mit Cyclotus liratulus
sie am besten hier unterzubringen. Die Kiele von C. carinulatus
erinnern an die mancher Leptopomen.


C. filocinctus Benson von Vorderindien gleicht dieser Art im
Habitus, hat aber einen doppelten Mundsaum.


Diese Gruppe der Cycloti liratuli scheint mit der von Blan-
ford für zwei vorderindische Arten aufgestellten Gattung Jerdonia
(Ann. Mag. n. h. Juni 1864, Pfr. mon. suppl. II. p. 71) nahe oder
völlig übereinzustimmen und es dürften daher Arten derselben auch
noch auf Java und Sumatra zu finden sein.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 9
[130]Cyclostomaceen
Cyclophorus Montf. Pfr.

Schale gedrückt-kegelförmig, mit mehr oder weniger er-
hobener, nie flacher Spitze. Mundsaum (fast immer) ausgebogen.
Deckel dünn, hornig ohne Kalkschichte, vielgewunden, kreisrund.


Enthält durchschnittlich grössere Arten und ist hauptsächlich
im Gebiet des indischen Oceans zu Haus; die amerikanischen Arten
sind nicht zahlreich und weichen durch geraden Mundsaum ab.


Erste Gruppe. Cyclophori pterocycloidei.

Schalenform von Pterocyclos, Deckel von Cyclophorus.


Typus: C. brevis (Martyn) Pfr. aus Hinterindien.


Cyclophorus confluens Pfr.


Proc. z. s. 1860 p. 140; mon. pneum. suppl. II. p. 60; Reeve fig. 69.


Borneo.


Zweite Gruppe. Cyclophori cyclotoidei.

Flachgewunden, spiral gefurcht, mit einfachem Mundsaum.


Cyclophorus semisulcatus Sow.


Cyclostoma s. Sow thes. I. p. 124 fig. 99.; Pf. Chemn. ed. nov. 11., 1. 2.; Cyclo-
phorus s. Pfr. mon. p. 88, Reeve conch. ic. fig. 29.


Testa depresso-turbinata, late umbilicata, solidula, superne
liris elevatis 7—10, basi circa umbilicum liris subundulosis confertis
numerosis sculpta, superne fusca, plus minusve marmorata, infra
peripheriam unifasciata, basi albida; spira brevis, anfr. 5, convexi,
ad suturam planulati, priores 3 laeves, flavescentes, ultimus circa
umbilicum obtuse angulatus, ad aperturam descendens; apertura
sat obliqua, circularis; peristoma crassum, subduplicatum, breviter
expansum, album. Operculum solidulum, extus flavescens, intus
aurantiorufum, margine pallidiore, centro vix prominulo area depressa
circumdato.


Diam. maj. 41, min. 30, alt. 27; apert. long. = lat. incluso
perist. 18, excluso 16.


Malakka, Sow., von Herrn F. Jagor daselbst gesammelt. —
Singapore in der Sammlung der Asiatie society zu Calcutta (Theobald
cat. recent shells p. 118) ist wohl nur ungenaue Angabe für Malakka.


Dritte Gruppe. Cyclophori ampli.

Gross, die einzelnen Windungen gerundet, mit starken Spiral-
rippen; Mundsaum mässig verdickt und stets umgeschlagen.


[131]des indischen Archipels.

Cyclophorus eximius Mouss. sp.


Cyclostoma ex. Mouss. jav. 53, 7., 1.; Pfr. Chemn. ed. nov. 33., 1. 2.; Smit
Nat. Tydschr. Ned. Indie XX. 1859 p. 325 (aus Irrthum unter Neritina ge-
rathen), XXII. 1860 p. 97; Cyclophorus e. Pfr. mon. p. 69; Reeve conch. ic. 7


Testa subdepresse turbinata, anguste umbilicata, solida, spi-
ratim lineis elevatis confertis paulum undulosis, versus basin obso-
lescentibus et supra carinis elevatis 4 (quarta peripherica) sculpta,
sub epidermide olivacea lutescens, albofulminulata, fascia infra
peripheriam obsoleta haud articulata cincta, basi paulum pallidiore;
spira mediocris, conica, anfr. 5½, convexiusculi, ad suturam sub-
planati, priores 2½—3 arcuatim oblique striati, ultimus haud des-
cendens; apertura parum obliqua, circularis; peristoma crassum,
breviter reflexum, umbilici partem tegens, obsolete multiplex, intus
album, extus pallide flavum, fauce coerulescente. Operculum tenue,
multispirum, intus fuscorufum, peripheria pallidiore, centro mam-
millato, extus concaviusculum.


Diam. maj. 61, min. 46, alt. 46; apert. long. = lat. 36 Mill.


Sumatra, nicht selten in der centralen Gebirgskette, von
mir namentlich am Ostabhang bei Kepahiang am oberen Musifluss
gefunden. Durch Dr. Ludeking weiter nördlich bei Tiku, Resident-
schaft Agam, in den Padang’schen Oberlanden (Westabhang) ge-
sammelt. Auch in der Sammlung des Vicomte Castelneau sah ich
diese Schnecke aus Sumatra.


? Java, ohne nähere Fundortsangabe, Zollinger. Bei Malang
im östlichen Java, Smit (ob vielleicht nur C. Rafflesii gemeint ist?),
Zollinger nennt später (Vierteljahrsschrift d. naturf. Gesellsch. in
Zürich 1860) sein Vorkommen »sehr zweifelhaft«.


Pfeiffer und Reeve geben als Vaterland auch die Khasyaberge
in Vorderindien am Fusse des Himalaya an und berufen sich auf
Cuming’s Sammlung; Reeve daneben noch Siam. Diese Angaben
lauten bei der localen Beschränkung der Arten in dieser Gattung
nicht recht wahrscheinlich. Sicher ist aber, dass nahe verwandte
Arten in Vorderindien leben, so namentlich C. Nilagiricus Bens.
und C. aurantiacus Schumacher sp. Der erstere unterscheidet sich
nach einem Exemplar in Albers’ Sammlung aus den Nil-gherries
durch weiteren von einer stumpferen Kante umgebenen Nabel, etwas
niedrigeres Gewinde, stärkere Abplattung längs der Naht und das
Verhältniss der Kiele, von denen nur der oberste und der periphe-
rische gleich stark entwickelt sind, dazwischen aber drei schwächere
9*
[132]Indische Cyclostomaceen.
(statt zwei gleich starken) liegen. Der weit dünnere Mundsaum des
Albers’schen Exemplares mag Jugendcharakter sein; diese Art tritt
also in einzelnen Charakteren etwas näher an C. Rafflesii Brod.
heran. C. aurantiacus (pernobilis Gould) hat nur Einen Kiel und
ist weiter genabelt.


Cyclophorus Rafflesii Brod.


Cyclostoma costatum van Hasselt Algem. konst en letterbode 1823 p. 244
(ohne Beschreibung); tab. inedit. 17., fig. 4. kopirt in Schlegel’s Atlas Week-
dieren Taf. 1., Fig. 12.


Cyclostoma Rafflesii Brod. et Sow. Zool. journal V. 1834 p. 50.


— oculus capri (Wood sp.) Sow. thes. I. p. 115, fig. 96.; Mouss. jav. p. 52,
6., 1. 2.; Pfr. Chemn. ed. nov. 3., 5. 6.; Cyclophorus o. c. Pfr. mon.
p. 87; Reeve conch. ic. fig. 8.


— Indicum Philippi icon. I., 1., 2. 1844 (non Desh. 1834 nec Sow.).


Testa depresse turbinata, modice umbilicata, solida, spiratim
confertim striata et superne carinis plerumque 4, quarum infima
peripherica magis tumida, sculpta, castaneo-fusca, strigis maculosis
albis picta, infra peripheriam fascia nigricante albo-articulata cincta,
basi albida; spira brevis, anfr. 5—6, convexiusculi, ad suturam
planati, priores 3 solum oblique striati, ultimus vix descendens;
apertura parum obliqua, circularis; peristoma crassum, reflexum,
duplicatum, aurantiacum. Operculum tenue, multispirum, fuscorufum,
peripheria lutescens, intus centro mammillato.


Variirt sehr in der Grösse; die grössten und kleinsten sah
ich in Mousson’s Sammlung:


  • Diam. maj. 56, min. 42, alt. 38; apert. lat. et long. 30 Mill.
  • » » 53, » 39, » 36; » » » » 25 »
  • » » 50, » 36, » 33; » » » » 27 »
  • » » 43½, » 32, » 27½; » » » » 21 »
  • » » 38, » 29, » 27; » » » » 20 »

Java, von fast Allen, die dort gesammelt, gefunden. Hasselt
fand ihn am Berge Salak südlich von Buitenzorg. Zollinger sandte
ihn nach Mousson’s Angabe aus dem südlichen Java ein. Bei den
von Jagor gesammelten finde ich die zwei Ortsangaben: zwischen
Bandjar und Kaliputjang, und Kalkfelsen von Jalantscha auf der
Insel Nusa Kumbang an der Südküste von Java; ich selbst fand sie
im westlichen Java bei Sindanglaya oberhalb Buitenzorg und an
der Südküste bei Palabuan.


? Sumatra, von Raffles mitgebracht, also vermuthlich aus
der Nähe von Benkulen, wo ich aber nur den vorhergehenden fand.


[133]Cyclophorus Rafflesii und tuba.

Die Kiele sind an allen mir vorliegenden Exemplaren vor-
handen, wenn auch mehr oder weniger deutlich. Im Uebrigen
verweise ich auf Mousson’s Bemerkungen.


Den Artnamen oculus capri mochte ich nicht beibehalten,
obwohl er die Priorität für sich hat (Helix oculus capri Wood ind.
testaceol. 1825), da er auf der falschen Voraussetzung beruht, es
sei Linné’s Helix oculus capri; es ist das ein Name, der schon von
Anfang an Verschiedenes zusammenfasste, von Späteren auf Ver-
schiedenes übertragen wurde und lange Zeit zu den conchyliologi-
schen Räthseln gehörte, daher am besten ganz aufgegeben wird
(vgl. Helix zonaria). Hanley hält die Linnéische Art für den jetzigen
Cyclophorus involvulus.


Cyclophorus Malayanus Bens.


Ann. Mag. n. h. 1852; Pfr. mon. suppl. p. 42; Nat. Tydschr. Nederl. Indie IV.
1853 p. 426.


Eine glatte, aber in der Form noch den vorigen sich an-
schliessende Art, zur fünften Gruppe hinüberführend.


Malakka und auf den anliegenden Inseln Pulo Pinang und
Lankavi.


Vierte Gruppe. Cyclophori tubaeformes.

Mündung in der Richtung des grössten Schalendurchmessers
verlängert, Mundsaum stärker ausgebogen, meist nicht auffallend
verdickt, an der Mündungswand nur durch eine schwielige Kalk-
auflagerung ersetzt. Schale dünner, ohne Spiralleisten, aber meist
kantig an der Peripherie. Die Windungen dem Augenschein nach
rascher zunehmend, was aber wohl nur von der Erweiterung der
letzten an der Mündung herrührt. Typen C. tuba und C. perdix Sow.


Cyclophorus tuba Sow. sp. Taf. 3., Fig. 2. 3. 4.


Cyclostoma tuba Sow. Proc. z. s. 1843; thes. I. p. 122, fig. 129. 130. = Chemn.
ed. nov. 23., 10. 11.; Eydoux et Souleyet voy. Bonite, zool. II. p. 535, 30., 22—24.;
Cyclophorus tuba Pfr. mon. p. 57; suppl. p. 48; Reeve conch. ic. 9; Wallace
Proc. z. s. 1865 p. 413.


Testa depressa, sat anguste umbilicata, subcarinata, leviter
striatula, supra pallide fulva, minutim fusco-marmorata, fascia
suturali articulata, infra peripheriam fascia lata fusca albido-adspersa
(interdum in duas divisa) cincta, basi pallida; spira brevis, conica,
apice exserta; anfr. 5½, convexiusculi, sutura mediocri conjuncti,
superiores acute carinati, 2½—3 primi oblique striati, ultimus haud
[134]Indische Cyclostomaceen.
descendens, carina plus minusve obsoleta; apertura parum obliqua,
ovato-circularis; peristoma simplex, late reflexum, plerumque re-
volutum, album, interruptum, marginibus callo valde tenui junctis.
Operculum tenue, planum, pallide corneum.


a) Diam. maj. 54, min. 37, alt. 30; apert. long. incluso peristo-
mate 31½, excluso 32, altit. incl. 30, excl. 21. Fig. 2.


b) Diam. maj. 43, min. 30, alt. 23½; apert. long. incluso pe-
ristomate 22½, excluso 18, altit. incl. 23½, excl. 19. Fig. 3.


c) Diam. maj. 39, min. 28, alt. 23½; apert. long. incluso pe-
ristomate 20, excluso 15, altit. incl. 19, excl. 15. Fig. 4.


d) Diam. maj. 48, min. 33½, alt. 31; apert. long. incluso pe-
ristomate 26, excluso 18, altit. incl. 25, excl. 18.


e) Diam. maj. 44, min. ?, alt. 34; apert. long. incluso peristo-
mate 26, excluso 17, altit. incl. 25, excl. 16.


Die kleineren Exemplare, obwohl durch den breit umge-
schlagenen Mundsaum als erwachsen sich ausweisend, sind bald
scharf gekielt (Fig. 3.), bald kaum kantig (Fig. 4.). Die meisten der
von mir auf Sumatra gefundenen sind bestimmter gekielt als Cuming’s
Exemplare von Malakka (d), worauf die Art beruht.


Sumatra, an beiden Seiten der centralen Gebirgskette (Barisang)
und deren östlichen Vorbergen, bei Rinduhati und Kepahiang (a, b, c),
Talang Padang (d) und am Serillo bei Lahat (e), nicht selten, aber
schwer lebend zu finden; im Wald unter feuchtem Laub.


Malakka, am Berg Ophir unter abgefallenem Laub (Cuming
bei Sow. etc.).


Die kleinen schwach-kantigen Exemplare, Fig. 4, sind haupt-
sächlich durch mehr convexe Windungen und die Rundung des
Unterrandes von C. Borneensis zu unterscheiden.


Cyclophorus Pfeifferi Reeve conch. ic. fig. 11., von Pulo Pinang, höher,
mit gelbem Mundsaum, dürfte kaum konstant von tuba verschieden sein.


Cyclophorus aquila Sow. sp.


Cyclostoma aquilum Sow. Proc. z. s. 1843; thes. I. p. 123, fig. 131.; Pfr. Chemn.
ed. nov. 8., 1. 2.; Cyclophorus aquila Pfr. mon. p. 57; Reeve conch.
ic. fig. 45.; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 413.


— perdix Sow. thes. I. p. 123 e parte, fig. 128.; Pfr. Chemn. ed. nov. 2., 1. 2.


— volvulus (non Lam.) Eydoux et Souleyet voy. Bonite, zool. II. p. 535;
30., 18—21.


Cyclophorus Debeauxi Crosse et Souleyet Journ. conch. XII. 1864 p. 42 und 321,
pl. 12., fig. 1.; Pfr. mon. suppl. II. p. 62.


Steht zwischen tuba, perdix und Borneensis; typisch für
[135]Cyclophorus aquila.
dasselbe ist der verdickte, unten nach vorn vorgezogene Mund-
saum, die stärkere Wölbung der auch an der Peripherie kaum
kantigen Windungen und die mehr gleichartig braune Färbung; es
variirt aber so sehr, namentlich nach Borneensis und perdix hin,
dass sich nicht wohl eine scharfe und immer zutreffende Diagnose
geben lässt.


A. typicus:

Peristoma valde incrassatum, duplex, basi distincte productum,
ita ut apertura fere perpendicularis fiat; testa fusca, parum strigosa,
peripheria albida.


a) major, umbilico angusto, peristomate albido (Pfr. 2., 1. 2.).


aa) idem, peristomate croceo. (Sow. fig. 131.)


b) minimus, umbilico mediocri, fascia suturali articulata,
peristomate pallide flavo.


B. subaquila.

Peristoma magis tenue, basi minus productum.


c) maximus, umbilico angusto, peristomate flavescente.


d) minor, umbilico latiore, peristomate albo. (Debeauxi
Crosse l. c.)


e) minor, peristomate flavescente. (Pfr. 8., 1. 2.)


  • B. c) Diam. maj. 45, min. 33, alt. 29; apert. long. 26½, alt. 23 Mill.
  • A. a) » » 41½, » 30, » 30; » » 22, » 18 »
  • B. d) » » 39, » 28½, » 29; » » 22, » 20 »
  • B. e) » » 36, » 26, » 26; » » 20½, » 18½ »
  • A. b) » » 34, » 25, » 23½; » » 19½, » 17 »

Halbinsel Malakka, grosse und kleine, Benson in Mousson’s
Sammlung B. c); Wallace.


Pulo Pinang, Eydoux und Souleyet.


Singapore, Cuming A. a), b), B. e); Debeaux B. d).


Insel Riouw bei Singapore, Mousson’s Sammlung, B. d).


Cyclophorus Bankanus m.


Testa depresse turbinata, sat late umbilicata, subangulata,
fascia suturali articulata, peripherica pallida, basalibus duabus fron-
dosis fuscis; apertura subperpendicularis, peristoma crassiusculum,
simplex, flavido-album, margine basali sat producto. Glanz und
Färbung von perdix, Mundsaum von aquila.


Diam. maj. 38, min. 27, alt. 24; apert. long. 21½, alt. 19 Mill.


Insel Banka, Teysmann in Mousson’s Sammlung.


[136]Indische Cyclostomaceen.

Cyclophorus Borneensis Metcalfe sp. Taf. 3., Fig. 5. 6.


Cyclostoma B. Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 71; Pfr. Chemn. ed. nov. 47., 1—3.; Cyclo-
phorus B. Pfr. mon. p. 63; Reeve conch. ic. fig. 50.; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 413.


? Cyclostoma subinvolvulus Eydoux et Souleyet voy. Bonite, zool. II. p. 536,
30., 22—24.


Testa depresse turbinata, anguste umbilicata, angulata,
lineis spiralibus subtilissimis undulosis plerumque obsoletis, opaca,
e castaneo et albido marmorata, fascia suturali articulata paulum
distincta, infra peripheriam una marmorata lata; spira brevis, conica,
anfr. 5, subplani, superiores acute carinati, oblique striati, ultimus
non descendens; apertura dilatata, parum obliqua, peristoma inter-
ruptum, tenue, breviter repandum, albidum.


Diam. maj. 40, min. 28½, alt. 26; apert. long. 23, alt. 20 Mill.
(inclus. perist.), apert. long. 17½, alt. 17 (exclus. perist.).


Diam. maj. 35, min. 27, alt. 25½; apert. long. 19½, alt. 19 Mill.
(inclus. perist.), apert. long. 15, alt. 14½ (exclus. perist.).


West-Borneo, häufig im Gebiet der Ströme Sambas und Kapuas,
sowohl an der Küste bei Singkawang, als auch weiter landeinwärts,
bei Sungi Betong, Bengkajang, Sekadouw und Mandhor gefunden, in
Wäldern lebend. Sarawak, Metcalfe und Wallace.


? Sumatra; ein ganz übereinstimmendes Exemplar unter dem
nicht publicirten Namen Cyclophorus Sumatrensis in Cuming’s Samm-
lung, angeblich aus Padang von Capitän Ad. Martin.


Singapore am Hügel Bukit-Tima. Die von mir hier gefundenen
Exemplare, Fig. 6., nähern sich durch den etwas stärkeren, blass-
gelblichen Mundsaum dem C. aquila, während die geringere Con-
vexität der Windungen, die Kante und die Färbung sie zu Borneensis
verweisen. Der Unterrand des Mundsaumes ist bei ihnen merklich
convex vorgezogen, was auch bei einzelnen Exemplaren aus Borneo
selbst mit nicht ganz dünnem Mundsaum ebenso der Fall ist. Sie
veranlassen mich auch, Souleyet’s C. subinvolvulus, angeblich von
der Halbinsel Malakka selbst, hieher zu ziehen.


Cyclophorus perdix Brod. et Sow. sp.


Cyclostoma volvulum (non Lam.) van Hasselt, Algemeene konst. en letterbode 1823
p. 244; tab. inedit. 17., fig. 3.


— perdix Brod. et Sow. zoological journal V. 1834 p. 50; Sow. thes. I.
p. 122 fig. 127.; Pfr. Chemn. ed. nov. 8., 7—9.; Mouss. jav. p. 54,
8., 1.; Cyclophorus p. Pfr. mon. p. 64.


— variegatum Valenciennes mser. Philippi icones I. 1., 3. bene.


— Zollingeri Mouss. jav. p. 55, 7., 2.; Cyclophorus Z. Pfr. mon. p. 64.


[137]Cyclophorus perdix.

Cyclostoma porphyriticum Bens. Ann. Mag. n. h. VIII. 1851; Chemn. ed. nov.
50., 22—24.; Pfr. mon. suppl. p. 49.


Testa depresse-turbinata, sat anguste umbilicata, lineis spi-
ralibus subtilibus, inprimis in facie inferiore conspicuis, sculpta,
nitida, e castaneo et albida fulgurato-marmorata, fascia suturali
articulata, infra peripheriam fascia castanea una lata vel duabus
angustioribus, interrupte marmoratis picta; spira brevis, conica,
acutiuscula; anfractus plus minusve convexi, superiores oblique
striati, subangulati, angulo in ultimo plerumque nullo; apertura
dilatata, paulum obliqua, peristoma leviter incrassatum, distincte
reflexum, aurantium vel album, callo junctum, basi non productum.


A. genuinus.

Rugis nullis, anfractu ultimo supra et infra convexo, non
angulato, magnitudine et peristomatis colore varians.


B. Zollingeri.

Malleatus et rugis obliquis levibus sculptus, plerumque minor,
anfractu ultimo supra et infra minus convexo.


BB. Teysmanni.

Sculptura eadem, testa minor, peripheria angulata.


  • B. a) Diam. maj. 40, min. 29, alt. 27; apert. long. 21½, alt. 20
  • A. b) » » 38½, » 28, » 22; » » 20, » 19
  • A. c) » » 37, » 27, » 26; » » 20½, » 19
  • B. d) » » 33, » 24½, » 23; » » 17½, » 16½
  • A. e) » » 31, » 23, » 23; » » 16, » 16
  • BB. f) » » 31, » 23, » 20; » » 16½, » 15½
  • A. g) » » 29, » 21½, » 23; » » 16, » 15
  • B. h) » » 28½, » 20½, » 20; » » 15½, » 14

Die grösseren Exemplare sind im Allgemeinen verhältniss-
mässig niedriger. Die gegliederte Binde ist bald mehr bald weniger
scharf ausgeprägt, die Färbung der ganzen Schale wird zuweilen
fast gleichmässig hellbraun. Frische Exemplare sind matt seiden-
glänzend mit einem reifartigen Ueberzug. Der Mundsaum ist bald
weiss, bald weiss mit gelblicher Färbung des äussersten Randes, bald
orangegelb und in letzterem Fall meist zugleich dicker. Alle diese
Unterschiede finden sich zwischen Exemplaren desselben Fundortes.


Durch ganz Java häufig: im westlichen bei Pardana von
Zollinger, bei Buitenzorg von van Hasselt und Teysmann A. g), bei
Sindanglaya und Palabuan von mir gesammelt A. c) und e), im mittleren
[138]Cyclostomaceen
bei Adjibarang und Bandjar von Jagor, im östlichen bei Banjuwangi
und Rogodjampi von Zollinger.


Insel Rakata in der Sundastrasse, in Mousson’s Sammlung,
B. a) und A., gelb- oder weissmündig.


Sumatra, Ostseite, bei Palembang von Teysmann, weiter auf-
wärts bei Gunung Megang und Muara Enim ein besonders flaches
Exemplar A. b) von mir gefunden, Mündung weiss oder hellgelb.


Banka, Teysmann in Mousson’s Sammlung, B. d) und h),
weiss- oder gelbmündig, einzelne auffallend kantig BB. f).


Pulo Pinang, Benson porphyrit.


Die englischen Autoren geben Tenasserim in Hinterindien als
Vaterland an; im Leydener Museum ist ein Exemplar als von Macklot
aus Neu-Guinea eingesandt bezeichnet; das letztere Vorkommen
mindestens ist unwahrscheinlich, da auf den Molukken kein Cyclo-
phorus mehr lebt.


Fünfte Gruppe. Cyclophori elevati.

Mässig gross, mit erhobenem spitzigem Gewinde, ohne vor-
tretende Sculptur. Nabel eng. Mundsaum umgebogen.


Hieher die chinesischen C. punctatus und exaltatus, sowie
der siamesische C. lituus, vielleicht auch C. Malayanus (S. 133).


Cyclophorus Cantori Bens. sp.


Cyclostoma Cantori Benson Ann. Mag. n. h. 1851; Chemn. ed. nov. 50., 4. 8.;
Cyclophorus C. Pfr. mon. pneum. p. 65; suppl. p. 49; Reeve conch. ic. fig. 54.


Schwach kantig, wenig von C. lituus verschieden.


Pulo Pinang.


Cyclophorus taeniatus Pfr.


Proc. z. s. 1854 p. 301; mon. pneum. suppl. p. 59; Reeve fig. 39.


Sumatra. Vielleicht nur ein unausgebildeter C. lituus.


Cyclophorus tenebricosus Adams et Reeve sp.


Cyclostoma tenebricosum Adams et Reeve, Voy. Samarang, moll. p. 57 pl. 14.,
fig. 6.; Leptopoma t. Pfr. mon. pneum. p. 117; Reeve fig. 44.; Cyclophorus t.
Pfr. suppl. II. p. 69.


Vielleicht auch hieher gehörig, wenn man vermuthen darf, dass
die zu Grunde liegenden Individuen noch nicht ausgewachsen waren.


Borneo bei Balambangan, auf Blättern von Pandanus.


Sechste Gruppe. Cyclophori pyramidati.

Noch höher gewunden als die vorigen, durchschnittlich kleiner.
Nabel eng oder ganz verdeckt. Keine besondere Sculptur. Hieher
C. turbo Chemn. sp. (Cyclohelix Mörch) und C. atramentarius Sow.


[139]des indischen Archipels.

Cyclophorus nigricans Pfr. sp. Taf. 4., Fig. 3.


Leptopoma n. Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 388, 37., 10.; mon. pneum. suppl. II. p. 80.
Reeve fig. 41.


Testa elate conoidea, anguste umbilicata, obtuse angulata,
oblique striatula, fusconigricans, isabellino-adspersa vel obsolete
strigosa, fascia angulari pallida; spira regulariter conica, elata; anfr. 6,
convexiusculi, ultimus basi convexus, vix descendens; umbilicus
valde angustus, at pervius; apertura mediocriter obliqua, ovato-
circularis, superne angulata; peristoma interruptum, callo junctum,
duplex, internum fuscum, rectum, externum horizontaliter patens,
tenue, album (angulose undulatum).


Diam. maj. 16, min. 12, alt. 16; apert. long. incluso perist. 8,
excl. 5⅔, lat. = altit. incluso perist. 9, excl. 7 Mill. (Bei Pfeiffer
diam. maj. 18, min. 15 Mill.)


NCelebes, Manado, von Herrn Controleur Riedel erhalten.


Siebente Gruppe. Cyclophori liratuli.
(Craspedotropis Blanford.)

Klein, dünnschalig, kreiselförmig, spiral gerippt. Mundsaum
umgebogen, zuweilen doppelt. Oft behaart.


Cyclophorus barbatus Pfr. sp.


Leptopoma b. Pfr. Proc. z. s. 1855; mon. pneum. suppl. p. 75; Reeve fig. 42.


Ziemlich flach, offen genabelt, mit 5—6 Spiralkielen, wovon
der mittlere schuppig behaart ist, bis 18 Mill. breit und 9½ hoch.


Borneo bei Sarawak.


Cyclophorus ciliferus Mouss. sp.


Cyclostoma c. Mouss. jav. p. 56, 7., 8.; Smit, Natuurkundig Tydschrift voor
Nederlands Indie XX. 1859 p. 324 (ohne Beschreibung); Leptopoma c. Pfr.
mon. p. 112 (nach Mousson).


Testa turbinata, angulata, modice umbilicata, tenuis, striatula
et carinis spiralibus supra peripheriam 5, infra item 5 sculpta, carina
peripherica ipsa cilifera, rufofusca, concolor; spira exserta; anfr. 6,
convexiusculi; apertura diagonalis, subcircularis; peristoma dupli-
catum, externum reflexum, internum rectum.


  • a) Diam. maj. 13, min. 11, alt. 10½; apert. lat. = long. 7 Mill.
  • b) » » 12, » 9¼, » 10½; » » = » 6½ »
  • c) » » 10½, » 8½, » 8½; » » = » 5½ »

Java, von Junghuhn und Zollinger gesammelt, in der Leydener
und Mousson’s Sammlung, die grössere, a), bei Rogodjampi gefunden,
[140]Indische Cyclostomaceen.
die kleinere, b), Original zu Mousson’s Beschreibung und Abbildung,
welche etwas zu scharfkantig erscheint, ohne näheren Fundort.
Bandong in den Preangerregentschaften, Smit l. c. Derselbe gibt
dasselbe auch aus dem westlichen Sumatra, bei Agam von Ludeking
gesammelt, an. Da ich aber im mittleren Sumatra den sehr ähnlichen
folgenden gefunden, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch
Ludeking’s Schnecke derselbe ist.


Sehr ähnlich dem folgenden, durch Behaarung, Grösse und
einen Kiel mehr auf der Unterseite zu unterscheiden.


Cyclophorus Garreli Souleyet sp. Taf. 2., Fig. 19.


Cyclostoma Garreli Souleyet voy. Bonite, zool. II. p. 538, pl. 30., fig. 33—37.;
Leptopoma G. Bens. Ann. Mag. n. h. XIV. p. 416; Pfr. mon. suppl. p. 71.


Cyclophorus Gaymansi, Martens Monatsberichte der Berl. Akad., Febr. 1864 S. 118;
Pfr. mon. suppl. II. p. 66.


Testa turbinata, subangulata, modice umbilicata, oblique stria-
tula et carinis tenuibus 9, quarum sexta peripherica, distantibus sculpta.
corneofusca, concolor; spira exserta, conica; anfr. 5½, convexi,
sutura sat profunda discreti, ultimus parum descendens; apertura
diagonalis, circularis; peristoma tenue, distincte duplicatum, internum
album, externum repandum, corneofuscum, utrumque continuum.
Operculum tenue, planum, corneum, multispirum, margine acuto.


Diam. maj. 9½, min. 7½, alt. 8; apert. long. = lat. 5 Mill.


Pulo Pinang, Souleyet.


Sumatra, bei Kepahiang an der Ostseite der centralen Berg-
kette und am Berge Serillo. Ich nannte diese Art nach dem Namen
meines freundlichen Wirthes daselbst, des holländischen Militärarztes
Dr. Gaymans, der mich beim Sammeln der Landschnecken unter-
stützte und mir ausserdem mehrere werthvolle Reptilien aus dieser
Gegend zum Geschenk machte.


Abgesehen vom Deckel könnte man diese Art für einen
Cyclotus unserer vierten Gruppe halten.


Cyclophorus bellulus m. Taf. 2., Fig. 18.


Monatsberichte der Berliner Akademie, Januar 1865 S. 52.


Testa subdepresse turbinata, sat late umbilicata, subtiliter
striatula et carinis tenuibus in anfractu penultimo 4 conspicuis, in
ultimo circa 14, sculpta, brunneoflava, strigis rufis flexuosis
picta
; spira conica; anfr. 5, convexi, sutura profunda discreti,
ultimus rotundatus, basi parum convexus, ad aperturam paulum
descendens; apertura perobliqua, circularis; peristoma duplicatum,
[141]Cyclophori liratuli.
internum continuum, externum late reflexum, lutescens, interruptum.
Operculum tenue, corneum, concaviusculum, margine acuto.


Diam. maj. 7, min. 6, alt. 5½; apert. long. et lat. incluso
perist. 4, exclus. 2½ Mill.


Aeussere Weichtheile blass braun, Fühler schwarz, Augen
dicht hinter ihrer Basis.


Westl. Borneo bei Bengkajang auf dem Berg Pandon, im Wald
am Boden.


Sehr ähnlich dem vorhergehenden, doch ragt die Spitze
weniger frei hervor, der Kiele sind auf der oberen Hälfte jeder
Windung weniger, auf der unteren mehr, die letzte Windung ist
vollkommen gerundet, der Nabel weiter, die Mündung schiefer und
der Mundsaum breiter. An dem einen Exemplar hören die Striemen
nach unten bald auf, an dem zweiten erstrecken sie sich bis in den
Nabel hinein und sind hier unten wie oben an der Naht gerade, in
der Mitte in Zickzack gebrochen.


Cyclotus triliratus Pfr. (oben S. 127) ist, abgesehen von der Anzahl
der Kiele, unserem Cyclophorus bellulus so ähnlich, dass nur die
bestimmte Angabe Pfeiffer’s über den Deckel (suppl. p. 22) mich
bewog, diese Art bei Cyclotus zu lassen. Ob derselbe mit Recht
auch die einfarbige Varietät von den Aruinseln, vermuthlich von
Wallace gefunden (suppl. II. p. 29), und C. quadrifilosus Bens. sp.
damit vereinigt, ist mir zweifelhaft; an den Exemplaren in Cuming’s
Sammlung schien mir der Nabel merklich enger bei quadrifilosus
als bei triliratus.


Cyclophorus trochulus Mouss. sp.


Cyclostoma marginatum Hasselt l. c. p. 244; tab. inedit. 17., fig. 1.


— trochulus Mousson bei Zollinger, Natuurkundig tydschrift voor Neder-
landsch Indie, Bd. XVIII. 1859 p. 424, ohne Beschreibung.


Testa turbinato-pyramidata, modice umbilicata, striatula, ca-
rinulis nullis
, corneofusca, zona suturali alba, strigis fuscis
subfulminatis picta
; spira elata, gradata; anfr. 6, convexi,
ultimus non descendens; apertura diagonalis, circularis, peristoma
duplicatum, externum breviter expansum, internum callo parietali
continuum, ad angulum superiorem aperturae sinuato-excisum.


  • a) Diam. maj. 10, min. 8, alt. 9½; apert. long. et lat. 5½ Mill.
  • b) » » 9, » 6⅔, » 8½; » » » » 5 »

Java, westlicher und östlicher Theil, bei Buitenzorg (b) und
Wonosari im Tengergebirge (a) von Zollinger aufgefunden (Sammlung
[142]Cyclophori liratuli.
von Mousson). Java, ohne nähere Ortsangabe, Junghuhn im Leydener
Museum.


Nahe verwandt mit C. bellulus, durch den Mangel der Spiral-
kiele, grössere Dimensionen und auch verhältnissmässig höheres
Gewinde verschieden.


Cyclophorus ciliocinctus m. Taf. 2., Fig. 2.


Monatsberichte der Berliner Akademie, Januar 1865 S. 52.


Testa pyramidata, anguste umbilicata, striatula, carinulis
spiralibus breviter et distanter nigro-ciliatis in anfr. penultimo 3,
in ultimo 4 conspicuis cincta, pallide brunnea, regione suturali
fusco-tessellata
, spira elongata, supra gracilior conica, anfr. 6½,
convexi, sutura sat profunda ultimus deflexus, infra modice convexus;
apertura subdiagonalis, circularis, intus alborosea; peristoma breviter
expansum, duplex, internum album, externum fuscum, submembra-
naceum, callo parietali ad insertionem marginis superis exciso.


Diam. maj. 11, min. 9, alt. 10; apert. inclus. perist. 6, excl. 4½ Mill.


Java bei Palabuan (Südwestküste) Ein Exemplar.


Gleicht in Gestalt dem C. leucorrhaphe, in Zeichnung und
Sculptur dem C. bellulus, scheint aber durch die Behaarung am
nächsten verwandt mit dem bedeutend niedrigeren C. ciliferus Mouss.,
welches auf der Unterseite noch 4—5 Kiele hat und mit dem
vorderindischen Cyclophorus cuspidatus Bens., Typus der Blanford-
schen Gattung Craspedotropis. Der letzte Umgang biegt sich vorn
von dem dritten auf den vierten Kiel herab.


Cyclophorus leucorrhaphe Martens. Taf. 4., Fig. 1.


Leptopoma leucoraphe Mal. Blätter X. 1863 S. 86; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 84.


Testa turrito-conica, anguste umbilicata, oblique striatula,
carinulis tenuibus in anfr. supp. 3—4, in ultimo 11 cincta, pilis brevi-
bus raris sparsa, corneovirens vel pallide fuscescens, zona suturali
late alba
; basi paulum pallidior, apice nigricans, spira elata, acuta,
anfr. 6½, convexiusculi, sutura sat profunda, ultimus subangulatus,
basi planiuscula, haud descendens; apertura diagonalis, subcircularis;
peristoma crassiusculum, reflexum, album, marginibus callo tenui
junctis, columellari angustiore, recte descendente. Operculum sat
tenue, corneum, multispirum, planum.


Diam. maj. 10, min. 8½, alt. 12; apert. long. = alt. incluso
perist. 5½, exclus. 4 Mill.


Schnauze blassgelb, Fühler lang (7 Mill.), lebhaft zimmtroth,
mit durchsichtig schwärzlicher feiner Spitze, sehr viel in Bewegung.
[143]Gattung Leptopoma.
Augen an der äusseren Basis vorstehend, tief schwarz. Sohle
langgestreckt (17 Mill.), hinten zugespitzt. Mantel lebhaft gelb,
daher während des Lebens die Schale auch mehr gelb erscheint.


Molukken, Insel Halmahera bei Dodinga im Walde. Batjan,
Dr. Bernstein.


Leptopoma Pfr.

Deckel sehr dünn, flach, vielgewunden. Schale kugelig oder
konisch mit engem Nabel, dünn und meist weiss, sei es einfarbig
oder mit brauner Zeichnung.


Diese Gattung besteht eigentlich nur aus einigen natürlichen
Gruppen der Gattung Cyclophorus, wovon sie sich im Deckel gar
nicht, in der Schale nur durch fliessende und habituelle Charaktere
unterscheidet, so dass sich keine festen Gränzen zwischen beiden
ziehen lassen und über die Stellung einzelner Arten sich streiten lässt.
So halte ich z. B. Leptopoma acutimarginatum Sow. mit weit mehr
Recht zu den ächten Cyclophorus, dicht neben C. lingulatus, gehörig,
und ich habe die Gattung eigentlich nur deshalb stehen lassen, weil
sie noch auf den Molukken reich vertreten ist, wo keine (grösseren
oder eigentlichen) Cyclophorus mehr vorkommen. Noch zweifelhafter
erscheint mir die Gattung Dermatocera der Gebrüder Adams; ich
habe öfters lebende Thiere beobachtet, deren Schalen ich von der
D. vitrea genannten nicht unterscheiden kann, und niemals einen
besonderen Anhang am Fussende gefunden, so dass ich fast geneigt
bin, in dem angeblichen Hörnchen einen fremden Körper, ein
eingetrocknetes Schleimklümpchen oder dergleichen zu vermuthen.


Erste Gruppe. Leptopomata globosa.

Kugelig, dünnschalig, weissgrundig.


Leptopoma vitreum Less. sp. Taf. 4., Fig. 2. 4. 5. 6. 7.


Cyclostoma vitreum Less. Duperey voy. Coquille zool. II. 1. p. 345, atl. moll.
13., 6.; Desh. ed. Lam. an. s. v. VIII. p. 367.


— lutea Quoy et Gaimard voy. Astrol. zool. II. p. 180, 12., 11—14.;
cop. Chemn. ed. nov. 28., 16—18.


— nitidum Sow. Proc. z. s. 1843; thes. I. p. 133, 29., 225—227.


Leptopoma vitreum Pfr. mon. p. 101; Leptop. pulicarium et L. globulosum Pfr.
Proc. z. s. 1861 p. 29, pl. 3., fig. 7. 9.; mon. pneum. suppl. II. p. 77, 78;
Reeve conch. ic. fig. 28. 24.


Testa globoso-turbinata, perforata, subtiliter oblique striatula
et lineis confertissimis subtilibus spiralibus sculpta, nitidula, alba
[144]Indische Cyclostomaceen.
concolor vel fusco-picta; spira conica, acuta, anfr. 5, convexi, sutura
sat profunda discreti, ultimus rotundatus, rarius obsolete angulatus,
haud descendens, ad aperturam ampliatus; apertura parum obliqua,
circularis, peristoma duplex, internum continuum, externum late
reflexum, album, marginibus callo junctis, columellari subauriculato.


α) normale. Fig. 2a. 2b. 2c.


Testa globosa, aequaliter sculpta. Pictura vel nulla vel
maculata, rarius fasciata.


  • Diam. maj. 15, min. 11, alt. 15—14; apert. inclus. perist. 9 Mill.
  • » » 16, » 13, » 15½; » » » 10 »

β) cinctellum Pfr. Fig. 7.


Leptopoma cinctellum Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 388 pl. 37., fig. 11.; mon. pneum.
suppl. II. p. 80; Reeve fig. 23.; Cyclostoma vitreum var. Sow. thes. fig. 224.


Testa magis dilatata, umbilico paulo latiore, peristomate
plerumque latiore. Pictura multifasciata.


Diam. maj. 16, min. 12, alt. 14½; apert. inclus. perist. 10 Mill.


γ) latilabre m. Fig. 5.


Testa sat magna, plerumque subangulata, peristomate lato,
revoluto. Unicolor album.


Diam. maj. 15, min. 12, alt. 15; apert. inclus. perist. 9, ex-
clus. 7 Mill.


δ) intermedium m. Fig. 4.


Testa minor, magis elata, plerumque magis nitida, subangu-
lata, carinis tenuibus 3—4, quarum inferior peripherica, sculpta.


  • Diam. maj. 13½, min. 11, alt. 13; apert. inclus. perist. 8 Mill.
  • » » 12, » 9, » 12; » » » 7 »
  • » » 10, » 8, » 10.

ε) minus m. Fig. 6.


Testa parva, ceterum uti δ; unicolor album vel fuscum.


Diam. maj. 10, min. 8, alt. 10; apert. inclus perist. 6, exclus.
4½ Mill.


Kommt in folgenden Färbungen vor:


  • a) gleichfarbig weiss, am häufigsten;
  • b) weiss mit zahlreichen schmalen braunen Spiralbändern,
    nur bei var. β und hier die Regel. Fig. 7.;
  • c) weiss mit zwei breiten braunen Spiralbändern, bei α, β
    und δ, immer selten. Fig. 2a. Hieher gehört wahrschein-
    lich Leptopoma bicolor Pfr. mon. p. 104; Chemn. ed. nov.
    48., 25—27. (aus Borneo);

[145]Leptopoma vitreum.
  • d) weiss mit braunen, reihenweise gestellten Flecken (Pfr.
    Proc. z. s. 1861 3., 9. globulosum), bei der Hauptform
    und bei β cinctellum;
  • e) weiss mit ziemlich schmalen und zahlreichen schiefen
    braunen Striemen, ist mir nur bei der Hauptform vor-
    gekommen;
  • f) einfarbig braungelb, nur bei ε;
  • g) braun mit dunkleren ziemlich breiten Zickzackstriemen,
    nur bei der Hauptform. (Sow. thes. fig. 227.; L. puli-
    carium Pfr. Proc. 1861 3., 7.)

Weichtheile blassgelb, Kopf oben etwas röthlich, Schnauze
zweilappig, Fühler lang (11 Mill.), spitz zulaufend, durchsichtig;
Augen nach aussen davon, gross; Sohle 15 Mill. lang und 7 breit,
hinten lang, flach und stumpf endend; lebt auf dem Laub des
Unterholzes im Walde (Oki auf Buru Nov. 1862).


Molukken, Ternategruppe. Auf der Hauptinsel Halmahera oder
Djilolo häufig und zwar hauptsächlich die breitere Form β, einfarbig
oder nicht selten gebändert (b und c).


Insel Ternate α und β, Färbung a—d.


Insel Moti selten gestriemt (e), Klein-Tawalli und Kajoa (ge-
bändert).


Insel Batjan nur die Hauptform, meist weiss, selten die
Spielarten mit breiten Bändern oder mit Zickzackstriemen (c und e).


Amboinagruppe.


Insel Ceram an der Nordküste bei Wahai, auf dem Laub der
Gesträuche, var. γ an β sich anschliessend, einfarbig weiss, selten
schwach gestriemt; eben solche auch von Frau Ida Pfeiffer wahr-
scheinlich ebendaher dem Berliner Museum mitgetheilt.


Insel Amboina var. δ) und ε), meist einfarbig weiss, zuweilen
braungelb (f) oder gebändert (c).


Insel Buru var. δ), mässig gross, einfarbig, meist weiss, eine
einfarbig braun, die Kiele an beiden schmale opakweisse Binden
darstellend; an der Nord- und Südküste, bei Kajeli und Oki. Schon
von Quoy und Gaimard auf dieser Insel beobachtet, dieselben er-
wähnen aber der Kiele nicht.


Oestliches Java, Wonosari und Banjuwangi, mit bleibender
Kante, Zeichnung geflammt, Zollinger in Mousson’s Sammlung.


Diese Art scheint sich nach beiden Seiten über die Gränzen
unseres Gebietes zu erstrecken; einerseits gibt schon Lesson sie
Ost-Asien. Zoologisch. II. 10
[146]Leptopoma vitreum.
von Neu-Guinea an und ich kann Leptopoma Papuanum Dohrn in
Cuming’s Sammlung nicht davon unterscheiden, andererseits ist sie
in derselben auch von den Philippinen, namentlich deren südlichster
Insel Mindanao, und von den Soloinseln vorhanden.


Die specifische Abgränzung ist hier sehr schwierig; anfangs
war ich geneigt, die Exemplare von Amboina und Buru mit deut-
lichen Kielen abzutrennen, aber einige haben nur opakweisse Farben-
linien ohne alle Erhebung an deren Stelle, anderen derselben
fehlen auch diese, ohne dass irgend ein anderer Unterschied dazu
käme. Ebenso wechselt das Verhältniss der Höhe zum Durchmesser
und die Weite des Nabels, worauf die obige Abart β beruht, doch
so, dass an Einer Lokalität die eine vorherrscht, aber nicht aus-
schliesslich vorkommt. Die Farbenspielarten endlich scheinen haupt-
sächlich individuell zu sein, ähnlich wie bei unserer H. nemoralis
und hortensis.


Dr. Pfeiffer, welchem ich einzelne Exemplare der verschiedenen
Varietäten zur Vergleichung zuschickte, erklärt die Hauptform von
Batjan entschieden für sein vitreum, mein β von Ternate für eine
Varietät desselben, und mein γ latilabre als »gewiss verschieden«
von dem, was er als immaculatum Chemn. angenommen hat, ferner
das folgende L. Moussoni als wahrscheinlich neu, unbedingt nicht
zu vitreum gehörig (30. Juni 1864).


Zollinger hat im östlichen Java, Residentschaft Banjuwangi, ein
Leptopoma gesammelt, das ich von vitreum nicht zu unterscheiden
vermag; es ist hoch wie δ intermedium, hat aber nur Eine Kante und
auch diese verschwindet nach vorn. Da ich nur ein unausgewach-
senes Exemplar vor mir habe, so mag ich mich über die Art nicht
bestimmt aussprechen, möglich, dass es zu L. Moussoni gehört.


Bei dieser Variabilität ist es fast unmöglich, sich in der Litte-
ratur mit befriedigender Sicherheit zurecht zu finden. Nach den
Exemplaren der Albers’schen Sammlung und den Figuren bei Sowerby
ist es mir sehr wahrscheinlich, dass C. concinnum Sow. von Min-
danao hieher gehört und zwar zunächst an meine Abart β sich
anschliessend. Zweifelhafter ist mir das schon von der philippini-
schen Art, die allgemein in den Sammlungen als vitreum geht, sie
ist grösser und etwas höher und gehört vielleicht zu L. Portei Pfr.
Proc. 1862; Sowerby’s oben citirte Figuren passen noch ziemlich,
Pfeiffer’s 16., 10. weniger. Ein »Cyclostoma chrystallina« in Albers’
Sammlung, der Etikette nach vermuthlich von Parreiss stammend,
[147]Leptopomen des indischen Archipels.
fällt ganz mit der Form aus Ceram zusammen, ich kann aber diesen
Namen in keinem Buche finden. Lesson’s C. luteum von Otaheiti,
l. c. fig. 5. = L. vitreum γ Pfr., stimmt mit keinem der meinigen
überein, es ist so klein, wie meine kleinsten von Amboina, aber
anders gezeichnet und entbehrt der Kiele, die gerade bei meinen
kleineren selten fehlen. Der Turbo immaculatus von Chemnitz ist
bedeutend grösser, als meine grössten Exemplare; was Pfeiffer
dafür hält, Sow. Fig. 220—222. und Chemn. ed. nov. 16., 9., kommt
manchen meiner Exemplare aus Buru und Amboina recht nahe, ist
aber doch schärfer gekielt. Meine var. intermedia gleicht in der
Sculptur dem L. Massenae, Lesson voy. Coquille, moll. 13., 7. und
Q. G. voy. Astrol. 12., 20. 22. (als multilabre Lam.), bleibt aber in
Form und Färbung verschieden von beiden Abbildungen, welche
hierin übrigens auch unter sich gar nicht übereinstimmen.


Leptopoma Moussoni m. Taf. 2., Fig. 9.


Leptopoma Moussoni Martens Monatsberichte der Berliner Akademie 1865,
Januar, S. 52.


Testa globoso-conica, aperte perforata, subangulata, subtiliter
spiratim striata et carinis nonnullis tenuibus (5—2.), quarum inferior
peripherica et validior, sculpta, nitidula, alba, concolor; spira elata,
conica; anfr. 5 tumiduli, sutura sat profunda discreti, ultimus haud
descendens; apertura diagonalis, subcircularis, peristoma obtusum,
crassiusculum, vix expansum, undique aequale, non continuum sed
marginibus callo tenui junctis.


a) majus Diam. maj. 14½, min. 11, alt. 14½; apert. long. = alt.
inclus. perist. 9, excl. 7 Mill.


b) minus Diam. maj. 12, min. 9½, alt. 13; apert. long. = alt.
inclus. perist. 7, excl. 5½ Mill.


a) Südl. Celebes, am Wasserfall bei Maros, nicht häufig. Ma-
kassar, Zollinger.


? Java, bei Kurissan (Kuripan?), auf vulkanischem und Kalk-
boden (Zollinger).


b) Timor bei Kupang nicht selten auf bewaldeten Hügeln; Insel
Adenare bei Flores.


Weichtheile bald lauchgrün, bald schmutzig dunkelgelb (Zoll.).


Diese Art, wovon ich zahlreiche unter sich sehr überein-
stimmende Exemplare auf Timor gesammelt habe, unterscheidet
sich von der vorigen leicht durch die mehr konische Gestalt und
den weit weniger entwickelten Mundsaum, wovon namentlich der
10*
[148]Indische Cyclostomaceen.
Columellarrand gleichmässig schmal ist, während er beim vorigen
schmal beginnt und dann plötzlich sich ausbreitet, wodurch er
etwas ohrläppchenartiges erhält. In Beziehung auf die Kiele stimmt
L. Moussoni mit der gekielten Varietät des vorigen von Amboina
und Buru überein. Mousson’s Cyclost. vitreum var. fragile passt
in der allgemeinen Form, unterscheidet sich aber nach Vergleichung
der Mousson’schen Sammlung dadurch, dass die Kante zuletzt ganz
verschwindet und nicht noch mehrere stärkere Kielstreifen vor-
handen sind. Die Mehrzahl meiner Exemplare ist einfarbig weiss;
eines von Maros ist voll kleiner hellbrauner Flecken, zwei haben
unterhalb der Kante ein breites hellbraunes Band. Sehr ähnlich
ist Leptopoma aspirans Benson, Pfr. suppl. p. 72, von Hinterindien,
so dass ich es in Cuming’s Sammlung nur durch die Zeichnung
unterscheiden konnte.


Wallace Proc. z. s. 1865 p. 413, 414 gibt ein L. Papuanum
(Dohrn Pfr. mon. suppl. II. p. 78) neben Neu-Guinea auch von
Batjan und Ceram an, dagegen für Dermatocera vitrea nur die
Aruinseln und Makassar. Ich vermuthe, ohne es beweisen zu
können, dass sein Papuanum von den Molukken meiner ersten
Varietät von vitreum und seine D. vitrea von Makassar meinem
L. Moussoni entsprechen.


Leptopoma Manadense Pfr. Taf. 2., Fig. 8.


Cyclostoma laeve (non auct.) Adams et Reeve zool. voy. Samarang, moll. p. 57,
pl. 14., fig. 3.


Lept. M. Pfr. Proc. z. s. 1861 37., 12.; mon. pneum. suppl. II. p. 83; Reeve fig. 19.


Testa perforata, convexe conica, tenuis, pellucida, oblique
striatula, sericeonitens, supra peripheriam liris elevatis 4 cincta,
peripheria acute-carinata, hyalino-albida, saepius brunneo variegata
et plerumque fascia unica infracarinali picta; anfr. 5, convexiusculi,
spira universa paulum concava, ultimus basi convexus, obsolete
spiratim lineatus; apertura diagonalis; peristoma submultiplex, tenue
reflexum, interruptum, latiuscule horizontaliter patens, margine colu-
mellari sat angusto, flexuoso.


Diam. maj. 13½, min. 11, alt. 12; apert. long. = lat. incluso
perist. 8, excl. 6 Mill.


Diam. maj. 12, min. 9½, alt. 11½; apert. long. = lat. incluso
perist. 7, excl. 5 Mill.


Weichtheile strohgelb, Fühler lang und schlank, Schnauze
zweilappig, Fuss hinten lang zugespitzt (Adams l. c.).


[149]Leptopoma.

NCelebes, bei Manado auf Blättern von Pandanus, Adams l. c.
Ebendaher von Dr. Riedel dem Königlichen Museum zugeschickt.


? Molukken, Insel Batjan (Wallace).


Durch die freundliche Zusendung des Herrn Riedel bin ich im
Stande, das Adam’sche Citat zu controliren und die philippinische
Art L. immaculatum Chemn. sp. aus der Reihe der holländisch-
indischen Arten zu eliminiren. In der That gibt Adams’ Figur den
Gesammtumriss dieser Art recht gut wieder, obwohl der scharfe
Kiel in derselben vermisst wird. Die Art steht trotz desselben der
vorigen näher als der folgenden Gruppe. Auch L. atricapillum Sow.
scheint ähnlich zu sein.


Leptopoma decipiens Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 29, 3., 10.; Pfr. suppl.
II. p. 81; Reeve fig. 20. von Batjan (Wallace) scheint mir kaum
verschieden; die Beschreibung sagt »subcarinata«. Die Abbildung
zeigt einen scharfen Kiel.


Leptopoma Lowi Pfr.


Proc. z. s. 1853, mon suppl. p. 70; Reeve fig. 88.


Ohne Kante, blass hornbraun mit dunklerer marmorirter
Zeichnung und weissen Bändern; dürfte schwer von vitreum getrennt
zu halten sein.


Borneo, Low. Malakka, Wallace.


Leptopoma signatum Pfr.


Proc. z. s. 1856, mon. pneum. suppl. p. 71; Reeve fig. 40.


Gerundet, mit fünf Spiralleisten, braun gestriemt, 11 Mill.
im Durchmesser.


Borneo.


Leptopoma sericatum Pfr.


Cyclostoma s. Pfr. Proc. z. s. 1851; Chemn. ed. nov. 40., 7. 8.; Leptopoma s. Pfr.
mon. pneum. p. 108; Natuurkundig Tydschrift voor Neederlands Indie VII.
p. 164; Reeve fig. 26.


Nahe verwandt mit L. vitreum, mit vier bis fünf Spiralstreifen,
die sich auch in der Färbung markiren und von denen der unterste
in der Peripherie verläuft und etwas stärker ist, doch ohne die
Schale gekielt zu machen. Epidermis filzig. 12 Mill.


Borneo.


In Cuming’s Sammlung findet sich auch eine kleinere Varietät
davon, analog dem L. vitreum var. minus.


[150]Indische Cyclostomaceen.
Zweite Gruppe. Leptopomata pyramidata.

Kreiselförmig mit scharfer Kante, glatt.


Typus: L. pileus Sow. Hauptsächlich auf den Philippinen
zu Haus. Leptopoma §. 5. Pfr. mon. pneum., §. 4. ibid. suppl.


Leptopoma undatum Metcalfe sp.


Cyclostoma und. Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 71; Leptopoma und. Pfr. mon. p. 113;
suppl. p. 75; Reeve conch. ic. fig. 21.; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 413.


Testa pyramidata, anguste perforata, oblique striatula, lineis
spiralibus subtilissimis hinc inde conspicuis, alba, strigis diaphanis
interdum pallide fuscis picta; spira exacte conica; anfr. 5½ plani,
superiores liris obtusis elevatis spiralibus plerumque 5 sculpti, ulti-
mus acute carinatus, basi planatus, prope aperturam haud descendens,
inflatus, carina evanescente, quasi oblique compressus; apertura
diagonalis, subcircularis; peristoma late expansum, album, marginibus
callo tenui junctis.


a) Diam. maj. 19½, min. 15, alt. 19; apert. long. = alt. incluso
perist. 11, excluso 9 Mill.


b) Diam. maj. 16, min. 13, alt. 14½; apert. long. = alt. incluso
perist. 9½, excluso 7½ Mill.


WBorneo um Sarawak von mir an der Westküste, bei Sing-
kawang
und mehr im Innern bei Mandhor an mit Farn bewachsenen
Waldlichtungen.


Alycaeus Gray.

Schale flach oder konisch, die letzte Windung eine Strecke
hinter der Mündung auffallend eingeschnürt, mit einer Nahtröhre.
Mundsaum (meist) verdoppelt und umgeschlagen. Deckel wechselnd.
Kleine Schnecken, die meisten im hinterindischen Festland zu Haus.
Alle rippenstreifig und einfarbig weisslich oder blassgelb.


a) Charax Bens.

Deckel dick, mit Randfurche, Schale flach, weit genabelt
(§. 2. Pfr.).


Alycaeus spiracellum Adams et Reeve sp.


Cyclostoma spiracellum Adams et Reeve zool. voy. Samarang p. 56, 14., 1.;
Alye. spir. Pfr. mon. suppl. p. 36.


Ein weiter Nabel, Gewinde kaum vorstehend; zwischen der
[151]Alycaeus.
ersten Einschnürung und dem Mundsaum eine kammförmige Wulst;
Nahtröhre nach hinten gerichtet; Mundsaum doppelt. Durchmesser
5 Mill. Höhe (Pfr.). Deckel aussen kalkig mit Randfurche (Ad.).


(NW) Borneo, unter moderndem Laub in den Wäldern, Adams.


Alycaeus longituba m. Taf. 4., Fig. 8.


Monatsberichte der Akademie, Berlin 1864, Febr. S. 120; Pfr. mon. pneum.
suppl. II. p. 450.


Testa modice et perspective umbilicata, conoideo-depressa,
conferte striata, alba; spira paulum prominens, obtusa; anfr. 4½,
convexi, ultimus inflatus, 2½ Mill. pone aperturam constrictus et
tubulo in ipsa sutura recurrente 2 Mill. longo munitus, ante stric-
turam cristis 2 obliquis, anteriore abbreviata, instructus; apertura
perobliqua, subcircularis; peristoma duplicatum, externum reflexum,
tenue, album; internum porrectum, incrassatum, aurantium.


Diam. maj. 6, min. 4⅓, alt. 4; apert. long. et lat. incluso
peristomate 3, excluso 2 Mill.


Sumatra, am Ostabhang der mittleren Bergkette bei Kepahiang.


Durch die Länge der Nahtröhre sehr ausgezeichnet; zwischen
Einschnürung und Mündung finden sich zwei schiefe Kämme; der
hintere ist anfangs beinahe dem Mundsaum parallel, wendet sich
aber unten plötzlich nach diesem zu; der folgende ist weit kürzer,
oft nur schwach ausgeprägt und läuft umgekehrt von oben und
vorn nach unten und hinten, d. h. von der Mündung sich abwendend.
Nahe verwandt mit dem vorigen, sowie mit A. umbonalis Bens.
und strangulatus Hutt., von letzterem, dem der allgemeine Umriss
sehr ähnlich, durch die genannten Kämme und den doppelten
Mundsaum verschieden, von umbonalis durch die Dimensionen und
den Mangel der Gitterung; A. spiracellum endlich ist nach der
freilich wenig genügenden Abbildung von Adams weit flacher und
Pfeiffer erwähnt nichts von der Länge der Nahtröhre.


Deckel unbekannt, nach Analogie von A. umbonalis und
spiracellum cyclotusartig, d. h. dick, kalkhaltig, mit Randfurche.


Alyc. stylifer Bens. vom Himalaya in Cuming’s Sammlung
ist unserer Art ähnlich, hat aber eine noch längere Röhre und nur
Einen und zwar senkrechten Kamm (crista) vor der Mündung.


b) Alycaei veri.

Deckel dünn, scharfrandig. Schale konisch. Nabel verengt.
(§. 1. Gray Pfr.)


[152]Indische Cyclostomaceen.

Alycaeus Hochstetteri Pfr.


Pfr. Mal. Blätter VII. 1860 S. 215, 3., 1—4.; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 44.


Testa anguste umbilicata, conoideo - turbinata, tenuiuscula,
conferte costulato-striata, virentiflava; spira regulariter turbinata,
apice obtusiuscula; anfr. 5½, convexi, ultimus 4 mill. pone aperturam
constrictus, pone stricturam tubulo brevissimo suturam non excedente
munitus, gibboso-inflatus; apertura perobliqua, circularis, superne
obscure angulata; peristoma incrassatum album, distincte duplicatum,
externum patens, juxta umbilicum subcompressum excisus.


Diam. maj. 6½, min. 5, alt. 5⅓; apert. long. = lat. excluso
perist. 2, incluso 3½ Mill.


Java, in den Bergen von Nungnang, Dr. Hochstetter.


WBorneo, an einer Felsenwand des Berges Setjenga bei Lumar,
zwischen Moos. Ein erst bis wenig über die Einschnürung heran-
gewachsenes Exemplar, das ganz gut zu Pfeiffer’s Beschreibung passt.


Alycaeus Jagori m.


Mal. Blätter VI. 1859 S. 208; VII. 1860, 3., 5—7.; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 44.


Testa anguste umbilicata, elate turbinata, tenuiuscula, con-
ferte costulata, virentiflava, anfr. ultimo pallidiore; spira elate conica,
acutiuscula; anfr. 6, valde convexi, ultimus 4 Mill. pone aperturam
constrictus ibique tubulo brevi recumbente calliformi albo instructus,
gibboso-inflatus; apertura valde obliqua, circularis, superne haud an-
gulata; peristoma incrassatum, album, duplicatum, externum undique
expansum, margine columellari paulum angustiore. Operculum tenue,
corneum, fere pellucidum, arctispirum, extus paulum concavum, in
ipsa strictura situm, margine acuto.


Diam. maj. 6, min. 5, alt. 6; apert. long. et lat. incluso
perist. 3, exclus. 2 Mill.


Var. minor: Diam. maj. 5½, min. 4½, alt. 5¼; apert. long. et lat.
incluso perist. 2½, exclus. 1⅓ Mill.


Java, von Herrn Feodor Jagor dem Berliner Museum ein-
geschickt.


Var. minor: südl. Celebes, bei Maros unweit Makassar, nur
Ein Exemplar von mir gefunden.


Die äussere Oeffnung der Nahtröhre ist nicht mit Bestimmtheit
zu erkennen, die innere liegt an der Einschnürung selbst. Der
Deckel, mit welchem auch der von Al. Hochstetteri nach Pfeiffer
übereinstimmt, unterscheidet sich durch seine Dünnheit von dem-
jenigen des Al. spiracellum nach Adams’ Beschreibung; Gray nennt
[153]Alycaeus.
bei der ersten Definition der Gattung (Nomenclature of mollusceus
animals and shells in the collection of the British Museum Part I.
Cyclophoridae 1850 p. 27) den Deckel auch hornig, und Pfeiffer in
der neuen Ausgabe von Chemnitz p. 104, 105 denjenigen der zwei
von Gray aufgeführten Arten, Cyclostoma gibbum Fer. und stran-
gulatum Hutt., sogar hautartig und hat sie deshalb früher (Zeitschr.
f. Mal. 1847) zu Cyclophorus gestellt. In der Monographie wird
nun für Alycaeus ein operculum subtestaceum verlangt, bei Al. gibbus
und strangulatus nur die Farbe, albidum und cereum, angegeben,
aber für die dritte Art, Al. constrictus Bens., ein operculum testa-
ceum nach der Angabe des Entdeckers zugelassen; im Supplement
ist der Deckel dieser letzten, unterdessen von Pfeiffer selbst unter-
suchten Art ein operculum normale genannt, ebenso der von Al.
spiracellum Ad., dagegen tritt auch wieder bei Al. urnula Bens. ein
operculum cartilagineum und zugleich terminale auf. Es scheinen
also bei grosser Aehnlichkeit der Schalen Abweichungen im Deckel
vorzukommen, wie zwischen Pterocyclos (vgl. Alycaeus umbonalis)
und Cyclotus, selbst Cyclotus und Cyclophorus der Fall ist; wenn
man aber darnach neue Gattungen abtrennen wollte, so muss der
Name Alycaeus denen mit cyclophorusartigem Deckel bleiben.


Zu einer dieser zwei Arten scheint auch ein Alycaeus aus
Malakka zu gehören, den ich in der Sammlung des Herrn Castelneau,
mit No. 517. bezeichnet, gesehen habe. Alyc. Ingrami Blanford von
Aracan ist meiner var. minor ähnlich, aber etwas grösser, die letzte
Windung nicht so herabsteigend, der Nabel etwas enger.


Zweite Unterfamilie Pupinea.

Deckel rund, dünn, vielgewunden, mit centralem Kern. Schale
länglich eiförmig, meist glatt und zuweilen stark glänzend; nicht
selten Ausschnitte oder Röhren im Mundsaum selbst. Kiefer wie
bei den Cyclotaceen, von denen sie sich hauptsächlich durch den
Schalenhabitus unterscheiden.


Pupinina Gray guide p. 81; Pupininae Adams gen. II. p. 284;
Pupinea Pfr. mon. suppl. p. 78.


Megalomastoma Guilding.

Mundsaum ohne Rinne oder Röhre, verdickt oder doppelt,
zuweilen eckig.


[154]Megalomastoma, Rhaphaulus.

Megalomastoma anostoma Bens.


Cyclostoma anostoma Bens. Ann. Mag. n. h. second series X. 1852 p. 269; Nat.
Tydschr. Nederl. Indie IV. 1853 p. 428; Meg. an. Pfr. Mal. Blätt. I. 1854 S. 89.
suppl. p. 85; Coptocheilus anostoma in Cuming’s Sammlung.


Cyclostoma sectilabrum (non Gould) Pfr. Chemn. ed. nov. p. 377; 47., 11. 12.


Megal. Lowei Sowerby thes. III. pl. 263., fig. 1. 1864.


Mässig zugespitzt, blass kastanienbraun, schwach gestreift.
Mundsaum doppelt, der äussere breit umgeschlagen. Letzter Umgang
vor der Mündung etwas aufsteigend. Höhe (oder Länge) 23, Durch-
messer 10 Mill.


Insel Labuan bei Borneo, Traill.


Megalomastoma Leferi (Cyclost.) Morelet Journ. conch. IX. 1861 p. 176,
oben abgestutzt, Höhe 21, Durchmesser 9, Borneo, von Lefer de
Lamothe gesammelt, dem vorigen mindestens ähnlich.


Die asiatischen Arten dieser Gattung, wofür Gould die
Gattung Coptocheilus aufgestellt, lassen sich bis jetzt durch kein
bestimmtes Kennzeichen von den mittelamerikanischen unterscheiden,
gleichen aber durch ihre frischere, mehr glänzende Epidermis und
weniger stumpfe Spitze im Habitus mehr den Cataulusarten, als
ihren westlichen Gattungsgenossen.


Rhaphaulus Pfr.

Schale puppenförmig, stumpf, gestreift mit dunkler Epidermis;
Mundsaum dick, doppelt, mit zwei Röhren, die eine am Columellar-
rand, die andere an der Naht. Deckel sehr dünn. Die Windungen
haben etwas Verdrücktes, wie bei manchen anderen Pupinaceen,
indem die vorletzte grösser als die letzte ist und an der Bauchseite
abgeplattet erscheint, die letzte im letzten Viertel sehr stark herab-
steigt und die Mündung etwas nach oben gerichtet ist (wie beim
vorhergehenden Meg. anostoma).


Rhaphaulus bombycinus Pfr.


Anaulus bomb. Pfr. Proc. z. s. 1855 32., 10.; Adams gen. moll. II. 86., 3.; Pfr.
Novitat. conch. I. 17., 12. 13.; Rh. bomb. Pfr. mon. suppl. p. 91; Sow. fig. 3. 4.


Seidenglänzend, dicht gestreift, röthlich, Windungen 6. (Na-
bel sich in der Tiefe schliessend.) Mundsaum deutlich doppelt, die
Ränder durch eine Schwiele verbunden; Oeffnung der Nahtröhre
der Mundöffnung parallel. Länge 14, Durchmesser 7⅓, Mündung
ohne Saum 4 Mill.


NWBorneo, Sarawak, in Cuming’s Sammlung.


[155]Pupinella.

Rhaphaulus Lorraini Pfr.


Anaulus Lorr. Pfr. Proc. z. s. 1856 p. 36; Bens. Ann. Mag. n. h. second series
XVII. p. 342; Rh. L. Pfr. novit. conch. I. 20., 21. 22.; suppl. p. 91; Sow. fig. 5.


Dicht gestreift, violett, mit gelblicher Epidermis; Windungen 5,
Nabel durchbohrt. Mundsaum verdickt, zusammenhängend, weiss;
Oeffnung der Nahtröhre schief nach oben.


Länge 15, Durchmesser 8, Mündung ohne Saum 4⅓ Mill.


Insel Pulo Pinang bei Malakka, Dr. Lorrain.


Pupinella Gray.

Schale glanzlos; eine Rinne oder Röhre im Columellarrand
des Mundsaums.


A) Eine zweite Rinne oder Röhre an der oberen Ecke
der Mündung (Pupina §. A. Pfr.)


Pupinella Ceramica m. Taf. 4., Fig. 9.


Rhaphaulus Ceramicus Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. Febr. 1864 S. 25;
Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 89.


Testa late rimata, oblonga, solida, confertim striatula, corneo-
fusca (emortua violascens); spira in conum brevem desinens; anfr. 6,
convexiusculi, ultimus prope aperturam praecipiter descendens; aper-
tura paulum resupinata, circularis; peristoma incrassatum, multiplex,
expansum, flavum, continuum; foramen externum tubuli suturalis
oblique sursum spectans, foramen tubuli columellaris margini colu-
mellari parallelum. Operculum tenue, 4—5 spirum.


Long. 10, diam. maj. 4¾, min. 4; apert. long. et lat. excluso
perist. 2, incluso 4 Mill.


Molukken, Amboinagruppe, Insel Ceram an der Nordküste bei
Wahai, auf bewaldeten Hügeln, nicht selten. Auf Amboina selbst
nur Ein Exemplar gefunden.


Steht zunächst der P. Mindorensis Adams und Reeve, unter-
scheidet sich aber von ihr wie von allen mir bekannten Arten von
Pupina dadurch, dass im Columellarrand sich nicht ein Einschnitt
(offene Rinne), sondern eine ringsum geschlossene Röhre befindet.


B) Obere Ecke der Mündung ohne Rinne oder Röhre.


Pupinella Borneensis Pfr.


Proc. z. s. 1861 p. 389, pl. 37., fig. 1.; mon. pneum. suppl. II. p. 92; Sow. fig. 32.


Eine Kante um die Nabelöffnung. 13 Mill. 5½ dick.


Borneo.


[156]Pupinen des indischen Archipels.
Pupina Vignard.

Schale puppenförmig, mit einer stark glänzenden Schichte
überzogen.


a) Pupina Pfr.

Ein rinnenförmiger Einschnitt an der oberen Einfügung des
Mundsaums, ein Einschnitt im Columellarrand. Pupina §. B. Pfr.


Pupina superba Pfr.


Proc. z. s. 1855 p. 118; mon. pneum. suppl. p. 94; Sow. thes. III. fig. 35.


Eiförmig-konisch, orangebraun, mit starker Falte auf der
Mündungswand.


Länge 15, Breite 12½ Mill.


Sumatra, Ida Pfeiffer.


b) Rhegistoma Hasselt, Pfr.

Columellarrand eingeschnitten; im oberen Theil der Mündung
eine Rinne, durch eine Falte auf der Mündungswand und dem
Mundsaum selbst gebildet.


Pupina solitaria m. Taf. 4., Fig. 10.


Pupina solitaria Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 86; Rhegistoma sol. Pfr. mon.
pneum. suppl. II. p. 97.


Testa ovata, apice obtuse conica, nitidissima, rubella; anfr. 5½,
convexiusculi, ultimus latere ventrali complanatus, latere dorsali
oblique descendens, peristomate ipso rursus ascendente; sutura
linearis, superficialis; apertura verticalis, subcircularis, adjecto canali
supero; peristoma incrassatum, obtusum, album, continuum exceptis
fissuris duabus, profundis, altera ad columellam, altera ad angulum
superiorem aperturae, utrinque in lamellam validam compressam
acutam, intrantem, antrorsum bicrurem productum.


Long. 13½, diam. maj. 7, min. 5; apert. long. 6½, lat. 5 Mill.


Molukken, auf der Insel Makian und Moti, je Ein Exemplar
gefunden.


Pupina sp.


P. Pfeifferi H. Adams Proc. z. s. 1865 p. 406, non P. Pfeifferi Dohrn Proc. z. s. 1863.


Gelb, 9 Mill. lang, 5 breit. Die beigegebene Figur passt
nicht zur Beschreibung, sondern mehr zu P. (Callia) Wallacei.


Batjan, Wallace.


Pupina Junghuhni Herklots.


Rhegistoma Junghuhni Herklots im Leydener Museum.


Testa ventricose ovata, alba, callo nitido pallide aurantio
[157]Javanische Pupinen.
obducta; spira sursum sensim attenuata, obtusiuscula; sutura callo
obsoleta; anfr. 5, convexiusculi, regulariter crescentes; apertura
subobliqua, subcircularis; peristoma incrassatum, distincte expansum,
fauce alba; canalis superus lamina valida parietali et sinu leviter
recedente marginis externi formatus; canalis inferus angustus, at
profundus, angulo recto in marginem columellarem incisus, foramine
externo circulari.


Long. 11, diam. maj. 9, min. 5⅔ apert. alt. 6, lat. 5 Mill.


Java, Junghuhn im Leydener Museum.


Sollte Rhegistoma vitrinum Hasselt, Algemeene konst en
letterbode 1823 p. 244 aus den höhergelegenen Wäldern Java’s
dieselbe Art sein? Hasselt’s Beschreibung gibt nur generische
Charaktere. In den von Hasselt hinterlassenen Abbildungen Taf. 13.
finden sich vier, welche hierauf bezogen werden könnten, aber doch
zu Pupina im engeren Sinne zu gehören scheinen, alle blass gefärbt,
nämlich Fig. 7. von Kampong Somboul, von der Grösse und Form
der Pupina Junghuhni, aber ohne Parietalfalte, Fig. 8., 9. von eben-
daher und Fig. 10. von Kawang (?) alle drei mit Parietalfalte und
nur durch ihre Grösse verschieden, nämlich:


  • Fig. 8.: Länge 8½, Durchmesser 5, Mündungslänge 3 Mill.
  • » 9.: » — » 4½, » 3½ »
  • » 10.: » 9 » 4⅔, » 3⅓ »

Bei Fig. 8. ist überdies die Form der Mündung kreisrund,
bei 9. eiförmig. Wenn die Zeichnungen einigermaassen genau sind,
so beweisen sie das Vorhandensein mehrerer Arten im westlichen
Java. Eigene Namen verdienen dieselben aber erst, wenn sie wieder
gefunden sein werden. Fig. 7. zeigt das Thier ausgestreckt: die
Fühler lang, die Augen aussen an deren Basis, die Schnauze zwei-
lappig, wie es Regel bei den Cyclostomaceen ist.


c) Callia Gray Pfr.

Mundsaum ohne Rinne oder Röhre.


Pupina Amboinensis m. Taf. 4., Fig. 13.


Callia Amboinensis v. Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. Januar 1865 S. 53.


Testa ovata, apice conica, pallide rubella, sutura distincta,
saepius rubro-picta; anfr. 5, penultimus maximus, inflatus, ultimus
brevior, praecipiter descendens, axem ceterorum non excedens; aper-
tura verticalis, subcircularis, peristoma expansiusculum, obtusum,
albidum, vix continuum.


Long. 6½—6, diam. maj. 4½, min. 3⅓; apert. 2½ Mill.


[158]Pupina (Callia).

Molukken, Amboinagruppe, auf Amboina, nicht ganz selten;
auch auf Ceram bei Wahai gefunden.


Callia splendens Dohrn von den Lizardinseln ist weniger
bauchig und mehr gleichmässig zugespitzt; die bekannte Pupina
(C.) lubrica von den Philippinen unterscheidet sich durch die schief
nach oben gekehrte Mündung von unserer P. Amboinensis.


Pupina Wallacei Pfr. sp. Taf. 4., Fig. 12.


Callia W. Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 117, 12., 1.; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 98;
Wallace Proc. z. s. 1865 p. 414; Sow. thes. III. fig. 7. 8.


Testa valde obliqua, apice fere complanata, rubella; sutura
vix distincta; anfr. 4—4½, penultimus angulosus, brevis, ultimus
longe maximus, ambo ex axi superiorum deviantes, at inter sese
paralleli; apertura pro anfractu ultimo verticalis, circularis; peristoma
aurantium, rectum, obtusum, marginibus late disjunctis.


Long. 6, diam. maj. 3, min. 3; apert. 1½ Mill.


Molukken, Amboinagruppe: Ceram, Wallace. Bei Amboina und
auf der Insel Buru bei Kajeli, am Boden feuchter Wälder, von mir
gefunden.


Erinnert in der Form an manche Streptaxisarten.


Für die Gründe der Wiedervereinigung von Callia und Rhe-
gistoma mit Pupina kann ich auf Semper’s Bemerkungen im Journal
de conchyliologie 1865 p. 408—413 verweisen.


Dritte Unterfamilie Cyclostomea.

Deckel mit wenig Windungen und excentrischem Kern.


Schale meist verlängert, ei- oder thurmförmig.


Die Färbung ist vorherrschend blassroth; wo Flecken vor-
kommen, sind es keine zickzackartige Striemen, wie bei Cyclotus
und Cyclophorus, sondern kleine gleichmässige rundliche in Spiral-
reihen; die Epidermis löst sich nicht so leicht von der eigentlichen
Schale, wie bei jenen; Haare kommen meines Wissens nicht vor.
Die Sculptur ist oft sehr elegant gegittert. Ein doppelter Mundsaum
ist häufig wie bei den anderen Familien, besondere Rinnen und
Röhren an oder nahe demselben kommen nicht vor. Der Deckel
wechselt bei gleichem Bau und gleichem Schalenhabitus zwischen
kalkig (z. B. Cyclostomus) und dünn, hornig (Cistula, Chondropoma),
analog wie bei Cyclotus und Cyclophorus.


Series secunda et tertia Pfr. men. p. 15.


Licinina und Cyclostomina Gray guide p. 82.


[159]Cyclostomaceen. Omphalotropis.

Cyclostominae und Pomatiasinae Adams gen. II. p. 290, 298.


Licinea, Cyclostomea, Cistulea, Pomatiatea und Realiea Pfr. mon.
suppl. p. 98, 109, 130, 149, 153.


Zweite Reihe der Cyclostomaceen Martens Mal. Bl. 1864 p. 132.


Diese Unterfamilie umfasst die Pfeiffer’schen Gattungen Ja-
maicia, Licina, Choanopoma, Ctenopoma, Adamsiella, Lithidion,
Otopoma, Cyclostomus, Tudora, Leonia, Cistula und Chondropoma,
welche alle mir nahe mit einander verwandt scheinen. Sie sind die
einzigen Cyclostomaceen in Europa, Westasien und Afrika, die
vorherrschenden in Westindien und fehlen gänzlich in Ostasien und
den Inseln der Südsee.


Eine hauptsächlich im Gebiss abweichende Form bildet Po-
matias. Endlich liegt bis jetzt noch kein stichhaltiger Grund vor,
die Gattungen Realia und Omphalotropis aus dieser Unterfamilie
auszuschliessen, obwohl sie im Schalenhabitus sowohl als Vaterland
auffallend abweichen. Nur letztere findet sich in unserem Gebiet.


Omphalotropis Pfr.

Deckel länglich, dünn, hornig mit wenig Windungen.


Schale durchbohrt oder eng genabelt, fast immer mit einem
Kiel um den Nabel, eiförmig bis gethürmt, nach oben zugespitzt;
Mündung eiförmig, Mundsaum nicht zusammenhängend.


Pfr. Proc. z. s. 1851; mon. p. 306; Realia Gray guide p. 84;
Hydrocena (non Parreiss) Pfr. mon. Adams gen. II. p. 298 und Pfr.
mon. suppl. p. 155.


Als Typus der Gattung können die auch nach Weichtheilen
und Deckel bekannten Cyclostoma rubens und C. erosum von Quoy
und Gaimard dienen (vgl. Gray fig. moll. an. III. 311., 11. 12.).
Hiernach besitzt das Thier sehr lange, dünne Fühler, eine zwei-
lappige Schnauze und einen flachen, länglichen Deckel ohne Fortsatz.
Man darf also unmöglich die dalmatische Hydrocena Parreiss damit
vereinigen, da diese äusserst kurze, kaum merkliche Fühler und
einen Fortsatz am Deckel, ähnlich dem der Neritinen hat (Küster
Chemn. ed. nov. Gutt. Paludina 13., 32—35.). Realia wurde ur-
sprünglich von Gray 1840 für die neuseeländische R. Egea auf-
gestellt, dann 1850 Arten der Gattungen Hydrocena und Omphalotropis
damit vereinigt; 1851 (Zeitschr. f. Malakoz. S. 175) beschränkte Pfeiffer
den Namen wieder auf R. Egea und schuf für die Mehrzahl der
anderen den neuen Namen Omphalotropis, behielt es auch so in
[160]Cyclostomaceen des indischen Archipels.
der Monographie (1852) bei. Nichtsdestoweniger beschränkt wiederum
Gray im Guide to the systematic distribution of the Mollusca in the
British Museum 1857 p. 14 den Namen Realia gerade auf Omphalo-
tropis und schuf für Realia im Pfeiffer’schen Sinn noch einen neuen
Namen, Liarea, eine blosse Buchstabenversetzung des vorigen. Im
folgenden Jahr nahm nun Adams (gen. II.) die Pfeiffer’schen Namen in
dessen Sinn an, vereinigte aber beide fälschlich mit Hydrocena, worin
ihm wiederum Pfeiffer im Supplement in Bezug auf Omphalotropis
folgte. Ich finde nun an Exemplaren der Albers’schen Sammlung, dass
auch Realia Egea die sehr bestimmte Andeutung eines zweiten Kiels
dicht um den Nabel hat, so dass einzig der zusammenhängende und
doppelte Mundsaum noch Realia von Omphalotropis trennt, und
hierin bildet R. ventricosa Hombr. et Jacq. ein bedenkliches Mittelglied.
Wenn man beide deshalb wieder vereinigen will, so muss die ver-
einigte Gattung Realia heissen, und Omphalotropis bildet darin eine
durch die getrennten Mundränder charakterisirte Unterabtheilung.


Nicht zu verwechseln trotz des ähnlichen Aussehens der
Schale ist die Gattung Assiminea, ohne eigentliche Fühler, zu
welcher mehrere der von Pfeiffer beschriebenen Hydrocenen ohne
Kiel aus dem indischen Archipel zu gehören scheinen und sicher
die von mir früher beschriebene Omphalotropis maculata (Proc. z. s.
1860 mit Kiel) aus Siam. Diese lebt im Brackwasser.


Omphalotropis Ceramensis Pfr. Taf. 4., Fig. 11.


Hydrocena (Omph.) Ceramensis Pfr. Proc. z. s. 1862 p. 117; mon. pneum. suppl.
II. p. 179; Omphalotropis C. Wallace Proc. z. s. 1865 p. 414.


Omphalotropis bicarinata Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 Febr. S. 118;
Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 180.


Testa conico-turrita, anguste perforata, oblique striatula
et lineis spiralibus subtilissimis confertissimis sculpta, brunneo-
flavescens, nitidula, carina filiformi in medio anfractu ultimo et
altera circa perforationem munita; anfr. 7, vix convexi, sutura carina
anfractuum superiorum marginata, ultimus haud descendens; apertura
diagonalis, piriformis, superne angulata; peristoma leviter labiatum,
album, expansum, marginibus callo conspicuo junctis, margine
columellari infra subito auriculatim dilatato.


β) Paulo major, fusca, fasciis nonnullis angustis albidis cincta,
apice crocea.


Long. 10, diam. maj. 6, min. 5; apert. alt. 5, lat. inclus.
perist. 4, exclus. 3 Mill.


[161]Omphalotropis.

β) Long. 10½, diam. maj. 7, min. 6; apert. alt. 5½, lat. inclus.
perist. 5, exclus. 3½ Mill. Taf. 4., Fig. 11.


Amboinagruppe, Amboina, im Innern der Insel bei der Höhle
Batu-lobang, ein zwar todtes und deckelloses, doch ganz frisch
aussehendes Exemplar; Insel Buru an der Südseite bei Oki, ein
todtes verbleichtes Exemplar; Insel Ceram, Wallace.


β) Insel Buru, Nordseite bei Kajeli. Ein frisches Exemplar
auf den Blättern eines Strauches im Walde gefunden.


Dieser Fundort, sowie die Aehnlichkeit mit O. rubens sprechen
entschieden für die Stellung zu Omphalotropis und nicht zu Assi-
minea, an welch letztere Gattung unsere Art durch das fettglänzende
Aussehen der Schale erinnert; doch ist der Glanz bei Assiminea
noch stärker, mehr fettartig und die Streifung tritt weit mehr zurück.
Der untere Kiel tritt noch mehr fadenförmig hervor, als der obere.
O. aurantiaca Desh. aus Pondichery ist unserer Art ähnlich, aber
nach der Diagnose bei Pfeiffer mon. p. 309 spiral gestreift und auf
dessen Abbildung Chemn. ed. nov. 30., 1—5., wo übrigens der
mittlere Kiel gar nicht zu sehen ist, mehr gerundet; auch scheint
ihr die ohrförmige Ausbreitung des Columellarrandes zu fehlen.


Omphalotropis rudis m. Taf. 4., Fig. 14.


Testa conico-turrita, latiuscule perforata, solida, oblique
striatula, peripheria anfr. superiorum distincte, in ultimo leviter
angulata, carina valida circa perforationem munita, carneoflava, ad
suturam pallidior; anfr. 6½, planiusculi, sutura sat profunda, ultimus
haud descendens; apertura parum obliqua, piriformis, superne acute
angulata; peristoma rectum, at extus incrassatum, marginibus callo
conspicuo junctis, columellari infra perforationem leviter dilatato.


Long. 8, diam. maj. 5, min. 4⅓; apert. lat. 3, alt. 4 Mill.


Molukken, Amboinagruppe. Insel Ceram, an der Nordküste bei
Wahai, am Boden unter anderen ächten Landschnecken, nur todte
verbleichte Schalen. Ein übereinstimmendes, nur etwas kleineres
Exemplar wurde von Frau Ida Pfeiffer aus dem indischen Archipel,
vielleicht ebenfalls Ceram, mitgebracht.


Nur ungern benenne ich diese Art neu, da sie wenig Aus-
gezeichnetes hat und ich manche der aus den Südseeinseln schon
beschriebenen Arten nicht näher kenne, daher nur aus einzelnen
Worten der Diagnosen auf ihre Verschiedenheit schliessen kann,
so z. B. bei O. vallata Gould nur aus der Angabe »peristomate
campanulato«.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 11
[162]Truncatellen

Omphalotropis radiata Pfr.


Proc. z. s. 1854; mon. suppl. p. 163.


Gelblich, gestriemt, mit peripherischer Kante.


Omphalotropis glabrata Pfr.


Ibid.; mon. suppl. p. 164.


Gelblich, gerundet.


Beide aus Borneo.


Vierte Unterfamilie Opisophthalma (Pfr.)

Kleine gethürmte Deckelschnecken, deren Augen weiter nach
hinten gerückt sind, als bei den früheren Abtheilungen, so dass sie
um eine kleine Strecke hinter der Basis der Fühler liegen, ein
Charakter, der nicht wohl ausreicht, eine eigene Familie oder gar
Unterordnung daraus zu bilden.


Truncatella Risso.

Schale fast cylindrisch, regelmässig oben abgebrochen und
wieder zugeheilt, fast immer in vertikaler Richtung gerippt; Mündung
länglich, vertical stehend. Mundsaum verdickt, stumpf, mehr oder
weniger zusammenhängend, Aussenrand nach oben zurücktretend.
Deckel dünn, hornig, mit kaum erkennbarer Windung.


Truncatella valida Pfr.


Zeitschr. f. Malak. 1846 S. 182; mon. auriculac. p. 184; Küst. Chemn. ed. nov.
Truncatella 2., 19—23.


Testa rimata, regulariter subattenuata, solida, costis elevatis,
parum flexuosis, interstitia subaequantibus, obtusis sculpta, rubicunda
vel pallide flava; anfractus superstites 5, modice convexi, ultimus
basi arcuatim compresso-carinatus; apertura oblique ovalis, superne
angulata; peristoma duplicatum, crassiusculum, angulo supero pau-
lulum solutum.


Long. 9, diam. 3; apert. alt. sive long. 3, lat. 2 Mill.


Singapore am Strand gefunden. Malakka, Traill (Pfr. l. c.).


Molukken, Insel Tawalli nördlich von Batjan.


Insel Timor bei Kupang, am Strand auf einem Felsblock, der
von den Wellen bespült, aber nicht überspült wird, in Gesellschaft
einzelner Landpflanzen, wenige Fuss über den letzten Meerschnecken
(Litorinen).


Auch in Neu-Kaledonien und auf den Philippinen. Die grösste
Art ihrer Gattung.


[163]des indischen Archipels.

Truncatella scalaroides m.


Monatsberichte der Akademie, Berlin, 1864, Febr. S. 119; Pfr. mon. pneum.
suppl. II. p. 7.


Testa rimata, regulariter attenuata, solidula, costis compressis
paulum flexuosis, interstitia haud aequantibus sculpta, albida?; anfr.
superstites 4?, ultimus basi in cristam distinctam compressus; apertura
piriformis?, peristoma?


(Long. 6?, diam. 2½ Mill.)


Amboina.


Da mein einziges Exemplar noch an der Mündung stark
verletzt, konnte keine vollständigere Beschreibung gegeben werden.
Die schmalen aber scharfen Rippen, durch mindestens doppelt
breitere Zwischenräume getrennt, hat sie mit der polynesischen
Tr. scalariformis Reeve und der Tr. scalaris Michaud gemein, bei
jener ist aber die letzte Windung gar nicht zusammengedrückt,
bei dieser nur sehr schwach und bei beiden greifen die Rippen
zahnartig in die Naht ein, was bei der amboinischen nicht der
Fall ist. Die letzte Windung hat 14 Rippen, wovon die vordersten
flacher werden.


Truncatella marginata Küst.


Küst. Chemn. ed. nov. 2., 24—26.; Pfr. mon. auricul. p. 186.


Statt der Rippen nur Knötchen längs der Naht, sonst glatt,
glänzend bernsteingelb; 6½ Mill. lang, 2½ breit.


Insel Labuan bei Borneo und Malakka.


Truncatella aurantia Gould.


Expedit. shells p. 39; Pfr. mon. pneum. suppl. p. 6.


Dicht gegittert, pomeranzengelb.


»Mangsi«, Insel bei Borneo.


Fünfte Unterfamilie Diplommatinacea.

Kleine puppen- oder eiförmige Deckelschnecken mit um-
geschlagenem Mundsaum und meist verengtem letztem Umgang,
nicht selten linksgewunden. Deckel dünn, doch kalkig, mit wenig
Windungen. Nach Benson besteht jedes Auge aus zwei Lappen,
wovon der eine tief in den Fühler eingesenkt ist, der zweite kleinere
einen schwarzen Punct an der Aussenseite des ersten bildet, daher
der Name. Nur in Indien, Polynesien und Australien bis jetzt
gefunden. Pfr. mon. pneum. suppl. p. 9; Semper Journ. Conchyl.
XIII. 1865 p. 289.


11*
[164]Diplommatinaceen des Archipels.
Diplommatina Bens.

Ohne Columellarfalte; Deckel wie oben, tief in die Schale
eingesenkt.


Gruppe Diancta m.

Vorletzte Windung mit einer Einschnürung.


Diplommatina constricta m. Taf. 4., Fig. 15.


Monatsberichte d. Akad., Berl. 1864, Febr. S. 119; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 11.


Testa sinistrorsa, ovata, vix rimata, tenuis, costulis distantibus
tenuibus parum obliquis sculpta, griseo-cornea; anfr. 7, convexi,
sutura profunda discreti, superiores 4 spiram conoideam regularem
apice acutam formantes, antepenultimus valde inflatus, penultimus
aliquanto angustior dorso strictura alba insignis, ultimus valde
descendens, rotundatus, amplitudine inter penultimum et antepen-
ultimum intermedius haud ascendens; apertura fere verticalis, cir-
cularis; peristoma pallide flavum, duplex, externum late reflexum,
interruptum, marginibus callo sat tenui junctis.


Long. 5, diam. in anfr. antepenult. 2½, maj. 2½, in penult. 1,
penult. 1½; apert. incluso perist. 3, excl. 1⅓ Mill.


Insel Ternate an bewaldeten Abhängen.


Die auffallende allgemeine Verengung schon der vorletzten
Windung und ihre circumscripte Einschnürung zeichnet diese Art
vor allen Beschreibungen aus, die mir zu Gesicht gekommen.


Paxillus Adams.

Eine breite horizontale Falte an der Columelle. Deckel noch
nicht bekannt.


Eine Columellarfalte kommt sonst bei den Cyclostomaceen
nicht vor, und man könnte, da bis jetzt die Schale allein bekannt
ist, deshalb auch daran denken, diese Gattung zu den Heliceen,
etwa neben Achatinella, zu stellen. Doch spricht die Verengung
der letzten Windung für nähere Verwandtschaft mit Diplommatina.


Paxillus rubicundus m. Taf. 4., Fig. 17.


Monatsberichte d. Akad., Berl. 1864, Febr. S. 119; Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 13.


Testa sinistrorsa, ovato-conica, imperforata, subtiliter oblique
striatula, sericeo-nitens, aurantiorubescens, apice laetius rubra; spira
conica, acuta; anfr. 8, paululum convexi, sutura mediocri disjuncti,
regulariter accrescentes usque ad penultimum; ultimus hoc paulum
[165]Paxillus rubicundus.
angustior, rotundatus, antice valde ascendens; apertura parum obliqua,
quadrangulo-circularis, tota testae concolor; peristoma duplex, ambo
undique reflexa, internum porrectum, lamina parietali adnata con-
junctum, margine columellari externe sinuatim emarginato, plica
columellari horizontali conspicua, intrante.


Long. 7½, diam. maj. anfr. penult. 4, ultimi 3½, minor anfr.
penult. 3, ult. 2⅔, apert. incluso perist. 2⅔, exclus. 1⅔ Mill.


WBorneo bei Bengkajang (ein Ex.) und bei Singkawang (ebenso).


Die beiden gleichartigen Mundsäume, wovon der innere in
den äusseren eingeschachtelt ist und um mehr als ½ Millim. über
ihn hervortritt, sind so eigenthümlich, dass man daran denken darf,
ob es vielleicht nur eine individuelle Abweichung, wie eine solche
bei Helix nemoralis beobachtet worden ist. (Porro mem. ac. sc. di
Torino, serie II. tom. l. p. 227 fig. 7.)


Paxillus adversus Adams Ann. Mag. n. h. second series, VII.


Pfr. mon. helic. III. p. 586.


Durchscheinend wachsgelb, nur der Columellarrand ausge-
bogen; Mündung verhältnissmässig grösser, Schale schlanker; 6 Mill.
lang und 3 breit, aus Singapore (Adams) und einer kleinen Insel
bei Malakka (Cuming), auch von Borneo bei Sarawak zwischen
Graswurzeln, Traill in Cuming’s Sammlung.


B. Helicinacea.


Augen und Fühler wie bei den Cyclostomaceen, denen sie
auch in der inneren Organisation am meisten zu gleichen scheinen,
aber statt der äusseren Platten in jeder Queerreihe der Radula
eine grosse Anzahl getrennter gleichartiger Zähnchen (Rhipidoglossa).
Hierin gleichen sie einer gut charakterisirten, zahlreichen Familie
von Meerschnecken, den Trochoideen. Der Unterschied wird aber
vermittelt durch die amerikanischen Cyclostomeen, bei denen die
äusseren Platten schon vielfach tief eingeschnitten sind.


Die Schale ist im Allgemeinen der der Gattung Helix ähnlich,
d. h. flach-kreiselförmig oder flach-kugelig, aber in der Regel
durch eine wulstige Auflagerung an der Stelle des Nabels leicht
von Helix zu unterscheiden. Ein schaliger Deckel ohne erkennbare
Spiralwindung, von flacher, halb ovaler Gestalt kommt den meisten
und namentlich allen in unserem Gebiet vertretenen Gattungen zu;
er fehlt aber den amerikanischen Proserpinen.


[166]Helicinen

Diese Familie ist hauptsächlich auf den Inseln der Südsee
und in Amerika zu Hause, im indischen Archipel an der Gränze
ihrer Verbreitung nur wenige und kleine Arten; in Westasien und
Afrika noch nicht beobachtet, in Europa nur durch die kleine
dalmatische Hydrocena Cattaroënsis Pfr. sp. vertreten.


Helicina Lam.

Eine wulstige Auflagerung (Nabelschwiele) von der Columelle
ausgehend und mehr oder weniger über die Basis der Schale ver-
breitet, daher nie genabelt. Keine Zähne, Falten oder Ausschnitte
am Mundsaum. Färbung vorherrschend gelb oder röthlich.


Die Arten des indischen Archipels gehören meist nach Adams’
Eintheilung in diejenige Gruppe, welche er Pachystoma Swains
nennt und durch eine flache gekielte*) Schale mit ausgebogenem
Mundsaum charakterisirt; die Ausbiegung des Mundsaums ist aber
bei den indischen oft so schwach, dass man ihn leicht für gerade
nehmen kann. Nur Eine Art ist ohne Kante.


A) Letzter Umgang gekielt.

Helicina oxytropis Gray. Taf. 4., Fig. 20.


Gray zool. Beechey’s voy. p. 146, 38., 24.; Pfr. mon. p. 395; H. oxystoma Sow.
thes. fig. 139.


Hel. Jagori Pfr. mon. pneum. suppl. II. p. 243.


Testa depresse trochiformis, carinata, solidula, oblique confer-
tim striata, opaca, pallide flava vel rufescens concolor; spira conica,
apice mammillata; anfr. 4½, plani, sutura ultimus carina tumida,
utrinque sulco distincta cinctus, basi paulum convexus, ad aperturam
non descendens; apertura perobliqua, triangularis; peristoma obtusum,
modice incrassatum, margine supero recto, infero breviter expanso;
columella brevis, dilatata, extus obsolete tuberculata, recedens;
callus parvus, circumscriptus.


  • a) Diam. maj. 11, min. 9, alt. 8; apert. long. 5, lat. 4½ Mill.
  • b) » » 9, » 7¾, » 6—7; » » 4, » 3½ »
  • c) » » 8, » 6, » 5; » » 4, » 4 »
  • d) » » 7, » 6, » 4½; » » 3, » 3 »
  • Java? vermuthlich mit Alycaeus Jagori zusammen, F. Jagor (d).

[167]des indischen Archipels.

Südl. Celebes bei Maros auf Kalkboden.


Insel Timor bei Kupang, am Fuss von Kalkfelsen nicht selten;
auch bei Atapupu (b, c).


Molukken, Amboina, am Fuss von Kalkfelsen nahe dem Meere,
seltener.


Die Exemplare in Cuming’s Sammlung ohne Vaterlandsangabe
passen gut; Sowerby nennt Bahia (in Brasilien).


Etwas grössere (a), entschieden gelb gefärbte Exemplare, welche
im Bau vollständig übereinstimmen, hat F. Jagor aus der philippi-
nischen Insel Samar dem Berliner Museum zugesandt. H. acutissima
Sow. kann es nicht sein, da dieser die Ecke zwischen Columellar-
und Basalrand fehlt. H. acuta Pfr. ist lebhafter gefärbt, namentlich
auch gebändert, grösser und nach der Abbildung auch schärfer
gekielt. H. Lazarus Sow. soll gekörnelt sein, und zeigt in der
Abbildung von Pfr. keinen deutlichen Kiel. H. trochiformis Sow.
ist höher und entbehrt der unteren Ecke am Columellarrand. All
diese scheinen übrigens nahe zu einander zu gehören.


Die Grösse wechselt auffallend bei erwachsenen Exemplaren
desselben Standortes. Der Kiel ragt zuweilen schon auf der vor-
letzten Windung so stark hervor, dass er dachziegelartig über die
Naht hervorsteht.


Die Exemplare von Amboina gehören zu den kleineren und
lassen die Furche, welche den Kiel beiderseits gegen den Körper
der Windung abgränzen, kaum oder gar nicht erkennen; sonst
stimmen sie mit denen von Timor überein.


Helicina sculpta n. Taf. 4., Fig. 17.


Monatsberichte der Akademie, Berlin 1864, Febr. S. 120; Pfr. mon. pneum.
suppl. II. p. 236.


Testa depresse trochiformis, carinata, solida, oblique striata et
liris elevatis spiralibus (3—4 supra carinam sitis) sculpta, albida?
concolor; spira convexe conica, obtusa, anfr. 4½, plani, ultimus
carina sat obtusa cinctus, basi convexus, liris subtilioribus notatus,
ad aperturam non descendens; apertura perobliqua, triangularis;
peristoma incrassatum, margine supero recto, infero leviter expanso;
columella brevis, recte descendens et immediatim in marginem
inferum transiens; callus mediocris, circumscriptus.


Diam. maj. 8, min. 6, alt. 5½; apert. long. et lat. 3½ Mill.


Var. minor, liris obsoletis: diam. maj. 7, min. 6, alt. 5; apert.
long. et lat. 3½ Mill.


[168]Helicinen

Timor bei Kupang mit der vorhergehenden: die Abart bei
Atapupu.


Dieser Art fehlt die Bucht der Columelle, welche die vorige
auszeichnete; die Schwiele der unteren Fläche nimmt etwas mehr
Raum ein. Der Hauptunterschied liegt aber in den Spiralleisten,
welche sie mit mehreren Arten gemein hat, wovon auch einige in
der alten Welt leben, z. B. H. Merguiensis Pfr. und H. suavis Pfr.


Helicina suturalis m. Taf. 4., Fig. 18.


Monatsberichte der Akademie, Berlin 1864, Febr. S. 120; Pfr. mon. pneum.
suppl. II. p. 244.


Testa lenticularis, carinata, laeviuscula, nitida, corneoflava
vel rubescens, fascia ex albo et rufo articulata una suturali
alteraque peripherica (in carina) picta; spira obtusa, anfr. 4 plani,
ultimus basi sat convexus, ad aperturam haud descendens; apertura
perobliqua, triangularis; peristoma incrassatum, repandum; columella
perpendiculariter descendens; callus sat magnus, circumscriptus
albidus.


  • Diam. maj. 10, min. 8, alt. 6; apert. long. 4, alt. s. lat. 3½ Mill.
  • » » 8, » 7, » 4; » » 4, » » » 3½ »
  • » » 7, » 6, » 4; » » 3¾, » » » 3 »

Molukken, Amboinagruppe, auf Amboina in Gärten und auf den
Hügeln, Ceram bei Wahai ebenso nicht selten, sowohl nahe am
Strand als auf den Hügeln; Buru an der Nord- und Südküste
(Kajeli und Oki).


Zuweilen verbinden rothe schiefe Striemen die rothen Glieder
der beiden Bänder, so namentlich bei Exemplaren von Kajeli. Ein
noch nicht erwachsenes Exemplar fand ich mit Haaren besetzt,
wovon die längs des Kieles befindlichen sich durch grössere Länge
und platte Gestalt auszeichneten. Verwandt scheint H. taeniata
Quoy und Gaimard von Vanikoro zu sein, doch ist ihre Zeich-
nung anders und es wird ein Zahn an der Columelle angegeben.
Auch Hel. zebriolata Pfr. von Lord Howe’s Island, H. fulgora
Gould von den Schiffer-, H. pallida Gould und Vitiensis Mouss.
(Journ. conch. XIII. 1865 p. 198) von den Fidji-Inseln sind unserer
Art ähnlich, namentlich in der Zeichnung, aber alle weniger flach
und kleiner.


Deckel schief, halbelliptisch, durchscheinend, blassroth, mit
Anwachsstreifen, deren Mittelpunct nahe der Mitte des (geraden)
Columellarrandes liegt.


[169]des indischen Archipels.

Helicina albocincta H. J. Taf. 4., Fig. 21.


Hombron et Jacquinot voy. au pole sud V. p. 46, 11., 36—39.; Pfr. mon. suppl. p. 217.


Testa depresse conoidea, acute carinata, laeviuscula, haud
nitens, rubella vel flava, carina alba; spira convexe conica, obtusa;
anfr. 4½, plani, ultimus basi convexus, ad aperturam haud descendens;
apertura diagonalis, triangularis; peristoma acutum, brevissime ex-
pansum, albidum; columella recta, brevis; callus modicus, circum-
scriptus, albus.


Diam. maj. 6, min. 5, alt. 3½ apert. long. et lat. 3 Mill.


Molukken, Bandagruppe, sowohl auf Banda Neira als Banda
Lonthoir
nicht ganz selten, im Wald, am Boden.


Aruinseln, H. J.


Ich bin nicht ganz sicher, ob meine Bandanesin mit der von
den französischen Naturforschern beschriebenen zusammengehört,
da diese auf ihrer Abbildung etwas mehr niedergedrückt erscheint.
Im Uebrigen passt Alles, und die Aruinseln, ebenfalls eine isolirte
Gruppe kleiner Inseln, sind nicht so weit von Banda entlegen, dass
ihr Fundort uns ganz besonders misstrauisch gegen die Identifizirung
machen müsste. Nur Eines der sechszehn von mir gesammelten
Exemplare hat einen umgebogenen Mundsaum, bei allen anderen ist
er noch gerade.


Helicina Nicobarica Phil. (Zeitschr. f. Mal. 1847 S. 149; Pfr. mon.
p. 402; Chemn. ed. nov. 2., 19—21.) gehört wahrscheinlich auch
hieher. Das Exemplar der Albers’schen Sammlung unterscheidet
sich von meiner Bandanesin nur durch etwas geringere Dimensionen
und ein deutliches, dunkler rothes Spiralband auf dem blassrothen
Grund. Von der charakteristischen weissen Farbe des Kiels, welche
auch dieses Exemplar zeigt, ist aber in der Pfeiffer’schen Diagnose
nicht die Rede und dieser Umstand, wie die Entfernung des Fund-
ortes hält mich noch davon ab, beide zu vereinigen.


Helicina contermina Semper von Luzon ist in Gestalt und Färbung ähn-
lich, aber merklich grösser und der Mundsaum breiter umgeschlagen.


Helicina biconica Mousson in collect.


Cf. H. viridis Lam. Gray zoological Journal I. p. 67 pl. 6., fig. 7. = Sowerby
thes. fig. 67. = Chemn. ed. nov. tab. 9., fig. 11.; Pfr. mon. pneum. p. 397.


Testa conoidea, angulata, subtiliter striatula, nitida, supra
lutea, ad suturam rufo-fasciata, infra laete viridis, zona angulari
lutea; anfr. 4½, apice submammillato, subplani, ultimus supra et
infra aequaliter convexus, callo umbilicari circumscripto lutescente,
[170]Helicinen
minutim ruguloso, immediate ad aperturam fuscorufescens; apertura
parum obliqua, subtriangularis, intus fusca; peristoma expansum,
album, margine supero stricto, solum prope insertionem paulum
arcuato, infero arcuato, columellari perpendiculari, brevi. Operculum
tenue, fuscum.


Diam. maj. 10, min. 7, alt. 6; apert. long. 5½, lat. 5 Mill.


Java, bei Buitenzorg, von Zollinger gefunden. Ein Exemplar
in Mousson’s Sammlung.


Ausgezeichnet durch ihre grüne Farbe.


Lamarck beschreibt eine Helicina viridis von nur zwei Linien
(noch nicht 6 Mill.) Grösse, gekielt und mit einfachem Mundsaum,
aus Haiti. In der That lebt in Haiti eine grüne Helicina, von Pfeiffer
als H. versicolor beschrieben (mon. pneum. p. 383), und zu dieser
gehört ganz zweifellos auch die Abbildung der Lamarck’schen viridis
bei Delessert receuil des coquilles décrites par Lamarck pl. 27., fig. 3.
Lamarck scheint nur unausgewachsene Exemplare vor sich gehabt zu
haben, indem nur auf solche die Worte »angulato-carinata, labro
simplici, acuto« und die angegebene Grösse passen. Die Erwähnung
einer Kante scheint aber Gray verführt zu haben, als Hel. viridis
Lam. eine andere kantige grüne Art, übrigens auch grösser und mit
umgebogenem Mundsaum, zu beschreiben, welche nach Sowerby
aus Cuba stammen soll, aber dort nicht wieder gefunden worden
ist und vielleicht mit Mousson’s biconica zusammenfällt. Ob letztere
aber in der That auf Java einheimisch oder in den botanischen
Garten zu Buitenzorg mit fremden Gewächsen eingeschleppt wurde,
wie es einmal mit Opisthoporus biciliatus geschehen, können erst
weitere Erfahrungen entscheiden.


B) Letzter Umgang stumpf kantig.

Helicina Idae Pfr. Taf. 4., Fig. 19.


Pfr. Proc. z. s. 1856; mon. suppl. p. 206.


Helicina Zoae Pfr. Mal. Blätt. XII. 1865 S. 124.


Testa depresse conoidea, obtuse angulata, oblique subtiliter
striatula, lineis spiralibus impressis distantibus sculpta, nitidula, flava
vel rubella, apice lutea; spira convexe conica, acutiuscula; anfractus 5,
paululum convexi, ultimus peripheria obtuse biangulatus, basi
convexus, ad aperturam paulo descendens; apertura diagonalis,
trilatero-semicircularis; peristoma tenuiter labiatum, acutum, breviter
expansum, albidum; margine columellari brevissimo, recto; callus
modicus, circumscriptus, pallide flavus vel albidus.


[171]des indischen Archipels.

Diam. maj. 8, min. 6¾, alt. 6; apert. long. et lat. 4 Mill.


Amboina, gemeinschaftlich mit H. oxystoma und suturalis.
Wahai auf Ceram mit der vorigen. Schon Frau Ida Pfeiffer brachte
diese hübsche Art von ihrer Fussreise mitten durch Ceram mit.
Halmaheira nach Lorquin bei Pfeiffer.


Helicina Borneensis m.


Monatsberichte der Akademie, Berlin 1864, Febr. S. 120; Pfr. mon. pneum.
suppl. II. p. 238.


Testa parva, globoso-conoidea, obtuse angulata, oblique
leviter striatula, nitida, carnea vel pallide flava, fascia suturali et
altera peripherica opace albis
; spira convexa, obtusa; anfr. 4,
planiusculi, ultimus basi tumidus, ad aperturam haud descendens;
apertura diagonalis, semicircularis; peristoma leviter incrassatum,
levissime expansum, albidum; columella subarcuata, brevis; callus
parvus, circumscriptus, rubicundus.


Diam. maj. 4½, min. 4, alt. 3; apert. long. 1½, alt. s. lat. 2 Mill.


WBorneo, Singkawang, auf bewaldeten Hügeln mit Thonboden.


Deckel dünn, weisslich, halbrund. Mundsaum sehr schwach
umgeschlagen.


Gehört zu den kleinsten Arten der Gattung.


C) Letzter Umgang ohne alle Kante.

Helicina parva Sow. Taf. 4., Fig. 22.


Sow. Proc. zool. soc. 1842; thes. fig. 82.; Pfr. mon. pneum. p. 367.


Helicina pulla Martens Malakol. Blätter X. 1863 S. 86 (hier ist der Mundsaum
fälschlich nach jüngeren Exemplaren als gerade angegeben); Pfr. mon. pneum.
suppl. II. p. 218.


? Helicina guttula Pfr. Mal. Blätt. XII. 1865 S. 124.


Testa globosa, leviter striatula, nitida, lutea vel rubella, spira
convexo-conica, brevis, obtusa; anfr. 4, sutura mediocriter impressa,
superiores vix convexi, ultimus rotundatus, basi inflatus, ad aper-
turam descendens; apertura parum obliqua, semicircularis; peristoma
breviter reflexum, prope suturam rectum, albidum; margo columellaris
brevissimus: callus sat magnus, gibbus, luteus.


Diam. maj. 7, min. 5½, alt. 5; apert. long. 2, lat. s. alt. 3½ Mill.


  • a) lutea, apice rubicunda.
  • b) aurantiorubens, basi et apice lutea.

Weichtheile blass schwefelgelb, Fühler sehr lang und dünn,
die Augen an deren Basis nach aussen, gross. Deckel halb elliptisch.
dünn, weisslich.


[172]Helicina parva.

Molukken, Ternategruppe. Insel Batjan (Farbenspielart a) und
Halmahera selbst bei Dodinga (Spielart b).


Insel Zebu (Philippinen), auf den Blättern von Sträuchern,
Cuming.


Beide Spielarten verhalten sich vielleicht zu einander, wie
die gelbe und die rothe unserer Helix nemoralis und hortensis.


Der Mundsaum ist am unteren und mittleren Theil mässig
breit umgeschlagen, was aber nach oben zu rasch abnimmt, so
dass er an seinem oberen Ende bei der Naht schon ganz gerade ist.
Helicina electrina Pfr. Proc. z. s. 1859 p. 28; mon. pneum. suppl. II.
p. 226 scheint dieser Art ähnlich, aber durchsichtig zu sein. Pfeiffer
l. c. gibt die Aruinseln, Wallace selbst, Proc. z. s. 1865 p. 414.
Batjan als Heimat an.


C. Helicea.


Die Heliceen im weiteren Sinne (Limax und Helix O. Fr. Müll.,
Pulmonata terrestria Cuv., Geophila Fer., Stylommatophora Ad.
Schmidt), durch das Vorhandensein von vier Fühlern, deren oberes
Paar an der Spitze die Augen trägt, vor allen anderen Mollusken
ausgezeichnet, unterscheiden sich noch ferner wesentlich von den
Cyclostomaceen durch die Abwesenheit eines bleibenden organischen
Deckels, die grosse, unbestimmte Anzahl gleichartiger Zähnchen
jeder Queerreihe der Radula oder Zunge (Musioglossa) und die
Vereinigung beider Geschlechter in Einem Individuum. Sie bilden
den wesentlichsten Theil einer eigenen Ordnung, der Pulmonata im
Sinne von Cuvier (Pulmonata inoperculata oder Gymnostoma auct.),
welche in ihrer Organisation, abgesehen von den Respirationsorganen,
den Cyclostomaceen ferne steht, und auch unter den Meermollusken
nur an die tiefer stehenden Tectibranchia Cuv. (Bulla, Aplysia) sich
anschliesst.


Die früher allgemeine Eintheilung in zwei besondere Familien.
Limaceen ohne äussere Schale, und Heliceen mit solcher, ist nicht
mehr haltbar, ebensowohl wegen der mannichfaltigen Uebergangs-
formen zwischen beiden, als wegen der gleichen Unterschiede in
Kiefer und Zunge innerhalb beider. Die Untereintheilung haupt-
sächlich nach der Form der Kiefer scheint das Passendste zu sein
und am meisten Zukunft für sich zu haben; ich mochte sie aber
hier nicht ganz streng durchführen, weil der Kiefer von einigen
[173]Kiefer der Heliceen.
Gruppen noch nicht bekannt und damit eine Auftheilung der bis-
herigen Gattung Helix in solche mit grob geripptem und solche
mit fein gestreiftem Kiefer noch nicht möglich ist. So bleibt mir
nur übrig, die abnehmende Ausdehnung des freien Mantels und die
zunehmende des Gehäuses nochmals als Leitfaden für die Reihen-
folge der Gattungen zu nehmen, ohne dass ich darum einen absoluten
Werth darauf legen wollte.


Die Heliceen zeigen nämlich wichtige Unterschiede in der
Beschaffenheit der Kiefer und der Zungenzähne; die Kiefer sind
bald glatt (Oxygnatha Mörch), bald mit mehr oder weniger starken
und zahlreichen senkrecht herablaufenden Leisten (Odontognatha)
oder auch nur Streifen (Aulacognatha) versehen. Minder wichtig
d. h. mit der natürlichen Gruppirung nach den Schalen minder
übereinstimmend ist das Vorhandensein eines mittleren Vorsprunges
bei den glatten, der Grad der Krümmung bei den gestreiften Kiefern.
Die hauptsächlichsten Differenzen, welche ich an den von mir in
Ostasien gesammelten Arten beobachtet habe, sind in folgendem
Holzschnitt dargestellt:


[figure]
Figure 2. 1.

Helicarion suturalis.
2. Nanina citrina.
3. — distincta.
4. — rareguttata.
5. — amphidroma.
6. Trochomorpha Batjanensis.
7. Helix ptychostyla.
8. — zonalis.
9. — zonaria.
10. — pubicepa.
11. Helix argillacea.
12. — unguiculastra.
13. — peliomphala.
14. — Cochlostyla metaformis.
15. — Bulimus contrarius.


Die Zähnchen der Zunge oder Reibplatte (radula) sind stets
in grosser Anzahl vorhanden, in Queerreihen geordnet; es sind
Plättchen mit emporragenden, nach rückwärts gekrümmten Spitzen,
das mittelste jeder Queerreihe symmetrisch, meist etwas schmaler
und kleiner, die seitlichen unsymmetrisch, weil dem mittleren sich
[174]Zungenzähne der Heliceen.
zuneigend, und je weiter nach aussen liegend, desto mehr un-
symmetrisch. Bei den beobachteten Aulacognathen (Helix) ist der
nach rückwärts gerichtete Fortsatz wenig spitzig und ohne Seiten-
spitzen, die äussersten Plättchen von den der Mitte näheren haupt-
sächlich nur durch die Kürze dieses Fortsatzes verschieden. Bei
den Oxygnathen (Vitrina, Helicarion, Nanina) ist dieser Fortsatz
immer länger und die äussersten Plättchen sehr schmal und zahlreich,
daher zusammen das Ansehen eines Kammes gebend, wie bei den
Rhipidoglossen. Die hauptsächlichsten Formverschiedenheiten, die
mir vorgekommen, sind hier dargestellt.


[figure]

a) Mittlere symmetrische Platte;
b) eine der seitlichen, noch der Mitte näheren;
c) eine der äussersten Seitenplatten;
d) dieselbe umgelegt, so dass der Fortsatz im Profil erscheint.
1. Vitrina Siamensis.
2. Helicarion suturalis.
3. Nanina amphidroma.
4. Helix ptychostyla.
5. Helix Japonica.
6. Helix zonaria.
7. Cochlostyla metaformis.


NB. Auch bei 1—3 reicht in den Platten der vordersten
Reihen der Fortsatz rückwärts nicht über die Basis der Platte
zurück, wohl aber in den folgenden Reihen, die daher zur Abbildung
benutzt wurden; vielleicht ist er in den vordersten schon mehr
abgenützt.


[175]Gattung Vaginulus.
Vaginulus Fer.

Veronicella Blainville 1817, ganz unrichtig beschrieben, Vaginulus Ferussac hist.
nat. des mollusques 1821 und der meisten späteren Systematiker, von Latreille
Deshayes und Anderen zu Vaginula umkorrigirt, ebenso bei Humbert in den
Mémoires de la société de physique et d’histoire naturelle de Génève XVII. 1.
1863 p. 120. Veronicella wiederhergestellt von Gray, Adams gen. moll. und
Keferstein, in v. Siebold’s und Köllcker’s Zeitschrift für wissenschaftliche
Zoologie XV. 1863 S. 118.


Nacktschnecke von platt-länglicher, vorn und hinten ab-
gerundeter Gestalt. Der Mantel erstreckt sich über die ganze Länge
des Thieres, dessen Körper daher von oben ganz gleichmässig
erscheint; unten wird der schmale Fuss (Sohle) nach vorn und
hinten ein wenig, auf beiden Seiten weit vom Mantel überragt.
Kopf im Zustand der Ruhe unter dem Mantel verborgen, obere
Fühler länger, mit Augenknöpfen an der Spitze, untere kürzer, am
Ende zweilappig. Gemeinschaftliche Athem- und Analöffnung ganz
hinten in der Mittellinie an der Unterseite des Mantels, hinter und
über dem Fussende. (Diese Lage unterscheidet die vorliegende
Gattung von allen anderen Landschnecken.) Der Kiefer ist aus
mehreren seitlich übergreifenden Stücken gebildet (s. die Abbildung
bei Keferstein), einigermaassen also ähnlich dem von Orthalicus.


Die beiden genannten Arbeiten von Humbert und Keferstein
geben die besten eingehenden Untersuchungen über diese Gattung,
welche zuerst ihrem äusseren Charakter nach von Ferussac richtig
dargestellt und definirt wurde; ich gebe daher auch seinem Namen
den Vorzug vor dem Blainville’schen, der auf einer nicht nur höchst
unvollständigen, sondern auch positiv falschen Beschreibung (Er-
wähnung eines Schalenrudiments und spiralen Nuclens) beruht, so
dass die Identität beider trotz Blainville’s eigener Versicherung noch
zweifelhaft erscheinen muss und wenn Blainville auch in der That ein
Thier der vorliegenden Gattung vor sich hatte, dieselbe doch aus
seiner Beschreibung und Abbildung nicht wieder zu erkennen war.


Die Arten dieser Gattung leben, wie unsere Nacktschnecken,
am Fusse der Bäume, unter Moos und Steinen, und kriechen nur
bei feuchtem Wetter herum. Ich sah sie nie den Hals so weit
verlängern, wie in Ferussac’s Abbildung planche 8b., fig. 1. von
V. Taunaysii, sondern höchstens wie bei fig. 2. Es sind ächte
Landschnecken, die nichts mit dem Meere zu thun haben, während
ich die Onchidien, welche so oft damit zusammengestellt wurden,
[176]Gattung Vaginulus.
stets nur in unmittelbarer Nähe des Meeres, unter Steinblöcken,
die von der Fluth noch erreicht wurden und aller Landpflanzen
baar waren, gefunden habe, sie also für Litoralschnecken, analog
den Litorinen, halten muss.


Die einzelnen Arten sind schwer zu unterscheiden, haupt-
sächlich bis jetzt nur nach den kleinen Modificationen in der
Körnelung des Mantels und nach der Färbung. Ob eine detaillirte
Vergleichung der Zähnchen und des inneren Baues überhaupt sichere
Unterschiede für die Arten ergeben wird, ist abzuwarten, doch im
Voraus nicht allzuviel davon zu hoffen. Die Maasse des Körpers
sind am lebenden Thier in einem mittleren Zustand zwischen Aus-
streckung und Zusammenziehung genommen, also grösser als bei
denselben Exemplaren in Weingeist; die der Fühler bei der grössten
Ausstreckung, die ich beobachtet.


Vaginulus Hasselti m. Taf. 5., Fig 4. (und 2.)


? Onchidium molle van Hasselt, Algemeene Konst en Letterbode 1823 p. 243,
übersetzt in Ferussac’s Bulletin universel 1824; hinterlassene Abbildungen von
v. Hasselt, Taf. 14., Fig. 3., copirt in Ferussac’s hist. nat. pl. 8e., fig. 8. und
beschrieben ebenda vol. II. p. 968 unter dem Namen Vaginula mollis Hasselt.


? Veronicella mollis (Hasselt) Keferstein l. c. p. 118.


Pallium supra minutim et confertim granulosum, non carinatum,
castaneum, maculis punctisque nigrofuscis confertis marmoratum,
striga mediana aurantia parum distincta notatum; infra pallide flavo-
griseum, irregulariter nigro-adspersum; pes flavidus. Tentacula
superiora nigra, inferiora pallida.


β) Pallium supra maculis rarioribus, infra nullis.


  • a) Pallii long. 70, lat. 28, pedis lat. 11, long. tentac. sup. 7, inf. 4 M.
  • b) » » 55, » 13, » » 4, » » » 7, » 2 »
  • c) » » 30, » 9, » » 3, » » » 3, » ? »
  • d) » » 36, » 10, » » 5, » » » ? » ? »

Sumatra, im Binnenland des oberen Musi bei Kepahiang (a).


Borneo, ebenfalls im Binnenland des westlichen Theils, bei
Bengkajang und auf der Insel Pulo Matjan im Binnensee Danau Sriang.


Molukken, Amboina (c, d) und Banda (β, b).


? Java. Hasselt gibt sein Onchidium molle aus »dem süssen
Wasser in der Umgebung von Batavia« an, was gegen die Fundorte
seiner anderen Arten in den höheren Bergen bedenklich absticht.
Zugleich scheint der Artname molle einen Unterschied in Sculptur
oder Consistenz des Mantels gegen die anderen Arten anzudeuten.
Beide Umstände machen es mir verdächtig, dass sein Onchidium
[177]Weitere Arten.
molle ein ächter Vaginulus sei. In der von ihm gegebenen Abbildung
ist nichts von Granulation zu erkennen, der orangegelbe Rücken-
streifen vorhanden, die unteren Fühler, in der Hauptfigur einfach,
sind in der Nebenfigur richtiger zweispaltig gezeichnet, die schwarzen
Puncte erscheinen gleichmässiger und regelmässiger rund als bei
meinen Exemplaren. Keferstein gibt nichts Näheres über die von
ihm so gedeutete Art an, welche er von Bleeker erhalten.


V. maculatus Templeton, von Ceylon, Ann. mag. n. h. 1858 und
Humbert l. c. fig. 3., scheint sich durch eine Mittelkante an der Stelle
des Farbenstreifens und durch mehr graue als braune Farbe zu
unterscheiden; im Uebrigen ist er sehr ähnlich.


Vaginulus maculosus (Hasselt sp.).


Onchidium maculatum Hasselt loc. cit. ohne Beschreibung; tab. inedit. 14., fig. 10.
kopirt bei Ferussac pl. 8E., fig. 9., und beschrieben unter dem Namen Vagi-
nula maculosa, Text II. S. 968.


Braun mit hellerem Rande und ungleichmässigen schwarzen
Flecken, ohne Mittelstreifen. 75 Mill. lang, 15 breit.


Westl. Java bei Tjihanjavar (vermuthlich Tji-andjawar, einem
jetzt zerstörten Dorfe am Berge Gede), 1000—4000′ hoch, v. Hasselt.


Vaginulus punctatus Hasselt sp.


Onchidium punctatum Hasselt l. c., tab. inedit. fig. 8., copirt in Ferussac pl. 8E., fig. 7.


Kastanienbraun mit sehr zahlreichen dicht gedrängten schwar-
zen Puncten, ohne Rückenstreifen, aber, wie es scheint, mit einer
schwachen Rückenkante. 38 Mill. lang, 7 breit.


Westl. Java, in der Nähe von Buitenzorg, in derselben Höhe,
v. Hasselt.


Vaginulus Bleekeri Keferstein sp.


Veronicella Bl. Keferst. l. c. S. 125, Taf. 9., Fig. 1. 2.


Gleichmässig fein granulirt, oben und unten gleich dunkel
braunschwarz, oben mit zerstreuten (wenig zahlreichen) schwarzen
Flecken (32 Mill. lang, 16 breit), nur nach Spiritusexemplaren
bekannt.


Java, ohne näheren Fundort, Bleeker.


Vaginulus viridialbus Hasselt.


Onchidium v. Hasselt l. c. fig. 9. = Fer. pl. 8E., fig. 6.


Hell gelbbraun mit zahlreichen feinen grünen Strichen, 78 Mill.
lang, 18 breit.


Westl. Java, bei Kapangdangan (?), in derselben Höhe, v.
Hasselt.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 12
[178]Philomycus = Meghimation.
Philomycus Rafinesque (Meghimation Hasselt).

Nacktschnecke, deren Mantel die ganze Oberseite des Leibes
bedeckt und nur durch eine schmale Seitenfurche vom Fusse getrennt
ist, ohne denselben in der Breite zu überragen. Athemloch seitlich.


Philomycus striatus Hasselt sp.


Meghimation str. Hasselt Algemeene Konst-en Letter-Bode 1823 p. 232, über-
setzt in Ferussac’s Bulletin des sciences naturelles 1824 p. 82; Hasselt tab.
inedit. 14., 2., copirt in Ferussac’s hist. nat. d. moll. II. pl. 8 E., fig. 1. und
Gray fig. moll. an. p. 276, fig. 6.; Keferstein, Mal. Blätt. XIII. 1866, p. 67
Taf. 1., Fig. 1—4.


Weiss, mit fünf schwarzen Längsstreifen, lebend bis 40 Mill.
lang. Die mir vorliegenden Spiritusexemplare sind 21 Mill. lang,
5 breit und ebenso hoch. Der Mantel bedeckt nicht völlig den Kopf,
aber reicht bis zum Schwanzende. Athemloch rechts, nur 3 Mill.
hinter dem vorderen Mantelende. Gesicht runzelig wie bei Arion.
Obere Fühler vollständig zurückgezogen, untere kaum sichtbar.
Hinter dem rechten oberen Fühler eine grössere Oeffnung (Ge-
schlechtsöffnung). Keine Schleimpore erkennbar. Mantel mit fünf
noch in Weingeist tiefschwarzen Längsbändern, das mittlere und
die oberen seitlichen breit, die unteren seitlichen nahe dem Mantel-
rand schmal. Athemloch zwischen dem oberen und unteren seitlichen.
Kiefer glatt, mit kleinem Zahn.


Java, in den Urwäldern der höheren Gegenden, Hasselt. Ich
habe diese Nacktschnecke auf unserer Landreise im mittleren Java
wiedergefunden und an Professor Keferstein zur anatomischen Unter-
suchung mitgetheilt.


Parmarion H. P. Fischer.

Der Mantel, etwa die Hälfte der Körperlänge einnehmend,
ist vorn flach, hinten convex und enthält hier eine flache, nicht
spiralgewundene Schale mit Epidermis, welche durch eine Spalte
des Mantels theilweise zu Tage tritt. Hinteres Körperende zusammen-
gedrückt, gekielt, der Kiel abgestutzt endend in eine grosse Schleim-
drüsenöffnung. Kiefer glatt, mit mittlerem Vorsprung (wie bei
Vitrina und Limax).


Parmarion pupillaris Humbert. Taf. 5., Fig. 7. 8. Taf. 12., Fig. 3.


Parmacella punctata, Hasselt Algemeene konst-en letterbode 1823 p. 232, tab.
inedit. 19.


[179]Parmarion pupillaris.

? Limax problematicus Ferussac hist. nat. pl. 8 F., fig. 13—17.; Girasia? probl. Gray
catal. pulmonata Brit. Mus. 1855 p. 62; Rigasia probl. Gray Adams gen. II. p. 640.


Parmarion pupillaris Humbert, Mémoires de la société de physique et d’histoire
naturelle de Génève, Bd. XVII. 1863 p. 109, tab. fig. 1.


Dieses Thier erscheint im Leben wie eine Nacktschnecke, in
Weingeist wie ein Helicarion oder eine Vitrina. Als ich das Thier
im Freien an bemoosten Mauern und Steinen kriechend fand, lagen
die Ränder der Mantelspalte dicht an einander an, so dass von der
Schale nichts zu sehen war; in einer Schachtel aufbewahrt, klafften
sie, vermuthlich aus Mangel an hinreichender Feuchtigkeit, bald mehr
oder weniger aus einander, eine schmal eiförmige Lücke bildend, in
welcher die bernsteingelbe Schale zum Vorschein kam. In Spiritus
hat sich der Mantel so stark zusammengezogen, dass er nur noch
einen schmalen Kranz rings um die Schale bildet, und diese leicht
ohne Verletzung abgehoben werden kann, ja bei einigen Exemplaren
von selbst abgefallen ist. Der Mantel bildet alsdann einen auf-
gebogenen freien Rand, der in länglich-ovalem Umfang den Ein-
geweidesack umgibt, und an der rechten Seite die Athemöffnung
enthält, von der aus wie bei Limax, Philomycus u. a. ein Schlitz
zum Mantelrand geht. Am lebenden kriechenden Thier ist der
vordere flache Theil des Mantels ungefähr eben so lang als der
hintere, gewölbte, welcher die Schale enthält, an Spiritusexemplaren
nur noch etwa halb so lang. Kopf und Hals können beim lebenden
Thier weit vorgestreckt werden, und sind auch in Spiritusexemplaren
nicht unter dem Mantelrand verborgen, sondern der Kopf steht
gerade noch hervor, so dass die durch die eingezogenen Fühlfäden
hervorgebrachten Vertiefungen ohne Aufhebung des Mantelrandes
sichtbar sind. Die zwei Fühlerpaare verhalten sich ganz wie über-
haupt bei den Heliceen, die oberen tragen runde Knöpfe mit Augen-
puncten, die unteren sind weit kürzer und enden stumpf. Zwischen
den Fühlern eine erhabene mittlere Längslinie, jederseits von einer
Furche begränzt, im Gesicht vier bis fünf senkrechte Längswulste,
in die wulstigen Lippen übergehend. Mantel und Seiten des Fusses
leicht granulirt; Fussrand durch eine doppelte Furche nach oben
abgegränzt, darunter mit vielen senkrechten vertieften Strichen, wie
bei Arion. Oeffnung der Schleimdrüse am hinteren Ende fast senk-
recht stehend, birnförmig, sehr in’s Auge fallend, von einem er-
habenen wulstigen Rand umgeben. Färbung hellbraun oder hellgrau,
mit verschiedenartiger dunklerer Zeichnung.


12*
[180]Parmarion pupillaris.
  • a) var. punctata. Mantel einfarbig braungrau. Kopf und Hals
    schwärzlich. Seiten des Fusses mit nicht sehr zahlreichen
    kleinen runden schwarzen Flecken besät. Fussrand mit senk-
    rechten schwärzlichen oft paarweise genäherten Strichelchen.
    Fusssohle in der Mitte heller, nach beiden Seiten dunkler.
  • b) var. marmorata. Taf. 5., Fig. 7. Mantel hellbraun, rothbraun
    marmorirt. Seiten des Fusses mehr grau, mit feiner schwärz-
    licher Netzzeichnung. Längskiel des hinteren Körperendes
    orangegelb. Kopf und Fühler hellbraun.
  • c) var. vittata. Taf. 5., Fig. 8. Röthlich braungrau. Obere
    Fühler etwas dunkler, ein Längsstrich hinter jedem derselben,
    ein hakenförmiger Streifen jederseits auf der vorderen Mantel-
    hälfte und einzelne Flecken auf der hinteren, ferner ein
    Längsband jederseits am hinteren Theil des Fusses und die
    senkrechten Strichelchen des Fussrandes schwarz.

Schale, Taf. 12., Fig. 3., eine dünne weisse Kalkplatte, auf
der Oberseite vollständig, auf der Unterseite theilweise vom linken
(oder Columellar-) Rande aus mit einer glänzenden dunkel bern-
steingelben Epidermis bedeckt, welche am vorderen und rechten
(Aussen-) Rande sich über die zu Grunde liegende Kalkplatte hinaus
verlängert. Sie ist kaum etwas gewölbt und ihr Umfang bildet ein
längliches Viereck mit abgerundeten Ecken. Die deutlich vortretenden
Anwachsstreifen bezeichnen die hintere linke Ecke als ältesten
Theil und somit den linken als Columellar-, den rechten als
Aussenrand, den vorderen als Basalrand. Die ganze Schale erinnert
auffallend in Form und Bau an diejenige von Aplysia, welche ja
auch im Mantel steckt und durch ein mittleres Loch in demselben
ein wenig zu Tage kommt. Beschreibung und Abbildung der Schale
ist nach var. vittata, ich finde aber keinen Unterschied in derselben
bei den anders gefärbten Abarten.


Java, in den Berggegenden, Hasselt und zwar fand ich im west-
lichen Theil der Insel, bei Sindang-laya oberhalb Buitenzorg, 3400′ hoch,
var. vittata, bei Tji-surupan unweit Bandong (Preanger-Regentschaften),
circa 4000′ hoch, var. marmorata, im östlichen Theil, bei Modjopahit
unweit Modjokerta, Residentie Surabaja, var. punctata; Zollinger bei
Litjin über Banjuwangi die von Humbert l. c. beschriebenen Exem-
plare; Hasselt var. a) am Abhange des Berges Salak beim Bache Tapos.


Ich habe den von Humbert gewählten Namen beibehalten,
da von ihm diese Schnecke zum ersten Mal kenntlich, und soweit
[181]Gattung Parmarion.
nach Spiritusexemplaren möglich, vollständig beschrieben wurde.
Doch reicht ihre Litteratur weiter zurück; es scheint mir nämlich
gar keinem Zweifel unterworfen, dass dieses die Parmacellen sind,
von denen van Hasselt 1. c. berichtet: »sie haben eine Spalte in der
Bekleidung, welche die kleine Schale von oben bedeckt; diese Spalte
ist gewöhnlich sehr eng geschlossen, kann aber nach dem Willen
des Thieres sich sehr weit öffnen, wodurch die Schale ganz zum
Vorschein kommt«. Hasselt unterscheidet drei Arten unter den
Namen Parmacella punctata, taeniata und reticulata, welche sich
offenbar auf verschiedene Zeichnung der äusseren Weichtheile be-
ziehen. Ich habe diese Schnecke an drei verschiedenen Orten auf
Java gefunden und stets in etwas verschiedener Zeichnung, diejenigen
derselben Localität unter sich übereinstimmend, begnüge mich aber
vorerst, da die Schale keine Unterschiede zeigt, dieselben nur als
Varietäten aufzuführen; vielleicht sind auch Hasselt’s Arten nur Farben-
varietäten und namentlich seine reticulata mit meiner var. marmorata
zusammengehörig. Hasselt stand mit Ferussac in Communication
und es ist mir nicht unwahrscheinlich, dass des letzteren Limax
problematicus auf einem von Hasselt erhaltenen Exemplar beruht,
wie ja auch bei Vaginulus viridi-albus in der Tafelerklärung Hasselt
nicht genannt ist, obwohl offenbar dessen Onchidium viridi-album
zu Grunde liegt; die Abbildung nach einem Spiritusexemplar passt
hinreichend, von Zeichnung ist nichts zu sehen. Diesen Limax
problematicus, nebst dem ähnlichen L. extraneus, welcher aber noch
in Spiritus eine weit kleinere Oeffnung des Mantels zeigt, hat Gray
erst in seine Gattung Girasia von 1855 gesetzt, deren Charakteristik
grossentheils ganz gut auf unsere Schnecke passt, nur nennt Gray
drei Halsfurchen, eine mittlere und je eine seitliche, während die
unsrigen eine erhabene Leiste in der Mittellinie des Scheitels zeigen;
die Arten sind vom indischen Festland. Später (1858?) hat Gray
für die zwei erwähnten nur aus Ferussac’s Abbildungen bekannten
Schnecken eine eigene Gattung errichtet, Namens Rigasia (Anagramm
von Girasia); diese dürfte demnach ganz zusammenfallen mit Par-
marion von Paul Fischer, Actes de la société linnéenne de Bordeaux,
1855, auf die algierische Parmacella Deshayesii gegründet, falls
nämlich letztere von Moquin-Tandon herrührende Art in der That
nicht mit den südfranzösischen Arten desselben Autors, Parmacella
Valenciennii und Gervaisii, sondern mit der javanischen Schnecke
generisch übereinstimmt, wie Humbert 1. c. annimmt. Der Name
[182]Weitere Arten von Parmarion.
Parmarion deutet auf Parmacella und Arion (wegen der Schleimpore),
die Bezeichnung pupillaris vergleicht den Mantelspalt nicht unpassend
mit der Pupille des Auges.


Parmarion taeniatus Hasselt sp.


Parmacella t. Hasselt l. c. tab. inedit. 18., fig. 1.


Klein, weiss, mit dunklem Seitenstreifen. Aus den Wäldern
des Salak (zwischen Buitenzorg und den Preanger-Regentschaften).
Parmarion reticulatus Hasselt sp.


Parmacella r. Hasselt l. c. fig. 2.; Meghimation reticulatum Ferussac pl. 8 E., fig. 2.


Klein, braun mit schwarzer netzartiger Zeichnung, ebendaher.


Professor Mousson besitzt zwei weitere Schalen derselben
Gattung, im östlichen Java, zu Litjin, Residenzschaft Banjuwangi,
von Zollinger gesammelt, welche möglicherweise mit den von Hasselt
beschriebenen Thieren artlich zusammengehören; sie unterscheiden
sich in folgendem von der oben beschriebenen Schale:


Parmarion luteus Mouss. collect.


Schale stärker, mehr convex, und blassgrüngelb gefärbt.


Parmarion planus Mouss. collect.


Schale ganz flach und dünn, die Kalkschichte bei dem einen
Exemplar kaum merklich, der Umriss wesentlich derselbe,
aber durch Vorstehen der häutigen Verlängerungen, welche
bei den oben beschriebenen Exemplaren an die Unterseite
der Schale angelegt erscheinen, wird er breiter, fast rauten-
förmig.


Helicarion Fer.

Dünne, glasartige, flachrunde Schale mit wenig Windungen
und weiter einfacher Mündung, beim lebenden Thier auf beiden
Seiten von einer Verlängerung des Mantels mehr oder weniger
vollständig umhüllt. Ausserdem erstreckt sich der Mantel nach vorn
über den Rücken des Thieres weiter als die Schale. Am hinteren
Ende des Fusses eine abgestutzte Stelle, die Oeffnung einer grösseren
Schleimdrüse bezeichnend. Kiefer glatt, gebogen, mit mittlerem
Vorsprung. Die seitlichen Zähne der Radula sehr zahlreich, lang
und schmal wie bei Vitrina.


Unterscheidet sich durch die Spiralwindungen der Schale von
Parmarion, durch die Grösse der Mantellappen von Nanina.


Diese Gattung wurde zuerst von Ferussac nach Spiritus-
[183]Gattung Helicarion.
exemplaren aus Neuholland aufgestellt; sie ist, so viel wir bis jetzt
wissen, von Hinterindien bis zur südöstlichen Küste Neuhollands
verbreitet.


Die Verlängerungen des Mantels, soweit sie noch an Spiritus-
exemplaren erkennbar sind, stimmen zwischen meinem Helicarion
suturalis und dem Helicarion Freycineti Fer., Voyage de l’Uranie,
zool. 67., 1., recht gut überein, ebenso aber auch die des lebenden
H. suturalis mit denen von Vitrina flammulata Q. G. voyage de
l’Astrolabe, moll. 11., 5. Ich kann daher Gray’s Unterscheidung
der Gattung Vitrinella (später von Albers zu Medyla umgetauft) von
Helicarion nicht beistimmen. Dass die Mantellappen bei Vitrinella
relativ kleiner sind, als bei Helicarion, kann bei dem enormen
Wechsel, dem dieselben während der verschiedenen Lebenszustände
bei demselben Individuum ausgesetzt sind, nicht schwer in die
Waagschale fallen.


Helicarion suturalis n. sp. Taf. 12., Fig. 2. Taf. 5., Fig. 9. a. b. c.


Testa subglobosa, striatula, nitidissima, luteo-viridula; ad
suturam distinctius striata et zona opaca alba picta
; spira
brevis, convexa, obtusa; sutura profundiuscula, marginata; anfr. 4,
ultimus rotundatus; apertura subdiagonalis, ampla, lunato-rotundata;
margo columellaris subperpendicularis, basalis recedens, perarcuatus,
margo superus antrorsum rotundatus, ad suturam recedens.


  • a) Diam. maj. 15, min. 12, alt. 10; apert. long. 9, lat. 8½ Mill.
  • b) » » 20, » 15½, » 12; » » 11½, » 10½ »

Molukken, Insel Buru bei Oki, im Wald, am Boden (a).


Auch in Mousson’s Sammlung, als von Teysmann aus den
Molukken erhalten (b).


Die Schale ist sehr ähnlich der Vitrina bicolor Beck, Pfr.
von den Philippinen, aber zählt bei gleicher Grösse eine Windung
mehr. Ein Exemplar ist ganz undurchbohrt, ein anderes zeigt eine
ganz enge Perforation. Die Farbe der frischen Schale ist zart
blassgelb, die Nahtbinde weisslich, nach aussen etwas rothbraun.


Aeussere Weichtheile hellbraungrau, die Oberseite des Halses
(vor dem Mantel) rothbraun mit jederseits einem schwärzlichen
in die Fühler endigenden Strich. Der Mantel ragt über die
Schale hervor und bedeckt sie während des Kriechens theil-
weise; nach vorn bildet er einen flachen, schildförmigen Lappen,
der auf dem Halse des Thieres aufliegt, etwas körnig, braun-
gelb, weiss gesprenkelt; von der linken Seite aus legt er sich
[184]Helicarion
meist über die Unterseite der letzten Windung und hüllt noch
einen Theil des Aussenrandes der Schale ein, von der rechten
Seite aus bedeckt er meist die ältere Hälfte der letzten Windung
und das ganze Gewinde. Das pulsirende Herz ist deutlich durch
die Schale sichtbar. Fuss ziemlich lang, blassgelb, nach hinten
zusammengedrückt, an den Seiten tief gefurcht, sein Rand durch
eine doppelte Furche abgetrennt; sein hinterer Theil zeigt oben
einen etwas unebenen blässer gefärbten Kiel, welcher in eine
Art übergeneigtes Hörnchen endigt, dessen hintere Seite von der
ansehnlichen Schleimpore eingenommen wird. Thier lebhaft, nicht
furchtsam, kriecht rasch. Zähne der Radula: die mittleren mit dick
konischer Mittelspitze und feineren seitlichen Ecken, der mittelste
symmetrisch und etwas schlanker, die 14—16 ihm nächsten jeder
Seite etwas schief nach aussen, die äussere Seitenspitze stärker
entwickelt. Hierauf folgen jederseits 40—50 sehr schlanke, pfriemen-
förmige, mit einfacher Spitze, etwas Sförmig gekrümmt. Der Ueber-
gang von jenen zu diesen geschieht sehr rasch, mittelst 3—4
Zähnchen.


Helicarion lineolatus m. Taf. 12., Fig. 4.


Testa subdepressa, perforata, distincte striatula et lineis
spiralibus subtilissimis
sculpta, valde nitida, pallide lutea,
infra pallidior, ad suturam zona angusta opaca lutea picta; spira
brevis, convexa, conica; sutura sat profunda, radiatim plicatula;
anfr. vix 4, ultimus rotundatus; apertura paulum obliqua, late
lunata; margo columellaris subperpendicularis, solum ad insertionem
breviter reflexus, margo basalis et externus nec antrorsum convexi
nec recedentes.


  • a) Diam. maj. 19, min. 14½, alt. 12; apert. long. et lat. 11 Mill.
  • b) » » 12, » 9, » 8; » » 7, » 6⅓ »

Sumatra, im Innern, bei Kepahiang (b). — Java, von Zollinger
gefunden, in Mousson’s Sammlung (a).


Obwohl ich keine Notiz über das Thier in meinem Tagebuche
finde, so spricht doch die grosse Aehnlichkeit, welche die Schale
theils mit der vorigen, theils mit der folgenden Art hat, entschieden
dafür, dass sie zu Helicarion und zwar als eigene Art zu stellen sei.
Die feinen Spirallinien sind auch mit einer starken Lupe nur sehr
fein und bei rechter Beleuchtung zu sehen; bei den zwei anderen
Arten vermisse ich aber solche unter derselben Lupe mit derselben
Beleuchtung.


[185]im indischen Archipel.

Helicarion sericeus m. Taf. 12., Fig. 1.


Testa depresse-subglobosa, perforata, striatula, sericeo-ni-
tens
, pallide griseofusca, ad suturam zona fusca, dein lutea picta;
spira depressa, obtusissima; sutura plane superficialis, sculptura
nulla insignita; anfr. 4½, convexiusculi, ultimus rotundatus; apertura
diagonalis, late lunata; margo columellaris subperpendicularis, re-
flexiusculus, basalis et externus non antrorsum convexi, nec recedentes.


Diam. maj. 14, min. 12, alt. 9; apert. long. 8, alt. 7½ Mill.


Timor, im inneren Hügelland bei Okabiti, an einer Hecke
unter faulem Holz.


Diese Art gleicht schon vielmehr einer Nanina oder Helix,
durch den geringeren Glanz, die zahlreicheren Windungen und
darin, dass der Mundsaum fast ganz in einer Ebene liegt, während
er bei der vorigen in der Mitte weit mehr nach vorn vortritt. Man
konnte beim ersten Anblick die Schale für eine noch nicht erwachsene
Helix argillacea halten, aber dem widersprechen der stärkere und
andersartige Glanz, die um eins grössere Zahl der Windungen gegen
Exemplare gleicher Grösse von argillacea und die völlige Rundung
des Basalrandes, während bei Helix argillacea, wie bei den meisten
Helixarten überhaupt im Jugendzustand der Columellarrand in einem
merklichen Winkel in den Basalrand übergeht. Die Naht ist weit
flacher und weder durch eine begleitende vertiefte Linie (s. margi-
nata) noch durch stärkere Sculptur ausgezeichnet. Das einzige
Exemplar, das ich fand, war lebend, die äusseren Weichtheile
ebenfalls blassbraun, die Schale theilweise vom Mantel überdeckt,
der Fuss hinten zusammengedrückt und steil endigend; ich nahm
es daher sogleich für einen Helicarion, da mir seine Aehnlichkeit
mit dem einen Monat früher beobachteten H. suturalis beim ersten
Anblick auffiel, aber leider kam ich nicht mehr dazu, das lebende
Thier genauer zu beobachten.


Helicarion flammulatus Q. G. sp.


Vitrina flammulata Quoy et Gaimard voy. Astrol., zool. II. p. 136; atl. 11., 5. 7.;
cop. Gray fig. moll. an. I., 71., 3.; Helix flammulata Pfr. mon. I. p. 61; Vitrinella
fl. Gray cat. Pulmonata Brit. Mus. p. 66.


Schale mit blassröthlichen Flammen und doppelter Naht
(soll wohl heissen einer umschriebenen Nahtbinde), kaum genabelt,
im Uebrigen meinem H. suturalis ähnlich. Grosser Durchmesser
6 Linien, kleiner 5, Höhe 3½ Mill. Aeussere Weichtheile blassbraun.


Nördl. Celebes, beim See von Tondano, auf Blättern, Q. G.


[186]Helicarion

Helicarion viridis Q. G. sp.


Vitrina viridis Quoy et Gaimard voy. Astrol., zool. II. p. 138; atl. 11., 16—18.,
cop. Gray fig. moll. an. 71., 1.; Helix viridis Pfr. mon. I. p. 82; Vitrinella
viridis Gray fig. moll. an. I., 71., 3.


Schale gekielt, sehr eng genabelt, frisch smaragdgrün, nach
dem Tod hellgelb. Grosser Durchmesser 9, Höhe 6 Linien. Aeussere
Weichtheile grünblau.


Nördl. Celebes, auf den Bergen um Manado, Q. G.


In diese Gattung gehören vermuthlich noch folgende Arten,
die im indischen Archipel zu Hause sind:


Helicarion albellus m.


Helix Wonosariensis Mousson in collectione.


Testa depresse globosa, semiobtecte perforata, tenuis, nitida,
leviter striatula, albida, zona suturali opace alba; spira convexa;
anfr. 4 convexiusculi, sutura mediocriter profunda, ultimus rotundatus;
apertura diagonalis, late lunata; peristoma rectum, obtusum, margine
basali arcuato, columellari primum subverticali, ad insertionem
breviter reflexo.


Diam. maj. 9, min. 7½, alt. 6½; apert. lat. 5, alt. 4½ Mill.


Oestliches Java, bei Wonosari (auf dem Tengergebirge, 778 rh.
Fuss hoch), von Zollinger eingesandt.


Gleicht zumeist dem siamesischen H. rhaphiellus, die Naht ist
aber nicht wie bei letzterem an die vorhergehende Windung angedrückt.


Helicarion Borneensis Pfr. sp.


Vitrina Born. Pfr. Proc. z. s. 1856; mon. IV. p. 793; novitat. conch. 28., 10—12.


Blasshornfarbig, mit einigen Spiralstreifen; 4 Windungen.


Diam. maj. 15, min. 11⅔ Mill.


Borneo, in Cuming’s Sammlung.


Helicarion Idae Pfr. sp.


Vitrina Idae Pfr. ll. cc., fig. 13—15.;? Wallace Proc. z. s. 1865 p. 405.


Gelblich hornfarbig, Columellarrand verdickt; 4 Windungen.


Diam. maj. 14, min. 11 Mill.


Celebes, Ida Pfeiffer.? Buru, Wallace.


Helicarion Celebensis Pfr. sp.


Vitrina C. Pfr. ll. cc. fig. 16—18.


Kaffeebraun, mit blasser Nahtbinde. Gewinde höher; 4 Win-
dungen.


Diam. maj. 11½, min. 9 Mill.


Celebes, Ida Pfeiffer.


[187]im indischen Archipel.

Der Analogie nach rechne ich auch diese drei zu Helicarion;
ich habe die Schalen derselben in Cuming’s Sammlung verglichen
und mit keiner der von mir beschriebenen Arten übereinstimmend
gefunden.


Eine Art, deren äussere Weichtheile schwarz sind, wie bei
den deutschen Vitrinen, aber durch die deutliche Abstumpfung des
Fussendes als Helicarion gekennzeichnet, habe ich zu Singapore
beobachtet, leider ist aber die Schale verloren gegangen, so dass
ich die Art nicht als solche beschreiben kann, sondern nur die
damals nach dem lebenden Thier gemachte Skizze wiedergeben,
Taf. 5., Fig. 5. Der Theil des Mantels vor der Schale war queer-
gerunzelt
, ebenfalls wie bei unseren Vitrinen.


Zu Helicarion dürften ferner noch die Thiere gehören, von
denen sich in van Hasselt’s nicht veröffentlichten Abbildungen
Skizzen erhalten haben, so dessen Taf. 12., Fig. 6. und 7., letztere
als Helix agilis bezeichnet, und Taf. 14., Fig. 1., alle aus dem
westlichen Java, vermuthlich der Umgegend von Buitenzorg.


Die Bezeichnung Helix agilis und jener kleine schwarze
Helicarion von Singapore machen mir es endlich noch wahrscheinlich,
dass doch auch die kleine Schnecke hierher gehöre, welche ich im
Binnenland von Timor zu Okabiti gefunden, vgl. Mal. Blätt. X.
1863 S. 170; sie erinnert in ihrem Aeusseren ebenfalls ganz an
unsere Vitrinen und war noch lebhafter als diese, indem sie mir
aus der offenen Hand durch lebhafte Krümmungen des langen Fusses
geradezu entsprang; eine Schleimpore hatte ich nicht bemerkt, konnte
sie aber bei dem feuchten glänzend schwarzen Aussehen des ganzen
Fusses möglicherweise übersehen haben.


Nanina Gray.

Die Schale ist eine vollkommen äussere und kann Kopf und
Fuss des Thieres vollständig in sich aufnehmen; vom Mantelrand
aus erstreckt sich ein kleiner dreieckiger oder zungenförmiger Lappen
nach aussen an die Unterseite der letzten Windung. Eine grosse
Schleimdrüsenöffnung (Schleimpore) am hinteren Ende des Fuss-
rückens, oft durch eine schroffe Abstumpfung markirt. Kiefer
einfach, glatt, oft mit mittlerem Vorsprung. Zwischen Ober- und
Unterseite der Schale oft ein merklicher Unterschied in der Sculptur.
Mundsaum fast immer gerade, nur an der Einfügung des Colu-
[188]Gattung Nanina.
mellarrandes kurz umgeschlagen. Nabel meist sehr enge, nie weit,
selten fehlend.


Diese Gattung wurde zuerst als Gruppe der Gattung Helix
von Ferussac im prodrome 1821 als Helicellae aplostomae fasciatae
aufgestellt; als eigene Gattung erhielt sie dann die folgenden
Namen: Platycloster Hasselt 1823. Macrochlamys, Benson 1832.
Ariophanta Desmoulins 1833. Nanina Gray 1834. Tanychlamys
Benson in demselben Jahre und von dem Verfasser selbst zu
Gunsten von Nanina wieder zurückgezogen. Obwohl dieser Name
der späteste und unsinnigste von allen, so ist er gegenwärtig
doch so allgemein im Gebrauch, dass seine Verwerfung mehr
stören würde, als seine Beibehaltung (vgl. Albers’ Heliceen, zweite
Ausgabe S. 46). Englische Forscher haben mehrfach versucht,
nach den Weichtheilen Untergattungen oder auch Gattungen zu
unterscheiden, so wurde durch Gray und nach ihm von den
Gebrüdern Adams Ariophanta abgetrennt wegen Mangels eines
verlängerten Mantellappens; ich habe eine Anzahl Arten lebend
beobachtet und glaubte mehrmals, dass das betreffende Thier
keinen solchen Lappen habe, bis endlich dasselbe sich entschloss,
ihn so weit vorzustrecken, dass er mir sichtbar wurde (Taf. 6.,
Fig. 3b.); an Spiritusexemplaren lässt sich darüber kaum etwas
entscheiden; besonders lang und dünn sah ich denselben bei
N. citrina, vgl. Taf. 6., Fig. 1. 2.; abgerundet zungenförmig erschien
er mir bei den zwei siamesischen Arten N. distincta und N.
Siamensis, Fig. 6. und 8., spitzig, wie dreieckig bei N. Javana,
rareguttata und amphidroma, Fig. 5., 7. und 3., bei letzterer war
er an anderen Exemplaren auch nur durch eine ganze kleine
Ecke des Mantelrandes angedeutet, Fig. 3b. Der vordere Mantel-
rand selbst, wohl zu unterscheiden von jenem davon ausgehenden
Lappen, wird über die Mundöffnung vorgestreckt bei N. citrina,
Fig. 1., und ebenso zuweilen bei N. distincta, Fig. 8. Ebenso
verschieden ist das Aussehen des Fusses, wonach Blanford, Annals
and magazine of nat. hist. 1863 p. 83 ff., zwei Hauptabtheilungen
unterscheidet: bei einigen grossen derben Arten, wie N. ovum
und distincta, fand ich denselben grob gerunzelt, platt und hinten
stumpf endend, die Schleimpore wenig markirt, so dass er im
Allgemeinen dem Fuss unserer Helix pomatia gleicht, Taf. 6.,
Fig. 4. und 8., bei der zarten N. citrina dagegen fast glatt, schlank,
seitlich zusammengedrückt, hinten senkrecht abgestutzt und dann
[189]Abstufung der Gattungscharaktere.
spitz auslaufend, Taf. 6., Fig. 1., ähnlich bei N. Javana und amphi-
droma, Fig. 5. und 3., stumpfer und gröber dagegen wieder bei
rareguttata und Siamensis, Fig. 6. und 7. Diese Unterschiede sind
aber sehr relativ und nicht scharf in zwei Gegensätze zu fassen
und es ist bis jetzt noch nicht möglich gewesen, Charaktere an der
Schale zu finden, welche mit denselben Hand in Hand gehen. So
sind wir für die Unterabtheilung der Gattung immer noch auf die
Schale angewiesen, aber auch hier finden sich Schwierigkeiten.
Seit Albers unterscheidet man meistens als eigene Gruppen die
glatten und dünnschaligen Xesta, die oben gestreiften, unten glatten
Hemiplecta, die grobgestreiften, dickschaligen Rhyssota und die
linksgewundenen Ariophanta. Unter den letztgenannten findet sich
allerdings ein etwas eigenthümlicher Typus in der vorderindischen
N. laevipes Müll. und ihren nächsten Verwandten; die linken Arten
des indischen Archipels schliessen sich aber viel natürlicher an
andere rechtsgewundene aus der Gruppe Hemiplecta an. Die ziemlich
willkürliche Annahme, dass alle linksgewundenen Arten des Mantel-
lappens entbehrten (Gray catalogue of Pulmonata p. 143), Hauptgrund
für die Abtrennung einer Gattung Ariophanta, ist durch Beobachtung
an N. regalis, Rumphii (Mousson jav. p. 19) und amphidroma definitiv
widerlegt. Aber auch die Eintheilung nach der Sculptur, so sehr
sie zu beachten, würde doch, einseitig durchgeführt, sehr unnatürlich
sein, z. B. die unter sich so ähnlichen und deshalb öfters ver-
wechselten N. Javana und umbilicaria auseinanderreissen; ferner ist
die Grenze zwischen Rhyssota und Hemiplecta sehr wenig bestimmt.
Innerhalb Xesta, d. h. der buntfarbigen Arten ohne besondere
Sculptur, finden sich selbst noch sehr verschiedene Typen, so die
zarten weitmündigen an Vitrina erinnernd, die hochgewundenen,
vielgebänderten oder gefleckten und die gekielten; während man
innerhalb der Varietäten von citrina schon die zwei ersteren Typen
unterscheiden kann, stellt sich N. aulica als Annäherung von der-
selben citrina aus zu den gekielten dar. Die weitmündige N. ignescens
schliesst sich durch ihre starkglänzende glatte Schale und deren
Farbe an die scharfgekielte glutinosa an. Bei diesem wechselseitigen
Zusammenhang bleibt nichts anderes übrig, als die nächstverwandten
Arten unter irgend einem gemeinschaftlichen Charakter zusammen-
zustellen und darauf zu verzichten, dass diese Charaktere sich
gegenseitig ausschliessen und stets derselben Classe von Merkmalen
entnommen seien.


[190]Gruppirung der Naninen.

Hiernach ordnen sich die mir bekannten Naninen des in-
dischen Archipels folgendermaassen:


A. Variegatae: Vorherrschend bunte, meist ohne be-
sondere Sculptur (Xesta Albers).


  • a) Apertae: weitmündig, dünnschalig: N. sulfurata, ignescens,
    parcipila.
  • b) Festivae: in Form, Färbung und Dicke der Schale innerhalb
    derselben Art wechselnd, glatt mit einzelnen Spirallinien, fast
    immer bunt gebändert: N. citrina und aulica (luctuosa, Clair-
    villea, vitellus) nebst fulvizona.
  • c) Maculatae: fast immer auf matter Grundfarbe gefleckt, meist
    mit Einem dunklen schmalen Bande; Gewinde mehr oder
    weniger erhoben: N. Wallacei, cidaris, rareguttata, (Peaseana),
    inquinata.
  • d) Trochiformes: kegelförmig, meist vielbändrig, oft etwas grob
    gestreift: N. Baliensis, nemorensis, Stuartiae, nemorensis,
    trochus, Bimaensis, halata.
  • e) Carinatae: scharf gekielt, einfarbig: N. glutinosa, mera.
  • f) Intermediae: durch die Färbung noch an diese Abtheilung,
    besonders die festivae, sich anschliessend, aber meist mit
    eigener gestreifter Sculptur der Oberseite: cincta, umbilicaria,
    Javana; hieher reihen sich N. Siamensis mit ihren nächsten
    Verwandten an.

B. Sculptae mit bestimmter Sculptur, welche entweder
nur die Oberseite einnimmt oder auch auf ein grösseres oder kleineres
Stück der Unterseite übergreift. Farbe vorherrschend dunkel, meist
braun, Unterseite in der Regel nur etwas heller (Hemiplecta und
Rhyssota Albers).


  • g) Semicostulatae: oben dichte Rippenstreifung, ziemlich parallel
    dem Mündungsrande, bald mit, bald ohne Spiralstreifung.
  • aa) obtusangulae: N. Bataviana, arguta, centralis, Rumphii.
  • bb) acutangulae: N. Janus, clypeus, nasuta.
  • cc) conoideae: N. regalis, amphidroma, Albersi.
  • dd) gradatae: N. Hugonis, rugata.
  • ee) subglobosae: N. striata.
  • h) Semirugulosae: schief nach vorn und unten verlaufende Run-
    zeln: N. Schumacheriana (cymatium, Chevalieri).
  • i) Solidae: Sculptur durch Queerrunzeln oder hammerschlag-
    artige Eindrücke rauh; einzelne Windungen ziemlich bauchig;
    [191]Nanina sulfurata.
    Bänder mehr hervortretend, an die erste Abtheilung erinnernd:
    N. Humphreysiana, obliquata, (monozonalis), tumens, Suma-
    trensis; hieher auch N. distincta von Siam.
  • k) Giganteae: dickschalig, gross, grob gerunzelt neben feinerer
    Sculptur, Windungen rascher zunehmend (Rhyssota): N. Bor-
    neensis und Brookei; Typus N. ovum Val.

Die bunten Naninen sind hauptsächlich im östlichen Theil
des indischen Archipels bis einschliesslich Neu-Guinea vertreten,
die N. sculptae im westlichen (einschliesslich Malakka), aber auch
auf den Philippinen, Rhyssota ganz besonders auf letzteren.


A. Variegatae (Xesta Alb.).

Nanina sulfurata m. Taf. 8., Fig. 1. 1b.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 264.


Testa anguste perforata, depressa, leviter striatula, nitida,
supra sulfureo-lutea, fuscofasciata, subtus unicolor albida; spira
convexiuscula, obtusa, apice fuscescens; anfr. 4, sutura superficiali
conjuncti, ultimus convexus, rotundatus, haud descendens; apertura
diagonalis, lunato-semielliptica, peristoma acutum, tenue, simplex,
margine columellari ad insertionem paulisper reflexo.


Diam. maj. 25, min. 20, alt. 17; apert. long. 13, alt. 12 Mill.


Kopf und Nacken oben schwärzlich, Seiten und Fusssohle
gelblich, mit leichten, anastomosirenden Runzeln; eine doppelte
Furche längs des Fussrandes; Schleimpore deutlich.


Molukken, Ternategruppe: nicht sehr selten auf Batjan; ferner
bei Dodinga auf der grösseren Insel Halmahera (Djilolo) gefunden.


Die lebhaft gummiguttgelbe Färbung der Nahtgegend zeichnet
diese Art aus; meistens ist nur Ein breites, dunkelbraunes Band
vorhanden, welches die Stelle des ersten, zweiten und dritten bei
Helix nemoralis einnimmt; bei Einem Exemplar ist es in zwei getrennt,
wovon das obere breiter: (1. 2.) 3., der Zwischenraum gelb. Bei
mehreren ist das Band nur als blasse Andeutung vorhanden. Eine
höchst auffällige Aehnlichkeit in der Färbung besitzt Helix atrofusca
Pfr., von Wallace auf ebenderselben Insel Batjan gesammelt, aber
das Dunkelbraun erstreckt sich auch auf die Unterseite der Schale;
ferner ist diese durch den offenen, mittelmässig weiten Nabel und
den umgeschlagenen Mundsaum »himmelweit« verschieden.


Diese Art ist in Cuming’s Sammlung als N. luctuosa Beck
bezeichnet, passt aber keineswegs zu den von Beck citirten Ab-
[192]Weitmündige Naninen.
bildungen, welche den einzigen Anhaltspunct zur Erkennung von
dessen Arten bilden.


Nanina ignescens Pfr. Taf. 9., Fig. 2.


Helix i. Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 20, 2., 1.; Nanina i. Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.


Testa perforata, globoso-depressa, glutinose-nitida, te-
nuis, striatula et striis impressis spiralibus sub lente decussatula,
pellucida, rufocornea, zona suturali angusta alba; spira vix elevata;
anfr. 4½ rapide accrescentes, convexiusculi, ultimus ventrosus, non
descendens; apertura fere diagonalis, lunato-rotundata; peristoma
simplex rectum, marginibus distantibus, externo bene arcuato,
columellari arcuato-declivi, filari, ad insertionem breviter reflexo.


  • a) Diam. maj. 29½, min. 21, alt. 19½; apert. long. 17, lat. 16½ Mill.
  • b) » » 30, » 21, » 20; » » 18½, » 17 »

Molukken: Batjan, blasse und braune Abarten, auf Laub,
Wallace. Ich habe sie auf derselben Insel wiedergefunden, leider
nur Ein todtes, schon etwas verbleichtes Exemplar (a). Sehr schöne
wohlerhaltene Exemplare befinden sich im Leydener Museum (b).


Der Aussenrand bildet von seiner Einfügung an einen nach
vorn convexen Bogen in seiner Fläche und steigt sodann in schwach
Sförmiger Krümmung herab; er ist einfach, aber stumpf, nicht
scharf. Die eigenthümlich vitrinenartige Gestalt dieser Schnecke,
schon von Pfeiffer hervorgehoben, lässt zweifelhaft, ob sie wirklich
zu Nanina gehöre; es ist hauptsächlich die Analogie mit N. bistrialis
und citrina, welche mich veranlasst, sie hieher zu stellen.


Nanina parcipila m. Taf. 9., Fig. 1.


Monatsberichte der Berliner Akademie, 1864 S. 264.


Testa anguste perforata, globoso-depressa, aequaliter stria-
tula, supra minus nitida, oculo armato subcoriacea et pilis raris
brevibus obsita, infra nitida, cereoalbida, fascia unica lata fusca
cincta; spira convexa, obtusa; anfr. 4½, subplani, sutura breviter
appressa, opace alba, striis incrementi radiatim obsessa, ultimus
obtuse angulatus, zona angulari opace alba, basi convexus, antice
haud descendens; apertura diagonalis, lunato-rotundata; peristoma
simplex, acutum, margine basali bene arcuato, columellari valde
descendens, ad insertionem breviter reflexo.


  • a) Diam. maj. 30, min. 23½, alt. 20; apert. long. 17½, lat. 16½ Mill.
  • b) » » 40, » 32½, » 27; » » 21½, » 19½ »

Inseln östlich von Java: Adenare bei Wuri, auf Gebüsch an
Bachufern M. (a). Grössere Exemplare in Cuming’s Sammlung (b).


[193]Nanina citrina.

Gleicht in ihrer Form, allgemeinen Färbung, sowie namentlich
den weissen Binden an Naht und Peripherie sehr der N. citrina var. α)
von Amboina, unterscheidet sich aber auf den ersten Anblick schon
durch das mattere Aussehen der Oberseite; hienach wäre sie streng
genommen in die Gruppe von Hemiplecta zu stellen, aber gerade
ihre grosse Aehnlichkeit mit citrina hält sie in unserer Gruppe fest.


Nanina citrina L. Taf. 6., Fig. 1. 2. und Taf. 7.


Cochlea terrestris Rumph. amb. rarit. p. 92 (deutsche Ausgabe S. 56) No. XIV.


Taf. 27., Fig. P.


Cochlea terrestris depressa etc. Gualtieri ind. test. 1742 tab. 3., fig. D. und E.
Eine Art Posthorn Knorr, Vergnügen der Augen etc. I. 22., 7.


Cochlea umbilicata etc. Seba thesaur. III. tab. 40., fig. 1—8., 1762.


Helix citrina L. syst. nat. ed. X. p. 771; XII. p. 1245; Mus. Lud. Ulr. p. 667 etc.;


Müll. hist. verm. p. 63; Born. test. mus. Caes. p. 377 c. fig.; Chemnitz conch.
cab. IX. p. 130 e. fig.; Fer. prodr. n. 240; Lam. ed. 2. VIII. p. 45; Geve
conch. cab. Taf. 26., fig. 278—284.; Desh. cont. Fer. hist. nat. moll. I. p. 189;
Lesson et Garnot, Duperey voy. coq., zool. II. 2. p. 306; Pfr. Chemn. ed. nov.
p. 405; mon. I. p. 53; Reeve conch. ic. fig. 482. und 485.


Vitrina citrina Quoy et Gaimard voy. astrol., zool. II. p. 140, 11., 1—4. (lebend).
Nanina citrina Gray Proc. z. s. 1834; Beck index p. 3; Gray cat. pulm. brit. mus.


p. 118; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 405.


Testa perforata, orbiculato-convexa, oblique striatula, lineis
spiralibus raris plus minusve distinctis, nitida, flava, aurantiorubi-
cunda vel fuscoviolacea, plerumque fuscofasciata, zona suturali et
altera peripherica opace albida; spira obtusa; anfr. 5, vix convexi,
sutura appressa, ultimus rotundatus; apertura lunato-semielliptica,
peristoma simplex, acutum, rectum, margine columellari ad inser-
tionem breviter triangulatim reflexo.


Hals und Fuss blassgelblich, an jeder Seite des Fusses hinter
der Schale in der Regel ein dunkleres, graues Band; die Schleimpore
bildet eine deutliche Abstutzung. Lippen etwas verlängert. Mantel-
fortsatz schmal und bandförmig, an Länge den halben Durchmesser
der Schale nicht erreichend. Kiefer glatt, gebogen, ohne Vorsprung.


Molukken, Amboina- und Bandagruppe, in ersterer auf allen
von mir besuchten Inseln: Amboina, Ceram und Buru, gefunden.


Lebt auf Gebüsch und auch am Laub mittlerer Bäume, so
pflückte ich sie auf Gross-Banda zu Pferd von den Blättern der
Muskatbäume ab.


α) typica. Taf. 7., Fig. 4. 5. (H. citrina var. α. Less. et Garn.).


Gualtieri 3., D.; Seba III. 39., 1.; Born. 15., 3. 4.; Chemn. IX. fig. 1170.


Mutatio fuscescens: Born. 15., 9. 10.; Chemn. IX. fig. 1172. 1173.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 13
[194]Varietäten

Mutatio dimidiata: Favanne conch. Taf. 63., Fig. J. 1.


Dünnschalig, stark glänzend, verhältnissmässig kugelig, Mün-
dung weit, diagonal, mit stark absteigendem Columellarrand; herr-
schende Färbung blassgelb (citrina), blass ziegelroth oder blass
rothbraun (fuscescens) oder oben braun, unten gelb (dimidiata), ein
peripherisches oder nicht selten auch gar kein Band. Schon die
vorletzte Windung ohne Spur einer Kante.


Insel Amboina und Buru, auf letzterer sowohl an der Nord-
als Südseite; in den Muskatgärten von Gross-Banda. Die halbirte
Spielart (Fig. 5.) fand ich nur auf Amboina selbst.


β) var. tiara Beck. Taf. 7., Fig. 7.


Gualtieri 3. E.; Seba III. 39., 6.; Chemn. ed. nov. 147., 13. bene.


Dickschalig, stärker gestreift, mässig glänzend, Gewinde
höher, daher die ganze Schale convex-kreiselförmig; Mündung ver-
hältnissmässig kurz und niedrig, diagonal oder etwas näher dem
Senkrechten. Columellarrand sehr schief. Herrschende Grundfarbe
violettbraun, bald heller, bald dunkler, die weissen Bänder stets
scharf ausgeprägt. Von Bändern fast immer nur das eine periphe-
rische (dritte) vorhanden.


Aus der Insel Ceram erhalten.


Ein auffallend helles, fast isabellfarben zu nennendes Exemplar
dieser Abart in Cuming’s Sammlung.


γ) var. columellaris Beck. Taf. 7., Fig. 2. 6. 8.


Geve conch. cab. fig. 280. 281. 282.; Q. G. astrol. 11., 1. 2.


(? Seba III. 39.) Born 15., 7. 8.; 13., 14. 15.; (Fer. 88., 1.?); Pfr. Chemn. ed. nov.
35., 3.; 147., 11. 15.; Chenu illustrations conchyl. Helix pl. 4., fig. 6. 10.;
Reeve fig. 482b. 485b.


Dickschalig mit deutlichen Wachsthumsstreifen und Spiral-
linien, Gewinde erhaben, letzter Umgang breit und wenig hoch,
daher die ganze Schale konisch. Mündung von mittlerer Weite,
diagonal. Färbung bunt, Grundfarbe lebhaft gummiguttgelb, zuweilen
etwas fleischröthlich; oft ein braunvioletter Nabelfleck; auch die
oberen Windungen nicht selten in violettbraun übergehend. Meist
Ein Band (das dritte).


Insel Ceram, theils von mir selbst an der Nordküste bei
Wahai gesammelt, theils von Anderen erhalten.


δ) var. aurantia. Taf. 7., Fig. 1. 3.


Reeve fig. 482. c.


Ziemlich dickschalig, Gewinde wenig erhoben, regelmässig
[195]der Nanina citrina.
konisch. Ausgezeichnet durch lebhaft pomeranzenrothe Farbe, welche
bald die ganze Schale einnimmt, bald mehr oder weniger mit violett,
namentlich auf dem Gewinde, wechselt. Naht- und Peripheriebinde
immer vorhanden, letztere breit; ein dunkles Band zuweilen vorhanden.


Ebenfalls nur auf Ceram erhalten.


ε) var. praetexta m. Taf. 7., Fig. 9.


Chemn. fig. 1171. 1174.; Chemn. ed. nov. 147., 14.; Geve conch. cab. fig. 284.;


Chenu illustrations conchyl. Helix pl. 4., fig. 7.


Wahrscheinlich N. luctuosa Beck ind. p. 3, wenigstens in
manchen Sammlungen unter diesem Namen vorhanden; so namentlich
in der Cuming’schen. Weniger dickschalig, die ganze Schale flacher,
doch immer noch abgerundet. Streifung stärker als bei den vorigen;
Mündung lang und niedrig, diagonal. Färbung vorherrschend blass-
gelb mit (meist zwei) breiten braunen Bändern, die weisse periphe-
rische Binde ungewöhnlich breit. Vorletzte Windung noch kantig.
Tritt schon sehr nahe an aulica heran.


Wahai an der Nordküste von Ceram, theils selbst gefunden,
theils von dem dortigen Militärarzte Dr. Beyen erhalten, der die
Schalen als Campherschüsselchen für seine an Ort und Stelle
gemachte Käfersammlung benutzte. Ceram und die Insel Goram,
an dessen Ostspitze, Wallace.


ζ) var. opaca m. Taf. 7., Fig. 10.


Pfr. Chemn. ed. nov. 35., 1. 2.; v. Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 112 No. 2.


Dünnschalig, mit gleichmässiger, schwacher Streifung, kaum
glänzend, flach gewunden und letzte Windung mit Spur einer
mittleren Kante; Mündung kurz und sehr wenig schief; Naht regel-
mässig gefältelt; alle Umgänge gleichmässig citronengelb, Naht- und
Mittelbinde gelblichweiss, wenig hervortretend.


Auf Amboina erhalten mit der Angabe, dass sie aus Ceram
stamme.


Die Dimensionen der charakteristischen Vertreter dieser Va-
rietäten sind folgende:


13*
[196]Vorkommen und Varietäten

Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406 gibt noch folgende Inseln
als Aufenthalt dieser Art in verschiedenen Varietäten an: Gilolo
(Halmahera), klein, gelb mit blassen Bändern. — Misol bei Neu-
Guinea, klein, weiss mit milchigen Bändern. — Ke-Inseln bei den
Aru-Inseln, gross, rahmfarbig mit braunen Bändern. — Aru-Inseln,
klein, gelb ohne Bänder. — Xula-Inseln, östlich von Celebes, bunt
mit Purpur gefärbt.


Alle Angaben über das Vorkommen dieser Art auf anderen
als den genannten Inseln dürften auf Irrthum beruhen, sei es, dass
man den Ort, über welchen sie nach Europa gebracht wurde, für
ihr Vaterland nahm (Java bei Beck, oder noch allgemeiner Indien
bei Ferussac und Lamarck, oder gar China bei Davila), sei es, dass
man ähnliche Arten damit zusammenwarf (s. die folgende). Ganz
falsch ist die Angabe Jamaica, die von d’Argenville herrührt und
noch von Linné wie Chemnitz wiederholt wurde, während schon
Rumph sie als in Amboina gefunden und beschrieben, aber freilich
ungenügend abgebildet hatte.


Die Aufzählung dieser Varietäten beweist die weite Varia-
bilität der vorliegenden Art, und in der That bin ich hier weit eher,
als bei Helix zonaria (vgl. später) zur Unterscheidung mehrerer Arten
geneigt, nur sehe ich keine Möglichkeit, sie scharf zu charakterisiren.
Die Veränderlichkeit liegt in der mehr oder weniger aufgeblasenen
oder gedrückten Form, in der Dünnheit oder Dicke der Schale, in
der mehr oder weniger deutlichen Ausprägung der feinen Spiral-
streifen, endlich in der Färbung. Ueber letztere ist noch Einiges
im Allgemeinen zu bemerken, wie ich es in Bezug auf die Fundorte
an Ort und Stelle niedergeschrieben, ehe ich zu einer Sonderung
der obigen Varietäten gekommen war. Ihr Spielraum gleicht im
Allgemeinen dem unserer Helix nemoralis in Deutschland: Bänder
in verschiedener Anzahl vorhanden, oder (doch selten) fehlend,
Grundfarbe citronengelb in verschiedenen Sättigungsstufen, oder
blass ziegelroth oder chocoladebraun, was bei nemoralis selten und
local ist. Abweichend vom Farbensystem der deutschen Schnecke
sind die fast ganz beständigen weissen Binden an Naht und
Peripherie. Auf Amboina selbst und Buru (var. α) fand ich die
Mannichfaltigkeit der Färbung geringer als auf Ceram, am häufigsten
[197]der Nanina citrina.
blass citronengelb mit Einem schmalen peripherischen braunen Band
dicht über der weissen Binde. Blass ziegelroth statt gelb, Taf. 6.,
Fig. 2., sah ich sie nur zu Oki auf Buru und auf Ceram, auf Amboina
aber öfter blass grauröthlich, fast wie Milchchokolade, zuweilen
dunkelbraun. Nicht selten ist sie auch auf Amboina halbirt, oben
braun, unten blassgelb; man könnte dieses als einfache Bänder-
abänderung erklären, indem man sich die drei oberen der normalen
fünf Helixbänder unter sich verschmolzen, die zwei unteren fehlend
denkt, eine Combination, welche meines Wissens zwar bei Helix
nemoralis oder hortensis noch nicht beobachtet, aber bei H. melano-
stoma Drap. Regel ist. Gegen eine solche Deutung spricht aber
erstens, dass das dritte Band sich stets noch dunkler aus der
braunen Färbung hervorhebt, zweitens dass bei anderen angeblich
aus Ceram stammenden Exemplaren (var. b. tiara) ein ähnliches
Braun die ganze Schale mit Ausnahme der zwei schmalen weissen
Binden, namentlich auch die ganze Unterseite bis zum Nabel gleich-
mässig einnimmt; es ist demnach als verdunkelte Grundfarbe, nicht
als verschmolzene Bänder zu fassen. Dieselben Färbungen (mit
Ausnahme der halbirten und dunkelbraunen), sowie neue fand ich
auf der grossen Insel Ceram, wo die Schalen durchgängig dicker
sind und das Gelb einen mehr gesättigten, wärmeren Ton hat,
ja zuweilen bis in’s Orangefarbige streift. Auf Wahai (Nord-
küste von Ceram) waren drei Bändercombinationen nahezu gleich
häufig, nämlich - - - - - (ganz ohne Bänder), - - 3 - - (einbändrig)
und - - 3 4 - (zweibändrig, das zweite unterhalb der Peripherie und
durch einen breiten weissen Raum von dem anderen geschieden,
var. praetexta m.), selten 1 - 3 - -. Die Bänder sind dunkler
und etwas breiter als auf den Exemplaren von Amboina. Oft tritt
ein rötlichbrauner Fleck in der Nabelgegend auf (var. columellaris
Beck und auch bei var. praetexta vorkommend), aber durchaus
nicht bei allen Exemplaren desselben Fundorts und ungefähr eben
so häufig bei bänderlosen als bei gebänderten; dieser Nabelfleck ist
wohl ebenfalls als Verdunkelung der Grundfarbe zu betrachten, die
hier von unten, bei manchen Exemplaren auch zugleich oder allein
oben am Gewinde auftritt; mit dem Mantelfortsatz hat er nichts zu
thun, da dieser an einer anderen Stelle, weiter oben, aufliegt.
Während unter den schön citronengelben Ceramesen die flachsten
(var. columellaris und opaca), finden sich unter den ganz chokolade-
braunen die höchstgewundenen Exemplare (var. tiara Beck), aber
[198]Mit Nanina citrina
eine mittlere Höhe der Schale findet sich ebenso bei gelben wie
bei braunen. Der weisse Raum in der Mitte des letzten Umgangs,
unmittelbar unter dem Band No. 3, ist bei vielen Exemplaren von
Ceram weniger abstechend, zuweilen nur spurweise vorhanden, bei
anderen wiederum sehr breit (var. praetexta). Der weisse Raum
unter der Naht ist immer, wenigstens an den oberen Windungen,
deutlich, verschwindet aber bisweilen auf der vorletzten.


Beim Ausbleichen verblasst das Kastanien- oder Chokolade-
braun der Bänder und des Nabelfleckens zu Violett, und so findet
man sie in verschiedenen Abbildungen kolorirt.


Das Exemplar von Helix citrina der Linnéischen Sammlung
gehört nach Gestalt und dunkler Färbung der oberen Windungen
zu var. columellaris, ermangelt aber des Nabelfleckens.


Ein Albinoexemplar dieser Art befindet sich in Cuming’s
Sammlung mit der Bezeichnung Helix coagulata Pfr.


Nanina luctuosa Beck ind. p. 3; Chemn. l. c. fig. 1171. 1174.
1175. aus den »Molukken«; Reeve conch. ic. fig. 1017. könnte nach
Beck’s Citaten die oben als praetexta bezeichnete Form von citrina
sein, aber in Albers’ Sammlung finde ich eine andere so bezeichnet,
welche mehr Aehnlichkeit mit aulica in der Form hat, doch bedeu-
tend kleiner und kleinmündiger ist; sie besitzt ebenfalls deren breites
Peripherieband, hier schneeweiss, dagegen den dunklen Nabelfleck
von citrina var. columellaris; die Hauptfarbe der Oberseite ist hell
braungelb, die Unterseite theilt sich in dieselbe Farbe und Weiss.
Spiralstreifen sind auf der letzten Windung sehr deutlich vorhanden,
die Nahtbinde ist violett. Sie passt recht gut zu Chemnitz fig. 1174.,
ist ein wenig grösser als Reeve’s Figur und mag vielleicht als
eigene Art unter dem Beck’schen Namen sich bewähren.


Nanina luctuosa in Mousson’s Sammlung, ziemlich gut mit
Chemnitz ed. nov. 147., 12. übereinstimmend, mit starker Schale,
deutlich angedrückter Naht, ohne weisses Peripherieband, violett,
nach der Mündung zu in blassgelb übergehend, Innenseite der
letzteren kastanienbraun, scheint auch eine eigene Art oder Localrace
noch unbekannter Herkunft zu sein.


Nanina Clairvillia Fer. prodr. n. 243; hist. nat. 91., 1—3. Beck
ind. p. 3; Pfr. mon. IV. p. 21, kugelig, gestreift, gelb oder braun
mit breiter weisser Peripheriebinde, 43—46 Mill. im Durchmesser
und 34—36 hoch, wird allgemein als Amboinesin ausgegeben, eine
Angabe, welche von Beck herrührt und demnach Anspruch auf
[199]nahe verwandte Arten.
Beachtung hat; doch ist sie mir nie vorgekommen. Die einfarbig
gelbe, Fer. l. c. fig. 1., von einigen als Typus genommen, von anderen
gar nicht citirt, scheint kaum von N. vitellus Shuttl. verschieden.


Nanina vitellus Shuttl. diagnos. II. p. 14; Pfr. Chemn. ed.
nov. 145., 14.; mon. III. p. 44; Reeve conch. ic. fig. 479., fast kugelig,
gelb mit weisser Nahtbinde.


  • a) Diam. maj. 37, min. 31, alt. 25; apert. long. 20, lat. 18 Mill.
  • b) » » 35½, » 28½, » 26; » » 20, » 18 »

Von Herrn Steurs, seiner Zeit Gouverneur von Amboina,
an Shuttleworth gegeben; dieselbe scheint durch ihre beträchtliche
Höhe von allen Formen der citrina, die ich bis jetzt gesehen,
verschieden. Ausser in den Sammlungen von Shuttleworth selbst (a)
und von Cuming (b) habe ich sie nirgends getroffen; sie ist sicher
nicht auf Amboina zu Hause, vermuthlich auf irgend einer wenig
besuchten Insel des weiten Molukkengebietes.


Nanina aulica Pfr. Taf. 8., Fig. 2. 3.


? Un des plus beaux limaçons Argenville conchyliologie pl. 28., fig. 10.


Helix citrina var. Chemnitz conch. cab. IX. fig. 1167—1169.; Geve conch. cab.
fig. 285.; Ferussac in Freycinet’s voyage de l’Uranie, zool. p. 471, pl. 67.,
fig. 2. 3.; Pfr. monogr. I. p. 53; Chemn. ed. nov. 35., 4. 5.


Nanina citrina var. d. elektron Beck ind. p. 3.


Helix aulica Pfr. Proc. zool. soc. 1851; mon. III. p. 61; Chemn. ed. nov. 147., 10.;
Reeve conch. ic. fig. 481.


Nanina Argenvillei Shuttleworth in litteris.


— aulica Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.


Testa perforata, depresse orbiculato-conica, oblique striata
(saepius lineis impressis spiralibus solitariis notata), nitida, fulva
vel alba, zona suturali albida lata; spira breviter elevata, acutiuscula;
anfr. 4½, celerius accrescentes, vix convexi, ad suturam appressam
linea impressa notati, ultimus depressus; apertura subdiagonalis,
elongate lunaris, peristoma simplex, rectum, margine columellari ad
insertionem brevissime reflexo.


  • a) Diam. maj. 45½, min. 36, alt. 27½; apert. lat. 27, alt. 22 Mill.
  • b) » » 44½, » 35, » 27; » » 25, » 21 »

Insel Waigiu bei Neuguinea, wo sie Quoy und Gaimard auf
Freycinet’s Reise und in neuester Zeit wiederum Wallace aufgefunden
hat, »im Sumpf, zwischen Wurzeln und Blättern der Sagopalme«.
Dieses ist der einzige sichere Fundort; in den Sammlungen und
Büchern figuriren als ihr Vaterland immer nur »die Molukken«.
Ein Exemplar (b, Taf. 8., Fig. 2.) erhielt ich auf Ternate mit der
[200]Nanina aulica.
Angabe, dass es auf dieser Insel gefunden sei, konnte aber ein
zweites weder selbst finden, noch von Anderen daselbst erhalten,
daher die Angabe weniger glaubwürdig, wenn man bedenkt, wie
häufig die verwandte citrina auf Ceram und Amboina ist. In Albers’
Sammlung findet sich ein Exemplar mit der Etikette Madura (Insel
bei Java), Scheepmaker, sowie eines von citrina mit Java, Scheep-
maker. Beides scheint mir wenig glaublich, Scheepmaker hatte
verschiedene Arten der Molukken in seiner Sammlung, ohne deren
genauen Fundort zu wissen.


Dr. Pfeiffer hat vollkommen Recht, diese Art von citrina zu
trennen, obwohl die Unterschiede sich schwer in bestimmte Worte
fassen lassen. Mir ist nie ein Exemplar zwischen beiden zweifelhaft
geblieben, während zwischen den oben angenommenen Varietäten
von citrina manche in der Mitte bleiben. Der Hauptunterschied
tritt in der Profilansicht hervor, die Windungen sind nämlich mehr
gedrückt, die Mündung daher niedriger und länger; besonders
deutlich ist dieses bei nicht ganz ausgewachsenen Exemplaren, wie
das auf Taf. 8., Fig. 3. abgebildete; bei diesen ist eine schwache
Kante in der Peripherie vorhanden, welche bei völlig ausgewachsenen
verschwindet. Ich kann bei dieser Gelegenheit nicht umhin, die
Treue und Kenntlichkeit der Pfeiffer’schen Abbildungen in der
neuen Ausgabe von Chemnitz gegenüber den scheinbar schöneren
aber minder genauen in Ferussac’s Prachtwerk gerade in Betreff der
hier behandelten Naninengruppe zu rühmen.


Die Färbung der N. aulica wechselt in ähnlicher Weise, wie
die von citrina, doch ist die Grundfarbe meist mehr röthlichgelb,
nie so rein gummiguttgelb, wie bei citrina. Oft ist sie rothgelb,
mit breitem dunkelbraunem Band, das Gewinde intensiver röthlich,
Naht- und Peripherieband häufiger etwas gelb als rein weiss. Zu-
weilen findet sich die Spur eines dunklen Nabelfleckens, an citrina
var. columellaris erinnernd. Etwas seltener ist die Grundfarbe weiss,
das Band gleich breit und dunkel (Fig. 3.). In Cuming’s Sammlung
sah ich ein Exemplar, das oben bis zur gelben Nahtbinde ganz
dunkelbraun ist, unten aber blass, entsprechend der halbirten
Spielart von citrina typica; ein ähnliches, doch mit schmalen hellen
Binden ist Reeve’s fig. b. Das auf Ternate erhaltene Exemplar
(Fig. 2.) zeigt eine braungelbe Grundfarbe und oberhalb des peri-
pherischen Bandes noch ein schmaleres weisses; es entspricht
einigermaassen der var. praetexta von N. citrina.


[201]Nanina aulica und fulvizona.

Nanina aulica var. gibbosa m.


Reeve conch. ic. fig. 481 c.; Helix citrina var. β., Pfr. mon. I. p. 53.


Supra magis complanata, anfractu ultimo prope suturam
gibbose tumido, lineis impressis spiralibus nonnullis exarato; sordide
lutea, subconcolor.


Diam. maj. 47, min. 36½, alt. 26½; apert. lat. 27, alt. 21½ Mill.


Fundort nicht bekannt; in der Berliner und Mousson’s
Sammlung.


So auffällig diese Form auf den ersten Anblick erscheint, so
zeigt sie doch ausser der etwas unregelmässig auftretenden An-
schwellung des obersten Theiles der letzten Windung keinen rechten
Unterschied von aulica. Die Naht selbst stimmt ganz überein.
Spuren eines peripherischen Bandes sind vorhanden. Der Wirbel
ist etwas dunkler gelb gefärbt.


Nanina fulvizona Mouss. in collect.


Testa anguste perforata, conoideo-depressa, solidiuscula,
distincte striatula et lineis spiralibus multo subtilioribus, non con-
fertis sculpta, modice nitida, albida vel pallide fulva, fulvofasciata,
apice saepius violaceo-nigricans; spira convexa, plus minusve elata;
sutura appressa, crenulato-striatula; anfr. 5, convexiusculi, rotundati,
ultimus non descendens, infra modice convexus; apertura parum
obliqua, lunato-rotundata vel elliptica; peristoma rectum, acutum,
margine basali substricto, columellari ad insertionem brevissime reflexo.


  • a) Diam. maj. 41, min. 33, alt. 25; apert. long. 23½, lat. 18½ Mill.
  • b) » » 38½, » 30, » 24; » » 22, » 18⅓ »
  • c) » » 33½, » 27, » 23; » » 18, » 16½ »
  • (var. elatior).
  • d) » » 35, » 28, » 23; » » 19½, lat. 16 Mill.
  • (var. intermedia).
  • e) » » 37½, » 28½, » 20; » » 21, lat. 17 Mill.
  • (var. depressa).

Mutationes coloris:


  • α) pallide fulva, spira paulo magis intensa, fascia peripherica
    unica angusta fulvo-lutea.
  • β) albida, apice et sutura anfractuum 1—3 violaceo-fuscis.
  • γ) albida, anfractibus superioribus et fascia lata anfr. penultimi
    obscure violaceis, fascia lata peripherica anfr. ultimi fulva.
  • δ) albida, apice concolore, fascia lata peripherica (anfr. ult.) fulva.
  • ε) tota albida.

[202]Naninen des indischen Archipels.

Südl. Celebes, von Zollinger gesammelt, in Mousson’s Sammlung.


Verwandt mit N. citrina, aber durch eigenthümlichen Habitus
unterschieden, namentlich bedeutendere Stücke der Schale, matteren
Glanz und die eigenthümlich blass gelbbraune Farbe (fulvus), welche
bald als Band, bald auch als Grundfarbe auftritt.


Die Form- und die Farbenabänderungen durchkreuzen sich
dergestalt, dass ich noch keine Local-Varietäten, sondern nur
individuelle Unterschiede darin vermuthen kann.


Form c) mit Färbung γ) ist die eigentliche Nanina fulvizona
in Mousson’s Sammlung.


Form e) mit Färbung δ) legte derselbe daneben ohne eigenen
Namen.


Form d) mit Färbung ε) nennt derselbe Nanina Castor.


Form a) und b) mit Färbung β) und α) nennt derselbe Na-
nina Pollux.


Nanina Wallacei Pfr. sp.


? Helix semipartita Desh. in Fer. hist. nat. moll. I. p. 187, Taf. 89., 5.; Pfr. mon.
III. p. 71.


Nanina Wallacei Pfr. Proc. z. s. 1858 p. 20, pl. 40., fig. 5.; Mal. Blätt. VI. S. 4;
Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.


Testa anguste perforata, orbiculato-discoidea, utrinque sub-
aequaliter convexa, striis obliquis levibus aequalibus lineisque raris
spiralibus sculpta, valde nitida, albido-isabellina, fusco-unifasciata;
(maculis sparsis parvis nigris picta); spira brevissime conoidea,
obtusa; anfr. 5, subplani, sutura appressa, ultimus depressus, hand
angulatus; apertura diagonalis, lunato-semielliptica; peristoma sim-
plex, rectum, obtusum, margine basali paulum arcuato, columellari
valde obliqua, ad insertionem brevissime reflexo.


  • Diam. maj. 25, min. 20½, alt. 15; apert. long. 14, lat. 10 Mill.
  • » » 21½, » 17, » 13; » » 11½, » 9½ »

Südl. Celebes, am Wesserfall bei Maros, nicht sehr zahlreich,
M. Makassar auf Celebes, Wallace.


Die frische Schale glänzt stark und zeigt auf blassem,
weisslichen Grunde eine undurchsichtig weisse Nahtbinde und eine
ähnliche breitere in der Peripherie, in deren Mitte ein schmales
schwarzbraunes Band verläuft. Die schwarzen Flecken fehlen den
meisten meiner todtgefundenen Exemplare. Die flachen regelmässigen
Vertikalstreifen verlaufen gleichmässig über die ganze Schale bis zu
der engen Nabelöffnung, ohne deren Glanz zu stören; Spiralstreifen
[203]Nanina cidaris von Timor.
sind nur einige wenige vorhanden. Nach der Abbildung und Be-
schreibung ist es sehr wahrscheinlich, dass Helix semipartita Desh.
l. c. solche Exemplare darstellt. Dass auf den früheren Windungen
die Spiralstreifen zahlreicher und regelmässiger seien, wie Deshayes
angibt, davon konnte ich mich nicht überzeugen; im Uebrigen passt
seine Beschreibung und Abbildung so gut, dass ich meine Schnecke
unbedingt für dieselbe halten muss. Albers vermuthete in semipartita
eine Varietät von N. Ceylanica Pfr.


Nanina cidaris Lam. sp. Taf. 9., Fig. 3.


? Helix citrina a) var. notabilis de Timor Fer. prodr. n. 240.


— cidaris Lam. an. s. vert. ed. 2. VIII. p. 45; Delessert receuil 26., II.; Chenu
illustrations conchyliol. Helix pl. 4., fig. 5.


— tumens Desh. in Fer. hist. nat. moll. Text I. p. 188, Fig. II. 89., 4.;
Pfr. mon. III. p. 44; Reeve conch. ic. fig. 477; Nanina tumens Wallace
Proc. z. s. 1865 p. 406.


? — citrina var. Pfr. Chemn. ed. nov. 24., 1. 2.


Nanina von Timor Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 171.


Junior: Helix Moussoni Pfr. Proc. z. s. 1849; Chemn. ed. nov. 125., 34. 35.;
mon. III. p. 53; Reeve l. c. 479.


Testa aperte perforata, orbiculato-conica, striis levibus
aequalibus lineisque spiralibus subtilissimis numerosis sculpta et
leviter malleata, nitida, isabellino-albida, fusco-unifasciata; spira
convexe conica; anfr. 5½—6, superiores distincte striati, acute carinati,
sutura planata, ultimus rotundatus, teres, sutura magis profunda,
subcrenulata, antice sensim ascendens; apertura diagonalis, rotundato-
lunaris, peristoma simplex, rectum, obtusum, margine basali valde
arcuato, columellari ad insertionem brevissime reflexiusculo.


  • Diam. maj. 41, min. 33½, alt. 29½; apert. long. 22, lat. 19 Mill.
  • » » 39½, » 31, » 28; » » 21, » 19 »
  • » » 36, » 29, » 25; » » 20, » 18 »
  • » » 32, » 27, » 20½; » » 17, » 16 »

(juv. carinata).


Timor, sowohl an der Küste bei Kupang und Atapupu, als
mehr im Innern bei Okabiti, im Wald, am Fuss von Felsen und
dergleichen, nicht häufig.


Diese Art ist daran leicht zu erkennen, dass an den oberen
Windungen das Band etwas einwärts (aufwärts) vom scharfen Kiel
verläuft, in der Naht daher letzterer wie ein vom Band aus nach
aussen über die folgende Windung hingelagertes Schalenstück
erscheint; auf der vorletzten Windung verschwindet der Kiel, und
[204]Naninen der Inselreihe
die letzte Windung steigt in ihrem vorderen Drittel so weit aufwärts,
dass das Band endlich in die Naht zu liegen kommt.


Die hammerschlagartigen Eindrücke sind ziemlich zerstreut
und sehr ungleich, zuweilen punctförmig.


Helix cidaris Lam. ist nach Lamarck’s Beschreibung, der
Abbildung bei Delessert und dem Fundort Timor — Lamarck’s
Angaben von Naturalien aus Timor rühren alle von Person’s Reise
her und sind daher zuverlässig — zweifellos unsere Art; in den
meisten Sammlungen findet sich aber gegenwärtig N. rugata von
Celebes als cidaris bezeichnet.


Helix capitanea Pfr. Proc. z. s. 1854, Reeve fig. 1279; mon.
IV. p. 36, angeblich von den Salomonsinseln, gleicht nach Reeve’s
Abbildung so sehr einer jungen N. cidaris, dass ich keinen Unter-
schied anzugeben weiss.


Nanina rareguttata Mousson sp. Taf. 9., Fig. 4—6. Taf. 6., Fig. 7.


N. venusta Beck ind. moll. p. 4, 1837 (ohne Beschreibung).


Helix rareguttata Mouss. moll. jav. p. 112 Taf. 21., Fig. 3. 1849; Pfr. mon. III.
p. 45; Reeve conch. ic. fig. 492.


Nanina sparsa Mouss. Journ. conch. VII. 1854 p. 155 pl. 6., fig. 4.


Helix bella Pfr. Proc. z. s. 1854; mon. IV. p. 21 ex parte.


N. von Solor und Larentuka Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 171.


? Helix Peaseana Pfr. Proc. z. s. 1864 p. 603.


N. rareguttata Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Testa perforata, globoso-conoidea, grossiuscule striata, parum
nitida, brunneo-lutea, maculis parvis oblongis quasi oleaceis adspersa,
plerumque fusco-fasciata; spira conoidea, acutiuscula; anfractus 5½,
convexiusculi, sutura sat profunda, simplice distincti, ultimus rotun-
datus, antice paulum descendens; apertura diagonalis vel magis
obliqua, lunari-rotundata, fauce violascente, peristoma simplex,
rectum, acutum, margine basali bene arcuato, columellari declivi,
ad insertionem breviter reflexo.


Var.


  • α) rareguttata legitima. Mouss. moll. jav. 21., 3., testa sat de-
    pressa, anfractibus paulo rapidius crescentibus, pallida, maculis
    raris, fascia vel nulla vel una peripherica angusta, apertura
    pro ratione magna, margine columellari valde obliquo. Bima.
  • β) sparsa. Mouss. Journ. conch. VII. 6., 4., testa elato-pyra-
    midata, spira violacea, anfr. penultimo et ultimo luteo-
    brunneis, maculis sat numerosis, fasciis praeter obsoletam
    umbilicalem nullis. Bali.

[205]östlich von Java.
  • γ) venusta. Taf. 9., Fig. 5. 6., testa pyramidata, sat tenuis;
    brunneogrisea, fascia unica peripherica; apertura minus obliqua,
    latiore. Flores.
  • δ) crebriguttata. Taf. 9., Fig. 4., testa subglobosa, solidula, paulo
    latius perforata, maculis crebris, fasciis plerumque 2 latis
    (1 2 3) (4 5), spira violascente; apertura parum obliqua, lata.
    Adenare und Solor.

a, b, c, d, e nach Originalexemplaren von Mousson, f—l
nach den von mir gesammelten gemessen.


Kopf, Hals und Fuss ockerbraun, runzelig; Fühler hellgrau,
Fuss ziemlich breit, oben gekielt, Schleimpore auf einer deutlichen
Abstutzung, Mantelfortsatz kurz, dreieckig; Kiefer glatt, gebogen.


Inselreihe östlich Java, von Bali bis zum Ostende von Flores
und den gegenüberliegenden kleinen Inseln.


Dieses ist eine derjenigen Formenreihen, bei denen es fast
willkürlich erscheint, sie Arten oder Varietäten zu nennen: jede
Insel scheint ihre eigene Form zu haben, diese Formen sind aber
nicht scharf von einander zu trennen und man findet auf derselben
Insel einzelne Exemplare, welche sich den Formen anderer Inseln
bedenklich nähern. Die eigentliche rareguttata wurde von Zollinger
auf Bima auf der Insel Sumbawa gesammelt, sparsa von demselben
später auf Bali; in Mousson’s Sammlung befindet sich eine Reihe
Exemplare von diesem Fundort, in der Färbung mehr constant als
in der Form. Venusta, Fig. 5. ist die zu Larentuka auf Flores vor-
herrschende Form; sie ist daselbst meist ziemlich blass und öfters
ohne Band; Fig. 6. ist ein ungewöhnlich flaches Exemplar, das sich
dadurch der eigentlichen rareguttata nähert. Auf den kleineren
[206]Naninen der Inselreihe
Inseln an der Ostseite von Flores, Solor und Adenare, dort bei der
Ortschaft Lamakwera, hier bei Lamahalla, fand ich ähnliche, etwas
flacher als Fig. 5. und etwas intensiver braungrau, der jüngste Theil
der letzten Windung oft weinroth angeflogen. Crebriguttata fand
ich zahlreich auf derselben Insel Adenare bei der Ortschaft Wuri;
auf Flores selbst bei Larentuka nur einzelne Exemplare, die zwischen
ihr und venusta die Mitte halten.


In Cuming’s Sammlung findet sich unter dem Namen rare-
guttata eine Reihe Exemplare aus Flores, durch Wallace erhalten,
bald mehr isabellfarbig, bald mehr röthlich, mit einem schmalen
oder zwei breiten Bändern, einzelne auch ungebändert, welche
meiner venusta und deren Uebergängen von dieser zu crebriguttata
entsprechen. Als bella bezeichnet fand ich bei demselben zweierlei,
erstlich obige crebriguttata und eine andere, noch buntere, höhere,
fleckenlose Art, der ich die Bezeichnung bella lasse, indem sie zu
Pfeiffer’s Beschreibung, Proc. z. s. 1854 und mon. IV. p. 21, sowie
zu Reeve’s Abbildung conchol. iconic. fig. 1354. allein passt. Sie
soll auch von den »Molukken« stammen und scheint zwischen
crebriguttata und Waandersiana die Mitte zu halten. Wallace gibt
bella von Ceram an, was mir wenigstens für crebriguttata sehr
unwahrscheinlich scheint.


Helix Peaseana Pfr. Proc. z. s. 1864 p. 603, in der Cuming-
schen Sammlung, unterscheidet sich von venusta fast nur durch
eine stumpfe Kante; vielleicht erhält sich dieser Jugendcharakter
bei einzelnen Exemplaren oder Localracen länger als bei anderen,
so ist es wenigstens entschieden bei N. cidaris der Fall. Pfeiffer
gibt Timor als Vaterland an, Wallace Buru und Timor; ich selbst
habe dort keine zur Reihe der rareguttata gehörige Nanina gesehen,
muss aber bemerken, dass der einzige regelmässige Verkehr des
östlichen Flores (Larentuka) nach Timor geht und erst von dort
aus nach der übrigen Welt, so dass auch alle Schnecken von dort
erst über Timor nach Europa kommen.


Auch Helix coffea Pfr. Proc. z. s. 1855, mon. IV. p. 23 aus
den »Molukken« von einem Holländer, Heukelom, angegeben, in
Cuming’s Sammlung, nach Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407 auf Lombok
lebend, ist mir nicht näher bekannt; in der Beschreibung finde ich
keinen anderen Unterschied von der obigen var. δ) crebriguttata,
Taf. 9., Fig. 4., als dass gar keiner Elecken erwähnt werden; diese
sind in der That bei verwitterten Exemplaren nicht mehr zu sehen.


[207]östlich von Java.

Den Namen N. venusta ziehe ich hieher auf Grund einer
Skizze des Originalexemplars, welche mir Dr. Mörch freundlichst
mitgetheilt hat und die recht gut zu der einbändrigen spitzer
konischen Form von Flores passt. Beck citirt zu seiner N. venusta
mit Fragezeichen Helix vermiculosa Fer. prodr. No. 242, für deren
Wiedererkennung jeder Anhaltspunct fehlt; der Name scheint auf
eine ähnliche Zeichnung wie bei der bekannten Helix vermiculata
Müll. zu deuten und dieses lässt sich auf N. rareguttata beziehen.
Auch venusta wird von Beck aus Timor angegeben, vergl. das bei
Peaseana Bemerkte.


Nanina inquinata v. d. Busch Philippi icon. I. 1., 4.; Pfr. mon.
I. p. 46; Chemn. ed. nov. 31., 5. 6.; Reeve conch. ic. fig. 399. scheint
der rareguttata nahe verwandt, aber etwas niedriger und kantig zu
sein. Dieselbe wurde von Oberst Winter als javanisch mitgetheilt,
seitdem meines Wissens nicht mehr gefunden. In Mousson’s Samm-
lung befindet sich eine junge Schnecke, die dieser Art anzugehören
scheint und von den Bandainseln stammen soll. Das Vaterland
dieser Art erscheint demnach noch weiterer Bestätigung bedürftig.


Nanina Baliensis Mouss. Taf. 8., Fig. 4.


Nanina Waandersiana et N. Baliensis Mousson Journ. conchyl. IV. 1857 p. 154,
155, pl. 6., fig. 1. 6.; Natuurkundig Tydschrift voor Neederlandsch Indie
XVIII. 1859 p. 425.


Testa vix perforata, globoso-conica, solidula, oblique striata,
punctis lineolisque spiralibus impressis sparsa, sat nitida, vel aurantia,
vel purpureovireus, saepe fasciata; fascia peripherica; spira purpurea,
convexe conica, obtusa; anfr. 6, convexiusculi, sutura simplice,
denique undulata, opace alba; anfr. ultimus rotundatus, basi com-
planatus (absque ullo angulo), regione umbilicali fuscescente, antice
non descendens; apertura paulum obliqua, lunato-semicircularis;
peristoma simplex, rectum, obtusum, margine columellari paulum
incrassato, roseo, ad insertionem ipsam reflexiusculo.


  • α) Waandersiana: Globosa, aurantia, fasciis periphericis duabus
    et regione umbilicali castaneis.

N. Waandersiana Mouss. l. c. fig. 6.


  • β) Subunicolor: Magis depressa, anfractu ultimo subunicolore,
    purpurascenti viridi, parum strigoso.

N. Baliensis Mouss. l. c. fig. 1.


  • α) Diam. maj. 35, min. 31½, alt. 30; apert. long. 20, lat. 20 Mill.
  • β) » » 32, » 30 » 21 Mill.

[208]Nanina Baliensis.

Insel Bali (die erste der Inselreihe zwischen Java und Timor),
bei Djembrana an Hecken in grosser Anzahl von dem damaligen
Assistentresidenten Herrn Waanders gesammelt.


Unter einer grossen Anzahl von Exemplaren, welche ich bei
Professor Mousson zu sehen Gelegenheit hatte, fallen die meisten
entschieden unter die eine oder andere der von demselben unter-
schiedenen Formen, einzelne vermitteln aber auch beide so deutlich,
dass es mir am besten scheint, sie als Varietäten Einer Art zu
betrachten. Sie scheinen alle zusammen und auch in Gesellschaft
von sparsa gefunden worden zu sein, zu welch dritter ich keinen
Uebergang gesehen. Band 3 und 4 sind, wo sie auftreten, immer
dunkelbraun, die Nabelgegend meist braun, zuweilen auch nur
dunkler orange, als die Grundfarbe. Ueber und unter den zwei
braunen Bändern finden sich oft, nicht immer, und zwar dicht an
sie sich anschliessend, ein oder zwei Bänder (oben meist zwei, unten
eins), deren Farbe bald grün, bald dunkel orange ist. Seltener
schalten sich zwischen die oberen Bänder noch schmalere hellbraune
ein. Eben so selten fehlt das eine der zwei dunkelbraunen Peri-
pheriebänder, sei es das obere oder das untere. Zuweilen sind von
all diesen Bändern nur Spuren vorhanden, in anderen Fällen nehmen
die grünen einen bedeutenden Raum ein, und verschmelzen mehr
oder weniger mit den braunen, eine Mittelfarbe annehmend, so dass
nur ein schmaler orangegelber Saum an der Naht bleibt, und im
Uebrigen die Färbung der var. β) sehr nahe kommt.


Diese Farbenmannichfaltigkeit, namentlich der Bänder, findet
ihresgleichen unter den Landschnecken des indischen Archipels nur
bei Bulimus laevus Müll.


Unsere Abbildung ist nach einem Exemplar gemacht, das ich
zu Amboina von Herrn Hoedt erhalten; derselbe konnte mir keine
sichere Auskunft über die Herkunft seines Exemplars geben, er war
zu der Meinung geneigt, es mit Bulimus laevus von den Tenimber-
inseln erhalten zu haben; bei der vollständigen Uebereinstimmung
mit denen von Mousson, bezweifle ich jetzt nicht, dass es auch aus
Bali stammt.


Nanina Stuartiae Sow.


Helix Stuartiae Sow. Brit. Mus.; Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1845 S. 154; Chemn. ed.
nov. 54., 9. 11.; mon. I. p. 44; Desh. in Fer. hist. nat. planche II., 87., 5.;
Reeve conch. ic. fig. 462.


Testa perforata, convexe trochiformis, oblique striata, solida,
[209]Nanina Stuartiae und nemorensis.
alba, fasciis angustis fuscis numerosis usque ad umbilicum picta;
spira late conoidea; anfr. 6, convexiusculi, sutura plicatula, ultimus
rotundatus, basi subplanulatus, antice paulum descendens; apertura
diagonalis, lunato-rotundata, peristoma rectum, obtusum, margine
columellari reflexiusculo.


  • a) Diam. maj. 42, min. 35, alt. 32½; apert. long. 24, lat. 23½ Mill.
  • b) » » 47, » 41, » 37; » » 27, » 23½ »

Nach oben spitzer zulaufend als die vorige und doch mehr
gewölbt als die folgende, beiden nahe verwandt, und wahrscheinlich
nicht sehr fern von ihnen zu Hause. Im britischen Museum fand
Dr. Pfeiffer Celebes als Vaterland angegeben; das beschriebene
Exemplar (a) erhielt ich von A. da Castro, Gouverneur des portu-
giesischen Antheils von Timor, mit der mündlichen Angabe, dass
es aus den Molukken komme. Die Dimensionen b) nach einem
zweiten grösseren unbekannter Herkunft im Berliner Museum.


Helix gypsacea Pfr. Chemn. ed. nov. 135., 22. 23.; mon. III.
p. 45, möchte ich für eine noch nicht ausgewachsene, daher noch
kantige und offener durchbohrte N. Stuartiae halten.


Auch Helix Lennepiana Pfr. Chemn. ed. nov. 158., 31. 32.;
mon. III. p. 44, durch eine vertiefte Naht ausgezeichnet, scheint
nahe verwandt und dürfte ebenso aus dem östlichen Theil des
indischen Archipels stammen, um so mehr, als sie aus den Händen
eines Amsterdamers stammt, wie die vorige.


Nanina nemorensis Müll. sp.


Helix nemoralis Müll. hist. verm. p. 62; am Ende des Buchs in nemorensis corrigirt.


— cretacea Born. test. mus. Caes. p. 376, Taf. 16., Fig. 1. 2.; Chemn. conch.
cab. IX. 2, p. 119, Fig. 1146. 1147. bene.


— nemorensis Fer. prodr. No. 232; Pfr. Chemn. ed. nov. 35., 9—11.; mon.
I. p. 46; Reeve conch. ic. fig. 474.


— Neuwardii Haan teste Menke et Beck.


Nanina nemorensis Gray Proc. z. s. 1834; Beck ind. p. 4.


Helix trochus Reeve conch. ic. fig. 475. (var. elatior).


Testa subobtecte perforata, trochiformis, leviter striatula,
solida, nitidula, alba, fasciis fuscis latiusculis paucis (plerumque 3)
picta; spira conica; anfr. 5½—6 paulum convexiusculi, sutura mediocri
conjuncti, ultimus rotundatus, basi subplanatus, antice paulum
descendens; apertura valde obliqua, lunato-rotundata; peristoma
rectum, obtusum, margine columellari reflexiusculo.


  • a) Diam. maj. 33½, min. 27½, alt. 30; apert. long. 20½, alt. 18 Mill.
  • b) » » 28, » 23, » 21½; » » 14½, » 13 (jung)
  • c) » » 25, » 21, » 21; » » 14, » 12 Mill.

Ost-Asien. Zoologisch. II. 14
[210]Trochusförmige Naninen.

Südl. Celebes.


Das Vaterland dieser Art, früher unbekannt, wurde von Beck
allgemein als »Molukken« bezeichnet; Hinds gab Neu-Irland an,
und diese zwei Angaben figuriren denn auch ungestört neben einander
in den neueren systematischen Werken, obgleich es ebenso un-
wahrscheinlich ist, dass dieselbe grössere Landschnecke auf beiden
Inselgruppen zugleich lebe, als dass eine Schnecke von Neu-Irland
allein — wenn man von Molukken als allzuvager Angabe absehen
wollte — schon im vorigen Jahrhundert nach Kopenhagen gekommen
und in älteren Sammlungen keineswegs selten sei. In Mousson’s
Sammlung findet sich ein jüngeres Exemplar von Embrecht aus
Celebes, ein zweites besonders hohes (s. oben c) mit gröberer
Streifung ebenfalls aus Celebes angegeben, aber aus den Händen
eines Händlers, Tavernier. In Cuming’s Sammlung ist bestimmt
Makassar als Fundort gegeben, und dieses Vaterland empfiehlt sich
auch durch die nahe Verwandtschaft mit der folgenden. Im Leydener
Museum fand ich Exemplare als javanisch, von Professor Reinwardt
eingesandt, bezeichnet; ich möchte aber glauben, dass hier, wie bei
der ebenso bezeichneten rugata, die Exemplare von Reinwardt auf
Celebes, wo er selbst gewesen, gesammelt wurden.


Gewöhnlich sind drei Bänder vorhanden von mässiger Breite
mit ziemlich gleich grossen Zwischenräumen, daher wohl als 1 - 3 - 5
zu deuten; im Leydener Museum auch zweibändrige Exemplare,
- - 3 - 5. Die Grundfarbe, in den Sammlungen gewöhnlich weiss,
daher H. cretacea bei Born, ist bei dem jüngeren Embrecht’schen
Exemplar hellgelb, dadurch kommt sie der folgenden noch näher,
von der sie aber durch das gleichmässig ansteigende, geradlinige
Profil aller Windungen verschieden bleibt.


Nanina trochus Müller sp.


Helix trochus Müll. hist. verm. p. 79; Chemn. conch. cab. IX. 2., p. 52, fig. 1055.
I056. als Trochus hortensis (non Pfr. monogr.).


Nanina trochus Beck index p. 4.


Helix colorata Mousson jav. p. 113 Taf. 21., Fig. 4. 1849 (jung); Pfr. mon. III. p. 271.


Helix sulphurea Reeue conch. ic. fig. 476. 1852.


Nanina circumpicta Mousson in collectione.


Hemiplecta circumpicta et H. sulphurea, Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Testa anguste perforata, globoso-trochiformis, striatula
et lineis spiralibus subtilissimis sculpta, solida, opaca, lutea vel
luteovirescens, fuscofasciata; spira conica, apice obtusiusculo, pallido;
anfr. 5½, sat convexi, ultimus peripheria prorsus rotundatus, antice
[211]Nanina trochus.
non deflexus, basi mediocriter convexus; apertura diagonalis, lunato-
rotundata, peristoma rectum, acutum, margine columellari subper-
pendiculari, versus insertionem latiuscule reflexo.


A) genuina: Basi convexiore, colore luteovirescente, fascia
unica, latiuscula, peripherica (trochus Müll., circumpicta Mouss.).


B) sulfurea: Basi paululum planata, colore luteo, fasciis
angustis (colorata Mouss., sulphurea Reeve).


  • a) Diam. maj. 29, min. 24½, alt. 22; apert. long. 15½, alt. 15 Mill.
  • b) » » 29, » 23½, » 23; » » 15½, » 14½ »
  • c) » » 27, » 23, » 23; » » 13½, » — »
  • d) » » 26, » 22, » 24; » » 14½, » 13½ »
  • e) » » 24½, » 21½, » 22; » » 14, » 12½ »
  • f) » » 22, » 18½, » 19; » » 12, » 11½ »

Südl. Celebes, bei Makassar, von Zollinger zuerst nur in
jüngeren Exemplaren (colorata Mouss.), später auch in erwachsenen
(var. genuina und sulfurea, Maasse e und f) gefunden; ebenfalls aus
Makassar durch Herrn Piller im Leydener Museum in einer grösseren
Reihe von Variationen (hauptsächlich zu sulfurea gehörig, a—d);
endlich auch bei Makassar von Wallace gefunden.


Diese übereinstimmenden Angaben machen jene der Cuming-
schen Sammlung bei Reeve, Java, mehr als zweifelhaft.


Das breite peripherische Band der ächten N. trochus = circum-
picta Mouss. darf wohl als Verbindung des dritten und vierten
- - (3 4) - gelten; das als colorata beschriebene junge Exemplar zeigt
drei Bänder: - 2 3 4 -, Reeve’s sulfurea nur das mittlere, - - 3 - -;
im Leydener Museum finden sich neben den zwei letztgenannten
noch Exemplare mit nur zwei, - 2 - 4 - und ganz ohne Bänder;
bei Mousson sah ich solche, bei denen die sonst getrennten schmalen
Bänder gegen die Mündung hin sich vereinigen, somit die Bänder-
unterschiede beider Varietäten vermitteln.


Dass diese Art die alte Helix trochus von Müller sei, darauf
machte mich zuerst Dr. Pfeiffer mündlich im Herbst 1862 aufmerksam
und es bestätigte sich durch eine Skizze des Originalexemplars,
welche Dr. Mörch in Kopenhagen mir zuzuschicken die Freundlichkeit
hatte. Was Dr. Pfeiffer früher als H. trochus betrachtete, Chemn.
ed. nov. 146., 3—5., scheint der H. Stuartiae näher zu stehen.


Nanina Bimaensis Mouss.


Mouss. moll. jav. p. 111, 21., 1.; Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 47; Pfr. mon. III. p. 45.


Der nemorensis sehr ähnlich, doch noch höher konisch und
14*
[212]Bunte Naninen des indischen Archipels.
ohne Bänder, eine stumpfe Kante trennt die etwas abgeflachte
Unterseite ab.


Diam. maj. 35, min. 28 Mill.


Bima auf der Insel Sumbawa, Zollinger.


Nanina halata Mouss.


Mouss. moll. jav. p. 112, 21., 2.; Pfr. Chemn. ed. nov. 142., 9. 10.; mon. III.
p. 45; Reeve conch. ic. fig. 486.


Ebenfalls konisch, aber dünnschalig, glänzend, oben etwas
matter, blassgrün, einfarbig oder mit braunen Bändern, schliesst
sich in der Form ebenso an die vorige, wie in Textur und Färbung
der Schale an die früher erwähnte parcipila an.


Dompo auf Sumbawa, in Blattachseln eines Pandanus, Zollinger.
Nanina cincta Lea sp. Taf. 8., Fig. 6. 6b.


Helix cincta Lea Transactions am. philos. soc. Philadelphia V. 1837 p. 162, pl. 19., fig. 68.


N. Steursii Shuttleworth diagnosen neuer Mollusken II. 1852 p. 14.


N. Menadensis Mousson Journ. conch. VI. 1857 p. 57.


Eine gelbrothe, dunkelgebänderte Nanina Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 72, 76, 178.


N. cincta Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.


Testa perforata, orbiculato-convexa, oblique striatula, lineis
spiralibus subtilibus confertis subundulatis decussata, vix nitidiuscula,
flavido-rubicunda fusco-fasciata, zona peripherica flava vel albida
insignis, regione umbilicali fusca; spira brevis, convexe conoidea,
anfr. 5 convexiusculi, ultimus rotundatus, mediocriter convexus,
antice vix descendens; apertura diagonalis, oblique lunata; peristoma
rectum, acutum, margine columellari valde obliquo, tenui, ad inser-
tionem breviter reflexo.


  • a) Diam. maj. 28½, min. 24, alt. 18; apert. long. 13½, lat. 11 Mill.
  • b) » » 24, » 21, » 16; » » 14, » 11 »
  • c) » » 27, » 23½, » 21; » » 15, » 12 »

Nördl. Celebes bei Manado, Wallace; zuerst von Herrn Hoedt
(gegenwärtig auf Amboina) gefunden; ebendaher von Controleur
Riedel dem Berliner Museum zugeschickt; ich fand dieselbe 1862
auf der Landreise von Manado durch die Minahassa nach Kema bei
dem Dorfe Sawangan, an einer vor Kurzem niedergebrannten Busch-
strecke in Mehrzahl.


Der Färbung nach zerfallen sie in zwei Formen:


a) Hauptfarbe gelblichroth, beim Ausbleichen rosenroth, gegen
den Nabel zu in Blassgelb übergehend, mit einem schmalen schwarz-
braunen Band (- - 3 - -) unmittelbar über der gelben peripherischen
Binde; eine feine violettbraune Nahtbinde.


[213]Nanina cincta und Riedelii.

b) Eigentliche Grundfarbe blassröthlichgelb, aber zwei dunkel-
violettbraune Bänder (1 2 3) (4 5) nehmen den grössten Theil der
Schale ein, das oberste von der Naht bis zur gelben Binde, das
zweite einen bedeutenden Theil der Unterseite, so dass nur zwischen
diesem und der dunkelen Nabelgegend ein mässig breites Stück
Grundfarbe bleibt. Diese Farbenabänderung hat Mousson in seiner
Sammlung N. contristata genannt; die ihr angehörigen Exemplare
sind oft, nicht immer, etwas höher gewunden (Fig. 6b.). Das
höchste Exemplar, das ich gesehen und dessen Ausmessungen unter
c) gegeben sind, in der Leydener Sammlung, ist im Gegentheil
blass strohgelb mit nur schwacher Andeutung des dritten Bandes
und Nabelfleckens.


Lea’s Abbildung ist ziemlich roh; der dunkele Nabelfleck
fehlt, aber in der Beschreibung geschieht desselben Erwähnung; in
Cuming’s Sammlung wurde ich erst auf diesen ältesten Namen
aufmerksam.


Shuttleworth gibt Amboina als Vaterland an; derselbe hatte
die Güte, mir die Originalexemplare seiner Art zu zeigen, und ich
habe mich von ihrer Identität mit den von mir in Celebes ge-
sammelten völlig überzeugt; es dürfte daher anzunehmen sein, dass
auch seine Schnecke aus Manado in Sammlungen zu Amboina ge-
kommen sei, wie ich solches von Helix Quoyi u. a. selbst gesehen
habe. Herr Steurs war Gouverneur der Molukken (einschliesslich
Manado) in den Jahren 1837—1841.


Nanina Riedelii Martens. Taf. 8., Fig. 5.


Helix securiformis (Desh.) Mousson in collect., non Desh. bei Ferussac hist. nat.
des mollusques I. p. 362 pl. 64a., fig. 5. 6.


Nanina Riedelii Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 264.


Testa vix perforata, convexe-lenticularis, acute carinata, te-
nuis, striatula, superne lineis spiralibus subtilibus distantibus sculpta,
inferne valde nitida, pallide lutea, carina opace luteo-alba; anfr.
(4?) plani, sutura linea impressa notata, ultimus basi sat convexus;
(apertura diagonalis, securiformis, peristoma simplex, acutum, mar-
gine columellari ad insertionem breviter reflexo).


  • a) Diam. maj. 19, min. 16, alt. 12; apert. long. 11, lat. 10½ Mill.
  • b) » » 20, » 17, » 13; » » 11½, » 10 »

Nördl. Celebes, Manado, von Controleur Riedel zugeschickt.


Die zwei vorliegenden Exemplare sind wahrscheinlich noch
nicht erwachsen; sie erinnern auf den ersten Anblick an die phi-
[214]Nanina glutinosa.
lippinische Helixgruppe Corasia Albers, aber noch mehr gleichen
sie dem Jugendzustand von Nanina cidaris und dürften sich namentlich
zu N. Manadensis ähnlich verhalten, wie N. cidaris zu citrina, indem
vermuthlich bei fernerem Wachsthum der Kiel von seiner Schärfe
verlieren mag. Mousson glaubt in dieser Art die Helix securiformis
Desh. wiederzufinden; aber deren glatte Oberfläche, bei geringerer
Grösse zahlreichere Windungen, tiefere Naht und braune Farbe
sprechen dagegen; sollte es nicht etwas Unausgewachsenes sein?
Aehnlichkeit mit unserer Schnecke hat, mindestens nach der Ab-
bildung, Helix Purchasi Pfr. Proc. z. s. 1858 von den Admiralitäts-
inseln, aber die Sculptur (confertissime plicatula) und der umge-
schlagene Mundsaum entfernen dieselbe von unserer Nanina.


Nanina glutinosa Metcalfe sp.


Helix gl. Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 70; Pfr. mon. III. p. 54; Reeve conch. ic.
fig. 1378; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 405.


Testa perforata, conoideo-lenticularis, carinata, tenuis, lu-
brice-nitida,
oblique striatula, fulva, carina castanea; spira bre-
viter conoidea, anfr. 5—6, plani, ultimus supra et infra subaequaliter
convexus, carina grossa cinguliformi, antice haud descendens; apertura
vix obliqua, subrhombea; peristoma acutum, rectum, margine basali
valde arcuato, columellari ad insertionem brevissime reflexiusculo.


  • a) Diam. maj. 27, min. 23, alt. 15; apert. long. 14, lat. 12 Mill.
  • b) » » 22, » 19, » 14; » » 12, » 10 »
  • c) » » 21, » 18, » 13; » » 12, » 11 »

NWBorneo. Metcalfe’s Exemplar (a) stammt vermuthlich von
Sarawak. Unter todtem Laub, Wallace. Die höheren fand ich
einzeln zwischen anderen Naninen in den Umgebungen von Sing-
kawang
(c) und Mandhor (b).


Einzelne sehr schwache Spiralstreifen sind stellenweise zu
sehen, bei anderen Exemplaren aber mit einer gewöhnlichen Lupe
nicht zu erkennen, daher ich sie aus der Diagnose weggelassen habe.


Nanina umbilicaria Guillou sp.


Helix umbilicaria Le Guillou Revue zool. 1842 p. 137.


— Javanica (non auct.) Pfr. mon. I. p. 62; Chemn. ed. nov. 11., 12. 13.; Reeve
conch. ic. fig. 396.


Nanina Javanica Mousson moll. jav. p. 15, Taf. 1., Fig. 3.


? Helix Desgrazii Hombron et Jacquinot voy. au pole sud, moll. V. p. 12; atl.
pl. 5., fig. 4—6.


Testa perforata, depresse-conica, superne confertim
costulato-striata,
lineis spiralibus subtilissimis decussata, inferne
[215]Nanina umbilicaria und Javana.
nitida, laevigata; pallide cornea, fasciis 2 appropinquatis periphericis,
regione umbilicali (et plerumque zona suturali) castaneis; anfractus 6,
planiusculi, at sutura sat profunda distincti, ultimus peripheria
distincte angulatus; apertura diagonalis, lunari-rotundata, peri-
stoma simplex, rectum, obtusum, margine columellari valde obliquo,
flexuoso, ad insertionem leviter triangulatim reflexo.


A) Sumatrana: major, paulo magis depressa, pallide rufescens,
peripheria alba.


B) Sundana: minor, subelata, isabellina, peripheria albida,
Mousson fig. citat.


BB) virescens; forma eadem, virenti-cornea, peripheria vi-
renti-alba (albicincta Mouss. in collect.).


C) Bankana: minor, elata, pallida (H. subjavanica Mousson
in collect.).


  • A a) Diam. maj. 33, min. ?, alt. 19; apert. long. ?, alt. ? Mill.
  • b) » » 32, » 27, » 18½; » » 18, » 14 »
  • B c) » » 29, » 24, » 18; » » 15½, » 12 »
  • d) » » 28, » 22½, » 16; » » 16, » 12 »
  • e) » » 27½, » 23, » 17½; » » 16, » 13 »
  • C f) » » 27, » 23, » 19; » » 14½, » 13½ »

Sumatra, Gouillou l. c. (A a) Hombron und Jacquinot l. c.
und Teysmann in Mousson’s Sammlung (A b).


Insel Rakata (Krakatau) in der Sundastrasse, Zollinger in
Mousson’s Sammlung (A).


Insel Banka, Teysmann ebenda (C f).


Westliches Java, bei Tjikoya, Residentschaft Bantam, Zollin-
ger (B c).


Oestliches Java, zwischen Kediri und Modjokerta von mir (B d
und e), an der Südküste, ferner bei Wonosari im Tengergebirge und
bei Rogodjampi (BB) in der Residentschaft Banjuwangi von Zollinger
gesammelt.


Ein linksgewundenes Exemplar, ebenfalls von Zollinger
an der Südküste gesammelt, in Mousson’s Sammlung.


Nanina Javana (Fer.) sp. Taf. 6., Fig. 5.


Helix Javacensis Fer. prodr. No. 92.; hist. nat. II. pl. 92., fig. 2.


— Javanica Lam. an. s. vert. ed. 2. VIII. p. 45.


Nanina Javana Beck index p. 4.


Helix umbilicaria (non Guillou) Pfr. mon. l. p. 62; Chemn. ed. nov. 11., 14. 15.


Testa perforata, umbilicato-convexa, modice nitida, irre-
[216]Nanina Javana.
gulariter striata, isabellina (vel alba), zona suturali, fasciis peri-
phericis duabus et regione umbilicali castaneis; anfr. 6—6½, con-
vexiusculi, ultimus angulo valde obsoleto rotundatus,

antice non descendens; apertura parum obliqua, lunari-rotundata,
peristoma simplex, rectum, obtusum, margine columellari valde
obliquo, flexuoso, ad insertionem breviter triangulatim reflexo.


  • A) Major, depressa, isabellina (iodophila Mouss. in collect.).
  • B) Media, minus depressa, isabellina, peripheria albida.
  • C) Opaca, minus nitida, ceterum praecedenti similis (Madu-
    rensis Mouss. in collect.).
  • D) Minor, valde depressa, laetius flavescens, peripherica
    candida (Soloënsis Mouss. in collect.).
  • A) Diam. maj. 30, min. 24½, alt. 16; apert. long. 16½, alt. 13½ Mill.
  • B) » » 28, » 24, » 16; » » 15, » 13 »
  • C) » » 27, » 21½, » 13; » » 14, » 12 »

Java, zuerst von Leschenault nach Europa gebracht, scheint
in der östlichen Hälfte häufiger zu sein. In der westlichen habe
ich sie nur einmal, bei Palabuan an der Wynkoopersbai (Südwestlicher
Winkel) gefunden; aus dem mittleren Java ist sie von Solo (Sura-
karta) in Mousson’s Sammlung vertreten, D); im östlichen ist sie mir
mehrmals in den Umgebungen von Surabaya und Grisse vorgekommen,
B); Zollinger fand sie östlich bei der Jodquelle Genok-wati, A), und
zu Sumanap in der Osthälfte der Java benachbarten Insel Madura C).


Aeussere Weichtheile ockergelb. Obere Fühler und breite
Fühlerlinien des Nackens tiefschwarz. Hinterer Theil des Fusses
hoch und spitz, Schleimpore eine scharfe, senkrechte Abstutzung
bildend.


Der Ausdruck Javanus ist die einfachste lateinische Adjectiv-
form aus Java, analog Romanus, Africanus, Trojanus und kann als
Correction des überladenen Javacensis oder Javanicus gelten.


Die zwei Arten Javana und umbilicaria sind sehr nahe mit
einander verwandt und ihr Verbreitungsbezirk theilweise gemeinsam;
Pfeiffer hat die beiden Namen geradezu verwechselt, wie man leicht
einsieht, wenn man die Abbildung von Ferussac und die Worte von
Guillou »eleganter striata, obtuse angulata« vergleicht. Mousson
hat in seiner reichen Sammlung verschiedene Formen mit eigenen
Namen unterschieden, die ich nicht mit Stillschweigen übergehen
wollte, obwohl die von mir gesammelten theilweise zwischen die
seinigen hineinfallen und ich von jeder Localität zu wenig Exemplare
[217]Nanina Bataviana.
gesehen habe, um mir ein Urtheil darüber zu erlauben, was indi-
viduelle und was locale Abänderung ist.


B. Sculptae (Hemiplecta Alb.).

Nanina Bataviana Busch sp.


? Helix castanea Müll. hist. verm. II. p. 63; Chemn. conch. cab. IX. 2., p. 135,
fig. 1177. 1178.


Helix striolata Hasselt, tab. inedit. 12., fig. 5., kopirt in Schlegel’s handleiding
tot de boefening der dierkonde, 1858, Atlas, Taf. 1., Fig. 9.


? Nanina commendabilis (Fer.) Beck index p. 4.


Helix Bataviana v. d. Busch Pfr. symb. II. 1842 p. 17; Philippi icones I. 1., 3.;
Pfr. mon. I. p. 77; Chemn. ed. nov. 11., 1—3.; Reeve conch. ic. fig. 463.


Nanina Bataviana (v. d. Busch) Mouss. moll. jav. p. 17, Taf. 1., Fig. 1. und
Taf. 20., Fig. 1. Skulptur.


Testa aperte perforata, depresse conoidea, tenuis, obtuse
angulata, utrinque lineis subtilissimis confertissimis spiralibus sculpta;
superne oblique confertim costulata, cinnamomea; inferne sublaevigata,
laete castanea, nitida, versus umbilicum pallide flava, regione
umbilicali ipsa obscure castanea; anfr. 6—6½, paulum convexiusculi,
spiram sat convexam efficientes, sutura mediocri, ultimus antice
haud descendens; apertura parum obliqua, semielliptica, peristoma
simplex, obtusiusculum, margine basali distincte antrorsum flexuoso,
basali ad insertionem brevissime reflexo.


  • A) Inflata, elatior, angulo peripherico fere nullo. Reeve fig. l. c.
  • B) Genuina: subdepressa, angulo magis distincto. Mouss. fig. l. c.;

Philippi l. c.; Pfr. fig. l. c.


  • B) a) Diam. maj. 43, min. 33, alt. 26; apert. long. 25, alt. 20 Mill.
  • B) b) » » 42, » 33½, » 25½: » » 23½, » 19 »
  • A) c) » » 41, » ?, » 30; » » ?, » ? »
  • B) d) » » 41, » 34, » 25; » » 25,
  • A) e) » » 34, » 29½, » 23; » » 19, » 16 »
  • A) f) » » 34½, » 27, » 21; » » 21, » 16 »

Westliches Java, nicht selten, bei Buitenzorg von van Hasselt
und Teysmann, bei Sindang-laya von mir, an der Südküste bei
Tjikoya von Zollinger, bei Palabuan von mir gesammelt.


Mittleres Java, Residentschaft Banjumas, bei Adjibarang und
Bandjar-negara, im Walde, F. Jagor.


Insel Bawean, nördlich von dem Ostende Java’s, Diard im
Leydener Museum, Exemplare (A f) mit sehr ausgesprochener
[218]Nanina Bataviana
weisser Peripheriebinde, unterhalb derselben nur wenig oder gar
kein Braun mehr.


Dass diese Art in der so flachen Umgegend von Batavia
selbst lebe, davon finde ich keine Spur und halte es für sehr
unwahrscheinlich, da alle ihre bekannten Fundorte in den Berg-
gegenden liegen.


Die relative Höhe und damit das Verhältniss der beiden
Dimensionen der Mundöffnungen wechseln ungemein bei dieser Art;
schon Pfeiffer sagt in seiner ersten Beschreibung dieser Art: variat
spira magis elata; es finden sich aber so viel Mittelformen, dass es
unmöglich ist, die zwei oben angedeuteten Extreme in einer Reihe
von Exemplaren aus einander zu halten. a) und b) sind die grössten
Exemplare in Mousson’s Sammlung, von Tjikoya stammend, c) gibt
die Maasse von Reeve’s, d) diejenigen von Mousson’s Abbildung,
e) ein kleineres, aber wie mir scheint, ausgewachsenes Exemplar
der Südküste, auch in Mousson’s Sammlung, f) das Exemplar von
Bawean. Pfeiffer’s Abbildung, Chemn. ed. nov. 11., 1—3., stellt sie
noch kleiner und flacher dar, als ich Exemplare gesehen, doch
erlaubt die Rundung der letzten Windung nicht, sie für die folgende
zu halten. Einzelne Exemplare sind durch die Kreuzung der Spiral-
streifen und der Runzeln deutlicher gekörnt als andere (var. gra-
nulata Mouss.).


Jüngere Exemplare sind scharf gekielt, und ich bin sehr
geneigt, eine solche unausgewachsene Bataviana, der noch 1—1½
Windungen fehlen, in Pfeiffer’s Helix induta, mon. I. p. 79, Reeve
conch. ic. fig. 1133. zu sehen. Sowohl die Reeve’sche Abbildung, als
ein Exemplar aus Cuming’s Händen in der Albers’schen Sammlung
zeigen sehr sprechend den Habitus unausgewachsener Schnecken.


Helix castanea Müll. scheint mir der Beschreibung nach recht
gut zu Bataviana zu passen, wenn nicht etwa der Nabel noch etwas
weiter ist. Beck gibt Sumatra als Vaterland derselben an, weshalb
man auch an N. amphidroma denken möchte, aber diese hat einen
deutlich umgebogenen Mundsaum und keinen Nabelflecken; würde
letzterer nicht ausdrücklich von Müller erwähnt, so könnte man
auch an N. rugata denken. Pfeiffer hält sie, mon. I. p. 44, für
N. Juliana, zu der sie weder in Farbe noch Sculptur passt.


Helix commendabilis Fer. prodr. No. 235. ist eine apocryphe,
weil nicht abgebildete Art; Pfeiffer erklärt sie, wie es scheint, nach
Grateloup’s Zeugniss für N. Juliana Gray aus Ceylon, welche sich
[219]und deren nächste Verwandte.
allerdings durch ihre schöne Färbung sehr empfiehlt; Beck index
p. 4, gibt commendabilis aus Java an, was, wenn nicht vollständig
falsch, nur auf Verwechslung mit der ähnlich gezeichneten, aber
nicht so glänzenden Bataviana beruhen kann.


Nanina arguta Pfr. sp.


Helix arguta Pfr. Proc. z. s. 1856 p. 327; mon. IV. p. 61.


Testa subconoideo-depressa, perforata, carinata, superne
strias chordaeformes elatas subinde dichotomas, interstitiis subduplo
latioribus separatas exhibens, cinnamomea, infra nitida, striatula,
lineis spiralibus aegre vel non conspicuis, albida, versus carinam
castanea, fascia umbilicari distincta castanea; anfr. 6, subplani,
ultimus supra et infra subaequaliter convexus; apertura securiformi-
lunata, parum obliqua; peristoma rectum, obtusum, margine basali
flexuoso, columellari ad insertionem breviter reflexo.


  • a) Diam. maj. 36, min. 29, alt. 20 Mill.
  • b) » » 32, » 25⅔, » 17; apert. long. 16⅔, lat. 13 Mill.
  • c) » » 31, » 27½, » 19: » » 17½, » 14 »
  • d) » » 29, » 24, » 15; » » 15, » 12½ »

Oestliches Sumatra, im Gebiet von Palembang, Teysmann
in Mousson’s Sammlung (c).


Insel Rakata in der Sundastrasse, Zollinger, ebenda.


Westliches Java, bei Buitenzorg, ebenfalls von Zollinger an
Mousson mitgetheilt (d); etwas höher bei Sindanglaya von mir ge-
sammelt (b).


Oestliches Java, im Tengergebirge, Shiplay in Cuming’s
Sammlung (a), so wenigstens deute ich den Namen, welchen ich
auf der Etikette als Tanga hill las, Pfeiffer l. c. Teuga hills
wiedergibt.


Mittelglied zwischen N. Bataviana, amphidroma und centralis.
Ersterer gleicht sie sehr in der Sculptur, unterscheidet sich aber
durch flachere Windungen, den bis zu Ende ziemlich scharf bleibenden
Kiel und das fast völlige Verschwinden der Spirallinien der Unter-
seite; von N. amphidroma dadurch, dass die Unterseite flacher,
glänzend und fast ganz glatt ist, sowie durch das braune Nabelband.


Nanina centralis Mouss.


Mouss. moll. jav. p. 17 Taf. 2., Fig. 1.; Pfr. mon. III. p. 78.


Kleiner, flacher und schärfer gekielt als Bataviana, aus dem
östlichen Java von Zollinger eingesandt.


Am Originalexemplar Mousson’s kann ich nur 5 Windungen
[220]Linksgewundene Naninen
zählen; es unterscheidet sich von (unvollendeten) Exemplaren der
N. arguta gleicher Windungszahl durch feinere, dichter gestellte
Streifen und rascher zunehmende Windungen und daher etwas
grössere Dimensionen, der Kiel ist in Wirklichkeit stumpfer, d. h.
breiter, aber tritt, da unmittelbar über ihm eine schwache Ver-
flachung eintritt, doch mehr nach aussen hervor. Der stumpfe,
unten Sförmig gebogene Mundrand lässt trotz der geringen Win-
dungszahl Vollendung des Wachsthums vermuthen.


Hieher gehört vielleicht auch ein unvollständiges Exemplar,
das ich zu Tjisurupan (Preanger-Regentschaften) gefunden, doch
scheinen die Windungen etwas dichter zu sein.


Nanina Rumphii Busch sp.


Platycloster corneus Hasselt Algem. Konst-en Letterbode 1823 p. 232, ohne
Beschreibung; tab. inedit. 12., fig. 4.


Helix Rumphii v. d. Busch Pfr. symb. II. 1842 p. 20; Phil. icon. I. 1., 2.; Chemn.
ed. nov. 11., 7—9.; Pfr. mon. I. p. 76; Reeve conch. ic. fig. 480.


Nanina Rumphii Mouss. moll. jav. p. 18, 1., 2.


Testa sinistra, perforata, depressa, obtuse angulata, orbi-
culata, superne oblique striata, pallide brunnea, peripheria albida
vel lutea, inferne nitidula, paulum pallidior, spira paulum prominula;
anfr. 5½, plani, sutura superficiali, ultimus basi convexus, antice
non descendens; apertura diagonalis, lunato-semielliptica; peristoma
simplex, acutum, margine columellari ad insertionem brevissime reflexo.


  • a) Diam. maj. 43, min. 34, alt. 23; apert. long. 25, lat. 17½ Mill.
  • b) Diam. maj. 40½, min. 32, alt. 22; apert. long. 23½, lat. 18 Mill.
  • c) Diam. maj. 34, min. 28, alt. 18; apert. long. 20, lat. 15 Mill.

a) Das grösste Exemplar der Albers’schen Sammlung, b) bei
Buitenzorg von Zollinger gesammelt, c) das kleinste der zu Sindang-
laya von mir gefundenen erwachsenen Exemplare.


Der Mantellappen der Weichtheile in Weingeist noch deutlich
zu erkennen (Mouss.), auch bei Hasselt kenntlich gezeichnet.


Westliches Java, in Wäldern; am Berg Megamendong zwischen
Buitenzorg und Tjandjor, Hasselt, von Zollinger und Teysmann bei
Buitenzorg selbst (oben dunkel kastanienbraun) und im südlichen
Theil der Insel, von mir bei Sindanglaya oberhalb Buitenzorg und
am Fuss des Vulkans Papandajan gefunden, von Herrn v. Richthofen
in der Regentschaft Inkapura (Preangerregentschaften) mir mit-
getheilt.


NB. Ferussac prodr. No. 233. gibt von Helix Janus als
[221]des indischen Archipels.
Fundort Java und als Finder Leschenault an; wahrscheinlich meint
er damit diese Art.


Nanina rhyssolemma Albers Zeitschr. f. Malakol. 1852 S. 186,
Pfr. mon. III. p. 634 beruht, wie der verstorbene Autor selbst
handschriftlich in seinem Exemplar von Pfeiffer’s Monographie
bemerkte, auf einem abgeriebenen Exemplar von N. thyreus Bens.
(Pfr. mon. III. p. 251) aus Vorderindien, Java wurde als Vaterland
nur deshalb vermuthet, weil es ursprünglich unter dem Namen
Helix Rumphii von Cuming an Albers geschickt wurde; sie erinnert
in ihrer Form sehr an unsere N. amphidroma, zeigt aber oben eine
unregelmässig narbig-runzlige Sculptur, die peripherische Kante ist
kaum merklich und der Nabel weiter offen.


Nanina amphidroma Martens. Taf. 11., Fig. 2. 5.; Taf. 6., Fig. 3. 3b.


? Nanina castanea Beck index p. 4.


? Helix Balesteriana Lea Transact. of the Americ. philosoph. society at New-York,
VII. 1841 p. 460, pl. 12., fig. 15.


? Helix Mackensiana Souleyet Revue zool. 1841; voy. Bonite, moll. pl. 28., fig. 27. 29.


Helix Janus bifrons var. Hombron et Jacquinot, voy. au pole sud, moll.
pl. 5., fig. 1—3. 1854.


Helix Martini Pfr. Proc. z. s. 1854; Reeve conch. ic. fig. 1356.; Pfr. mon. IV.
p. 300, non Helix Martini Bernardi Journ. conch. VII. 1858 aus Amerika.


Nanina amphidroma Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 265.


Nanina producta Mousson in collect.


Testa modo dextra modo sinistra, aperte perforata,
conico-depressa, angulata; superne striis subobliquis confertis argutis
plus minusve granulosis sculpta, opaca; inferne striis laevibus multo
subtilioribus sublaevigata, nitidula, castaneo-rufa vel pallide brunnea;
spira breviter conica, apice subtilius striata; anfr. 7, lente crescentes,
fere plani, ultimus distincte angulatus, infra convexus, antice non
descendens; apertura obliqua, semielliptica, peristoma album, crassius-
culum, margine supero antrorsum angulatim producto, basali toto
expanso, antrorsum flexuoso.


A) Martini Pfr.: Major, magis depressa, obtuse angulata,
striis granulosis, superne cinnamomea, inferne obscurius castanea,
peristomate toto breviter expanso. Taf. 11., Fig. 2.


B) Intermedia: Forma et colore priori similis, carina magis
distincta, margine supero vix expanso.


C) Mackensiana Souleyet: Minor, magis elata, carinata, striis
vix granulosis, superne et inferne concolor, pallide brunnea, margine
supero recto. Taf. 11., Fig. 5.


[222]Nanina amphidroma,
  • A) a) Diam. maj. 43, min. 34, alt. 26; apert. long. 25, alt. 19 Mill.
  • B) b) » » 39, » 32½, » 23; » » 21½, » 17 »
  • C) c) » » 37, » 31, » 24; » » ?, » ? »
  • A) d) » » 35, » 29, » 21; » » 19⅔, » 14⅓ »
  • C) e) » » 35, » 29½, » 18; » » 21, » ? »
  • A) f) » » 33, » 28⅓, » 19; » » 19, » 15½ »
  • A) g) » » 28, » 23, » 16½; » » 14, » 11½ »
  • A) h) » » 27½, » 23½, » 18; » » 15, » 12 »
  • A) i) » » 27½, » 22, » 14; » » ?, » ? »
  • C) k) » » 25, » 21½, » 16; » » 15, » ? »

Bewohnt Malakka, Sumatra und Borneo, nebst den um-
liegenden Inseln:


Malakka, Souleyet l. c. C) e).


Singapore, in der Mitte der Insel beim Hügel Bukit tima,
im Walde.


Sumatra, auf der Westküste bei Padang von Capitän Adolph
Martin in Cuming’s Sammlung A), an der Ostseite längs der Flüsse
Musi und Lamatang, an den Waldrändern wiederholt von mir
gefunden, im unteren Flachlande wie z. B. bei Muara-dura, Lubu-
raman
und Muara Enim nur var. C), alle rechtsgewunden, dagegen
erschien A) Martini auf dem ersten Berg, den ich besuchte, dem
Serillo, und ich verfolgte sie von da über Lahat, Trussan bei Tibing-
tingi
(die grössten Exemplare a), Talang Padang und Kepahiang
(kleinere bis f) herab) bis zur Höhe der centralen Gebirgskette und
auf deren Ostabhang bei Rinduhati; Mackensiena war mir seit Beginn
der Martini nicht mehr vorgekommen.


Pulo Sungian, Insel Dwars in de weg, im engsten Theil der
Sundastrasse, grössere und auffallend kleine (i) zu A) gehörige
Exemplare von Teysmann gefunden, in Mousson’s Sammlung.


Banka (nahe der Ostküste von Sumatra), auf dem Berge
Monopyn bei Muntok, von mir (C h), auch auf Banka (bis zur Grösse
c) von Teysmann gefunden.


Westküste von Borneo, bei Singkawang auf bewaldeten Hügeln
(B b und d), am Berg Paklima bei Montrado (B) und bei Mandhor (B),
seltener als in Sumatra, alle rechts.


Pulo laut, Insel an der Südostecke von Borneo, Hombron
und Jacquinot (C k).


Auch hier scheinen einzelne Formen, wenn man sie allein vor
sich hat, sehr verschieden von einander, aber ihre unterscheidenden
[223]rechts- und linksgewunden.
Charaktere kreuzen sich so bunt, namentlich auch mit der geo-
graphischen Verbreitung, dass ich nicht umhin kann, sie in Eine
Art zusammenzufassen. Die ächte Martini, auf welche die obige
Charakterisirung unter A vollständig passt, scheint sich nur im
höheren Binnenland von Sumatra zu finden, wenn man annehmen
darf, dass die Angabe Padang sich nicht auf die Stadt dieses Namens,
sondern auf die vielgerühmten »Padang’sche bovenlanden« bezieht.
An der Westküste von Borneo kommen sehr ähnliche Formen, B,
vor, im Habitus mit A so sehr übereinstimmend, dass man sie
unmöglich als eigene Art trennen kann, aber ebendamit auch C mit
hereinziehend. Diese ist den sich zugewandten Küstenländern von
Sumatra und Borneo gemeinsam.


Das Eigenthümlichste dieser Art aber ist, dass linke Exemplare
keine Seltenheiten sind, sondern an einzelnen Localitäten, soweit
die beschränkte Anzahl der von mir gefundenen Stücke einen Schluss
erlaubt, an Anzahl der Individuen den rechten gleichkommen oder
sie noch übertreffen. Ich fand nämlich, indem ich jedes mir vor
Augen kommende Exemplar oder Fragment eines solchen mitnahm:
von A) Martini:

von C) Mackensiana:

von B) intermedia:
bei Singkawang, Montrado und Mandhor nur rechte.


Diese Eigenthümlichkeit findet sich bekanntlich auch bei der
Bulimusgruppe Amphidromus, welche ebenfalls im indischen Archipel
zu Hause ist, ferner bei manchen Partulen und Achatinellen der
Südseeinseln.


Bei ihrer soliden Schale zeichnet sich unsere Schnecke noch
aus durch die Ausbiegung des ganzen Mundsaums (A) und durch
das vorstehende Eck desselben, weshalb sie Mousson producta
nannte — leider in unserer Abbildung nicht hinreichend hervor-
gehoben; — man könnte versucht sein, sie deshalb gar nicht für eine
Nanina zu halten, und in der That stellte sie Pfeiffer — Mal. Blätt.
1855 S. 141 — zu den eigentlichen Helix unter die amerikanischen
[224]Linksgewundene Naninen
Caracollen; glücklicherweise konnte ich sie mehrmals lebend be-
obachten und mich überzeugen, dass sie eine gute Nanina ist, mit
glattem Kiefer, schmalem Fuss und Schleimpore, die sich als
senkrechte Abstutzung zeigt. Die Farben der äusseren Weichtheile
wechseln auch, bald blass mit wenigen schwarzen Puncten, bald
lebhafter gelblich, mit Schwarz dichter punctirt; die Mittellinie
des Nackens und Fussrückens scheint stets gelblich zu sein. Taf. 6.
Fig. 3. und 3 b.


N. amphidroma Albersi, und Janus zeigen bei günstiger Be-
leuchtung auf der Unterseite noch feinere Spiralstreifen, welche
die andere Streifung kreuzen und mit deren Wellenbiegungen in
Zusammenhang stehen. Da sie aber nicht bei allen Exemplaren
und nicht an allen Stellen desselben Exemplars deutlich mit einer
gewöhnlichen Lupe erkannt werden, habe ich ihrer in der Diagnose
nicht erwähnt.


Nanina nasuta Metcalfe sp.


Helix nasuta Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 70; Pfr. mon. III. p. 203; Reeve
conch. ic. fig. 1031.


Ryssota nasuta Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Linksgewunden, scharfgekielt, mit Radial- und feinerer Spiral-
streifung, blassgelb, der Kiel an der Mündung in einen langen
Schnabel ausgezogen. Durchmesser 36 Mill.


NWBorneo, aus Sarawak erhalten, Metcalfe, von Wallace
wiedergefunden; offenbar eine Verwandte der amphidroma und
Janus, also eine Nanina.


Nanina Albersi Martens. Taf. 11., Fig. 3.


Helix Janus — non Chemnitz — Pfr. symb. II. p. 19; mon. I. p. 77; Chemn.
ed. nov. 11., 4—6; Reeve conch. ic. fig. 494. und der meisten Sammlungen.


N. Albersi Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 265.


Ryssota Janus Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Testa sinistra, anguste perforata, depresse conica, angulata,
supra et infra striis confertis subobliquis minutim undulatis,
supra fortioribus, sculpta, supra luteo-brunnea, infra paulum ob-
scurius castanea; spira sat elata, conoidea; anfr. 6, convexiusculi,
sutura sat profunda discreti, ultimus angulo obtuso cinctus, infra
sat convexus, antice haud descendens; apertura parum obliqua,
lunata, peristoma rectum, obtusum, leviter incrassatum, aequale,
margine columellari ad insertionem brevissime reflexo.


Diam. maj. 30, min. 24, alt. 18½; apert. long. 17, lat. 12 Mill.


Berg Ophir auf der Halbinsel Malakka, wahrscheinlich
[225]des indischen Archipels.
von Dr. Traill gesammelt, durch Cuming in den Sammlungen
verbreitet.


Malakka, Wallace.


Vielleicht ist dieses die schon S. 221 erwähnte H. Balestieriana.


Nanina Hugonis Pfr. sp.


Helix H. Pfr. Proc. z. s. 1863 p. 523; Novitat. conch. III. 74., 1—3.


Helix sinistra Bonnet Revue zool. 1864 p. 67 pl. 5., fig. 2.


Testa sinistra, angustissime perforata, conica, acute carinata,
supra et infra confertim granuloso-striata, supra pallidius, infra inten-
sius rufo-castanea, peripheria pallide flava; spira elata, conica; anfr. 7,
convexi, sutura sat profunda, ultimus infra sat convexus, carina
prominente,
antice haud descendens; apertura parum obliqua, lunata;
peristoma rectum, acutum, margine basali valde arcuato, antrorsum
producto, columellari sat declivi, ad insertionem breviter reflexo.


Diam. maj. 37½, min. 33, alt. 25; apert. long. 21, lat. 15½ Mill.


Insel Labuan bei NWBorneo.


Noch höher und mit noch mehr abgesetzten Windungen als
die vorige, sehr nahe den höheren Formen der folgenden.


Nanina regalis Bens. sp.


Helix regalis Benson in Annals and magaz. nat. hist. März 1850; Pfr. Chemn.
ed. nov. 141., 5—8.; mon. III. p. 53; Nat. Tydschrift voor Nederl. Indie I.
p. 160; Reeve conch. ic. fig. 526. 426.


Helix vittata A. Adams et Reeve zool. voy. Samarang, moll. (Heft II. und III.
1850) p. 60; 15., 7. a. b. c.; Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 70.


Ryssota regalis Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Testa sinistra, perforata, conico-depressa, acutissime carinata,
conferte spiratim striata, superne striis argutis confertis inaequalibus
(minutim granulosis) hic et illic grossioribus, rugaeformibus sculpta,
opaca, infra leviter striatula, nitida, colore varians; spira breviter
conica; anfr. 6, lente crescentes, planiusculi, sutura superficiali
conjuncti, ultimus basi parum convexus, antice haud descendens;
apertura diagonalis, securiformis; peristoma rectum, acutum, margine
basali valde arcuato, columellari ad insertionem brevissime reflexo.


  • A) Diam. maj. 30, min. 27, alt. 15½; apert. long. 16, alt. 12 Mill.
  • B) » » 29, » 25, » 28½; » » 13, » 9½ »

Nach der Farbe lassen sich folgende Spielarten unterscheiden:


  • 1) brunnea, supra paulo pallidior, carina concolore. Chemn. ed.
    nov. 141., 7. 8.
  • 2) brunnea, carina subconcolore, regione umbilicali alba. (Pfr.
    mon. IV. p. 31 var. δ, Reeve 426.)

Ost-Asien. Zoologisch. II. 15
[226]Linksgewundene Naninen
  • 3) pallide brunnea, carina albida. (Mus. lugd. Bat.)
  • 4) griseoflava, fasciis nonnullis fuscis, carina et regione umbili-
    cali fuscis (coll. Albers).
  • 5) griseorosea, fasciis 4 (suturali, supracarinali, infracarinali et
    basali) fuscis, carina et regione umbilicali opace albis vel
    pallide virenti-flavescentibus (Adams l. c.; Chemn. ed. nov.
    141., 5. 6.; Reeve 526).

Kopf, Nacken und Fühler zart blassröthlichviolett, Mantel-
fortsatz breit abgerundet, sehr beweglich und dehnbar, Fühler
lang, Fuss nach hinten schmal, schief gestreift, Schleimpore auf
einem vorstehenden, hinten abgestutzten Höcker. Kriecht rasch.
(Adams var. δ.)


Nördl. und nordwestl. Borneo, bei Sarawak (Taylor 1).


Nordöstl. Borneo, bei Balambangan an der Nordspitze von
Borneo, auf dem Laub niedriger Bäume (Adams 5); (östliches?)
Borneo, von Resident Schwaner eingesandt, im Leydener Museum,
eine ganz besonders hohe Form (B), deutlich aber nicht sehr scharf
gekielt, Färbung 3.


Nach Wallace in mit Nipa bewachsenen Sümpfen lebend.


Nanina Lindstedti Pfr. sp.


Proc. z. s. 1856; mon. IV. p. 32.


Von F. W. Lindstedt gesammelt, scheint der obigen amphidroma
var. C. verwandt, aber grösser (und flacher?) mit einfachem Mundsaum.


Malakka.


Nanina Janus Chemnitz sp. Taf. 11., Fig. 4.


Helix Janus bifrons Chemnitz conch. cabinet Band XI. p. 307, fig. 3016. 3017.


Testa modo dextra, modo sinistra, perforata, depressa, acute
carinata, supra striis obliquis laevibus subdistantibus arcuatis et
lineis subtilissimis spiralibus confertissimis decussantibus sculpta,
rufescens vel brunnea, opaca, infra confertius striatula, pallidior,
nitida, carina saepius albida; spira depresse conica; anfr. 6½, plani,
sutura lineari, superficiali, ultimus infra multo convexior, antice
haud descendens; apertura diagonalis, securiformis; peristoma
simplex, acutum,
tenue, margine basali valde arcuato, columellari
ad insertionem breviter reflexo.


Diam. maj. 33, min. 29, alt. 17; apert. long. 16½, lat. 11 Mill.


Westküste von Borneo: bei Singkawang 11 linke und ? 1 rechtes
Exemplar, bei Lumar 8 rechtsgewundene Exemplare, bei Mandhor
5 linke und 4 rechte Exemplare.


[227]des indischen Archipels.

Diese Art unterscheidet sich durch ihre zarte Schale, viel
feinere Streifung, flaches, dichtes Gewinde, sehr scharfen Kiel und
einfachen Mundsaum von N. amphidroma; doch ist es bei einzelnen
unausgewachsenen Exemplaren oft schwer, sich für die eine oder
andere Art zu entscheiden, da auch N. Janus etwas in der Erhebung
des Gewindes variirt. Nach Vergleichung von Text und Figur glaube
ich bestimmt, dass H. Janus von Chemnitz hieher gehört, das
Weiss der Oberseite beruht dann übrigens auf Verbleichung der
todten Schale, wie mir selbst solche halbseitig ausgebleichten
Exemplare von Singkawang vorliegen.


Auch der regalis kommt unsere Art sehr nahe, bleibt aber
stets flacher und ihre Sculptur schwächer, ihre Färbung gleichmässig.


Chemnitz nannte sie Janus, weil die Färbung der Oberseite
von der der Unterseite bei seinem Exemplar so sehr abwich; das
war, vermuthe ich, nur zufällig, aber man kann dem Namen jetzt
die andere Bedeutung unterlegen, dass die Art als solche ihr Gesicht
sowohl nach der rechten als nach der linken Seite wendet, freilich
das einzelne Individuum nur nach einer.


Nanina clypeus Mouss.


Mousson Journ. conchyl. VI. 1857 p. 156.


Testa sinistra, perforata, orbiculata, acute carinata, supra
fere plana, lardeonitens, striatula, undulatim rugosa, rufobrunnea
vel flavescens, infra rugis levioribus et prope basin lineis impressis
spiralibus distantibus sculpta et sensim pallidior; carina zona luteo-
alba angusta valde distincta insignis; spira vix prominens; anfr. 4⅓—5,
celeriter crescentes, supra plani, sutura superficiali; ultimus infra
sat convexus, antice haud descendens; apertura subrhombea, dia-
gonalis; peristoma rectum, acutum, margine basali valde arcuato,
columellari ad insertionem breviter reflexo.


A) Zollingeriana. Supra prorsus plana praeter levem intu-
mescentiam anfr. ultimi prope suturam, carina acutissima usque ad
aperturam acuta, anfractu ultimo solo malleato; pallide flava, fascia
subperipherica distincta angusta castanea.


Diam. maj. 36, min 28½, alt. 15; apert. long. 20, lat. 15 Mill.


Oestl. Java auf dem Berge Smiru, Zollinger (coll. Mouss.).


B) Jagoriana. Supra leviter convexa, carina paulo magis
obtusa, versus aperturam obsolescente, impressionibus mallearibus
jam in anfractu penultimo conspicuis, fusco-rubra, fascia subperi-
pherica nulla.


15*
[228]Nanina striata von Singapore.

Diam. maj. 36, min. 30, alt. 19; apert. long. 20, lat. s. alt.
16 Mill. (spec. Jagor).


Mittleres Java, Residentschaft Banjumas, zwischen Bantjar
(negara) und Kaliputjang, F. Jagor.


Nanina striata Gray.


Helix Orientalis Gray (1825) Reeve conch. ic. fig. 409.


Nanina striata Gray Proc. z. s. 1834 p. 59; Pfr. mon. I. p. 55.


Helix naninoides Bens. Ann. and mag. nat. hist. IX. 1842; Philippi icon. II. 6., 3.;
Pfr. mon. I. p. 70; Chemn. ed. nov. 25., 7. 8.


Helix isabella Hombron et Jacquinot voy. pole sud 1854 moll. 4., 7—10; Text
von Rousseau S. 6; Pfr. mon. IV. p. 28.


Hemiplecta naninoides Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.


Testa perforata, orbiculato-convexa, solidiuscula, supra di-
stincte et confertim striata, lineis spiralibus rariusculis subdecussata,
pallide castanea vel fulvo-flavescens, infra striatula, albida, nitida;
spira depresse-conoidea; anfr. 6, convexiusculi, ultimus subangulatus,
antice paulisper descendens; apertura diagonalis, pro ratione generis
parva, lunato-semielliptica; peristoma rectum, obtusum, sat crassum,
margine basali et columellari stricto fere horizontali, ad insertionem
brevissime reflexiusculo.


  • Diam. maj. 27, min. 22, alt. 15; apert. long. 14, lat. 11 Mill.
  • » » 28, » 23½, » 18; » » 15½, » 11½ »
  • » » 24, » 20½, » 16; » » 13, » 10 »

Ist den Weichtheilen nach nicht nur naninoides, sondern in
der That eine wahre Nanina, indem sich am hinteren Ende des
Fusses eine deutlich schief abgeflachte länglichovale Stelle, die
Oeffnung der Schleimdrüse enthaltend, findet.


Singapore, in den nächsten Umgebungen der Stadt häufig,
von Benson, Hombron und Jacquinot, F. Jagor und mir gesammelt.
Pulo Pinang, Museum der ostindischen Compagnie in London.
Wechselt bedeutend, sowohl in absoluter Grösse, als in relativer
Erhebung des Gewindes, wie auch im hellen oder dunklen Ton der
Färbung der Oberseite.


In der Jugend ist die Schale scharf kantig.


Dass die oben citirte H. isabella, nicht zu verwechseln mit
der ceylonesischen N. isabellina Pfr., hieher gehört, ist mir nach
Abbildung und Fundort unzweifelhaft, obwohl Pfeiffer beide in zwei
verschiedene Paragraphen setzt.


Helix Orientalis Gray kann ich nach Beschreibung und
Abbildung bei Reeve nicht von dieser striata unterscheiden.


[229]Nanina rugata von Celebes.

Helix Celebensis Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 229, pl. 10., fig. 3.
ist ebenfalls der striata sehr ähnlich, aber etwas höher, in den
Umrissen an rareguttata erinnernd, Durchmesser 27½, Höhe 22 Mill.
Als Vaterland wird »Rhwo« auf Celebes angegeben, nach Gassies in
Bordeaux; einen solch barbarischen Namen oder irgend einen ähnlichen
finde ich auf keiner Karte und in keiner Beschreibung dieser Insel;
dagegen gibt es unweit Singapore eine noch holländische Insel, deren
Namen bald Riouw, bald Rhio geschrieben wird, und in Anbetracht der
nahen Verwandtschaft mit striata neige ich mich der Vermuthung zu,
dass diese gemeint ist. Dann wäre der Name Celebensis zu streichen.
Vielleicht ist sie überhaupt nur als Varietät von striata zu betrachten.


Nanina rugata Martens. Taf. 10., Fig. 3.


Helix cidaris (non Lam.) der meisten Sammlungen; Reeve conch. ic. fig. 464.


Helix Clairvillia (non Fer.) Reeve conch. ic. fig. 1454.


N. rugata Martens Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 528.


N. cidaris Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.


(Helix Humphreysiana Pfr. Chemn. ed. nov. 31., 3. 4. ex icone; an Pfr. mon. I. p. 43?.)


Testa anguste perforata, conoidea, angulata, striis aperturae
parallelis
confertis superne rugaeformibus, minute granulosis, inferne
laevibus sculpta, opaca, brunneorufa, peripheria pallida, infra hanc
fascia lata indefinita obscura; spira elata, conica; anfr. 6, sutura pro-
funda, concolore juncti, convexi, ultimus utrinque aequaliter convexus,
distincte angulatus, antice non descendens; apertura diagonalis,
lunato-rhombea, intus lactea; peristoma rectum, obtusum, margine
basali valde arcuato, columellari ad insertionem breviter reflexo.


  • a) Diam. maj. 48, min. 37½, alt. 37½; apert. long. 27, alt. 23 Mill.
  • b) » » 48½, » 39, » 35; » » 29, » 24 »
  • c) » » 47, » 36½, » 36½, » » 25, » 21½ »
  • d) » » 45, » 35, » 35, » » 26, » 22 »

Südl. Celebes, am Wasserfall bei Maros, selbst gesammelt (a).


Ebenfalls auf Celebes von Wallace gesammelt.


Mein Exemplar scheint sehr alt zu sein, der Mundsaum zeigt
viele Wachsthumsstreifen dicht auf einander und der Columellarrand
erscheint durch solche verdickt.


Diese Art hat wohl die Form, aber keineswegs die Sculptur
der N. Humphreysiana.


Die Vaterlandsangaben Timor und Amboina beruhen auf
irrthümlicher Identification mit den erwähnten Arten von Lamarck
und Ferussac. Im Leydener Museum als javanisch angegeben, wohl
Irrthum für Celebes, vergl. S. 210.


[230]Nanina densa von Borneo

Nanina densa Adams sp. Taf. 10., Fig. 1. 1b.


Helix densa A. Adams et Reeve zool. voy. Samarang, moll. p. 62, pl. 16., fig. 8.
1850; Pfr. mon. III. p. 111; Chemn. ed. nov. 145., 5. 6.; Reeve conch. ic. 375.


Helix Schumacheriana Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 70; mon. IV. p. 110; Met-
calfe Proc. z. s. 1851 p. 70; Reeve conch. ic. fig. 379. = densa var. Pfr.
mon. III. p. 111; Chemn. ed. nov. 134., 11. 12.


Nanina corrosa Mousson Journ. conch. VI. 1857 p. 156; (Helix) Pfr. mon. IV. p. 348.


— Herklotsiana Dohrn Mal. Blätt. VI. 1859 S. 206.


— atrofusca Albers in collect.; Heliceen zweite Ausgabe S. 53.


— Schumacheriana Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.


Testa anguste at aperte umbilicata, depresse conoidea,
angulata, solida, superne rugis parvis undulatis obliquis
confertis coriacea
, rufocastanea, zona suturali nigricante, inferne
lineis spiralibus confertissimis paulum undulatis sculpta, e rufo-
castaneo versus umbilicum in colorem virentiflavidum transiens; spira
conica, modice elata, acutiuscula, apice concolor vel pallidior; anfr. 6,
planati, ultimus carina obtusa plus minusve distincta munitus, fascia
subcarinali fusca saepe obsoleta, subtus modice convexus, antice
haud descendens; apertura diagonalis, pro ratione generis parva,
subrhombea; peristoma rectum, obtusum, margine basali parumper
antrorsum flexuoso, columellari breviter descendente, ad insertionem
vix reflexiusculo.


  • A) atrofusca: major, acute carinata, superne obscure rufo-
    castanea. Taf. 10., Fig. 1.; Schumacheriana Reeve l. c.
  • B) ignobilis: minor, obtuse carinata, virescens. Taf. 10., Fig. 1b.
    densa Adams Pfr. l. c. fig. 7.
  • C) Herklotsiana: mediocris, carina prorsus evanescente, grosse
    sculpta, rufescens.
  • D) Moussoniana: mediocris, subinflata, carina parum distincta,
    bifasciata.
  • E) Lowiana: mediocris, anfractibus concaviusculis, pallida.

[231]mit ihren Abänderungen.

Westliches Borneo, nicht selten, in den meisten Gegenden
längs der Ströme Kapuas und Sambas, welche ich besuchte, doch
nirgends in Menge und selten wohl erhaltene Exemplare gefunden,
scheint nur in dichtem Walde zu leben; die grössten, dunkelsten
und scharf gekielten (A) a) b) von Mandhor im Binnenland, die
kleineren, helleren und stumpferen (B) e) f) i) im Küstenland bei
Singkawang.


Insel Labuan an der Nordwestseite von Borneo, von H. Low
gesammelt (E) g).


? Java, bei Adjibarang, Residentschaft Banjumas, ein noch
unvollendetes Exemplar mit scharfem Kiel und stark ausgeprägter
Sculptur, von F. Jagor eingesandt (die in Albers’ Heliceen zweite
Ausgabe S. 169 erwähnte Schnecke); aus Buitenzorg von Zollinger
eingesandt, das Originalexemplar von corrosa in Mousson’s Samm-
lung (D) c); Java ohne näheren Fundort ein zweites grünbraunes
Exemplar mit starker Sculptur, ebenfalls bei Mousson (h); Java
ohne nähere Angabe im Leydener Museum (C) d).


Die vertieften Spirallinien sind bei gut erhaltenen Exemplaren
sehr deutlich, bei anderen oft kaum zu erkennen. Die schiefen
Runzeln erstrecken sich jenseits des Kiels noch auf die nächst-
liegenden Theile der Unterseite; sie sind bald mehr bald weniger
stark ausgeprägt, doch bei allen Exemplaren, die ich untersucht,
in Ausdehnung und Richtung übereinstimmend. Die Naht ist oft
deutlich angedrückt und mit radialen groben Fältchen versehen,
oft weniger. Die Höhe, namentlich der letzten Windung und ihre
Wölbung variirt sehr bedeutend nach den Individuen, ebenso die
Schärfe des Kiels; dieser nimmt zwar, wie bei fast allen Schnecken,
an dem einzelnen Exemplar mit dem Wachsthum an Schärfe ab
und ist zunächst der Mündung oft fast völlig verschwunden, aber
durchschnittlich sind die kleiner bleibenden Individuen von vorn
herein stumpfer gekielt (B) als die grösseren (A). Ebenso wechselnd
ist die Farbe, d. h. wie sehr die Oberseite durch dunkleren, oft
dunkel kastanienbraunen Ton von dem Grüngelb der Unterseite sich
entfernt und wie weit diese dunklere Farbe jenseits der Kante auf
den peripherischen Theil der Unterseite übergreift. Ein dunkles
Band unter der Peripherie ist fast immer spurweise, selten deutlich
begränzt, vorhanden. Es ist mir nicht möglich, an meinen Exem-
plaren die Trennung von A) und B), Schumacheriana und densa,
durchzuführen, so verschieden auch die Extreme beider erscheinen.


[232]Nanina densa

Alle oben angegebenen Maasse sind von Exemplaren ge-
nommen, die, nach ihrem dicken stumpfen Mundrand zu schliessen,
ausgewachsen sind. Unausgewachsene, mit noch dünnem scharfem
Mundsaum, zeigen sich verhältnissmässig höher, besonders ihre
Mündung; ein solches unausgewachsenes Exemplar der grössten
scharfgekielten Form scheint mir Pfeiffer’s Abbildung der Schu-
macheriana, bei Chemnitz ed. nov. l. c., darzustellen; die Figur
von Reeve dagegen zeigt sehr schön ein kleineres, verhältnissmässig
hohes, aber scharfgekieltes und dunkles Exemplar. Densa ist in
der Zoologie des Samarang leider nur von der Unterseite dargestellt,
diese Abbildung passt recht gut auf manche meiner Exemplare von
Singkawang, aber sie wird von den »Philippinen« angegeben und
in Reeve’s Profilfigur 375. erscheint die Mündung mir fast zu lang,
weshalb ihre Identität noch bezweifelt werden könnte. Dagegen ist
zu bemerken, dass kein bestimmter Ort der Philippinen genannt
wird und gerade auf der Expedition des Samarang sonst noch
verschiedene Landschnecken im nördlichen Borneo gesammelt wurden,
die ich ebenfalls in den von mir besuchten Gegenden wiederfand.


Helix atrofusca Albers in coll. beruht auf zwei schönen
dunkel gefärbten Exemplaren mittlerer Grösse, mit der Vaterlands-
angabe »Borneo« von Cuming und Verreaux erhalten; von Herrn
Wessel in Hamburg wurde mir als H. atrofusca Albers mit Frage-
zeichen von der Insel Labuan bei Borneo ein Exemplar geschickt,
sehr blass gefärbt, ohne Band, ungewöhnlich niedrig gewunden,
die Profilansicht des Gewindes etwas concav, während sie bei allen
von mir mitgebrachten Exemplaren entschieden, wenn auch schwach,
convex ist; auch ist die Sculptur etwas feiner, doch wesentlich
übereinstimmend. E) g).


N. corrosa verhält sich vermuthlich ähnlich zu Schumache-
riana, wie gemina zu Humphreysiana; ich würde sie als eigene Art
anerkannt haben, wenn das Vorhandensein zweier Bänder (das
zweite über der Kante) mit dem Vorkommen auf Java zusammen-
fallen würde, aber das scheint nicht der Fall zu sein. In Mousson’s
Sammlung sind drei Exemplare so benannt, das eine, D) c), wonach
er die Art beschrieben, wie schon erwähnt, von Buitenzorg, ist
das einzige mit zwei Bändern; das zweite, h), gleicht bis auf die
mehr dunkel grünbraune Farbe und etwas geringere Grösse der
Herklotsiana; das dritte, unbekannter Herkunft, ist gross und flach,
grünbraun, ohne Kante, und erinnert an Humphreysiana. Es ist
[233]und ihre nächsten Verwandten.
mir subjectiv selbst noch nicht so ganz sicher, ob überhaupt corrosa
und Herklotsiana in Java leben oder nur in javanischen Sammlungen
vorgekommen sind.


Nahe verwandt mit Schumacheriana sind die folgenden:


Nanina cymatium Benson Pfr. novitat. 17., 1. 2.; mon. IV. p. 109,
etwas höher konisch gebaut, Sculptur ähnlich, Kiel scharf, Nabel
merklich weiter.


Pulo Lankawi, an der Westseite der Halbinsel Malakka,
nördlich von Pulo Pinang.


Nanina Chevalieri Souleyet Revue zool. 1842; voy. Bonite,
zool. II. p. 503 pl. 28., fig. 24. 26.; Pfr. mon. I. p. 120. Der vorigen
ähnlich, stumpf gekielt, Nabel weiter als bei Schumacheriana
und enger als bei cymatium, Mundsaum mit weisser Innenlippe,
Unterrand stark vorgezogen.


Halbinsel von Malakka.


Nanina Souleyetiana Pfr. Proc. z. s. 1851; mon. III. p. 74;
Chemn. ed. nov. 148., 16. 17.; Reeve conch. ic. fig. 374.; Gray catal.
pulm. p. 123, merklich flacher als Schumacheriana und die Runzeln
sehr schwach entwickelt.


Borneo, in Cuming’s Sammlung, nach Reeve von den Sey-
chellen, in anderen Sammlungen aus China angegeben. Wenn ein
so benanntes Exemplar in der Albers’schen Sammlung richtig bestimmt
ist, so möchte ich sie für die nächste Verwandte der philippinischen
N. Zeus und stolephora halten.


Nanina laeta Pfr. mon. IV. p. 38; Reeve conch. ic. fig. 1380.
unbekannten Fundorts, zarter und höher gewunden.


Nanina Donovani Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1851 S. 26; mon. III.
p. 75; Chemn. ed. nov. 147., 8. 9. ist eine Verwandte der vorigen,
aber die einzelnen Umgänge sind alle niedriger, so dass sie sich zu
ignobilis ungefähr verhält, wie N. aulica zu citrina. Die Sculptur
scheint etwas feiner, denn Pfeiffer nennt sie minutissime decussata
und vergleicht sie mit der von Humphreysiana; eine Kante ist vor-
handen, stört aber kaum die Rundung der Profilansicht. Oben und
unten hellgelb, ein scharf gezeichnetes Band unter der Kante.


Diam. maj. 47, min. 37, (Pfr.) alt. 25; apert. long. 26 (ex icone).


Borneo.


Nanina Humphreysiana Lea sp. Taf. 10., Fig. 2. 2b. 4.


? Helix rapa Müller hist. verm. II. p. 67; Chemn. conch. cab. IX. p. 134, fig. 1176.;
non Reeve.


[234]Nanina Humphreysiana

Helix Humphreysiana Lea, Transactions of the American philosophical society of
Philadelphia VII. 1841 p. 463, pl. 12., fig. 16.; Pfr. mon. I. p. 43; Desh. in
Ferussac hist. nat. des moll. terr. atlas II. 89., 7., Text I. S. 155; Reeve
conch. ic. fig. 387.


Helix gemina v. d. Busch Philippi icones I. p. 9, Taf. 1., Fig. 1.; Pfr. symb. II.
p. 18, 1842; Reeve conch. ic. fig. 374.


Helix nobilis (vix Pfr.) Reeve conch. ic. fig. 381. und in einigen Sammlungen.


Nanina Humphreysiana Wallace Proc. z. s. 1865 p. 406.


Testa aperte perforata, depresse-conica, solida, supra granu-
loso-rugulosa
, infra concentrice confertim striata, utrinque nitidula,
luteo-fulva, peripheria pallida et fascia subperipherica obscura
picta; spira elata, acutiuscula; anfr. 7, convexiusculi, sutura sat
profunda, plerumque violascente conjuncti; ultimus obtusissime an-
gulatus, infra paulo minus vel subaequaliter convexus ac supra,
antice haud deflexus; apertura plus minusve obliqua, lunato-semi-
elliptica; peristoma obtusum, rectum, margine basali levissime an-
trorsum flexuoso, columellari ad insertionem vix reflexiusculo.


A) turbinata: elatior, subgradata, virentifulva, unifasciata.
Taf. 10., Fig. 2b.; Reeve fig. 387.


B) complanata: depressa, anfractibus minus convexis, ceterum
priori similis. Taf. 10., Fig. 2.; Reeve fig. 381.


C) bifasciata: minor, magis pallida, fascia altera supra, altera
infra peripheriam latiusculis. Taf. 10., Fig. 4. N. gemina auct.,
Reeve fig. 374.


Halbinsel von Malakka, an deren südlichster Spitze im Reiche
von Djohore, Singapore gegenüber, von mir gefunden B) b); Ophir,
Cuming A) a).


Singapore, J. Balestier bei Lea l. c., Wallace; ebenda fand ich
B) c), Dr. Friedel auch die var. bifasciata C) h) und k).


Pulo Batu an der Westseite von Sumatra, Amsterdamer Museum.


[235]von Singapore und Java.

Java, bei Sindanglaya, oberhalb Buitenzorg von mir gefunden.
A); bei Adjibarang, Residentschaft Banjumas, von F. Jagor A) e)
und B) f); an verschiedenen Orten und speciell im botanischen
Garten zu Buitenzorg, Teysmann in Mousson’s Sammlung.


Var. C) bifasciata, Helix gemina auct., hat auf den ersten
Anblick ganz das Ansehen einer guten Art, und um so mehr, als
man früher sie nur aus Java, die wahre Humphreysiana nur aus
Singapore kannte; da mir nun aber beide von beiden Inseln vor-
liegen, fragt es sich, ob Mittelformen vorkommen oder nicht. Ich
finde nun solche in einzelnen Exemplaren, welche die hochgewundene,
treppenförmige Form von A) mit der geringen absoluten Grösse von C)
verbinden und sich den letzteren auch durch ein schwach ausgeprägtes
schmales oberes Band nähern, wie z. B. das bei Lea abgebildete.


Die wahre gemina v. d. Busch ist nach Philippi’s Abbildung
übrigens nicht genau dieselbe, wie die jetzt gewöhnlich in Samm-
lungen so genannte, von Reeve abgebildete, sondern grösser, bau-
chiger, mit noch breiteren Bändern, von Oberst Winter aus Java
eingesandt; sie nähert sich in ihrem Habitus mehr der Bataviana,
oder wie Pfr. symb. l. c. sagt, der monozonalis.


Helix rapa Müller beruht nach einer freundlichen Mittheilung
von Mörch auf einem verbleichten, in Seewasser gelegenen und von
Bohrschwämmen durchlöcherten Exemplar, das zu Humphreysiana
zu gehören scheint. Sollte es nicht eher N. cidaris von Timor sein,
wie schon Beck vermuthet hat?


Nanina obliquata Reeve sp.


? Helix monozonalis, variété de Sumatra. Desh. ap. Fer. hist. nat. atlas II.
pl. 88., fig. 4. 5.


Helix citrina var. Pfr. Chemn. ed. nov. 24., 1. 2.


Helix obliquata Reeve conch. ic. fig. 384.


Nanina Teysmanni Mousson in collectione.


Testa perforata, subconoideo-depressa, solida, striata, in
anfractu ultimo lineis spiralibus impressis irregularibus non confertis
fenestratim decussata, impressionibus mallearibus rotundis sparsa,
flavido-alba, fascia peripherica sat angusta obscure castanea; spira
convexo-conica, brevis; sutura appressa, crenulato-striatula; anfr. 5½,
sat convexi, ultimus prorsus rotundatus, antice non deflexus; aper-
tura parum obliqua, lunato-elliptica, peristoma rectum, obtusum,
margine columellari perobliquo, ad insertionem breviter et canali-
culatim reflexo.


[236]Grosse gerundete gegitterte
  • Diam. maj. 54½, min. 41, alt. 35; apert. long. 33, alt. 27 Mill.
  • » » 51, » 38, » 33; » » 30, » 25½ »

Sumatra, im Palembang’schen, Teysmann in Mousson’s Samm-
lung. Ich fand im Barisang-Gebirge, zwischen Kepahiang und Ben-
kulen
, eine mir im Verfolg der Reise zertrümmerte Schnecke, welche
wahrscheinlich hieher gehört. Westküste von Sumatra, Capitain
Ad. Martin bei Deshayes.


? Borneo, Cuming’s Sammlung.


Steht zwischen Humphreysiana und virens, letzterer nahe,
aber minder kugelig und die Mündung mehr horizontal verlängert,
was namentlich in der Richtung des Columellarrandes hervortritt.


Die citirte Figur von Ferussac stellt die Schnecke etwas
grösser und bauchiger vor, sollte es eine Zwischenform zwischen
dieser und virens sein? Die Abbildung von Pfeiffer in Chemn. ed.
nov. ist recht kenntlich, die Sculptur deutlich dargestellt, daher
kaum begreiflich, wie man sie für citrina ansprechen konnte.


Beide Exemplare in Mousson’s Sammlung sind etwas ver-
bleicht; es scheinen ausser dem peripherischen Band noch zwei
hellere breitere existirt zu haben, wie sich auch die Spur eines
oberen Bandes in Reeve’s Abbildung findet, die Nahtgegend, ein
Saum jederseits des dunklen Bandes und der grösste Theil der
Unterseite aber weiss gewesen zu sein. Hierdurch schliesst sie sich
an monozonalis an.


Nanina monozonalis Lam. sp.


(Helix) Lam. an. s. v. ed. 2 VIII. p. 29; Pfr. mon. I. p. 172; Chemn. ed. nov.
150., 12. 13.; Reeve conch. ic. fig. 467; = Helix unizonalis Encycl. meth. 462., 6.;
Fer. prodr. No. 239; hist. nat. II. 91., 4.


Oben fein gegittert, grösstentheils dunkel (rothbraun) gefärbt,
aber mit einer weisslichen Binde dicht über der Peripherie und
weisser Nabelgegend.


Von Beck als philippinisch, von Pfeiffer und Reeve nach
Cuming’s Sammlung als amboinesisch angegeben, ist mir im indischen
Archipel leider nirgends vorgekommen. Ihre nächste Verwandte
scheint übrigens nicht citrina, neben welche sie oft gestellt wird,
sondern die siamesische N. distincta Pfr. zu sein, und wie bei dieser
das dunklere Grünbraun auf grüngelblichem Grunde bei abgeriebenen
Exemplaren zu blass Rothbraun auf trübem Weiss wird, so vermuthe
ich auch, dass das Kastanienbraun und Weiss der monozonalis nur
der Rest einer anderen mehr gelbbraunen Färbung der frischen
[237]Naninen von Sumatra.
Schale ist. Ich möchte daher auch ihr Vaterland eher im westlichen
Theil des indischen Archipels oder auf der hinterindischen Halbinsel
selbst, als auf den Molukken vermuthen.


Nanina virens m.


? Helix tumens (non Desh. ap. Ferussac) Pfr. mon. III. p. 43; Reeve conch. ic. fig. 477.;
Nanina tumens Gray catal. pulm. p. 119.


Testa subglobosa, perforata, oblique striata, in anfractu
ultimo lineis spiralibus non confertis impressis et rugulis sparsis
obliquis cicatricose-decussata, nitida, laete virens, fascia peri-
pherica subangusta obscure castanea picta; spira convexa, rufescens;
sutura appressa, crenulato-striatula; anfr. 5, sat convexi, ultimus
inflatus, rotundatus, non deflexus; apertura parum obliqua, lunato-
circularis; peristoma rectum, acutum, margine columellari valde
declivi, ad insertionem reflexiusculo.


  • Diam. maj. 43, min. 33½, alt. 29½; apert. long. 24½, alt. 24 Mill.
  • » » 42, » 33, » 32; » » 24, » 23½ »
  • » » 42, » 32½, » 29; » » 24, » 23 »

Sumatra, im Palembang’schen und


Pulo Sungian, Insel Dwars-in-den-weg, in der Sundastrasse,
von Teysmann gefunden, in Mousson’s Sammlung.


Durch ihre Form an die höheren Formen des östlichen
Archipels, wie cidaris, rareguttata und dergleichen sich anschliessend,
aber nach Sculptur, Färbung und Vaterland der Humphreysiana
näher. Mousson glaubt, dass Helix tumens Desh. dieselbe Art sei,
aber Beschreibung und Abbildung in Ferussac’s Werk enthalten
keine Spur der schief verlaufenden Runzelung.


Nanina Sumatrensis Mousson mscr.


Testa sinistrorsa, anguste perforata, depresse conoidea, ob-
solete angulata, rugas aperturae parallelas confertas, in anfractibus
superioribus simplices, in ultimo grossiores, lineis impressis spiralibus
irregularibus sat numerosis et impressionibus mallearibus saepe inter-
ruptas exhibens, luteo-brunnea, fascia subperipherica obscure castanea;
anfr. 6, convexi, ultimus antice non deflexus; apertura diagonalis,
lunato-rhombea, peristoma rectum, subacutum, margine basali abrupte
arcuato, columellari valde obliquo, ad insertionem reflexiusculo.


Diam. maj. 51, min. 39½, alt. 35; apert. long. 31, lat. 25½ Mill.


Sumatra, bei Palembang von Teysmann gefunden, in Mousson’s
Sammlung.


Aehnlich der N. rugata, aber die Windungen etwas mehr
[238]Grosse Naninen von Borneo.
convex, die letzte Windung fast ohne Kante, stärker gerunzelt und
mit mässig zahlreichen vertieften Spirallinien, was zusammen eine
grobe, so zu sagen gefensterte Sculptur ergibt, im Gegensatz zur
fein gekörnten der N. rugata. Zwei linksgewundene Exemplare;
das in der Farbe besser erhaltene zeigt einen Anflug von Rosenroth
an der Innenseite der Mündung.


Nanina Borneensis Pfr. sp.


Helix Borneensis Pfr. Proc. z. s. 1849; mon. III. p. 70; Reeve conch. ic. fig. 1379.


Testa subobtecte perforata, inflato-depressa, striis incrementi
distinctis saepius rugaeformibus et lineis spiralibus subdistantibus
leviter clathratula, fulvo-castanea, fascia unica subperipherica parum
distincta; spira breviter convexa; anfr. 4½, convexi, sutura impressa.
simplice discreti, superiores angulati, ultimus rotundatus, infra in-
flatus, antice paulum descendens; apertura valde obliqua, lunato-
semielliptica, intus lacteo-coerulescens; peristoma rectum, obtusum,
margine columellari stricto, ad insertionem in effusionem subcanali-
formem umbilicum fere plane tegentem reflexo.


Diam. maj. 67, min. 50, alt. 38; apert. long. 38, lat. 28 Mill.


Borneo, näherer Fundort unbekannt.


Obige Beschreibung ist nach dem Exemplar der Albers’schen
Sammlung entworfen, das der Verstorbene unter dem Namen sagittifera
von Crantz erhalten und selbst als Borneensis bestimmt hat. Doch
weicht es in mehreren Hinsichten von Pfeiffer’s Beschreibung ab; diese
spricht nämlich von schiefen (also nicht spiralen) Linien, von einer
eingedrückten Linie an der Naht, und gibt geringere Dimensionen an.


Nanina Brookei Adams et Reeve sp.


Helix Brookei Adams et Reeve zool. voy. Samarang p. 60, 15., 4.; Pfr. mon. III.
p. 52; Chemn. ed. nov. 135., 1. 2.; Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 70.


Helix gigas Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 81.


Ryssota Brookei Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Testa sinistrorsa, perforata, depresse conoidea, angulata, solida,
confertim grossiuscule striata et minutissime granuloso-coriacea, infra
magis nitida, tota castanea, carina pallida, fascia subcarinali nigri-
cante obsoleta; spira brevis, conica; anfr. 4½, fere plani, paulo infra
suturam tumiduli, supremi ad suturam impressionibus subquadratis,
uniseriatis notati, ultimus infra sat convexus, antice haud descendens;
apertura diagonalis, subrhombea; peristoma rectum, obtusum, crassius-
culum, margine supero stricto, basali valde arcuato, columellari ad
insertionem in lobulum umbilicalem reflexum effuso.


Diam. maj. 78, min. 63, alt. 50½; apert. long. 45, lat. 38 Mill.


[239]Untergattung Macrochlamys.

NWBorneo, in den Bergen des Innern zwischen Sarawak und
dem holländischen Gebiet, von den Dajakern ihrem Beherrscher
und Beschützer Sir James Brooke gebracht; ich erhielt ebenda im
Batulubargebirge ein Exemplar, das vorn zwei künstliche Löcher hat,
also wohl zur Zierrath getragen wurde. Sarawak, unter abgefallenem
Laub in den Bergwäldern, Wallace.


Die schief nach vorn herablaufenden breiten Falten fehlen
mehreren Exemplaren so völlig, dass ich sie nicht in die Diagnose
aufnehmen mochte.


C. Macrochlamys Benson, Adams (Orobia Albers).

Schale oben und unten gleichmässig glasartig glänzend, mit
Ausnahme der Nahtgegend einfarbig, gelb oder röthlich. Windungen
zahlreich und eng. Mündungsrand einfach, nur an der Einfügung
des Columellarrandes umgeschlagen und hier in einen kleinen nach
vorn gerichteten Lappen auslaufend, der dicht an die vorhergehende
Windung angelegt ist.


Mantelrand mit lappenartigen Verlängerungen. Eine Schleim-
pore am hinteren Ende des Fusses.


Das Verhalten der Mantellappen ist noch nicht hinreichend
bekannt; dass solche vorhanden sind, weiss man nur aus einer ziem-
lich rohen Zeichnung in Hardwicke’s Sammlung, wiedergegeben in
Gray’s figures of molluscous animals vol. I. pl. 71., fig. 5. 6., wonach
mehrere Mantellappen vorhanden zu sein scheinen. Leider habe
ich selbst keine lebend zu beobachten Gelegenheit gehabt, obwohl
ich leere Schalen in Siam und Borneo nicht selten gefunden. Diese
Untergattung verhält sich zu den eigentlichen Naninen wie Hyalina
zu Helix, und unterscheidet sich hauptsächlich von Hyalina, deren
Typus die europäische cellaria ist, gerade durch die Naninencha-
raktere der Mantellappen und der Schleimpore, von Nanina durch
die hyalinaartige Schale. Die eigenthümliche rinnenartige Verlänge-
rung der Einfügungsstelle des Columellarrandes, auch bei manchen
Naninen vorkommend, ist das einzige Schalenkennzeichen, was sie
mit Wahrscheinlichkeit von Hyalina zu unterscheiden erlaubt. Ben-
son hat 1832 auf die hiehergehörige vorderindische Helix vitrinoides
Desh. eine eigene Gattung errichtet, deren Name Tanychlamys, bald
darauf von ihm selbst zu Macrochlamys umgeändert, gerade auf die
Mantelverlängerungen hinweist; vermuthlich begriff er darunter auch
andere Naninen und letzterer Name verdrängte bald den von Benson
[240]Glasglänzende Naninen
gegebenen vollständig, bis ihn 1858 die Gebrüder Adams gen. of
moll. II. p. 224 wieder zu Ehren brachten. Ich habe in der zweiten
Ausgabe von Albers das Versehen begangen, den handschriftlichen
Namen von Albers Orobia für dieselbe Gruppe einzuführen, um so
weniger passend, als keineswegs alle, wenn auch manche, der hieher-
gehörigen Arten auf hohen Bergen leben. In Siam und Borneo fand
ich die Arten im Flachland. Jener Name bezieht sich zunächst auf
die mattglänzenden einbandigen N. labiata Pfr. und orobia Bens.
des Himalaya und concurrirt hierin mit dem älteren Bensonia Pfr.


Der glänzenden Schale wegen könnte man daran denken, auch
die obigen Nanina ignescens und glutinosa hieher zu ziehen, aber sie
stehen in ihrer ganzen Form viel näher erstere der N. sulfurata, letztere
der N. Riedelii und würden die grosse Uebereinstimmung in den Scha-
len der vorliegenden Abtheilung nur stören, auch ist der Glanz der
beiden genannten ein anderer, mehr leimartiger, daher der Name
glutinosa sehr gut, nicht der milde Glasglanz der folgenden Arten.


Nanina consul Pfr. sp.


? Helix resplendens (Philippi) Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 70.


Helix consul Pfr. Proc. z. s. 1854; mon. IV. p. 44; Reeve conch. ic. fig. 1395.;
Novitat. conch. III. 74., 13. 14.


Testa subobtecte perforata, conoideo-depressa, leviter stria-
tula et sub lente striis spiralibus numerosis inaequalibus sculpta,
mediocriter nitida, rufo-cornea, concolor; spira brevissime conoideo-
elevata, sutura pallide nigricans, marginata; anfr. 6½, convexiusculi,
areti, ultimus rotundatus, antice haud descendens, regione umbilicali
excavata; apertura subverticalis, lunata; peristoma rectum, acutum,
marginibus distantibus, columellari mediocriter declivi, in excavatione
umbilicali ipsa reflexo.


Diam. maj. 22, min. 19, alt. 13; apert. long. 12, lat. 10 Mill.


NWBorneo, Sarawak (Pfr.) und Insel Labuan, H. Low.


Insel Banka, bei Jebus, Teysmann in Mousson’s Sammlung.


Wallace gibt dieselbe Art, Proc. z. s. 1865 p. 405, von Buru
an, vielleicht blosser Schreibfehler statt Borneo.


Nanina jucunda Pfr. sp. Taf. 12., Fig. 7.


Helix jucunda Pfr. Proc. z. s. 1863 (1864 erschienen) p. 524; Novitat. conch. III. 74., 11.12.


Testa semiobtecte perforata, conoideo-depressa, striatula,
sat nitida, rubello-carnea, concolor; basi paulum pallidior; spira
convexa; sutura marginata; anfr. 5½—6, convexiusculi, ultimus
rotundatus, antice haud descendens; regione umbilicali excavata;
[241]des indischen Archipels.
apertura subverticalis, lunata; peristoma rectum, acutum, marginibus
distantibus, columellari mediocriter declivi, in excavatione umbili-
cali reflexo.


  • a) Diam. maj. 18, min. 15½, alt. 11; apert. long. 11, lat. 8 Mill.
  • b) » » 16, » 14, » 9⅔; » » 9, » 7 »
  • c) » » 11, » 9½, » 6½; anfr. 5 Mill.

WBorneo, Seminis bei Sambas. 2 Exemplare (a); die kleinere
Abart (c) bei Sewali zwischen Montrado und Bengkajang, 1 Exemplar.
Die kleineren Dimensionen desselben rühren nicht allein von der
geringeren Anzahl der Windungen her.


Insel Labuan, H. Low (b).


Nanina hyalina Martens. Taf. 12., Fig. 5.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 266.


Helix consul var. in Cuming’s Sammlung.


Testa semiobtecte perforata, orbiculata, striatula, valde nitida,
corneo-flava, concolor; spira vix prominula, sutura marginata, e
violascente rufa; anfr. 6½, convexiusculi, ultimus rotundatus, antice
non descendens, regione umbilicali excavata; peristoma rectum,
acutum, marginibus distantibus, columellari sat oblique descendente,
in excavatione umbilicali reflexo.


Diam. maj. 21½, min. 18, alt. 12; apert. long. 11, lat. 9 Mill.


WBorneo, am Kapuasstrom oberhalb Pontianak unweit Tajan
in einer verlassenen Goldmine, 3 Exemplare. Auch von Borneo in
Cuming’s Sammlung.


Aeussere Weichtheile schwarzgrau, von schlanker Gestalt.
Fühler und Hals schwarz, letzterer mit einer weisslichen mittleren
Längslinie. Drüsenöffnung am Schwanzende deutlich vorstehend.
Mantel schwarz gefleckt und marmorirt durch die Schale durch-
scheinend; Kiefer glatt, mit mittlerem Vorsprung.


Bei den verbleichten Exemplaren sind äusserst feine zahl-
reiche Spirallinien unter der Lupe mit Mühe zu sehen, bei dem
einzigen frischen, glänzenden sehe ich sie nicht.


Sehr nahe verwandt mit N. vitrinoides Desh. und N. re-
splendens Philippi vom indischen Festland, aber das Gewinde ist
flacher und die letzte Windung mehr aufgeblasen. Von den zwei
vorhergehenden, N. consul und jucunda, durch flacheres Gewinde
und die gleichmässige Rundung des letzten Umgangs abweichend.


Die genannten 3 Arten stehen einander sehr nahe, namentlich
ist die Bildung des Nabels und Mundsaums bei allen dieselbe; ich
Ost-Asien. Zoologisch. II. 16
[242]Glasglänzende Naninen
war anfangs geneigt, sie unter Einem Namen zu vereinigen, aber
da Pfeiffer bereits zwei unterschieden, und die beiden andern nicht
weniger abweichen, endlich ein Variiren an einer und derselben
Localität noch nicht beobachtet ist, so musste ich es vorziehen, sie
getrennt zu halten.


Nanina Aglaja Pfr. Taf. 12., Fig. 13.


Helix Aglaja Pfr. Proc. z. s. 1854; mon. IV. p. 46; Reeve conch. ic. fig. 1396.


Testa semiobtecte perforata, convexo-orbiculata, leviter stria-
tula, valde nitida, laete lutea, concolor; spira paulum prominula;
sutura marginata, nigricans; anfr. 4½, convexiusculi, ultimus rotun-
datus, subinflatus, antice non descendens; apertura fere verticalis,
arcuato-lunata; peristoma simplex, rectum, margine basali valde
arcuato, paululum antrorsum producto, columellari in excavatione
umbilicali latiuscule reflexo.


Diam. maj. 10, min. 8½, alt. 6; apert. long. 5, lat 4½ Mill.


Westl. Borneo, bei Bengkajang, in Bergwäldern, nicht häufig;
Sarawak in Cuming’s Sammlung.


Oeffnung der Schleimdrüse über dem Ende des Fusses.


Nahe mit diesen Arten verwandt ist auch noch N. electrina
Hombr. et Jacq. voy. pole sud, moll. 6., 37—40. von den Marianen.


Nanina fulvocarnea m. Taf. 12., Fig. 8.


Nanina f. Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 266.


Testa perforata, orbiculata, striatula, lineis spiralibus im-
pressis confertissimis subtilissimis sculpta, satis nitida, supra luteo-
fulva, subtus sensim in colorem carneum transiens; spira brevis,
conoidea; sutura marginata, plicatula, nigricanti-violacea; aufr. 5,
vix convexiusculi, ultimus rotundatus, antice non descendens; peri-
stoma rectum, acutum, marginibus distantibus, basali leviter antror-
sum convexo, columellari perobliquo, versus insertionem sensim
reflexiusculo.


Diam. maj. 17, min. 14, alt. 10; apert. long. 9½, lat. 7 Mill.


Nördl. Celebes, Manado, von Herrn J. F. Riedel dem Berliner
Museum zugeschickt, auch von ebenda im Leydener Museum.


Bei allgemeiner Aehnlichkeit mit den vorigen, namentlich mit
N. jucunda Pfr., unterscheidet sich diese Art doch von allen ange-
führten aus Borneo durch die geringere Anzahl der Windungen
und das etwas mehr offene Nabelloch, dessen Umgebung weniger
ausgehöhlt erscheint und um das sich der umgeschlagene Columellar-
rand weniger herumschlingt als bei jenen vier Arten. Vorwärts-
[243]des indischen Archipels.
biegung des Basalrandes und die durch Sculptur wie Färbung
ausgezeichnete Naht sind Charaktere, welche diese Schale eng an
manche andere Naninen anschliessen.


Nanina convoluta Desh. sp.


Helix c. Desh. in Ferussac hist. nat. atlas II. 87., 2.; Text I. S. 401; Pfr. mon. III. p. 48.


Der vorigen ähnlich, aber bunter (kastanienbraun, Peripherie
und Nabel gelb, Naht weiss).


Diam. maj. 14, min. 10, alt. 9 Mill.


Sumatra.


Aehnlich diesen beiden ist die birmanische Nanina honesta
Gould, auch mit weisser Naht.


Nanina aurea m. Taf. 12., Fig. 12.


Nanina au. Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 265.


Testa subobtecte perforata, orbiculata, distincte striatula,
nitidissima, laete aureo-fulva, infra paulum pallidior; spira paulum
prominens, concave conoidea; sutura marginata, violacea; anfr. 5,
non convexi, ultimus rotundatus, basi modice convexus, antice non
descendens, apertura fere verticalis, oblique lunata; peristoma rectum,
acutum, margine basali antrorsum convexo, columellari ad ipsam
perforationem breviter reflexo.


Diam. maj. 12, min. 10½, alt. 6½; apert. long. 6½, lat. 5½ Mill.


Sumatra bei Kepahiang, nicht häufig.


Einer unausgewachsenen N. splendens Hutt. sehr ähnlich,
aber ohne Spiralstreifen und etwas höher. Diese Aehnlichkeit und
die Bildung des Mundsaums bringt sie zu unserer Gruppe, bei
grosser Aehnlichkeit mit Hyalina.


Nanina Ophiria Pfr. sp.


Helix O. Pf. mon. IV. p. 8; Vitrina heliciformis Pfr. novitat. conch. I. 10., 5. 6.;
Reeve conch. ic. fig. 25.


Aehnlich einer jungen N. vitrinoides oder hyalina, aber höher
gewunden, mit feinen Spiralstreifen und sehr schwacher Kante
(subangulata).


Berg Ophir auf Malakka, Dr. Traill.


Nanina infans Pfr.


Helix infans Pfr. Proc. z. s. 1854 mon. IV. p. 51; Reeve conch. ic. fig. 1417.


Helix adnata Mousson in collect.


Testa parva, semiobtecte perforata, conoideo-depressa, laevis,
nitida, luteo-cornea, subtus albida; spira conica, elatiuscula; anfr. 5,
convexiusculi, lente crescentes, sutura marginata; apertura parum
16*
[244]Gattung Hyalina.
obliqua, lunata, peristoma acutum, rectum, margine columellari
incrassato, albo
, valde obliquo, ad insertionem auriculatim reflexo.


  • a) Diam. maj. 6, min. 5, alt. 4; apert. long. 3, alt. 2½ Mill.
  • b) » » 6, » 5⅔, » 5; » » ? » ? »

Sarawak, Borneo, in Cuming’s Sammlung (b).


Oestliches Java, Wonosari im Tengergebirge, Zollinger in
Mousson’s Sammlung (adnata, a).


Obige Beschreibung ist nach dem Zollinger’schen Exemplar;
sie kommt so nahe derjenigen von Pfeiffer l. c., dass ich, obwohl
ich weder die beiderseitigen Exemplare unter sich, noch die einen
mit der Beschreibung der andern verglichen habe, eben deshalb mich
nicht entschliessen kann, die javanische als neue Art einzuführen.


Hyalina (Ferussac) Gray.

Schale beiderseits glänzend, flach, meist genabelt. Mundsaum
gerade und scharf. Mündung schmal mondförmig. Kiefer glatt, mit
mittlerem Vorsprung; keine Schleimpore; kein Mantelfortsatz.


Ueber die ganze Erde, soweit Heliceen leben, verbreitet; bei
ähnlicher Färbung und Mangel an Sculptur sind die einzelnen Arten
schwierig zu unterscheiden und oft noch schwieriger zu beschreiben,
da die Kennzeichen hauptsächlich nur in leichten Formverschieden-
heiten, etwas breiter, etwas schmäler, etwas flacher, etwas mehr
gewölbt u. s. w. liegen. Als Typus kann die bekannte europäische
H. cellaria Müll. gelten. Es ist sonderbar, dass bis jetzt im ganzen
indischen Archipel nur auf der Amboinagruppe der Molukken und
auf Borneo eine derartige Schnecke aufgefunden wurde.


Hyalina Amboinensis m. Taf. 12., Fig. 11.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 266.


Testa depressa, anguste umbilicata, oblique striatula, splen-
dida, corneofulva, subtus paulum pallidior; spira obtusa, paulum
elevata, apice rubicunda; sutura albida, mediocris; anfr. 5, convexius-
culi, ultimus rotundatus, sat convexus; apertura subdiagonalis,
oblique lunata; peristoma simplex, acutum, margine columellari valde
obliquo, haud reflexo.


  • Diam. maj. 15, min. 12, alt. 8½; apert. long. 8, lat. 6 Mill.
  • » » 13, » 11, » 8; » » 6, » 5½ »
  • » » 11¼, » 9¾, » 6; » » 6, » 5 »

Molukken, Amboinagruppe, auf Amboina selbst, auf Buru, so-
[245]Gattung Trochomorpha.
wohl an der Nord- als Südseite (Kajeli und Oki, von hier ist das
grösste meiner Exemplare), ferner auf Banda-Neira (Bandagruppe);
lebt am Boden unter feuchtem Laub in Gesellschaft von Stenogyra.


Die Mehrzahl der Exemplare zeichnet sich durch eine dunklere
röthliche Schattirung nahe der Spitze, im Bereich der zweiten
Windung, aus, was ich nicht aus dem Durchscheinen von Ueber-
resten der Weichtheile erklären mag, da ich es bei andern Arten
dieser Gattung nicht finde.


Recht ähnlich der H. Draparnaldi Beck und Natolica Albers,
aber weit enger genabelt; höher gewunden als H. cellaria Müll. und
obscurata Perro.


Eine zweite Hyalina von Borneo, Pontianak, weit flacher mit
weiterem Nabel mag ich nicht näher beschreiben, da ihre Mündung
unvollständig ist, und führe sie daher nur des geographischen
Vorkommens dieser Gruppe wegen an.


Trochomorpha (Albers).

Testa trochiformis, plerumque aperte umbilicata, angulata vel
carinata, apice obtusa, striatula. opaca, subsolida, fusca, concolor vel
fasciata; anfr. 5—8, supra et infra planati; apertura depressa, obliqua,
securiformis vel angustius lunata, peristoma rectum, simplex, margine
columellari saepius paulum incrassato, sensim in basalem transeunte.


Maxilla laevis, arcuata, medio saepius rostrata. Palliam non
ultra aperturam testae productum.


Der Mangel von Mantelfortsätzen unterscheidet diese Gattung
von Nanina, die unten wie oben nur schwach glänzende gestreifte,
meist dunkel gefärbte Schale von Hyalina und Zonites Montf., der
glatte Kiefer von den eigentlichen Helix. Eine Schleimpore am Fuss-
ende habe ich bei den von mir lebend beobachteten Arten nicht
bemerkt, wohl aber scheint v. Hasselt’s Handzeichnung von Tr. conus
eine solche anzudeuten.


Es ist mir unzweifelhaft, dass hieher die Schnecken gehören,
für welche van Hasselt die Gattung Geotrochus errichtet hat
(algemeene konst-en-letterbode voor het jaar 1823 p. 233); er
gründet dieselbe auf »drei kleine Conchylien, deren Schalenform
einigermaassen mit der von Trochus übereinstimmt, das Thier mit
Helix«; und die er G. obtusus, turriculatus und zonatus nennt.
Swainson und ihm folgend alle späteren Autoren haben diesen
[246]Gruppe Nigritella.
Gattungsnamen auf die Helix pileus Müll. angewandt, diese ist aber
weder klein, noch lebt sie auf Java, von welcher Insel allein Hasselt
an der angeführten Stelle berichtet; es sind vielmehr die bei Mousson
als Helix conus und Winteriana figurirenden Arten, auf welche jene
Namen bis jetzt allein gedeutet werden können. Da übrigens Hasselt
seine neue Gattung so unvollständig charakterisirt hat, der Name
Geotrochus schon sehr viel für Helix pileus gebraucht worden ist,
dagegen die von Albers 1850 aufgestellte Gruppe Trochomorpha
(trochus-gestaltig) innerhalb der Gattung Helix genau charakterisirt
ist und zu keinem Missverständniss Veranlassung geben kann, scheint
mir dieser Name für die neue Gattung vorzuziehen. In der zweiten
Ausgabe von Albers’ Heliceen habe ich die hiehergehörigen Schnecken
alle mit Angabe meiner Bedenken zu Nanina gebracht, als Gruppe
Trochomorpha, Discus und Nigritella, sodann aber in den mala-
kologischen Blättern von 1863 S. 116 zuerst sie als eigene Gattung
betrachtet.


Erste Gruppe. Nigritella Martens.

Stumpfkantig, Unterrand nach vorn bogig vortretend und
etwas verdickt; dickschalig, einfarbig, dunkel. Sie erinnern in der
Oberflächenbeschaffenheit und Mündungsform an Hemiplecta und
Rhyssota unter den Naninen (Albers’ Heliceen zweite Ausg. S. 63).


Trochomorpha Ternatana Guillou sp. Taf. 13., Fig. 1a.—1e.


Helix Ternatana Le Guillou Revue zool. 1842 p. 138; Pfr. mon. I. p. 328.


Helix Batchianensis Pfr. Mal. Blätt. 1860 S. 235; Proc. z. s. 1861 p. 21, 2., 5.


Eine kantige, stumpf konische Nanina v. Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 70 und
die kegelförmige dunkle Nanina ebenda S. 77.


Trochomorpha Batchianensis, Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Testa anguste umbilicata vel perforata, obtuse-conica, solida,
oblique striata, brunnea, carina saepe pallidiore, supra opaca, basi
paulum nitidula; spira convexo-conica, altitudine varians; anfr. 7,
infra suturas tumidiusculi, superiores acute carinati, ultimus obtuse
angulatus, angulo saepe pallide flavo, basi planatus, antice haud
descendens; apertura valde obliqua vel diagonalis, depresse lunata,
peristoma rectum, marginibus distantibus, supero simplice, basali
incrassato, antrorsum convexo, columellari antrorsum concavo, pau-
lum incrassato, haud reflexo.


a) var. major, magis depressa:


  • Diam. maj. 22, min. 30, alt. 14; apert. long. 11, lat. 9 Mill.
  • » » 18½, » 16⅓, » 11; » » 10, » 8 »

[247]Trochomorpha Ternatana.

b) var. minor, elatior:


  • Diam. maj. 16, min. 14⅓, alt. 14; apert. long. 8, lat. 7 Mill.
  • » » 16, » 14½, » 12; » » 8, » 7 »

Weichtheile: Rücken und Fuss schmal, 4 Mill. breit auf
18 Mill. Länge. Fühler schwarz, kurz (4 Mill.). Rückchen röthlich,
mit jederseits einem breiten schwarzen Streifen, der in die Fühler
ausgeht. Sohlenränder schwärzlich. Die Lippen nicht wie bei Nanina
lappenförmig verlängert. Mantel nicht über die Schale vorragend.
Kiefer glatt, ohne mittleren Vorsprung.


Durch die ganze Reihe der eigentlichen Molukken, von Ternate
über Tidore, Moti, Makian und Tawalli bis Batjan (Batchian der
Engländer), sowie auf dem gegenüberliegenden Theil von Halmahera
von mir beobachtet. Die Farbe wechselt von einem mässig hellen
Gelbbraun über Kastanienbraun bis zu dunkel Kaffeebraun; die
dunklere Färbung herrscht auf Ternate und Moti, die hellere auf
Batjan und bei Dodinga vor. Die grössere flachere Form herrscht
auf Moti und bei Dodinga vor, hier in heller, dort in dunkler
Färbung. Auf Batjan sind höhere, hellere Exemplare häufig, auf
Ternate grössere flachere und etwas höhere kleinere gleich häufig,
alle aber dunkel gefärbt.


Die erste Varietät nähert sich der T. Küsteri (Hel.) Pfr. von
Otaheiti, die zweite der T. nigritella (Hel.) Pfr. von den Marquesas-
inseln. Erstere ist enger, letztere weiter genabelt, beide sind
scharf gekielt.


Trochomorpha goniomphala Pfr., Reeve fig. 1362., unbekannten
Vaterlandes, ist verwandt, aber schärfer gekielt und enger genabelt.


Trochomorpha Beckiana Pfr. sp. von Luzon vermittelt den
Uebergang von T. Ternatana zur folgenden Gruppe.


Zweite Gruppe. Videna Adams.

Windungen flach mit scharfem Kiel. Schale oben und unten
gleichmässig mattglänzend. Spitze stets flach. Die Weite des Nabels
und die Erhebung des Gewindes wechselt stark. Sehr oft der Kiel
weiss gefärbt und nicht selten braune Bänder über oder unter
demselben. Umfasst Arten aus den Gruppen Trochomorpha und
Discus bei Albers. Letztere Bezeichnung ist wegen Tr. conus und
wegen der Concurrenz mit Discus Fitzinger unanwendbar auf unsere
Gruppe, wurde daher von den Brüdern Adams gen. moll. II. p. 115
in Videna umgeändert; beide begreifen aber auch noch manches
[248]Flache scharfgekielte Trochomorphen
Fremdartige, wie z. B. Helix rotatoria, mit ein. Hieher dürfte auch
Sivella Blanford, auf Helix castra Bens. gegründet, gehören.


a) Einfarbige Arten; die Basis stets etwas convex, die
ganze Schale niedergedrückt.


Trochomorpha Hartmanni Pfr. sp.


Helix Hartmanni Pfr. Proc. z. s. 1845 p. 125; mon. I. p. 203; Chemn. ed. nov.
91., 16—18; Reeve conch. ic. fig. 489.


Testa latiuscule umbilicata, carinata, conoideo-lenticularis,
striis obliquis distinctis sat confertis carinam transcurrentibus, inferne
levioribus sculpta, sat nitida, corneoflavescens, concolor; spira
breviter conica; anfr. 6½—7, vix convexiusculi, ultimus non deflexus,
basi modice convexus; carina utrinque levi depressione limbata;
apertura subdiagonalis, rhombea, peristoma simplex, acutum, margine
supero stricto, infero valde arcuato.


  • a) Diam. maj. 25, min. 22, alt. 11; apert. long. 11, alt. 9 Mill.
  • b) » » 26.

Insel Morotai an der Nordostseite von Halmaheira, von Dr.
Bernstein gesammelt, im Leydener Museum (a).


? Java, in Cuming’s Sammlung (b).


Obige Beschreibung nach den Exemplaren des Leydener
Museums, welche ich erst für eine eigene Art gehalten und nach
ihrem Entdecker benennen wollte, bis ich in London die Hartmanni
selbst gesehen. Die Angabe »Java« in Cuming’s Sammlung rührt
vielleicht nur daher, dass diese Schnecke über Batavia nach Europa
kam. Uebrigens fällt die Bekanntmachung derselben vor Bernstein’s
Reise nach Morotai, 1861 und 1862, und muss sie demnach aus
einer anderen Quelle stammen.


Trochomorpha Timorensis m. Taf. 13., Fig. 6.


Testa perspective umbilicata, lenticularis, acute carinata,
arcuatim distincte striata, lardeo-nitens, fulvocornea, concolor; spira
parum emersa; anfr. 6, ultimus antice paululum descendens; apertura
valde obliqua, securiformis; peristoma rectum, simplex, margine
supero antrorsum convexo, basali leviter concavo, columellari sub-
incrassato.


Diam. maj. 16½, min. 14½, alt. 5½; apert. long. 6, lat. 4½ Mill.


Timor, im Innern bei Okabiti, in Wäldern; seltener näher der
Küste, wie bei Kupang.


Im Leydener Museum angeblich von Java, doch ohne nähe-
ren Fundort.


[249]des indischen Archipels.

Diese Art kommt den grösseren Formen der folgenden, z. B.
derjenigen von Labuan, ziemlich nahe, bleibt aber davon unterschieden
durch den minder steil einfallenden, daher weiter erscheinenden
Nabel, durch die stärkere und minder gleichmässige Streifung der
Oberseite und die flacheren Nähte, sowie durch merklich langsamere
Zunahme der Windungen.


Trochomorpha planorbis Lesson. Taf. 13., Fig. 4. 7. 8.


Hasselt tab. inedit. 17., fig. 8. ohne Namen.


Helix (Carocolla) planorbis Lesson in Duperey voyage de la Coquille, zool. II.
p. 312; atl. moll. pl. 13., fig. 4. 1830; Phil. icon. I. p. 11; Pfr. mon. I. p. 122;
Mousson jav. p. 25, Taf. 2., Fig. 9.; Chemn. ed. nov. 129., 16. 17.; Ludeking
und Smit, Natuurkundig Tydschrift voor Nederl. Indie XXII. 1860 p. 97.


Helix approximata Guillou Revue zool. 1842 p. 139 = Pfr. mon. I. p. 206 zum Theil;
Reeve fig. 603.


Trochomorpha appropinquata, approximata und Javanica v. Martens Monatsberichte
der Berl. Akad. April 1864 S. 267.


Trochomorpha planorbis, Wallace Proc. z. s. 1865 p. 408.


Testa perspective umbilicata, conico-lenticularis, acute cari-
nata, striatula, nitidula, tenuis, corneo-lutescens, carina albida,
utrinque saepius fusco-limbata; spira breviter conica; anfr. 5—5½,
vix convexiusculi, ultimus antice non aut vix deflexus; apertura
diagonalis, rhombeo-securiformis, peristoma rectum, simplex (?),
margine supero stricto, basali arcuato.


A) appropinquata m. loc. cit.: supra et infra distincte spiratim
striata. Taf. 13., Fig. 8.


B) Lessoni m.: infra subtilissime spiratim striata. Taf. 13.,
Fig. 4. Tr. approximata m. loc. cit.


C) Javanica (Mouss.): striis spiralibus haud conspicuis. Taf. 13.,
Fig. 7. Tr. Javanica m. loc. cit.; an Helix planorbis var. Javanica
Mouss. l. c.?


  • B) a) Diam. maj. 16, min. 14, alt. 6; apert. long. 6½, lat. 5 Mill.
  • C?) b) » » 15½, » 13½, » 5; » » 6, » 5 »
  • B) c) » » 14½, » 12, » 5; » » 6, » 5 »
  • C) d) » » 14, » 12½, » 6; » » 6, » 5 »
  • C) e) » » 13, » 11, » 6; » » 6, » 5 »
  • C) f) » » 12½, » 11, » 4; » » 5½, » 3 »
  • A) g) » » 11, » 9, » 5; » » 5, » 4 »

Sumatra, in den Padang’schen Bovenlanden, bei Telupu,
Assistentresidentschaft Agam, in einer Höhe von 3500′, Dr. Ludeking,
bestimmt von Smit.


[250]Trochomorpha planorbis

Java, westlicher Theil bei Tjiringin, Zollinger C?) b) und
Tjiminjae, v. Hasselt; Java, ohne näheren Fundort, von F. Jagor
dem Berliner Museum eingesandt, C) f), wahrscheinlich aus dem
südlichen mittleren Theil, Residentschaft Banjumas; Java ohne
näheren Fundort, eine grosse und flache Form in Cuming’s Sammlung.


Borneo, westlicher Theil, auf dem Weg von Bengkajang nach
Prigi, an der Gränze zwischen dem Gebiet des Kapuas- und des
Sambasflusses, nicht häufig von mir gefunden, A) g), ohne Bänder;
Insel Labuan bei Borneo, Low., B) a), mit zwei deutlichen dunklen
Bändern zu den Seiten des Kiels, der Kiel selbst weiss.


Celebes bei Makassar, Wallace.


Molukken, auf Ternate zuerst von Guillou beobachtet, scheint
durch die ganze Gruppe der eigentlichen Molukken verbreitet: ich
fand sie auf den Inseln Ternate B) c), Tidore, Mareh, Klein-Tawalli
und Batjan, sowie zu Dodinga auf Halmahera. Bernstein schickte
sie auch von Batjan dem Leydener Museum ein, C) e) dunkelbraun
mit weissem Kiel. Wallace fand sie ebenfalls auf Batjan.


Philippinen, in Cuming’s Sammlung, Oberseite verhältniss-
mässig hoch konisch, kein braunes Band.


Aruinseln, Wallace.


Neu-Guinea, Lesson.


Im Leydener Museum ist auch Amboina, von Forsten ge-
sammelt, für C) d) angegeben; es ist mir das nicht recht sicher, da
ich selbst auf Amboina nie diese Art, sondern nur lardea gefunden,
und Forsten bekanntlich auch im nördlichen Celebes bei Manado
gesammelt hat, eine Gegend, die gerade von den eben aufgeführten
Fundorten der T. planorbis umschlossen wird.


Aeussere Weichtheile: Kopf und Fuss schwarz, Mantel hell
und schwärzlich marmorirt, durch die Schale durchscheinend, wie
bei Helix incarnata und fruticum, Fussrand mit zwei vertieften Linien.


Dass Lesson’s Helix planorbis hieher gehört, scheint mir
nach der Vergleichung seiner Abbildung mit meinen Exemplaren
nicht zweifelhaft. Die Schale wird zwar als »olivenfarbig marmorirt«
angegeben, aber in der Abbildung ist davon nichts zu sehen, wahr-
scheinlich wurde Lesson durch das Durchscheinen der Weichtheile
oder ihrer Ueberbleibsel zu diesem Ausdruck veranlasst.


Guillou l. c. gibt für seine Helix approximata zugleich Hogolen
(eine der Carolinen) und Ternate als Vaterland an; seine Beschreibung
passt ziemlich auf meine Exemplare von Ternate, die Dimensionen
[251]mit ihren Abänderungen und nächsten Verwandten.
(Durchmesser 17, Höhe 11 Mill.) ergeben aber eine beträchtlich
höhere Gestalt und stimmen mehr mit der carolinischen Schnecke,
welche Hombron und Jacquinot unter dem Namen marmorosa ab-
gebildet haben. Ich glaube daher, dass Pfeiffer, mon. III. p. 160,
mit Recht diese beiden vereinigt, dass aber der Fundort Ternate
auf unsere, von Guillou nicht von der anderen unterschiedene Art
zu beziehen ist.


So lange mir aus Borneo und aus Java nur je ein gut erhaltenes
Exemplar zu Gebot stand, glaubte ich nach dem Vorhandensein
oder Fehlen der Spiralstreifen drei auch geographisch gesonderte
Arten annehmen zu müssen. Die Vergleichung der Exemplare in
Mousson’s, Cuming’s und der Leydener Sammlung aber zeigten mir
erstlich, dass dieser Unterschied mit dem geographischen Vorkommen
nicht immer Hand in Hand geht, und dass die Spiralstreifung oft
sehr schwach oder nur spurweise auftritt, weshalb ich diese Unter-
schiede nur noch als Varietäten betrachten kann. Das Leydener
Museum besitzt Exemplare, C) d) und e), bei denen eine Verdickung
des Mundsaumes eintritt, die ich vorher als charakteristischen Unter-
schied der folgenden Art, lardea, von planorbis angesehen; doch
bleibt der Unterschied in Gestalt und Färbung noch bestehen.


Bei den meisten Exemplaren ist die Oberseite vom Kiel an
gerechnet etwas höher, als die Unterseite tief; bei einigen aber,
namentlich dem javanischen C) f), sind beide ungefähr gleich gewölbt.


Trochomorpha lardea Martens. Taf. 13., Fig. 5.


Helix Zollingeri (non Pfr.) Mousson in collect.; Zollinger Natuurkundig Tydschr.
voor Nederl. Indie XXI. 1860 p. 317 ohne Beschreibung.


Martens Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 267.


Testa modice umbilicata, acute lenticularis, carinata, striatula,
lardeo-nitens, pallide corneo-flava, concolor; spira depresse conica;
anfr. 5, vix convexiusculi, ultimus antice non descendens; apertura
valde obliqua, securiformis; peristoma rectum, labio albo in-
crassatum
, margine supero stricto, basali sigmoideo.


Diam. maj. 14, min. 12, alt. 5½; apert. long. 6⅓, lat. 5 Mill.


Java, bei Buitenzorg, Zollinger in Mousson’s Sammlung.


Molukken, Amboinagruppe: Amboina selbst und sodann auf der
Nordküste von Ceram bei Wahai im Walde am Boden von mir ge-
funden, nicht selten; von der Insel Buru in der Sammlung von
Dr. Ludeking gesehen.


Diese Art steht in Oberflächenbeschaffenheit wie Mundbildung
[252]Bunte Trochomorphen
sehr nahe der Tr. Beckiana Pfr. sp. von den Philippinen, bleibt
aber constant kleiner und scharf gekielt. Durch den verdickten
Mundsaum treten beide an die Gruppe Nigritella heran.


b) Braun und weiss gebändert, in Nabelweite und Schalen-
höhe stark abändernd; Unterseite im Allgemeinen flacher als bei den
vorigen. (Trochomorpha im engsten Sinn, Typus Helix trochiformis Fer.)


Trochomorpha tricolor m. Taf. 13., Fig. 3.


Martens Mal. Blätter IX. 1863 S. 116 und 134.


Testa late et perspective umbilicata, lenticularis, acute cari-
nata, oblique confertim striata, lardeo-nitens, supra corneo-virens,
prope carinam fascia latiuscula, castaneofusca ornata, carina ipsa
alba, infra unicolor fusca; spira convexa, brevis; anfr. 5½, ultimus
infra carinam descendens; apertura (valde obliqua) securiformi-tra-
pezoidea; peristoma simplex, rectum, margine supero stricto, basali
valde arcuato.


Diam. maj. 17½, min. 15½, alt. 7; apert. long. 7, lat. 5 Mill.


Kopf, Nacken und Fuss schwarz; Fuss schmal, ohne Schleim-
pore; Kiefer glatt, in der Mitte vorspringend.


Molukken, Amboinagruppe: Zu Kajeli auf der Insel Buru, auf
den Blättern der Gebüsche im Wald gefunden. In Mousson’s Samm-
lung auch Exemplare, angeblich aus Java.


Sehr ähnlich der Tr. Metcalfei Pfr. von den Philippinen,
aber kleiner, mit viel breiterem Nabel und schärferer Streifung.


Hieran schliessen sich die ebenfalls enger genabelten Arten
(oder Art?) von Taheiti: Helix Swainsoni Pfr., Vahine Hombr. et
Jacq. und Zollingeri Pfr.


Trochomorpha bicolor m. Taf. 13., Fig. 2.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 267.


Testa modice umbilicata, depresse conica, carinata, striatula,
nitida, supra lineis spiralibus subtilibus sculpta, castanea, regione
suturali, carina et periomphalio albidis; spira conica, altitudine
varians; anfr. 5½—6, convexiusculi, ultimus circa umbilicum sub-
angulatus, antice haud descendens; apertura diagonalis, securiformis,
peristoma rectum, ubique acutum, margine basali et columellari
valde arcuatis.


  • a) Diam. maj. 13, min. 12, alt. 5½; apert. long. 5, lat. 4 Mill.
  • b) » » 14½, » 12½, » 6; » » 5⅓, » 4½ »
  • c) » » 13, » 11½, » 6; » » 5, » 4 »
  • d) » » 12, » 11½, » 6; » » 5⅔, » 4½ »

[253]des indischen Archipels.

Sumatra, im Innern, zwischen Palembang und Benkulen, an beiden
Abhängen der Barisangkette, zu Kepahiang (a) und Rinduhati gefunden.


Westl. Borneo, zu Singkawang (b), Montrado, Bengkajang (c),
Lumar (d), Mandhor und Pontianak, an Waldrändern, auf dem Boden,
nicht zahlreich.


Java, im östlichen Theil zu Wonosari im Tengergebirge,
Zollinger in Mousson’s Sammlung.


Bei den höheren Exemplaren erscheint die Basis flacher und
die Kante um den Nabel wird deutlicher. Einzelne Exemplare aus
Borneo lassen auch an der Unterseite eine Spiralstreifung erkennen.


Trochomorpha conus Philippi sp.


Geotrochus zonatus Hasselt Algem. Konst-en-Letterbode 1823 p. 233, tab.
inedit. 12., fig. 1.


Helix conus Philippi icones I. 1., 6.; Pfr. mon. I. p. 35; Chemn. ed. nov. 28., 6. 7.;
Mouss. moll. jav. p. 20, 2., 2.; Reeve conch. ic. fig. 490.


Testa obtecte perforata, elate conica, acute carinata, striatula
et supra carinam lineis spiralibus impressis subundulosis circa 7
sculpta, fulvocastanea, zona suturali et carina alba, basi concolore,
valde nitida; spira exacte conica, 8, supremi globosi, decolores,
sequentes plani, ultimus basi vix convexiusculus, regione umbilicali
excavata, perforatione ipsa in junioribus angustissima, in adultis
plane clausa, antice haud descendens; apertura parum obliqua,
rhombeo-securiformis; peristoma rectum, simplex excepto margine
columellari incrassato, albo, sat decliviter descendente.


  • Diam. maj. 16, min. ?, alt. 12; apert. long. 7½, lat. ? Mill. (Mouss. fig.)
  • » » 15, » 14½. (Pfr.)
  • » » 12½, » 11, » 8½; » » 7 » 3½ » (spec. coll.
    Albers).

Java, auf dem Berg Megamendong zwischen Tjandjor und
Buitenzorg, Hasselt. Insel Nusa-Baron an der Südküste von Java,
Zollinger, Nat. Tydschr. Ned. Indie XX. 1859 p. 524.


? Sumatra, Agam im Padang’schen auf der Westküste von
Dr. Ludeking gesammelt (nach Smit’s Bestimmung; ob nicht eher
T. bicolor?).


»Die sehr glänzende Unterfläche, im Gegensatz zu der matteren
konischen Oberseite, und die Begränzungsweise des Columellarblattes,
welches sich um die sehr tiefe Einsenkung der Nabelgegend herum-
schlingt, erinnern an bekannte Merkmale der Naninen; doch findet sich
das erste derselben auch in der Gruppe von Helix Algira L. (Zonites),
[254]Helix Jenynsi.
das zweite in der von H. epistylium Müll. (Sagda). Mouss. l. c.
Ich kann dem nur hinzufügen, dass mir nur jüngere Exemplare zur
Beobachtung vorliegen, bei denen der Columellarrand sich nur sehr
schwach um das noch offene, aber äusserst enge Nabelloch herum-
biegt, wovon allerdings bei den anderen Trochomorphen nichts zu
sehen ist. Tr. conus schliesst sich übrigens mittelst Tr. trochiformis
Fer. von Otaheiti eng an die vorhergehenden an und führt selbst
zu Tr. rectangula Pfr. (Marquesasinseln) und curvilabrum Adams
(Philippinen) weiter.


Hasselt hat keine Beschreibung dieser Art veröffentlicht, die
Identität seines Geotrochus zonatus mit Trochomorpha conus ergibt
sich aber aus dem mir freundlichst übersandten Exemplar des
Leydener Museums.


Eine nahe verwandte Art, Tr. argentea (Helix) Reeve, lebt
auf der Insel Mauritius.


Die folgenden Arten des indischen Archipels sehen auf den
ersten Anblick den Trochomorphen recht ähnlich, scheiden sich aber
durch die glatte, glänzende Unterseite von ihnen ab und dürften mit
mehr Recht zu Nanina zu stellen sein. Ich führe sie, da die Cha-
raktere der Weichtheile an ihnen noch nicht beobachtet werden
konnten, vorläufig noch unter dem allgemeinen Namen Helix auf.


Helix Jenynsi Pfr.


Pfr. bei Philippi icon. II. 7. 8.; mon. I. p. 81; Chemn. ed. nov. 129., 23. 24.;
Reeve fig. 979.


Nanina pusilla Mousson in collectione.


Testa sublenticularis, anguste perforata, carinata, leviter
striatula, nitidula, alba, supra carinam fusco-unifasciata; spira
breviter conica; anfr. vix 5, convexiusculi, ultimus acute carinatus,
infra paulo magis convexus; apertura parum obliqua, securiformis;
peristoma rectum, acutum, marginibus arcuatis, columellari ad in-
sertionem canaliculatim reflexiusculo.


Diam. maj. 11, min. 9½, alt. 6½; apert. long. 5⅓, lat. 5 Mill.


Oestliches Java, bei Wonosari, im Tengergebirge, Zollinger
(coll. Mousson).


Erst ohne Fundortsangabe aus Cuming’s Sammlung beschrie-
ben, dann von der Insel Tanna (Neue Hebriden) angegeben, aber
von Prof. W. Peters auf den Querimbainseln an der Ostküste Afrika’s
gesammelt. Der Zollinger’sche Fundort liegt zwischen beiden mitten
inne. Hat das Ansehen einer jungen Schnecke, aber ich kenne keine
[255]Gruppe der Helix lychnia.
javanische, deren Jugendzustand sie sein könnte. Von Nanina Java-
nica, woran man denken könnte, unterscheidet sie der Mangel des
unteren Bandes, sowie des Nabelfleckens, und noch weit sicherer die
durchgehend geringeren Dimensionen der einzelnen Windungen.


In Gestalt und Grösse ähnlich dieser Art, aber durch die
Sculptur verschieden ist Nanina Mossambicensis Pfr. sp., welche
nach den von Prof. Peters gesammelten Spiritusexemplaren eine
grosse längliche Schleimdrüsenöffnung am Ende des Fussrückens
zeigt. An diese schliesst sich wiederum N. Indica Pfr. an (Rotula
Blanford, non Albers).


Die drei folgenden bilden zusammen eine kleine Gruppe,
welche sich durch folgende Charaktere kennzeichnet: Schale ein-
farbig, Oberseite flach konisch mit Sculptur, daher matt; Peripherie
gekielt; Unterseite gewölbt, glänzend glatt; Mundsaum scharf, gerade;
Columellarrand verdickt; kein Nabel.


All diese Charaktere erinnern an die freilich weit grössere
Helix inversicolor Fer. von Ile de France. Auch Blanford (Ann. Mag.
Febr. 1863) rechnet Helix lychnia zu Helix und nicht zu Nanina,
freilich auch ohne das lebende Thier gesehen zu haben; er stellt sie
zu Sivella (= Videna). Dagegen zeigt H. filocincta Pfr., in vielem
der fraglichen Gruppe ähnlich, aber durch einen Nabelritz ab-
weichend, nach Untersuchung eines von F. Jagor in Weingeist
erhaltenen Exemplars ein zusammengedrücktes Fussende mit Schleim-
pore wie Nanina, so dass vorerst die Wahl zwischen diesen beiden
Verwandtschaften offen bleibt.


Helix lychnia Benson.


Helix lychnia Benson Ann. mag. n. h. 1852; Pfr. mon. III. p. 626; Reeve conch.
ic. fig. 1161.


Trochomorpha lychnia, Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Testa imperforata, carinata, depresse conica, basi convexa,
leviter striatula, nitida, virescentifusca, concolor; spira conica, ob-
tusiuscula, sutura cingulata; anfr. 6½, planiusculi, lente crescentes,
ultimus carina duplicata, basi sat convexus, regione umbilicali
leviter excavata, antice haud descendens; apertura subverticalis,
anguste securiformis; peristoma rectum, acutum, margine basali
arcuato, sigmoideo, columellari leviter incrassato.


Diam. maj. 11, min. 10, alt. 6; apert. long. 5½, lat. 3½ Mill.


Singapore, Bacon. Ebenda in den Wäldern am Bukit-tima
von mir gefunden. Malakka, an faulen Stämmen, Wallace.


[256]Helix tropidophora und conicoides.

Helix tropidophora Adams et Reeve.


Helix tropidophora Adams et Reeve zool. voy. Samarang, moll. p. 59, 14., 14.
(1850); Reeve conch. ic. fig. 582.


Helix Thais (non Hombr. et Jacq.) coll. Cuming Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 68;
mon. III. p. 37; Chemn. ed. nov. 125., 32. 33.


Nanina (Trochomorpha) Thais Albers Helic. zweite Ausg. S. 60.


Trochomorpha tropidophora Wallace Proc. z. s. 1865 p. 408.


Testa imperforata, carinata, conica, apice obtusa, basi con-
vexa; distincte striatula, fusconigricans, supra lineis spiralibus ob-
solescentibus decussata, minus nitida, infra magis nitida; spira
convexiuscule conica, obtusa; anfr. 5½—6, singuli vix convexiusculi,
lente crescentes, ultimus antice haud descendens; carina superne at
non inferne sulco limbata; regio umbilicalis excavata; apertura parum
obliqua, anguste securiformis; peristoma rectum, acutum, margine
valde incrassato, albo, basali substricto.


Diam. maj. 11½, min. 10, alt. 7; apert. long. 6, lat. 3½ Mill.


(spec. coll. Albers).


Diam. maj. 13, min. 12 Mill. (Pfr. e mus. Cuming).


Borneo (Adams und Cuming).


Unterscheidet sich von der vorhergehenden durch schärfere
Sculptur der Oberseite, einfachen Kiel, verhältnissmässig grössere
Höhe und stärkere Verdickung des Columellarrandes. Pfeiffer glaubt
in dieser Art die Helix Tais von Hombron und Jacquinot, voy. au
pole sud, moll. 7., 42—45. aus den Marquesasinseln zu erkennen.
Der Figur nach ist diese Schnecke höher, anders gefärbt und hat
einen schärfer abgesetzten Kiel; die Beschreibung Bd. V. S. 27 ist
ungenügend und nur nach der Figur gemacht, daher nichts über
die Sculptur enthaltend. Die Entfernung des Vaterlandes mahnt
zur Vorsicht und so kann ich diese Identification keineswegs für
gerechtfertigt halten. Reeve’s Abbildung fig. 598. ist nach einem
Cuming’schen Exemplar gemacht.


Helix conicoides Metcalfe.


Helix conicoides Metcalfe Proc. z. s. 1851 p. 71; Pfr. mon. III. p. 37; Chemn.
ed. nov. 153., 20. 21.; Reeve conch. ic. fig. 459.


Helix Labuanensis Pfr. Proc. z. s. 1863 (1864 erschienen) p. 523; Novitat. III. 74., 4. 5.


Helix vitrea Bonnet Revue zoologique 1864 p. 68, pl. 5., fig. 3.


Trochomorpha conicoides Wallace Proc. z. s. 1865 p. 407.


Testa imperforata, acutissime carinata, depresse conica, late-
ribus concavis, apice grossiusculo, prominente
, basi paulum
convexa; fusco-cornea, striatula, supra lineis spiralibus distinctis
[257]Helix ceroconus.
clathratula, opaca, infra nitida; anfr. 7, singuli planiusculi; ultimus
antice non descendens; regio umbilicalis haud distincte excavata;
apertura satis obliqua, anguste lunata; peristoma rectum, acutum,
margine basali modice arcuato, antrorsum convexo, columellari ad
insertionem incrassato, albescente.


  • a) Diam. maj. 14½, min. 13, alt. 7; apert. long. 7, lat. 3 Mill.
  • b) » » 11, » 9½, » 5½; » » 6, » 2½ »

Nördl. und westl. Borneo, Insel Labuan, von H. Low. ge-
sammelt (a); von Cuming unter dem Namen Helix Thais angeblich
aus Borneo mitgetheilt (b, jüngeres Exemplar von 6 Windungen);
endlich bei Seminis unweit Sambas ein beschädigtes Exemplar von
mir gefunden. Metcalfe’s Exemplare stammen wahrscheinlich von
Sarawak; ebenso die von Wallace, der faule Baumstämme als
Aufenthalt angibt.


Dicht über dem Kiel ein wenig dunkleres braunes Band.


Das als Labuanensis bezeichnete Exemplar der Cuming’schen
Sammlung unterscheidet sich nur durch etwas geringere Erhebung
des Gewindes von conicoides derselben Sammlung.


Nanina Sylvana Semper von den Philippinen (Mal. Blätt. IX.
S. 205) ist dieser Art ähnlich, aber grösser und das Profil nicht
eingebogen, sondern geradlinig.


Auch H. insculpta Pfr. (oben S. 74) dürfte sich hier anschliessen.


Die zwei folgenden unterscheiden sich bei allgemeiner Aehn-
lichkeit von den vorhergehenden durch den einfachen Columellarrand
und höher trochusförmige Gestalt, von den eigentlichen Trocho-
morphen durch den Gegensatz der Sculptur zwischen Ober- und
Unterseite.


Helix ceroconus Pfr.


Pfr. Proc. z. s. 1863 p. 523.


Testa parva, subobtecte perforata, conica, obtuse carinata,
supra striatula, modice nitida, virenti-cornea, infra magis nitida,
striatula et lineis subtilissimis spiralibus sculpta, flavocornea; spira
conica, apice obtusa; anfr. 6, convexiusculi, ultimus haud descendens;
apertura subverticalis, lunata; peristoma rectum, acutum, margine
basali antrorsum convexo, columellari ad insertionem breviter convexo.


Diam. maj. 8, min. 7, alt. 5; apert. long. 4, lat. 2½ Mill.


Insel Labuan an der Nordküste von Borneo, von H. Low
gesammelt.


Eine eigenthümliche Art, welche mit keiner anderen Schnecke
Ost-Asien. Zoologisch. II. 17
[258]Helix ceroconus und Zonites micula.
des Archipels ganz nahe verwandt ist und auf den ersten Anblick
an die westindische Gattung Sagda erinnert. Doch fehlt ihr deren
wesentlichstes Kennzeichen, die Spiralrippe der Innenwand, und bei
näherer Betrachtung zeigt namentlich die Bildung des Mundsaums
grosse Uebereinstimmung mit dem der Naninen.


Zonites micula Mouss.


Mousson Journal de conchyliol. VI. 1857 p. 158.


Testa minuta, subperforata, conoidea, tenuis, striatula,
supra parum nitida, infra glabra, subtilissime decussatim lineolata,
diaphana, corneo-fulva; spira regulariter conoidea, sutura profunda,
anfr. 4½, valde convexi, regulariter accrescentes, ultimus non de-
flexus, angulatus
, circa punctum perforationis subinflatus; aper-
tura rotundato-semilunaris; peristoma acutum, rectum, fragile, mar-
gine columellari supra vix reflexiusculo.


Diam. maj. 2¼, min. 2, alt. 1½ Mill.


Westl. Java, zu Buitenzorg von Teysmann gesammelt, nach
Zollinger, Natuurk. Tydschr. XVIII. 1859, p. 424, während Mousson,
welcher sie von Zollinger erhielt, die Insel Bali, östlich von Java,
als Fundort angibt.


Die durch den Druck ausgezeichneten Worte veranlassen
mich, in dieser Schnecke eine Verwandte der vorigen zu vermuthen.


Vielleicht schliessen sich diese zwei Arten am besten an die
Albers’sche Gruppe Thalassia aus Neuholland und Neuseeland an,
deren Weichtheile noch nicht bekannt sind; der Habitus schwankt
zwischen Nanina und Trochomorpha. An einer der Schale nach
ähnlichen vorderindischen Art, Helix infula Bens., hat Blanford eine
Schleimpore gefunden und H. Adams deshalb für sie eine neue Gruppe,
Sitala, errichtet; es ist erst noch durch Beobachtungen an lebenden
Thieren festzustellen, ob die ächten Thalassien der Südsee eine
Schleimpore haben und wenn nicht, mit welcher von beiden Gruppen
in dieser Hinsicht die Arten ceroconus und micula übereinstimmen.


Patula Held.

Schale niedergedrückt, weit genabelt, mehr oder weniger
grob gestreift, einfarbig oder kleinfleckig; Mundsaum scharf und
gerade; Columellarrand nicht umgeschlagen; Kiefer mit Längsleisten,
die am concaven Rande vorspringen. (Kein Pfeil.)


Die in der zweiten Ausgabe von Albers’ Heliceen aufgeführten
[259]Patula aus dem indischen Archipel.
Gruppen Microphysa, Patula, Charopa, Stephanoda und Rhytida
lassen sich ihrem Habitus nach als eigene Gattung auffassen, für
welche vermuthlich die anatomischen Verhältnisse der engeren
Gruppe Patula maassgebend sind und an welche sich vielleicht auch
die Gruppen Janulus und Endodonta anschliessen.


Erste Gruppe. Rhytida Albers.

Gerunzelt oder grobgestreift; Windungen rasch zunehmend;
Mündung länglich, oben schief flachgedrückt.


Patula quadrispira m. Taf. 13., Fig. 9.


Helix qu. Martens Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 267.


Testa late et perspective umbilicata, depressa, subangulata,
confertim suboblique costulata, sericeo-nitidula (griseo-albida?),
concolor; spira paulum convexa; anfr. 4, convexiusculi, celeriter
crescentes, sutura sat profunda discreti, ultimus angulo evanescente,
infra magis convexus, antice sensim descendens; apertura valde
obliqua, angulato-piriformis; peristoma rectum, obtusiusculum, mar-
ginibus conniventibus, supero stricto, basali et columellari sat arcuatis.


Diam. maj. 5½, min. 4⅔, alt. 3; apert. long. 2⅓, lat. 1½ Mill.


Molukken, Amboinagruppe. Ein Exemplar zu Wahai auf der
Insel Ceram todt gefunden


Die Verflachung und Herabbiegung unmittelbar vor der Mün-
dung spricht sehr bestimmt für vollendetes Wachsthum der Schale.
Mit einer scharfen Lupe sind Spuren von Spiralstreifung zu sehen.


Eine ähnliche Schnecke fand ich zu Kajeli auf Buru, sie ist
etwas weniger weit genabelt, zeigt neben der Rippenstreifung deut-
liche Spiralstreifen, besitzt bei beträchtlich grösseren Dimensionen
nur 3½ Windungen und scheint der nicht herabgebogenen Mündung
nach noch nicht vollendet. Erdbraun mit schwärzlicher Spitze.


Diam. maj. 7½, min. 6½, alt. 4; apert. long. 3, alt. 3½ Mill.


In der Sammlung der ostindischen Compagnie zu London sah
ich 1860 zwei kleine Schnecken aus Pulo Pinang, dem Anschein nach
unserer H. rupestris ähnlich, als Helix umbonalis Bens. und H. tutulus
Bens.; ich weiss nicht ob und wo dieselben beschrieben sind.


Zweite Gruppe. Macrocycloides m.

Mit firnissartig glänzender, gestreifter Epidermis, scheiben-
förmig, die einzelnen Windungen stabrund, nur oben mehr oder
weniger abgeflacht. Mundsaum gerade.


17*
[260]Gruppe Macrocycloides.

Patula obscurata A. Adams et Reeve.


Helix obscurata Arthur Adams et Reeve, voy. Samarang moll. p. 59, 14., 18.


— Arthurii Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1851 S. 16; mon. III. p. 102; Chemn. ed.
nov. 143., 23—25.


— tradita Reeve conch. ic. fig. 583.


Zonites obscurata Adams gen. II. p. 114.


Testa late umbilicata, depressa, costulato-striata, lineis
spiralibus confertis decussata
, oleoso-nitens, olivaceo-cornea;
spira vix elevata, sutura profunda; anfr. 5, convexiusculi, ultimus
rotundatus, non descendens; apertura parum obliqua, ovato-lunaris;
peristoma simplex, acutum, rectum, marginibus convergentibus, colu-
mellari superne vix dilatato (Pfr.).


Diam. maj. 12, min. 10, (Pfr.) alt. 7; apert. long. 5½ Mill.
(ex icone).


(NW?) Borneo, unter abgefallenem Laub in den Wäldern,
A. Adams.


Obwohl Pfeiffer, welcher diese Art genau beschrieben, sie
zu Hyalina stellt, bestimmt mich doch ihre grosse Aehnlichkeit mit
meiner folgenden sie hieherzuziehen; bestärkt wurde ich darin noch
dadurch, dass die ersten Beschreiber kein Wort von ihrem Glanz
sagen, was sie bei einer ächten Hyalina nicht vergessen konnten,
und dafür sie mit H. Banksii vergleichen, sowie Adams sie später
zu Zonites Algirus und nicht zu Hyalina cellaria versetzt. Die Ab-
änderung des Artnamens ist nicht mehr nöthig, sobald sie in einer
anderen Gattung als Hyalina obscurata Porro steht.


Patula lutea m. Taf. 12., Fig. 16.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 268.


Testa perspective umbilicata, discoidea, striatula, oleoso-
nitens, lutea, concolor; spira plana, sutura sat profunda; anfr. 3½—4,
supra vix convexiusculi, ultimus supra complanatus, infra magis
convexus, peripheria rotundata; apertura mediocriter obliqua, semi-
elliptica; peristoma simplex, rectum, acutum, marginibus distantibus,
supero stricto, at paululum reflexo et antrorsum convexo.


Diam. maj. 11, min. 9, alt. 5½; apert. long. 4½, lat. 4 Mill.


Molukken, Amboinagruppe, Insel Buru, sowohl bei Kajeli als
Oki, einzelne Exemplare gefunden. Unter der Lupe sind schwache
Spuren von Spiralstreifen sichtbar.


Bei allem Glanz unterscheidet sich diese Art auf den ersten
Blick von Hyalina; die glänzende, gleichsam gefirnisste Epidermis
geht stückweise verloren und unter ihr kommt die Schale weiss und
[261]Fragliche Endodonta.
matt zum Vorschein, wie in noch höherem Grade bei Paryphanta.
Die Schale von Hyalina dagegen (und Macrochlamys) kann wohl
vollständig ausbleichen und dabei an Glanz abnehmen, aber nie
die Epidermis stückweise verlieren und dadurch matt werden.


Hieher von Schnecken anderer Gegenden noch die süd-
afrikanischen Helix cosmia Pfr. und vernicosa Krauss, die neu-
holländische Helix bullacea Pfr., tasmanische H. lampra Pfr. und
H. Veronica Pfr. von den Salomoninseln.


Dritte Gruppe. Endodonta. (Patulen mit Zahnfalten im Innern
der Mündung.)

? Herr Smit hat in der Aufzählung der von Dr. Ludeking
auf der Westküste von Sumatra gesammelten Schnecken, Natuur-
kundig Tydschrift voor Nederlandsch Indie XX. 1859 p. 324, eine
Helix cavernula »Nob.« ohne nähere Beschreibung aufgeführt. Helix
cavernula, Hombron et Jacquinot, voy. au pole sud, moll. 6., 33—36.,
welches Werk in der Bibliothek der naturkundigen Gesellschaft zu
Batavia sich befindet, ist eine scharfgekielte fleckige Endodonta von
Tahiti, wie überhaupt alle bis jetzt bekannten Arten dieser Gruppe
den kleinen Inseln der Südsee angehören. Sollte eine ähnliche
Schnecke auf Sumatra leben? Dass Smit das genannte Werk bei
der Bestimmung der sumatranischen Conchylien benutzte, geht
daraus hervor, dass er gleich darauf einen »Bulimus interruptus
elongatus Müll.« anführt; ein Bulimus mit dem Namen elongatus
kommt weder bei Mousson noch Müller vor, wohl aber bei Hombron
und Jacquinot und zwar in der That aus Sumatra.


Helix Linné auct.

Hierunter begreife ich nur diejenigen Arten aus der gleich-
namigen Gattung Lamarck’s und Pfeiffer’s, welche durch einen
deutlich gerippten und am Rande dadurch gekerbten Kiefer mit
den typischen europäischen Arten H. pomatia und nemoralis überein-
stimmen, und deren Weichtheile auch sonst keinen bedeutenden
Unterschied von jenen aufweisen, muss aber vorerst auch noch alle
diejenigen dabei lassen, deren Weichtheile und speziell Kiefer noch
nicht bekannt sind und die sich nicht in ihren Schalencharakteren
bestimmt an eine der schon ausgewiesenen Gruppen anschliessen.
Von der Stärke und Zahl der Rippen (Leisten oder Furchen) sehe
[262]Gattung Helix.
ich hierbei ab, indem die im indischen Archipel so reich vertretene
Gruppe der Planispiren gerade sehr schwache zahlreiche Rippen
hat und es mir doch nicht natürlich vorkommen will, diese mit den
europäischen Fruticicolen zusammen den übrigen entgegenzusetzen,
wozu die Eintheilung von O. A. Mörch in Aulacognatha und Odon-
tognatha nothwendig in dieser Zusammenstellung hindrängen würde;
siehe dessen interessante und werthvolle Mittheilungen in den Mal.
Blättern VI. 1859 S. 109, in seiner synopsis moll. Daniae (natur-
historisk forenings videnskabelige meddelelser 1863) p. 5 und wiederum
in dem Journal de Conchyliologie XIII. 1865 p. 274 und 383.


Im Allgemeinen lassen sich die im indischen Archipel lebenden
Arten der Gattung Helix in diesem Sinne schon in ihrem Habitus
durch mittlere oder ansehnliche Grösse, bunte Färbung und voll-
ständig umgebogenen Mundsaum von den Arten der vorhergehenden
Gattungen unterscheiden, durch den Mundsaum namentlich von den
Naninen. Doch kommen von beiden Seiten Ausnahmen vor, nament-
lich schliesst sich die erste Gruppe noch in Grösse und Färbung
an Trochomorpha an, und nur vollständigere Kenntniss der Arten-
reihen kann in Ermangelung der Kiefer selbst ein vorläufiges Urtheil
über ihre Stellung begründen.


Alle grösseren und schöneren Arten und Artengruppen von
Helix in diesem Sinne gehören ausschliesslich der östlichen Hälfte
des indischen Archipels an, wo sie im nordöstlichen Borneo und
dem nördlichen Celebes gegen die Philippinen zu, auf den Molukken
gegen Neu-Guinea hin zunehmen. Java, Sumatra, West-Borneo
und Malakka haben wohl grosse Naninen, aber nur kleine, un-
scheinbare, einfarbige Helix und selbst Timor bringt es nicht über
die mittelgrosse argillacea.


Gruppe Plectotropis Martens.

Schale flach konisch, weit genabelt, streifig, dünn, bräunlich,
mit einer Kante in der Peripherie und einer zweiten um den Nabel;
Mundsaum dünn, deutlich umgebogen.


Die Beschaffenheit des Kiefers, welchen ich bei der siamesi-
schen Art, H. ptychostyla, untersucht habe (S. 173), scheint auch
diese Abtheilung als eigene Gattung aus der grossen Masse der Helix
auszusondern; ihr Gesammthabitus weist sie zunächst neben Patula;
von dieser unterscheidet sich die Schale hauptsächlich durch den
umgeschlagenen Mundsaum und tritt damit auch an die Fruticicolen
[263]Gruppe Plectotropis.
heran. Die Kanten sind bald stumpf, bald bilden sie sehr scharfe
Kiele (Gruppe Thea, Albers erste Ausg. = Plectotropis m. zweite
Ausg. S. 121). Die Arten sind ostasiatisch im weitesten Sinne des
Wortes, vom Thianschangebirge an (Helix plectotropis Martens Mal.
Blätt. XI. 1864) bis Japan, China und die Molukken.


Schon Mousson erkannte mit richtigem Blicke, dass die
hiehergehörigen javanischen Schnecken, Helix rotatoria und Win-
teriana »eine eigenthümliche Gruppe bilden, an welche Helix plan-
orbis (Trochomorpha) sich nicht genau anschliesst« (Jav. Moll. S. 27
und 25); in seiner Sammlung hat er später diese Gruppe Rotella
genannt, ein Name, den ich gern angenommen hätte, wenn er
nicht schon für eine marine Schneckengattung von Lamarck ver-
wandt wäre.


Helix intumescens m. Taf. 13., Fig. 10.


Testa mediocriter umbilicata, depresse conica, infra sat con-
vexa, striata, lardeonitens, pallide brunnea; carina peripherica albida,
ad aperturam evanescens; angulus umbilicalis distinctus; spira sat
elata; anfr. 5—6, convexiusculi, ultimus antice sensim paululum de-
flexus; apertura diagonalis, quadrato-rotundata, peristoma breviter
expansum, album, margine columellari subverticali, cum basali
angulum distinctum efficiente.


  • a) Diam. maj. 14, min. 12, alt. 9; apert. long. et alt. 7 Mill.
  • b) » » 11, » 9½, » 6½; » » » » 5 »
  • c) » » 9, » 7½, » 5½; » » » » 4 »
  • d) » » 8, » 7, » 5½; » » » » 3½ »

Oestliches Java, nahe der Küste, bei Surabaya und dem be-
nachbarten Grisse von mir (a), im Tengergebirge bei Wonosari von
Zollinger (b, c, d) gefunden.


Die kleineren Exemplare haben nur fünf Windungen oder
kaum etwas mehr und doch einen ausgebildeten Mundsaum; auch
sind sie verhältnissmässig etwas flacher.


Zunächst mit rotatoria verwandt, aber konstant höher und
mit engerem Nabel; ebenso schon durch den engeren Nabel von
allen folgenden verschieden, dagegen in der Form sehr ähnlich der
siamesischen ptychostyla und der indischen tapeina Bens., aber
jene unterscheidet sich durch die charakteristische Falte des Colu-
mellarrandes und tapeina durch schwächere Kante, etwas weiteren
Nabel und minder ausgesprochenen Winkel zwischen Basal- und
Columellartheil des Mundrandes.


[264]Helix rotatoria.

Helix rotatoria Busch.


Helix rotatoria v. d. Busch Philippi icon. I. 1., 5. 1842; Pfr. mon. I. p. 203;
Chemn. ed. nov. 95., 3—5.; Mouss. moll. jav. p. 24, 2., 8.


Testa latiuscule umbilicata, supra brevissime conoidea, infra
convexior, striatula (recens subtiliter squamulosa), nitidula, griseo-
fusca; carina peripherica sat acuta, albida, angulus umbilicalis
obtusissimus; anfr. 5½, planiusculi, ultimus paulum infra carinam
descendens; apertura diagonalis, subcirculari-trapezoidea, peristoma
undique brevissime expansum, crassiusculum, pallide roseum vel
albidum, angulo basali plane obsoleto, peripherico (carinali) paulum
magis distincto.


  • a) Diam. maj. 17, min. 14, alt. 8; apert. long. 8, lat. 8 Mill.
  • b) » » 15½, » 14, » 8½; » » 7½, » 7½ »
  • c) » » 19, » 16½, » 9½; » » 8, » 7 »

Java, (Winter); Insel Popoli bei Tjiringin, Residentschaft
Bantam, im westlichen Java, an Pflanzen, Zollinger (a); bei Tjisurupan
in den Preangerregentschaften von mir gefunden, nicht zahlreich;
schon von Kuhl und Hasselt (c) aus Java dem Leydener Museum
eingesandt und zwar in sehr grossen Exemplaren; ferner von Winter
in Java gesammelt.


Inseln östlich von Java: Flores im Wald am Abhang des
Vulkans Illimandiri bei Larentuka (b).


Die Sculptur und Färbung dieser Art gleicht sehr der unserer
einheimischen Helix (Fruticicola) strigella Dr. und incarnata Müll.


Eine Monstrosität mit vortretender letzter Windung, wie
zuweilen bei der deutschen lapicida, in Mousson’s Sammlung und
von demselben l. c. abgebildet.


Helix Winteriana Pfr. (Taf. 13., Fig. 11.)


Helix Winteriana Pfr. symbolae II. p. 41, 1842; Philippi icones I. 2., 7.; Pfr.
mon. I. p. 202; Chemn. ed. nov. 95., 1. 2.; Mousson moll. jav. p. 23, 2., 7.;
Reeve conch. ic. fig. 496.


Testa modice umbilicata, subdepressa, supra convexe conoi-
dea, infra subaequaliter convexa, striatula, nitidula, fusca vel palli-
dius cornea; carina peripherica crassiuscula, cinguliformis; angulus
umbilicalis distinctus; anfr. 5½, convexiusculi, ultimus distincte
descendens; apertura diagonalis, truncato-circularis; peristoma tenue,
album vel roseum, margine supero vix, basali breviter, columellari
latiusculo expanso; angulus basalis aperturae plerumque magis di-
stinctus quam angulus periphericus.


[265]Helix Winteriana.
  • a) Diam. maj. 12, min. 10½, alt. 7½; apert. long. 6, alt. 5½ Mill.
  • b) » » 10, » 8⅓, » 6; » » 5, » 4½ »
  • c) » » 10, » 9, » 3½; » » 4⅓, » 4 »
  • d) » » 9, » 8, » 5½; » » 4, » 4 »
  • e) » » 8⅓, » 7, » 5; » » 4, » 4 »

Aeussere Weichtheile röthlichgrau. Sohle 12 Mill. lang,
Fühler 2½. Keine Schleimpore am Fussende.


Westl. Borneo, an der Küste bei Mampawa (b), mit Stenogyra
die einzige ächte Landschnecke auf schon salzhaltigem Boden in
Gesellschaft von Scarabus; im Innern bei Bengkajang.


Sumatra, in der Küstenregion bei Palembang an den Gräben
der früheren Sultane, ebenfalls mit Stenogyra die einzige ächte Land-
schnecke, welche ich daselbst fand; im Binnenland bei Tibingtingi.


Java, Winter, Junghuhn und Zollinger (a), von Letzterem
auch eine kleinere, speciell von Buitenzorg (c).


Molukken, Dodinga auf Halmahera.


Inseln östlich von Java, Adenare bei Flores, nicht selten (d);
Timor, mehr im Innern bei Okabiti, klein (e).


Ein ganz frisches Exemplar von Adenare ist dunkelbraun
mit rosenrothem Mundsaum.


Die Ausprägung des Kielgürtels und die Convexität der
Oberseite der einzelnen Windungen variirt merklich und zwar
einigermaassen im Einklang mit den verschiedenen Lokalitäten, doch
nicht so, dass alle Exemplare desselben Fundortes darin streng
übereinstimmen und von allen in grösserer Anzahl vorliegenden irgend
einer anderen Insel dadurch zu unterscheiden sind; so sind im
Allgemeinen die von Borneo und Sumatra schärfer gekielt und
minder convex, als diejenigen von Adenare und Timor, die letzteren
dagegen enger genabelt und um den Nabel deutlicher kantig.


Philippi’s Abbildung stimmt in der Grösse des Nabels recht
gut mit meinen Exemplaren; doch sind ihre Dimensionen schon
etwas bedeutender; Pfeiffer’s und noch mehr Mousson’s Abbildungen
zeigen einen etwas weiteren Nabel. Die Originalexemplare zu
Mousson’s Abbildung (a) haben eine ziemlich stumpfe Kante, die
kleineren von Buitenzorg (c) eine schärfere, wie auch deren Kante
um den Nabel schärfer ist.


Helix Winteriana var. minor Pfr. von der philippinischen
Insel Guimaras ist nach einem von Cuming stammenden Exemplar
der Albers’schen Sammlung zwar nicht kleiner als die Mehrzahl
[266]Helix Sumatrana.
der von mir an den oben angeführten Orten gesammelten, doch
etwas flacher, schwächer gestreift, der Kiel ist schärfer, nicht so
breit gürtelförmig wie bei jener, die Nabelkante weniger ausgeprägt,
so dass ich von der Zusammengehörigkeit beider noch nicht voll-
ständig übezeugt bin.


Helix Sumatrana Martens. Taf. 13., Fig. 13.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 523.


Testa late umbilicata, depressa, supra brevissime conoidea,
infra subaequaliter convexa, striatula, nitidula, griseofusca; carina
peripherica obtusa, angulus umbilicalis antrorsum obsolescens; spira
depressa; anfr. 5, vix convexiusculi, ultimus infra carinam descendens;
apertura diagonalis, rotundato-lunata, peristoma ut in praecedente.


Diam. maj. 13, min. 11, alt. 7; apert. long. 6, lat. 5½—6 Mill.


Sumatra, in den Berggegenden des Innern, am Serillo und
bei Kepahiang gefunden.


Durch den bedeutend weiteren Nabel und die flachere Ober-
seite von Winteriana zu unterscheiden. Spuren einer schuppigen
Granulation sind vorhanden.


Helix tapeina Bens. ist ähnlich, hat aber einen entschieden
engeren Nabel, keine Ecke unten an der Mündung, das Gewinde
etwas höher und alle Dimensionen etwas grösser; von intumescens
unterscheidet sie sich durch die Schwäche ihres Kiels.


Helix Sumatrana var. Moussoniana mihi.


Testa latissime et perspective umbilicata, depresse conica,
confertim arcuato-striata, lardeo-nitens, pallide brunnea; carina
peripherica distincta, solum ad aperturam obsolescens; angulus
umbilicalis parum distinctus; spira sat elata; anfr. 6, convexiusculi,
ultimus infra sat convexus; apertura valde obliqua, quadrato-rotun-
data, peristoma album, breviter expansum, margine columellari
modice obliquo, cum basali angulum distinctum efficiente.


Diam. maj. 12, min. 11, alt. 8; apert. long. 5, alt. 5 Mill.


Oestliches Java, im Tengergebirge bei Wonosari, Zollinger,
in Mousson’s Sammlung.


Uebertrifft Winteriana in der Grösse des Nabels und unter-
scheidet sich von ihr ausserdem durch grössere Schärfe des Kiels.


Helix squamulosa Mousson.


Helix squamulosa Mousson in collect.


Testa latiuscule umbilicata, lenticularis, confertim arcuato-
striata, epidermide fusca in lacinias angustas striis parallele
[267]Helix squamulosa und orbicula.
dispositas squamaeformes elevata; carina peripherica compressa
usque ad aperturam persistens; angulus umbilicalis distinctus; spira
breviter conica; anfr. 6, subplani, ultimus infra vix magis convexus,
quam supra, antice deflexus; apertura sat obliqua, quadrato-rotun-
data; peristoma breviter expansum, album, margine columellari
subverticali, cum basali angulum distinctum efficiente.


Diam. maj. 12, min. 10½, alt. 6; apert. long. 5, alt. 5 Mill.


Insel Madura (an der Nordostseite von Java), bei Sumanap,
Zollinger, in Mousson’s Sammlung.


Helix orbicula Hutt.


(Helix orbicula Hutton Journal of the Asiatic society VII. 1838.)


(Helix Huttonii Pfr. symbolae II. p. 82; mon. I. p. 202; Chemn. ed. nov. 144.,
9. 10; Reeve fig. 786.)


Testa latiuscule umbilicata, depresse conica, striis con-
fertis
arcuatis inter se reticulatim confluentibus et saepius
interruptis minute scabra, pallide cornea; carina peripherica minus
acuta, at usque ad aperturam distincta, angulus umbilicalis indi-
stinctus; spira sat elata; anfr. 6, convexiusculi, ultimus subtus sat
convexus, antice paulum deflexus; apertura sat obliqua, quadrato-
rotundata, peristoma breviter expansum, album, margine columellari
subverticali; angulum minus distinctum cum basali efficiente.


Diam. maj. 9½, min. 9, alt. 6; apert. long. 4, lat. 4 Mill.


Java, von Zollinger gesammelt, drei Exemplare in Mousson’s
Sammlung, nicht zu unterscheiden von solchen aus dem Himalaya,
von Benson erhalten, woher die Art bis jetzt allein bekannt war.
Steht in der Form der Moussoniana am nächsten, ist aber enger
genabelt und durch die Sculptur von allen beschriebenen verschieden.


Gruppe Fruticicola Held.

Kleinere oder mittelgrosse hornbraune dünnschalige Arten
von flacher oder mehr kugeliger Gestalt, einfarbig oder mit einem
einzigen dunkleren Bande.


Vorläufig mögen so mehrere unter sich ziemlich verschiedene
Arten des indischen Archipels zusammengefasst werden, welche alle
in der Schale nicht allzusehr von den bekannten europäischen Arten
der genannten Gruppe abweichen.


Ich beginne mit den zweifelhaftesten und unscheinbarsten, weil
dieselben noch mehr an die vorhergehenden Abtheilungen erinnern.


[268]Kleine Fruticicolen mit einfachem Mundsaum.
a) Mit einfachem Mundsaum.

Helix Smiruensis Mouss.


Helix Smimensis (errore) Mouss. moll. jav. p. 21, 2., 10.; smironensis Mouss.
Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 177; Pfr. mon. III. p. 124.


Testa parva, mediocriter umbilicata, depresse conica, tenuis,
striatula, minutissime et irregulariter pilosa, brunneogrisea; spira
convexa, obtusa; anfr. 4½, convexiusculi, ultimus obtuse angulatus,
ad aperturam vix descendens, basi convexus; apertura parum obliqua,
rotundato-lunata, peristoma acutum, marginibus remotis, margine
columellari ad insertionem expanso et prolongato.


Diam. maj. 8, min. 7, alt. 5; apert. long. 4, lat. 3½ Mill.


Oestliches Java, auf dem Berge Smiru (holländisch Smiroe
geschrieben), 4000′ über dem Meere, Zollinger. Auch von F. Jagor
im östlichen Java in Mehrzahl gesammelt, aber der nähere Fundort
lässt sich nicht mehr ausmitteln, »weil das Notizbuch, in welchem
die betreffende Nummer eingetragen ist, gestohlen wurde«.


Die Jagor’schen Exemplare kommen recht gut mit Mousson’s
Beschreibung überein, nur sind einzelne grösser, und obwohl die
meisten ziemlich frisch aussehen, kann ich an keinem Haare finden.
Mousson schreibt mir darüber: Ihre Exemplare sind besser aus-
gewachsen, ein wenig convexer, im Uebrigen meines Bedünkens
nicht zu unterscheiden.


Die Form der Schale, abgesehen von der Mündung, gleicht
mehr der unserer H. hispida, als H. sericea; zugleich erinnert sie
aber auch sehr an die schon besprochene Gruppe Plectotropis, nur
ist der Kiel auf eine sehr stumpfe Kante, und die Ausbiegung des
Mundsaums auf eine kurze Stelle reducirt, die Nabelkante ganz
verschwunden.


Helix miliacea m. Taf. 12., Fig. 15.


Helix milium Martens Monatsberichte der Berl. Akad., Juli 1864, S. 524; non
H. milium Morse.


Testa parva, subobtecte perforata, conico-globosa, subti-
lissime striatula, nitidula, alba?; spira elevata, convexa, sutura sat
profunda; anfr. 6, convexiusculi, ultimus inflatus, rotundatus, ad
aperturam haud descendens; apertura subperpendicularis, anguste
lunata, peristoma simplex, rectum, margine columellari leviter
incrassato et ad insertionem reflexo, basali et externo arcuatis.


Diam. maj. 6, min. 5, alt. 5; apert. long. 3½, lat. 2½ Mill.


Amboina. Ein Exemplar.


[269]Pyramidale Fruticicolen.

Diese Schnecke steht unter ihren Landesgenossen sehr isolirt;
sie erinnert einigermaassen an die südafrikanische Helix Tollini, ist
aber beträchtlich verschieden von den meisten anderen kleinen
südafrikanischen Schnecken, auf welchen die Gruppe Pella in der
zweiten Ausgabe von Albers beruht.


NB. Edw. S. Morse hat drei Jahre früher 1861 einer nord-
amerikanischen Helicee den Artnamen milium gegeben; er rechnet
sie zu seiner Gattung Striatura, Unterfamilie Helicellinae, welche
sich an Patula anzuschliessen scheint; um aber Collision der Namen
auch für diejenigen zu vermeiden, welche für Helix die weite Aus-
dehnung im Sinne von Lamarck und Pfeiffer beibehalten wollen,
habe ich den Artnamen milium in miliacea umgeändert.


Helix leucophloea m. Taf. 12., Fig. 14.


Testa perforata, trochiformis, angulata, leviter striatula, haud
nitens, alba; spira conica, apice obtusa; anfr. 4?, convexiusculi, ulti-
mus? basi leviter convexus; apertura rhombea?, peristomate simplici?


Diam. maj. 6½, min. 5½, alt. 6; apert. long. 3½, lat. 3¼ Mill.


Nördl. Celebes, bei Kema, an Baumstämmen mit weisser Rinde.


Nur ein einziges Exemplar habe ich gefunden und dieses ist
allem Anscheine nach nicht ausgewachsen, daher auch eine aus-
führlichere Beschreibung der Mündung unnöthig erscheint; dennoch
nehme ich keinen Anstand, es als eigene Art zu betrachten; es hat
eine auffallende Aehnlichkeit mit jüngeren Exemplaren der gleich
zu beschreibenden Helix conulus, doch ist es gegen diese entschieden
breiter, oben stumpfer, schwächer gekielt und, obwohl lebend
gefunden, rein weiss. Ich kenne keine andere Schnecke von Celebes,
deren Jugendzustand man in dieser auch nur vermuthen könnte.


b) Mit umgeschlagenem Mundsaum.

Helix conulus Martens. Taf. 13., Fig. 15.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 523; non H. conula Pease Proc. z. s. 1861.


H. Gysseriana Pfr. Mal. Blätt. XII. 1865 S. 122; Novitat. conch. II. 47., 3—5.


Testa perforata, elate trochiformis, filocincte carinata, leviter
striatula, griseoflavida, unicolor; spira conica, apice obtusiuscula;
anfr. 6, convexiusculi, ultimus ad aperturam paulum descendens;
basis leviter convexiuscula; apertura diagonalis, subrhombea, peri-
stoma album, margine supero vix, basali bene, columellari late
expanso, margo basalis arcuatus, columellaris fere perpendicularis.


Diam. maj. 11, min. 9¾, alt. 11½; apert. long. 6½, lat. 4 Mill.


Sumatra, bei Kepahiang, in einer Waldschlucht nicht ganz selten.


[270]Helix conulus und helicinoides.

Pfeiffer nennt als Vaterland »die Molukken«. Seine Exemplare
sind etwas kleiner. Helix conula Pease von den Sandwichinseln scheint
gar nicht zur Gattung Helix im engeren Sinn, sondern neben insculpta
Pfr. zu gehören, daher keine Collision der Namen zu bestehen.
Diese kleine unscheinbare Schnecke in dieselbe Gruppe mit Helix
pileus zu setzen, dürfte sehr unnatürlich sein, und gegen eine
Unterkunft bei Trochomorpha protestirt der umgebogene Mundsaum;
ich möchte am liebsten in ihr eine Pyramidenform der Fruticicolen
sehen, ungefähr wie unter den europäischen Helix pyramidata,
conica und elegans sich natürlich zunächst an Xerophila anschliessen.


Helix helicinoides Mousson.


Mousson moll. jav. 1849 p. 23, Taf. 2., Fig. 5.; Pfr. mon. III. p. 162 (non H. he-
licinoides Hombron et Jacquinot, Pfr. Zeitschr. 1849, Reeve).


Testa biconica, anguste umbilicata, carina grossiuscula cincta,
leviter striata et pilis caducis obsita, tenuis, griseo-cornea, uni-
fasciata; spira brevis, obtusa; anfr. 4½—5, subplani, ultimus basi
convexus, antice paulum deflexus; apertura diagonalis, quadrangulo-
lunata, peristoma expansum, margine columellari subverticali, reflexo.


A) major, peristomate incrassato, umbilici partem tegente.
H. cryptopila Mousson in collect.


B) minor, peristomate tenui, brevius reflexo. Mousson fig. citat.


A) Diam. maj. 18, min. 15, alt. 10; apert. long. 10, alt. 8½ Mill.


B) » » 12,7 » 10,8 » 8; » » ? » ? »


Insel Rakata in der Sundastrasse, Zollinger, A.


Westliches Java, Bantam, bei Tjiringin, Zollinger, B, beide
in Mousson’s Sammlung. Zu Anjer an der Sundastrasse, ebenfalls
in Bantam’schem Gebiet, fand ich ein jüngeres Exemplar, das hieher
gehören dürfte.


Offenbar eine Verwandte der similaris, aber durch den Kiel und
die Behaarung verschieden; von letzteren sind an allen Mousson’schen
Exemplaren, A und B, nur noch die Haarnarben deutlich zu erkennen.


Helix similaris Fer.


Helix similaris Ferussac prodrome 1821 No. 262; hist. nat. 25b.; 1—4. und 27a.,
1—3.; Pfr. mon. I. p. 336; Chemn. ed. nov. 60., 13—16. 19. 20.; Mouss. jav.
p. 21 Taf. 2., Fig. 4. 5.; Reeve conch. ic. fig. 149. 767.; Martens in Albers
Heliceen, zweite Ausgabe S. 107, 108.


Helix addita Fer. prodr. p. 67 No. 38 bis.


(Wegen der Synonyme siehe die chinesischen Landschnecken.)


Testa anguste umbilicata, depresse-globosa, minute striata,
[271]Helix similaris.
tenuis, pallide cornea, unicolor vel rufo-unifasciata; spira magis
minusve elata; anfr. 5, convexiusculi; apertura rotundato-lunaris,
peristoma reflexum, album, margine columellari subdilatato.


A) Subdepressa: testa globoso-depressa, diaphana, anfractibus
subangulatis, peristomate breviter reflexo.


Fer. 25b., 1. 4. Chemn. ed. nov. fig. 19. 20. H. sim. b) fragilis Mouss. l. c. fig. 5.
H. fasciola Drap.


B) Solidula Mouss.: testa depresso-globosa, minus diaphana,
anfractibus convexis, peristomate sat latiuscule reflexo.


H. addita Fer. 25b., 2. 3. Chemn. ed. nov. 15. 16. Mouss. fig. 4. Reeve fig. 149. 767.


C) Subsimilaris Mouss.: testa subglobosa, minor, tenuis.


Chemn. ed. nov. fig. 13. 14.


Diam. maj. 14½, min. 11½, alt. 10½ Mill.


Inseln um die Halbinsel Malakka, namentlich Pulo Pinang in
der Sammlung der englischen ostindischen Compagnie und Singapore,
wo ich sie in beiden Hauptformen, A und B, öfters röthlich gefärbt,
mehrfach gefunden habe.


Westliches Java, bei Tjikoya und Tjiringin im Bantam’schen,
von Zollinger gesammelt, A, bei Sindang-laya, oberhalb Buitenzorg
und bei Tjisurupan, oberhalb Bandong, beides in den Preanger-
regentschaften von mir gefunden, B. Java, ohne näheren Fundort
in Mousson’s Sammlung, B und C.


Südl. Celebes, bei Makassar, in der Sammlung von Vicomte
Castelneau, B.


? Molukken, Teysmann in Mousson’s Sammlung, A, einfarbig.


Timor, Peron nach Ferussac.


Bekanntlich an verschiedenen Küstenpuncten des indischen
Ocean’s beobachtet, so im südlichen China (oben S. 43), auf den
Philippinen, auf Ceylon (Hoffmeister in Mousson’s Sammlung), Ben-
galen, Bombay (H. propinqua Pfr. mon. IV. p. 280 scheint mir nicht
wesentlich verschieden), den Seychellen, Mauritius und Bourbon.
Es ist mir daher auffallend, dass ich sie in Sumatra, Borneo und
auf den Molukken nicht gesehen. Sie scheint viel von Menschen
verschleppt und eingeführt zu sein; Makassar und auch Timor sind
viel besuchte Handelsstationen, wie die meisten der oben genannten
Orte. In Amerika kennt man sie auch von solchen, wie Rio Janeiro,
Cuba (Rang) und Portoriko (Moritz), endlich im Gebiet des stillen
Oceans von den Sandwich-Inseln (Newcomb). Wo ihr ursprüngliches
[272]Fruticicolen
Vaterland sei, lässt sich wohl schwerlich mehr ausmachen, die
Verwandtschaft mit der folgenden Art und ihr Vorkommen im
Innern von Java spricht für den indischen Archipel als solches.


Es ist mir zweifelhaft, ob Helix occulta Pfr. Mal. Blätt. VII.
1860 S. 238, von Wallace auf den Aru-Inseln gefunden, wirklich
verschieden ist, wenigstens finde ich in den Exemplaren der Cuming-
schen Sammlung keinen Unterschied, Pfeiffer bezeichnet sie aber
als fein gekörnt. Eine Einschleppung durch menschlichen Verkehr
ist bei den Aru-Inseln nicht sehr wahrscheinlich.


Helix fodiens Pfr.


(Mon. I. p. 137; Chemn. ed. nov. 17., 1. 2.; Reeve fig. 106.)


Diese philippinische Art gibt Wallace l. c. p. 408 als bei Ma-
kassar von ihm gefunden an. Sollte vielleicht eine Form von
similaris gemeint sein?


Helix mendax m. Taf. 13., Fig. 14.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 524.


Testa globoso-depressa, mediocriter umbilicata, striatula,
corneofulva, concolor; spira convexa, brevis; anfr. 3½, convexiusculi,
ad suturam excavati, ultimus subangulatus, infra convexus, antice
distincte descendens, angulo evanescente; umbilicus angulo cinctus;
apertura valde obliqua, elliptica; peristoma tenue, reflexum, concolor,
marginibus inter se approximatis, columellari arcuato, dilatato.


  • a) Diam. maj. 11, min. 9, alt. 6½; apert. long. 6, lat. 5 Mill.
  • b) » » 9½, » 8½, » 6; » » 5, » 4½ »

Timor, bei Atapupu, am Fuss von Felsen, nur zwei Exemplare.


Diese Schnecke gleicht auf den ersten Anblick täuschend
einer unausgewachsenen H. argillacea, Farbe, Sculptur und all-
gemeine Form sind dieselben, die Anzahl der Windungen bei
gleicher Grösse nur wenig mehr; aber erstlich ist die Mündung
stark herabgebeugt, der Mundsaum umgeschlagen und die beiden
Einfügungsstellen desselben einander sehr genähert, was im All-
gemeinen bei allen Helix ein Zeichen des vollendeten Wachsthums
ist, und zweitens unterscheiden sich auch die früheren Windungen
dadurch von denen der argillacea, dass sie gegen die Naht zu
einwärts abfallen, während sie bei argillacea flach anliegen; hiedurch
entsteht eine breite, aber seichte Rinne längs der äusseren Seite
der Naht, und diese Rinne wird nach aussen durch eine abgerundete,
doch noch deutlich erkennbare Kante begränzt; eine zweite ebenso
abgerundete Kante nimmt die Peripherie der Windungen ein und
[273]des indischen Archipels.
verschwindet erst auf der vorderen Hälfte der letzten Windung,
eine dritte gleichfalls abgerundete Kante umgibt den mässig weiten,
trichterförmigen Nabel.


Aehnlich ist die neuholländische H. brevipila Pfr., grösser
behaart, ohne Kante um den engeren Nabel, und auch Helix Tuckeri
Pfr. aus den Inseln der Südsee, gebändert und hinter der Mündung
wie aufgeblasen.


Helix transversalis Mousson.


Mousson Journ. conch. VI. 1857 p. 158, pl. 6., fig. 5.; Pfr. mon. IV. p. 350;
Natuurkundig tydschrift voor Nederl. Indie XXII. 1859 p. 424 (transovalis).


Testa globoso-depressa, subanguste umbilicata, striatula,
fulvocornea, concolor vel unifasciata; anfr. 4½, planulati, celeriter
crescentes, ultimus infra magis convexus, circa umbilicum subangu-
latus, antice valde deflexus; apertura valde obliqua, elliptico-rotun-
data, peristoma modice incrassatum, late reflexum, album, marginibus
inter se approximatis, columellari substricto.


  • a) Diam. maj. 19, min. 14, alt. 11: apert. long. 11, alt. 9½ Mill.
  • b) » » 12½, » 10, » 9; » » 7½, » 7 »

Insel Madura, östliche Hälfte, bei Sumanap, Zollinger (a).


Insel Bali, zu Banju-wedan, an und zwischen Kalksteinen,
Zollinger (b).


Nächste Verwandte der argillacea, durch weiteren Nabel und
queerverlängerte Mündung konstant davon verschieden, hierin näher
der weit kleineren mendax. Meist einfarbig, zuweilen mit einem dunk-
leren peripherischen Band, wie es auch bei argillacea vorkommt, und
ebenso wie diese sehr variabel in der absoluten Grösse. In der Form
lässt sich auch Aehnlichkeit mit Helix fallaciosa, Gruppe Trachia,
finden, aber diese zeichnet sich durch bestimmte Sculptur aus.


NB. Mousson schrieb ursprünglich transovalis, aber da in
seiner eigenen Arbeit transversalis gedruckt wurde und dieses bereits
in Pfeiffer’s Monographie übergegangen ist, so scheint es mir besser,
bei diesem Ausdruck, der auch einen Sinn gibt, zu bleiben, als ihn
zu ändern.


Helix argillacea Fer.


Ferussac prodrome n. 38; hist nat. 26., 1—3.; Lam. an. s. vert. ed. 29, VIII. p. 50;
Q. G. voy. uranie p. 468, 67., 6. 7.; Pfr. mon. I. p. 321; Chemn. ed. nov. 58., 4. 5.
(verbleicht); Reeve conch. ic. fig. 415.; Hombr. et Jacq. voy. pole sud 5., 17.
(lebend); Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 170.


? Helix cyclostomoides Lea Transact. am. philos. soc. V. p. 53, 19., 63.; H. cy-
clostomopsis Pfr. mon. I. p. 321.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 18
[274]Helix argillacea von Timor

Galaxias argillacea Beck ind. p. 42.


Dorcasia argillacea Wallace Proc. z. s. 1865 p. 408.


Testa globosa, semiobtecte perforata, oblique striatula, fulvo
vel rufescenti-cornea, concolor, pilis brevibus caducis sparsa; spira
convexa, obtusa; anfr. 4½, convexiusculi, sutura mediocri distincti,
ultimus inflatus, antice valde descendens; apertura valde obliqua,
semielliptica; peristoma late expansum, roseum vel album, marginibus
inter se appropinquatis, arcuatis, columellari dilatato.


  • Diam. maj. 27½, min. 21, alt. 18; apert. incl. perist. long. 17, lat. 15 Mill.
  • » » 23½, » 18½, » 17; » » » » 16, » 13 »
  • » » 16½, » 14, » 13; » » » » 9½, » 9 »

Kiefer mit 10 mässig starken, am Rand vorspringenden Leisten;
Kopf und Fuss grau, oben dunkler; Mantel bunt marmorirt durch
die Schale durchscheinend.


Inseln östlich von Java: Insel Timor, sehr häufig, auf allen von
mir besuchten Plätzen: Delli, Atapupu, Kupang, Okabiti und Babauw,
an der Küste, wie weiter landeinwärts, in den Alluvialebenen auf
Lehmboden und auf den dürren Kalkhügeln, auf Sträuchern und
an Baumstämmen.


Flores, bei Larentuka, Insel Adenare und Insel Solor, häufig,
am Boden und an Baumstämmen bis gegen 20 Fuss hoch aufsteigend.


Wechselt in der absoluten Grösse sowohl als in der relativen
Höhe des Gewindes, ungefähr ebenso wie unsere europäische H.
fruticum, der sie bis auf den breiteren Mundsaum ähnlich ist. Die
grössten und durchschnittlich flacher gewundene fand ich in den
Hügeln des Binnenlandes bei Okabiti, die kleinsten und darunter
höher gewundene in der Küstenebene bei Babauw. Auch die Grund-
farbe wechselt ein wenig zwischen Gelbbraun und Hellrothbraun;
unter 200 Exemplaren habe ich nur an zweien ein schwach markirtes
Band bemerkt, breiter als gewöhnlich bei Helix fruticum, aber an
derselben Stelle.


Sehr kurze weissliche weiche Haare in grossen Zwischen-
räumen sind bei vielen der lebend gesammelten Exemplare vorhanden;
bei anderen, namentlich den grossen von Okabiti, ist nichts davon
zu sehen.


Wurde zuerst bei der Baudin’schen Expedition von Peron
auf Timor entdeckt, Quoy und Gaimard l. c. geben an, sie auf der
Insel Rawak bei Waigiu (nahe der Nordküste von Neu-Guinea)
gefunden zu haben. Auf den Molukken im eigentlichen Sinn (Ter-
[275]und ihre Verwandte.
nate- und Amboinagruppe) ist sie weder mir noch Anderen je vor-
gekommen.


H. argillacea ist in der Jugend kantig und der Nabel erscheint
ziemlich weit. Bei ihrer Häufigkeit auf Timor fand ich manche
Ausartungen, so eine mit abnormer Erhebung des Gewindes, das
sich der Wendeltreppenform nähert; ein anderes, bei dem die letzte
Windung in Folge einer Verletzung ungewöhnlich stark herabsteigt
und nahe der Naht eine Spiralfurche zeigt, an welcher die Wachs-
thumsstreifen eine Knickung zeigen. Der vorderste Theil ist ganz
neu gebildet, runzlig und glanzlos, der Mundsaum einfach, die
Mündung viereckig.


Diese Art, die grösste und östlichste dieser Abtheilung, nähert
sich einerseits der neuirländischen H. squalus Hinds, andererseits
der nordaustralischen Lessoni Pfr. und damit einer natürlichen Reihe
australischer Arten, die ununterbrochen bis zur Grösse und Farben-
buntheit der Cochlostylen aufsteigt.


Helix tomentosa Pfr.


Pfr. Proc. z. s. 1854 p. 289; mon. IV. p. 271; Reeve conch. ic. fig. 1403.


Testa anguste et aperte umbilicata, globosa, striatula, quasi
tomentosa, cinnamomeo-rufa; spira brevis, conoidea; anfr. 5, con-
vexiusculi, ultimus rotundatus, basi usque ad umbilicum tumidus,
antice vix descendens; apertura subperpendicularis, rotundato-lu-
naris, intus rosea; peristoma undique latiuscule reflexum, roseo-
album, crassiusculum, marginibus sat distantibus, columellari angu-
latim in basalem transeunte, dilatato.


  • a) Diam. maj. 20, min. 16, alt. 14½; apert. long. 12, lat, 11 Mill.
  • b) » » 18, » 15, » 13; » » 12, » 11 »
  • c) » » 16, » 13½.

NWBorneo, bei Sarawak (Cuming’s Sammlung c) und auf der
Insel Labuan (von Wessel in Hamburg erhalten a, b).


Frische Exemplare dieser Art haben ein eigenthümlich mattes
Aussehen, das Pfeiffer als superficie quasi tomentosa bezeichnet;
wirkliche Haare aber habe ich an denselben nicht gesehen.


Der weniger aufgeblasene letzte Umgang, der offene Nabel
und die Ecke unten an der Mündung unterscheiden diese Art leicht
von H. argillacea; näher verwandt ist ihr H. quieta Reeve aus
Mindanao, dieselbe ist aber dünnschaliger und oben bedeutend
flacher. Beide nähern sich einigermaassen der Gruppe Chloritis.


18*
[276]Helix crassula von Sumatra und Java.

Helix crassula Phil.


Philippi icones I. 5., 3.; Pfr. mon. I. p. 198; Chemm. ed. nov. 114., 14—16.;
(Mouss. jav. p. 20, 2. 3.?); Helix Störiana Mouss. in collect.


Testa mediocriter umbilicata, globoso-depressa, vix striatula,
epidermide pilis brevibus quincunciatis scabra flavida vestita, con-
color; spira subplana, vix prominens, sutura profunda; anfr. 5,
ultimus infra inflatus, regione umbilicari leviter angulata, antice
distincte descendens; apertura subperpendicularis, late lunata, peri-
stoma incrassatum, undique latiuscule reflexum, roseo-album, mar-
ginibus distantibus.


  • a) Diam. maj. 18, min. 14, alt. 11; apert. long. 10½, alt. 10 Mill.
  • b) » » 16⅔, » 14, » 9½; » » 8½, » 8 »

Sumatra, im Gebirge Barisang, an beiden Abhängen, bei
Kepahiang und Rindu-hati (Strasse von Benkulen nach Tibingtingi)
von mir gefunden.


Java, nach Exemplaren der Sammlung in Halle (bei Philippi),
Zollinger? und F. Jagor (a) gefunden, ohne nähere Angabe; in
Mousson’s Sammlung steht bei den kleineren Exemplaren von
Zollinger Buitenzorg mit Fragezeichen angegeben; grössere, mit
denen von Jagor übereinstimmende, besitzt Mousson durch Herrn
Stör von Wonosari im Tengergebirge, östliches Java.


In der hier beschriebenen Schnecke glaube ich den erwach-
senen Zustand der Philippi’schen crassula vor mir zu haben; die
Unterschiede der Philippi’schen Beschreibung beruhen nur darin,
worin sich überhaupt eine junge Helix von einer erwachsenen
unterscheidet: weniger Windungen, kleinere Maasse, einfacher Mund-
saum und mehr senkrechte Stellung der Mündungsebene. Mit der
Jagor’schen Schnecke stimmt recht gut Mousson’s Störiana überein.
Dagegen unterscheidet sich seine crassula durch grössere Höhe,
sowohl des Gewindes, als der einzelnen Windungen, und es bleibt
daher fraglich, ob sie hieher gehört.


Helix crassula führt unmittelbar zu den kleineren Arten der
Gruppe Chloritis hinüber; wir müssen aber vorher noch eine andere,
an Helix similaris anknüpfende, einschalten.


Gruppe Rhagada Albers.

Schale dick, kugelig, weiss mit zahlreichen Bändern, glanzlos;
Nabel mehr oder weniger zugedeckt; Mundsaum verdickt, aber nur
wenig ausgebogen. (Albers’ Heliceen, zweite Ausgabe S. 108.)


[277]Helix Solorensis.

Helix Solorensis m. Taf. 17., Fig. 3.


Mal. Blätt. X. 1863 S. 179.


Rhagada Solorensis Wallace Proc. z. s. 1865 p. 408.


Testa obtecte perforata, globosa, striatula, solida, opace alba,
fasciis fuscis, plerumque una peripherica latiore, picta; spira convexa;
anfr. 5½, vix convexiusculi, ultimus antice abrupte descendens, non
constrictus; apertura diagonalis, semiovata, peristoma incrassatum,
album, supra vix, dein distincte expansum, infra reflexum, umbilicum
plus minusve tegens, marginibus sat distantibus, supero arcuato,
infero strictiusculo.


  • Diam. maj. 21, min. 17, alt. 14½; apert. long. 12, lat. 11 Mill.
  • » » 17½, » 15, » 11½; » » 10½, » 9 »
  • » » 18½, » 14½, » 11; » » 11, » 9½ »

Inseln östlich von Java: bei Lamakwera auf der Insel Solor,
nahe der Ostküste von Flores, auf trockenen steinigen Hügeln in
Mehrzahl von mir gefunden. Auf Flores selbst sah ich sie nicht.
Auch Wallace erhielt sie von Solor.


Grösse, Sculptur und Zeichnung dieser Schnecke zeigt einen
gewissen Spielraum, über erstere vergl. obige Ausmessungen; die
Sculptur ist bald eine feine Streifung, zuweilen aber auch gröber,
so dass man sie schon Runzeln nennen möchte; von Bändern ist
fast immer ein hellbraunes ziemlich breites in der Peripherie und
oft ein eben solches dicht unter der Naht vorhanden. Ausserdem
treten oft noch auf der Oberseite zwischen beiden genannten bis
drei, auf der Unterseite ebenfalls bis drei schmälere und meist
blässere, oft nur hellgraue Bändchen auf, deren Zurückführung auf
den Fünfer-Typus der Helix nemoralis mir noch nicht klar ist.
Die Grundfarbe ist ein mattes glanzloses Weiss.


Diese Schnecke steht unter denen des indischen Archipels
isolirt. Von der Gruppe Planispira, woran man zunächst denkt,
scheidet sie die gleichmässig gewölbte Spira und der Mangel einer
Einschnürung hinter dem Mundsaum, von den meisten Arten der-
selben auch das matte Aussehen der Schale. Von H. vittata Müll.
trennt sie wiederum dieses Aussehen, der kurze Mundsaum und
dessen auseinanderstehende Ränder. Eine gewisse Aehnlichkeit mit
H. argillacea lässt sich nicht verkennen, aber die dicke, kalkreiche
Beschaffenheit der Schale widerspricht der Einreihung in die Gruppe
Fruticicola. Vielleicht ist das aber dennoch ihr natürlichster Platz.
Das peripherische Band und die allgemeine Form bedingt für den
[278]Verwandtschaft der Helix Solorensis; Gruppe Chloritis.
nur an europäische Formen Gewöhnten eine gewisse Aehnlichkeit
mit einer kleineren ausgebleichten Helix arbustorum, oder wo die
anderen Bänder mehr hervortreten, mit den kalkreicheren Verwandten
der H. Pisana, z. B. H. Seetzeni.


Die einzige ganz nahe Verwandte findet sie aber, worauf mich
H. Adams zuerst aufmerksam machte, in der neuseeländischen
H. Reinga Gray, welche um weniges kleiner ist und eine zahnartige
Verdickung des Columellarrandes zeigt, im Uebrigen und namentlich
in den Bändern aber recht gut übereinstimmt; weitere Verwandte
von dieser, H. Dringi und tescorum, leben in Neuholland und so
haben wir hier wieder, wie bei H. argillacea, in der Südostecke
des indischen Archipels das Hereinragen australischer, das trocknere
subtropische Klima bezeichnender Formen.


Gruppe Chloritis Beck.

Schale oben flach oder vertieft, unten gewölbt, oft behaart,
einfarbig braun bis trüb pomeranzengelb, öfters gebändert; Mündung
mehr oder weniger der senkrechten Stellung sich nähernd, Mundsaum
umgeschlagen, nicht oder nur wenig verdickt, am Uebergang vom
Columellar- in den Unterrand bogenförmig zurücktretend.


Chloritis Beck ind. p. 29; Albers Heliceen erste Ausgabe S. 91;
zweite S. 161; Semicornu (Klein) Adams gen. II. p. 202.


Eine sehr charakteristische Gruppe für die Molukken, deren
Typus die allbekannte H. ungulina L. ist; in neuester Zeit sind von
Pfeiffer und mir einige kleinere unter sich sehr ähnliche Schnecken
beschrieben worden, über deren systematische und geographische
Abgränzung gegen einander mein immer noch allzugeringes Material
manche Frage offen lässt.


A) Einfarbige oder nur mit hellen Bändern (unguicula).

Helix unguiculina m. Taf. 14., Fig. 5.


Mal. Blätt. X. 1863 S. 115 und 135.


Testa inflata, mersispira, anguste umbilicata, leviter striatula,
parum nitidula, obsolete pilosa, olivaceo-brunnea, concolor; spira
profunde immersa
, sutura profunda; anfr. 5, prope suturam
subangulati, ultimus tumidus, basi item obtuse angulatus, intra
angulum excavatus, antice valde descendens; apertura parum obliqua,
subtrigono-lunata, margine utroque ad insertionem valde arcuato;
peristoma non incrassatum, undique latiuscule expansum, album.


[279]Helix unguiculina mit ihren nächsten Verwandten.
  • Diam. maj. 17, min. 13, alt. 10; apert. long. 8½, lat. 9 Mill.
  • » » 13, » 10, » 8; » » 6, » 6½ »

Molukken, Insel Buru, bei Kajeli und Oki, an letzterem Ort
grösser; in Wäldern am Boden.


Diese Schnecke ist in fast jeder Beziehung eine Wiederholung
der ächten H. ungulina in Miniatur; die zwei Kanten treten oft noch
deutlicher hervor als bei dieser; der Mundsaum ist verhältnissmässig
breiter; von H. unguiculastra bleibt sie durch die bedeutende Ein-
senkung des Gewindes, den engeren Nabel und die relativ grössere
Schalenhöhe wesentlich verschieden. Spuren von kurzen zahlreichen
Haaren finden sich an den besser erhaltenen Exemplaren.


Helix biomphala Pfr.


Proc. z. s. 1862 p. 272; Semicornu b. Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.


Ceram, Wallace.


Der vorigen ähnlich, namentlich auch oben tief ausgehöhlt,
aber grösser, sowohl der Nabel als die obere Aushöhlung enger,
der Nabel nicht von einer Kante umgeben, welche letztere übrigens
schon bei unguiculina sehr stumpf ist.


Helix Martensi Pfr.


Proc. z. s. 1861 p. 193; Planispira M. Wallace Proc. z. s. 1865 p. 409.


Testa inflato-discoidea, latiuscule umbilicata, leviter striatula,
castanea; spira paulum immersa, angulo suturali distincto; angulo
umbilicali nullo; anfr. 4½, ultimus antice valde deflexus; apertura
diagonalis, subtriangularis, peristoma undique expansum, roseum,
margine supero prope insertionem angulato.


Diam. maj. 19, min. 14, alt. 9; apert. long. 9½, alt. 9 Mill.


Ceram, von Wallace gesammelt, in Cuming’s und Mousson’s
Sammlung.


Steht zwischen meiner unguiculastra und unguiculina, letzterer
näher, durch minder eingesenktes Gewinde, weiteren Nabel und
geringere Höhe der Schale, wie der Mündung zu unterscheiden.


Helix ungulina L.


Serpentulus, Olyfant-snuit Rumph. amb. rar. Taf. 27., Fig. R., holl. Ausg. S. 27,
deutsche S. 57.


Turbo teres, cucurbitae formae similis etc. Seba thes. III. 40., 11. 1761.


Helix ungulina L. syst. nat. ed. X. p. 772; XII. p. 1245; mus. Lud. Ulr. p. 668;
Müll. hist. verm. p. 69; Born. test. mus. Caes. p. 379, 15., 11. 12.; Fer prodr.
n. 192; hist. nat. 77., 3.; Lam. an. s. v. ed. Desh. VIII. p. 41; Pfr. mon. I.

[280]Helix ungulina von Ceram.
p. 383; Chemn. ed. nov. 14., 7. 8.; Reeve conch. ic. fig. 473.; Chenu illustr.
conch. 8., 1.; Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 114.


Helix badia Gmel. Linn. syst. nat. ed. 13 p. 3639.


Chloritis ungulina Beck. ind. p. 29.


Semicornu ungulinum Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.


Testa inflata, mersispira, anguste et subcylindrice umbilicata,
leviter striata, paulum nitidula, castanea, infra paulum pallidior;
anfr. 5½—6, profunde immersi, sutura sat profunda, ultimus tumidus,
basi distincte angulatus, antice valde descendens; apertura parum
obliqua, lunata, peristoma tenue, breviter expansum, infra reflexum,
pallide violaceum vel albidum, margine columellari ad insertionem
dilatato.


  • Diam. maj. 41, min. 33, alt. 27; apert. long. 20, lat. 22 Mill.
  • » » 39½, » 32, » 24; » » 22½, » 23 »

Molukken, Amboinagruppe, nur auf der grössten Insel derselben,
Ceram, von mir gefunden und zwar an deren Nordküste bei Wahai,
im Walde, nicht häufig. Wallace kennt sie ebenfalls nur von Ceram.


Durch ihre Grösse sowohl als auffallende Gestalt nicht leicht
zu übersehen oder zu verwechseln, daher auch schon lange bekannt,
wie obige Citate zeigen; dass sie auf der Insel Amboina selbst
lebend, nicht nur in den Sammlungen der Liebhaber, vorkomme,
bezweifle ich und noch viel mehr gilt das von Java, wie schon
Mousson jav. p. 25 mit Recht andeutet.


Meine Exemplare, zwar nicht lebend gesammelt, sind dunkel
kastanienbraun; die jungen zeigen eine dichte kurze weiche Behaarung.


Helix ungulina var. minor, pallidior.


H. ungulina β minor. Fer. 77., 2.; Pfr. mon. I. p. 384; Chloritis unguicula e
minor Beck ind. p. 29.


Diam. maj. 30, min. 24, alt. 16; apert. long. 18, lat. 16 Mill.


Magis nitida, brunneo-aurantiaca, spira minus immersa, peri-
stomate pro ratione latiore, apertura longiore, angulo basali obsoleto.


Ebenfalls aus Ceram, von Herrn Hoed auf Amboina erhalten.
Herr Rosenberg hat ebenfalls diese mit der grossen aus Amboina
dem Darmstädter Museum zugeschickt; derselbe lebte längere Zeit
auf Ceram selbst und zwar an dessen Südseite als holländischer
Beamter.


Diese kleinere Varietät gleicht in dem Farbenton, Glanz und
so ziemlich auch in der Mündung auffallend der unguicula; das
Gewinde steht dagegen etwas näher an dem der ächten ungulina
und der Nabel stimmt ganz mit dieser überein. Ich bin nicht ab-
[281]Helix unguiculastra von Buru und Amboina.
geneigt, eine eigene Art darin zu sehen, besitze aber zu wenig
Exemplare und zu wenig Erfahrung über ihr Vorkommen, um die
neue Art genügend zu begründen. Sollte es Beck’s Chloritis auran-
tium (index p. 29 ohne Beschreibung) sein?


Helix unguiculastra m. Taf. 14., Fig. 1.


? Serpentulus, dritte Art. Rumph amb. rar. p. 27, deutsche Uebers. S. 57.


Cochlea turbinata minor etc. Seba thesaurus III. Taf. 41., Fig. 20.


? Helix unguicula β minor Pfr. mon. I. p. 384.


? Helix flexuosa Pfr. Proc. z. s. 1855; mon. IV. p. 292.


Eine verwandte Art, vermuthlich Helix unguicula, Martens Mal. Blätt. X. 1862 S. 114.


Helix unguiculastra Martens Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 524.


Testa discoidea, anguste umbilicata, leviter et latiuscule
striata, parum nitidula, castanea, concolor; spira plana, sutura
sat profunda; anfr. 5, ultimus tumidus, rotundatus, facie inferna
convexa, apertura parum obliqua, late lunaris, peristoma haud
incrassatum, undique breviter et aequaliter expansum, violascens.


a) var. Buruensis (hieher unsere Abbildung):


Major, anfractu ultimo ad suturam obtuse angulato, antice
paululum et paulatim descendente, umbilico angustiore.


  • Diam. maj. 26, min. 22, alt. 14; apert. long. 15, lat. 14 Mill.
  • » » 22½, » 18, » 11; » » 12, » 12 »

b) var. Amboinensis:


Minor, anfractu ultimo haud angulato, antice valde descen-
dente, umbilico paulum latiore.


  • Diam. maj. 22, min. 18, alt. 11; apert. long. 11½, lat. 10 Mill.
  • » » 18, » 14½, » 9; » » 9, » 9 »

Molukken, Amboinagruppe. Var. a) auf der Insel Buru, sowohl
an deren Nordküste bei Kajeli, als an der Südküste bei Oki. Var. b)
auf Amboina selbst, todte Schalen nicht selten, frische schwer zu
finden; im Garten von Rumph an Steinblöcken, bei Batugantong und
zu Pohomanga auf der Halbinsel Hitu gefunden.


Aeussere Weichtheile dunkel röthlichgrau, fein gekörnelt;
Fühler schlank, schwarz; Schwanzende glatt, ohne Drüsenöffnung;
Sohle 26 Mill. lang, 6 breit, Fühler 13 Mill. lang; Kiefer mit vor-
stehenden Leisten. Sehr scheu. Junge frische Exemplare zeigen
eine feine Behaarung.


Diese Art gleicht in der Färbung und dem engen Nabel der
H. ungulina, in der flacheren Gestalt und dem ganz flachen Gewinde
mehr der unguicula, bleibt aber kleiner als beide. Die weit flachere
[282]Helix unguiculastra.
Gestalt der Schale, die sich recht gut mit der Helix Quimperiana
vergleichen lässt, unterscheidet auch die kleinsten Exemplare leicht
von H. quieta Reeve.


Sonderbar ist das Verhältniss der beiden Varietäten zu
einander, die eine hört in dem Spielraum ihrer Grösse, soweit
meine Exemplare ihn bestimmen, gerade da auf, wo die andere
beginnt, der Unterschied in dem Herabbiegen der letzten Windung
ist dagegen nach den Fundorten so constant, dass man versucht
sein kann, sie für besondere Arten zu halten. Noch sonderbarer
ist, dass die Varietät von Amboina und nicht diejenige von Buru
in fast jeder Beziehung der zweifellos verschiedenen unguiculina
aus Buru näher kommt.


Pfeiffer’s Beschreibung seiner flexuosa, l. c., passt ziemlich
gut zu meiner grösseren Varietät, nur die daselbst angegebenen
unregelmässigen Spiralstreifen vermisse ich, und die Windungen
der unguiculastra möchte ich nicht rasch zunehmend nennen; ferner
ist das Cuming’sche Exemplar grösser, glänzend rothbraun und der
untere Mündungsrand etwas stärker bogenförmig als bei meiner
unguiculastra. Dagegen fand ich in Mousson’s Sammlung ein wenig
kleineres Exemplar — Diam. maj. 28, min. 22, alt. 15; apert. long.
et lat. 15 Mill. —, angeblich aus Borneo von Teysmann gebracht,
das mir von unguiculastra nicht verschieden scheint. Selbst habe
ich auf Borneo nie eine derartige Schnecke gesehen, und ich möchte
glauben, dass, wenn beide Arten identisch sein sollten, die Vater-
landsangabe Borneo unrichtig ist. Sollte Borneo etwa ein Schreib-
fehler für Buru, holländisch Boero oder Boeroe, sein?


Helix unguiculastra var. pilosa.


Testa inflato-discoidea, mediocriter umbilicata, leviter stria-
tula, pilis brevibus nigris obsita, pallide brunnea; spira plana,
sutura modice profunda, angulo prope suturam nullo; anfr. 5, ulti-
mus inflatus, rotundatus, antice valde deflexus; apertura subdiago-
nalis, lunato-circularis, peristoma non incrassatum, undique expanso
reflexum, album.


Diam. maj. 21, min. 17½, alt. 11; apert. long. 11½, alt. 10½ Mill.


Mit anderen »molukkischen« Schnecken aus der Embrecht-
schen Sammlung von Mousson acquirirt, so sehr ähnlich der ungui-
culastra, dass ich sie als Art von ihr zu unterscheiden mich nicht
entschliessen kann; die letzte Windung ist vorn stärker herabgebogen.
H. breviseta Pfr. hat einen weiteren Nabel.


[283]Helix unguicula.

Helix Ceramensis Pfr.


Proc. z. s. 1861 p. 192; Semicornu Ceramense Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.


Testa discoidea, anguste umbilicata, leviter et latiuscule
striata, nitida, castaneorufa; spira plana, medio paulum immersa,
sutura modice profunda; anfr. 5, ultimus rotundatus, antice deflexus;
apertura parum obliqua, transversa, semielliptica, peristoma vix
incrassatum. pallide violaceum.


Diam. maj. 35, min. 26, alt. 15; apert. long. 20, alt. 16½ Mill.


Ceram, Wallace.


Diese Art konnte ich in Cuming’s und Mousson’s Sammlung
vergleichen, sie steht zwischen unguiculastra und unguicula, ist
übrigens von beiden hinreichend unterschieden, bedeutend flacher
und mehr glänzend als erstere, von der zweiten durch die Enge
des Nabels abweichend.


Helix unguicula Fer.


Cornet de St. Hubert Argenville conchyliologie (ed. 1. 1742, ed. 2. 1757) pl. 8., fig. F.


Helix ungulina (non Linne) Chemnitz conch. cab. IX. 2. p. 81 Taf. 125., Fig. 1098.
1099., kopirt in Chemn. ed. nov. 8., 10. 11.; Geve Belustigungen Taf. 3., Fig. 15.


Helix unguicula Fer. prodr. n. 191; hist. nat. 76., 3. 4.; Desh. an. s. v. VIII. p. 99;
Pfr. mon. I. p. 384; Reeve conch. ic. fig. 468.


Chloritis unguicula α Beck ind. p. 29.


Semicornu unguicula Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.


Testa inflato-discoidea, aperte umbilicata, leviter striata,
nitidula, aurantia, fascia supera una parum distincta et regione
umbilicali late albidis
, spira paulum immersa, fere plana;
anfr. 5½, sutura sat profunda, ultimus tumidus, rotundatus, facie
inferna concava, sensim in umbilicum transeunte
, antice
paulum descendens; apertura diagonalis, late lunaris, peristoma
undique latiuscule expansum, testae concolore, margine columellari
ad insertionem dilatato.


  • a) Diam. maj. 38½, min. 30, alt. 18½; apert. long. 20½, lat. 19 Mill.
  • b) » » 22½, » 20, » 13; » » 13, » 12 »

Molukken, Amboinagruppe, angeblich aus der Insel Ceram,
von Herrn Hoed in Amboina erhalten a). Wallace gibt Amboina
selbst an, wo ich sie nicht sah.


Ein ganz bestimmter Fundort für diese Art ist mir nicht
bekannt geworden; da sie aber seit mehr als hundert Jahren in den
europäischen Sammlungen vorkommt, mit ungulina und wie diese
bald von den Molukken, bald von Java angegeben, und doch weder
auf Java von van Hasselt, Zollinger, Jagor etc., noch auf Amboina
[284]Blass gebänderte Arten der Gruppe Chloritis.
von mir gefunden wurde, so scheint mir die Angabe des Herrn
Hoed wohl glaublich, dass sie auf dem Amboina so nahen, aber
weit grösseren und weniger gekannten Ceram lebe, das überhaupt
so viele grössere Schnecken in die amboinischen Sammlungen liefert.


Diese Art, durch den weiten Nabel und die bandartige Zeich-
nung vor allen vorhergehenden ausgezeichnet und damit nach der
Gruppe Planispira hinüberführend, variirt auch bedeutend in der
Grösse; im Leydener Museum sah ich ein besonders kleines Exemplar,
b), zweifellos hieher gehörend, aus dem Pariser Museum stammend.


Ferussac’s zwei oben angeführte Figuren gehen bedeutend
auseinander, sowohl in der Höhe der Schale und Weite des Nabels,
als in der Ausdehnung und Ausprägung der hellen Bänder; in all
diesen Beziehungen bildet Fig. 3. das Extrem, während Fig. 4. sich
mehr der Gruneri nähert; mein Exemplar aus Ceram stimmt in der
Nabelweite und Färbung mehr mit Fig. 3., in der Höhe der Schale
mehr mit Fig. 4. und spricht so für das Zusammengehören beider.
Diese Fig. 4. hat Mörch catal. coll. Yoldi p. 9 No. 190 als eigene
Art betrachtet, ohne sie zu benennen; Pfr. mon. III. p. 244 schreibt
Helix Yoldi Mörch und denselben Namen finde ich auch im Albers-
schen Exemplar desselben Katalogs handschriftlich beigeschrieben.


Helix Gruneri Pfr.


Pfr. mon. I. p. 384; Chemn. ed. nov. 157., 9—11.; Reeve conch. ic. fig. 469.


Semicornu G. Wallace Proz. z. s. 1865 p. 410.


Gewinde nicht eingesenkt, Schale fein punctirt, einfarbig.
Nabel eng, Mündung nach oben voller gerundet, im Uebrigen der
minder flachen Form von unguicula sehr ähnlich, von derselben
Grösse und Farbe, jedoch ohne Bänder.


Insel Buru, Wallace.


B) Mit dunkelbraunen Bändern.

Helix zodiacus Fer.


Fer. prodr. No. 184; hist. nat. 75., 2.; Pfr. mon. I. p. 373; Reeve conch. ic. fig. 472.


Testa subanguste umbilicata, depresse inflata, leviter striatula,
punctis impressis numerosissimis minimis (reliquiis pilorum?)
sculpta, aurantio-fulva, subtus pallidior, fascia lata alba fusco-
limbata
; spira vix prominula; anfr. 4½, vix convexiusculi, ultimus
rotundatus, infra paulo magis quam supra inflatus, antice paululum
descendens; apertura subverticalis, transverse elliptica; peristoma late
reflexum, crassum, album, extus roseum, marginibus conniventibus, callo
junctis, infero stricto, antrorsum convexo, callo parietali distincto albo.


[285]Dunkel gebänderte Arten der Gruppe Chloritis.

Diam. maj. 55, min. 38½, alt. 29½; apert. long. 35, lat. 26½ Mill.


Celebes, Embrecht in Mousson’s Sammlung; das einzige
Exemplar hat ein Loch nahe der Mündung, wurde also vermuthlich
von den Eingeborenen als Zierrath getragen, wie ich es auf Borneo
von Nanina Brookei gesehen.


Sie ist in ihrer Gestalt durchaus ein vergrössertes Abbild
der folgenden. Das breite weisse Band ist jederseits von einem
schmalen dunkleren begränzt, welche zwei dieselbe Stelle, aber
nicht dieselbe Breite haben, wie bei der folgenden. Der Nabel ist
nicht dunkler gefärbt, als die Unterseite überhaupt, bei dem Exemplar
des Berliner Museums fast weiss.


Helix tuba Albers.


Mal. Blätt. I. 1854 S. 214; Pfr. novitat. conchol. 7., 1—3.; mon. IV. p. 289.


Testa peranguste umbilicata, depressa, tenuis, subgranu-
lata et pilis brevibus rigidis, quincunciatis obsita, opaca, fulva, fusco-
fasciata, regione umbilicali fusca, albocincta; spira vix prominula;
anfr. 4, vix convexiusculi, ultimus inflatus, antice vix descendens;
apertura subperpendicularis, transverse oblonga; peristoma undique
reflexum, pallide roseum, marginibus sat distantibus, infero stricto,
antrorsum convexo.


Diam. maj. 39, min. 28, alt. 22; apert. long. 26, lat. 18 Mill.


Südliches Celebes, Zollinger in Mousson’s Sammlung.


Albers sagt, sie solle in Neu-Guinea leben (habitare dicitur),
auf der Etikette des Originalexemplars steht: Nova-Guinea, e manibus
Beck. Die Aehnlichkeit mit der vorigen und folgenden lässt Zollin-
ger’s Angabe weit wahrscheinlicher erscheinen.


Die Grundfarbe wechselt von einem trüben Gelbgrau zu einem
blassen Orangegelb; Bändervariationen habe ich zwei gesehen:


1) Drei dunkelbraune Bänder, das oberste dicht an der Naht,
das zweite über, das dritte dicht unter der Peripherie, 1 - 3 4 -,
Exemplar von Albers und eines von Embrecht.


2) Das Dunkelbraun nimmt die ganze Oberseite der Schale
und ein gutes Stück der Unterseite ein, zwischen beiden ein
orangegelber Zwischenraum in der Peripherie (1 2 3) (4 5), Exemplar
von Embrecht.


Helix bulbulus Mouss. Taf. 17., Fig. 2. Taf. 19., Fig. 4.


Helix bulbus Mouss. jav. p. 114, 21., 5.; Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 76.


Helix bulbulus Mouss. mscr.; Pfr. mon. III. p. 271.


Testa latiuscule umbilicata, inflate-discoidea, leviter stria-
[286]Helix bulbulus von Celebes.
tula, setulis confertis minutis asperata et minutim quasi reticulata,
alba, fusco-trifasciata, umbilico fusco; spira subimmersa, sutura sat
profunda; anfr. vix 4½, ultimus inflatus, infra convexus, antice valde
descendens; apertura diagonalis, lunato-semielliptica, peristoma
undique late expansum, tenue, testae concolor, marginibus conni-
ventibus.


Diam. maj. 42—33½, min. 31—25, alt. 19½—16½; apert. incluso
perist. long. 27—21, lat. 21½—17, excluso 17—13 et 14½—11 Mill.


Aeussere Weichtheile schwarz mit einem weissen mittleren
Längsstreifen über den Hals. Fühler schlank.


Südl. Celebes, beim Wasserfall unweit Maros an Dolomitfelsen
von Zollinger entdeckt und von mir ebenda wieder gefunden,
darunter Ein Exemplar mit vollendetem Mundsaum, während früher
nur jugendliche ohne Mundsaum bekannt waren; sitzt an der Unter-
seite vorspringender Felsmassen, wie in Italien H. Surrentina und
cingulata.


Die drei Bänder sind bei allen mir vorliegenden Exemplaren
gleich und mit denen auf Mousson’s Abbildung übereinstimmend:
ein oberstes schmales dicht unter der Naht; ein breites in der
Peripherie, bei den oberen Windungen noch über der Naht; das
dritte, eben so breit, etwas tiefer, bei noch nicht erwachsenen in
die Mündung hinein sich fortsetzend, bei den ausgewachsenen auf
die Einfügung des Oberrandes der Mündung treffend (1 23͡ 4 -).
Sehr feine dichtgedrängte etwas wellenförmige Linien verlaufen von
oben und hinten steil nach unten und vorn, sie schneiden daher
die Anwachsstreifen in einem sehr spitzen Winkel und bilden mit
denselben ein sehr zierliches, nur mit der Lupe erkennbares Netzwerk.


Die erwachsene H. bulbulus hat viel Aehnlichkeit mit H. tuba
Albers, ist aber verschieden von ihr durch grössere Weite des
Nabels, breiteren und mehr gebogenen Unterrand und vollkommen
flaches Gewinde.


Helix expansa Pfr. Taf. 14., Fig. 3.


Helix expansa Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 22 pl. 3., fig. 8. (unkenntlich).


Helix anozona Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. der Wissensch. 1864 S. 269.


Planispira expansa Wallace Proc. z. s. 1865 p. 409.


Testa anguste umbilicata, inflate discoidea, subtiliter striata,
tenuis, cereo-alba, supra fasciis rufo-fuscis picta, infra
unicolor; spira plana, apice paululum immersa, sutura sat profunda;
anfr. 4½, convexiusculi, ultimus infra inflatus, antice breviter deflexus,
[287]Helix expansa von Batjan.
non constrictus; apertura diagonalis, ampla, lunato-rotundata; peri-
stoma tenue, reflexum, album, marginibus conniventibus callo tenui
junctis, columellari arcuato.


Diam. maj. 20, min. 15, alt. 13; apert. long. et lat. 11 Mill.


Molukken, Insel Batjan, auf bewaldeten Hügeln sowohl von
Wallace als von mir gefunden.


Diese Art steht der vorigen nahe, unterscheidet sich aber
hinreichend durch den engeren Nabel und die verhältnissmässig
weit grössere Mündung, den Mangel der Borsten und die constant
kleineren Dimensionen. Sie verbindet die Gruppen der Helix ungui-
cula und zonaria, jener in der Form, dieser in der Färbung und
Sculptur ähnlicher; von oben gesehen kann man sie mit H. margaritis
Pfr., von unten mit H. corniculum Hombr. und Jacq. vergleichen;
die Profilansicht unterscheidet sie hinreichend von beiden, da sie
unten weit mehr convex ist.


Die Bänder wechseln: zuweilen ist nur Eines vorhanden und
dann an der Peripherie in der Höhe der Naht (- - 3 - -), meist
neben diesem noch ein oberstes dicht unter der Naht (- - 3 - -);
ferner erscheint das peripherische oft so breit und kommt dem
oberen so nahe, dass man es für aus zweien zusammengeflossen
halten möchte (1 23͡ - -), obwohl sich eine Trennung beider an
früheren Windungen, wie in der Regel bei H. nemoralis und hortensis,
nicht findet, indem überhaupt an den oberen Windungen noch fast
gar nichts von Bändern sichtbar ist. An einem Exemplar zeigt das
vordere Drittel der letzten Windung unterhalb des sehr breiten
peripherischen Bandes ein sehr schmales, ganz vorn damit zusammen-
fliessendes, das vielleicht als viertes zu betrachten ist: 123͡ 4 -.
Auch habe ich so zu sagen Albino-Exemplare gesehen, bei denen
die Bänder nur durch Stufen in der Intensität der weissen Grundfarbe
angedeutet sind. Bei ganz frischen Exemplaren ist übrigens auch
ein breiter Gürtel unter dem peripherischen Bande, sowie der
Zwischenraum zwischen ihm und dem oberen Band, satter gelblich-
weiss als die Unterseite. Ein Exemplar in Cuming’s Sammlung ist
oben ganz rothbraun.


In Mousson’s Sammlung sah ich dieselbe Art unter der
Bezeichnung Helix Kiesneri Guillou, in derjenigen Cuming’s als H.
corniculum bezeichnet; diese beiden Namen scheinen mir nach den
Originalbeschreibungen der nahe verwandten aber weit flacheren
Art aus Neu-Guinea anzugehören, welche Hombron und Jacquinot
[288]Helix quadrivolvis und circumdata.
recht gut abgebildet haben. Die angeführte Abbildung der expansa
ist wie so viele in den Proceedings of the zoological society nicht
genau im Profil, sondern schief dargestellt, und dadurch so unkennt-
lich, dass ich sie für eine Verwandte der zonaria hielt und erst
an den Originalexemplaren in Cuming’s Sammlung meine anozona
wiedererkannte.


Helix quadrivolvis m. Taf. 14., Fig. 6.


Monatsberichte der Berl. Akad. Januar 1865 S. 53.


Testa infundibuliformiter umbilicata, inflate discoidea, sub-
tiliter striatula, alba, fusco-unifasciata; spira paululum immersa,
sutura profunda; anfr. 4, teretes, ultimus antice haud descendens,
non constrictus; apertura subverticalis, sinuosa, oblique lunata;
peristoma tenue, undique breviter expansum, marginibus distantibus,
columellari oblique descendente, basi subrectilineo, antrorsum as-
cendente, supero inflexo.


Diam. maj. 15, min. 12, alt. 7; apert. long. 9, lat. 7 Mill.


Westl. Borneo, im Kapuasgebiet bei Mandhor, auf mit Farn
bewachsenen Sandstrecken.


Mittleres Sumatra, im Gebirge der Wasserscheide zwischen
Palembang und Benkulen, bei Kepahiang und Rinduhati.


Sowohl oben, nahe der Naht, als unten, um den Nabel,
findet sich eine leichte Andeutung einer Kante, zu unbedeutend, um
in die Diagnose aufgenommen zu werden.


Helix delibrata Bens. aus Birma und H. tenella Pfr. aus Siam
sind dieser Art ähnlich, aber grösser, und in allen Beschreibungen
wie Abbildungen derselben vermisse ich die seichte Rinne am
oberen vordersten Theil der letzten Windung und die Einbiegung
des Oberrandes der Mündung, in welche dieselbe ausläuft. Die
Einschnürung vor dem Mundsaum, so charakteristisch für viele
Arten von Planispira, fehlt hier. Die Mündung erhält durch den
geradlinig aufsteigenden Unterrand Aehnlichkeit mit der einiger
bekannten nordamerikanischen Planorbis, z. B. Pl. trivolvis. Die
meisten der Exemplare besitzen ein rothbraunes Band in der Fort-
setzung der Naht.


Verwandt mit H. circumdata Fer. von den Inseln bei Neu-
Guinea, aber weit kleiner und mit weniger Bändern. Diese H. cir-
cumdata schliesst sich in ihrer Gestalt und Farbe wiederum an H.
unguicula an, bleibt aber durch ihre zahlreichen dunklen Bänder
von dieser auffällig verschieden.


[289]Helix Quoyi von Celebes.
Gruppe Obba Beck.

Schale runzlig oder grob gestreift, meist eng genabelt, kugelig
oder flach, doch stets oben stumpf, dick und grob; Mündung sehr
schief, beinahe horizontal, mit dickem umgeschlagenem Mundsaum
und starkem Verbindungswulst. Mehr oder weniger braun geschäckt
oder auch gebändert.


Beck index p. 30, Albers Heliceen, zweite Ausg. S. 158.


Die Mehrzahl der Arten ist auf den Philippinen zu Haus,
aber die grössten und sonderbarsten, sowie auch die ältest bekannte,
Helix papilla, auf Celebes.


A) Mit Spiralrunzeln. Vorherrschend dunkelbraun.

Helix Quoyi Desh.


Helix undulata Quoy et Gaimard voy. astrol. zool. II. p. 91, 7., 1. 2.


Helix Quoyi Deshayes an. s. vert. VIII. p. 105; Fer. hist. nat. 73b., 4.; Chemn.
ed. nov. 137., 1—3.; Pfr. mon. IV. p. 286.


Semicornu Quoyi Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.


Testa mediocriter umbilicata, convexo-depressa, solida, striata,
plicis grossiusculis valde obliquis et rugis ascendentibus confertioribus
sculpta, castaneo-rufa, albo-unifasciata; spira brevis; anfr. 5½, con-
vexiusculi, ultimus rotundatus, basi sat convexus, antice distincte
descendens; apertura diagonalis, semiovata, pro ratione testae parva;
peristoma incrassatum, reflexum, album, marginibus sat distantibus,
callo crasso albo junctis, basali antrorsum convexo.


  • a) Diam. maj. 56, min. 43, alt. 33½; apert. long. 33½, lat. 26 Mill.
  • b) » » 53, » 42, » 32; » » 30½, » 25 »
  • c) » » 51, » 39, » 37; » » 28, » 24½ »

Nördliches Celebes, in der Umgebung des Sees von Tondano,
Quoy und Gaimard. In derselben Landschaft, der sogenannten
Minahassa, später von Frau Ida Pfeiffer, Wallace, Herrn Hoed (b)
und Herrn Riedel wieder gefunden. Manado, ebenfalls im nördlichen
Celebes, Leydener Museum (a, c).


Der von den ersten Entdeckern gegebene an sich sehr passende
Name kann deshalb nicht beibehalten werden, da eine ältere H.
undulata Fer. von Haiti existirt.


Ich verdanke der Güte des Herrn Hoed zu Amboina ein
Exemplar, wonach die obige Beschreibung entworfen ist: dasselbe
zeigt deutlich eine dreifache Sculptur, welche an verschiedenen
Stellen der Schale verschieden entwickelt ist:


Ost-Asien. Zoologisch. II. 19
[290]Helix Quoyi von Celebes.

1) Etwas grobe Wachsthumsstreifen treten hauptsächlich am
obersten Theil jeder Windung dicht unter der Naht hervor, setzen
sich weiterhin mehr unregelmässig, oft abgebrochen oder abgelenkt
über die Falten und Runzeln hinweg fort und werden auf der
Unterseite der Schale wieder regelmässiger.


2) Grobe rundrückige Falten laufen auf jeder Windung schief
von oben und hinten nach unten und vorn, die Anwachsstreifen in
spitzem Winkel kreuzend; ihre Anzahl beträgt auf der vorletzten
Windung 21, auf der letzten 18; sie erstrecken sich auf den oberen
Windungen von Naht zu Naht, auf der letzten von der Naht über
das weisse Band hinweg bis auf einen Theil der Unterseite, werden
aber im vordersten Theil der letzten Windung durch die dritte
Sculptur völlig zurückgedrängt, so dass nur kurze knotenartige
Ansätze dazu an der Naht übrig bleiben.


3) Die Runzelung der Schale besteht auf der oberen Hälfte
jeder Windung in sehr schief von hinten und unten nach oben und
vorn, die Streifung in stumpfem, die Faltung in spitzem Winkel
durchschneidenden ebenfalls rundrückigen erhabenen Zügen, welche
an sich schmäler als die Falten sind und noch viel engere Zwischen-
räume haben; sie treten besonders deutlich und mehr als sonst
zusammenhängend auf dem vorderen Theil der letzten Windung
auf. Auf der Unterseite verliert sich diese Sculptur bei dem er-
wachsenen Exemplar in eine Unzahl seichter, hammerschlagartiger
oder narbenartiger Eindrücke. Bei einem jüngeren, leider nur in
Trümmern angekommenen Exemplar, das Herr Riedel dem Berliner
Museum zuzusenden die Güte hatte, zeigt die Unterseite dagegen
scharfe, feine, vielfach anastomosirende Streifen, welche nahezu
die Spiralrichtung einhalten und deren maschenartige Zwischenräume
jenen Eindrücken der älteren Schale zu entsprechen scheinen.
Zugleich zeigen diese Trümmer in der Nabelgegend ein scharf
begränztes grünlichgelbes Band zwischen der allgemeinen braunen
Färbung der Unterseite und der kaum merklich dunkleren des
Nabels, wovon an meinem erwachsenen Exemplar nichts zu sehen,
wohl aber eine unbestimmtere Andeutung in der Ferussac’schen
Abbildung. Das peripherische Band ist bei beiden vorliegenden
Exemplaren weiss, wie bei einigen des Leydener Museums, bei
anderen von dort und in Ferussac’s Abbildung gelb. Es scheint
nie zu fehlen.


[291]Helix mamilla von Celebes.

Helix mamilla Fer.


Fer. prodr. p. 67 No. 43 bis; hist. nat. 25., 1. 2.; Quoy et Gaimard voy. astrol.
zool. II. p. 93, 7., 3—5.; Desh. an. s. vert. VIII. p. 105; Pfr. mon. I. p. 318;
Chemn. ed. nov. 138., 1—3. (Abbildung etwas schief); Reeve conch. ic. fig. 471.


Obba m. Beck ind. p. 30.


Semicornu mamilla Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.


Testa anguste et semiobtecte umbilicata, globosa, solida,
striata et rugis oblique ascendentibus confertis exarata, fulvocastanea,
fasciis 2 angustis flavis picta; spira elata, conoideo-tumida; anfr. 5½,
priores subplani, penultimus magis convexus, ultimus rotundatus,
basi modice convexus, antice valde descendens; apertura subhori-
zontalis, ovato-oblonga; peristoma valde incrassatum, undique re-
flexum, album, marginibus approximatis, callo tenui junctis, basali
antrorsum convexo.


  • a) Diam. maj. 45½, min. 35½, alt. 35; apert. long. 24½, alt. 22 Mill.
  • b) » » 40, » 31½, » 30; » » 26, » 20 »
  • c) » » 37½, » 30, » 29; » » 22½; » 19 »

Nördliches Celebes, am See von Tondano, Quoy und Gai-
mard, von Wallace, Hoed und Teysmann daselbst wiedergefunden.


Kiefer fast nicht verschieden von demjenigen unserer gewöhn-
lichen Schnecken, Quoy und Gaimard.


Offenbar nahe verwandt mit der vorigen, auch die dreifache
Sculptur ist wesentlich übereinstimmend, nur sind die schief auf-
steigenden Runzeln mehr entwickelt und erstrecken sich namentlich
auch auf die ganze Unterseite, wogegen die schief absteigenden
Falten fast nur an den früheren Windungen vorkommen. Eine schöne
Reihe dieser Art findet sich im Leydener Museum, hiernach die Maasse
von a und c, b nach dem Exemplar der Albers’schen Sammlung;
auf Ferussac’s Abbildung ist die Höhe relativ grösser, ⅘ des Durch-
messers. Jüngere Exemplare haben eine Kante in der Peripherie
und eine zweite stumpfere um den weit offenen Nabel, ihre Mündung
ist beilförmig-rhombisch, ihre Gestalt relativ viel flacher als die
der Erwachsenen, z. B. diam. maj. 23, min. 20, alt. 14½; apert. long.
12, alt. 10½ Mill. nach Exemplaren des Leydener Museums. An
der Sculptur sind sie leicht als junge mammille zu erkennen. Ein
dunkles ziemlich breites Band in der Peripherie, zu beiden Seiten
von einem hellen, schmaleren begleitet, ist bei allen Exemplaren
mehr oder weniger deutlich zu unterscheiden.


19*
[292]Helix papilla von Celebes.

b) Nur Runzeln in der Richtung der Anwachsstreifen;
braungeschäckt.


Helix papilla Müll.


Müller hist. verm. p. 100; Chemn. conch. IX. p. 51 fig. 1053. 1054. (als Trochus
papilla) = ed. nov. 21., 8. 9.; Fer. prodr. p. 67 No. 43; hist. nat. 25b., 5.;
Lam. an. s. vert. ed. 2 VIII. p. 65; Pfr. mon. I. p. 318; Reeve conch. ic. fig. 488.


Obba p. Beck ind. p. 30; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 408.


Testa ovato-globosa, obtecte umbilicata, solida, rugis grossis
obliquis et lineis spiralibus confertis valde subtilibus sculpta, rugis
albis, interstitiis violaceo-fuscis; spira valde convexa, obtusa; alti-
tudine varians; anfr. 5—6, convexiusculi, ultimus obtuse angulatus,
antice valde deflexus; apertura fere horizontalis, elliptico-oblonga,
peristoma late reflexum, album, continuum, lamina parietali distincta,
margine basali obsolete unidentato.


  • a) Diam. maj. 32½, min. 25, alt. 32; apert. long. 24, alt. 15 Mill.
  • b) » » 32½, » 26, » 28; » » 22, » 15 »

Ebenfalls aus dem nördlichen Celebes, in der Gegend von
Manado, Ida Pfeiffer, Wallace, Riedel u. s. f.; eine schöne Reihe
davon im Leydener Museum.


Jung ist sie ebenfalls weit flacher, z. B. diam. maj. 21½, min. 20,
alt. 13½; apert. long. 11, alt. 11½ Mill., und scharfkantig, der Nabel
eng, doch offen.


Helix papilla var.?


Helix heroica Pfr. mon. IV. p. 291.


Differt testa conico-globosa, semiobtecte umbilicata, lineis
spiralibus evanescentibus, anfractu ultimo subtus magis planato,
peristomatis marginibus valde approximatis, callo junctis, basali
obsolete bituberculato.


Diam. maj. 23, min. 18, alt. 14; apert. long. 14, alt. 10 Mill.


Ebenfalls von Manado, von Frau Ida Pfeiffer und Herrn
F. G. Riedel erhalten.


Alle Unterschiede von der vorigen beruhen eigentlich nur
auf einer schwächeren Entwickelung derselben Merkmale, so dass
ich mich nicht recht entschliessen kann, sie für eine andere Art zu
halten. Das mir vorliegende Exemplar, von Herrn Riedel erhalten,
hat auch an der Basis noch eine braune, unregelmässig unterbrochene
Binde; bei Ferussac scheint statt dessen die dunkle Färbung der
Oberseite auf einen Theil der Unterseite überzugreifen, was wohl
eine individuelle Variation, Verschmelzen jenes Basalbandes mit den
undeutlich ausgeprägten oberen sein kann.


[293]Helix calcar von den Molukken.

Müller und Chemnitz kannten das Vaterland der H. papilla
noch nicht; Beck sagt unbestimmt: »südindischer Archipel« oder
»Archipel der australischen Inseln«, (»Arch. I. Austr.«, die Abkürzung
I. wird in diesem Katalog ebensowohl für India als für Inseln ver-
wandt). Im Manuscript zur zweiten Ausgabe der Heliceen hat
Albers als Vaterland Borneo angegeben; ich weiss nicht, auf welche
Nachricht hin, da in seiner Sammlung diese Schnecke nicht vor-
handen ist.


Ebenda S. 159 ist auch Helix planulata Lam. neben den
Philippinen von Celebes angegeben; ich kann diese Angabe nicht
weiter zurückverfolgen und habe noch keine Exemplare von dieser
Insel gesehen, während sie auf den Philippinen häufig zu sein
scheint. Sollte vielleicht irgend einmal eine flachere Form der H.
papilla, wie die oben erwähnte, als planulata bestimmt worden sein?
Die eigentliche H. planulata der Philippinen bleibt durch schwächere
Streifung, grösseren Glanz und weit flachere Gestalt immer noch
hinlänglich von jener papilla verschieden.


c) Grob rippenstreifig und gekielt, einfarbig.


Helix calcar m. Taf. 17., Fig. 5.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 525.


Testa aperte umbilicata, depressa, lenticularis, bicarinata,
rugis grossis obliquis super carinas continuo decurrentibus sculpta,
nigro-fusca, fere concolor; spira fere plana; anfr. 4½, convexiusculi,
depressi, ultimus supra et infra subaequaliter convexus, antice
abrupte et valde descendens; apertura subhorizontalis, ovata, ex-
trorsum acuta, intus fuscescens; peristoma undique reflexum, albidum,
continuum, haud dentatum.


  • Diam. maj. 23, min. 17, alt. 9; apert. long. 12, lat. 9 Mill.
  • » » 19½, » 16, » 7½; » » 10, » 8 »

Molukken, Ternategruppe, bei Dodinga auf der Insel Halmahera
nicht ganz selten.


Diese hübsche Schnecke ist die nächste Verwandte von der
philippinischen H. rota Brod., unterscheidet sich aber von dieser
wesentlich dadurch, dass an der Stelle des oberen Bandes von H.
rota bei H. calcar eine erhabene Leiste, so zu sagen ein zweiter
Kiel auftritt, welcher auf der letzten Windung fast so stark hervor-
tritt, wie der eigentliche peripherische Kiel. Ueber dem stärkeren
rothen Band von H. rota findet sich an deren Oberseite noch ein
schwächeres, dieses ist bei H. calcar vorhanden als einziges und
[294]Helix calcar und sororcula.
zwar dunkles und breites Band der Oberseite, doch wenig in die
Augen fallend. An der Stelle des unteren braunen Bandes von
H. rota (auf der Unterseite) finde ich bei einzelnen Exemplaren
meiner neuen Art ein blasseres Band auf dunklem Grund. Bei
H. calcar laufen alle Rippenstreifen ununterbrochen über beide
Kiele weg und bilden daselbst schuppenartige Vorsprünge, doch
wechseln sie unregelmässig in ihrer Stärke, nicht selten folgt ein
starker auf einen schwachen und dann wieder ein stärkerer; bei
H. rota läuft ziemlich regelmässig von je zweien der eine als weisses
glattes Knötchen über den Kiel weg und der andere bricht vor
ihm ab, so dass der Kiel nur halb so viel Knötchen zählt, als der
entsprechende Theil der Schnecke Rippenstreifen.


H. calcar lässt sich im Umriss, Grösse und namentlich auch
Mündungsform, abgesehen von aller Sculptur, recht gut mit unserer
deutschen Helix lapicida L. vergleichen. Sie kann als Annäherung
der Gruppe Obba gegen H. loxotropis hin betrachtet werden.


H. eutropis Shuttleworth Pfr. Mal. Blätter VII. 1860 S. 237
unbekannter Herkunft scheint verwandt, aber ist kleiner und er-
mangelt des zweiten (oberen) Kiels.


d) Nur fein gestreift, aber scharf gekielt und gebändert.


Helix sororcula m. Taf. 17., Fig. 4.


Die zweite, eine kleine gebänderte Schnecke etc. Martens Mal. Blätt. 1863 S. 118.


Testa anguste umbilicata, lenticularis, acute carinata, subtiliter
striata, nitidula, albida, fasciis 3—5, pallide rufis angustis picta;
spira breviter conica, obtusa; anfr. vix 4, plani, ultimus supra et
infra aequaliter parum convexus, antice abrupte et valde descen-
dens; apertura subhorizontalis, subovata, extrorsum acutiuscula;
peristoma tenue, breviter expansum, albidum, marginibus approxi-
matis, callo tenui junctis.


  • Diam. maj. 19, min. 15½, alt. 9; apert. long. 10½, lat. 8 Mill.
  • » » 17, » 14, » 8; » » 10, » 8 »

Nördl. Celebes, in der Umgegend von Manado, von Herrn
Hoed (b) und Riedel (a).


Diese Schnecke ist ein verkleinertes Bild der philippinischen
Helix marginata Müll. mit noch schwächerem Mundsaum. Sie in
dieselbe Gruppe mit H. mammilla und calcar zu stellen, kann auf
den ersten Anblick sehr befremdend erscheinen, aber ein Hinblick
auf die vermittelnden Arten H. papilla, planulata, Listeri und rota
dürfte es hinreichend rechtfertigen. Von den fünf Bändern läuft
[295]Helix, Gruppe Planispira.
das oberste dicht an der Naht, das dritte dicht über dem Kiel,
das vierte dicht unter ihm. Das erste und vierte sind bei dem
zweiten Exemplar kaum zu erkennen.


Vorstehende Art erhielten ich und Herr von Rosenberg
während meines Aufenthaltes zu Amboina von Herrn Hoed (sprich
Hud) daselbst mit anderen Schnecken, welche theils aus Ceram,
theils aus Celebes stammten, so dass ihr Vaterland unsicher bleiben
musste. Später erhielt das Berliner Museum dieselbe von Herrn
Riedel in Manado mit lauter anderen Schnecken von da, so dass
über ihre Herkunft kein Zweifel blieb. Von Rosenberg hat sein
Exemplar dem Darmstädter Museum zugeschickt.


Gruppe Planispira Beck.

Schale mehr oder weniger flach gedrückt, mit flachem Ge-
winde, braungebändert auf weissem oder blassbräunlichem Grunde;
Nabel meist eng, selten geschlossen; letzte Windung vorn stets
herabsteigend und vorgestreckt, unmittelbar vor dem Mundsaum
mehr oder weniger eingeschnürt; Mundsaum umgeschlagen, seine
Ränder einander genähert, der Unterrand zuweilen verdickt.


Albers Heliceen zweite Ausgabe S. 160. Reihe der Helix
zonaria Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 71.


Eine allgemeine Aehnlichkeit, oder wenn man lieber will,
Analogie mit den europäischen Campylaeen ist nicht zu verkennen
in allgemeiner Gestalt und Färbung, sowie der Bildung des Mund-
saums. Wie bei diesen sind einzelne Arten behaart, oder zeigen
eine zahnartige Verdickung am Unterrand; manche sind kantig oder
gekielt. Auch die Bändervertheilung gleicht derjenigen bei den
Campylaeen. Das peripherische, dem dritten von H. nemoralis
entsprechend, liegt verhältnissmässig weit oben, ein breiteres unter-
halb desselben (das vierte) ist sehr beständig. Das fünfte (unterste)
wechselt in seiner Stelle nach den einzelnen Arten, wie es auch
zwischen H. nemoralis und H. austriaca der Fall ist. Wo ein Kiel
vorhanden ist, verläuft er zwischen dem dritten und vierten. Häufig
fehlt das erste, nicht selten das fünfte Band.


Eine charakteristische aber schwer zu beschreibende Eigen-
thümlichkeit der vorliegenden Gruppe liegt im vordersten Theile
der Unterseite und hängt mit der Einschnürung hinter dem Mund-
saum zusammen. Die Unterseite bleibt nämlich meist bis ganz nahe
an den Nabel gewölbt (oder flach) und fällt dann erst rasch nach
[296]Helix, Gruppe Planispira.
diesem zu ab. Die dadurch entstehende abgerundete Kante, wenn
dieser Ausdruck erlaubt ist, weicht nun in der Nähe des Mundsaums
von ihrer Spiralrichtung ab und geht in diejenige Anschwellung
über, welche die Einschnürung nach hinten begränzt, so dass Nabel
und Einschnürung durch eine seichte breite Rinne verbunden werden.


Im Uebrigen schliesst sich diese Gruppe durch unmerkliche
Uebergänge sowohl an Chloritis als Obba und auch Camena, lauter
ostasiatische, an. Sie ist hauptsächlich auf den Molukken ent-
wickelt, greift nach Neu-Guinea und den Philippinen über, fehlt
aber schon den sogenannten grossen Sundainseln und dem hinter-
indischen Festland. Uebrigens stimmt die vorderindische Gruppe
Trachia Albers, abgesehen von der Sculptur, recht gut mit Planispira
überein; H. fallaciosa zeigt auf der Unterseite dieselbe Anschwellung
um den Nabel und Abschwellung nahe dem Mundrande wie H.
instricta; H. asperella Pfr. gleicht in ihrer Form sehr meiner H.
flavidula; die kleine H. Tuckeri von einer kleinen Insel des stillen
Oceans scheint mir jetzt sogar gar nicht von der Gruppe Planispira
getrennt werden zu können, während fallaciosa, asperella und rugi-
nosa durch ihre Sculptur eine eigene Unterabtheilung in dieser
Gruppe bilden dürften, analog denen von Obba.


Man kann die Arten in zwei Reihen theilen, indem bei den
einen die letzte Windung völlig gerundet, die Mündung breiter und
namentlich nach aussen breit abgerundet ist, bei den anderen die
letzte Windung mehr gedrückt, selbst gekielt wird und dem ent-
sprechend die Mündung mehr verlängert, nach aussen verschmälert
und meistens etwas aufgebogen ist; der Mundsaum ist breiter,
namentlich gerade am Aussenrande; bei der zweiten Reihe wachsen
die Windungen im Allgemeinen rascher als bei der ersten. Helix
zonaria selbst und Helix exceptiuncula stehen der Mündungsform
nach in der Mitte zwischen beiden Reihen; ich stelle aber ihrer
sonstigen Verwandtschaft wegen die letztere neben zonalis, die
erstere neben aurita.


a) Erste Reihe: Mündung aussen breit gerundet und nicht
aufgebogen.

Helix exceptiuncula Fer. Taf. 18., Fig. 3. 3b.


Fer. prodr. No. 176; hist. nat. 70., 1. und 73 a., 1. cop. bei Chemn. ed. nov. 76., 1—3.;
Pfr. symbol. III. p. 75; mon. I. p. 311; Reeve conch. ic. fig. 501.


Planispira exc. Beck p. 29.


Helix Phryne Pfr. Proc. 1861 p. 386.


[297]Helix exceptiuncula von den Molukken.

Planispira Phryne und Pl. Aspasia H. Adams, Wallace Proc. z. s. 1865 p. 409,
415 pl. 21., 1. 2. 3.


Testa adulte imperforata, globosa, tota pilis brevibus
rigidis sat distantibus pubescens, isabellina, fasciis fuscis plerumque
4 picta; facie inferiore plerumque dilute brunnea; spira usque ad
anfr. penultimum plana; anfr. 4½, superiores convexiusculi, ultimus
inflatus, rotundatus, antice sensim usque ad fasciam ultimam descen-
dens; apertura valde obliqua, lunato-semiovata; peristoma crassum,
album, reflexum, marginibus conniventibus, columellari valide uni-
dentato, ad insertionem in callum umbilicalem nitidum dilatato.


  • a) Diam. maj. 25, min. 19, alt. 14; apert. long. 15, lat. 13 Mill.
  • (incluso perist.)
  • b) Diam. maj. 26, min. 20, alt. 15½; apert. long. 17½, lat. 13½ Mill.
  • c) » » 26, » 20, » 13; » » 17, » 12½ »
  • Var. β elatior, anfr. penultimo prominulo (Aspasia Adams)
    Fig. 3b.
  • d) Diam. maj. 25½, min. 19½, alt. 16½; apert. long. 15½, lat.
    13 Mill. (inclus. perist.).

Aeussere Weichtheile strohgelb, Sohle schlank, 40 Mill. breit
und 7 lang; zwei graue Längslinien auf dem Hals; Fühler spitz,
12 Mill. lang; Augenknöpfe gelb; Kiefer beinahe glatt.


Molukken, Ternategruppe, bei Dodinga auf Halmahera, ziemlich
zahlreich von mir gefunden; von der var. β fand ich nur Ein sehr schad-
haftes Exemplar und zwar auf der Insel Batjan, wo ich die Normal-
form nicht gesehen; ebenso Wallace; vielleicht eine lokale Abart.


Ternate selbst nach Wallace (H. Phryne).


Die Bänder wechseln sehr, lassen sich übrigens doch auf
den Typus von Helix nemoralis zurückführen, wenn man annimmt,
dass ein neues oberstes dicht an der Naht zuweilen hinzukommt (s),
andererseits das unterste, fünfte, immer fehlt, dagegen der Zwischen-
raum zwischen ihm und dem vorletzten durch eine gesättigt gelblich-
weisse Gegend markirt wird, jenseits welcher die Unterseite etwas
dunkler, zuweilen selbst gesättigt braun erscheint. Hienach finde
ich bei meinen Exemplaren die Formeln:


Var. β stimmt recht gut mit Helix Thetis Pfr. mon. III. p. 217,
[298]Helix exceptiuncula.
Chemn. ed. nov. 153., 1—3. überein, welche Pfeiffer selbst auch
früher für eine Varietät von H. exceptiuncula hielt, nur ist diese
Thetis kleiner und verhältnissmässig höher, die Höhe nach dem
Bild ¾ des grossen Durchmessers und ich vermisse an ihr den
weissen Zwischenraum zwischen dem obersten Band und der Naht.
H. Thetis ist demnach entweder eine noch ferner stehende Abart,
oder eine naheverwandte gute Art. Mein Exemplar von Batjan hat
nur Ein Band, No. 1, und zeigt dieselben Haarnarben, wie die
Exemplare von Halmahera.


Pfeiffer l. c. unterscheidet die von Wallace gesammelten als
H. Phryne; ich finde keinen anderen Unterschied, als die relative
Höhe, welche nach meinen Exemplaren von Halmahera ziemlich
variabel ist.


Ferussac und Pfeiffer kannten nur Exemplare, deren Epider-
mis verloren gegangen, daher Pfeiffer die Schale kahl, glabra nennt;
derselbe spricht von rothen, schwärzlichen und gelben Bändern;
nach den mir vorliegenden Exemplaren deute ich die gelben auf
die gesättigt isabellfarbenen Zwischenräume zwischen den dunklen
Bändern, die rothen auf die schmäleren oberen Bänder, s und 2,
wie auch auf die Zwischenräume zwischen den gleichsam eben im
Verschmelzen begriffenen Bändern 2 und 3, die schwärzlichen haupt-
sächlich auf die dunkelbraunen breiten 3 und 4. Ferussac’s Ab-
bildungen sind recht gut: 73a., 1. ist die gewöhnliche Zeichnung
s 1 2 3 4 -, 70., 1. scheint eine mir nicht vorgekommene, 123͡ 4 -
darzustellen.


H. exceptiuncula ist ein evidentes Beispiel einer »abnormen«
Art, d. h. einer solchen, die bei zweifelloser Verwandtschaft mit
einer Reihe anderer doch auffällige einzelne Kennzeichen darbietet,
welche in dieser ganzen Reihe fehlen und sonst mehr oder weniger
als kennzeichnend für die Verwandtschaft der Arten gelten, so hier
die Behaarung, der Mangel des Nabels, die kugelige Gestalt. Die
erstere erinnert an die in der Gruppe Chloritis öfters vorhandene
und bildet ein neues Band zwischen beiden Gruppen. Der Mangel
des Nabels hat der Art den Namen verschafft; »l’ombilic est tout-
à-fait recouvert, mais l’analogie doit la faire placer içi« neben zonalis
und zonaria, bemerkt Ferussac mit Recht; in der That besitzt sie
in der Jugend, wie mehrere meiner Exemplare zeigen, einen Nabel,
weniger enger, als der von zonaria ist, aber der breite Mundsaum
überdeckt denselben nicht nur wie bei zonaria zum kleineren Theil,
[299]Helix zonalis von Halmahera.
sondern vollständig, und schliesst sich überall fest an die Unterfläche
der Schale an. Die kugelige Gestalt beruht hauptsächlich auf dem
Hervortreten der vorletzten Windung; weiter oben ist das Gewinde
so flach wie bei zonaria; wie sehr die Höhe übrigens wechselt,
zeigen die Dimensionen c) und d). Der Zahn des Mundsaums gleicht
dem von Helix zonalis, doch ist er stärker. Die etwas weitläufige
Stellung der Haare in quincunx lässt sich auch, wo sie schon
verloren sind, wenn die Schale nicht stark verwittert ist, an den
Grübchen, die sie zurückgelassen, erkennen.


Helix latizona Pfr. Proc. z. s. 1863 (1864 erschienen) p. 524,
angeblich von Ceram, scheint nahe verwandt zu sein.


Helix atrofusca Pfr.


Proc. z. s. 1861 p. 22 pl. 3., fig. 3.; Planispira a. Wallace ibid. 1865 p. 409.


Weit genabelt, dunkelbraun mit breiter schwefelgelber
Nahtbinde.


Batjan, Wallace. Ist mir nicht vorgekommen. Die Färbung
erinnert ebenso an manche Individuen von H. exceptiuncula, als
wenigstens von oben an Nanina sulfurata.


Helix zonalis Fer.


Lister historia conchyliorum I. Taf. 72., Fig. 71. 1865.


Helix zonaria var. ϑ Müll. hist. verm. p. 36.


Helix zonaria (partim) Chemnitz conch. cab. IX. fig. 1188. = ed. nov. 6., 14. 15.


Helix zonalis Fer. prodr. n. 175; hist. nat. 70., 5. (bene); Pfr. symb. II. p. 42;
mon. I. p. 380; Mal. Blätt. VII. 1860 S. 65.


Planispira zonalis Beck ind. p. 30; Wallace Proc. z. s. 1865 1. 409.


Testa mediocriter umbilicata, depressa, leviter striatula, niti-
dula, isabellina, rufo-quadrifasciata, fascia infima umbilico approxi-
mata; spira prominula; anfr. 5, convexiusculi, ultimus infra mediocriter
convexus, antice ad fasciam penultimam descendens; leviter con-
strictus; apertura valde obliqua, lunato-ovata; peristoma album,
crassiusculum, undique reflexum, marginibus valde appropinquatis,
at disjunctis, aequaliter arcuatis, basali saepius unidentato.


Diam. maj. 28, min. 23, alt. 15; apert. long. 16, lat. 14 Mill.


Aeussere Weichtheile grau, oben dunkler; Sohle schlank,
nach hinten spitz, 40 Mill. lang und 5 breit; Fühler schwarz, 14 Mill.
lang; Augenknöpfe gelb; Kiefer glatt.


Molukken, Ternategruppe, zu Dodinga auf Halmahera von mir
gesammelt; Pfeiffer l. c. gibt Batjan an, was durch Wallace eigene
Angabe, Gilolo, l. c. beseitigt wird.


[300]Helix zonalis und quadrifasciata.

H. leucostoma Adams et Reeve zool. voy. Samarang 16., 3.;
= zonalis β Pfr. mon. III. p. 242; Chemn. ed. nov. 145., 12. 13.
angeblich von den Philippinen, ohne nähere Ortsangabe, kann ich
so wenig wie Pfeiffer von dieser Art bestimmt unterscheiedn. In
Cuming’s Sammlung liegt sie unter den Arten von Borneo. Die
Expedition des Samarang besuchte die Insel Halmahera (Gilolo)
selbst nach der betreffenden Vorrede zu den Mollusken S. VI, und
es ist daher sehr wahrscheinlich, dass diese Schnecke dort gesammelt
wurde, wo sie sehr häufig ist. Unter dieser Voraussetzung wären
auch die Vaterlandsangaben in diesem Werke und in Cuming’s
Sammlung einzelnen Irrthümern unterworfen.


Die mir vorliegenden Exemplare zeigen das Bänderschema
- 2 3 4 5, die zwei unteren Bänder sind weit breiter als die oberen,
das oberste (2) oft sehr dünn, selten ganz fehlend, also - - 3 4 5.


Helix quadrifasciata Le Guillou. Taf. 16., Fig. 4.


Revue zool. 1842 p. 141, daraus übergenommen in Pfr. mon. I. p. 381.


Testa latiuscule umbilicata, depressa, striatula, corneo-albida,
rufo-quadrifasciata, fascia infima umbilico approximata; spira vix
prominula; anfr. 4½, convexiusculi, ultimus ventricosus, antice in
interstitium dimidium fasciae periphericae et penultimae descendens,
oblique gibbosus, dein valde constrictus; apertura valde obliqua,
lunato-semiovata, peristoma leviter incrassatum, reflexum, album,
marginibus paulum appropinquatis, subaequaliter arcuatis, basali
unidentato.


  • a) Diam. maj. 17½, min. 13, alt. 8; apert. long. 9, lat. 8½ Mill.
  • b) » » 18½, » 14, » 8; » » 10½, » 9 »
  • c) » » 18, » 9; (Guillou).

Molukken, Ternategruppe auf Ternate selbst, Le Guillou und
mein Exemplar (a), sowie in gleicher Breite auf der grösseren Insel
Halmahera bei Dodinga (b) von mir gefunden, nicht häufig.


Die Weite des Nabels ist bei meinen beiden Exemplaren
nicht gleich.


H. Moluccensis Pfr. unterscheidet sich durch bedeutendere
Grösse, andere Bändervertheilung, kürzeren Mundsaum und Mangel
des Zahns.


Helix quadrifasciata var. edentata. Taf. 16., Fig. 5.


Helix instricta Martens Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 268.


Testa anguste umbilicata, subdepressa, striatula, corneo-
albida, rufo-quadrifasciata, fascia infima umbilico approximata; spira
[301]Helix quadrifasciata und endoptycha.
breviter conoidea; anfr. 4½, convexiusculi, ultimus infra inflatus,
antice ad fasciam penultimam descendens, oblique gibbosus, dein
valde constrictus; apertura subdiagonalis, lunato-semiovata, peri-
stoma incrassatum, reflexum, album, marginibus modice appropin-
quatis, subaequaliter arcuatis, basali non dentato.


  • a) Diam. maj. 15, min. 12, alt. 8; apert. long. 8, lat. 7 Mill.
  • b) » » 14, » 11, » 9; » » 7, » 6½ »

Molukken, Ternategruppe, Insel Mareh oder Pottebakkers-eiland
und Insel Kajoa, beide in der Reihe von Ternate und Tidore nach
Batjan gelegen.


Ist der vorhergehenden so sehr ähnlich, dass ich sie nicht
mehr unterscheiden mag; sie ist kleiner, etwas höher gewunden,
mit dickerem, zahnlosem Mundsaum; doch zeigt sich bei genauer
Betrachtung eine sehr leichte Anschwellung des Unterrandes da, wo
bei H. quadrifasciata der Zahn steht. Die Mündung steigt mehr
herab; der Nabel ist bei allen vorliegenden Exemplaren bedeutend
enger als bei dem einen und ungefähr gleich eng als bei dem zweiten
Exemplar meiner quadrifasciata.


Diese Art ist in vielen Beziehungen ein Miniaturbild der H. zo-
nalis, auch die Bänder stimmen überein; sie zeigt die für ihre Gruppe
charakteristische Einschnürung vor dem Mundsaum in starkem Grade.


Helix endoptycha Martens. Taf. 14., Fig. 2.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 268.


? Dorcasia compta H. Adams Proc. z. s. 1865 p. 414 pl. 21., fig. 8.; Wallace
ibid. 408.


Testa subanguste umbilicata, depressa, striatula, nitidula,
brunneo-fulva; spira paulum prominula, sutura sat profunda; anfr. 5,
ultimus rotundatus, basi convexus, antice valde descendens et im-
pressione oblique antrorsum descendente
, intus prominente
insignis; apertura fere diagonalis, rotundato-triangularis, peristoma
subincrassatum, latiuscule reflexum, album, marginibus modice appro-
pinquatis, supero valde arcuato, basali strictiusculo et plica oblique
intrante, extus scorbiculum efficiente insigni.


Diam. maj. 16, min. 13, alt. 8; apert. long. et lat. 7 Mill.


Molukken, Ternategruppe, auf Batjan, im Walde am Abhange
der Hügel und auf Mareh und Ternate selbst, hier dunkler braun;
nirgends zahlreich. Batjan, Wallace, wenn dessen D. compta dieselbe
ist. Beschreibung und Abbildung passen, nur ist kein Wort von
dem Einkniff gesagt.


[302]Planispiren mit Einkniff: H. endoptycha und trizonalis.

Eins der auf Mareh gesammelten Exemplare. Fig. 2 b., hat
eine früher erlittene Zerstörung des vordersten Theils der letzten
Windung in der Art restaurirt, dass der neue Mundsaum noch in
den ersten Einkniff fällt, dieser bildet dadurch am oberen Rand
der Mündung innen einen Zahn, aussen eine Grube, ähnlich denen
der deutschen Helix obvoluta. Der untere ist dagegen weggefallen.


Obwohl einfarbig und durch den beschriebenen Einkniff,
welcher an jenen von Helix pellis serpentis erinnert, aber weiter
nach vorn liegt, sehr ausgezeichnet, nähert sich diese Schnecke
doch so sehr im Habitus einigen Arten dieser Gruppe, namentlich
der folgenden H. flavidula, dass ich sie nicht trennen wollte. Die
Färbung bildet hier eine Ausnahme, wie bei H. unguicula neben
H. ungulina und unguiculastra. Der Einkniff und namentlich der
zweite am unteren Mundrand vertritt gleichsam die sonst in dieser
Gruppe übliche Einschnürung. Dass er allein die Bildung einer
eigenen Abtheilung nicht fordert, deutet das Beispiel von H. pellis
serpentis an, deren nächste Verwandte ohne solchen sind.


Helix porcellana Grateloup.


Grateloup in Actes de la société linnéenne de Bordeaux XI. 1841 mit Abbildung
(mir unzugänglich); Pfr. mon. I. p. 346; IV. p. 273.


Höher gewunden als die vorhergehende, gebändert; Einkniff
wie bei der vorigen; zwei Zähne am Basalrande.


Insel Lombok, Wallace (ist die zweite Insel östlich von Java,
zwischen Bali und Sumbawa, in Cuming’s Sammlung und bei Pfeiffer
fälschlich Lobok geschrieben).


Ursprünglich wurde die Art als westindisch, von Cuba, an-
gegeben; allerdings hat sie viel gemeinsam mit H. trizonalis desselben
Autors und der grösseren H. cepa Müll., deren Vorkommen auf
Haiti seit lange bekannt und in neuerer Zeit auch durch Dr. Wein-
land bestätigt worden ist (Gruppe Cepolis Montf. Alb.), andererseits
ist aber auch ihre Verwandtschaft mit der vorhergehenden unver-
kennbar.


Helix flavidula m. Taf. 14., Fig. 4.


Helix flaveola Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 p. 525, non Helix
flaveola Krynick, Mousson.


Testa anguste umbilicata, subdepressa, (pilosa), striatula, pal-
lide corneo-flavida, plerumque rufo-unifasciata; spira vix aut paulum
prominula; anfr. 4½, supra vix convexiusculi, ultimus infra inflatus,
circa umbilicum subangulatus, antice distincte descendens et vix
[303]Helix flavidula und mersispira.
constrictus; apertura parum obliqua, lunato-semiovata; peristoma
undique breviter reflexum, crassiusculum, carneum, marginibus sat
distantibus, supero valde arcuato, basali strictiusculo, subcalloso,
callo parietali tenui, nitido junctis.


  • Diam. maj. 19, min. 15, alt. 10; apert. long. 9½, lat. 9 Mill.
  • » » 17½, » 14, » 10½; » » 9½, » 9 »
  • » » 15, » 12½, » 8; » » 8, » 7½ »

Südl. Celebes, am Wasserfall bei Maros.


Die fleischröthlichgelbe Färbung macht sowohl dicht an der
Naht und im Nabel, als auch zu beiden Seiten des schmalen peri-
pherischen Bandes einer milchweissen Platz, so dass man sie selbst
als verwaschene und verflossene Bänder betrachten könnte, nach
dem Schema: 12͡ 3 45͡. Aehnliches ist bei mehreren europäischen
Campylaeen der Fall, namentlich bei vielen Exemplaren von H. Pou-
zolzi, setipila, umbilicaris sive planospira auct., selbst manchen von
H. cingulata. Die Einschnürung hinter dem Mundsaum, im Allgemeinen
nur schwach angedeutet, zeigt an der Unterseite doch den Ueber-
gang in den Nabel deutlich. Alle meine Exemplare zeigen Narben
von Haaren, noch weitläufiger gestellt, als bei Helix exceptiuncula.


Helix mersispira Martens. Taf. 14., Fig. 8.


Monatsberichte der Berl. Akad. 1864 S. 525.


Testa anguste umbilicata, depressa, striatula, concolor, albida?;
spira paulum immersa; anfr. 4, convexiusculi, ultimus depressus, ad
peripheriam rotundatus, infra paulo magis convexus et circa um-
bilicum obtuse angulatus; antice distincte descendens, supra medio-
criter, infra valde constrictus; apertura valde obliqua, lunato-cir-
cularis, haud sursum flexa; peristoma undique breviter expansum,
tenuiusculum, album, marginibus sat appropinquatis, supero parum,
infero magis arcuato.


Diam. maj. 24, min. 18, alt. 11½; apert. long. 14, lat. 12 Mill.


Molukken, Ternategruppe, auf der Insel Moti, leider wurden
nur todte verbleichte Exemplare gefunden.


Diese Art steht auf der Gränze zwischen den Gruppen
Chloritis und Planispira, jener durch den Mangel der Bänder
und die Vertiefung des Gewindes, dieser durch die allgemeine
Form, die Schiefheit der Mündung und die starke Einschnürung
näher. Helix anozona kommt ihr bei bedeutender Formverschie-
denheit doch in Betreff des Gewindes und der Mündung recht
nahe; noch näher H. corniculum Hombr. et Jacq. von Neu-Guinea,
[304]Helix loxotropis von den Molukken.
welche sich nur durch ihr Band und die grössere Breite der Mün-
dung unterscheidet.


b) Mündung queer verlängert, nach aussen öfters aufgebogen.

Helix loxotropis Pfr. Taf. 16., Fig. 3. 3 b., var. Fig. 2.


? Helix zonaria var. ζ und η Müll. hist. verm. p. 36.


Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 82; mon. III. p. 226; Chemn. ed. nov. 135., 3. 4.;
Reeve conch. ic. fig. 1392. bene.


Planispira loxotropis Wallace Proc. z. s. 1865 p. 409.


Testa anguste et subobtecte perforata, depresse conoidea,
subangulata, arcuatim striatula, opaca, virescenti-olivacea, fasciis
fuscis infra magis distinctis et latioribus picta, infima umbilico
approximata, regione suturali pallida; spira sat elevata, obtusa;
anfr. 4½, convexiusculi, ultimus infra planatus, peripheria subangu-
latus, antice distincte descendens, oblique gibbosus, dein constrictus;
apertura subhorizontalis, ovata, extrorsum distincte sursum flexa,
peristoma subincrassatum, undique praeter insertionem marginis
superi latiuscule reflexum, album, marginibus valde appropinquatis
et callo tenui junctis, columellari inermi.


A) Bernsteinii: Major, sat conica, isabellino-flava, zona
suturali alba, fascia peripherica modice lata et basali lata fusconigris.
(Mus. lugd. bat.)


B) laticlavia: Media, depresse conica, olivacea, zona suturali
alba, lata, fasciis superis distinctis, sutura anfractus ultimi ad
aperturam usque in interstitium fasciae penultimae et ultimae deflexa.
Fig. 3 b.


C) angusticlavia: Minor, sat conica, fuscovirescens, zona su-
turali albida angusta, fasciis superis obsoletis vel nullis, sutura
anfractus ultimi ad aperturam ad fasciam penultimam deflexa. Fig. 3.


D) pluricincta: Minor, depresse conica, pallide virescenti-
flava, zona suturali alba latiuscula, fascia supera, peripherica et
basali aequaliter latiusculis, intense castaneis. (Mus. lugd. bat.)


E) Lorquini: Mediocris, depressa, albida, zona suturali alba
angustissima, fasciis superis distinctis, sutura anfractus ultimi ad
aperturam usque ad fasciam ultimam deflexa. Fig. 2.


Helix Lorquini Pfr. Mal. Blätt. XII. 1865 p. 122.


  • A) a) Diam. maj. 31, min. 22½, alt. 19; apert. long. 16½, alt. 14 Mill.
  • — b) » » 25, » 18½, » 18; » » ? » ? »
  • B) c) » » 25, » 19½, » 13-14; » » 16, » 11 »
  • — d) » » 24, » 19, » 18; » » 15, » 11 »

[305]Varietäten derselben.
  • C) e) Diam. maj. 21½, min. 17, alt. 12-13; apert. long. 13, lat. 10 Mill.
  • D) f) » » 22, » 17½, » 13; » » 14, » 11 »
  • — g) » » 20, » 14, » 12; » » 11, » 9½ »
  • E) h) » » 26½, » 21, » 13; » » 16½, » 12 »
  • — i) » » 23, » 17, » 12; » » 13½, » 10 »

Kopf und Fuss schwarz; Fühler kurz; Kiefer mit schwachen
Rippen.


Molukken, Ternategruppe, var. Bernsteini und pluricincta, die
grössten und kleinsten, von Dr. Bernstein zu Galela im nördlichsten
Theil der Insel Halmahera (Gilolo) und auf der anliegenden Insel
Morotai in Mehrzahl gesammelt A) a) b) D) f) g); var. laticlavia
von mir im mittleren Isthmus von Halmahera bei Dodinga ebenfalls
häufig gefunden B) c); sowie auf der nahen Insel Ternate B) d);
var. Lorquini auf der kleinen Insel Mareh, südlich von Tidore E) h)
und noch südlicher auf Kajoa E) i); endlich die südlichste, var.
angusticlavia aus Batjan von Dr. Bernstein eingesandt C) e). Von
Halmahera sind auch die Originalexemplare von Wallace, auf welche
Pfeiffer die Art gründete.


Bei den Exemplaren von Batjan folgt auf den sehr schmalen
gelblichweissen Raum unter der Naht sogleich die braungrünliche
Grundfarbe und erstreckt sich über die ganze Oberseite bis zur Peri-
pherie, nur selten und namentlich an den oberen Windungen Spuren
schmaler dunkelrothbrauner Bänder zeigend; auf der Unterseite
dagegen sind zwei deutliche Bänder, ein schmäleres nahe der Pe-
ripherie, und ein breiteres, dem Nabel mässig genähertes (Formel
- - - 4 5). Bei denen von Dodinga folgt beinahe immer auf den
doppelt breiteren hellen Raum unter der Naht erst ein sehr schmales
Band, das nach Analogie der folgenden schon als zweites Band zu
betrachten ist, dann die braungrünliche Grundfarbe und darauf an
der Peripherie ein dunkelbraunes Band, bald schmaler, bald breiter;
dieses greift noch auf die Unterseite über, so dass es als aus
mehreren Bändern zusammengeflossen zu betrachten ist; endlich ist
das unterste Band breiter und damit mit seinem Innenrand dem
Nabel näher, als bei den Exemplaren von Ternate. Es ergeben
sich damit folgende Bänderformeln für


  • Var. B) von Dodinga - 2 (34͡) 5, sehr selten - (234͡) 5,
  • — C) von Batjan - - - 4 5.
  • — E) von Mareh - 2 3 4 5.
  • — von Kajoa - 2 3 4 -.

Ost-Asien. Zoologisch. II. 20
[306]Helix atacta Pfr.

Die grünliche Grundfarbe und der Mangel an Glanz zeichnen
diese Art von den anderen der Gruppe aus; die Stellung des fünften
Bandes erinnert an diejenige bei H. zonalis.


Dieses ist die in den Mal. Blätt. X. 1863 S. 71 von mir
hervorgehobene Art, ich rechnete damals aber auch noch die fol-
gende von Kajoa stammende dazu, wodurch die Bänderabweichungen
noch auffallender erschienen.


Helix atacta Pfr. Taf. 16., Fig. 1.


? Helix zonaria var. ι Müll. hist. verm. p. 36.


Helix atacta Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 386, 37., 5.; Planispira atacta Wallace
Proc. z. s. 1865 p. 409.


Testa anguste umbilicata, depressa, subangulata, leviter stria-
tula, albida, fasciis 5 rufis angustis picta, infima ab umbilico remota;
spira paulum prominula; anfr. 4½, vix convexiusculi, ultimus supra
et infra aequaliter parum convexus, subangulatus, antice usque ad
interstitium fasciae penultimae et ultimae descendens, supra non,
infra paulum intumescens et leviter constrictus; apertura subhori-
zontalis, subsecuriformis, extrorsum distincte sursum flexa, peristoma
reflexum, testae concolor, sat tenue, marginibus modice appropin-
quatis, supero subrectilineo, infero arcuato.


  • Diam. maj. 25½, min. 20, alt. 12; apert. long. 15, lat. 11 Mill.
  • » » 24, » 18½, » 11; » » 14½, » 10¾ »

Molukken, Ternategruppe; Wallace fand sie auf Halmahera
(Gilolo), ich auf Ternate und auf der kleinen Insel Kajoa, nördlich
von Batjan.


Unterscheidet sich von der vorigen durch weit flachere
Gestalt, sehr geringe Ausprägung der Anschwellung und Einschnü-
rung nahe dem Mundrand und die grössere Entfernung des fünften
Bandes vom Nabel. Da meine wenigen Exemplare todt gefunden
sind, kann ich nicht bestimmen, ob der Unterschied der Färbung
zwischen beiden im frischen Zustand so gross ist, als er in der
Beschreibung erscheint. H. loxotropis var. Lorquini kommt unserer
neuen Art in der Form ziemlich nahe, bleibt aber in allen anderen
Charakteren ganz entschieden auf Seite der loxotropis. Es ist dieses
die einzige mir bekannte Art dieser Gruppe, welche alle fünf Bänder
vorhanden und scharf getrennt zeigt, sie kann daher zur Bestimmung
der Ordnungszahl der Bänder für die übrigen dienen.


Pfeiffer l. c. beschreibt seine H. atacta mit nur 4 Bändern,
seine Beschreibung passt im Uebrigen recht gut, in der leider bar-
[307]Helix margaritis Pfr.
barisch schief gezeichneten Figur stehen die Bänder ganz wie bei
meiner fünfbändrigen Schnecke, das unterste ist selbstverständlich
nicht sichtbar, das oberste ganz nahe unter der Naht deutlich
erkennbar, aber sehr roh gezeichnet. Dieses unterscheidet unsere
Art von der ähnlichen vierbändrigen H. loxotropis var. Lorquini; ich
muss daher vermuthen, dass Pfeiffer es bei der Beschreibung über-
sehen hat.


Helix margaritis Pfr.


Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 83; mon. III. p. 246; Chemn. ed. nov. 135., 19—21.


Helix zonulella Mousson collect.


Planispira margaritis, Wallace Proc. z. s. 1865 p. 409.


Testa depressa, modice umbilicata, striolata, alba, fasciis
2—3 fusconigris; spira plana; anfr. 3½—vix 4, subplani, ultimus
basi convexus, antice non multum descendens et ante aperturam
gibboso-inflatus, dein constrictus, apertura transverse subelliptica,
peristoma expansum, album, modice incrassatum.


A) genuina: fasciis 2, anfr. ult. vix descendente, apertura
parum obliqua.


B) zonulella Mouss.: fasciis 3, supera interrupta, anfr. ult.
modice descendente, apertura valde obliqua.


A) Diam. maj. 19, min. 15, alt. 9; apert. long. 10, lat. ? Mill.


B) » » 16, » 12, » 7½; » » 8½, » 7 »


»Molukken« Scheepmaker (A); ditto Embrecht in Mousson’s
Sammlung (B). Nach Wallace von Ceram. Mir nicht vorgekommen.


Schliesst sich durch die Einschnürung vor der Mündung
noch an loxotropis an, während sie sich im Uebrigen der H. zonaria
und namentlich der H. zebra nähert.


Helix zonaria L. Taf. 16., Fig. 6—11. und Taf. 19., Fig. 6.


Lister hist. conch. I. tab. 72., fig. 72. 1685.


Serpentuli, zweite Art. Rumph amb. rarit. Taf. 27., Fig. O.; holl. Ausg. S. 27,
deutsche S. 57 No. 13.


Cochlea terrestris depressa etc. Gualtieri ind. test. tab. 3., fig. LL.


Limaçon Argenville conchyliologie pl. 28., fig. 5.


Cochleae limacum terrestrum Seba thes. III. 40., 51—59.


Knorr, Vergnügen der Augen etc. Theil II. 13., 4.; Theil V. 21., 3. und 4. im
Anhang erstere als H. albella L. bestimmt.


Helix zonaria Linne syst. nat. ed. 12 p. 1245; Müll. hist. verm. p. 35 exclus.
var. ζ η; Born. test. mus. Caes. p. 378; Chemn. conch. cab. IX. p. 140 (ex
parte) fig. 1189. = ed. nov. 6., 8. 9.; Fer. prodr. No. 177, hist. nat. 71., 6—10.;
73., 1—10.; Lam. an. s. vert. ed. 2 VIII. p. 44; Fer. apud Freycinet voy.

20*
[308]Helix zonaria L., Verbreitung.
uranie, zool. p. 469, 67., 14. 15.; Lesson et Garn., Duperey voy. coquille,
zool. II. p. 310; Q. G. voy. astrol. zool. II. p. 104, 8., 14. (lebend); Chenu
illustr. conchyl. 8., 9—12.; Martens Malak. Blätter X. 1863 S. 107.


Planispira zonaria et coluber Beck ind. p. 30; Planispira coluber Wallace Proc.
z. s. 1865.


H. z. et coluber Pfr. mon. I. p. 386; Chemn. ed. nov. 14., 11. 12.; 90., 13—18.;
Reeve conch. ic. fig. 503. und 500.


Testa anguste umbilicata, orbiculato-depressa, tenuissime
striata, albida, varie fuscopicta; spira plana, apice paululum immersa;
anfr. 5, supra planiusculi, celeriter crescentes, ultimus infra modice
convexus, antice distincte descendens et quasi porrectus, pone
peristoma plus minusve constrictus; apertura perobliqua, ovalis;
peristoma expansum, tenue, album vel roseum, marginibus conni-
ventibus, basali calloso, subunituberculato.


Diam. maj. 31—24½, min. 22—19, alt. 14½—10½; apert. long.
18—14, lat. 14—11 Mill.


Aeussere Weichtheile ockergelb, Sohle 21 Mill. lang, 11 breit.
Kiefer schwach gebogen, schwach gestreift.


Molukken, Amboinagruppe, auf Amboina, Ceram und Buru,
eine der häufigsten Schnecken, in verschiedenen Varietäten. Auch
auf den mehr isolirten Bandainseln, speciell auf Banda-Neira an
einer Felswand beim Papenberg von mir gesammelt.


In den systematischen Büchern wird ferner noch Timor,
Waigiu (bei Neu-Guinea) und Java als Vaterland genannt. Die
Angabe von Java ist zweifelsohne derselbe Irrthum wie bei Nanina
citrina, Schnecken, die über Java aus dortigen Conchyliensammlungen
ohne Fundortsangabe kommen, für javanisch zu halten. Timor und
Waigiu werden in dem Reisebericht der Expedition von Freycinet
l. c. genannt, Waigiu von Lesson wiederholt; die daselbst gegebene
Abbildung passt ziemlich gut auf ein kleines Exemplar der auf
Amboina lebenden Form. Auf Timor habe ich weder während eines
mehrwöchentlichen Aufenthalts an demselben Platze, wo jene Ex-
pedition landete, Kupang, noch an den anderen von mir besuchten
Puncten eine Spur dieser Schnecke gesehen; ebensowenig auf den
Inseln der Ternategruppe, welche räumlich sowohl, wie in Hinsicht
ihrer Fauna zwischen der Amboinagruppe und den Papuainseln an
der Nordküste von Neu-Guinea, wozu Waigiu gehört, die Mitte
halten. Ich bezweifle daher die Richtigkeit beider Fundortsangaben.


Der alte Sammler Seba l. c. sagt von dieser Art: infinitae
dantur hujus generis species (d. h. speciei varietates nach linneischer
[309]Variationen derselben.
Terminologie), quae picturae elegantia aliae aliis elegantiores de
palma inter se mutuo contendunt. O. Fr. Müller (hist. verm. p. 37)
charakterisirt 16 Varietäten, wovon übrigens mehrere (wie ζ, η, ι,
μ—π) andere verwandte Arten darstellen dürften, und bemerkt am
Ende: »has H. zonariae varietates haud superfluum duxi in gratiam
artis minus peritorum enumerare. Diese Varietäten sind ziemlich
künstlich zugleich nach der Färbung und nach der Anzahl der Bänder
bestimmt; dass ihm aber auch die Gesetzmässigkeit der Bänderstellung
nicht entgangen, zeigen folgende ganz richtige Verallgemeinerungen
(S. 38): Fasciae, quae dorso sive superiori anfractus parti inscri-
buntur, omnes spiras ad verticem usque percurrunt, ea excepta,
quae juncturae (der Naht) maxime vicina in eadem perditur; quae
ventri seu inferiori parti, in apertura visui se subducunt. Quae
nulla fascia ventrali pinguntur, lineis concentricis pallidis loco fasciae
plerumque instruuntur (so namentlich bei meiner var. lineolata).
Dasjenige Band, welches am standhaftesten auftritt, läuft dicht
unter der Peripherie, über der Einfügung des Mundrandes, verliert
sich aber doch unter der Naht und ist nach Analogie der verwandten
Arten, namentlich der H. atacta, als dem vierten der H. nemoralis
entsprechend zu betrachten; oft gesellt sich dazu ein zweites, etwas
weiter oberhalb liegendes, No. 3, dem standhaftesten der Campy-
laeengruppe entsprechend. Weitere bestimmt localisirte Bänder
finden sich nur bei der zuletzt zu besprechenden Varietät fasciata.
In Betreff der Varietäten dieser Schnecke überhaupt erlaube ich
mir, mit einigen Zusätzen das zu wiederholen, was ich an Ort und
Stelle unter dem frischen Eindruck der an den einzelnen Localitäten
gemachten Sammlungen niedergeschrieben und schon in den malako-
zoologischen Blättern l. c. mitgetheilt habe:


Helix zonaria ist eine der variabelsten Schnecken, die ich
kenne, hierin ein würdiges Seitenstück der europäischen Helix
arbustorum. Diese Veränderlichkeit bezieht sich hauptsächlich auf
folgende Charaktere:


1) Der letzte Umgang steigt unmittelbar vor der Mündung
mehr oder weniger herab, zuweilen so stark, dass es an H. Scheep-
makeri erinnert (H. collis Mouss.) und zeigt ebenda öfters einen
schief verlaufenden Einkniff, welcher sich zuweilen bis auf den
Mundsaum erstreckt (var. dromedarius Mouss.).


2) Der Mundsaum selbst ist mehr oder weniger breit und
dick, er überdeckt daher auch bald einen grösseren, bald einen
[310]Lokalvarietäten
geringeren Theil des Nabels. Exemplare mit besonders dickem
Mundsaum, überhaupt dickschalig und kalkreich, nennt Mousson
H. collis.


3) Die Grösse der Schale wechselt bedeutend; das Maximum
und Minimum erwachsener Schalen mit vollendetem Mundsaum nach
den von mir gesammelten Exemplaren ist oben angegeben.


4) Die Färbung und Zeichnung ist an sich sehr ver-
schieden, aber für die verschiedenen Fundorte ziemlich beständig,
wenn man von dem Fehlen oder Mehrvorhandensein einzelner Bänder
absieht. Färbung und Zeichnung ergeben daher eine Reihe von
Varietäten, während die vorhergenannten Form-Charaktere, welche
an sich wichtiger erscheinen könnten, an sonst gleichen Exemplaren
desselben Fundortes auftreten oder fehlen können, so namentlich
der erwähnte Einkniff, auf welchen Pfeiffer bei seiner Unterscheidung
von H. zonaria und H. coluber Gewicht legt. Jene Form-Charak-
tere können daher nur individuelle Abweichungen bedingen, wenn-
gleich einzelne derselben häufiger bei der einen als der anderen der
nach Zeichnung und Vaterland bestimmten Varietäten auftreten.


Als solche möchte ich die folgenden annehmen:


a) var. lineolata von Amboina. Taf. 16., Fig. 6. und Taf. 19., Fig. 6.


Rumph 27., O.; Seba III. 40., 56.; var. κ und λ Müll.; Fer. 71., 9. 10.; 73., 9.;
Planispira coluber α fasciata et β variegata Beck l. c.; var. mottled, Wallace l. c.


Oben gelbbraun mit düster grauen Flecken und Linien, unten
grau mit schmalen braungelben, oft unterbrochenen Spiralbändchen.
Meist ziemlich gross. Mundsaum ziemlich schmal, blass rosenfarbig,
seltener im frischen Zustand rein weiss. Band No. 3 und No. 4
meist vorhanden, ersteres schmäler und heller, mehr braunroth,
letzteres dunkelbraun.


Hieher alle Exemplare, welche ich auf Amboina selbst ge-
funden habe.


Ein Albino-Exemplar davon in Mousson’s Sammlung.


b) var. fulminata aus Buru. Fig. 9.


Gualtieri 3., LL.; Seba III. 40., 58.; Knorr III. 13., 4.; var. γ Müll.; Fer. 73., 8.;
Q. G. astrol. 8., 14.; Chenu ill. 8., 10.; Pl. zonaria δ variegata Beck; var.
dark and waved, Wallace.


Röthlichgrau oder weisslich, mit undurchsichtig weisser
Zeichnung, welche erst wellenförmig, dann zickzackförmig von der
Naht gegen die Peripherie der Windungen ausstrahlt; Unterseite mit
weniger zahlreichen weisslichen Spiralbändchen. Die ganze Schale
[311]der Helix zonaria.
oft rosenroth angeflogen. Band No. 4 immer, No. 3 oft vorhanden,
beide breit und dunkel, beinahe schwarz, No. 4 oft kranzartig
ausgezackt, Mundsaum breit, meist blass rosenroth. Grösse über
der Mitte; vielleicht die schönste unter allen Formen.


Die einzige Form, welche ich auf Buru fand, und zwar
sowohl an der Nord- als Südküste (bei Kajeli und Oki), an letzterem
Puncte durchschnittlich grösser und unter ihnen die grössten Exem-
plare der Art überhaupt.


Das einzige Exemplar dieser Art, das ich auf der Gruppe
der Bandainseln und zwar am Fusse des Papenberges auf Banda-
Neira
lebend, fand, schliesst sich in Grösse und Zeichnung an die
weisslich grauen Exemplare dieser Varietät an.


c) var. obliquata von Ceram. Fig. 11.


Seba III. 40., 56.


Ockerbraun oder isabellgelb, mit helleren schiefen gedrängten
Strahlen. Kein Band oder nur No. 4, dieses dunkelkastanienbraun.
Mundsaum blass violett oder weiss. Mittlere Grösse.


Nicht zu verwechseln mit Helix zebra Pfr., unbestimmter
Herkunft, welche weniger gedrängte zickzackförmige Strahlen, eine
etwas kürzer gerundete Mündung und ein entschiedener vertieftes
Gewinde hat, übrigens der H. zonaria recht nahe steht.


In der Albers’schen Sammlung unter dem Namen coluber mit
der folgenden var. lunulata.


In Mousson’s Sammlung eine Zwischenstufe zwischen obli-
quata und fulminata.


d) var. maculata von Ceram. Fig. 10.


Seba III. 40., 53.; ? Favanne in Argenville’s conchyliologie, dritte Ausgabe
Taf. 63., Fig. G. 2.


Oben gesättigt gelbbraun, mit reihenweise gestellten, meist
viereckigen dunkelbraunen Flecken, welche sich zuweilen deutlich
als unterbrochene Bänder darstellen; unten braun mit einzelnen
schmalen gelbbraunen Spiralbändchen, Mundsaum blassröthlich,
breit. Mittlere Grösse oder darüber.


e) var. lunulata von Ceram. Fig. 7.


Seba III. 40., 52.; Knorr V. 21., 3.; Favanne l. c. Taf. 63., Fig. G. 1.? (zu gross)
unter dem Namen la peau de vipère; Chemn. fig. 1189.; Fer. 73., 1. 2.; Pl.
zonaria γ fasciata et maculata Beck; Helix coluber Pfr. l. c. und coll. Albers;
H. coluber var. dromedarius Mousson in collect.


Oben isabellgelb mit dunkleren, meist mondförmigen Flecken,
[312]Lokalvarietäten der Helix zonaria.
unten braun mit schmalen isabellfarbenen Spiralbändchen. Meist
nur das Band No. 4 vorhanden, zuweilen auch dieses fehlend.
Mundsaum ziemlich breit, weiss. Mittlere Grösse oder darunter.
Der Einkniff auf der letzten Windung nahe der Mündung fehlt selten.


Die Varietäten c, d und e erhielt ich in einer Reihe von
mehr oder weniger übereinstimmenden Exemplaren, meist mit der
Angabe, dass sie aus Ceram kommen, doch ohne nähere Bezeichnung
des Fundortes, von verschiedenen Sammlern und Liebhabern auf
Amboina. Selbst habe ich sie nie im Freien gefunden und vermuthe
daher, dass auch sie einen bestimmten, von mir nicht betretenen
Verbreitungsbezirk innerhalb jener weit ausgedehnten Insel haben.


f) var. fasciata von Ceram’s Nordküste. Fig. 8.


Seba III. 40., 55.; var. β und δ Müll.; Knorr V. 21., 4.; Fer. 71., 8. und 73.,
3. 4. 6.; Chenu ill. 8., 11.; Pl. zonaria α und β Beck; var. white and banded,
Wallace.


Grundfarbe rein weiss, 2—3 dunkelkastanienbraune Bänder,
nämlich No. 3, No. 4 und sehr oft noch ein breites oben dicht an
der Naht, das eine Verbindung von No. 1 und 2 zu sein scheint;
zuweilen noch Spuren eines breiten unteren Bandes, No. 4. Keine
Flecken. Mundsaum weiss, breit. Der Einkniff oben hinter der
Mündung meist vorhanden. Grösse meist unter der Mitte bis zum
Minimum.


Bei Wahai an der Nordküste von Ceram die einzige von mir
gefundene Form. Andere Exemplare erhielt ich mit der allgemeinen
Angabe »Ceram« zugleich mit solchen der Varietäten c) d) und e),
darunter auch welche mit einem einzigen schmalen Band, No. 3
(var. α Müll.).


Auffallend stark herabgebogene Exemplare dieser Varietät
hat Mousson in seiner Sammlung H. collis genannt.


Wer nur die extremen Formen, einerseits var. lineolata oder
fulminata, andererseits var. fasciata vor sich hat, wird sie unbedenk-
lich für zwei verschiedene Arten halten, aber sobald man die
Zwischenformen zu Gesicht bekommt, weiss man nicht mehr, wie
man dieselben gegen einander abgränzen soll und kann keinen
einzigen Unterschied als specifisch trennend durch eine grössere
Reihe von Exemplaren durchführen.


Die verschiedene Färbung lässt sich unter einen gemeinschaft-
lichen Gesichtspunct bringen, wenn man überhaupt zwei sich gegen-
seitig theilweise verdrängende Farben annimmt, von denen jede, je
[313]Deren Unterschiede in der Färbung.
nach dem Grade ihrer Ausbreitung, bei einigen Exemplaren als
Grundfarbe, bei anderen als Zeichnung erscheint, nämlich eine
hellere, undurchsichtige, gelb bis weiss, und eine dunklere, aber
mehr durchscheinende, hornbraun bis dunkelbraun. So entsprechen
sich die gelbbraune Grundfarbe der Oberseite der Amboinesin, die
braungelben Bändchen ihrer Unterseite, die weissen Sprengsel der
var. fulminata, die hellen Striemen der obliquata, das Braungelb
der maculata, die Isabellfarbe der lunulata und das Weiss der
fasciata. Die dunklere oder zuweilen auch nur mehr durchscheinende
Farbe, vermuthlich auf geringerem Kalkgehalt des betreffenden
Schalenstücks beruhend, tritt hauptsächlich in der Form von Bän-
dern und Fleckenreihen auf und besitzt nur auf der Unterseite eine
grössere ununterbrochene Ausdehnung, so namentlich bei var. lineo-
lata und fulminata, aber auch bei einzelnen Exemplaren der anderen
Formen (Aehnliches findet bei Helix exceptiuncula statt). Je mehr
die hellere kalkreiche Farbe vorherrscht, desto kleiner ist in der
Regel die Schale, desto breiter und dicker der Mundsaum, vergl.
in dieser Hinsicht var. fulminata und lineolata mit var. fasciata.
Es sind das lauter Unterschiede, welche auch bei europäischen
Landschnecken innerhalb derselben Art vorkommen und bei diesen
evident mit dem Grade der Trockenheit, des Lichtreichthums und
des Kalkgehalts im Boden im Verhältniss stehen, so namentlich
bei Helix arbustorum L., vergl. var. picea und var. alpestris. Auch
diese Analogie spricht gegen eine specifische Trennung beider
Extreme. Man bezeichnet sie wohl am richtigsten nach den ortho-
doxen Naturforschern als locale erbliche Varietäten, im Sinne
Darwins als solche, die im Begriff sind, in Arten aus einander zu
gehen. Die Glieder derselben Gruppe, welche die Ternategruppe
der Molukken bewohnen, sind um einen Schritt voraus und lassen
sich bereits in den meisten Fällen nach den einzelnen Inseln durch
bestimmte konstante Formunterschiede als Arten trennen.


Die zwei Exemplare dieser Art in der Linneischen Sammlung
zu London gehören den zwei extremen Varietäten lineolata und
fasciata an, und würden also, wenn beide in der That von Linne
herstammen, zeigen, dass derselbe die Art in demselben Umfange,
wie es hier geschehen, aufgefasst hat.


An H. zonaria schliessen sich zwei Arten an, welche beide
sich von derselben durch geringere Windungszahl, minder oder
gar nicht herabgebogene Mündung, die eben dadurch auch kürzer
[314]Nächste Verwandte der Helix zonaria:
und rundlicher ist, unterscheiden, und in ihrer Färbung auffallend
mit bestimmten Varietäten der zonaria übereinstimmen. Man könnte
versucht sein, mit Ferussac dieselben H. zonaria var. apertura sub-
rotundata zu bezeichnen und daran zu denken, dass es Exemplare
seien, welche abnormer Weise, ehe sie die normale Grösse und
Form erreicht, einen Mundsaum gebildet und damit abgeschlossen
hätten. Aber da ich ihr Vorkommen in der Natur nicht selbst
beobachten konnte, ob für sich oder einzeln unter zonaria, da ferner
doch schon mehrere Exemplare von jeder der beiden vorliegen und
diese genau unter sich übereinstimmen, aber nicht ganz genau in
allem Detail der früheren Windungen mit den mir vorliegenden
Formen von zonaria, so müssen sie doch vorerst als eigene Arten
aufgefasst werden. Es sind dies Helix fasciolata und H. zebra.


Helix fasciolata (Lesson?).


? Lesson in Duperey voy. de la Coquille zool. II. l. p. 311.


Testa anguste umbilicata, depressa, subtiliter striatula, nitida,
alba, fasciis violaceo-fuscis angustis 2 picta; spira subplana, medio
impressa; anfr. 4½, vix convexiusculi, penultimus prominulus, ultimus
sat convexus, plane rotundatus, antice valde descendens, vix con-
strictus, impressione nulla; apertura subdiagonalis, oblongo-sub-
quadrangularis; peristoma incrassatum undique breviter expansum,
album, marginibus conniventibus, basali calloso, supero stricto.


Diam. maj. 21, min. 16, alt. 11; apert. long. 12, lat. 9½ Mill.


Molukken, wahrscheinlich Ceram; Lesson nennt Amboina.


Obige Beschreibung ist nach einem Exemplar der Albers’schen
Sammlung entworfen, welches als H. margaritis Pfr. bezeichnet ist
und von demselben Scheepmaker kommt, von dem auch Pfeiffer’s
margaritis; es zeigt aber merkliche Abweichungen von Pfeiffer’s
Angaben, ein queerer Wulst hinter der Mündung (transverse sub-
carinatus, wie bei loxotropis) fehlt vollständig, die Mündung biegt
sich deutlich herab, der Unterrand steigt nicht so bogenförmig auf
wie in Pfeiffer’s Abbildung und der Mundsaum ist deutlich verdickt.


Eine Vergleichung mit der ähnlich gezeichneten zonaria var.
fasciata ergibt folgende Unterschiede: die Schale glänzt mehr, die
letzte Windung ist weit mehr convex, regelmässig gerundet, ohne
Spur eines Einkniffes, und an der Mündung nicht so vorgestreckt,
die Mündung verhältnissmässig kürzer, der Mundsaum mehr gleich-
mässig, nicht wie bei H. zonaria in der Mitte des Oberrandes, dem
Einkniff entsprechend, auch wo dieser nur spurweise vorhanden,
[315]H. fasciolata und H. zebra.
verbreitert. Auch die Bänder sind anders, es finden sich zwei, ein
schmales, etwas violettes, No. 2, und ein wenig breiteres, mehr
gelbbraunes, das unter der Naht verschwindet, No. 3?


Ein ganz damit übereinstimmendes Exemplar habe ich während
meines Aufenthaltes zu Amboina unter den zahlreichen Varietäten der
H. zonaria gefunden, welche Herr Hoedt auf Ceram gesammelt, aber
mit verschiedenen Schnecken aus Celebes (vergl. H. sorella) zu-
sammengeworfen hat. Die vollständige Uebereinstimmung deutet wohl
auf einen gemeinsamen Fundort. Ferner fand ich unter ebendenselben
ein zweites Exemplar, in allen wesentlichen Merkmalen überein-
stimmend, aber etwas grösser und verhältnissmässig flacher, diam.
maj. 23½, alt. 11½ Mill., dünnschaliger, mehr milchweiss und weniger
glänzend, das obere Band breiter, das untere etwas schmäler, das
also schon einen gewissen Spielraum der Variabilität für diese
fragliche Art anzeigt, ohne sich dabei merklich der H. zonaria
zu nähern.


Lesson’s Helix fasciolata scheint nach der kurzen Beschreibung,
namentlich den kleinen Dimensionen, dieselbe Art zu sein, doch ist
es in Ermangelung einer Abbildung nicht sicher zu bestimmen.


Helix zebra Pfr.


Helix zonaria var. α) apertura subrotundata Fer. prodr. No. 177; hist. nat. 73., 5.


Helix guttata Le Guillou Revue zool. 1842 p. 141 = Pfr. mon. I. p. 388.


Helix zebra Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 83; mon. III. p. 246; Chemn. ed. nov. 135.,
16—18.; Reeve conch. ic. fig. 499.


Planispira zebra Wallace Proc. z. s. 1865 p. 409.


Testa anguste umbilicata, depressa, leviter striatula, nitidula,
isabellina, strigis fulminatis latiusculis albis et pallide castaneis picta;
spira subplana, medio impressa, anfr. 4½, convexiusculi, ultimus
plane rotundatus, antice valde descendens, non constrictus, im-
pressione subnulla; apertura subdiagonalis, oblongo-subquadrangu-
laris; peristoma incrassatum, undique breviter expansum, isabellino-
albidum, marginibus conniventibus, basali calloso.


Diam. maj. 21½, min. 16½, alt. 9½; apert. long. 12, lat. 9½ Mill.


Ceram und kleine Insel Goram, an deren Ostspitze auf Laub,
Wallace.


Auch diese Art wurde von Pfeiffer nach Exemplaren der
Scheepmaker’schen Sammlung aufgestellt, auch von ihr befindet
sich ein Exemplar in der Albers’schen Sammlung, nach der Etikette
von Cuming erhalten, und auch von ihr fand ich ein recht gut
[316]Helix zebra Pfr.
übereinstimmendes Exemplar unter den Ceram’schen Schnecken von
Hoedt. Die Striemen desselben sind etwas blasser und öfter unter-
brochen, als in der von Pfeiffer gegebenen Abbildung, ja stellen-
weise lösen sie sich theilweise schon in weisse längliche Flecken
auf, die in Spiralreihen stehen und den unterbrochenen Bändchen
der H. zonaria var. lineolata gleichen. Dunkle Bänder fehlen ganz,
aber die Zickzackstriemen sind an zwei Stellen, oben und an der
Peripherie viel schärfer und deutlicher ausgedrückt, so zwei selbst
wieder gezeichnete Binden bildend. Auch ist eine schwache Spur
eines Einkniffes und einer entsprechenden Verdickung am oberen
Rande der Mündung vorhanden. Während so diese H. zebra sich
zur besprochenen H. margaritis nahezu verhält, wie die var.
obliquata und lunulata zur fasciata der H. zonaria selbst, wesentlich
nur als Farbenvarietät, verräth sie doch auch schon stärkere Spuren
innigerer Verwandtschaft mit H. zonaria und lässt ahnen, dass die
Untersuchung einer grösseren Anzahl von Exemplaren und Beob-
achtung an ihrem Fundorte selbst sie möglicherweise doch noch in
den Kreis der Varietäten von H. zonaria zurückversetzen könnte.


In Mousson’s Sammlung finde ich, ohne sicheren Fundort,
sowohl Exemplare der H. zebra Pfr., welche in der Zeichnung der
var. obliquata, als solche, welche sich hierin der var. lunulata von
zonaria enge anschliessen; ein Beweis mehr für das nahe Zusammen-
gehören all dieser Formen.


Helix guttata Guillou passt nach den Dimensionen und den
Worten supra excavata und spira excavata, apertura subrotunda
mehr zu dieser als zu irgend einer anderen Form von H. zonaria;
die undurchsichtig weissen Tropfen auf honiggelbem Grund passen
auch auf unser Exemplar insofern, als zwischen den zwei erwähnten
Bändern mehr markirter Zickzackzeichnung das Weiss sich in einzelne
längliche Flecken auflöst. Der Fundort Ceram stimmt mit dem
vermuthlichen unseres Exemplars überein.


Helix latizona Pfr. Proc. z. s. 1863 p. 524, von Wallace auf
Ceram gefunden, ist mir nicht näher bekannt; nach der angeführten
Beschreibung scheint sie hier ihre Stelle zu finden.


Helix aurita Martens. Taf. 16., Fig. 12.


Monatsberichte der Berliner Akademie 1864 S. 369.


Testa anguste umbilicata, depressa, striatula, albida, rufo-
(tri)fasciata; spira plana, sutura superficiali; anfr. 4½, superiores
complanati, ultimus supra magis convexus quam infra, peripheria
[317]Helix aurita und biconvexa.
rotundata, antice ampliatus, valde descendens, supra non, infra
distincte constrictus; apertura subhorizontalis, securiformis, extus
sursum flexa, peristoma tenue, album, supra subrectum, extus
late expansum, infra breviter reflexum, marginibus modice appro-
pinquatis, supero rectilineo, infero sat arcuato.


Diam. maj. 27, min. 19½, alt. 12; apert. long. 16, lat. 11 Mill.


Molukken, Ternategruppe: auf der Insel Moti ein einziges
Exemplar gefunden.


Die drei Bänder desselben stellen sich im Vergleich mit H.
atacta als 12͡ 3 4 - heraus; die Einfügung des Oberrandes erfolgt an
dem hier untersten Band, das also dem vorletzten von H. loxotropis,
zonalis und anderen entspricht.


Diese Art gleicht unter allen denen, welche ich im Bereich
der Ternategruppe fand, am meisten der H. zonaria der Amboina-
gruppe, bleibt aber durch die länger gestreckte Mündung, den
vorgezogenen, ohrläppchenartigen äusseren Winkel der Mündung
und den geradlinigen, einfachen Oberrand hinreichend davon ver-
schieden.


Helix biconvexa Martens. Taf. 16., Fig. 13.


Monatsberichte der Berliner Akademie 1864 S. 526.


Testa anguste umbilicata, lenticularis, acute carinata, leviter
striatula et lineis spiralibus subtilibus confertissimis sculpta, nitida,
alba, fusco(tri)fasciata; spira plana; anfractus 4, supra convexiusculi,
ultimus supra et infra aequaliter paulum convexus, peripheria acute
carinatus
, antice descendens et supra non, infra distincte con-
strictus; apertura subhorizontalis, securiformis, extus sursum flexa;
peristoma vix incrassatum, album, supra subrectum, infra breviter
reflexum; marginibus sat approximatis, supero rectilineo, infero
arcuato.


Diam. maj. 26½, min. 19, alt. 9½; apert. long. 14, lat. 11 Mill.


Molukken, Ternategruppe: auf der Insel Klein-Tawalli (T. kitjil)
bei Batjan, auch nur in einem Exemplar von mir gefunden.


Bänderformel zweifelhaft zwischen 12͡ 3 4 - und 1 - 3 4.
Die Naht liegt im grössten Theil der letzten Windung und auf allen
vorhergehenden beträchtlich höher als der Kiel und bedeckt das
ziemlich breite Band No. 3, das über den Kiel läuft, fast völlig.
An der Mündung beugt sich aber die letzte Windung d. h. die
Einfügung des Oberrandes gerade bis zum Kiel herab.


[318]Gekielte Planispiren.

Helix Scheepmakeri Pfr.


Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 82; mon. III. p. 254; Chemn. ed. nov. 135., 5—7.;
Mal. Blätt. VII. 1860 S. 65.


Planispira Scheepmakeri Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.


Testa anguste umbilicata, subdepressa, carinata, leviter stria-
tula et lineis spiralibus subtilissimis confertis subobsoletis sculpta,
nitida, diaphane alba, saepius fuscofasciata; spira plana, sutura
superficiali; anfr. 4, rapide crescentes, ultimus supra valde convexus,
infra planus, peripheria acute carinatus, antice paululum infra
carinam descendens, supra non, infra distincte constrictus; apertura
subhorizontalis, securiformis, extus valde sursum flexa; peristoma
subincrassatum, album, supra subrectum, extus late expansum, infra
breviter reflexum, marginibus valde appropinquatis, supero incurvato,
infero arcuato.


  • Diam. maj. 26, min. 19, alt. 11; apert. long. 15, lat. 10 Mill.
  • » » 23½, » 17, » 10; » » 14, » 10 »
  • » » 21, » 16 (Pfr.).

Molukken, Ternategruppe, Insel Batjan, von Wallace und mir
gesammelt auf bewaldeten Hügeln, ziemlich selten.


Alle meine Exemplare sind grösser als die von Pfeiffer be-
schriebenen.


Bänder sind meist eins oder zwei, selten drei auf der Ober-
seite vorhanden, nach den Formeln: 1 2 3 - -, - 2 3 - -, 1 23͡ - -
und - 2 - -; zuweilen fehlen sie gänzlich.


Helix aurita, biconvexa und Scheepmakeri sind nahe unter
einander verwandt, in der allgemeinen Form und namentlich auch
in der Mündung sehr übereinstimmend; der Hauptunterschied liegt
darin, dass H. aurita gar keinen Kiel hat, die beiden anderen scharf
gekielt sind, aber H. biconvexa auf beiden gleich schwach convex,
H. Scheepmakeri oben bauchig, unten ganz flach. Durch ihr zartes
Alabasterweiss erinnert namentlich H. Scheepmakeri an die philip-
pinische Gruppe Corasia.


Gruppe Papuina.

Schale pyramidenförmig, d. h. hoch konisch, mit breiter
flacher Unterseite, und an der Peripherie gekielt, lebhaft gefärbt
und gezeichnet, mit engem, halb oder ganz verdecktem Nabel;
Mundsaum oben schwach, unten und an der Columelle breit um-
geschlagen. Hauptsächlich im Gebiet von Neu-Guinea zu Haus,
[319]Gruppe Papuina; Helix albula.
nämlich ausser dieser grossen Insel selbst noch im nördlichen Theil
von Neuholland (z. B. Helix Macgillivrayi), auf den Louisiaden,
Salomonsinseln, Admiralitätsinseln und neuen Hebriden, und anderer-
seits auf den Aruinseln (H. pileus Müll.) und auf den zur Ternate-
gruppe gehörigen Molukken. Nicht hieher aber dürften die ceylo-
nesischen und brasilianischen Schnecken gehören, welche sonst
unter dieselbe Gruppe gestellt wurden.


Es ist schon früher erwähnt, dass Beck den Hasselt’schen
Namen Geotrochus mit Unrecht auf diese Gruppe übertragen hat;
er schloss aber auch südamerikanische Arten, wie Helix bifasciata
Burrow und ihre Verwandten ein, welche wohl besser eine eigene
Gruppe, Oxychona von Mörch genannt, bildet. In der zweiten
Ausgabe von Albers habe ich die Gruppe Papuina für Helix lituus
aufgestellt und glaube nunmehr die meisten der dort als austral-
asiatische Geotrochus aufgeführten Arten zu Papuina herübernehmen
zu müssen; so könnte der Name Geotrochus ganz wegfallen. Ein
älterer Name für dieselbe Gruppe ist Piléole, Lesson, Zool. voy.
Coquille II. p. 313, 314, 1830, aber wegen des früheren Pileolus
Cockson 1823 für eine fossile Gattung aus der Familie der Neriten
nicht annehmbar.


Helix albula Le Guillou. Taf. 17., Fig. 6.


Helix vitrea Fer. prodr. No. 145, ohne Beschreibung und ohne Citat; hist. nat.
64., 4. = Chemn. ed. nov. 76., 18. 19. (male); Text von Desh. I. p. 358; = Pfr.
mon. I. p. 326; Mal. Blätt. VII. 1860 S. 63 (nicht H. vitrea Albers’ Heliceen
zweite Ausgabe S. 169 = antrorsa Pfr.).


Helix albula Le Guillou Revue zool. 1842 p. 139; Pfr. mon. I. p. 328.


Geotrochus vitracea Beck ind. p. 48.


Papuina vitrea Wallace Proc. z. s. 1865 p. 411.


Testa peranguste umbilicata, depresse-pyramidata, acute
carinata, tenuiuscula, confertim irregulariter striatula, minutim gra-
nulata, haud nitida, isabellino-albida, fascia rufa peripherica an-
gustissima; spira conoidea, apice subglobosa; anfr. 4½, convexiusculi,
sutura superficiali, ultimus supra et infra subaequaliter paulum
convexus, carina minutim crenulata, circa umbilicum obtuse angulatus,
antice paululum infra carinam descendens; apertura parum obliqua,
trapezoideo-semiovata; peristoma expansum, tenue, pallide roseum,
ad insertionem columellarem dilatatum.


Diam. maj. 27, min. 21, alt. 14½; apert. long. 17, lat. 12 Mill.


Molukken, Ternategruppe, auf der Insel Moti mehrere, auf
Ternate selbst ein Exemplar von mir gefunden, von Wallace auf
[320]Trochusförmige Helix.
Halmahera. Auf Ternate fand sie auch Guillou während der
Expedition der Astrolabe und Zélée 1837—40.


Ferussac’s Figur passt recht gut, weit besser als der von
ihm gegebene Name vitrea, da die Schnecke in der That nichts
glasartiges an sich hat, ja sogar ein matteres Aussehen als die
übrigen Arten ihrer Gruppe zeigt. Guillou’s Beschreibung, von
Pfeiffer l. c. wiedergegeben, passt vollkommen auf meine Exemplare.
Da überdies seine Beschreibung älter ist, als die erste Beschreibung
von vitrea und letzterer Name ganz unpassend, habe ich Guillou’s
Benennung vorgezogen.


Helix lanceolata Pfr. Taf. 17., Fig. 7.


Proc. z. s. 1861 p. 386; 37., 6.


Papuina lanceolata Wallace Proc. z. s. 1865 p. 411.


Testa semiobtecte perforata, pyramidata, acute carinata,
oblique striata et subtilissime undulato-granulosa, supra pallide
fuscescens, obsolete fasciata, infra atrosanguinea, carina pallida;
spira mediocriter elata, apice subglobosa; anfr. 5, priores duo con-
vexi, ceteri supra plani, ultimus basi paululum convexus, antice
paululum infra carinam descendens; apertura diagonalis, trapezoideo-
triangularis, peristoma violascens, margine ad insertionem superam
vix expansum, ad angulum externum late revolutum, inferne distincte
reflexum, ad insertionem columellarem dilatatum.


  • Diam. maj. 28, min. 22, alt. 17½; apert. long. 18, lat. 13½ Mill.
  • » » 26, » 21½, » 17; » » 16, » 12 »

Molukken, auf den drei nördlichen Inseln Ternate, Tidore
und Moti von mir gefunden, auf der grösseren Insel Halmahera von
Wallace; und von ebenda im Leydener Museum, wahrscheinlich
von Dr. Bernstein.


Die von Pfeiffer gegebene Abbildung zeigt die oberen Win-
dungen und die Basis von derselben dunkelbraunen Farbe; bei
meinen frisch gesammelten Exemplaren unterscheiden sich die 2
oberen convexen Windungen durch etwas mehr gelbbraune Farbe
nur unbedeutend von den folgenden mehr graugelb gefärbten; die
Unterseite ist dagegen bis nahe an den Kiel schön dunkel blutroth.
Ebenso ist die untere Seite des Mundsaums dunkel violett, an der
oberen erscheinen nur violette oder violett rosenrothe Flecken, und
diese entsprechen einem oder zwei sehr undeutlichen kaum dunkleren
Spiralbändern der Oberseite. Der scharfe Kiel ist unregelmässig
fein gezackt.


[321]Helix pileolus.

Diese Art hat mit H. albula und einigen kantigen Arten der
Planispiragruppe, wie H. loxotropis und atacta, ein eigenthümlich
buckeliges Aussehen gemein, welches darauf beruht, dass der letzte
Umgang nur in ungefähr ⅔ seines Umfanges regelmässig an Umfang
zunimmt, im letzten Drittel aber bis nahe an die Mündung hin
wieder abnimmt.


Helix rhynchostoma Pfr.


Proc. z. s. 1861 p. 21; 2., 6.; Novitat. II. 45., 9—11.; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 412.


Ein Mittelding zwischen der vorigen und vorhergehenden,
in der Form mit meiner zweiten Varietät von H. pileolus überein-
stimmend, in der Zeichnung (2 rothbraune Bänder, das eine schmälere
über dem Kiel, das zweite sehr breite auf der Unterseite) der H.
lanceolata näher; unten braun, nicht röthlich.


Auf Batjan von Wallace gesammelt. Mir sind solche Exem-
plare nicht vorgekommen.


Helix pileolus Fer. Taf. 17., Fig. 8. 9. 10.


Fer. prodr. No. 142; hist. nat. 63a., 1. 2. = Wood index suppl. 7., 58. und Chemn.
ed. nov. 76., 14—17.; Pfr. Mal. Blätt. VII. 1860 p. 64 (non symb. nec monogr.).


Geotrochus pileolus Wallace Proc. z. s. 1865 p. 412.


Testa subobtecte perforata, trochiformis, carinata, solidula,
striatula, basi minutim decussato-granulosa, opaca, albida, vel
fuscescens, fusco-fulminata, apice hepaticofusca; spira conica, plus
minusve elata, apice obtusa, sutura superficiali, filomarginata; anfr. 5,
superiores 2—3 convexi, sequentes plani, ultimus basi paululum
convexiusculus, paululum (rarius non) infra carinam descendens;
apertura valde obliqua, rhomboideo-triangularis, peristoma reflexum,
album vel pallide roseo-fuscescens, ad angulum externum rostratim
revolutum, ad insertionem columellarem dilatatum.


Var. A) turrita, tota alba vel pallide isabellina, strigis fulmi-
natis angustis nigro-fuscis picta, anfr. ult. distincte descendente,
Fig. 9. Fer. l. c. fig. 2.


Var. B) pyramidata pallide fuscescens, strigis fulminatis sub-
diaphanis fuscis latioribus marmorata, basi subunicolore, anfractu
ultimo vix vel non descendente Fig. 8. Fer. l. c. fig. 1.


Var. C) convexa, subdepressa, albida, strigis fulminatis pallide
fuscis latioribus marmorata, basi subunicolore, anfr. ult. abrupte
descendente.


Var. D) depressa, albida, strigis fulminatis fuscis angustiusculis,
basi unicolore. Fig. 10.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 21
[322]Helix pileolus.
  • A a) Diam. maj. 20½, min. 16, alt. 20; apert. long. 13, lat. 11½ Mill.
  • b) » » 22½, » 18, » 18½; » » 14½, » 11 »
  • B c) » » 24, » 19, » 21; » » 16, » 12 »
  • d) » » 24, » 19½, » 19; » » 15, » 12½ »
  • C e) » » 24, » 19, » 14; » » 15, » 11 »
  • D f) » » ? » 18, » 12; » » ? » ? »

Molukken, Ternategruppe, auf Batjan von Wallace und mir
nicht selten gefunden, A—C a)—e). Die var. depressa fand ich nur
in einem zwar erwachsenen aber stark verletzten Exemplar auf der
Insel Klein-Tawalli nördlich von Batjan, D f).


Lebt nach Wallace auf Laub.


Eine Reihe selbstgesammelter Exemplare setzt mich in Stand,
nicht nur die Zusammengehörigkeit der schon von Ferussac ange-
nommenen Varietäten Fig. 1. und 2. zu bestätigen, sondern auch
nach einer Seite hin noch weitere hinzuzufügen. Einen Augenblick
dachte ich selbst daran, a) und b) specifiisch zu trennen, da Färbung,
Höhe und Herabbeugung des Mundsaums in ihrer Charakteristik
übereinstimmen, aber einzelne Exemplare machen doch immer wieder
Ausnahmen und bilden in dem einen oder anderen Kennzeichen
einen Uebergang zur anderen Form. Var. c) und d) beruhen auf
einzelnen Exemplaren, c) mit den anderen, d) auf einer anderen
Insel gesammelt. Die relative Einfarbigkeit der Unterseite entsteht
durch grössere Ausdehnung derselben Farbe, welche auf der Ober-
seite die Zickzackstriemen bildet, während die hellere aber minder
durchscheinende (kalkreichere) Farbe der oberen Seite auf der
unteren in der Regel nur als Flecken nahe dem Rande (Kiele)
auftritt. Bei einem zu b) gehörigen Exemplar ist jene dunklere
Farbe ein röthliches Kastanienbraun, und die Unterseite zeigt da-
durch eine entfernte Aehnlichkeit mit der dunkelrothen der H.
lanceolata. Das Braun der Spitze und zuweilen auch der Striemen
wird beim Ausbleichen der todten Schale violett. NB. anfr. 9 bei
Pfr. l. c. ist vermuthlich ein Druckfehler.


Helix antiqua Adams et Reeve.


Zool. voy. Samarang 16., 1.; Pfr. mon. III. p. 172; Chemn. ed. nov. 144., 14. 15.;
Reeve conch. ic. fig. 402.


Einfarbig weiss, ohne Kante, mässig erhoben, mit einem
Zahn und Columellarrand wie H. nodifera.


Durchmesser 30, Höhe 31 Mill.


Unsang (Nordostecke von Borneo, gegen die Suluinseln hin).


[323]Helix pileus.

Sie schliesst sich näher den philippinischen Cochlostylen an,
als irgend eine andere bekannte Schnecke der Sundainseln oder
Molukken, wie auch ihr engeres Vaterland das den Philippinen
nächste des ganzen hier behandelten Gebietes ist.


Helix pileus Müll.


Lister hist. conch. tab. 16., fig. 11. 1685.


Seba thes. III. 40., 39.; 1761 — Knorr Vergnügen der Augen VI. 28., 4.


Helix pileus Müll. hist. verm. p. 80; Born. test. mus. Caes. 16., 11. 12.; Chemn.
conch. cab. IX. fig. 1046—1048. = ed. nov. 21., 1—3.; Fer. hist. 63a., 3—8.;
Lam. ed. Desh. VIII. p. 64; Pfr. mon. I. p. 324; Chenu illustr. conch. 6., 4—6.;
Reeve conch. ic. fig. 493.; Mal. Blätt. I. 1854 S. 57 und X. 1863 S. 118.


Helix pileata, bifasciata u. Bulla ambigua Gmel., Linn. syst. nat. ed. 13 p. 3431 u. 3609.


Geotrochus pileus Beck ind. p. 47; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 411.


Testa subobtecte perforata, turrito-conica, obtuse angulata,
leviter striatula, nitida, carneoalbida, fasciis variis rufofuscis picta,
apice hepaticofusca; anfr. 6, superiores magis, inferiores minus
convexiusculi, ultimus vix descendens; apertura subdiagonalis, rhom-
boidea, peristoma expansum, album, ad angulum externum non
productum, ad insertionem columellarem valde dilatatum.


Diam. maj. 25, min. 22, alt. 30; apert. long. 17½, lat. 13 Mill.


Diese alt- und allbekannte Art durfte ich hier nicht mit
Stillschweigen übergehen, da sie überall als Bewohnerin des indischen
Archipels gilt und ich selbst sie auch dort gesehen habe, obwohl
ich der subjectiven Ansicht bin, dass sie nicht innerhalb der für diese
Zusammenstellung angenommenen Gränzen des indischen Archipels
lebt. Je bestimmter nämlich die Angaben über ihr Vaterland lauten,
desto weiter schieben sie es nach Osten zurück. Müller und Born
kannten es überhaupt noch nicht, Chemnitz sagt einfach »Ostindien«,
Ferussac und Lamarck betrachten es wieder als unbekannt, Beck
nennt die Molukken, Pfeiffer nach Hinds speciell Amboina. Aber
Rumph hätte diese schöne und grosse Schnecke gewiss erhalten
und beschrieben, wenn sie in Wahrheit auf Amboina oder auch
nur auf den benachbarten Inseln Ceram oder Buru leben würde.
Ich habe dieselbe nun allerdings auch auf Amboina gesehen und
erhalten, aber nur in und aus Sammlungen dortiger Liebhaber, und
mit der bestimmten Angabe, dass sie auf der Gruppe der Aruinseln,
mehr als halbwegs nach Neu-Guinea, wo sie in der That auch
Wallace gefunden hat, lebe und von dort die Schale ihrer Schönheit
wegen nicht selten nach Amboina geschickt werde. Die nahe
verwandte H. euchroes gibt Pfeiffer auch aus »dem indischen Archipel«
21*
[324]Bändervariationen der Helix pileus.
an. Ebensowenig kann ich H. Steursiana Shuttl. und H. lenta Pfr.
als Bewohnerinnen der Molukken bestätigen.


Die Variationen dieser schönen Art beruhen hauptsächlich auf
dem Auftreten und Verschmelzen der Bänder, und sind schon von
O. Fr. Müller eingehender als von allen folgenden betrachtet worden’
es ist aber schwierig, dieselben auf die Fünfzahl von H. nemoralis
zurückzuführen. Die dunkle Färbung der Unterseite lässt sich als
Verschmelzung von Band No. 4 und 5 insofern auffassen, als bei Fer.
l. c. fig. 4. zwei derartige Bänder noch spurweise zu unterscheiden
sind, obwohl die Ausdehnung dieser Färbung bis zum Nabel diese
Anschauung nicht begünstigt. Auf der Oberseite finden sich schmälere
und etwas breitere Bänder, die nur dadurch auf jenen Typus zurück-
zuführen sind, dass man das oberste dicht an der Naht verlaufende
als übercomplettes mit α bezeichnet, und die ganz feinen helleren zu
beiden Seiten der dunkleren breiteren ignorirt. So stellen sich nach
dem mir zugänglichen Material folgende Combinationen heraus:


  • α 1 2 3 4 5 Chenu illustr. conch. 6., 5.
  • α 1 2 3 45͡ Fer. fig. 7. Chemn. fig. 1048. = ed. nov. 21., 2. Müll. var. γ.
  • α 12͡ 3 4 5 Reeve fig. 493 a.
  • α 1 23͡ 45͡ — — 5 Müll. var. β.
  • α 12͡ 3 45͡ — — 6?
  • α 1 234͡ 5 Chenu ill. 6., 6.
  • α 1234͡ 5 Chenu ill. 6., 5b.
  • α 123͡ 45͡ ? Müll. var. α.
  • α 1 - 3 45͡ Chemn. fig. 1047. = ed. nov. 21., 1.; Chenu ill. 6., 4.
  • α - 2 3 45͡ spec. coll. Albers. Chemn. fig. 1049. = ed. nov. 21., 3.
  • α - - 3 45͡ Fer. fig. 3. und spec. coll. Albers = b) fasciata Beck.
  • α - - - 4 5 Lister l. c.; Fer. fig. 4. = a lineata Beck.
  • α - - - (4 5) Reeve fig. 493b.
  • - - 2 (verdoppelt) - - - in Mousson’s Sammlung.

Beck scheint unter linea ein schmäleres (einzelnes) Band,
unter fascia ein breiteres (d. h. mehrere unter sich verschmolzene
= fascia latissima bei O. Fr. Müller) zu verstehen.


Helix galericulum Mouss. sp.


Bulimus galericulum Mouss. jav. p. 34 Taf. 3., Fig. 5.


Bulimus Pseudopartula galericulum Pfr. Mal. Blätt. II. 1855 S. 162.


Helix Geotrochus galericulum Martens Albers Heliceen S. 168, 169.


Linksgewunden, eiförmig-konisch, mit schwacher Spur einer
Kante, zart weiss mit undurchsichtig weisser Nahtbinde und einem
schwarzbraunen Streifen innen am Mundsaum. 17 Mill. hoch, 12 breit.


[325]Helix galericulum und pyrostoma.

Java, aus der Gegend von Pardana, Zollinger. Java, ohne
näheren Fundort, Junghuhn im Leydener Museum. Der Ort Pardana
ist mir unbekannt, ich vermuthe ihn der Kaffeepflanzungen wegen
(Mouss. p. 28) eher im westlichen als östlichen Theil der Insel.


Unter den Arten des Archipels ganz allein stehend. Mousson
unterscheidet sie mit Recht von den scheinbar ähnlichen Partulen
durch die schiefe Lage der Mündung und macht auf ihre Verwandt-
schaft mit den neuguineischen Helix coniformis Fer. und H. trans-
lucida Q. G. aufmerksam. Noch näher scheint mir Bulimus Ceylanicus
Pfr. zu stehen, den ich aber eben deshalb auch zu Helix herüber-
nehme, so dass sie der östlichste Ausläufer einer vorderindisch-
ceylonischen Gruppe, nicht der westlichste einer neu-guineischen
sein würde. Sie scheint selten zu sein. Eine gewisse Aehnlichkeit
mit Amphidromus, deren unausgewachsene Exemplare eine ebenso
schiefe Mündung haben, ist übrigens vorhanden.


Gruppe Phania Albers.

Albers Heliceen zweite Ausgabe S. 157.


Schale gross und dick, niedergedrückt, gekielt, mit hammer-
schlagartiger Sculptur, einfarbig; Mundsaum verdickt und ausgebogen,
lebhaft gefärbt.


Umfasst nur wenige und bis jetzt in den Sammlungen seltene
Arten, deren angebliche Aehnlichkeit mit den mittelamerikanischen
Caracollen denn doch mehr scheinbar, auf Grösse und Kiel beruhend,
sein dürfte, als eine nähere Verwandtschaft bezeichnend. Das
flache Gewinde mit geringer Zahl der Umgänge nähert sie vielmehr
der Gruppe Planispira, auch die Form der Mündung, nach aussen
sich etwas aufbiegend, widerspricht nicht, während der wulstige,
lebhaft gefärbte Mundsaum mit starkem Verbindungswulst durchaus
dem der in Ceylon einheimischen Gruppe Acavus gleicht.


Helix pyrostoma Fer. Taf. 17., Fig. 1.


Cochlea umbilicata major Americana etc. Seba thes. III. 40., fig. 16. 17. (trotz
des Textes passt die Figur recht gut und zeigt sogleich, mit fig. 9. 10. ver-
glichen, den charakteristischen Unterschied des Gewindes von dem der ameri-
kanischen Caracollen.


Helix pyrostoma Fer. prodr. No. 139; hist. nat. 15., 3. 4. (verbleicht, sonst sehr
gut, schlecht kopirt, namentlich in Bezug auf den Mundsaum, in Chemn. ed.
nov. 67., 3. 4.); Pfr. symb. III. p. 73 = mon. I. p. 295; Mal. Blätt. VII. 1860
S. 61; Reeve conch. ic. fig. 176.; Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 74.


Phania pyrostoma Wallace Proc. z. s. 1865 p. 408.


Testa imperforata, convexo-depressa, carinata, solida, stria-
[326]Helix pyrostoma.
tula, lardeonitens, brunneoflava, spira parum prominula, apice
plana; anfr. 4½, supra vix convexiusculi, ultimus infra convexior et
sparse malleatus, antice carina evanescente rotundatus, sat descen-
dens; apertura perobliqua, rotundato-lunata, fauce rubente, peristoma
calloso-incrassatum, undique expansum, laete sanguineum, mar-
ginibus conniventibus callo ejusdem coloris junctis, columellari
dilatato et subtuberculato, sat obliquo.


a) Diam. maj. 62, min. 48, alt. 34; apert. long. inclus. perist. 39,
lat. 29, exclus. perist. 27—23½ Mill.


b) Diam. maj. 59. min. 47, alt. 35; apert. inclus. perist. et
callo long. 41, lat. 31, exclus. 26 et 22½ Mill.


c) Diam. maj. 57, min. 46, alt. 33; apert. long. inclus. perist. 38,
lat. 28, exclus. perist. 25—21 Mill.


Aeussere Weichtheile dunkelgrau oben dunkler. Obere Fühler
17 Mill. lang, der Knopf gelb. Keine Verlängerung des Mantels. Keine
Schleimpore. Kiefer glatt, schwach gebogen, ohne mittleren Zahn.


Molukken, Insel Halmahera (Djilolo); diese schöne Schnecke,
deren Vaterland lange unbekannt war, erhielt Wallace auf Halma-
hera von Eingeborenen, die sie an Baumstämmen im Walde fanden.
Ich wusste davon noch nichts und war daher sehr erstaunt, als
mir am 22. Sept. 1862 zu Dodinga auf dieser Insel ein Eingeborener
mehrere lebende Exemplare brachte; er sagte, dass sie auf den
Bergen zu Hause sei.


Die hammerschlagartigen Eindrücke sind namentlich auf der
Unterseite stark und häufig; auf der oberen Seite der letzten Win-
dung schwächer und seltener, auf dem Gewinde gar nicht vorhanden;
dagegen zeigt dieses Spuren feiner Streifen, welche auf der letzten
Windung fehlen. Der Kiel ist heller gefärbt als die Umgebung,
über und unter demselben ist das Braun oft dunkler als auf dem
übrigen Theil der Schale.


Helix lampas Müll. ist nahe mit dieser Art verwandt, Müller’s
Beschreibung selbst würde auch auf pyrostoma passen, wenn nicht
die Grösse noch bedeutender (31 Linien im Durchmesser) wäre; die
Beschreibung und Abbildung von Chemnitz, Bd. XI. fig. 2044. 2045.,
in welcher übrigens dieser selbst die Müller’sche lampas nicht
wiedererkennt, zeigt eine verhältnissmässig weit kleinere Mündung
und einen bestimmt begränzten Sculpturgürtel schiefer Linien unter
dem Kiel; grosser Durchmesser 74 Mill. Ferussac’s H. lampas,
pl. 60., fig. 4. ist wieder etwas kleiner, aber zeigt die verhältnissmässig
[327]Helix lampas, xanthostoma und sulcocincta.
kleine Mündung und den bis in den Mundrand auslaufenden Kiel
der Chemnitz’schen; der Gürtel unter dem Kiel sieht hier nur wie
eine Farbenschattirung aus. Pfeiffer beschreibt die Art nach Exem-
plaren in den Sammlungen Cuming’s und Gruner’s, giebt ihr wieder
74 Mill. Durchmesser und sagt in seiner Diagnose nichts von jenem
Sculpturgürtel, sondern nur, dass sie narbig und auf der Unterseite
mit erhabenen Linien umgürtet sei. Es scheint demnach eine nahe
verwandte Art zu sein, deren Vaterland erst wieder aufzufinden
ist; es dürfte wahrscheinlicher auch im indischen Archipel oder in
Hinterindien sein, als in Westindien, wie Chemnitz und Beck,
durch die amerikanischen Caracollen verführt, vermutheten.


Was die Schreibart pyrostoma, verglichen mit pyrrhozona
(Helix p. Philippi) betrifft, so sind beide richtig, das erste ist
abzuleiten von πῦϱ, πυϱὸς, Feuer, das zweite vom Adjectiv πυῤῥὸς,
feurig, roth.


Helix xanthostoma Herklots.


Herklots in mus. lugd. bat.


Phania pyrostoma var. with yellowish lips.; Wallace Proc. z. s. 1865 p. 408.


Testa imperforata, subdepressa, angulata, solidula, striis
plicaeformibus
aperturae parallelis levibus paulum inaequalibus sat
confertis sculpta, nitidula, obscure virescenti-fusca, punctis luteis
adspersa
; spira brevis, obtusa; anfr. 4½, vix convexi, ultimus obtuse
angulatus, ad aperturam satis deflexus; apertura perobliqua, lunato-
ovalis, peristoma anguste expansum, paulo incrassatum, pallide
aurantium; margo columellaris valde obliquus, angulum distinctum
cum margine basali efficiens.


Diam. maj. 50, min. 39, alt. 31; apert. long. 26, alt. 24 Mill.


Batjan, Bernstein im Leydener Museum und Wallace.


Verwandt mit der folgenden, aber durch die Sculptur hin-
reichend verschieden; die Mündung beider sehr ähnlich.


Helix sulcocincta Martens. Taf. 18., Fig. 1.


Eine grosse dunkelbraune Nanina mit hammerschlagartigen Eindrücken, Martens
Mal. Blätter X. 1863 S. 73.


Cochlostyla sulcocincta Martens Monatsberichte Berl. Akad. 1864 S. 270.


Testa imperforata, subdepressa, solidula, striatula, rugis
reticulatis
et impressionibus mallearibus exarata, carina subacuta
ad peripheriam et carinulis nonnullis basalibus magis obtusis cincta,
purpureofusca; spira breviter conoidea, obtusa, rugis et impressio-
nibus carens; anfr. 4½, vix convexiusculi, ultimus infra paulo magis
[328]Stellung der Helix sulcocineta.
quam supra convexus, antice breviter descendens; apertura valde
obliquata, oblongo-rotundata, intus nitide coerulescens; peristoma
breviter expansum, tenue, aurantioflavum; margines disjuncti, colu-
mellaris valde obliquus, dilatatus, incrassatus, angulum distinctum
cum basali formans et in callum umbilicalem circumscriptum orbi-
cularem excurrens.


Diam. maj. 59, min. 46, alt. 32; apert. long. et lat. 22 Mill.


Molukken, Insel Batjan. Nur eine leere aber wohl erhaltene
Schale von den Eingeborenen erhalten.


Der Artname bezieht sich auf die breite aber seichte Furche
längs der Peripherie des letzten Umgangs, welche nach oben vom
Kiele selbst, nach unten von der ersten der schwächeren erhabenen
Spirallinien der Unterseite begränzt wird.


Die systematische Stellung dieser Art lässt sich verschiedentlich
deuten. Erst dachte ich an die runzeligen Naninen der Philippinen
(Gruppe Rhyssota), aber dem widerspricht die Bildung des Colu-
mellarrandes und — von wenigen Ausnahmen abgesehen — die
Ausbiegung und besondere Färbung des Mundsaums. Dann verglich
ich sie mit Cochlostyla cryptica (Helix) Brod., welche auch schiefe
Runzeln und erhabene Spirallinien, sowie eine ähnliche Bildung des
Columellarrandes zeigt; aber diese ist höher gewunden, ihre Mün-
dung ist weniger schief, und sie selbst steht nur an der Gränze
der Gattung Cochlostyla. Endlich bei der zusammenhängenden
Bearbeitung fielen mir die mancherlei Aehnlichkeiten mit H. pyro-
stoma in Form, Sculptur und Mündung auf, während allerdings die
geringe Entwickelung des Mundsaums und der Mangel eines Ver-
bindungswulstes beide trennen. Die erhabenen Spirallinien der
Unterseite hat sie mit Helix lampas gemein, und die peripherische
Furche bietet vielleicht eine Analogie mit dem Sculpturgürtel derselben.


Helix concisa Ferussac 78., 4. von den Inseln bei Neu-
Guinea (Aru und Rawak) ist im allgemeinen Aussehen und wie es
scheint, auch in der Sculptur verwandt, hat aber einen offenen
Nabel, einen deutlichen Verbindungswulst und keinen Kiel.


Noch näher unserer Art steht H. illustris Pfr. von Cambodja,
Novitat. II. 55., 1—3.; einzelne Exemplare sind in der Sculptur wie
im allgemeinen Habitus so ähnlich, dass Cuming sie nicht einmal
unterscheiden wollte. H. illustris ist stets höher, ihre Windungen
nehmen minder rasch zu, der Columellarrand der Mündung ist
kürzer und steigt steiler abwärts, der Unterrand biegt sich hierauf
[329]Cochlostylenartige Helix des Archipels.
etwas nach vorn; endlich ist der Mundsaum rosenroth-violett.
Diese Unterschiede, die sich mir bei unmittelbarer Vergleichung
der beiderseitigen Exemplare ergaben, erscheinen mir genügend,
zur Vermeidung des Paradoxon, dass dieselbe grosse Helix zugleich
im Innern des hinterindischen Festlandes und auf einer der Mo-
lukkischen Inseln lebe, 22 Längengrade aus einander, ohne auch
nur auf den Zwischenstationen, dem nördlichen Borneo und Celebes,
bemerkt worden zu sein.


Bei dieser Gelegenheit möge erwähnt werden, dass ich bei
einem Conchylienhändler unter sonstigen werthlosen Schnecken eine
offen genabelte Abart dieser H. illustris gefunden habe.


Gruppe Albersia H. Adams.

Schale kugelig, dünn, wenig schief, Mundsaum kaum verdickt,
kurz umgeschlagen, Columellarrand ziemlich steil absteigend, nach
unten zu verschmälert, wie ausgeschnitten.


Einfarbig oder gebändert, nie sehr lebhaft gefärbt, öfters
behaart. Die Verschmälerung des Columellarrandes nach unten
wird bei H. granulata zu einem förmlichen Ausschnitt, ist aber
schwächer ausgebildet bei den folgenden.


Schon Mousson hatte die Zusammengehörigkeit der neu-
guineischen Helix granulata Q. G. und zonulata Fer. mit der folgenden
pubicepa erkannt und sie demnach in seiner Sammlung geordnet,
als ich dieselbe im Herbst 1864 studirte. Kurz darauf machte mich
H. Adams in London, ohne von Mousson zu wissen, darauf auf-
merksam und fügte auch Helix najas dazu, die freilich durch ihre
weisse Farbe und den Mangel der Bänder von den anderen ziemlich
abweichend erscheint.


Die Gruppe scheint mir zunächst mit den philippinischen
Cochlostylen im weitesten Sinne verwandt, die Bildung der Colu-
melle bei H. pubicepa hat Aehnlichkeit mit der von C. metaformis Fer.
und C. turbinoides Brod., während Helix najas ziemlich entschieden
an die in der Gruppe Corasia zusammengefassten Cochlostylen sich
anschliesst. Es fehlt aber allen die eigenthümliche glänzende Glätte
der Cochlostylen, daher sie einstweilen unter Helix bleiben mögen.


Helix pubicepa m. Taf. 18., Fig. 2.


Helicostyla sp. Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 73 und 77.


Helix pubicepa ebenda S. 117.


[330]Helix pubicepa und najas.

Cochlostyla pubicepa Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 269.


Helix tortistylis Mousson in collectione.


Testa subglobosa, tenuis, striatula, pilis brevibus quincun-
ciatim dispositis pubescens, carneofusca, fascia peripherica rufa,
utrinque pallide-limbata cincta; spira convexa; anfractus 5, ultimus
inflatus, antice paulum descendens; apertura modice obliqua, lunato-
rotundata; peristoma breviter reflexum, tenue, rufescens, margines
inter se distantes, columellaris parum oblique descendens, incrassatus,
carneus.


  • Diam. maj. 36, min. 28, alt. 24; apert. long. 19, lat. 20 Mill.
  • » » 29, » 24, » 20½; » » 17, » 17 »

Molukken, Ternategruppe auf den Inseln Halmahera (bei Do-
dinga
) und Batjan in Gärten und im Wald, nicht häufig.


Oberkiefer bogenförmig, gerippt.


Name von pubes, kurze Haare, Flaum und cepa, Zwiebel,
wegen der dünnen röthlichen kugeligen Schale. Die Namen Helix
cepa und H. cepoides waren längst vergeben. Gewissermaassen in
der Mitte zwischen der rauhen granulata Q. G. und der glatten
zonulata Fer. Verwandt, mindestens recht ähnlich ist auch H.
tenuis Pfr. mon. I. p. 24; Chemn. ed nov. 157., 5. 6.; Reeve fig. 759.
unbekannten Vaterlandes. Sie ist flacher, ihr Windungen nehmen
rascher zu, ihr Mundsaum ist gerade und ihr Columellarrand anders
gebildet.


Helix najas Pfr. Taf. 18., Fig. 4.


Helix najas Pfr. symb. III. p. 71 1846; Philippi icon. II. 9., 5.; Pfr. mon. I. p. 261;
Chemn. ed. nov. 53., 12. 13.


Albersia najas Wallace Proc. z. s. 1865 p. 411.


Eine zarte kugelige Helix Martens Mal. Blätter X. 1863 S. 116.


Testa depresse globosa, tenuis, striis confertis levibus
regularibus sculpta, lutescenti-alba; spira brevis, obtusa; anfr. 4,
convcxiusculi, rapide crescentes, ultimus inflatus, antice modice
descendens; apertura diagonalis, ampla, subrotundata, peristoma
tenue, undique brevissime expansum, margine supero arcuato, colu-
mellari subperpendiculari, leviter incrassato.


  • a) Diam. maj. 25, min. 19, alt. 18½; apert. long. 14½, alt. 14½ Mill.
  • b) » » 31, » 23, » 22; » » 19½, » 19 »

Molukken, Amboinagruppe, auf der Insel Buru ein Exemplar
gefunden, (a), kleiner als Pfeiffer’s und Cuming’s Exemplare (b).


Nach Wallace sowohl auf Buru als auf der Insel Goram an
[331]Helix najas und ihre Verwandte.
der Ostspitze von Ceram, auf dem Laub der Gesträuche lebend,
der Mantel grün durch die Schale durchscheinend.


Ausgezeichnet durch ihre Dünnheit und ihr zartes Aussehen;
von dem schmalen Nahtbande, das Philippi’s Abbildung ziemlich
deutlich, Pfeiffer’s weniger bestimmt zeigt, finde ich an meinem
Exemplar nichts.


In der Albers’schen Sammlung liegt unter der Etikette der
Helix Najas, Molukken, Cuming, eine andere Schnecke, mehr
dickschalig, kugelig und gesättigt weiss, mit geradem Mundsaum,
welche ich von der daneben befindlichen Helix micans Pfr. aus den
Philippinen von Cuming erhalten, nicht specifisch trennen kann;
hieraus erklärt sich, dass Albers wohl sein Exemplar mit Recht,
aber den Namen najas mit Unrecht in die Gattung Pfeifferia versetzt
hat (Albers’ Heliceen, zweite Ausgabe S. 45). Umgekehrt dürfte die
Angabe »Molukken« für dieses Exemplar falsch sein, sie ist aber
richtig für die wahre najas, deren habitat in den Büchern bis jetzt
mit einem Fragezeichen abgemacht wurde.


Helix extensa Müll. sp.


Helix extensa O. Fr. Müller hist. verm. p. 60; Deshayes bei Ferussac hist. nat.
Text I. S. 246, Taf. 96., Fig. 5—7.; Pfr. mon. III. p. 193; Chemn. ed. nov.
160., 6. 7. — non H. extensa (Müll.) Fer. nec Pfr. mon. I.


Eurycratera extensa Beck ind. p. 46.


Der vorigen sehr ähnlich, die Mündung schiefer, der Mund-
rand etwas breiter, der obere Theil der letzten Windung etwas
abgeplattet, das Gewinde dagegen etwas höher.


Diam. maj. 29, min. 22½, alt. 22—23; apert. long. 17, lat. 15 Mill.


Insel Goram, nahe dem südöstlichen Ende von Ceram, Wallace.


Früher unbestimmt von den Molukken und fälschlich von
Amboina angegeben.


Helix obliquata Deshayes bei Ferussac hist. nat. Text 1. S. 219;
28 a., 3. 4.; Pfr. mon. III. p. 192, unbekannten Fundortes, ist den
zwei vorhergehenden auffallend ähnlich, unterscheidet sich aber durch
noch entschiedenere Abplattung des oberen Theils der letzten Win-
dung, daher der Name; ferner durch dickere Schale von undurch-
sichtig milchweisser Farbe, breiteren Columellarrand und einen deut-
lichen ungefähr rechten Winkel zwischen diesem und dem Basalrand.
Ihr Vaterland dürfte daher auch nahe dem der zwei anderen sein.


Die drei erörterten Arten, najas, extensa und obliquata, bilden
eine kleine Reihe, welche die Zartheit und blasse Färbung der
[332]Bulimusgruppe Amphidromus.
philippinischen Gruppe Corasia mit der Form der ebenfalls philip-
pinischen Callicochlien verbinden und so beide Gruppen vermitteln.


Bulimus Brug.

Gruppe Amphidromus Albers.

Schale von mässiger Grösse, länglich-eiförmig, mit 6—8
mässig convexen Windungen, glatt und lebhaft gefärbt, vorherrschend
gelb, oft mit dunklen Striemen oder Flammen. Mündung nahezu
senkrecht, Mundsaum verdickt, kurz ausgebogen, Columellarrand
schwach gedreht, unmerklich in die eigentliche Columelle übergehend.


Diese sehr nahe an die letzten Cochlostylen sich anschliessende
Gruppe, die einzige der Gattung im indischen Archipel, verdankt
ihren Namen (doppelläufig) dem eigenthümlichen Umstand, dass
mehrere Arten derselben gleich häufig und mit einander rechts- wie
linksgewunden vorkommen, andere nur links, andere nur rechts,
dass also der Unterschied in der Richtung der Windungen, welcher
sonst zuweilen ganze Gattungen mit sehr wenigen oder gar keinen
Ausnahmen charakterisirt (Clausilia, Physa) oder innerhalb einer
Art nur als höchst seltene Abnormität, so zu sagen als Missgeburt
auftritt (Helix pomatia, arbustorum etc.) hier theils zu einem rein
individuellen, theils wenigstens zu einem bloss artlichen herabsinkt;
das erstere ist uns übrigens schon bei zwei Naninen, das zweite
bei denselben und bei der japanisch-chinesischen Gruppe Camena
vorgekommen.


Die Unterscheidung der Arten innerhalb dieser Gruppe ist
eine schwierige, sehr von subjectiver Stimmung abhängige Sache;
was man nach einem Exemplar für eine individuelle Variation halten
möchte, stellt sich zuweilen bei genauerer Kenntniss als geographisch
gut begränzte Art heraus, z. B. B. macilentus, und was nach einem
Exemplar eine scharf charakterisirte Art scheint, am Orte des
Vorkommens selbst gesammelt als Extrem einer ununterbrochenen
Reihe individueller unter einander lebender Variationen, z. B. B.
interruptus var. strigosus elongatus, Taf. 20., Fig. 3. Die Form, die
Zeichnung und der Ton der Grundfarbe sind bei der einen Art an
allen Exemplaren desselben Standortes konstant, bei der anderen
wechselnd, so wechselt Form und Zeichnung bei B. interruptus von
Maros, aber nicht die Grundfarbe, dagegen gerade diese bei B. purus
[333]Begränzung der Arten derselben.
von Bandjar (Java). Nur Reihen von Exemplaren bestimmter Fundorte
können hier Aufschluss geben und es gilt hier noch mehr als sonst,
dass man die Arten und ihre Charaktere herausfinden, nicht con-
sequent nach irgend einem Merkmal aufstellen muss. Ich erlaube
mir hierbei eine Stelle aus einer Arbeit meines verehrten Lehrers
A. Braun anzuführen, welche ganz andere Gegenstände betreffend
doch hieher gehört: »Arten sind nicht bloss schematische, sondern
historisch festgestellte, für eine gewisse Weltperiode haltbar ge-
wordene Differenzirungen; es muss daher auch bei der Beurtheilung
fraglicher Formen in Anschlag gebracht werden, ob sie sich in ihrer
grösseren oder geringeren Eigenthümlichkeit beständig verhalten oder
nicht, ob sie in ihren Charakteren scharf abgesondert oder durch
Uebergangsglieder mit verwandten Formen verbunden erscheinen,
ja selbst die Verhältnisse der Lebensweise und geographischen
Verbreitung werden in Verbindung mit den übrigen Merkmalen nicht
ausser Acht zu lassen sein.« (Monatsberichte Berl. Akad. 1863 S. 623.)


Die geographische Verbreitung dieser Gruppe ist so bestimmt
und enggeschlossen, wie die irgend einer anderen und fällt zum
Theil mit unserem Gebiet zusammen, nimmt aber ausserdem noch
die hinterindische Halbinsel ein bis in das südlichste China? (B. si-
nensis) und den östlichen Theil des Himalaya (B. Sylheticus Reeve,
die kleinste Art); sie erstreckt sich nicht auf die Molukken, obwohl
sie noch Timor, Celebes und die Philippinen umfasst.


So wenig bei der Begränzung der Gruppe Zweifel und
Meinungsverschiedenheiten herrschen, so viel ist dieses der Fall
bei der Unterscheidung der Arten, eben ihrer grossen Ueberein-
stimmung wegen, wie z. B. auch bei den Achatinellen und Clausilien.


Linne erkannte nur eine Art an, Helix perversa, innerhalb
derer er drei Varietäten unterscheidet a) einfarbig schwefelgelb,
b) gelb mit vereinzelten purpurbraunen Varicen und c) blass mit
gedrängten braunen Striemen. Dass dieselbe Art rechts und links
vorkommt, nahm er schon an, denn er sagt: anfractus saepe
contrarii. Mus. Lud. Ulr. p. 669.


O. Fr. Müller (hist. verm. 1774) unterschied schärfer und
nahm mehrere Arten an, liess sich aber wie bei Helix pomatia durch
theoretische Gründe verführen, die rechts- und linksgewundenen
als artlich verschieden zu betrachten, obwohl er selbst an der
Richtigkeit dieses Vorhabens zu zweifeln begann; so kommt er zu
zwei Artenpaaren, die sich nur durch die Richtung der Aufwindung
[334]Ansichten der verschiedenen Autoren
unterscheiden, und zu drei einzeln stehenden Arten (p. 89—96):


Ferussac (prodrome 1821—1822) vereinigt rechte und linke
Exemplare in eine Art, betrachtet aber doch die einen als regel-
mässig rechts-, die anderen als regelmässig linksgewunden, und bei
beiden die Exemplare von entgegengesetzter Richtung als »Monstrum«,
wie bei Helix pomatia. Die von ihm angenommenen Arten sind:


  • 1. Helix aurea Dillw. = perversa L. = sinistra Müll., links,
    mit der monströs rechten dextra Müll.
  • 2. Helix inversa Müll., nebst 2 Farbenvarietäten, links, mit
    der monströs rechten recta Müll.
  • 3. Helix interrupta Müll., rechts, mit der monströs linken
    contraria Müll.
  • 4. Helix laeva Müll. nur links.

Er zieht also wieder mehr zusammen als Müller und ist
selbst geneigt, diese 4 Arten auf 2 zu reduziren: 1 + 2 und 3 + 4.


Lamarck (1822) unterscheidet auch, doch nicht übereinstim-
mend, vier Arten, Bulimus inversus, citrinus (= Helix sinistra und
dextra Müll.), sultanus (links und rechts), und durch nicht hieher-
gehörige Arten getrennt interruptus (= H. contraria Müll., nicht
dessen interrupta); er nimmt bei allen vier das Linksgewundensein als
normal an, erwähnt bei der zweiten und dritten auch der rechts-
gewundenen, übrigens als Varietät, nicht Monstrosität, was sich
ausser dem Wortlaut auch daraus ergiebt, dass er selbst bei Helix
pomatia gar nicht der linksgewundenen Exemplare erwähnt, offenbar
weil er diese als Monstrosität nicht in das System aufnehmen will.


Hasselt (1823) unterschied auf Java allein 4 Arten, den ein-
farbig gelben B. perversus und drei, B. couagga, zebra (porcellanus)
und microstoma (purus) ohne Beschreibung, aber aus seinen Ab-
bildungen zu errathen; B. couagga könnte interruptus sein.


Beck (1837) unterscheidet bereits 6 Arten, bei zwei derselben
linke und rechte Exemplare, als a) laevorsus und b) dextrorsus,
zwei andere sind stets rechts, die zwei letzten stets links; zugleich
ist er der erste, der das Vaterland wenigstens genauer berücksichtigt:


[335]über die Arten von Amphidromus.

Pfeiffer reduzirt im zweiten Band der Monographie, 1848,
wieder alles auf zwei Arten, einen Bulimus perversus L., 13 Varie-
täten umfassend, wovon 8 links, 6 rechts und über die Philippinen,
Molukken, Timor, Celebes, Java, Hinterindien »nec non« (gewiss
nicht) Südamerika verbreitet, und den beständig linken B. laevus
Müll., dessen Vaterland sich wenigstens auf Java, Amboina und
Timor beschränken soll. Der entschiedenste Fortschritt geschah
das Jahr darauf durch Mousson, welcher der Bearbeitung der
Zollinger’schen Schnecken einen eigenen kleinen Aufsatz »über die
Gruppe des Bulimus perversus und laevus« beifügte, dabei mit
Recht den Grundsatz hervorhebend und befolgend, für Aufstellung
der Arten auch anscheinend geringe Differenzen, sobald sie bei
allen Exemplaren derselben Localität konstant bleiben, zu benutzen,
ein Grundsatz, der freilich bei der früheren Verwirrung und Mangel-
haftigkeit der Vaterlandsangaben kaum a priori denkbar war. Er
theilt die Arten in zwei Gruppen, die zweite derselben enthält nur
solche, welche beständig oder »fast« beständig links gewunden sind,
in der ersten sind fast alle Arten bald rechts- bald linksgewunden,
und wo Mousson nur eine Richtung kennt, wie bei B. purus rechts,
bei B. chloris links, setzt er wenigstens ein Fragezeichen dazu,
wie um anzudeuten, dass ein andersgewundenes Exemplar ihm nicht
unerwünscht käme.


Da ich seine Arbeit hierüber durchaus als Grundlage nehme,
um sie auf Grund eigener Erfahrungen mehr zu bestätigen und zu
vervollständigen, als abzuändern, so füge ich hier die Uebersicht
der von ihm angenommenen 13 Arten mit besonderer Hervorhebung
des Vaterlandes an:


[336]Frühreife Individuen.

Die unsicheren oder unbestimmten Angaben, wie Molukken
und östliche Inseln nach Reeve, Bourbon und Mauritius nach
Chemnitz, sind dabei ganz weggelassen. So erhalten wir schon
eine hübsche Uebersicht über die Arten, obwohl für einzelne die
geographische Verbreitung noch nicht völlig richtig erscheint.


Bei der Artunterscheidung dieser Gruppe stellt sich durch
grössere Reihen von Exemplaren desselben Fundortes heraus, dass
Grösse (der erwachsenen Exemplare) und Verhältniss der Breite zur
Höhe stark wechseln, dagegen scheinbare Kleinigkeiten der Zeichnung
recht konstant sein können. Bei vorübergehenden Wachsthums-
stillstand zeigen viele der hiehergehörigen Arten einen braunen oder
schwarzbraunen nicht umgeschlagenen sondern scharfen Rand, welcher
bei weiterem Wachsthum als vereinzelter Striemen stehen bleibt
und im Folgenden mit dem von der Gattung Murex entlehnten
Ausdruck Varix bezeichnet werden soll. Die Farbe desselben ist
um so auffallender, als bei allen Arten des indischen Archipels der
letzte bleibende Mundsaum weiss ist. Ich vermuthe, dass manche
Individuen frühzeitig einen umgeschlagenen Mundsaum bilden, eine
halbe oder ganze Windung früher als gewöhnlich (vgl. oben S. 314)
denn von demselben Fundort besitze ich bei mehr als einer Art
Exemplare, welche sich durch dünne Schale, dünnen Mundsaum
und breite konische Gestalt auszeichnen, aber in Zeichnung und
Dimensionen ganz den anderen gleichen, wenn man deren letzte
oder halbe letzte Windung sich hinwegdenkt. Man muss sich
sehr hüten, sie nicht für eigene Arten zu halten, da ihr Habitus
so ganz anders ist und ihr Mundsaum scheinbar die Vollendung
des Wachsthums bezeugt. Schon Mousson hat mit Recht darauf
aufmerksam gemacht (moll. jav. p. 31). Solche Jugendzustände
[337]Gemeinsames in der Zeichnung.
sind dargestellt in Mousson’s Abbildung 20., 4. von interruptus und
in Reeve’s beiden Figuren von B. Adamsi (= sultanus). Die wirklich
erwachsenen Exemplare sind verhältnissmässig schlanker. Dagegen
zeigen im Allgemeinen klein bleibende Exemplare derselben Art
einen relativ und selbst absolut dickeren Mundsaum als grössere,
so finde ich es bei B. interruptus von Maros und ähnlich verhält
es sich in einer anderen, amerikanischen Gruppe dieser Gattung bei
B. oblongus Müll. (haemastomus Scopoli), var. crassus.


Da so manche Charaktere der ganzen Gruppe gemeinschaftlich
sind, so konnte die Beschreibung kürzer gefasst werden. Der
Columellarrand ist immer umgeschlagen und bedeckt meist den
Nabel theilweise, seltener vollständig, indem der Rand nach aussen
fest anschliesst; nur dieses Verhältniss, als die Ausnahme, ist in
den Beschreibungen bemerkt, das andere als die Regel vorausgesetzt.


Der Zeichnung nach zerfällt jeder Umgang oft in drei Felder,
die zwei oberen sind meist ähnlich gezeichnet, namentlich gestriemt,
und nur durch ein unterbrechendes Band oder durch eine Zacken-
biegung oder Gabelung der Striemen von einander abgegränzt; das
untere, nur auf der letzten Windung sichtbar, zeigt oft dunkle
Spiralbänder, namentlich bei den Arten der zweiten Gruppe, so bei
B. contrarius, suspectus, porcellanus, im Jugendzustand auch bei
B. Adamsi, sinistralis, sultanus, interruptus und inversus.


a) Unterabtheilung des B. perversus.

Grösser und mehr bauchig, dieselbe Art in der Regel rechts
und links vorkommend.


Bulimus inversus Müll.


Buccinum fluviatile ventricosum, colore ex albo fulvido, ex rufo radiatum, labro
intus castanei coloris Gualtieri index test. tab. 5., fig. O.


Helix inversa et H. recta Müll. hist. verm. p. 93; Chemn. conch. cab. IX. pars 1,
fig. 925. 926. = ed. nov. 6., 1. 2.; Fer. prodr. No. 414 excl. var.; hist. nat. 161., 1. 2.


Bulimus inversus Lam. an. s. v. ed. 2 VIII. p. 224; Mouss. moll. jav. p. 107 excl.
var.; Pfr. Zeitschr. Mal. 1849 S. 133 (var. α et ε); mon. III. p. 318 excl. var. β.


Bulimus Jayanus Lea Proc. of the philosophical society at Philadelphia II. 1841 p. 31.


Bulimus perversus var. δ Pfr. mon. II. p. 38.


Bulimus contusus Reeve conch. ic. fig. 220; Mouss. l. c. p. 109.


Bulimus elongatus Hombron et Jacq. voy. pole sud moll. 8., 3. 4.; Text V. p. 31.


Amphidromus inversus Wallace Proc. z. s. 1865 p. 412.


Testa ovata vel ovato-elongata, striatula, parum nitida,
albida, strigis rufofuscis plerumque pallidis, raris, irregularibus
Ost-Asien. Zoologisch. II. 22
[338]Bulimus inversus.
picta, infra peripheriam magis obscure castanea, anfractibus
superioribus subunicoloribus albidis, apice alba, nigrocincta; anfr. 7;
peristoma tenuiusculum, breviter reflexum, album, extus rufescens,
columellari rectilineo, perpendiculari, callo parietali albo, crassius-
culo, pariete aperturali fusco.


  • a) Long. 57, diam. maj. 31, min. 25; apert. alt. 29, lat. incl.
    perist. 21, excl. ? Mill.
  • b) Long. 53, diam. maj. 30, min. 24; apert. alt. 27, lat. incl.
    perist. 21, excl. 14 Mill.
  • c) Long. 44½, diam. maj. 23, min. 19½; apert. alt. 22, lat.
    incl. perist. 17, excl. 10½ Mill.
  • d) Long. 38½, diam. maj. 22½, min. 19; apert. alt. 19, lat.
    incl. perist. 14, excl. 10 Mill.
  • e) Long. 46, diam. maj. 28, min. 22; apert. alt. 25, lat. incl.
    perist. 19½, excl. 12 Mill.
  • f) Long. 43½, diam. maj. 24, min. 20; apert. alt. 21, lat.
    incl. perist. 16, excl. 10 Mill.

Hinterindien, auf Malakka von F. Jagor gesammelt (d, e).
Singapore, ein rechtes Exemplar von mir gefunden, andere im Ber-
liner Museum, in der Albers’schen Sammlung und von Petit in
Mousson’s Sammlung ohne Angabe des Finders (b). Malayische
Halbinsel, Wallace.


Sumatra, Hombr. et Jacq., speciell an der Westküste in der
Assistentresidentschaft Agam, Dr. Ludeking.


Inseln in der Sundastrasse Pulo Sangiau oder Dwars in de
weg (a) und Rakata, Zollinger in Mousson’s Sammlung.


? Java, Lea.


Chemnitz gibt gewiss mit Unrecht die Inseln Bourbon (Ré-
union) und Maurice (Mauritius = Ile de France) als Vaterland an;
vielleicht sind solche Schnecken in früheren Zeiten aus Siam mit
französischen Schiffen über Ile de France nach Frankreich gebracht
worden und daher der Irrthum.


Der Name inversus bezieht sich neben dem, dass er links-
gewunden bedeutet, vielleicht auch noch darauf, dass die untere
Hälfte dunkler gefärbt ist als die obere, im Gegensatz zu der
Mehrzahl der Schnecken. Es ist das sehr charakteristisch für diese
Art, die untere Hälfte der letzten Windung ist zuweilen fast ein-
farbig kastanienbraun, doch dicht am Nabel stets wieder heller.
Die absolute Grösse, wie das Verhältniss des Durchmessers zur
[339]Bulimus inversus und loricatus.
Länge wechselt bedeutend, während in ihren übrigen Charakteren
die Art sehr konstant zu sein scheint und nicht leicht verkannt
werden kann.


Mir liegen gegenwärtig 10 rechtsgewundene Exemplare und
10 linksgewundene vor; Pfeiffer sagt dagegen, dass sie meist links
sei. In Mousson’s Sammlung sah ich fünf rechte und vier linke
von den Inseln der Sundastrasse. Bei einzelnen derselben ist die
Spitze ganz weiss, bei den meisten mit violettschwarzem Gürtel.


Auch diese Art hat, wie viele der folgenden, in der Jugend
ein dunkleres Band unterhalb der Peripherie, das später durch die
folgenden Windungen verdeckt wird, nach einem Exemplar im
Leydener Museum.


Wenig verschieden von diesem Bulimus inversus sind:


Bulimus Anamiticus Crosse et Fischer Journ. conch. XI. 1863
p. 357, XII. 1864 12., 8. klein und bauchig, von Cochinchina, und


Bulimus Andamanensis Mousson collect., ebenfalls klein und
bauchig, long. 38, diam. maj. 23½, min. 20; apert. alt. 20½, lat. 16½
Mill., drei linke Exemplare, von den Andamanen.


Bulimus loricatus Pfr. Taf. 22., Fig. 2.


Pfr. mon. IV. p. 373.


Testa imperforata, conico-oblonga, solida, laxe striata et
leviter malleata, pallide rufescens, strigis rufofuscis confertis,
saepius connatis, per totam testam (exceptis anfractibus supremis)
subaequaliter picta, apice albo; anfr. 7, paulum convexi; apertura
subobliqua, triangulari-securiformis, margine externo aequaliter
arcuato, columellari perpendiculari, elongato, angulatim basalem
attingente; peristoma breviter reflexum, crassiusculum, album, callo
parietali item albo.


  • a) Long. 51, diam. maj. 32, min. 27; apert. alt. 28, lat. 19½ Mill.
  • b) » 54, » » 29, » 24; » » 27, » 20 »

Südwestliches Java, bei Palabuan, ein breiteres und ein schlan-
keres Exemplar, a) und b), von mir gefunden. Das Vaterland der
Originalexemplare in Cuming’s Sammlung unbekannt.


Gleicht in der gestreckten Gestalt und der vorherrschend
braunen Farbe dem B. inversus, zeigt aber keine Spur der für
diesen so charakteristischen dunkleren Färbung der unteren Hälfte
des letzten Umgangs. Die Sculptur ist mehr diejenige von B. pala-
ceus. Ich habe bis jetzt nur linke Exemplare gesehen.


22*
[340]Bulimus melanomma.

Bulimus melanomma Pfr.


Limax aureus Martyn univers. conchol. ed. Chenu 39., 2.


Bulimus citrinus var. Reeve conch. ic. fig. 187 a; Adams et Reeve zool. voy. sam.,
moll. p. 58, 14., 11.


Bulimus inversus var. β et γ Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 133.


B. m. Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1852 S. 95; mon. III. p. 310 excl. citat. plerisque;
Chemn. ed. nov. 39., 28. 29.; 41., 1. 2. 7. 8.


Testa ovato-oblonga, solida, irregulariter striatula, satis
nitida
, albida, strigis castaneis confertis saepe coalescentibus
picta, varicibus solitariis nigrofuscis; regione suturali saepe alba, anfr.
supremis albis, primo et secundo fascia lata violaceo-nigra cinctis;
anfr. 7, sutura appressa, subtiliter striata; peristoma crassum,
album
, margine columellari crasso, vix torto, callo parietali crassius-
culo, albo.


α) testa magis ventricosa, microstoma, fascia sulfurea ple-
rumque distincta. Chemn. ed. nov. 39., 28. 29.


  • a) Long. 50, diam. maj. 26½, min. 22; apert. alt. 24½, lat.
    inclus. perist. 18½, exclus. 11½ Mill.
  • b) Long. 49, diam. maj. 30, min. 24½; apert. alt. 26½, lat.
    inclus. perist. 21, exclus. 13 Mill.
  • c) Long. 43½, diam. maj. 28, min. 22; apert. alt. 23, lat.
    inclus. perist. 18, excl. 12 Mill.
  • d) Long. 42, diam. maj. 23½, min. 19½; apert. alt. 22, lat.
    inclus. perist. 17, exclus. 9½ Mill.
  • e) Long. 39, diam. maj. 25, min. 20½; apert. alt. 21½, lat.
    inclus. perist. 17, excl. 10 Mill.

β) testa magis elongata, fascia nulla. Chemn. ed. nov. 41., 1. 2.
(var. β Pfr.).


  • a) Long. 53, diam. maj. 28, min. 22½; apert. alt. 25, lat.
    inclus. perist. 19½, excl. 12 Mill.
  • b) Long. 46, diam. maj. 27, min. 21; apert. alt. 23, lat.
    inclus. perist. 18½, excl. 11½ Mill. (coll. Albers).

var. α: Inseln um Singapore, namentlich Riouw (Rhio) und
ferner Insel Biliton zwischen Borneo und Banka, auf Büschen und
niedrigen Bäumen, Adams.


var. β: Singapore, von Dr. Friedel während der ostasiatischen
Expedition gesammelt (b), rechts und links; Insel des Prinzen (von
Wales) d. h. Pulo Pinang bei Malakka, Martyn; NWBorneo bei
Sarawak, Metcalfe. Vgl. unten S. 352.


Andere Vaterlandsangaben, wie Molukken nach Scheepmaker
[341]Bulimus melanomma.
und Hoedt, Celebes nach einem Exemplar des Berliner Museums,
sind weniger bestimmt und zuverlässig.


Plumper und dickschaliger als die vorhergehenden, die Strie-
men oft etwas zackig, zuweilen zu einem fast eintönigen Kastanien-
braun verschmolzen. Ein gelbes Spiralband kommt zuweilen vor,
doch selten scharf ausgeprägt, unter vier mir vorliegenden Exem-
plaren nur auf der drittletzten Windung des einen, auf der letzten
keine Spur mehr davon. Scheint etwas häufiger links als rechts
vorzukommen. Einzelne Exemplare zeigen eine mehr gelbe als weisse
Grundfarbe und rechtfertigen damit Martyn’s Benennung aureus.


Bei einzelnen Exemplaren fehlt die dunkle Binde der obersten
Windungen, welche den Namen melanomma veranlasst hat.


Ausserdem zwei abweichende Exemplare, ein rechtes, schlan-
ker, doch mit kleinem Mund, ohne Band, also Pfeiffer’s γ ent-
sprechend, aber in der Mitte zwischen beiden Varietäten stehend,
(individuell?) ausgezeichnet durch stärker gedrehte Columelle; Höhe
47½, grosser Durchmesser 24, Mündungshöhe 22, Mündungsbreite
28 mit, 10½ ohne Mundsaum, die untere Hälfte der letzten Windung
etwas dunkelbraun, ähnlich wie bei B. inversus, von dem es sich aber
schon durch grösseren Glanz, grössere Convexität der Windungen
und grössere Dicke der Lippe unterscheidet, in all diesem ganz den
anderen Individuen dieser Art gleichend. Das zweite, ein linkes,
mit Spur von Band und beträchtlich gelberer Grundfarbe, mässig
schlank, scheint doch nur eine individuelle Abweichung von α.


Die Variabilität dieser Art ist sehr gross, man kann mehr
bauchige und mehr schlanke, solche mit und solche ohne Band
unterscheiden, aber diese Unterschiede geben so wenig wie die in
der Richtung der Windungen Varietätencharaktere ab, da sie sich
zu bunt kreuzen. So liegen mir gegenwärtig 21 Exemplare vor,
welche sich folgendermaassen vertheilen:


Bei einem erreicht die Mündung reichlich die halbe Schalenlänge.


[342]Bulimus sultanus.

Bulimus sultanus Lam. Taf. 22., Fig. 1. 3. 4.


Helix flammea sinistrorsa Chemnitz conch. cab. IX. pars 1 fig. 927 = ed. nov.
Bul. 6., 3.


Helix inversa var. α Fer. prodr. n. 414.


Bulimus sultanus Lam. an. s. v. ed. 2 VIII. p. 225 exclus. var.; Delessert recueil
27., 7.; Chenu illustr. conch. 8., 10. (rosenfarbig colorirt).


Bulimus perversus var. ζ et η Pfr. mon. II. p. 38.


Bulimus inversus var. b) flammeus Mouss. moll. jav. p. 106 — var. β Pfr. mon. III.
p. 318.


Bulimus Makassariensis Hombron et Jacquinot voy. pole sud moll. 8., 5. 6.


Amphidromus Makassariensis (und perversus?) Wallace Proc. z. s. 1864 p. 412.


Testa conico-ovata, tenuis, confertim leviter striatula, ni-
tida, lutea vel luteo-rosea
, plerumque strigis castaneis minus
confertis plus minusve fulminatis et saepe fascia aureoflava
unica latiuscula decussatis picta; anfr. 6½, superiores sulfurei, ad
suturam albidi vel fusci; sutura simplex; peristoma tenue, breviter
expansum, album, margine columellari vix torto, subperpendiculari.


  • a) Long. 52, diam. maj. 31, min. 27; apert. alt. 25, lat. 22½ Mill.
  • b) » 50, » » 30, » 24; » » 25½, » 20 »
  • c) » 49½, » » 28, » 24; » » 26, » 21 »
  • d) » 41½, » » 26½, » 22; » » 24, » 19 »

Celebes, südliches, bei Makassar, Hombron und Jacquinot, sowie
Zollinger (d) und Wallace; ebenda in der nächsten Umgebung der
Stadt an dem Laub hoher Bäume von Stabsarzt Johswich und mir
Juli 1861 gesammelt.


Java, mittleres, bei Rogodjampi in Banjumas (b) und öst-
liches, in Banjuwangi, Zollinger in Mousson’s Sammlung, 4 linke
und 2 rechte.


Bali, bei Djembrana, Zollinger, breit und konisch gestaltet (a).


Es liegen mir drei erwachsene und ein junges Exemplar von
Makassar vor, alle dem Gesammthabitus und der Form nach zu-
sammengehörig, aber in der Zeichnung verschieden, 3 links- und
1 rechtsgewunden, in Mousson’s Sammlung 1 rechtes und 1 linkes,
im Leydener Museum 6 rechte und 6 linke. Am meisten charak-
teristisch, d. h. mit den Beschreibungen von Lamarck und Jacquinot
übereinstimmend, ist das rechtsgewundene, mit breiten nicht sehr
dicht gedrängten braunen Striemen, die auf dem unteren Theil der
letzten Windung fast gerade, auf dem oberen stark zickzackförmig
sind; ein einzelnes goldgelbes Band unterbricht sie nicht sowohl,
als dass es sie kreuzt, indem sie sich durch dasselbe nur blässer
fortsetzen und ebenda ihre Zickzackbiegungen beginnen. Auf der
[343]Bulimus sultanus und mitra.
vorletzten Windung sind schwache Reste solcher Zickzackstriemen
zu sehen, auf den früheren gar nicht mehr, ausser dass dicht an
der Naht braune Flecken, gleichsam die Anfänge der Striemen,
erscheinen. Bei dem zweiten Exemplar, ähnlich Mousson’s Taf. 4.,
Fig. 1., sind die Striemen fast durchgängig gerade, nur nach oben
etwas bogig; sie sind auf der zweiten Windung noch deutlich,
fehlen aber auch auf den früheren und die Naht ist auf diesen wie
auf der zweiten von einer braunen Binde begleitet, welche auf der
zweiten sich in die Anfänge der Striemen aufzulösen beginnt. Das
dritte Exemplar ist schwefelgelb, ohne alle Striemen, mit einem
schwarzen Varix auf der letzten Windung, wie die beiden vorher-
gehenden. Man möchte es für perversus halten, wenn nicht die
Form und Sculptur so recht mit dem zweiten übereinstimmte. Das
junge Exemplar ist kantig und zeigt 4 braune Spiralbänder, das
oberste ist die schon erwähnte Nahtbinde, das zweite läuft nahe
über der Kante und ist auch bei dem erwachsenen zweiten Exem-
plar, doch blässer, sichtbar; die zwei letzten unter der Kante,
daher bei erwachsenen nicht sichtbar (Fig. 4.).


Die Makassarischen Exemplare unterscheiden sich von allen
meinen Exemplaren des B. interruptus aus dem nahen Maros, sowie
von ähnlich gefärbten des B. melanomma immer noch merklich
durch die mehr bauchige Gestalt, welche namentlich auf der Con-
vexität der vorletzten Windung und der grösseren Stumpfheit der
Spitze beruht; auch ist der Mundsaum nie so dick, die Grundfarbe
nie so gesättigt gelb, meist auffällig blass. Charakteristisch ist
ferner das breite lebhaft gelbe Band der Peripherie, wovon aber
bei dem schon erwähnten einfarbigen Exemplar von Makassar nicht
einmal eine Spur vorhanden ist.


Die Zollinger’schen Exemplare aus Java in Mousson’s Samm-
lung sind mehr verlängert und kommen dadurch dem interruptus
wieder näher. Ganz in Verlegenheit setzen mich aber 4 Exemplare
der Mousson’schen Sammlung, von Zollinger bei Buleling und
Djembrana auf Bali gesammelt, und welche ich vorläufig Bulimus
mitra
nenne, da ich sie weder zu sultanus noch zu interruptus
stellen kann; sie sind kurz, von konischer Gestalt, lebhaft goldgelb,
mit breiten, röthlich kastanienbraunen Striemen, die sich selten bis
auf das obere Feld des letzten Umgangs erstrecken, und besitzen
ein noch intensiver goldgelbes Band, das aber nicht scharf begränzt
ist. Long. 47, diam. maj. 28, min. 24; apert. long. 23½, lat. 19½ Mill.
[344]Bulimus interruptus
Drei links, eins rechts. Sie machen Anspruch, beide Arten un-
trennbar mit einander zu verknüpfen, in welchem Fall dann wohl
auch B. emaciatus noch damit vereinigt werden müsste.


Bulimus interruptus Müll. sp. Taf. 20., Fig. 1. 2. 3. 5. 6. 8. 9.


Buccinum citrinum etc. Lister hist. conch. 34., 33.; 35., 34.; (jung) 36., 35.


Buccinum, Luzone shell Petiver gazophylac. 76., 5. (gut).


Helix interrupta Müll. hist. verm. p. 94; Chemn. conch. cab. IX. pars 2 fig. 1213.
1214. (verbleicht) = ed. nov. 10., 4. 5.


Bulimus sultanus var. b) Lam. an. s. vert. ed. Desh. VIII. p. 226; Delessert
recueil 27., 6. bene.


Bulimus citrinus var. Swainson zool. illustr. III. Taf. 167., fig. infima.


Bulimus Javanicus Sowerby conchol. illustr. fig. 35. (jung) 35*.


Bulimus perversus var. η et κ Pfr. mon. II. p. 38; var. η—ι mon. III. p. 309;
Chemn. ed. nov. 22., 4.; (var. Desh. ap. Fer. hist. nat. 161., 5. 6.?).


Bulimus interruptus (non Lam.) Mouss. moll. jav. p. 30 und 109; Taf. 4., Fig. 1. 2.;
Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 179; Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 131.


Bulimus dexter Desh. ap. Fer. hist. nat. 161., 7. 8.


Bulimus Dohrni Pfr. Proc. z. s. 1863 p. 525; Novitat. III. 75., 12. 13.


Eine grössere Anzahl von Exemplaren, an demselben Stand-
orte gesammelt, gibt mir einen Blick in die ungewöhnlich weite
Veränderlichkeit dieser Art, so dass eine umfassende Diagnose
derselben höchst schwierig ist, entweder zu wenig gebend oder zu
viel entweder—oder enthaltend.


Testa conico-ovata vel conico-elongata, apice acutiuscula,
solida, levissime striatula, nitida, laete lutea, strigis flammatis
castaneis confertis, juxta aream basalem pallidam plus minusve
confluentibus picta; varicibus solitariis; apice flava; sutura ipsa
saepe albida; anfr. 7, subplani; apertura dimidia longitudine brevior,
\frac{3}{7} ejus nunquam superans; peristoma crassum, breviter expan-
sum
, album, callo parietali distincto albo, margine columellari
paululum torto; perforatione plane obtecta.


A) Strigosus: strigis fuscis, sat angustis, confertis a sutura
ad basin continuis picta. Mouss. Jav. 4., 1. Fer. 161., 7. 8. Bul.
Javanicus Sow. l. c. Bulimus sultanus b) Lam. Unsere Fig. 3. und 8.


B) Infrapictus: anfractu ultimo serie macularum peripherica
et fascia basali lata castanea picto. Chemnitz fig. citat. Fer. 161., 5. 6.
Unsere Figur 1. und 9.


C) Infraviridis: citrinus, anfractu ultimo basi pallide viridi.
Bul. Dohrni Pfr. Unsere Figur 2. 5. und 8.


Die Dimensionen sind äusserst variabel:


1) testa conico-ovata (Mouss. fig. 1.; Fer. 5. 6.).


  • C) a) Long. 49, diam. maj. 29, min. 24; apert. alt. 24, lat. 21 Mill.

[345]mit seinen Variationen.
  • C) b) Long. 43, diam. maj. 25, min. 21; apert. alt. 20½, lat. 18 Mill.
  • B) c) » 46, » » 29½, » 23; » » 24, » 19 »
  • B) d) » 44, » » 25½, » 22; » » 21½, » 18½ »
  • A) e) » 43, » » 24½, » 20½; » » 20½, » 16 »

2) testa subelongata (Mouss. fig. 2.; Chemn. fig. 1.; Fer. 7. 8.).


  • C) f) Long. 51, diam. maj. 28½, min. 22½; apert. alt. 23, lat. 17 Mill.
  • B) g) » 43, » » 22, » 20; » » 20½, » 16 »
  • B) h) » 37, » » 20½, » 18½; » » 18, » 14½ »
  • A) i) » 47, » » 26, » 21; » » 23, » 18 »
  • A) k) » 54, » » 30, » 24; » » 27½, » 23 »

3) testa elongata. Unsere Figur 3. und 5.


  • C) l) Long. 51½, diam. maj. 26, min. 21½; apert. alt. 21½, lat. 18 Mill.
  • B) m) » 42½, » » 21½, » 19; » » 20, » 16 »
  • A) n) » 48, » » 23½, » 19; » » 20, » 17 »
  • A) o) » 57, » » 31½, » 26; » » 18, » 21½ »

Java, Leschenault?, Sowerby? und Zollinger (infrapictus
und strigosus, conico-ovatus und subelongatus) speciell von Pardana
(Residentschaft Bantam, westl. Java), Rogodjampi (Res. Banjumas)
(n) und der Insel Nusa-Baron (östl. Java), von mir im östlichen
Java bei Surabaya gefunden.


Insel Bali, bei Djembrana und Buleling, Zollinger coll.
Mouss., kurz und konisch, Zeichnung zwischen infrapictus und
strigosus.


Borneo, Schwaner im Leydener Museum (i).


Südl. Celebes, Zollinger, coll. Mouss., ebenda bei Maros,
var. A) B) und C) in grosser Mannichfaltigkeit von mir gesammelt,
hieher alle abgebildeten Exemplare, sowie diejenigen, welche oben
mit b) f) g) m) n) o) bezeichnet sind, also von allen Farben- und
Formvarietäten, wenn auch nicht von allen Combinationen beider.


Unter den Exemplaren von Maros herrschen der Zahl nach
zweierlei vor, mässig grosse infraviridis conico-ovatus mit mässig
dickem Mundsaum, Fig. 8. und kleine infrapictus subelongatus mit
stark verdicktem Mundsaum, Fig. 1. Die vermittelnden Formen,
sowie die ganz schlanken und die ganz gestriemten sind nur in
einzelnen Individuen vertreten, doch hinreichend, um die Zusammen-
gehörigkeit zu erweisen. Dieses wird noch bestätigt durch Ver-
gleichung der javanischen Exemplare, von denen viele zwischen jene
zwei hineinfallen und daher eine Trennung nach dem Vaterlande so
wenig als nach Farbe und Form erlauben.


[346]Variationen

Die Exemplare des Leydener Museums aus Borneo gehören
alle zur Form subelongatus und zur Zeichnung strigosus, manche
haben eine röthliche Spitze, bei allen ist die Mündung verhältniss-
mässig gross, der Mundsaum dünn.


Was rechts und links betrifft, kamen mir zur Beobachtung:


Also überall etwas mehr rechte als linke.


Das oben mit o bezeichnete ungewöhnlich schlanke Exemplar
(Fig. 3.) hat einen eckigen offenbar verbildeten Mundsaum, ungefähr
wie Dohrn’s glaucolarynx aus Siam.


»Die flammige Zeichnung bei dieser Art beginnt in der Regel
erst auf der dritten Windung und verräth durch ihre Biegung und
Zertheilung eine Neigung zur Absonderung in drei Felder, von denen
das unterste die breitesten zahlreichsten, das oberste die schwäch-
sten und spärlichsten Flammen aufweist. Die Felder sind durch
keine Unterbrechung geschieden.« Mouss. l. c. Diese Worte passen
auch auf die Exemplare von Celebes; bei var. strigosus sind die
Striemen oder Flammen durch alle drei Felder vorhanden, im oberen
zuweilen spärlicher, bei var. infrapictus fehlen sie im oberen ganz,
sind im mittleren verkürzt und durch einen leeren Zwischenraum
(daher der Name interruptus) vom unteren getrennt, bei var. infra-
viridis ist das untere Feld trübgrün gefärbt, und gar keine geson-
derten Striemen mehr vorhanden.


Für ein jüngeres Exemplar dieser Art und nicht der folgenden
muss ich ein Exemplar der Albers’schen Sammlung No. 312 halten,
angeblich aus Java von Gruner erhalten, und damit auch die sehr
[347]des Bulimus interruptus.
gut damit übereinstimmende Abbildung bei Mousson, moll. jav. 20., 4.,
beide unter dem Namen interruptus. Dass die Art wirklich auf Java
zu Hause ist, scheint daher nicht zweifelhaft. Mehr zweifelhafte
Fundorte für diese Art sind ferner: Singapore, Leydener Museum,
infraviridis, und Pulo Condore nahe der Küste von Cambodja,
Cuming’s Sammlung, infrapictus.


Von der ebengenannten Insel soll auch Bulimus Dohrni Pfr.
Proc. zool. soc. 1863 p. 525 stammen, in welchem ich nichts anderes
als die Combination infraviridis-elongatus des interruptus, wie ich
solche auch selbst auf Celebes gesammelt, Taf. 20., Fig. 5., sehen
kann. Aber dass dieselbe zugleich in Cambodja und Celebes leben
soll, erscheint sehr sonderbar.


Die mehr gesättigt gummiguttgelbe Färbung und das mehr
geradlinige Profil der Schale, worin sich die einzelnen Windungen
nicht markiren, bleiben für diese Art im Vergleich zu perversus
charakteristisch. In der Regel ist auch die Mündung verhältniss-
mässig kleiner und der Mundsaum dicker. Doch sind die beiden
letzten Kennzeichen bei mehreren Individuen nicht vorhanden, deren
eben erwähnt wurde und zu denen Mousson’s 20., 4. gehört; ich
bin nicht abgeneigt, sie wegen ihrer vorhandenen Lippe frühreife
Formen zu nennen, sei es, dass sie bei längerem Leben den Mund-
saum noch einmal resorbirt (unwahrscheinlich) und die Schale weiter
gebaut hätten, oder dass sie in einem Alter und bei einer dadurch
bedingten Form, in welchem andere Exemplare noch weiter wachsen,
eine Lippe gebildet und ihr Wachsthum abgeschlossen haben.


Bulimus emaciatus m. Taf. 20., Fig. 7.


Testa perforata, conica, oblonga, striatula, parum nitida,
pallide sulfurea
, strigis fuscis supra rarioribus, pallidioribus, basi
anfractus ultimi confertis, obscuris picta, varicibus solitariis; anfr. 6½,
parum convexi, sutura mediocris, paulum appressa, anguste lactea,
paululum lacera; apertura fere dimidiam longitudinem aequans, semi-
elliptica, vix obliqua, peristoma subincrassatum, reflexum, album,
margine columellari subperpendiculari, callo parietali albo.


  • a) Long. 48, diam. maj. 25, min. 21½; apert. long. 23, lat. 18 Mill.
  • b) » 50, » » 24, » 21; » » 22, » 16 »
  • c) » 44, » » 24, » 21½; » » 21, » 17½ »

Oestliches Java, Grissé bei Surabaya von mir gefunden, rechts (a).
Bali, bei Buleling, Zollinger in Mousson’s Sammlung, vier linke und
zwei rechte (b, c).


[348]Bulimus leucoxanthus.

Feine Spirallinien sind besonders an den oberen Windungen
deutlich ausgeprägt. Durch seine Schlankheit und Zuspitzung nach
oben, sowie durch die blasse fast grünliche Grundfarbe ausgezeichnet.
Die Striemen stehen ziemlich entfernt von einander, mehr als bei
interruptus die Regel ist, und werden im oberen Feld oft zackig,
während sie im unteren öfters zusammenlaufen. Uebrigens wechselt
der Grad der Schlankheit selbst etwas, wie die obigen Maasse
zeigen, und gehört diese Art jedenfalls in die nächste Verwandtschaft
von interruptus.


Bulimus leucoxanthus Martens. Taf. 20., Fig. 11. 12.


Monatsberichte der Berliner Akademie 1864 S. 526.


Bulimus citrinus Swainson zool. illustr. I. Taf. 16.


Bulimus citrinus Reeve conch. ic. fig. 187b.


Bulimus perversus Mousson jav. moll. Taf. 20., Fig. 5.


? Chersina fulva Humphrey Museum Calonnianum 1797 No. 1163.


Testa ovato-elongata, striatula, nitida, pallide citrina, vitta
suturali lata alba
, varicibus fusco-nigris, saepius compluribus
inter se approximatis; anfr. 7, parum convexi, sutura profunda,
appressa; apertura rotundata, ⅖—½ longitudinis occupans, peristoma
album, modice crassum, breviter expansum, callo parietali albo,
margine columellari subperpendiculari.


A) apice albo. Fig. 11.


B) apice summo nigro (var. oculata m.). Fig. 12.


B) a) Long. 51, diam. maj. 27, min. 23; apert. alt. 26, lat.
inclus. 19, excluso perist. 12 Mill.


A) b) Long. 49½, diam. maj. 28½, min. 23; apert. alt. 22, lat.
inclus. 19, excluso perist. 13½ Mill.


A) c) Long. 45, diam. maj. 24, min. 20½; apert. alt. 22, lat.
inclus. ?, excluso perist. ? Mill.


A) d) Long. 41, diam. maj. 24, min. 21; apert. alt. 20½, lat.
inclus. 17, excluso perist. 20 Mill.


B) e) Long. 37, diam. maj. 22, min. 18; apert. alt. 20, lat.
inclus. 14, excluso perist. 10½ Mill.


Verhältniss der Mündungslänge zur scheinbaren Länge des
vorletzten Umgangs in derselben schiefen Richtung vom oberen
Ende des Mundsaums zur nächstoberen Naht gemessen bei den
grösseren Exemplaren wie 1 : 0,55 bis 0,56, bei den kleineren wie
1 : 0,47 bis 0,48. Das Verhältniss der Länge zum Durchmesser ist
auch bei dieser Art sehr wechselnd. Es liegen mir 8 rechte und
16 linke Exemplare vor. Vaterland noch näher zu ermitteln. Das
[349]Bulimus perversus aureus.
von Mousson abgebildete Exemplar A) angeblich aus Java. Reeve
nennt die Molukken, was nicht viel mehr als Niederländisch-Indien
sagen will. Humphrey nennt Prince’s island, womit er vielleicht
die Insel des Prinzen von Wales, d. h. Pulo Pinang an der West-
küste von Malakka, meint. Eine nahe Verwandtschaft dieser Art
mit dem hinterindischen B. atricallosus ist nicht zu verkennen. In
Cuming’s Sammlung ist ein Exemplar des letzteren, dessen dunkle
Mündungswand von einer dünnen weissen Schicht überlagert wird,
wodurch es dem leucoxanthus höchst ähnlich wird.


Ganz ähnlich dem leucoxanthus, aber durch die dunkle Farbe
der Naht ausgezeichnet, ist Pfeiffer’s B. perversus γ, mon. III. p. 308,
Chemn. ed. nov. 39., 26. 27., links, unbekannten Fundorts.


Bulimus perversus L. sp.


Gualtieri ind. 5., P.; Argenville conchyliologie pl. 9., fig. G.; Petiver gazo-
phylacium 44., 7.


Helix perversa Linne syst. naturae ed. X. p. 772; ed. XII. p. 1246.


Helix dextra und H. sinistra α und β Müller hist. verm. p. 89—91.


Bulimus citrinus Bruguière, Lamarck, an. s. vert. ed. 2 VIII. No. 8.


Unter diesem Collectivnamen gehen immer noch verschiedene
Formen, deren Vaterland nicht näher bekannt ist. Die folgenden
stimmen darin unter einander überein, dass ihre Gestalt ziemlich
kurz und rasch an Dicke zunehmend, die Oberfläche glatt, die
Färbung gelb ohne Flammen, nur mit einzelnen Varices, der Mund-
saum weiss und ziemlich dick ist.


α) Bulimus perversus aureus. Taf. 20., Fig. 13.


Helix dextra var. α O. Fr. Müller hist. verm. p. 90.


Helix dextra Chemnitz conch. cab. IX. fig. 1210. 1211. = ed. nov. 10., 1. 2.


Helix aurea Fer. hist. nat. 148., 1—3.


Orthostylus aureus Beck index p. 50.


Bulimus aureus Swainson zoological illustrations I. pl. 47.


Testa ovato-oblonga, solida, leviter striatula, modice nitida,
aurantia, vitta suturali nulla aut paulum pallidiore, varicibus nullis
vel (rarius) solitariis nigris, apice alba; anfr. 7, subplani, sutura non
profunda; apertura ovato-oblonga, \frac{3}{7} longitudinis aequans; peristoma
album, sat crassum, reflexum, callo parietali albo, margine colu-
mellari sat torto.


Long. 53, diam. maj. 27½, min. 24; apert. alt. 26, lat. inclus.
perist. 20½, exclus. 13 Mill.


Long. 43, diam. maj. 26½, min. 21; apert. alt. 22, lat. inclus.
perist. 17½, exclus. 11½ Mill.


[350]Formen des Bulimus perversus.

Vaterland noch nicht sicher bekannt, vielleicht Java, da ein
Exemplar des Leydener Museums, von Reinwardt von Java ein-
gesandt, hieher zu gehören scheint.


Es liegen mir gegenwärtig vor 3 rechte und 2 linke Exemplare,
ausserdem 2 linke und 1 rechtes von einer Zwischenform, welche
die kleineren Dimensionen und die nur lebhaft citronengelbe Farbe
des obesus mit der schmalen weissen Nahtbinde, dem Mangel der
Varices, dem geringeren Glanz und der kürzeren Mündung des B.
aureus verbinden. Chemn. fig. 928. 929. = ed. nov. 6., 4. 6.


Hieran reiht sich unmittelbar, nur durch schlankere Gestalt
und blassere Farbe getrennt, B. chloris Reeve von Mindanao.


β) Bulimus perversus obesus.


? L’unique Gualt. 5. P. Argenville conchyl. 9. G.; Favanne 65., A. 8.


Helix perversa Born p. 381 var.; Chemn. IX. fig. 934. 935. = ed. nov. 9., 1. 2.


? Petiver gaz. 44., 7.; Cochlea oblonga exotica laevis.


Helix aurea (var.) Fer. 148., 4. 5. (7—9?)


Bulimus perversus β Pfr. mon. III. p. 308.


Testa ovato-conica, solida, leviter striatula, nitida, laete
citrina, vitta suturali nulla, varicibus latis solitariis aut nonnullis
approximatis fusconigris, apice alba; anfr. 6½, subplani, sutura haud
profunda; apertura ovato-oblonga, \frac{5}{11} (fere ½) longitudinis occupans;
peristoma valde crassum, album, breviter reflexum, callo parietali
albo, margine columellari subrecto.


Long. 45, diam. maj. 26, min. 23; apert. alt. 24, lat. inclus.
perist. 18, exclus. 12 Mill.


Vaterland noch nicht näher bekannt (vielleicht Java und
Celebes nach Mousson p. 29).


Vier linksgewundene Exemplare und ein rechtsgewundenes
in der Berliner Sammlung.


Die Figuren 7—9. bei Ferussac zeigen grössere Dimensionen,
stimmen aber sonst gut.


γ) Bulimus perversus tener.


Zarte dünne Schale, letzte Windung verhältnissmässig gross;
blass schwefelgelb.


Long. 46, diam. maj. 28, min. 22; apert. alt. 25½, lat. inclus.
perist. 18, exclus. 11½ Mill.


In der Albers’schen Sammlung als Bul. n. sp.? ein rechts-
gewundenes, in der Thiermann’schen zwei linksgewundene Exem-
plare unbekannter Herkunft.


[351]Philippinische Formen.

Bulimus (perversus var.) sulfuratus H. J.


Bulimus sulfuratus Hombron et Jacquinot voy. pole sud moll. 8., 10—12.


Testa conico-ovata, solida, striatula, sat nitida, laete sulfurea,
vitta suturali angusta, alba, distincta, varicibus nullis, apice alba;
anfr. 6½, subconvexiusculi, sutura haud profunda; apertura ovato-
oblonga, \frac{5}{11} longitudinis occupans; peristoma album, sat crassum,
reflexum, margine columellari subrecto.


Long. 41½, diam. maj. 23, min. 20½; apert. alt. 21, lat. inclus.
perist. 16½, exclus. 10 Mill.


Zamboanga auf der philippinischen Insel Mindanao, Hombron
et Jacquinot.


Drei Exemplare der Thiermann’schen Sammlung, unbekannten
Fundorts, stimmen recht gut mit der citirten Abbildung überein.
Hiernach ist B. sulfuratus eine Form, welche zwischen obesus, aureus
und chloris in der Mitte steht, und so alle drei verbindet: Farbe
und Grösse ist ihr mit obesus gemein, Mangel der Varicen und
weisse Nahtbinde mit chloris und mit den meisten Exemplaren von
aureus; von chloris unterscheidet sie ausser der Farbe die weit
bauchigere Gestalt.


Bulimus chloris Reeve.


Reeve conch. icon. fig. 223.; Mouss. moll. jav. p. 108; Pfr. mon. III. p. 320;
Chemn. ed. nov. 49., 7. 8.; Adams zool. voy. Samarang moll. 14., 10. = gen.
moll. 74., 4.


Noch schlanker als sulfuratus, einfarbig gelb, immer? links-
gewunden.


Lebt ebenfalls auf Mindanao und nach Metcalfe Proc. zool.
soc. 1851 p. 71 scheint er auch von NWBorneo (Sarawak) eingesandt
worden zu sein. Mir ist er im westlichen Borneo nie vorgekommen.


In europäischen Sammlungen finden sich zuweilen weisse,
noch glänzende Exemplare von der Grösse und Gestalt der var.
minor; ich weiss nicht, ob sie ausgebleicht sind oder auch lebend
rein weiss sind; im letzteren Fall dürften sie eine eigene Varietät
bilden und die gelbe Farbe an sich müsste dann aus der Diagnose
des B. perversus gestrichen werden. (Ein rechtes und ein linkes
Exemplar mir vorliegend.) Hieher wohl Orthostylus perversus var.
candidus Beck ind. p. 50.


Ueber die hieher gehörigen Formen aus Borneo kann ich
nur so wenig und Unsicheres berichten, dass ich alles, was wir
wissen, hier zusammenstelle. Metcalfe (Proc. zool. soc. 1851 p. 71)
[352]Arten von Borneo; Bulimus palaceus.
erhielt aus Sarawak zwei Arten, die er als B. citrinus und chloris
bestimmt, zu ersterem die Figur Reeve’s citirend, welche B. mela-
nomma darstellt. Hombron und Jacquinot bilden solche mit der
allgemeinen Vaterlandsangabe Borneo ab:


1) B. inversus Taf. 8., Fig. 7.8. vermuthlich mein interruptus stri-
gosus, welcher auch von Schwaner aus Borneo eingesandt (oben S. 345).


2) B. perversus Taf. 8., Fig. 9. könnte eine einfarbige Varietät
desselben sein.


Ich selbst habe nur eine unausgewachsene, sehr verwitterte
Schale im westlichen Borneo, bei Sangouw am Ufer des Kapuas-
stromes
gefunden, welche zu B. melanomma zu gehören scheint.


Bulimus palaceus Busch.


Pfr. mon. II. p. 39; Mouss. moll. jav. p. 28 Taf. 3., Fig. 1.; Pfr. mon. III. p. 320
exclusis varr.; Chemn. ed. nov. 40., 5. 7. 8.


Bulimus perversus var. ι Pfr. mon. II. p. 39.


Bulimus mundus Pfr. mon. III. p. 651; IV. p. 374; Chemn. ed. nov. 70., 21. 22.


Testa ovato-oblonga, rimata, regulariter striata, nitida,
albida, isabellina vel flava, apice albo, varice solitario fusco; anfr. 5½,
paulum convexiusculi, sutura minutim crenulata, ultimus rotundatus,
non inflatus; apertura parum obliqua, oblongo-semielliptica, peri-
stoma incrassatum, reflexum, album, margine columellari perpen-
diculari, leviter torto.


A) albidus vel pallide isabellinus, minor. Chemn. ed. nov. 40., 7.;
70., 21. 22.


B) sulfureus, major. Mouss. fig. citat.


C) subaurantius, fascia peripherica rufa. (Cuming’s Sammlung)
Chemn. ed. nov. 40., 7. 8.


  • B) a) Long. 54, diam. maj. 32, min. 24½; apert. alt. 28, lat. 22½ Mill.
  • A) b) » 49, » » 28, » 23½; » » 25, » 20 »
  • C) c) » 46, » » 26, » 23; » » 25, » 20 »
  • A) d) » 42½, » » 24, » 19; » » 20½, » 15½ »
  • A) e) » 34, » » 20, » 17; » » 18, » 13½ »

Java, bei Tjikoya im westlichen Theil der Insel, Zollinger,
B) a); Palabuan an der Südwestküste von mir gesammelt, weiss; ohne
nähere Angabe, Original von palaceus A) d); Zollinger in Mousson’s
Sammlung, A) b) (?).


Singapore Cuming’s Sammlung, A) e), (B. mundus Pfr.). Mir
daselbst nicht vorgekommen. Durch die Güte von Dr. Pfeiffer
konnte ich das Originalexemplar von palaceus vergleichen; es nähert
[353]Bulimus Lindstedti und appressus.
sich allerdings dem B. Winteri, ohne mit ihm zusammenzufallen.
Die Streifen sind eben so breit, aber flacher, gleichsam bandförmig,
die ganze Schale ist glänzend, schlanker und kleiner, der Mund-
saum weniger breit, der einzige braune Varix übrigens in der Mitte
der Mündungswand genau an derselben Stelle, wie bei ächten
B. Winteri von Bandjar und in Mousson’s Figur 3. 2, gegen
Mousson’s Annahme, dass hierin ein Unterschied zwischen beiden
Arten liege (Zeitschr. f. Mal. 1849, S. 178, 179).


Das Exemplar von Palabuan zeigt auf den obersten Win-
dungen dasselbe ziemlich breite Spiralband, wie var. c. und wie es
auch bei Winteri vorkommt, auf den folgenden nicht mehr. Ein
Exemplar aus Cuming’s Sammlung soll aus Neu-Caledonien stammen,
was kaum möglich scheint (long. 51, diam. maj. 28; apert. alt. 26).
Sehr nahe steht ihm B. eques Pfr. von Cochinchina mit gelbem
Verbindungswulst zwischen den beiden Mundrändern.


Bulimus Lindstedti Pfr.


Pfr. Proc. z. s. 1856 p. 388; mon. IV. p. 374.


Ebenfalls weiss und schlank (long. 47, diam. 22; apert.
long. 19½ Mill.), undurchbohrt, dünnlippig, 7½ Windungen, Naht
nicht angedrückt.


Malakka, Lindstedt in Cuming’s Sammlung, links.


Bulimus appressus Mousson in collect.


Testa conico-elongata, rimata, subtiliter striata, nitida,
pallide isabellina, ad suturam alba, apice sulfureo, varicibus nullis;
anfr. 7, vix convexiusculi, sutura appressa, striata, ultimus rotun-
datus, non ventricosus; apertura sat obliqua, oblongo-semielliptica,
circa \frac{3}{7} longitudinis occupans; peristoma incrassatum, reflexum,
album, margine columellari perpendiculari, leviter torto.


Long. 54, diam. maj. 28½, min. 21; apert. alt. 25½, lat. 18½ Mill.


Java, Zollinger.


Sehr nahe mit palaceus verwandt, aber durch die verlängerte,
an den philippinischen Bul. Dryas (Cochlostyla) erinnernde Form
auffällig verschieden, ferner durch die angedrückte Naht.


Bulimus Winteri Pfr. Taf. 20., Fig. 4. 10., jung Taf. 21., Fig. 12.


Cochlea etc. Seba thes. III. tab. 40., fig. 37.


Bulimus microstomus Hasselt (Algem. Konst-en Letterbode 1823 ohne Beschrei-
bung), tab. inedit. 13., fig. 2.


Bulimus Winteri Pfr. Zeitschr. f. Mal. 1849 S. 319; Chemn. ed. nov. 40., 3. 4.;
mon. III. p. 319.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 23
[354]Bulimus Winteri.

Bulimus purus Mousson moll. jav. p. 29 und 108, Taf. 3., Fig. 2.; Zeitschr. f.
Mal. 1849 S. 178.


Bulimus Junghuhni Mus. lugd. bat.


Bulimus Teysmanni Mousson in collect.


Testa ovata, ventricosa, apice acutiusculo, solida, striis
inaequalibus rugaeformibus sculpta, non nitida
, alba, pal-
lide flava aut pallide rufescens, plerumque unicolor, rarius fasciata
aut strigosa, varice solitario, rarius nullo, apice pallido; anfr. 6—7,
convexiusculi; peristoma modice incrassatum, latius reflexum, saepius
irregulariter flexuosum, album, callo parietali distincto item albo,
margine columellari crasso, perpendiculari, elongato, perforationem
non obtegente.


  • a) Long. 63, diam. maj. 35½, min. 30½; apert alt. 33, lat. 25 Mill.
  • b) » 58, » » 32, » 28; » » 30, » 24 »
  • c) » 54, » » 29½, » 23½; » » 27, » 21½ »
  • d) » 53, » » 30, » 25; » » 28, » 20 »
  • e) » 51, » » 34, » 27½; » » 31, » 22½ »
  • f) » 50, » » 31, » 25; » » 27, » 21 »
  • g) » 50, » » 28, » 23½; » » 26, » 18 »
  • h) » 45, » » 33½, » 27; » » 28, » 22½ »
  • i) » 45, » » 26, » 21; » » 25½, » 20 »

Java, westlicher Theil, bei Tjikoya (c) und Pardana (i), im
Bantam’schen, unter Kaffeebäumen, Zollinger, weiss oder hellgelb;
bei Tjisurupan, Preangerregentschaften, ebenfalls in einer Kaffee-
pflanzung von mir gesammelt, weiss. Mittleres Java, Hakke in der
Assistentresidentschaft Probolingo, Zollinger (c) und Bandjar in
Banjumas, F. Jagor, weiss, hellgelb und blassroth (b) d) f).


F. Jagor hat zwanzig Exemplare dieser Art von demselben
Fundort eingeschickt, davon sind


Die gelben sind gleichmässig einfarbig, ebenso die von mir
bei Tjisurupan gefundenen, die weissen zeigen Spuren von Striemen,
die röthlichen haben entschieden ausgesprochene zahlreiche schmale
Striemen von wenig dunklerer braunrother Farbe (Fig. 10.). Ein
Exemplar (Fig. 4.) zeigt auf weissem Grund vier scharf begränzte
[355]Bulimus sinistralis.
ziemlich breite Spiralbänder von blassrother Farbe, das oberste dicht
an der Naht, das nächste noch etwas über der Peripherie, diese
beiden daher auf allen Windungen sichtbar, die zwei unteren nur auf
der letzten. Die Farbe der früheren Mündungsränder ist bald
schwarzbraun, bald viel heller braun; bei unausgewachsenen erstreckt
sich dieselbe Farbe um die Einfügung des Columellarrandes herum
wie ein Spiralband in das Innere.


Unterschiede zwischen mehr gleichmässiger und mehr unregel-
mässiger grob faltiger Sculptur existiren wohl zwischen den einzelnen
der genannten zwanzig, sie lassen sich aber nicht darnach in 2 deut-
lich geschiedene Abtheilungen stellen; die Exemplare von Tjisurupan
gehören zu den grobfaltigen, wie Pfeiffer’s Abbildung.


Vertiefte Spirallinien bemerkte ich an einigen Zollinger’schen
Exemplaren auf der ganzen Schale, öfter aber nur auf den oberen
Windungen.


b) Unterabtheilung des B. laevus Müll.

Kleiner und schlanker, nur links, öfters gebändert; keine
Varices.


Bulimus sinistralis Reeve. Taf. 21., Fig. 2a. 2b. 2c. (jung) 11.


Helix laeva Quoy et Gaimard voy. astrol. moll. 10., 4. (lebend).


Bulimus laevus Desh. ap. Fer. hist. nat. Taf. 161., Fig. 11. 14—18.


B. s. Reeve conch. icon. fig. 603.; Pfr. mon. III. p. 321; Chemn. ed. nov. 41.,
11—13.; mon. IV. p. 382.


Ein marmorirter linker Bulimus Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 113.


Amphidromus sinistralis Wallace Proc. z. s. 1865 p. 412.


Testa sinistrorsa, elongato-conica, solidiuscula, striatula,
nitida, carneo-lutescens, griseo-strigata vel maculata, su-
tura albo-marginata, apice pallide flavo; anfr. 7, vix convexiusculi;
apertura ovata, ⅖—\frac{3}{7} longitudinis occupans, intus fusca vel rosea;
peristoma crassiusculum, breviter expansum, album, callo parietali
fere nullo, margine columellari triangulatim dilatato, reflexo.


a) Long. 42, diam. maj. 19, min. 16; apert. alt. 18, lat. inclus.
perist. 14, exclus. 8 Mill.


b) Long. 32½, diam. maj. 17, min. 16; apert. alt. 15, lat. inclus.
perist. 12, exclus. 7 Mill.


A) luteus, strigis latis nubeculatis griseo-virentibus; anfr.
superioribus aurantiis (typ. Pfr.) Fig. 2a.


B) luteus, strigis angustioribus maculisque minutis diaphano-
griseis pallidis; anfr. superioribus pallidioribus (β Pfr.) Fig. 2b.


23*
[356]Bulimus sinistralis von Celebes.

C) pallide roseus, strigis maculisque similibus obsolescentibus
(δ Pfr.) Fig. 2c.


Nördliches Celebes, in der Minahassa (Gegend von Manado,
Tondano und Kema) wiederholt gesammelt, erst von Quoy und
Gaimard, dann von Forsten (Exemplare im Leydener Museum), in
neuester Zeit von Herrn Hoedt, Herrn Riedel und 1862 von mir,
in der Nähe der Ortschaften Sawangan und Kema, an diesen beiden
Plätzen nur die Farbenvarietäten b) und c); von Herrn Hoedt
erhielt ich alle drei unter einander, und alle drei kommen schlanker
oder weniger schlank vor, wie obige Dimensionen zeigen.


Diese Schnecke scheint ihrer lokalen Häufigkeit und an-
sprechenden Färbung wegen schon öfter gesammelt und mit falscher
Vaterlandsangabe in Sammlungen gekommen zu sein. So gibt Reeve
Java an, wo weder Zollinger, noch Jagor und ich sie gefunden
haben; auf ihr beruht auch die Angabe, dass ein Bulimus dieser
Gruppe »die Molukken« bewohne; Manado gehört zum Gouverne-
ment der Molukken. Ich erhielt eine genau mit dieser Art über-
einstimmende Schnecke auf Amboina, als aus Ceram stammend; der
Irrthum wurde mir aber sofort klar, als ich dieselbe wiederum in
den Doublettenvorräthen des Herrn Hoedt unter einander mit
Schnecken aus dem nördlichen Celebes (H. sororcula), aus Ceram
(H. zonaria var. fasciata etc.) und Timor-laut (B. laevus) fand, und
der Besitzer mir selbst bestätigte, sie in der Minahassa gefunden
zu haben. Wallace l. c. will sowohl sinistralis als contrarius auf
Celebes und auf Timor gefunden haben, wahrscheinlich eine Ver-
wechslung oder ungenaue Angabe seiner Sammler.


Das Citat der Voyage de l’Astrolabe ist hauptsächlich des
Fundortes wegen hier aufgeführt, die Colorirung ist dann zu grün.


Bulimus Adamsi Reeve. Taf. 21., Fig. 5a. 5b.


Bul. maculiferus (non Gould) Pfr. mon. III. p. 328.; Reeve conch. icon. fig. 73.;
Adams et Reeve zool. voy. sam. moll. 15., 1 a. b.; Mouss. jav. moll. p. 110;
Pfr. Chemn. ed. nov. 31., 11. 12.; mon. IV. p. 385.


Testa sinistra, elongato-conica, tenuis, leviter striatula,
nitida, citrina, plerumque strigis vel maculis virenti-griseis
sursum furcatis
picta, apice albido, regione umbilicari purpureo-
rosea; anfr. 7½, subplani, sutura subimbricata; apertura ⅖ longi-
tudinis aequans, intus purpureo-fusca; peristoma tenuiusculum,
album, breviter reflexum, callo parietali nullo, margine columellari
angusto.


[357]Bulimus Adamsi von Borneo.

Status juvenilis: basi strigis carente, fasciis 2 spiralibus viridi-
griseis, interstitia laete luteo picta. Fig. 5 b.


a) Long. 39, diam. maj. 21, min. 15; apert. alt. 18, ampl. in-
clus. perist. 12, exclus. 10 Mill.


b) Long. 29, diam. maj. 17, min. 14; apert. alt. 15, ampl. in-
clus. perist. 10½, exclus. 9 Mill.


Farbenabänderungen:


  • A) pallide lutea, strigis viridi-griseis interruptis maculas
    rhombicas vel lunulatas efficientibus picta, zona suturali
    flava vel rosea (Reeve fig. 73a. b.).
  • B) pallide lutea, strigis viridi-griseis latiusculis continuis,
    sursum furcatis, zona suturali nulla.
  • C) strigis viridi-griseis latissimis confluentibus, interstitia
    angustissima lutea perpendicularia relinquentibus, zona
    suturali albida parum distincta. Fig. 5a.
  • D) lutea, subunicolor (Reeve fig. 73c. d.).

Borneo, an der Ostküste, auf einer kleinen Insel zwischen
Banguey und Balambangan, auf Bäumen, Adams (var. A und D);
an der Westküste bei Singkawang (var. C), und weiter im Innern bei
Mandhor (var. B mit Uebergängen zu A und C) von mir gefunden.


Eine Vergleichung dieser Exemplare mit den vorhandenen
Beschreibungen und Abbildungen macht mir wahrscheinlich, dass
letztere alle nach noch nicht vollständig ausgebildeten, obwohl schon
mit einem Mundsaum versehenen Exemplaren gemacht sind. Eine
peripherische Kante und zwei Spiralbänder an der Basis finden sich
ebenso auch bei jungen Exemplaren von B. sinistralis.


Bulimus furcillatus Mouss. Taf. 21., Fig. 3.


Helix laeva var. Chemnitz conch. cab. IX. fig. 949. = ed. nov. 9., 16.


Bulimus laevus var. Reeve conch. icon. fig. 216a.


Bulimus elegans Mouss. jav. p. 32 und 110 Taf. 3., Fig. 3. (1849, non B. elegans
Pfr. 1842).


Bulimus furcillatus Mouss. moll. jav. p. 115; Albers Heliceen zweite Ausg. S 185.


Bulimus contrarius var. Pfr. mon. III. p. 327.


Testa sinistra, elongato-conica, solidula, vix striatula, nitida,
luteo-alba vel luteovirens, strigis flammulatis griseo-
fuscis, sursum furcatis
picta, regione umbilicali roseoviolacea,
zona suturali lutea vel rosea, apice summo nigro; anfr. 7, paululum
convexiusculi, sutura impressa; apertura oblongo-ovata, infra sub-
angulata, circa ⅖ longitudinis occupans, intus albida; peristoma
crassiusculum album breviter expansum, callo parietali subnullo,
[358]Bulimus furcillatus von Java.
margine columellari rectilineo, subperpendiculari, ad insertionem
dilatato, reflexo.


A) Flammulatus. Testa luteo-alba, omnibus anfractibus
flammulatis, zona suturali flava. Mousson Taf. 3., Fig. 3.


B) Virescens. Anfractu ultimo laete viridi vel viridiluteo
absque flammulis. Unsere Taf. 21., Fig. 3.


B) a) Long. 37½, diam. maj. 19, min. 15; apert. alt. 16, lat.
inclus. perist. 11½, excl. 7 Mill.


B) b) Long. 37, diam. maj. 19, min. 16; apert. alt. 17, lat.
inclus. perist. 12½, excl.? Mill.


A) c) Long. 36, diam. maj. 17, min. 14½; apert. alt. 16, lat.
inclus. perist. 11½, excl.? Mill.


B) d) Long. 35, diam. maj. 18, min. 15; apert. alt. 16, lat.
inclus. perist. 12, excl. 8 Mill.


B) e) Long. 29, diam. maj. 14, min. 12; apert. alt. 13½, lat.
inclus. perist. 10, excl.? Mill.


Oestliches Java, in den Kaffeepflanzungen von Pangang-Lele,
Zollinger, A) c), ferner von demselben bei Litjin (kleiner, B) e) und
Rogodjampi, ebenfalls B), in der Residentschaft Banjuwangi gefunden,
von F. Jagor am Berg Lamongan, Residentschaft Probolingo, B) a)
und d); Dorf Balong, Distrikt Djember, Residentschaft Bezuki, von
Dr. Semmelink.


Bali, erste Insel östlich von Java, Zollinger in Mousson’s
Sammlung, B) b). Nahtbinde immer goldgelb.


Bulimus filozonatus Mouss. Taf. 21., Fig. 4.


Bulimus laevus var. Desh. Fer. hist. nat. 161., 9.; Pfr. Chemn. ed. nov. 41., 5. 6.


Bulimus filozonatus Mousson in collectione.


Testa sinistra, elongato-conica, solidula, leviter striatula,
nitens, anfractu ultimo griseo-fusco, fasciis angustis albidis
(et una nigro-articulata) picto, superioribus omnibus luteo-albidis,
maculas subrhombicas nigricantes fascia interruptas exhibentibus,
supremis albis, apice ipso nigro; apertura oblongo-ovata, infra
angulata, intus fusca, circa ⅖ longitudinis occupans; peristoma
crassiusculum, album, breviter reflexum, callo parietali subnullo,
margine columellari subrectilineo, dilatato.


A) typica: fascia nigro-articulata et maculis nigricantibus
distinctis.


B) pallida: aurantio-isabellina, fascia articulata maculisque
obsoletis.


[359]Bulimus filozonatus von Java.

Long. 35, diam. maj. 17, min. 15; apert. alt. 15, lat. inclus.
perist. 11, exclus. 7 Mill.


Oestliches Java, bei Grisse, unweit Surabaya von mir gefunden;
auf der benachbarten Insel Madura von Zollinger, A) und B).


Diese hübsche Art hat Verwandtschaft mit fast allen anderen;
durch die Bänder der letzten Windung schliesst sie sich etwas an
B. laevus an; Form, Dicke der Schale und Bildung des Mundsaums
ist ziemlich wie bei B. furcillatus, aber es fehlt ihr die für diesen
charakteristische Gabelung der Striemen; B. contrarius hat in der
Zeichnung viel Analogie, aber ein breiteres Basalband, ferner sind
seine Windungen mehr gewölbt, seine Schale dünner, sein Mün-
dungswulst am Innenrand zahnartig.


Nicht von filozonatus unterscheiden kann ich einen Bulimus,
der von Mouhot in Laos gefunden sein soll und in Cuming’s Samm-
lung unter dem Namen contrarius liegt, und enge an ihn an schliesst
sich der einfarbige B. flavus, ungefähr ebenso zu ihm sich verhaltend,
wie mein subconcolor zum ächten contrarius von Timor. Es ist höchst
auffällig, dass hier (wie bei B. Dohrni oben S. 347) die Arten aus
dem östlicheren Theil des Archipels in Hinterindien wieder auftreten
sollen. Leider sind die Vaterlandsangaben in der Cuming’schen
Sammlung nicht immer zuverlässig, da der Besitzer die Sitte hatte,
die Exemplare seiner Sammlung gelegentlich durch schönere, die er
derselben Art zugehörig glaubte, zu ersetzen, aber die ursprüngliche
Etikette, die Herkunft der ausgeschiedenen Exemplare angebend,
zu belassen.


Bulimus laevus Müll.


Cochleae sinistrorsum apertae Seba thes. III. tab. 37., (zu gross gezeichnet);
Favanne conch. Taf. 65., Fig. A. 3.


Helix laeva Müll. hist. verm. p. 95; Chemn. conch. cabinet IX. pars 1 fig. 940—
948. = ed. nov. 9., 7—15.; Fer. prodr. No. 416.


Bulimus laevus Brug. Desh. ap. Lam. an. s. v. ed. 2 VIII. p. 260; Pfr. mon. II.
p. 39; Mouss. moll. jav. p. 110; Pfr. mon. III. p. 321; Reeve conch. ic. fig. 216b.


Testa sinistra, ovato-conica, solidula, striatula, parum nitida,
aurantia, spira pallidiore, apicem versus rosea, apice ipso ple-
rumque violaceo-nigro, fasciis varii coloris picta, regione
umbilicali rosea; anfr. 6, convexiusculi; apertura ovata, intus pallida,
⅖—\frac{3}{7} longitudinis occupans; peristoma crassum, album, expansum,
callo parietali subnullo, margine columellari dilatato, reflexo.


a) Long. 40, diam. maj. 21, min. 16½; apert. alt. 17½, ampl.
inclus. perist. 14, exclus. 9 Mill.


[360]Bulimus laevus.

b) Long. 40, diam. maj. 18½, min. 15; apert. alt. 17, lat.
inclus. perist. 13, exclus. 8 Mill.


c) Long. 31½, diam. maj. 16, min. 14; apert. alt. 15, lat.
inclus. perist. 11½, exclus. 7½ Mill.


d) Long. 30½, diam. maj. 19, min. 16; apert. alt. 16½, lat.
inclus. perist. 13½, exclus. 9 Mill.


e) Long. 28, diam. maj. 15, min. 13; apert. alt. 14½, lat.
inclus. perist. 11, exclus. 7½ Mill.


? Tenimberinseln oder Timor-laut, östlich von Timor.


So altbekannt und häufig in den europäischen Sammlungen
diese Art ist, und so viele Exemplare derselben ich auch selbst
nach Europa mitgenommen habe, so kenne ich doch noch keinen
sicheren Fundort für dieselbe. Ich erhielt sie auf Amboina in
Menge von dem öfter genannten Herrn Hoedt, sowie von anderen
Conchylienliebhabern mit der Angabe, dass sie von den Tenimber-
inseln
(= Timor-laut), östlich von Timor gelegen, komme, und
diese Angabe scheint mir die glaubwürdigste, denn auf Amboina
selbst lebt sie bestimmt nicht, auf Timor habe ich sie auch nicht
gefunden, abgesehen von dem gleich zu besprechenden B. suspectus.


Chemnitz (1786) bemerkt über ihr Vaterland nur: »darüber
sind die Conchyliologen längst einig, dass man diese Art nicht im
Meere zu suchen habe, aber darüber wird noch gestritten, ob man
sie für Schnecken aus den ostindischen süssen Wassern und Flüssen,
oder für Erd-Land-Baumschnecken halten müsse«. Ferussac 1821/22
nennt zuerst mit Bestimmtheit Timor als Vaterland und führt ebenso
wie für B. contrarius, der ganz sicher dort lebt, Maugé als Autorität
an, denselben, dem er verschiedene Landschnecken von Teneriffa
und Westindien verdankt; sollte dieser sie vielleicht von Peron
erhalten haben, der auf der Baudin’schen Expedition Timor besuchte,
aber bei Helix argillacea selbst von Ferussac als Finder genannt wird.


Quoy und Gaimard (voy. astrol.) geben Manado im nördlichen
Celebes als Fundort an, indem sie ihn mit B. sinistralis zu ver-
wechseln scheinen; Deshayes in der zweiten Ausgabe von Lamarck
sodann Amboina, ohne weitere Motivirung; Pfeiffer im zweiten Band
seiner Monographie ebenso Java, Amboina und Timor, setzt aber
im dritten Band, auf den Widerspruch Mousson’s, Java zuletzt und
gibt ihm ein Fragezeichen; Reeve nennt »Amboina und die Molukken«,
als ob jenes nicht unter diesen einbegriffen wäre. In Mousson’s
Sammlung sind Exemplare von Zollinger mit der Angabe Timor,
[361]Dessen verschiedenfarbige Bänder.
aber Zollinger war meines Wissens nicht selbst auf Timor und also
ist diese Angabe auch keine directe. Er gehört demnach wohl
sicher in die Fauna des indischen Archipels, aber sein bestimmtes
Vaterland ist erst noch zu finden.


Was die Bänder betrifft, so sind zunächst schwärzliche,
pomeranzenrothe und die rosenrothe Nahtbinde zu unterscheiden.


1) Die schwärzlichen nehmen entschieden bestimmte Stellen
ein; auf der oberen Hälfte der Windungen, somit auch auf der
vorletzten und den vorhergehenden sichtbar, sind bis drei vorhanden,
das oberste meist schmale ungefähr in der Mitte dieser oberen
(sichtbaren) Hälfte, die zwei anderen einander genähert, dicht über
der Naht oder ihrer Verlängerung. Auf der unteren Hälfte der
letzten Windung kommt nur ein derartiges Band vor und zwar tief
unten, das Rosenroth der Nabelgegend umschliessend, schmal oder
mässig breit. Die Variationen dieser Bänder sind nicht gerade gross,
die zwei mittleren einander genäherten können mit einander ver-
schmelzen und so nur ein sehr breites bilden; in einem Falle finde
ich das oberste verdreifacht; in wenigen anderen ist dieses oder
das obere der beiden mittleren nicht vorhanden, selten fehlt das
unterste. Endlich können alle diese Bänder fehlen. Weitere Com-
bination dieser Bänder finde ich an meinen 50 Exemplaren nicht;
wo die einen auftreten, sind die anderen fast immer auch, sei es
spurweise oder vollständig, vorhanden. Nehmen wir für diese
4 Bänder, wie es am passendsten scheint, die Formel 1 - 3 4 5,
da bei den hochgewundenen Bulimus im Gegensatz zu Helix die
Naht sich unter das vierte Band herabsenkt, so ergeben sich also
die Variationen 1 - 34͡ 5 nicht selten, 1 - - 4 5 und - - - 4 5
ziemlich selten, - - 3 4 -, - - - 4 - und 1 1 1 - 3 4 5 sehr selten,
- - - - - ziemlich häufig. Ich habe diese Bänder im Allgemeinen
schwärzlich genannt, sie sind bald mehr dunkelblau, bald grünlich
schwarz oder selbst dunkel purpurn und an demselben Individuum
kann das eine Band anders als das andere, ja dasselbe Band auf
den oberen Windungen anders als auf den unteren gefärbt sein.
Manchmal hören diese Bänder auf der letzten Windung oder in der
Mitte der vorletzten plötzlich auf.


2) Die pomeranzenrothen Bänder sind breiter, minder scharf
begränzt und eigentlich nur Verdunkelungen der Grundfarbe. Eins
verläuft zwischen Band 1 und 3, das andere zwischen 4 und 5.
Sie fallen nur da recht in’s Auge, wo die anderen fehlen; zuweilen
[362]Bulimus laevus und suspectus.
werden sie sogar dunkel rosenroth und damit gleichartig der Naht-
binde und dem Nabelfleck.


3) Die rosenrothe Nahtbinde ist meist vorhanden, fehlt aber
auch nicht selten und liegt nicht dicht an der Naht, welche selbst
weiss ist, sondern ein wenig unterhalb derselben.


Unter den mir vorliegenden 48 erwachsenen Exemplaren
besitzen 10 keines der unter 1) genannten schwärzlichen Bänder
auf der letzten Windung, 4 davon aber noch auf der vorletzten
und nur 6 gar nicht.


Die verschiedenfarbigen Bänder, sowie die aus Rosenroth in
Violettschwarz übergehende Farbe der Spitze und das rosenrothe
Feld in der Nabelgegend geben dieser Art eine äussere Aehnlichkeit
mit der westindischen Achatina virginea L. sp., daher sie auch von
älteren namentlich holländischen Conchyliologen mit demselben
Namen »Prinzenflagge« bezeichnet wurden.


Bulimus suspectus Martens. Taf. 21., Fig. 8.


Monatsberichte Berl. Akad. 1864 S. 526.


Eine andere verwandte Art von Bulimus Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 172.


? Amphidromus Sinensis Wallace Proc. z. s. 1865 p. 412.


Testa sinistra, ovato-conica, solidula, leviter striatula, nitida,
lutescenti-albida, basi fasciis 2 nigris totidemque sulfureis picta,
regione umbilicali rosea, apice late fusconigro; anfr. 6, convexiusculi;
apertura ovata, \frac{3}{7}—\frac{4}{9} longitudinis occupans; peristoma modice in-
crassatum, breviter expansum, fusco-violaceum, margine colu-
mellari valde dilatato, reflexo, pallidiore, callo parietali ad insertio-
nem marginis superi denticulum formante.


  • a) Long. 31, diam. maj. 17½, min. 14; apert. alt. 14, ampl.
    incl. perist. 11, excl. 8 Mill.
  • b) Long. 27½, diam. maj. 14, min. 12; apert. alt. 13, ampl.
    incl. perist. 9, excl. 6½ Mill.
  • c) Long. 24½, diam. maj. 12½, min. 11; apert. alt. 11½, ampl.
    incl. perist. 9, excl. 6 Mill.
  • d) Long. 34½, diam. maj. 18, min. 15; apert. alt. 16½, ampl.
    incl. perist. 12, excl. 8½ Mill.

Timor bei Kupang, drei erwachsene und einige jüngere Indi-
viduen in Gesellschaft von weit zahlreicheren Exemplaren der
folgenden Art gesammelt.


Sumbawa bei Bima, Zollinger nach einem Exemplar in Mous-
son’s Sammlung, von diesem jav. p. 115 als B. furcillatus aufgeführt.


[363]Bulimus suspectus von Timor.

Wie schon der gewählte Name andeutet, ist mir die Berech-
tigung dieser Art noch etwas zweifelhaft. Sie steht durchaus in
der Mitte zwischen B. laevus und contrarius. In der Form kommen
ihr manche Exemplare von jeder dieser Arten ganz nahe. Dass
die Zeichnung nur aus Bändern, nicht aus Flammen besteht, nähert
sie dem B. laevus, die Stellung dieser Bänder und der Glanz der
Schale dem B. contrarius. Die Farbe des Mundsaums unterscheidet
sie von beiden. Derselbe erscheint nach allen Seiten hinreichend
ausgebildet und verdickt, um als Abschluss des Wachsthums gelten
zu können, doch kann ich in Erinnerung an die schwarzen Varices
des weissmündigen Bulimus perversus u. a. den Verdacht nicht
ganz unterdrücken, dass er nur einen Ruhepunct bezeichnen und
bei weiterem Wachsthum ein weisser Mundsaum gebildet werden
könnte. Sonderbar wäre es übrigens, wenn auch nicht eine Spur
davon als dunkler Varix übrig bleiben würde, denn weder B. con-
trarius noch laevus zeigt je einen solchen. Das Zähnchen der
Mündungswand und die unten zu erwähnende einfarbige Varietät
von contrarius nähern die vorliegende Schnecke auf eine bedenkliche
Weise dem contrarius. Das grösste Exemplar, d), in London als
laevus gekauft, ohne Vaterlandsangabe, ist am Mundsaum nur sehr
blass violettrosa, im Uebrigen ganz mit den von mir gefundenen
übereinstimmend.


Bulimus Sinensis Bens. von Pegu oder Laos (Hinterindien) ist
diesem suspectus ähnlich, aber merklich breiter und mit heller Spitze.


Bulimus contrarius Müll. Taf. 21., Fig. 7a. 7b. 7c. (jung) 10.


Buccinum subflavum etc. Lister hist. conch. 33., 31.; Favanne conch. Taf. 65.,
Fig. A6.; Kämmerer conch. cab. Rudolst. 10., 3.


? Turbo ovatus etc. Swammerdamm bibl. nat. tab. VII., fig. 11.


Helix contraria Müll. hist. verm. p. 95; Quoy et Gaimard voy. uranie zool.
p. 474 67., 8. 9.


Helix interrupta sinistrorsa Chemn. conch. cab. IX. pars 1 fig. 938. 939. (ver-
grössert) = ed. nov. 9., 5. 6.; Fer. prodr. No. 915.


Bulimus interruptus var. b (Brug.) Lam. an. s. v. ed. 2 VIII. p. 226; Hombron
et Jacquinot voy. pole sud moll. 8., 1.


Orthostylus contrarius (Müll.) Beck ind. p. 50.


Bulimus perversus var. γ Pfr. mon. II. p. 37.


Bulimus contrarius (Müll.) Mouss. moll. jav. p. 110 und 115; Pfr. mon. III.
p. 327 exclus. var. β; Chemn. ed. nov. 41., 3. 4.; Desh. ap. Fer. hist. nat.
161., 10. 12. 13.; Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 171.


Amphidromus contrarius Wallace Proc. z. s. 1865 p. 412.


Testa sinistra, conico-turrita, tenuis, leviter striatula, nitida,
[364]Bulimus contrarius von Timor.
albida, strigis latiusculis violaceo-nigris, (superne fascia angusta
citrina interruptis), basi fasciis nigris 2 zonam laete citrinam
includentibus, regione umbilicali et zona suturali roseis, apice late
violaceo-nigro; anfr. 6, convexiusculi, sutura sat profunda; apertura
ovata, \frac{3}{7}—\frac{4}{9} longitudinis occupans; peristoma tenue, expansum, album,
margine columellari dilatato, reflexo; callo parietali prope insertionem
marginis superi denticulum formante.


  • a) Long. 36½, diam. maj. 19, min. 16; apert. alt. 17½, ampl.
    inclus. perist. 13, exclus. 8 Mill.
  • b) Long. 36, diam. maj. 16, min. 14½; apert. alt. 16, ampl.
    inclus. perist. 12, exclus. 8 Mill.
  • c) Long. 34, diam. maj. 20, min. 16½; apert. alt. 17, ampl.
    inclus. perist. 13, exclus. 8½ Mill.
  • d) Long. 25, diam. maj. 12, min. 11½; apert. alt. 12½, ampl.
    inclus. perist. 8½, exclus. 6 Mill.
  • e) Long. 24½, diam. maj. 15, min. 13; apert. alt. 13½, ampl.
    inclus. perist. 10, exclus. 7 Mill.

Timor, in der Umgebung von Kupang, an dürren Abhängen,
zwischen Dorngesträuch, recht häufig und daselbst von allen die
Insel besuchenden Naturforschern seit Peron gefunden; ich fand ihn
im südlichen Theil der Insel von der Küste bei Kupang und Babauw
an bis in das Innere bei Okabiti, überall nicht selten, dagegen
vermisste ich ihn in der Mitte der Westküste bei Atapupu und im
Norden bei Delli. Auch auf Flores und den angränzenden Inseln
sah ich ihn nicht, während Zollinger auch bei Dompo (bei Bima
auf Sumbawa, nicht auf Celebes, wie Mouss. p. 115 steht) einen
nach Mousson damit übereinstimmenden Bulimus gefunden hat.


Die gegebenen Ausmessungen sind von den extremsten einer
Reihe von 42 erwachsenen Individuen, die ich auf Timor gesammelt
habe, genommen und zeigen, dass auch hier die Variabilität in der
Form grösser ist, als in der Färbung und Zeichnung. Letztere
variirt nur darin, dass die obere gelbe Binde, welche das obere
und mittlere Feld der Windungen trennt, bald mehr, bald weniger
scharf gezogen ist, zuweilen auch ganz fehlt, so dass die Striemen
nicht unterbrochen werden (Fig. 7 b.), dass von letzteren einzelne an
einigen Individuen sich nach oben gabeln. Ferner ist die citronen-
gelbe Binde der Basis bald mehr bald weniger breit, und die zwei
sie umsäumenden schwarzen Bänder meist scharf gezeichnet, zuweilen
aber auch kaum von der ebenfalls dunkleren Umgebung zu unter-
[365]Varietäten desselben.
scheiden. Nur bei zwei Individuen nähert sich das Gelb der unteren
Binde dem Pomeranzengelb (Fig. 7a.). Die Intensität der rosenrothen
und citronengelben Farbe wechselt auch etwas, und bei todten
Individuen verblassen diese Farben rasch, während die Striemen
stets sichtbar bleiben.


Die Verwirrung der Namen contrarius und interruptus rührt
von Chemnitz her, der diese Schnecke fälschlich für das links-
gewundene Analogon des Bulimus interruptus hielt, von welch
letzterer ihm nur ein durch Ausbleichen weisses Exemplar vorlag;
ihm folgten Ferussac und Lamarck, in der Voraussetzung, dass
auch hier, wie bei B. perversus, es rechte und linke Exemplare
derselben Art gebe.


Eine eigenthümliche Varietät fand ich in Cuming’s Sammlung
mit der sehr verdächtigen Vaterlandsangabe Makassar (von Wallace):
Spitze und obere Windungen normal gefärbt, letzte Windung oben
einfarbig gelblich, unten mit den gewöhnlichen zwei dunklen Bändern
ohne Roth, also analog der obigen Var. virescens von B. furcillatus.


Bulimus contrarius var. subconcolor. Taf. 21., Fig. 9.


Bei Kupang fand ich mit dem ächten B. contrarius und
suspectus noch eine Form in nur einem erwachsenen und drei
jüngeren Exemplaren, welche in der Form, der Dicke und dem
Glanz der Schale, das erwachsene auch im Mundsaum, vollkommen
mit den schlankeren Individuen von contrarius übereinstimmen, aber
fast einfarbig gelblichweiss sind, gegen die Basis zu mehr gelb und
hier erscheinen wieder die zwei pomeranzengelben Bänder des B.
suspectus, in ihrer Stellung den zwei citronengelben des B. con-
trarius entsprechend. Keine Spur von Striemen oder schwarzen
Bändern; nur die Spitze ist violettschwarz, wie bei B. contrarius,
suspectus und laevus.


Bulimus porcellanus Mouss.


Bulimus zebra v. Hasselt Algemeene letterbode etc. ohne Beschreibung, tab. in-
edit. 13., fig. 1., kopirt in Schlegel’s handleiding, Atlas, Weekdieren pl. 1., fig. 10.


Bulimus porcellanus Mouss. jav. p. 33 u. 110; Taf. 3., Fig. 4.; Pfr. mon. III. p. 193.


Testa sinistra, oblongo-conica, laevis, nitida, alba, strigis
pallide brunneis interruptis
et fasciis basalibus 2 ejusdem
coloris picta; apice nigricante; anfr. 6, convexi; apertura ovata,
⅖ longitudinis occupans, peristoma album, expansum, callo parietali
nullo, margine columellari subperpendiculari, reflexo.


Long. 27, diam. maj. 14½, min. 12 Mill.


[366]Bulimus Sumatranus.

Westliches Java, bei Warong Kapangdangan (?), v. Hasselt,
ein junges Exemplar von ihm im Leydener Museum. Java ohne
näheren Fundort, Zollinger.


Ein Exemplar der Albers’schen Sammlung zeigt die Striemen
nicht wie in Mousson’s Abbildung unterbrochen, zahlreicher und
einen derselben gegabelt.


Bulimus Sumatranus Martens. Taf. 21., Fig. 6.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 526.


? Bulimus moniliferus Gould Proceedings of the Boston n. h. society II. 1846 p. 99.


Testa sinistra, elongato-conica, laevis, valde nitida, luteo-
albida, maculis fuscis seriatis et basi fasciis 2—3 fuscis picta,
apice pallido; anfr. 6, subplani; apertura ovata, \frac{3}{7} longitudinis
occupans; peristoma crassiusculum, album, latiuscule expansum, callo
parietali nullo, margine columellari tenui, rectilineo, subperpen-
diculari, angulum distinctum cum basali efficiente, ad insertionem
breviter reflexo et plane adnato.


a) Long. 33, diam. maj. 17, min. 14½; apert. alt. 15, ampl. in-
clus. perist. 12, exclus. 8 Mill.


b) Long. 27, diam. maj. 14½, min. 12; apert. alt. 12, ampl. in-
clus. perist. 9½, exclus. 7 Mill.


Sumatra, im mittleren Gebirgsland, bei Kepahiang, in einer
Waldschlucht am oberen Musistrom, nicht zahlreich (a).


? Java, ohne näheren Fundort, Zollinger (b).


Die Schale ist glatter und glänzender als die aller vorher-
gehenden Arten; die letzte Windung ist stumpfkantig, wie bei den
jugendlichen Exemplaren der meisten Arten dieser Gruppe. Die
zwei oberen Drittel der letzten Windung und der sichtbare Theil
der vorhergehenden ist gelblich grauweiss, mit einem oder zwei
dichten weissen Bändern, die in regelmässigen Zwischenräumen
braune Flecken tragen; das obere nicht immer vorhandene Band
läuft etwas unterhalb der vorhergehenden Naht, das untere dicht
unter der folgenden und in der Peripherie der letzten Windung;
ausserdem zeigen sich schwache grauliche Wolkenflecken in Gestalt
nach oben gegabelter Striemen (yförmig), deren unteres Ende den
braunen Flecken des unteren Bandes entspricht. Denkt man sich
diese Wolkenflecken auch braun gefärbt, so erhält man eine Zeich-
nung derjenigen des B. furcillatus entsprechend. An der Basis des
letzten Umgangs verlaufen drei schmale schwärzliche Spiralbänder;
der Zwischenraum zwischen dem ersten und zweiten ist gelbbraun,
[367]Gruppe Rhachis.
der zwischen dem zweiten und dritten weisslich gelb, das dritte
Band selbst oft etwas heller, selbst grün, und die von ihm um-
schlossene Nabelgegend zwar nicht rosenroth, wie bei den vorher-
gehenden Arten, aber doch dunkler als die übrige Schale, grünlich
gelb gefärbt. Die obersten Windungen erscheinen etwas dunkler
und mehr grau, vielleicht nur durch Ausfüllung mit Erde, die
Spitze selbst hell, fast farblos.


Die angeführte Beschreibung des hinterindischen B. monili-
ferus Gould, passt zum grössten Theil recht gut, nur sutura rufo-
lineata und peristoma roseum nicht.


Von B. porcellanus unterscheidet sich vorstehende Art durch
dünneren Mundsaum, spitzeres, schlankeres Gewinde, stärkeren
glasartigen Glanz, blasse Färbung des Wirbels, Erblassen und
Gabelung der Striemen, und andere Färbung der Basis. Dem ersten
Basalband von B. porcellanus entspricht bei B. Sumatranus der
braune Raum zwischen den beiden schwarzen Linien, dem zweiten
die grünliche Färbung der Nabelgegend.


Buliminus (Ehrenb. Beck).

Schale länglich, meist dünn; Mündung eiförmig, ohne nach
innen sich fortsetzende Falten: Spindelrand nicht abgestutzt; beide
Mundränder von ungleicher Länge. Kiefer fein gestreift, ohne
hervorstehende Leisten und Zähne am Rand. Altweltlich, von
mittlerer oder geringer Grösse. (Vgl. zur weiteren Begründung
Albers Heliceen zweite Ausgabe S. 183 u. 228.)


Gruppe Rhachis Albers.

Schale konisch, bunt gezeichnet (punctirt, gefleckt oder
gebändert); Aussenrand der Mündung einfach und scharf, Spindel-
rand umgeschlagen, den Nabel halb verdeckend.


Kleine hübsche Arten aus den Küstenländern des indischen
Oceans, namentlich Ostafrika, Ceylon, eine von den Philippinen,
einige auch von Westafrika. Ihre systematische Stellung ist noch
nicht sicher, da bis jetzt von keiner die Kiefer bekannt sind. Eine
nicht zu verkennende Habitusähnlichkeit mit jüngeren Exemplaren
einiger Arten der Amphidromusgruppe, z. B. Bulimus contrarius,
mahnt in dieser Hinsicht zur Vorsicht.


[368]Buliminus zonulatus.

Buliminus zonulatus Pfr. Taf. 21., Fig. 13.


Bulimus z. Pfr. mon. II. p. 194; Reeve conch. ic. fig. 85.


Buliminus spilozonus Martens Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 527.


Testa semiobtecte perforata, oblongo-conica, tenuis, confertim
leviter striatula, alba, seriebus macularum 2 et basi fasciis continuis
2 picta, regione umbilicali colorata, versus apicem corneo-flavescens;
anfractus 6½, paulum convexiusculi, sutura distincte impressa distincti,
ultimus basi rotundatus; apertura paulum obliqua, ovata, superne
acuta, dimidiam testae longitudinem occupans; peristoma tenue,
rectum, margine columellari leviter spiratim torto, ad insertionem
in laminam triangularem latiusculam partim adnatam expanso.


var. a) Celebensis: maculis rhombicis, nigrofuscis, regione
umbilicali mediocriter fusca, zona suturali nulla, apice ipso flaves-
cente. Fig. 13 a.


var. b) Timorensis: maculis oblongis vel sagittatis, dilutius
fuscis, regione umbilicali pallide fusco-rosea, zona suturali sub-
interrupta pallide flava, apice ipso minutim nigrofusco. Fig. 13 b.


a) Long. 17, diam. maj. 9, min. 6½; apert. alt. 9, ampl. 5 Mill.


b) » 16, » » 9, » 7; » » 8½, » 5 »


a) Nördliches Celebes, bei Kema an Baumstämmen mit glatter
weisser Rinde, in Gesellschaft von Helix leucophloea. Auch aus
der Minahassa von Herrn Hoedt erhalten.


b) Timor bei Kupang, unter Gebüsch, in Gesellschaft mit
Bulimus contrarius Müll.


Scheint weit verbreitet im Osten des indischen Archipels,
da er zuerst von Cuming auf Luzon gefunden und neuerdings von
Montrouzier aus Neu-Caledonien angegeben wurde. Bul. neuricus
Reeve aus Ostafrika steht ihm in der Gestalt nahe, unterscheidet
sich aber durch die in dieser Gruppe konstante Zeichnung. Bul.
catenatus und spilogrammus Martens haben in der Zeichnung
Aehnlichkeit, ersterer hat aber nur Ein ununterbrochenes Band,
dagegen die Flecken der drei übrigen weit näher zusammentretend;
Bul. spilogrammus hat zwar auch ununterbrochene Bänder, aber
nur Eine Reihe mondförmiger Flecken; überdies nimmt bei beiden
die Mündung einen beträchtlich geringeren Theil der ganzen
Länge ein.


Beide Male, als ich diese Art fand, glaubte ich zuerst den
Jugendzustand eines Amphidromus vor mir zu haben; beide Male
aber ergab sich diese Vermuthung schon dadurch als unwahr-
[369]Buliminus zonulatus.
scheinlich, dass alle in derselben Gegend aufgefundenen Exemplare
von Amphidromus links gewunden (auf Timor Bulimus contrarius
und suspectus, im nördlichen Celebes B. sinistralis), unsere kleinen
Schnecken aber immer rechts gewunden sind. Eine Vergleichung
der Timoresin mit einem gleich grossen jungen Exemplar von
Bul. contrarius (Taf. 21., Fig. 10.) gibt neben der Richtung der
Windungen noch folgende Unterschiede: das letztgenannte hat eine
dickere Schale, eine weit stumpfere, in weiterem Umkreis braun-
schwarz gefärbte Spitze, nur 4⅓ Windungen und diese sind merklich
flacher. Die Bildung des Mundes ist sehr ähnlich. Die Bänder
der Unterseite stehen an derselben Stelle, aber auf der Oberseite
stellen sich die Flecke des contrarius als breite, schief von oben
nach unten und vorn verlaufende mattgraue Striemen heraus, welche
nur in der Mitte durch ein schmales schwefelgelbes Band getrennt
sind und oben die rosenfarbene Nahtbinde berühren. Bei Buliminus
zonulatus sind die Fleckenreihen durch breitere Zwischenräume der
weissen Grundfarbe unter sich, so wie von der hellbraunen Naht-
binde und dem ersten ununterbrochenen Band getrennt, indem die
Flecken selbst mehr in der Richtung der Spirale als in der von
oben nach unten ausgedehnt sind und in ersterer bald sehr läng-
liche Vierecke, bald Pfeilflecken mit der Spitze nach vorn gerichtet
bilden. Unter sehr zahlreichen Exemplaren von Bulimus contrarius
finde ich keinen, dessen Zeichnung um einen Schritt näher an diesen
B. zonulatus herantrete. Es würde mich nicht befremden, wenn
die zwei fraglichen Schnecken sich späteren Forschern an Ort und
Stelle als Jugendzustand anderer Amphidromusarten, und zwar
zweier verschiedener, des einen auf Celebes, des anderen auf Timor,
herausstellen würden; aber da ich keinen entsprechenden Amphi-
dromus aufzufinden im Stande war, alle von nahezu gleicher Grösse
sind, überdies die grössere Zahl der Windungen, die feinere Spitze
und das Vorkommen ähnlicher Arten in Gegenden, wo notorisch
kein Amphidromus lebt, wie Afrika und Ceylon, dieser Vermuthung
widerspricht, so fällt bei Abwägung der Wahrscheinlichkeitsgründe
das Uebergewicht auf die Seite der Anerkennung als selbstständige
ausgebildete Art.


Eine ähnliche Schnecke findet sich auf den hinterlassenen
Zeichnungen von Hasselt, Taf. 13., Fig. 3. von Tjilankahane (?) im
westlichen Java.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 24
[370]Buliminus glandula und apertus.
Gruppe Napaeus Albers.

Schale dünn, hornbraun, feinstreifig, eiförmig-länglich; Mund-
saum umgeschlagen, Columellarrand verbreitert.


Buliminus glandula Mouss. sp.


Bulimus gl. Mouss. moll. jav. p. 34, 4., 3.; Pfr. mon. III. p. 353.


16 Mill. lang, 7⅖ breit, durchbohrt, dem europäischen B.
montanus ähnlich.


Südliches Java, an Sträuchern; auch zu Sumenap auf Madura,
Zollinger, in Mousson’s Sammlung. Seitdem, wie es scheint, von
Keinem wiedergefunden.


Buliminus gregarius Adams et Reeve sp.


Bulimus gr. zool. voy. Samarang, moll. p. 58, 14., 4.; Pfr. mon. III. p. 352;
Reeve conch. ic. fig. 612.


13 Mill. lang, 5 breit, dem B. glandula offenbar sehr ähnlich,
doch etwas schlanker.


Westliches Borneo bei Sarawak. Derselbe (?) auch in Japan,
siehe S. 30.


Bulimus vestalis Mouss. ined.


Zollinger Natuurkundig tydtschr. voor Nederlands Indie XVIII. 1859 p. 424 ohne
Beschreibung.


Java bei Buitenzorg.


Mir nicht näher bekannt. Nicht zu verwechseln mit Bulimus
(Bulimulus) vestalis Albers aus Südamerika.


Buliminus apertus m. Taf. 22., Fig. 6.


Pupa aperta Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 180.


Testa aperte umbilicata, ventricoso-ovata, tenuis, leviter
oblique striatula, tenuis, (corneofusca); spira attenuata, conica, apice
obtusa; anfr. 7 convexiusculi, sutura sat profunda irregulariter cre-
nulata interstincti, antepenultimus et penultimus ventricosi, magni,
ultimus penultimo latitudine aequalis, paulum longior, circa umbi-
licum cylindricum obtuse angulatus; apertura paululum obliqua,
ovato-elliptica, versus basin angustata, marginibus appropinquatis.
callo tenui junctis, externo arcuato, columellari strictiusculo; peri-
stoma breviter patulum, nonnunquam incrassatum, duplicatum,
latiuscule expansum.


Long. 13, diam. maj. 7, min. 6½; apert. alt. 5, lat. incluso
perist. 4½, excl. 3 Mill.


Mittleres Timor, bei Atapupu, am Fuss von Serpentin-Felsen.


Ich hatte diese eigenthümliche Schnecke früher des verhältniss-
[371]Buliminus apertus. Cionella.
mässig geringen Durchmessers der letzten Windung wegen zur Gat-
tung Pupa gebracht, finde nun aber, dass sie daselbst keinen Ver-
wandten zum Anschluss findet, wohl aber unter den pupaförmigen
Abtheilungen von Buliminus, wo ihr z. B. der westasiatische B. atte-
nuatus Mouss. in der Gestalt nahe kommt. Dass die Farbe während
des Lebens wirklich hornbraun gewesen, habe ich nach dem Ein-
druck der verbleichten Schalen schon vermuthet, ehe ich noch an
Verwandtschaft mit B. montanus Dr. dachte, kann es aber nicht
bestimmt aussprechen. Der weit offene Nabel unterscheidet sie
übrigens hinlänglich von allen mir bekannten Arten. Jüngere
Schalen
besitzen eine eigenthümliche trochusartige Gestalt und
könnten leicht für etwas ganz anderes gehalten werden, wie dieses
auch schon bei anderen Pupen geschehen ist. Der zur Zeit letzte
Umgang besitzt eine ausgesprochene Kante, von der an die Unter-
seite abgeflacht ist, der Nabel bleibt weit, die Mündung zeigt eine
rhombische Gestalt mit scharfen Rändern. Höhe (Länge) eines
jüngeren Exemplars 8½, grosser Durchmesser 7, Mündung 3½ Mill.
lang und eben so breit. Die verhältnissmässig bedeutende Grösse
der ersten Windungen und die rhombische wenig schiefe Mündung
verrathen übrigens dem Geübteren sogleich, dass es noch nicht
ausgewachsene Individuen sind.


Cionella Jeffr.

Kleine glänzende einfarbige längliche Schnecken mit eiförmiger
Mundöffnung, geradem Mundsaum und mehr oder weniger abge-
stutztem Spindelrand. Keine Nabelöffnung. Kiefer wie bei Buliminus.


Gruppe Glessula Martens.

Mässig klein, stark glänzend, intensiv dunkelfarbig; Aussen-
rand dünn und scharf; Columellarrand am unteren Ende plötzlich
abgestutzt; keine Zähne oder Falten in der Mündung.


Cionella Wallacei Pfr.


Achatina Wallacei Pfr. Mal. Blätt. II. 1855 S. 168; mon. IV. p. 606; novitat.
conch. 22., 9. 10.


Eiförmig gethürmt, seidenglänzend gestreift, dunkelviolett;
Naht fein gekerbt; 8 Windungen; Länge 21—22, Durchmesser 9,
Mündungshöhe 8 Mill.


Westliches Borneo bei Sarawak, von Wallace eingeschickt.


24*
[372]Cionella Sumatrana. Stenogyra.

Cionella Sumatrana Martens. Taf. 22., Fig. 5.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 527.


Testa subconico-turrita, minute subirregulariter striatula,
nitida, laete castanea, apice pallidior; anfr. 7—8, convexi, sutura sat
impressa simplice divisi, ultimus basi sensim attenuatus; apertura
subperpendicularis, emarginato-piriformis, ⅜ longitudinis occupans;
margo columellaris, sat excavatus, spiratim tortus, infra oblique at
distincte truncatus.


Long. 13½, diam. maj. 5, min. 4½; apert. alt. 4⅔, lat. 2½ Mill.


Die Höhe des sichtbaren Theils der vorletzten Windung ist
ziemlich grösser als dessen Breite (Durchmesser) und verhält sich
zur Höhe der letzten Windung wie 1 : 1½.


Sumatra, im Bergland des Innern bei Kepahiang.


Diese Art ist recht ähnlich einigen von Benson beschriebenen
Arten der Bergländer Vorderindiens und steht namentlich zwischen
dessen (Achatina) oreas und Jerdoni, beide von den Nilgherries,
ungefähr in der Mitte. Eine ähnliche Art aus Java ist Hasselt’s
Acicula cornea, tab. inedit. 14., fig. 5., vom Berge Salak.


Stenogyra Shuttl.

Schale gethürmt, fein gestreift, dünn, einfarbig, gelblich oder
weiss; Windungen zahlreich (7—18), in der Regel wenig gewölbt;
Mündung beinahe perpendikulär, länglich. Mundsaum einfach, dünn
mit Ausnahme des Columellarrandes, der oft zurückgeschlagen und
fast immer etwas gedreht ist.


Einzige Gruppe des indischen Archipels: Opeas Alb.


Schale meist matt glänzend, letzter Umgang nicht oder kaum
bauchig, Columellarrand deutlich umgeschlagen, eine vorhandene
Nabelspalte fast oder ganz bedeckend, nach unten spitz zulaufend,
nie breit abgestutzt.


Die Arten sind klein und unansehnlich, doch oft weit ver-
breitet, wie die Gruppe selbst, welche sich in allen Tropenländern
findet. Die Unterscheidung der einzelnen Arten bietet manche
Schwierigkeit, da die Färbung und Sculptur selten gute Unterschiede
bietet, die Gestalt aber, namentlich das Verhältniss der Länge zur
Breite, innerhalb der Arten etwas variirt; wichtig ist das Verhältniss
der letzten zur vorletzten Windung.


Auf den meisten Inseln des indischen Archipels habe ich
[373]Langgezogene Stenogyren.
derartige kleine Schnecken gefunden, zuweilen in einer grösseren
Anzahl von Exemplaren, öfters aber nur todte, verbleichte. Nach
wiederholter Prüfung vertheile ich sie in folgende Arten.


Stenogyra laxispira m. Taf. 22., Fig. 14.


? Bulimus acutissimus Mousson Journ. conchyl. VI. 1857 p. 159.


Testa imperforata, subulata, ruditer striata, sordide brunnea,
opaca, apex valde obtusus; anfr. 11, priores convexiusculi, sub-
globosi, sequentes (inde a 5to) complanati, elongati, sutura valde
obliqua subcanaliculata distincti, ultimus penultimo et antepenultimo
subaequalis, basi sensim attenuatus; apertura paulum obliqua, an-
guste piriformis, margo columellaris albus, reflexus et undique
adnatus, supra in callum parietalem distinctum transiens, infra leviter
tortus et oblique subtruncatus.


  • Long. 28½, diam. maj. 5½, min. 5; apert. alt. 7½, lat. 2¾ Mill.
  • » 30, » » 5, » 4½; » » 6, » 2½ »
  • » 27, » » 5¼, » 5; » » 6½, » 3 »

Länge des sichtbaren Theils der vorletzten Windung zu der
letzten wie 1 : 1½ oder 1⅓.


Sumatra, im Gebirge des Innern bei Kepahiang, am Boden,
nicht ganz selten.


? Java, bei Buitenzorg, Zollinger in Mousson’s Sammlung.


Diese Art zeichnet sich vor allen folgenden mehrfach aus
durch Grösse, rauhe Sculptur, Mangel des Nabelritzes, deutlichen
Verbindungswulst auf der Mündungswand, erkennbare Abstutzung
des Columellarrandes, vor allem aber dadurch, dass die einzelnen
Windungen an Höhe und Weite sehr langsam zunehmen und daher
fast gleich bleiben. Nur die obersten Windungen sind in ihrem
von aussen sichtbaren Theil breiter als hoch, die fünf letzten eben
so hoch als breit, wodurch die Aufwindung der ganzen Schale sehr
schlank erscheint. Die Anwachsstreifen sind etwas nach vorn gebogen.
Die Beschreibung von Mousson’s Bul. acutissimus passt grösstentheils,
aber er gibt bei wenig geringerer Grösse nur 8½ Windungen an und
nennt die Schale regelmässig dicht gestreift; endlich kann man
unsere Schnecke nicht wohl »sehr spitzig« nennen.


Stenogyra elongatula Pfr. Taf. 22., Fig. 12.


Bulimus elongatulus Pfr. Proc. zool. soc. 1846 p. 42; mon. II. p. 154; Reeve
conch. ic. fig. 80.


Testa subimperforata, subulata, solidula, leviter striatula,
isabellina, opaca; apex acutiusculus; anfr. 8, planiusculi, sutura
[374]Enggewundene Stenogyren.
profunda subcanaliculata divisi, ultimus compressus, infra sensim
attenuatus; apertura sat obliqua, rhomboideo-ovalis, margo externus
antrorsum arcuatus, margo columellaris paulum incrassatus, bical-
losus, infra attenuatus, ad insertionem breviter reflexus.


  • a) Long. 23, diam. 6; apert. alt. 7, lat. 3 Mill.
  • b) » 20, » 6; » » 7, » 3 »

Höhe des sichtbaren Theils der vorletzten Windung zu der
letzten wie 1 : 1½—1⅔, und beinahe so gross wie dessen Breite.


Philippinen, auf Luzon, Cuming.


Molukken, Ternategruppe, Insel Mareh, ein nicht ganz erwach-
senes Exemplar (dimens. b), das vortrefflich zu dem philippinischen
aus der Albers’schen Sammlung passt.


Stenogyra arctispira m. Taf. 22., Fig. 10.


Testa rimata, conico-turrita, leviter striatula, ad suturam
costulata, nitidula; apex acutiusculus; anfr. 8, paulatim crescentes,
obesi, convexiusculi, sutura mediocri distincti, ultimus penultimo
vix major, rotundatus, basi subplanatus; apertura fere perpendicu-
laris, rhombeo-ovata, parva, minus quam tertiam partem longitudinis
occupans; margo columellaris perpendicularis, supra reflexus, versus
basin attenuatus, non truncatus.


Diam. maj. 7, min. 3, alt. 2⅔; apert. lat. 1, alt. 1½ Mill.


Java, bei Anjer an der Sundastrasse von mir gefunden;
Buitenzorg, Zollinger bei Mousson.


Zeichnet sich durch die langsam zunehmenden Windungen,
deren Breite ihre Höhe stets bedeutend übertrifft und damit die
kurze Mundöffnung, vor allen mir bekannten indischen Arten aus
und findet hierin nur in der amerikanischen etwas grösseren St.
Caracasensis Reeve sp. ein Gegenstück.


Stenogyra densespirata Mousson sp.


Bulimus d. Mousson Journ. conch. 1857 p. 159.


Aehnlich arctispira, aber bei gleicher Windungszahl grösser, mit
feinen Spiralstreifen und der letzte Umgang ⅓ der Länge einnehmend.


Long. 18, diam. maj. 6½, min. 6,3 Mill.


Java bei Buitenzorg, Zollinger.


Zu dieser oder zu arctispira dürfte auch Acicula fusiformis
Hasselt, tab. inedit. 14., fig. 2., ebenfalls von Buitenzorg, gehören,
wenigstens stimmen die Dimensionen der sonst wenig Charak-
teristisches bietenden Abbildung: Long. 19, diam. 6 Mill.


Eine Beschreibung der Art hat Hasselt nicht gegeben.


[375]Stenogyra achatinacea und graeilis.

Stenogyra achatinacea Pfr. Taf. 22., Fig. 9.


Bulimus achatinaceus Pfr. symb. III. p. 82; mon. II. p. 156; Mousson jav. 135
Taf. 4., Fig. 4. (zu schlank).


Opeas achatinaceus Wallace Proc. z. s. 1865.


Testa rimata, subulato-conica, striata, striis antrorsum con-
vexis, opaca, flavida; apex obtusus; anfr. 8—9, suturis profundis,
superiores convexi, penultimus et ultimus magis complanati, hic
infra parum attenuatus; apertura subverticalis, ovato-tetragona,
margo columellaris fere rectus, paulum dilatatus, basi attenuatus,
non truncatus, ad insertionem breviter reflexus.


Var. minor, perforatione magis aperta, anfr. 7—8.


a) Long. 12½, diam. 4½; apert. alt. 4, lat. 2 Mill. (Pfeiffer’s
Originalexemplar).


b) Long. 10, diam. 4; apert. alt. 4, lat. 2 Mill.


Verhältniss der vorletzten zur letzten Windung wie 1 : 1½.
Sichtbarer Theil der vorletzten und je aller früheren Windungen
bedeutend breiter als hoch.


Sumatra bei Palembang, an den Gräbern der Sultane.


Westl. Borneo, bei Singkawang, Bengkajang (b), Seminis (b)
und Mampawa auf trockenem, sandigem Boden, selbst noch in
der Nähe des Meeres. Auch von Wallace aus Borneo angegeben.


Java, Zollinger bei Mousson.


Stenogyra gracilis Hutton. Taf. 22., Fig. 13.; Taf. 19., Fig. 5.


Bulimus gracilis Hutton Journ. as. soc. III. p. 84; Pfr. mon. I. p. 157: Reeve
conch. ic. fig. 495.


Bulimus Indicus Pfr. Proc. z. s. 1846 p. 40; mon. II. p. 157.


Bulimus apex Mousson moll. jav. p. 35, 4., 5.; Zeitschr. Malak. 1849 S. 180.


Testa semiobtecte perforata, conico-subulata, confertim levi-
ter striatula, cerea, nitidula; apex acutiusculus; anfr. 8, paulum
convexi, ultimus compressus, infra sensim attenuatus; apertura
subverticalis, anguste piriformis; margo columellaris fere rectus,
paulum dilatatus, basi attenuatus, ad insertionem latiuscule reflexus.


  • a) Long. 13½, diam. 4; apert. alt. 4, lat. 2 Mill.
  • b) » 10, » 3½; » » 3⅔, » 2 »

Der sichtbare Theil der vorletzten Windung ist halb so hoch
als die letzte und wie die entsprechenden aller vorhergehenden,
etwas breiter als hoch. Aeussere Weichtheile gelb gefärbt.


Vorderindien, im Gangesgebiet, Bengalen und Bundelkund.
(Hutton, Benson etc.). Ceylon bei Pointe de Galle, Benson; von
mir ebenda wieder gefunden.


[376]Stenogyra gracilis und Panayensis.

Pulo Pinang (Prinz von Walesinsel) bei Malakka, Sammlung
der indischen Compagnie in London.


Singapore.


Sumatra bei Palembang.


Java, bei Pardana, Zollinger; Sumenap auf Madura, derselbe.


Borneo bei Mampawa, nahe am Meeresstrand mit der vorigen.


Celebes bei Makassar.


Timor bei Kupang (a): Inseln Adenare und Solor bei Flores.


Molukken: Amboina, Buru bei Kajeli und Ceram bei Wahai,
Banda-Neira (Bandagruppe)
(b).


Stenogyra Goodalli Müller sp. = clavulus Fer., Reeve conch.
ic. Bulimus fig. 621. aus Südamerika, aber auch wie es scheint auf
Ile de France (Mauritius) eingeschleppt, ist mir im indischen Archipel
nicht vorgekommen. Sie steht zunächst der St. gracilis, ist aber
durch den deutlich gedrehten Columellarrand und die schiefe Rich-
tung des Aussenrandes zu unterscheiden. Ich möchte übrigens nicht
dafür einstehen, dass die von Quoy und Gaimard auf Mauritius
beobachtete und voy. astrol. moll. 11., 30—33. abgebildete Schnecke
eher St. Goodalli als gracilis sei.


Ebensowenig St. subula Pfr., Reeve l. c. 494, von Cuba,
welcher nach Crosse und Fischer, Journ. conchyl. XI. 1863 p. 361, in
Cochinchina in ganz übereinstimmenden Exemplaren vorkommen soll.


Stenogyra Panayensis Pfr. Taf. 22., Fig. 8.


Bulimus Panayensis Pfr. Proc. z. s. 1846 p. 33; mon. II. p. 156; Reeve conch.
ic. No. 76.


Testa subobtecte perforata, subulata, confertim subtiliter
striata, cerea vel hyalina, nitidula; apex obtusus; anfr. 9, con-
vexiusculi, lente crescentes, ultimus basi rotundatus; apertura vix
obliqua, piriformi-tetragona; margo columellaris fere rectus, paulum
dilatatus, basi attenuatus, non truncatus, perforationem plerumque
partim tegens.


  • a) Long. 10½, diam. maj. 2½, min. 2½; apert. alt. 2½, lat. 1½ Mill.
  • b) » 11⅔, » » 3, » 3; » » 3, » 2 »

Höhe des sichtbaren Theils der vorletzten Windung zu der
der letzten wie 1 : 1½. Der sichtbare Theil der vorletzten und vor-
vorletzten Windung so hoch als breit.


Timor bei Kupang (a).


Molukken, auf Ternate (b).


Philippinen, auf der Insel Panay, Cuming.


[377]Stenogyra Javanica.

Obwohl die angeführte Diagnose von Pfeiffer in zwei Puncten
abweicht, nämlich testa imperforata und laevigata, so passen doch
die Exemplare der Albers’schen Sammlung, denen die Bemerkung
beigefügt ist »def. Pfeiffer« recht gut zu den mir vorliegenden. Zwei
der genannten haben einen offenen Nabelritz; das dritte hat ihn völlig
geschlossen. Unter den von mir gesammelten zeigen sehr wenige
und zwar nur jüngere Exemplare den Nabelritz völlig geschlossen.


Dieses ist die schlankste der im indischen Archipel mir
vorgekommenen Arten.


Stenogyra Javanica Reeve sp. Taf. 22., Fig. 11.


Achatina Javanica Reeve conchol. icon. tab. 17., fig. 79. 1849; Pfr. mon. III. p. 493.


Testa subimperforata, ovato-elongata, confertim striatula,
striis antrorsum curvatis, vitrea, nitida; apex obtusculus;
anfr. 7 (8?), convexi, sutura sat profunda divisi, ultimus compressus,
basi sensim attenuatus; apertura infra sat obliqua, piriformi-ovata;
margo columellaris concavus, paulum dilatatus, basi oblique leviter
truncatus, ad insertionem latiuscule reflexus.


Long. 11, diam. 4½—5; apert. alt. 4⅓, lat. 2 Mill.


Sichtbarer Theil der vorletzten Windung zur letzten wie
1:1⅓—1½, und etwas breiter als hoch.


Die angegebene Grösse erreichen die meisten der von mir
gesammelten, erwachsen scheinenden Exemplare. Mehrere unvoll-
ständig erhaltene deuten auf grössere Dimensionen, beinahe so gross
wie auf der Reeve’schen Figur.


Oestliches Java, Wonosari, Zollinger in Mousson’s Samm-
lung. Java, Reeve.


Flores, bei Larentuka, und auf der nahen Insel Adenare.


Molukken, auf Ternate und Amboina gefunden.


Scheint demnach auch weit verbreitet zu sein. Unterscheidet
sich von der vorigen durch kürzere, mehr bauchige Form, Ausbiegung
und beginnende Abstutzung des Spindelrandes, wodurch sie sich
der amerikanischen Gruppe Subulina (Achatina octona auct.) nähert.


Clausilia Drap.

Schale gethürmt spindelförmig (die letzte Windung schmäler
als die vorletzte), links gewunden, Mündung ziemlich senkrecht
stehend, ei- oder birnförmig mit zwei Falten auf dem Spindelrand;
Mundsaum umgeschlagen, zusammenhängend; ein eigenes Schalen-
[378]Ostasiatische Clausilien.
plättchen (clausilium) im Innern des letzten Umgangs. Kiefer gebo-
gen, fein gestreift.


Eine sehr eigenthümliche und bei grosser Habitusähnlichkeit
artenreiche Gattung, früher fast ausschliesslich als europäisch
betrachtet, aber in der That durch ganz Asien bis Japan und die
Molukken verbreitet und daher noch eine reiche Ausbeute neuer
Funde versprechend, wenn erst die centralasiatischen Gebirge und
die einzelnen Berggegenden Borneo’s, Sumatra’s u. s. w. genauer in
dieser Hinsicht durchsucht sein werden. In den Küstengegenden,
wo man bis jetzt am meisten gesammelt, und auf den kleineren
Inseln scheinen sie weniger vertreten zu sein. Die ostasiatischen
Arten bilden eine ziemlich gut unterschiedene Unterabtheilung; schon
von Albers 1850 und Charpentier 1852 aufgestellt, aber nicht benannt.


Gruppe Phaedusa Adams.

Basis der letzten Windung gerundet (nicht zusammen-
gepresst). Mehrere spiralverlaufende Falten an der Innenwand der
letzten Windung beträchtlich hinter dem äussern Mundsaum (Gaumen-
falten, plicae palatales); keine dieselbe kreuzende mondförmige Falte
(lunella) oder nur eine schwache Spur derselben (Ausnahme Cl. ex-
currens). Meist braun gefärbt und schwach gestreift.


[figure]
Figure 3. 1.

Clausilia Sumatrana.
2. — Javana.
3. — excurrens.
4. — Shanghaiensis.
5. — Moluccensis.


Schon Hasselt kannte und unterschied 1823 zwei javanische
Clausilien unter den Namen Cl. longissima und Cl. Javanica; nach
seinen hinterlassenen Abbildungen, Tafel 15, ist Javanica, fig. 1,
von Kapangdangan, vielleicht in der That Pfeiffer’s Javana, und
longissima, fig. 2., von Tjihanjavar, 28 Millimeter lang, vielleicht
Cl. orientalis Busch. Beck wiederholt 1837 den Namen Javanica,
aber in Ermangelung jeder Beschreibung lassen sich diese Arten
nicht mehr identificiren; so dass die wirkliche Bekanntmachung,
nicht nur des Vorkommens, sondern auch der Artcharaktere, erst
mit Pfeiffer’s Cl. Javana 1841 beginnt, die der chinesischen im Jahr
darauf mit Benson’s Cl. pluviatilis und aculus.


[379]Clausilia Sumatrana.
A) Dunkelbraune.

Clausilia Sumatrana m. Taf. 22., Fig. 17.; Seite 378 Fig. 1.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 270.


Testa ventricosa, solidula, oblique striatula, striis grossioribus
intermixtis, vix nitidula, castanea, ad suturam pallida; anfr. 8—9½
convexiusculi, sutura appresso-marginata; apertura late piriformis,
violacea; lamellae parietales validae, divergentes, supera compressa,
marginem aperturae attingens, infera obtusiuscula, marginem non
attingens; lamella spiralis continua; lunella nulla; plicae pala-
tales 5—6, remotae, suprema elongata, ceterae perbreves; plica
subcolumellaris vix emersa, peristoma undique solutum, latiuscule
expansum.


Var. a) attenuata, spira elongata; anfr. 9—9½. Fig. 17.


Var. b) brevior, spira breviter conica; anfr. 8. Fig. 17c.


a) Long. 31½, diam. 6; apert. long. 8, lat. inclus. perist. 6,
exclus. 4½ Mill.


b) Long. 23½, diam. 5½; apert. long. 8, lat. inclus. perist. 5½,
exclus. 3½ Mill.


Sumatra, auf steinigem Boden längs der neuen Strasse von
Tibingtingi nach Benkulen, kurz vor Kepahiang.


Diese für ihre Gattung stattliche Schnecke ähnelt auf den
ersten Anblick sehr zwei anderen ostasiatischen, die gestreckte
Form der Cl. Javana Pfr., die gedrungene der Cl. insignis Gould
aus Hinterindien, unterscheidet sich aber von beiden beständig
dadurch, dass die obere der beiden Lamellen der Mündungswand
nach hinten sich unmittelbar als Spirallamelle (auf die Unterwand
der vorletzten Windung) fortsetzt (lamella spiralis continua), was
ohne Verletzung der Schale, wenn man von unten in die Mündung
hineinblickt, erkannt werden kann, während bei Cl. insignis (nach
dem Exemplar der Albers’schen Sammlung) ein wirklicher Absatz
zwischen beiden ist, bei Javana ohne Zerstörung eines Theils der
Schale die Spirallamelle gar nicht zu sehen ist und die obere
Parietallamelle nach innen bald endigt. Die Gaumenfalten sind
wohl von aussen als helle Streifchen zu erkennen, aber sie reichen
nicht so weit nach vorn, um in der Tiefe der Mündung sichtbar zu
werden. Die Subcolumellarfalte erscheint bei zwei Exemplaren der
var. attenuata noch in der Mündung unter und hinter der unteren
Parietalfalte, bei dem dritten und einem der var. brevior ist sie
kaum noch sichtbar, bei den anderen der var. brevior gar nicht mehr.


[380]Clausilia Sumatrana, obesa und Javana.

Die zwei Formabänderungen kommen unter einander vor, die
zweite in grösserer Anzahl; Exemplare, welche zwischen beiden
die Mitte hielten, habe ich nicht gefunden, wohl aber einige, doch
wenige, welche, ohne die Länge der kürzeren merklich zu über-
steigen, durch geringeren Durchmesser sich relativ der Gestalt der
schlankeren nähern. Ein ähnlicher Spielraum in der Gestalt findet
sich bei manchen europäischen Arten, ausgezeichnet z. B. bei der
oberitalienischen Clausilia Itala.


Clausilia obesa m.


Testa ventricose fusiformis, solida, leviter striata, vix niti-
dula, rufo-fusca, ad suturam pallidior, sutura violaceo-marginata;
spira conice attenuata; anfr. 9, convexiusculi, antepenultimus magis
ventricosus quam penultimus et ultimus, hic cervice rotundatus;
apertura late piriformis, intus fusco-carnea; lamellae validae, com-
pressae, subparallelae, inferior fere, superior plane marginem attin-
gens; lunella nulla; plicae palatales 4, suprema elongata, ceterae
mediocres, oblique descendentes; plica subcolumellaris valida,
emersa
, marginem aperturae fere attingens; peristoma expansum,
continuum, corneo-albidum.


Long. 24½, diam. anfr. antepenult. 7, penult. 6½; apert. alt. 7,
lat. 6 Mill.


Ein Exemplar im Leydener Museum, unbekannten Fundorts,
aus einer alten Sammlung von Raye stammend. Gleicht in Grösse,
Gestalt und Färbung durchaus der bauchigeren Varietät meiner
Sumatrana, ist aber durch das sehr entschiedene Vortreten der
Subcolumellarfalte davon verschieden; eben dadurch auch von der
hinterindischen Cl. Philippiana Pfr., Küst. 11., 7. 9. Die Aehnlich-
keit deutet darauf hin, dass sie auch aus dem indischen Archipel
oder Hinterindien stammen.


Clausilia Javana Pfr. Seite 378 Fig. 2.


Pfr. symbol. I. p. 49; mon. II. p. 406; Chemn. ed. nov. 2., 26—28.


Aehnlich der ersten Varietät der Sumatrana, mehr seiden-
glänzend, der Rücken des letzten Umgangs gerunzelt und fein körnig;
Gaumenfalten 3—4; Subcolumellarfalte kaum zum Vorschein kommend.


Java, Hasselt (im Leydener Museum) und Winter (bei
Pfeiffer etc.).


Clausilia Heldii Küster.


Chemn. ed. nov. 2., 29—31. p. 27; Mouss. moll. jav. p. 40.


Rücken der letzten Windung kaum stärker gestreift, kleiner,
[381]Javanische Clausilien.
stärker seidenglänzend, mit stets 3—4 Gaumenfalten, mehr sicht-
barer Subcolumellarfalte und etwas breiterer Mündung; kaum von
der vorigen zu trennen.


Bei einem unrichtig als corticina bezeichneten Exemplar der
Albers’schen Sammlung gibt die untere Parietalfalte nach oben einen
Seitenzweig ab, die obere verlängert sich als deutliche doch nie-
drige Spirallamelle ohne Unterbrechung nach innen und die oberste
Gaumenfalte reicht so weit nach vorn, dass sie noch in der Mün-
dung sichtbar wird. Cl. insignis ist stärker gestreift, bauchiger,
ihre Mündung breiter.


Ebenfalls von Java.


Clausilia Heldii var. Baronensis.


Mouss. moll. jav. p. 39, 4., 7.


Unten mehr verschmälert, die Nahtgegend heller, die Sub-
columellarfalte kaum sichtbar. Ist eine weitere wieder zu Javana
hinneigende Variation.


Insel Nusa Baron, Südküste von Java, an Kalkfelsen, Zollinger.
Clausilia corticina Busch.


Pfr. symb. II. p. 60; mon. II. p. 404; Chemn. ed. nov. 2., 24—25.


Aeusserlich der Javana höchst ähnlich, aber schärfer gestreift,
ohne Körnelung, der letzte Umgang kaum oder nicht schmäler als
der vorletzte, daher auch die Mündung breiter, aber der Mundsaum
ganz schmal; nur 1—2 Gaumenfalten.


Java, Winter.


Die javanischen Clausilien deren jeder der wenigen Sammler
wieder andere Arten, aber nicht die seines Vorgängers gefunden
hat, dürften in Zukunft bei Bekanntschaft mit Exemplaren vieler
Fundorte ein ebenso sorgfältiges und eingehendes Studium zu
befriedigender Unterscheidung der Arten erfordern, wie unsere
europäischen Arten.


Clausilia Moluccensis Martens. Taf. 22., Fig. 19.; Seite 378 Fig. 5.


Monatsberichte d. Berl. Akad. 1864 S. 270.


Testa cylindraceo-conica, gracilis, rugoso-striata, opaca,
griseobrunnea; anfr. 10, planiusculi, spiram regulariter attenuatam
efficientes, ultimus praecedente vix angustior; apertura late piri-
formis, lamellae parietales mediocres, divergentes, supera compressa,
marginem attingens; lamella spiralis subcontinua; lunella nulla;
plicae palatales 2—3, supera elongata, suturae parallela, media
brevis, paulum descendens, tertia brevissima vel nulla; plica colu-
[382]Clausilia Moluccensis, Borneensis und Schwaneri.
mellaris inconspicua; peristoma breviter solutum et expansum,
crassiusculum, album.


Long. 17, diam. 3; apert. alt. 3, lat. 2½ Mill.


Molukken, Ternategruppe, Insel Halmahera (Djilolo) bei Dodinga
an dem Weg über die Landenge, am Boden zwischen Baumwurzeln
und verwilderten Ananas, zahlreich. Auf der Insel Ternate selbst
ein todtes Exemplar gefunden.


Nahe verwandt mit Cl. Cumingiana Pfr. von den Philippinen,
aber gröber gestreift, glanzlos und etwas kleiner. Cl. Cumingiana
soll nur zwei Gaumenfalten haben. Die obere Parietalfalte wird
nach innen sehr niedrig und hängt zwar unmittelbar, aber in einem
Winkel, mit dem Beginn der Spirallamelle zusammen. Clausilium
nicht ausgerandet. Ist, abgesehen von den japanischen, das öst-
lichste bis jetzt bekannte Vorkommen der Gattung. Aeussere
Weichthele hell gelblich grau, Nacken dunkler.


Aeusserlich sehr ähnlich der Cl. Shanghaiensis, nur minder
glänzend und mit dünnerem Mundsaum, aber Cl. Shanghaiensis hat
eine deutliche Mondfalte und Moluccensis nicht.


Eine Clausilie, die ich nicht davon unterscheiden kann, finde
ich im Leydener Museum, mit der Bezeichnung, dass sie von Forsten
zu Manado (nördliches Celebes) gesammelt sei.


Clausilia Borneensis Pfr.


Proc. zool. soc. 1854 p. 296; mon. IV. p. 736.


Fein gestreift, braun, seidenglänzend. »Mondfalte unvoll-
kommen, aus mehreren kurzen Fältchen zusammengesetzt« (d. h.
wohl mehrere ganz kurze Gaumenfalten). Eine lange Gaumenfalte.
Länge 22, Durchmesser 4½ Mill.


Westliches Borneo, Sarawak, in Cuming’s Sammlung.


Clausilia Schwaneri Herklots (Mus. lugd. bat.).


Testa conico-turrita, levissime striatula, nitida, corneo-brunnea,
sutura violaceo-marginata; spira sensim attenuata, apice obtusula;
anfr. 10—11, convexiusculi, ultimus penultimo paulo angustior;
cervix rotundatus, paulo distinctius striatus; apertura piriformis,
intus cornea; lamellae validae, compressae, divergentes, infera ar-
cuatim descendens, supera marginem attingens; lunella distincta;
plica palatalis unica supera, elongata; subcolumellaris emersa; peri-
stoma continuum, tenue, album, undique expansum.


Long. 18½, diam. 4½, apert. alt. 4½, lat. 3 Mill.


Borneo, gesammelt von Dr. C. A. L. Schwaner, der als
[383]Blassgelbe javanische Clausilien.
Naturforscher im Auftrag der niederländischen Regierung im süd-
östlichen Theil von Borneo von 1845—1847 thätig war und als
der erste glücklich von da durch das Innere bis zur Westküste,
Pontianak, vorgedrungen ist, aber bald darauf, 1851, in Batavia
gestorben.


Die äussere Gestalt dieser Schnecke ist ähnlich der von
Cl. Moluccensis, aber ihre Oberfläche mehr glatt und glänzend.
Der ursprünglich violette Faden der Naht erscheint bei etwas ver-
bleichten Exemplaren rein weiss.


B) Blassgelbe.

Clausilia cornea Philippi.


Pfr. symbol. III. p. 63; mon. II. p. 405; Küster Chemn. ed. nov. p. 22, 1—4.


Blass hornfarbig, mit enger Mündung und schmalem Mund-
saum; Parietalfalte schwach; 4 Gaumenfalten, Subcolumellarfalte
nicht sichtbar. 11 Windungen. Länge 22, Durchmesser 4 Mill.


Java, im Gebirge, von Junghuhn gesammelt.


Clausilia Junghuhni Philippi.


Küster Chemn. ed. nov. p. 23, 2., 5—7; Pfr. mon. II. p. 405.


Von der vorigen fast nur durch grösseren Umfang der spä-
teren Windungen bei gleich schlanker Spitze und stärker verdicktem
Mundsaum verschieden. Länge 22, Durchmesser fast 6 Mill.


Ebenfalls von Junghuhn auf Java gesammelt. (Leydener
Sammlung und Philippi.)


Clausilia Moritzii Mouss.


Mouss. moll. jav. p. 11, 4., 8.; [Pfr.] mon. III. p. 590.


Wieder den zwei vorigen nahe verwandt, aber bauchiger
und kürzer. Länge 17, Durchmesser 4 Mill. Nur 8—9 Windungen.
Dritte Gaumenfalte die kleinste.


Insel Nusa-Baron, Südküste von Java, Zollinger.


Clausilia Orientalis Busch.


Pfr. symbol. II. p. 60; mon. II. p. 414; Küster Chemn. ed. nov. p. 25, 2., 17. 18.


Spitze sehr dünn und lang ausgezogen; Schale blass horn-
gelb, kaum gestreift; Mundsaum dick; Gaumenfalten (2 nach Küster)
von aussen nicht sichtbar (Pfeiffer). Nach einem Exemplar des
Berliner Museums, aus Java von Göring stammend, drei Gaumen-
falten, die mittlere die kürzeste. Subcolumellarfalte bis zum Mün-
dungsrande vortretend. Länge 25, Durchmesser 4½ Mill.


Java, Winter.


[384]Clausilia excurrens.

Clausilia excurrens Martens. Taf. 22., Fig. 16.; Seite 378 Fig. 3.


Monatsberichte Berl. Akad. 1864 S. 527.


Testa fusiformi-subulata, levissime striatula, glabra, solida,
pallide cornea, spira valde elongata, gracili; anfr. 11, convexiusculi,
ultimus sat attenuatus, haud compressus, antice paulum solutus;
apertura piriformis, alba; lamella parietalis superior valida, com-
pressa, marginem attingens, infera humilior, a margine remota;
lamella spiralis disjuncta, plica subcolumellaris inconspicua; lunella
distincta
; plica parietalis unica, elongata; peristoma album, cras-
siusculum, expansum.


Long. 20, diam. 4; apert. alt. 5, lat. 4 Mill.


Sumatra, bei Kepahiang, selten.


Weicht durch die vorhandene Mondfalte, sowie die cylin-
drellenähnlich vortretende Mündung von den anderen Arten des
Archipels ab, schliesst sich übrigens in der allgemeinen Form und
Färbung sehr an Cl. orientalis an.


In der Sammlung des Vicomte de Castelneau zu Bangkok
sah ich eine ähnliche Clausilie aus Sumatra, ebenfalls mit deutlich
sichtbarer Mondfalte und gerundeter Basis, aber breiter (21 Mill.
lang und 5 breit) und mit sichtbarer Subcolumellarfalte. Auch die
Mündung ist etwas grösser (apert. alt. 6, lat. 4½ Mill.).


Pupa Drap.

Schale cylindrisch, letzte Windung verhältnissmässig klein,
Mündung rundlich, meist durch eingehende Falten verengt, Mund-
saum fast immer ausgebogen, Columellarrand und Aussenrand ziem-
lich gleich lang und parallel. Meist von kleinen Dimensionen.


Gruppe Gonospira Swains. (Huttonella Pfr.)

Schale lang cylindrisch mit ganz stumpfer Spitze; Naht ge-
kerbt; eine starke Parietalfalte.


Pupa bicolor Hutton.


Pupa bicolor Hutton Journal of the Asiatic society at Calcutta III. 1834 p. 86; Pfr.
mon. II. p. 352; Küster Chemn. ed. nov. 13., 9. 10.; Pfr. Novitat. conchol. 32.,
15—17.; Benson Ann. Mag. n. h. second series IV. p. 125; Journ. conch. V. p. 71.


Pupa Largillierti Philippi Zeitschr. Mal. I. 1844 S. 352.


Pupa mellita Gould 1846 Pfr. mon. III. p. 545.


Ennea bicolor Pfr. mon. IV. p. 342; Mal. Blätter II. S. 105.


Testa clause rimata, cylindraceo-turrita, subtiliter striatula,
[385]Pupa bicolor.
valde nitida, alba; spira apice obtusa; anfr. 7, vix convexiusculi,
ad suturam distinctius striati; penultimus et ultimus subaequalis;
ultimus basi gibbus, ad aperturam nec ascendens nec descendens;
apertura verticalis, quadrata, dentibus 4 coarctata: primus plicae-
formis, compressus in pariete aperturali; alter subconicus, validus in
margine externo, extus foveam subquadratam efficiens; tertius parvus,
obtuse conicus in margine basali; quartus profundus, linguaeformis,
magnus in columella; peristoma reflexum, incrassatum.


var. abbreviata: Long. 6½, diam. 2; apert. alt. 1½, lat. 1 Mill.


Pulo Pinang oder Insel des Prinzen von Wales, an der Küste
von Malakka, Benson.


Sumenap auf Madura, Zollinger in Mousson’s Sammlung.


Timor bei Kupang, nicht ganz selten, am Fusse einzelner
Kalkblöcke längs der Küste, in Gesellschaft von Stenogyra gracilis
und Helicina sculpta.


Molukken, Amboina, auf den dürren Kalkhügeln hinter der
Stadt, selten.


Sie wurde erst von Hutton in Vorderindien bei Mirzapoor ent-
deckt, Gould erhielt sie aus Birma, Michau fand sie in Cochinchina,
Benson auf Mauritius, Largilliert auf dem benachbarten Bourbon
(Réunion), Riise und Bland um 1855 in Westindien auf St. Thomas.
Nach Benson l. c. ist sie vom Fuss des Himalaya bis Calcutta ver-
breitet und kommt auch auf Ceylon vor. Es scheint demnach eine
innerhalb der Tropenländer sehr weit verbreitete, vielleicht durch
den Einfluss des Menschen verschleppte Art zu sein.


Alle von mir auf Timor und Amboina gefundenen Exemplare
sind konstant kürzer, als die von Vorderindien und St. Thomas,
dabei einfarbig weiss, während ein Exemplar von Mirzapoor in
Albers’ Sammlung auf dem drittletzten und vorletzten, eins aus
St. Thomas ebenda auf den letzten drei Umgängen lehaft ziegelroth
ist (daher die Benennung bicolor). Gut erhaltene Exemplare von
Timor zeigen deutlich am Beginn der letzten Windung eine un-
durchsichtig weisse Stelle, die in ihrem Aussehen ganz an die
Mondfalte der Clausilien erinnert, und davor, noch auf der vor-
letzten Windung, eine zweite, umgekehrt gebogene Schwiele. Bei
einigen Exemplaren von St. Thomas finde ich übereinstimmende
Verdickungen, bei anderen und auch bei dem genannten indischen
nicht, obwohl ihre Schale wie bei den Timoresen so durchsichtig
ist, dass man die Columelle durch dieselbe erkennen kann. Es
Ost-Asien. Zoologisch. II. 25
[386]Pupa ascendens.
scheinen demnach hierin Variationen stattzufinden, und diese Ver-
dickungen so wenig wie die rothe Färbung Artunterschiede zu
begründen.


Verwandte dieser Art finden sich in Vorder- und Hinterindien.
sowie im tropischen Afrika (Albers’ Heliceen zweite Ausgabe S. 301),
so dass wohl Vorderindien als ursprüngliches Vaterland gelten kann.


Gruppe Anostomella m.

Klein, kurz eiförmig, gerippt, braungefärbt; Mündung stark
aufwärts gebogen, zahnlos.


Pupa ascendens Martens. Taf. 22., Fig. 23.


Monatsberichte Berl. Akad. 1864 S. 528.


Testa clause rimata, conico-ovata, costulis sat distantibus
sculpta, aurantio-rubicunda, nitidula; spira in conulum brevem apice
prominentem terminata; anfr. 6, tumidi, priores sat celeriter crescentes,
antepenultimus et penultimus subaequales, maximi, ultimus angustior
et brevior, basi rotundatus, versus aperturam valde ascendens
et hic totum fere penultimum obtegens; apertura oblique sursum
spectans, subcircularis, edentula; peristoma continuum, incrassatum,
breviter expansum.


Long. 4, diam. maj. 3½, min. 2½; apert. alt. = lat. vix 2 Mill.


Amboina, auf den Kalkhügeln hinter der Stadt, selten.


Disse eigenthümliche Schnecke vereinigt das allgemeine Aus-
sehen und die Sculptur der ostafrikanischen Gruppe Gulella Pfr.
mit einer Mundbildung, welche an Hypotrema und Anostoma erinnert,
doch noch nicht so stark von der sonst bei Pupa vorkommenden
abweicht, indem ja auch z. B. bei Scopelophila (Pupa Rossmässleri
und Kokeilii) der letzte Umgang gegen die Mündung zu nicht ab-
sondern aufsteigt. Das obere Ende der Mündung bleibt bei diesen
und bei Tomigerus Spix immer noch verhältnissmässig weit von
der nächstoberen Naht entfernt, bei Pupa ascendens und bei Ano-
stoma kommt es derselben sehr nahe, bei Hypotrema ragt es noch
darüber hinauf. Die Richtung der Mündung ist, wenn man die
Achse der früheren Windungen wie gewöhnlich perpendiculär stellt,
bei Anostoma gerade nach oben (Mündungsebene horizontal), bei
Hypotrema und Pupa ascendens schief nach oben, bei Tomigerus
und Scopelophila gerade seitlich (Mündungsebene perpendiculär).
Die Mündung von Pupa ascendens und Hypotrema ist zahnlos, die
von Scopelophila, Anostoma und Tomigerus stark gezahnt.


[387]Succineen des indischen Archipels.
Streptaxis.

Eine Schnecke, die ich auf Borneo gefunden, glaube ich als
Jugendzustand dieser Gattung angehörig. Die Art lässt sich ohne
erwachsene Exemplare nicht beschreiben.


Succinea Drap.

Schale länglich mit wenig Windungen, ohne Nabel, dünn,
glänzend; Mündung gross, länglich, mit scharfem Rande und dünner
gebogener Columelle. Kiefer gestreift mit mittlerem Vorsprung.
Fühler etwas abgeflacht.


Diese im Allgemeinen kosmopolitische Gattung ist im indischen
Archipel schwach vertreten. Die Arten sind schwierig zu unter-
scheiden und noch schwieriger deutlich zu beschreiben.


Succinea obesa m. Taf. 22., Fig. 21.


Testa obeso-ovata, leviter plicato-striatula, diaphana, nitidula,
intense succinea; spira brevis, acutiuscula; anfr. 3, convexi, ultimus
sutura sat profunda; columella leviter arcuata, simplex; apertura
⅔ longitudinis occupans, modice obliqua, ovata, supra acuta, ubique
incumbens; peristoma rectum, margine dextro distincte arcuato.


  • a) Long. 13½, diam. maj. 9, min. 5½; apert. long. 10½, lat. 7 Mill.
  • b) » 11, » » 8, » 5; » » 9, » 6 »

Oestliches Java, am See von Grati bei Passuruan gesammelt.


Aehnlich der S. crocata Gould von Upolu und der S. pudorina
von Tahite.


Succinea Taylori Pfr.


Proc. zool. soc. 1851; mon. III. p. 10; Chemn. ed. nov. Succ. 6., 23. 25.


Singapore, von Herrn Taylor gefunden.


Succinea subrugata Pfr.


Proc. zool. soc. 1851; mon. III. p. 10.


Kaum glänzend, Spitze dunkler.


Borneo, Pfr. Ein Exemplar von Borneo in der Albers’schen
Sammlung unter dem Namen S. Taylori, von der sie nach der
citirten Abbildung sehr wenig verschieden ist.


Succinea gracilis Lea.


Proc. americ. philos. society 1841 II. (Najad. IV.) p. 31; Pfr. mon. II. p. 518;
Dimensionen mon. III. p. 11.


Java mit Fragezeichen, Lea. Fehlt noch in den europäischen
25*
[388]Fälschlich aus dem indischen Archipel
Sammlungen, oder sollte es die von Mousson unter den javanischen
Mollusken S. 39 aufgeführte und wieder zurückgenommene Succinea
Pfeifferi sein?


Eine kleine schwarze javanische Succinea in Hasselt’s hinter-
lassenen Abbildungen, Taf. 16., Fig. 2.


Succinea Borneensis Pfr.


Proc. zool. soc. 1851; mon. III. p. 11.


Mit ganz kurzem Gewinde, die Schale 9½, die Mündung
9 Mill. lang. Borneo, Pfr.


Succinea minuta Mousson.


Zollinger in Petermann’s geographischen Mittheilungen 1864 Heft VIII. S. 303
(Name ohne Beschreibung).


Testa ovata, ventricosa, solidiuscula, striata, nitida; anfr. 3,
valde convexi; apertura valde obliqua, ¾ longitudinis occupans,
ovato-oblonga, peristoma acutum, subincrassatum, album, margi-
nibus callo parietali distincto albo junctis.


Long. 4, diam. maj. 3, min. 2; apert. long. 3, lat. 2⅓ Mill.


Bali, im centralen Hochlande bei Tjator, 4315′ hoch, in
Spalten der Baumrinde, Zollinger in Mousson’s Sammlung.


Eine nicht ganz geringe Anzahl Arten von Landschnecken,
welche in der Literatur als im indischen Archipel vorkommend
angegeben sind, habe ich nicht aufgenommen, da mir ihr Vorkommen
in dem für diese Arbeit bestimmten Gebiete, Singapore und Nieder-
ländisch-Indien, ohne Neu-Guinea, theils evident unrichtig, theils
wenigstens zweifelhaft erschien; ersteres gilt namentlich für die
älteren Angaben einschliesslich derjenigen von Lea, welcher eine
Reihe amerikanischer Arten neben ein paar ächt asiatischen als
javanische erhielt (Transactions of the American philosophical
society vol. V. Philadelphia 1837). Anderen wurde, weil sie aus
Japan oder sonst woher in holländische Sammlungen gekommen,
Java oder die Molukken zum Vaterland gegeben. Zu diesen ent-
schieden falschen Angaben, auf Schnecken bezüglich, die in ganz
anderen Faunengebieten leben. rechne ich die folgenden:


Choanopoma. Ch. concinuum und nitidum, Zool. voy. Sama-
rang, moll. Einleitung S. VI, als im nordöstlichen Borneo gefunden
[389]angegebene Arten von Landschnecken.
erwähnt, ohne Zweifel aus Versehen statt Leptopoma geschrieben.
Alle Choanopomen sind amerikanisch und es existiren davon keine
Arten dieses Namens, wohl aber Leptopomen im indischen Archipel,
namentlich auf den Philippinen.


Helicina pulcherrima Lea l. c. p. 49, pl. 19., fig. 57. »Java?«,
eine bekannte Art aus Cuba.


Helicina virginea Lea l. c. p. 50, pl. 19., fig. 58. »Java«,
eine ebenso bekannte Art (Trochatella) aus Haiti.


Theba Javanula Beck ind. p. 12, Java, nach Mörch’s Mit-
theilung in der That eine Xerophila, vielleicht Helix pyramidata
Drap., also höchstwahrscheinlich nicht aus Java.


Helix quaesita Deshayes, Pfr. mon. IV. p. 262. Molukken.
Ist eine japanische Art, siehe oben S. 28.


Helix planulata Lam. siehe oben S. 389.


Helix (Caracolla) sagemon Beck ind. p. 31, Molukken, ist in
Cuba zu Hause.


Helix purpuragula Lea, Helix ovum reguli Lea, Helix mono-
donta Lea, l. c. aus Java angegeben, sind eben so sicher west-
indisch, die zwei ersten in Cuba, die dritte in Haiti.


Helix sp., la lampe à ruban, Favanne, dritte Ausgabe von
Argenville’s Conchyliologie, Taf. 63., Fig. F. 8., von den Molukken
angegeben, ist eine Art aus der Gruppe Dentellaria, also ohne
Zweifel westindisch.


Orthalicus sp., le douvrier ou la barrique de vin rouge,
Favanne ebenda Taf. 64., Fig. A. 1., von Amboina angegeben, ist,
wenn in der That ein Orthalicus, gewiss amerikanisch.


Succinea Pfeifferi Rossm., Mousson moll. jav. p. 39, unter
den Zollinger’schen Schnecken vorgefunden, aber von Zollinger
selbst l. c. ihr Vorkommen auf Java in Abrede gestellt.


Zweifelhafter ist die Frage bei einigen anderen Schnecken,
welche von neueren bewährten Forschern aus unserm Gebiet ange-
geben wurden, und jedenfalls benachbarten Gegenden angehören.
Doch glaubte ich, ohne es in jedem einzelnen Falle beweisen zu
können, die folgenden ausschliessen zu dürfen, hauptsächlich weil
nach meinen eigenen Erfahrungen es nur wenige und dann meist
kleine, unscheinbare Schnecken sind, welche verschiedenen Inseln
und Inselngruppen des Archipels oder gar dem Archipel mit anderen
Faunengebieten gemeinsam sind.


Pterocyclos spiraculum und parvus Sow., aus dem nordöst-
[390]Fälschlich aus dem indischen Archipel
lichen Borneo angegeben in der Zool. voy. Samarang, moll. Ein-
leitung p. VI., aber nicht in dem folgenden Text. Diese Arten
gehören dem indischen Festlande an, verwandte leben auf Borneo.


Cyclotus planorbulus Lam. sp., Borneo Pfr. mon. pneum.
p. 44. Insel Pulo Condore an der Küste von Cochinchina nach
späteren Nachrichten, Reeve conch. ic. und Pfr. suppl. p. 35.


Cyclophorus Charpentieri Mousson moll. jav. p. 56. Java,
ohne nähere Angabe des Fundortes, in Zollinger’s Sammlungen. Ist
philippinisch, von F. Jagor aus Mazaraga (Luzon) eingesandt und
nahe verwandt dem ebenfalls philippinischen C. Woodianus Lea.
Am Originalexemplar in Mousson’s Sammlung finde ich auch Spiral-
streifen an der Unterseite, doch viel schwächer als bei C. Woodianus.


Cyclophorus canaliferus Sow. sp. var. δ. Pfr. mon. pneum.
p. 79. Ebenfalls eine philippinische Art.


Cyclophorus turbo Chemn., aus Sumatra nach Sowerby thes.
fig. 102. 103, von den Nikobaren nach neuern Nachrichten (Mörch etc.).


Leptopoma Wallacei Pfr. von Borneo nach Pfr. suppl. p. 72
und Reeve fig. 36., nach Wallace selbst, Proc. zool. soc. 1865 p. 413
von den Aruinseln, ebenso L. decipiens Pfr. Misool, nicht Batjan.


Nanina aulica Beck, nicht Molukken, sondern Waigiu an der
Küste von Neu-Guinea, vgl. oben S. 199.


Nanina commendabilis Fer., Beck ind. p. 4. »Java«. Ferussac,
prodr. No. 235 kennt ihr Vaterland nicht. Nach Pfeiffer fällt sie
mit N. Juliana Gray aus Ceylon zusammen. Vielleicht N. Bataviana.


Helicopsis major Beck ind. p. 12. Molukken, ohne Beschreibung.
Nach Mörch’s brieflicher Mittheilung vielleicht von Madagaskar.


Helix (Microcystis) misella Fer. prodr. No. 306. »l’île Gouham,
l’une des Moluques, comm. Gaudicho«. Aus diesen Worten sind
die überall wiederkehrenden Angaben, dass misella auf den Molukken
vorkomme, geflossen. Es gibt aber keine zu den Molukken gehö-
rige Insel dieses Namens; vermuthlich ist Guam, die Hauptinsel der
Marianen, gemeint. Gaudichaud ist der Botaniker der Erdumsegelung
unter Freycinet auf der Uranie, bei welcher unter Anderem auch
die Marianen besucht wurden; in dem zoologischen Theil des Reise-
berichts, S. 473, wird der Fundort der H. misella ganz einfach
l’île Guam genannt. Ferussac selbst sagt bei einer Succinea, prodr.
No. 9 »de l’île Gouham, l’une des Mariannes, comm. Godichon«.
Wallace hat dieselbe Art nach H. Adams’ Bestimmung auf den Aru-
inseln gefunden, zwischen den Molukken und Neu-Guinea.


[391]angegebene Arten. Helix tortilabia.

Helix (Plectotropis) gabata Gould, in Hinterindien bei Tavoy
einheimisch. Wallace, Proc. z. s. 1865 p. 408 gibt an, sie auf
Celebes bei Manado gefunden zu haben, mit der bestimmten Angabe,
»an einem Baumstamm in einem Gebirgswald«. Gerade von Manado
sind schon durch verschiedene Sammler, Quoy und Gaimard, Riedel,
Hoedt und mich, manche Schnecken und zwar immer wieder
dieselben zur Kenntniss gekommen, aber in keiner derselben kann
ich jene gabata erkennen. Sollte Helix sororcula, oben S. 294,
gemeint sein?


Helix (Chloritis) circumdata Fer. Molukken mit Fragezeichen
bei Ferussac, ohne solches bei Beck. Bestimmter und daher zuver-
lässiger ist die Angabe: Papuainseln, d. h. Inseln an der Nordwest-
seite von Neu-Guinea, bei Quoy und Gaimard in der Reise von
Freycinet und sie wird bestätigt durch Wallace, welcher sie von
den Aruinseln, Misool, Waigiu und Neu-Guinea selbst anführt.


Helix (Planispira) corniculum Hombron et Jacquinot, Batjan
nach Wallace, Proc. zool. soc. 1865 p. 409, Neu-Guinea nach den
Begründern der Art, welche wohl dort, aber nicht auf Batjan
landeten.


Helix Kurri Pfr. (behaart) ursprünglich aus Hinterindien an-
gegeben, nach Wallace von ihm auf Batjan, Waigiu und den Gagie-
inseln gefunden.


Helix tortilabia Lesson, voy. de la Coquille, zool. pl. 13.,
fig. 1. 1830; Philippi icon. I. 5., 4.; Pfr. mon. I. p. 388; Chemn. ed.
nov. 90., 10—12.; Hombron et Jacquinot voy. au pole sud, zool.
pl. 5., fig. 7—9.; Reeve conch. ic. fig. 498.; (Planispira) Wallace
Proc. z. s. 1865. p. 409. Helix torticollis Guillou Revue zoologique
1842 p. 140. Helix gibbosula Hombron et Jacquinot voy. au pole
sud l. c. fig. 14—16. Eine alabasterweisse flach kugelige Helix
Martens Mal. Blätt. X. 1863 S. 118. An der Gränze der Gruppe
Planispira, durch die kurze stark eingeschnürte Mündung und den
lebhaften Glanz auffallend, in verschiedenen Farbenabänderungen:


  • A) blassröthlich mit einem dunkeln Band;
  • B) weiss mit dunkelm Band und rothem Mundsaum (torti-
    labia Less., H. J., Reeve);
  • C) blassröthlich ohne Band;
  • D) wachsgelb ohne Band, Mundsaum weiss (tortilabia bei
    Phil. u. Pfr., gibbosula H. J.).

In Neu-Guinea, Lesson, speciell der Tritonsbai daselbst (an
[392]Arten von Neu-Guinea,
der Südküste des westlichen Theils), Guillou, Hombron et Jacquinot,
sowie auf den benachbarten Aruinseln, Wallace, zu Hause.


In Cuming’s Sammlung ist Amboina als Heimat angegeben
und auch ich sah diese Schnecke var. D. daselbst (Mal. Blätter X.
1863 S. 118, dritte Art), aber nicht im Freien, sondern in der Samm-
lung des Dr. Ludeking, worin Arten von Ceram, Celebes, Timor
und den Aruinseln unentwirrbar unter einander gemischt waren, und
glaube daher nicht, dass sie auf Amboina lebt.


Helix Moluccensis Pfr., Zeitschr. f. Mal. 1850 S. 84; mon. I.
p. 246; Chemn. ed. nov. 135., 10. 11., trotz ihres Namens nicht auf
den Molukken, sondern in Neu-Guinea zu Hause, wie die ihr sehr
nahe stehende H. tortilabia Less. Wallace fand sie auf der Insel
Misool an der Küste von Neu-Guinea. Ich möchte daher für sie
den Namen Helix semirasa verwenden, den Mousson ihr in seiner
Sammlung gegeben. Frische Exemplare haben kurze Haare und
einen röthlichen Mundsaum. Die Arten der Gruppe Planispira zeigen
sich im Allgemeinen so beschränkt in ihrem Vorkommen, dass es
mir schwer wird zu glauben, eine unter ihnen finde sich zugleich
auf verschiedenen Inselgruppen.


Helix nodifera Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 21.; Novitat. 45., 7. 8.
Batchian (Batjan) nach Wallace. Dieser sagt aber selbst, Proc. z. s.
1865 p. 411, er wolle nicht für diesen Fundort, der in der Cuming-
schen Sammlung angegeben ist, verantwortlich sein. Sie findet ihre
nächsten Verwandten in Neu-Guinea, z. B. H. grata Michelin.


Helix Gaberti Lesson, Wallace l. c. p. 412. Batchian auf
Laub. Von Lesson wurde sie auf Neu-Guinea gefunden.


Helix pileus Müll., nicht Amboina, sondern Aruinseln,
siehe S. 323.


Helix platystyla Pfr. mon. III. p. 774; Reeve conch. ic. fig. 487.
als fraglich von den Molukken angegeben. Diese Bezeichnung ist
auch ohne Fragezeichen so allgemein und Verdacht erweckend, dass
wenig darauf gegeben werden kann. Gehört in die Gruppe von
H. pileus.


Helix orientalis Adams et Reeve zool. voy. Samarang, moll.
p. 61 pl. 16., fig. 4. = H. germanus Reeve conch. ic. fig. 385.; Pfr.
mon. III. p. 222; Chemn. ed. nov. 142., 1. 2. Borneo, ohne nähere
Fundortsangabe. Sie steht nach Beschreibung und Abbildung der
chinesischen Helix Cecillei Pfr. so nahe, dass ich auch ihr Vaterland
im Bereich der chinesisch-japanischen Fauna suchen möchte, vgl.
[393]die fälschlich den Molukken zugeschrieben wurden.
oben S. 28. Die Expedition des Schiffes Samarang besuchte
wiederholt das südliche China und die Inseln zwischen China und
Japan (Bashi, Meiakoshima, Liukiu), sowie Japan selbst (Nangasaki).


Helix conformis Fer. prodr. No. 23. Molukken, von Gaudi-
chaud mitgetheilt (vgl. das S. 390 bei H. misella Gesagte); im Reise-
werk von Freycinet selbst, Voyage de l’Uranie, zool. p. 467 pl. 67.,
fig. 4. 5., steht scheinbar bestimmter »l’Archipel de Timor« als
Vaterland, woraus Reeve conchol. icon. fig. 497. einfach Timor
gemacht hat. Timor ist aber eine einzige Insel, Archipel von Timor
ein ganz ungewöhnlicher Ausdruck unbestimmten Umfanges, doch
könnte man eine Andeutung darüber darin finden, dass im all-
gemeinen Bericht über die auf der Expedition von Freycinet ge-
sammelten Thiere die Inseln Timor, Rawak und Waigiu eine eigene
Section bilden (zool. p. 27). Die betreffende Expedition hat auf
Timor nur den gewöhnlichen Landungsplatz, Kupang, besucht, wo
noch kein Anderer diese Art wiedergefunden; ferner die Inseln
Rawak und Waigiu an der Küste von Neu-Guinea und die Marianen,
all diese subsumirt Ferussac wiederholt unter dem Namen Molukken.
Gaudichaud’s Pflanzensammlung von Timor ging verloren, wie er
selbst im botanischen Theil des Reiseberichts angibt, aber einige
unzweifelhaft timoresische Schnecken hat er mit nach Europa ge-
bracht, so Helix argillacea und Bulimus contrarius. Dass er aber
H. argillacea von Waigiu angibt, lässt eine Verwechselung der
Fundorte ahnen und der unbestimmte Ausdruck »Archipel von Timor«
deutet eigene Unsicherheit über den speciellen Fundort an. Wallace
gibt nun bestimmt an, diese Schnecke in Neu-Guinea gefunden zu
haben, und so mag Gaudichaud sie wahrscheinlich auf Waigiu
bekommen haben. Dürfte sich an H. obliquata, S. 311, anschliessen.


Helix (Albersia) zonulata Fer., Wallace Proc. z. s. 1865 p. 410.
Neu-Guinea, Aruinseln, Waigiu, Gilolo, Batjan. Von Anderen nur
auf Neu-Guinea gefunden. Da ich sie auch weder auf Batjan noch
Halmahera (Gilolo) gefunden, und eben so wenig Bernstein, nahm
ich Anstand, sie aufzunehmen.


Cochlostyla rustica Mouss. sp. Bulimus rusticus Mouss. moll.
jav. p. 114, 22., 1.; Pfr. mon. III. p. 296; Reeve conch. ic. No. 574.
Länglich eiförmig, rothbraun, undeutlich gebändert, mit dickem
weissem Mundsaum. Columellarrand mit schwachem Zahn. Höhe 53,
Durchmesser 37 Mill. (Mouss.), nur 47 und 33 nach Reeve’s Abbil-
dung, falls dieselbe nicht verkleinert ist.


[394]Philippinische, aus Java angegebene Arten.

»Diese Art, in einer grossen Zahl todt gesammelter Exemplare
vorliegend, stammt aus dem östlichen Java. Sie ist als einzige
Vertreterin der auf den Philippinen so reich entwickelten Gruppe
des B. rufo- und pithogaster besonders merkwürdig.« Mouss. l. c.
Ich kann nur hinzusetzen, dass alle anderen bis jetzt bekannten
Arten dieser Cochlostylengruppe (Orthostylus) ausschliesslich auf
den Philippinen zu Hause sind und dass eine in der Albers’schen
Sammlung befindliche Schnecke dieser Gruppe, als B. mus. Brod.
bezeichnet, aber nicht mit Pfeiffer’s und Reeve’s Abbildungen stim-
mend, deren Epidermis offenbar verloren ist, recht gut mit Mousson’s
Abbildung stimmt. In dessen Sammlung befinden sich vier Exemplare,
alle ohne Epidermis, in der Form zwischen den philippinischen
metaformis und C. gilva die Mitte haltend.


Zollinger selbst hat später den Fundort als »höchst unsicher«
bezeichnet (Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in
Zürich II. 1860); daher trage ich kein Bedenken, sie für eine phil-
lippinische Schnecke zu erklären, deren leere Schale durch irgend
einen Zufall in eine javanische Sammlung gerathen.


Bulimus Costeri Eydoux in Guérin’s magasin de zoologie VIII.
1838 p. 35 pl. 116., fig. 2. »Ce bulime que nous nous avons pro-
curé à Surabaya (île Java), provient, nous a-t-on dit, des Moluques«.
Auch dieses ist nichts anderes als eine philippinische Schnecke,
und zwar eine sehr bekannte, Cochlostyla Luzonica Sow. Ein
Beispiel erläutert das andere. Ein drittes bildet Cyclostoma Char-
pentieri S. 390. Ebenso unrichtig gibt Grateloup (act. soc. linn.
Bord. 1841) die bekannten philippinischen Schnecken Helix (Coch-
lostyla) polychroa, Helicina citrina und Bulimus labiozonalis (Coch-
lostyla cincinnus) neben den Philippinen auch von Singapore an.


Bulimus comes Pfr. aus Java im Leydener Museum angegeben,
ist siamesisch, vgl. S. 78.


[[395]]

NACHTRÄGE UND BERICHTIGUNGEN.


Während des Druckes sind mir noch einige Landschnecken aus
dem indischen Archipel durch die dort angeknüpften Verbindungen
und weitere literarische Hülfsmittel zugekommen, was mich zu
folgenden Zusätzen veranlasst.


Seite 3 und 4 Bourguignat, aménités malacologiques II. 1859, sieht
in den Nacktschnecken von Madeira nur eigenthümliche
Arten: Limax abrostolus, calendymus und Milax drymonius
(mein Sowerbyi).


» 14 Pupina rufa, Sowerby thes. conchyl. III. pl. 265., fig. 29.,
ist eine zweite angeblich japanische Art dieser Gattung.


» 17 Helix pupula lies Hyalina p.


» 30 Helix Blakeana ist eine Art der Gruppe Acusta, mit offenem
Nabel, 27 Mill. breit, 17 hoch, H. declivis eine Patula, mit
pauper noch zu vergleichen.


» 36 Dr. Cantor hat dieselben Beschreibungen chinesischer
Schnecken, aber mit ausführlicheren Bemerkungen begleitet,
auch im Journal of the Asiatic society of Bengal, Band XXIV.
1855, Seite 119—140 veröffentlicht.


» 44 Helix Fortunei, unter diesem Namen fand ich in verschie-
denen Sammlungen zweierlei unter sich ziemlich verschiedene
Schnecken, die eine eine linksgewundene similaris, während
die zweite, wahrscheinlich ächtere, der Reeve’s Abbildung
mehr entsprechende, ohne Zweifel eine eigene Art ist, be-
deutend flacher als die erste und zuweilen ohne Band. Sie
verhält sich ähnlich zu pyrrhozona, wie die japanische
quaesita zur peliomphala, d. h. sie ist eine verwandte aber
linksgewundene und minder abgeflachte Art desselben Landes.


[396]Nachträge und Berichtigungen.

Seite 50 Helix platyodon scheint schon bei Lister hist. conch. 1685
pl. 95., fig. 97. abgebildet zu sein. Als Vaterland gibt
derselbe ganz allgemein Ostindien (»Ind. or.«) an.


» 58 Nanina striata. In dem oben angeführten Band des Journal
of the Asiatic society gibt Cantor näher an, dass er diese
Art mehrmals in seinem Garten zu Tinghae (Tshusaninseln)
gefunden habe, aber immer nur todte Schalen, nie eine
lebende, und sie sei den Chinesen, denen er sie zeigte,
unbekannt gewesen. Da dieselbe Art um Singapore häufig
ist, unter anderen namentlich auf dem Hügel, auf welchem
das englische Fort ist, in China aber sonst noch nicht
gefunden wurde und die Engländer damals ein Militärspital
zu Tinghae errichtet hatten, so liegt die Vermuthung nahe,
sie sei mit Pflanzenerde von den Engländern eingeschleppt
worden.


» 64 Cyclophorus lituus scheint auch schon von Lister 1685 ab-
gebildet zu sein, als cochlea umbilicata variegata et fasciata,
Taf. 50., Fig. 48.


» 105 Lorquin sammelte in den letzten Jahren neben Insekten
auch einige Landschnecken auf Ternate und Halmahera
(Annales de la société entomologique de France 1864 p. XIV.
und Malakologische Blätter von Pfeiffer XII. 1865 S. 122).


» 147 Leptopoma Moussoni lies Taf. 2., Fig. 10. statt 9.


» 149 Leptopoma decipiens, nach Pfeiffer und Reeve von Wallace
auf Batjan, nach Wallace selbst, Proc. Zool. Soc. 1865
S. 413 auf der Insel Mysol (Misool) bei Neu-Guinea ge-
funden. Bei dem Reeve’schen Citat von L. Lowi lies fig. 38.
statt 88.


» 199 Nanina vitellus Shuttl. Durch Herrn Riedel, derzeit zu
Gorontalo auf Celebes, hat das Königl. zoologische Museum
in Berlin eine Reihe von 8 schönen Exemplaren dieser Art
erhalten, welche demnach in Celebes zu Hause ist und
sich von N. citrina konstant durch die weit mehr aufge-
blasene, fast kugelige Gestalt unterscheidet. Die Anwachs-
streifen sind ziemlich stark hervortretend und ausserdem
besitzt die Schale noch feine erhabene Spirallinien, welche
je nach den Individuen mehr oder weniger zahlreich sind.
Die Dimensionen der zwei abweichendsten Exemplare sind
folgende:


[397]Nachträge und Berichtigungen.
  • a) Diam. maj. 45, min. 37, alt. 36½; apert. alt. 22½, lat. 27 Mill.
  • b) » » 44, » 35, » 30; » » 23, » 25½ »

Was die Färbung anbetrifft, so besitzen alle ein schmales
weisses Band an der Naht, welche wie bei N. citrina
angedrückt und gestrichelt ist. Die herrschende Farbe ist
ein lebhaftes Gummiguttgelb, mehr oder weniger durch
zahlreiche etwas dunklere Striche in der Richtung der
Anwachsstreifen getrübt; auf den oberen Windungen geht
aber dieses Gelb bei der Mehrzahl der Exemplare in eine
röthliche und an der Spitze in eine dunkel violette Färbung
über; nur bei zweien fehlt dieses Roth und Violett, bei
ihnen nimmt das Gelb nach oben an Intensität ab und die
obersten Windungen sind beinahe weiss. Jüngere dünn-
schalige Exemplare sind dunkler, mehr grünlich als gelb.
Dicht um den sehr engen Nabelritz ist die Farbe entweder
nur etwas blasser, weisslich-gelb, oder entschieden meer-
grün, welchem Grün an der Innenseite der Schale ein
brauner Flecken entspricht.


Seite 209 Helix Brotii, Bonnet Revue Zool. 1864 p. 67 pl. 5., fig. 1.
angeblich von Borneo, scheint zwischen Nanina Stuartiae
und trochus zu stehen.


» 210 Helix nemorensis. Wallace (Proc. Zool. Soc. 1865 p. 407)
gibt für diese Art die Insel Lombok östlich von Java als
Fundort an.


» 285 Helix tuba. Auch das Originalexemplar von Albers stammt
nach einer mündlichen Mittheilung Dr. Mörch’s aus Celebes,
von wo es ein holländischer Reisender eingesandt habe.


» 299 Helix zonalis. Bei dem Lister’schen Citat lies 1685 statt 1865.


» 302 Helix porcellana. Durch die Güte von Dr. L. Pfeiffer ist
mir die erste Beschreibung und Abbildung von Grateloup
in einem Separatabdruck mit eigenem Titel, Grateloup,
mémoire sur plusieurs espèces de coquilles nouvelles ou
peu connues. Bordeaux 1841. 8. zugekommen. Hienach
ist Helix porcellana meiner endoptycha sehr ähnlich, nur
etwas mehr kugelig, mit zwei Bändern, porzellanweiss,
sehr glatt und glänzend. Am Basalrand ist nur ein
Zahn
, sowohl beschrieben als abgebildet, aber der nach
innen vorragende Einkniff der letzten Windung, wie bei
endoptycha beträchtlich hinter dem Mundsaum stehend,
[398]Nachträge und Berichtigungen.
wird auch als Zahn beschrieben, daher die Worte apertura
bidentata in Grateloup’s Diagnose, welche mich verleitet,
zwei Zähne am Basalrand ihr zuzuschreiben. Die Vater-
landsangabe Cuba ist von keiner näheren Begründung
begleitet.


Seite 338 Gassies, faune de la Nouvelle Caledonie, zählt Bulimus
inversus unter den Landschnecken von Neu-Caledonien
auf; wahrscheinlich wurde er von Reisenden nach oder
von Neu-Caledonien unterwegs in Singapore mitgenommen.


» 355 Vielleicht zu Bulimus sinistralis gehört auch Partula Ba-
taviae, von Grateloup in der eben genannten Arbeit S. 39
beschrieben; die Farbe wird kastanienbraun angegeben,
doch viel heller als Partula Otaheitana; die Schale wird
undurchbohrt, imperforata, genannt, ebenfalls im Gegensatz
zu derselben Partula. Als Wohnort nennt Grateloup Ba-
tavia auf Java, woraus nur zu schliessen, dass sie aus
dem indischen Archipel kam; durch die ganze Arbeit
wiederholen sich unrichtige Vaterlandsangaben, welche
sich daraus leicht erklären lassen, dass die Zwischen-
stationen einer Reise, auf welcher die beschriebene Schnecke
wirklich lebt, mit der letzten Station, von wo der Reisende
nach Europa zurückkehrte, verwirrt oder vertauscht wurden,
z. B. Insel Gemple (Temple), Manila und Singapore für
einige philippinische Arten, Calcutta für die polynesische
Partula australis, oder gar »Otahiti. États unis de l’Amé-
rique« für Partula Otaheitana.


Eine Anzahl neuerer Abbildungen von hier behandelten
Arten, welche mir erst während des Druckes bekannt
geworden, trage ich hier in systematischer Reihenfolge nach:


» 39 Cyclophorus exaltatus, Pfr. Novitates conchologicae Bd. II.
Taf. 48., Fig. 14. 15.


» 127 Cyclophorus triliratus und quadrifilosus, Reeve conchologia
iconica, Cycloph. fig. 96. 97.


» 67 Pollicaria Myersi, Sowerby thesaurus conchyliorum Bd. III.
pl. 263., fig. 11.


» — Pupina Mouhoti, Sowerby thesaurus conchyliorum Bd. III.
pl. 265., fig. 16.


» 186 Helicarion Borneensis, Reeve conchologia iconica, Vitrina
fig. 41.


[399]Nachträge und Berichtigungen.

Seite 186 Helicarion Idae, Reeve conchologia iconica, Vitrina fig. 50.


» 192 Nanina ignescens, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. II.
Taf. 45., Fig. 12. 13.


» 76 Nanina Cambodjensis, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. II.
Taf. 47., Fig. 1. 2.


» 204 Nanina rareguttata var. venusta, Pfeiffer novitates concho-
logicae Bd. III. Taf. 74., Fig. 9. u. 10.; 6. u. 7. ächte bella.


» 210 Nanina trochus, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. III.
Taf. 73., Fig. 4—7.


» 72 Nanina Dohrniana, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. III.
Taf. 73., Fig. 11—13.


» 212 Nanina cincta, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. III.
Taf. 73., Fig. 8—10.


» 70 Nanina pernobilis, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. II.
Taf. 48., Fig. 3. 4.


» 286 Helix expansa, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. II.
Taf. 45., Fig. 4—6.


» 299 Helix atrofusca, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. II.
Taf. 45., Fig. 1—3.


» 304 Helix loxotropis var. Lorquini, Pfeiffer novitates concho-
logicae Bd. II. Taf. 47., Fig. 14. 15.


» 78 Bulimus comes, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. III.
Taf. 75., Fig. 10. 11.


» 80 Bulimus Schomburgki var. Mouhoti, Pfeiffer novitates con-
chologicae Bd. II. Taf. 46., Fig. 5. 6.


» 81 Bulimus flavus, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. II.
Taf. 46., Fig. 7. 8.


» — Bulimus areolatus, Pfeiffer novitates conchologicae Bd. II.
Taf. 46., Fig. 11. 12.


[400]

Tabellarische
der ostasiatischen


Die mit Cursivschrift gedruckten sind in den betreffenden Gebieten von mir oder meinen Reisebegleitern während
Archipel gefunden worden; diejenigen darunter, welche mit einem * bezeichnet sind, sowie die mit schmaler Schrift
geographischen Gebiet, in welchem sie


I. Japan

[401]

Uebersicht
Mollusken.


der Königlich Preussischen Ostasiatischen Expedition und meiner daran sich anschliessenden Reise im Indischen
gedruckten anderen Arten scheinen, soweit bis jetzt zu beurtheilen möglich ist, dem betreffenden kleineren
aufgeführt sind, eigenthümlich zu sein.


und China.


Ost-Asien. Zoologisch. II. 26
[402]Tabellarische Uebersicht
[403]der ostasiatischen Mollusken.
26*
[404]Tabellarische Uebersicht

II. Siam und

[405]der ostasiatischen Mollusken.

Cochinchina.

[406]Tabellarische Uebersicht

III. Der indische

[407]der ostasiatischen Mollusken.

Archipel.


[408]Tabellarische Uebersicht
[409]der ostasiatischen Mollusken.
[410]Tabellarische Uebersicht
[411]der ostasiatischen Mollusken.
[412]Tabellarische Uebersicht
[413]der ostasiatischen Mollusken.
[414]Tabellarische Uebersicht
[415]der ostasiatischen Mollusken.
[[416]][[417]]

RÜCKBLICK AUF DIE OSTASIATISCHEN LANDSCHNECKEN.


Die Thierwelt der Küstenländer und Inselgruppen Ostasiens zeigt
neben manchen Gegensätzen zwischen der gemässigten und heissen
Zone, sowie zwischen den einzelnen kleineren von der Natur ge-
gebenen Abtheilungen des Areals, doch auch einige gemeinschaftliche
Züge, welche in anderen geographischen Gebieten nicht oder nur
in geringerem Maasse wiederkehren. Hiezu gehören in Betreff der
Landschnecken das entschiedene Vorherrschen der Cyclostomaceen
mit eng gewundenem rundem Deckel (Cyclotacea, namentlich Cy-
clotus, Cyclophorus und Alycaeus) über die mit wenig gewundenem
ovalem Deckel (Cyclostomea), welch letztere in Europa, Afrika und
Amerika die bei weitem vorherrschenden sind, aber in Ostasien nur
durch die im Habitus sehr abweichenden Omphalotropis vertreten
werden; ferner die Anwesenheit der Gattungen Pupina und Paxillus.
In den Heliceen gehen die gemässigte und heisse Zone Ostasiens
mehr auseinander, doch ist die Gattung Philomycus (Meghimation),
die Buliminusgruppe Napaeus und eine Clausiliengruppe für beide
gemeinschaftlich und charakteristisch, verknüpfen sich die japanisch-
chinesischen Camenen vermittelst einiger philippinischen Arten mit
der für das nördliche tropische Australien charakteristischen Gruppe
Hadra und finden sich negative gemeinschaftliche Charaktere in dem
Zurücktreten der Limaceen mit kurzem Mantel (Arion und Limax),
der gezahnten Helixarten und der Gattung Pupa, welche beide in
Europa, Nordamerika und Westindien unverhältnissmässig reicher
vertreten sind, als in Japan und dem indischen Archipel. Endlich
finden sich durch das ganze Gebiet unter den für jede Gegend
häufigeren und charakteristischen grösseren Heliceenarten einzelne
normal linksgewundene, so in Japan Helix quaesita, auf den Bashi-
Ost-Asien. Zoologisch. II. 27
[418]Kamtschatka, Amurland, Japan.
inseln Helix Batanica, in China Helix cicatricosa, in Hinterindien
Helix achatina und refuga, im westlichen Theil des indischen Ar-
chipels Nanina Janus, Rumphii, regalis u. s. f., im östlichen Bulimus
sinistralis, contrarius, laevus. Nur die Molukken zeigen nichts
dergleichen. In Hinterindien, auf Sumatra, Java, Borneo und Celebes
kommt individueller Wechsel von rechts und links bei derselben
Art in ungefähr gleicher Häufigkeit bei mehreren Bulimus (Amphi-
dromus) und einer Nanina (amphidroma) vor.


Alle diese Charaktere fehlen selbstverständlich noch in
Kamtschatka, das mit seinen Erd- und Mulmschnecken (Vitrina
exilis, Hyalina fulva, Patula striatella und flocculus, Pupa borealis*)
in die hochnordische, circumpolare Fauna hineingehört. Dass die-
selbe auch über die Kurilen in die nördlicheren japanischen Inseln
hineinreiche, zeigen Patula pauper und Hyalina pupula, kaum von
der circumpolaren fulva zu unterscheiden, beide von Stimpson am
südlichen Ende der Insel Yesso gefunden. In dieser Breite treten
nun aber auch schon grössere Helixarten mit ausgebogenem Mund-
saum auf: Helix serotina auf Saghalin, Helix Maacki, Middendorffi
und ravida im Amurland**), Helix pyrrhozona im nördlichsten
China. Diese erinnern im Allgemeinen an die mitteleuropäischen
Gruppen Fruticicola und Campylaea, ja auch die mehr nordeuro-
päischen Helix hortensis und arbustorum, sie hängen aber noch
enger mit den für Japan und China so recht charakteristischen
Gruppen Acusta und Camena zusammen. Hieher gehören die häufig-
sten und grössten Landschnecken beider Länder, zu Acusta Helix
Sieboldiana bei Yeddo und H. ravida bei Shanghai, zu Camena
um Yeddo H. peliomphala und quaesita, bei Nangasaki H. Luchuana,
in Korea H. Coreanica, bei Kanton H. cicatricosa. Die Clausilien
beginnen in den nach Süden offenen Bergländern, Korea und dem
mittleren Japan, die kleine beiden gemeinschaftliche Cl. aculus ist
die nördlichste, dann trennen sich die Arten; die grössten scheinen
mehr dem Binnenland anzugehören, wie Cl. Martensi, Fortunei,
Cecillei, valida, Chinensis, für welche man daher noch keine spe-
ciellen Fundorte kennt; gross ist übrigens auch Cl. pluviatilis von
den Tshusaninseln, klein dagegen der äusserste Vorposten dieser
[419]Japan, China und Formosa.
Bergländer liebenden Gattung im chinesischen Flachland, Cl. Shang-
haiensis, an den künstlichen Felsen des Theegartens von Shanghai.
Wie die norddeutsche Landschneckenfauna zur süddeutschen sich
verhält, ärmer an Individuen und Arten und namentlich an eigen-
thümlichen, nicht weit verbreiteten Arten, so mag sich das Tiefland
der grossen chinesischen Ströme zu dem der im Westen und Süden
davon liegenden Bergländer verhalten, so dass aus dem Innern
China’s uns noch eine grosse Anzahl neuer Arten bevorsteht. Die
Cyclostomaceen beginnen schon im mittleren Japan, einen kleinen
Cyclotus und einen Alycaeus fand ich bei Yokohama, dazu kommt
sodann im südlichen Theil von Japan der grössere bunte Cyclo-
phorus Herklotsi, nämlich auf Kiusiu, welches wie eine Fortsetzung
von Korea erscheint, und der zwischen beiden inne liegenden Insel
Tshusima. Auch in China beginnt diese Familie von Norden her
mit einem gleich kleinen Cyclotus bei Shanghai, welchem erst an
der tropischen Südküste grössere Cyclophorus folgen, punctatus
bei Kanton und exaltatus auf Hongkong, so dass in dieser Beziehung
das südliche Japan dem weit südlicher gelegenen Südchina parallel
ist. Von der Reihe von Inseln und Inselgruppen zwischen Japan
und den Philippinen, nämlich den Liukiu- oder Lutschuinseln, den
Meiakoshima mit Typinsan, sodann Formosa und endlich den
kleinen Bashiinseln*) sind eine Anzahl von Landschnecken bekannt,
welche sich enge an die japanischen und chinesischen anschliessen;
namentlich finden sich auf diesen Inseln die typischen schönsten
grössten Arten der Gruppen Plectotropis und Aegista, H. elegan-
tissima auf der Liukiu- und H. oculus auf der Meiakoshimagruppe,
während das südliche Japan und das Festland von China nur kleinere,
minder ausgeprägte Arten dieser Gruppen aufzuweisen haben.


Helix pulvinaris und trisinuata schliessen die Schneckenfauna
des südlichen, schon tropischen China’s enge an diejenige Hinter-
indiens
an. Cochinchina**) hat viele charakteristische Arten mit
27*
[420]Siam, Cochinchina, Birma.
Siam gemein (z. B. Cyclophorus lituus, Nanina distincta, Buliminus
Siamensis) und manche die den siamesischen nahe verwandt sind,
während andererseits die siamesische Fauna untrennbar in die bir-
manische übergeht, welch letztere schon etwas früher in Folge
der englischen Besitznahme specieller bekannt wurde. Auch hier
tritt ein Gegensatz zwischen dem Flachland und Bergland hervor;
das erstere umfasst das eigentliche Siam und Cambodja (Saigun,
Pulo Condore); charakteristisch dafür sind Cyclophorus lituus, Na-
nina distincta und lampas, N. Siamensis und resplendens nebst
Verwandten, Helix ptychostyla und Buliminus Siamensis. Von den
Bergländern Hinterindiens kennt man in Beziehung auf ihre Land-
schnecken hauptsächlich einige birmanische Gegenden durch die
Engländer und einen Deutschen, Theodor Philippi, sodann in letzter
Zeit das Laosgebiet durch Mouhot. Die bedeutende Anzahl neuer
Arten, welche in diesen Ländern gefunden worden sind, deutet
darauf hin, dass auch hier die Landschnecken zahlreicher und
mannichfaltiger, also die einzelnen von kleinerer geographischer
Verbreitung seien, als im Flachland. Hier treten wieder etwas
grössere, zum Theil dicklippige Helixarten auf; charakteristisch sind
die meist linksgewundenen Arten der Gruppe Corilla, Helix achatina
und refuga in Birma, Laomontana in Laos, ferner die scharfgekielten,
weitgenabelten Naninen (?) oxytes in Assam und benigna im Laos-
gebiet; endlich die grossen Helix Saturnia und illustris. In Betreff
der Cyclostomaceen zeichnet sich Hinterindien durch den Reichthum
an Arten und Gattungen mit complicirter Mündung, Rinne oder
Röhre an oder hinter dem Mundrande, aus, so Opisthoporus, Ptero-
cyclos, Rhiostoma (dieses eigenthümlich für Hinterindien) und auch
Alycaeus.


Von der vorderindischen Schneckenfauna, in welcher
ebenfalls Cyclophorus und Nanina die vorherrschenden Gattungen
sind, unterscheidet sich die hinterindische gerade dadurch, worin
sie sich enger an diejenige des indischen Archipels anschliesst: Pu-
pinaceen (Pollicaria, Pupina), Helicinaceen (Trochatella Mouhoti),
die amphidromen Bulimus und die grössere Mannichfaltigkeit ächter
Helix; während umgekehrt einige aus dem westlichen Asien noch
bis Vorderindien hereinreichende Gruppen in Hinterindien völlig
fehlen, so die kleineren weissen Buliminus (Zebrina) mit B. rufo-
strigatus u. a., Cylindrus mit dem ebenfalls weissen, bis Bengalen
häufigen pullus Gray. Es ist bemerkenswerth, dass die Insel Ceylon
[421]Der indische Archipel.
durch die ihr beinahe ganz eigenthümliche Pupinaceengattung Ca-
taulus und Gruppe der Helix haemastoma näher an Hinterindien
als an Vorderindien sich anschliesst. Die andamanischen und
nikobarischen Inseln, welche von Pegu aus eine dem hinter-
indischen Isthmus parallele Kette nach Sumatra hinüber bilden,
haben wohl wiederum manche eigene Arten (Helix Helferi, Nanina
Nicobarica, Cyclophorus turbo, Cataulus tortuosus), sie passen aber
alle noch in den Rahmen der hinterindischen Fauna.


Der indische Archipel ist in der vorliegenden Zusammen-
stellung wesentlich in dem Umfange angenommen, in welchem ich
ihn selbst zu bereisen Gelegenheit hatte, und ziemlich genau ent-
sprechend der Ausdehnung der holländischen Herrschaft, abgesehen
von dem jetzt englischen, früher auch holländischen Malakka und
Singapore, welche grossentheils ihre Landschnecken mit dem be-
nachbarten Sumatra gemein haben; noch weniger liess sich Sarawak
und Labuan von dem anliegenden holländischen Theil von Borneo
faunistisch trennen. Dieses weite Gebiet nun, von der malayischen
Halbinsel und Sumatra bis Halmahera, Ceram und Timor ein-
schliesslich, zeigt sich allerdings in Betreff seiner Schneckenfauna
weder als gleichmässige, noch als scharf abgeschlossene Einheit.
Die auffälligsten Züge liegen im Vorhandensein und der relativ
reichen Entwickelung der Gattungen Cyclophorus, Leptopoma, Cy-
clotus, Pupina und Pupinella, Diplommatina und Paxillus, Helicarion
und Nanina, und der Bulimusgruppe Amphidromus. Aber weder
ist eine dieser Gattungen dem Gebiet ausschliesslich, sondern jede
erstreckt sich auf einer oder mehreren Seiten über dasselbe hinaus,
noch sind alle in jeder Unterabtheilung des Gebietes vorhanden.
So lässt sich mit ziemlich viel Wahrscheinlichkeit das Fehlen von
Amphidromus für die Molukken behaupten und für ebendieselben
gilt nicht mehr das Zurücktreten der Gattung Helix gegen Nanina,
was für die grossen Sundainseln so bezeichnend ist. Wollte man
deshalb die Molukkenfauna als eine eigene gänzlich von derjenigen
der Sundainseln trennen (oder noch besser sie mit der neu-
guineischen verbinden), so treten nicht nur einzelne gemeinsame und
doch nicht kosmopolitische Arten dazwischen, z. B. Helicina oxy-
tropis, Trochomorpha planorbis, Helix Winteriana, sondern es zeigt
sich auch, dass namentlich Celebes in seinen Landschnecken
ebenso wie in seiner übrigen Thierwelt charakteristische Züge der
Sundainseln (z. B. Amphidromusarten) mit solchen der Molukken
[422]Westen und Osten des indischen Archipels.
(z. B. die Helixgruppen Chloritis und Planispira) vereinigt. Dasselbe
gilt, wenn auch in geringerem Maasse, von den Inseln östlich von
Java und von Timor. Wallace, von Vögeln und Insekten ausgehend,
glaubte eine bestimmte Gränze zwischen indischer und molukkisch-
australischer Fauna mitten durch den Archipel legen zu können,
so dass Borneo und Bali der ersteren, Celebes und Lombok, Sum-
bawa etc. der letzteren zufallen. Diese Gränze bewährt sich schon
nicht für manche Säugethiere, z. B. Hirsche und Affen, und auch
die Landschnecken bieten mehrere Einwürfe dagegen. Celebes hat
mehrere Arten mit Java gemein, ohne dass dieselben eine sonstige
weitere Verbreitung aufweisen, so Leptopoma Moussoni, Alycaeus
Jagori, Bulimus interruptus. Leider hatte ich keine Gelegenheit,
die Inseln Bali und Lombok selbst zu besuchen, um ihre Land-
schneckenfauna auf die tiefe Kluft, welche Wallace zwischen den
beiderseitigen Faunen statuirt, zu untersuchen. Um so sorgfältiger
habe ich auf das Wenige geachtet, was bis jetzt in anderen Samm-
lungen von denselben vorhanden ist. Nun schliessen sich allerdings
die Landschnecken, welche Wallace von Lombok angibt, Nanina
nemorensis, coffea und Helix porcellana, enge an solche von Celebes
(N. trochus, H. endoptycha) und Flores (N. rareguttata), überhaupt
an molukkische, nicht javanische Gruppen an, während Bali H. trans-
versalis, Bulimus furcillatus und interruptus mit Java gemein hat.
Aber der letztere ist ebenso auf Celebes zu Hause, Nanina sparsa
ist nach meiner Auffassung als Varietät von rareguttata Bali mit
den östlicher gelegenen Inseln gemeinsam, N. Baliensis jedenfalls
der östlicheren Bimaënsis und den celebischen Stuartiae, nemorensis
und trochus weit näher, als irgend einer Art von Java; endlich
deutet die Gemeinsamkeit mehrerer Arten zwischen Java und den
östlich von Lombok gelegenen Flores, Adenare oder Timor (Lepto-
poma Moussoni, Helix rotatoria, Winteriana, Stenogyra gracilis
und Javanica) mit Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass diese Arten
auch Bali und Lombok gemeinsam sein dürften. Timor selbst
erschien mir, als ich von den Molukken her dahin kam, weit mehr
javanisch als molukkisch in seiner Schneckenfauna, hauptsächlich
wegen des Mangels der Planispiren und Chloritis, sowie des Wieder-
auftretens von Amphidromus. So möchte ich denn hier so wenig
wie anderwärts eine bestimmte Gränze ziehen, sondern nur im
Allgemeinen eine westliche und östliche Hälfte, jene mit reicherer
Entwickelung der Gattung Cyclophorus, diese mit solcher der
[423]Die grossen Sundainseln.
Gattung Helix, und einen allmäligen Uebergang einer Fauna in die
andere annehmen.


Um so mehr muss man innerhalb des Archipels wieder
kleinere Gebiete unterscheiden. Ein solches bilden die malayische
Halbinsel, Sumatra, Banka, Biliton
und die Nordwestküste
von Borneo
zusammen, bezeichnet durch grosse Cyclophorus,
mehrere Arten von Opisthoporus und Pterocyclos, und braune
Naninen, mehrere linksgewundene und andere mit schiefrunzeliger
Sculptur. Gemeinschaftliche Arten zwischen zwei oder allen drei sind
Opisthoporus rostellatus, Cyclophorus tuba und Borneensis, C. Garreli,
Leptopoma Lowi, Vaginulus Hasselti, Nanina amphidroma, N. (Macro-
chlamys) consul, Trochomorpha bicolor, Helix quadrivolvis, Bulimus
inversus und melanomma. Enge an Sumatra schliesst sich auch Java
an, doch ist die Zahl der gemeinsamen Arten nach meinen persönlichen
Erfahrungen eine merklich geringere. Dagegen hat Java fast nichts
mit Borneo gemein, so viel wir bis jetzt wissen, wenn wir, wie bis
jetzt geschehen, von den noch weiter durch den Archipel verbreiteten
Arten absehen. Auch unter den Säugethieren und Vögeln finden
sich bekanntlich ziemlich viele Arten, welche Malakka, Sumatra
und Borneo gemeinsam, aber Java fremd sind, und da letztere die
am vielfachsten durchforschte Insel des Archipels ist, so ist es
nicht gerade wahrscheinlich, dass viele schon jetzt aus Borneo
oder Sumatra bekannte Arten noch auf ihr gefunden werden sollten.
Der Unterschied zwischen dem westlichen und östlichen Theil von
Java scheint für die Landschnecken nicht erheblich, am meisten
noch für Amphidromus, worunter die grösseren gestreiften Bulimus
loricatus, purus und palaceus nur aus dem Westen, die kleineren
immer linksgewundenen der zweiten bis Timor verbreiteten Unter-
abtheilung nur aus dem Osten bis jetzt bekannt geworden sind.
Madura schliesst sich, wie seine Lage schon voraussetzen lässt,
enge an Java an, es besitzt z. B. die im Uebrigen Java ganz eigen-
thümliche Nanina Javana, dagegen ist seine Helix transversalis noch
nicht auf Java selbst gefunden, wohl aber wieder auf dem an-
stossenden Bali. Von Borneo ist beinahe allein die schon erwähnte
Nordwestseite conchyliologisch bekannt, doch enthält auch schon
diese entschiedene Anklänge an die Philippinen, so Leptopoma
undatum, Nanina Borneensis und Brookei. Diese Anklänge nehmen
ohne Zweifel nach Nordosten hin zu, wo eine doppelte Inselkette,
Palawan und die Suluinseln nach den Philippinen hinüberführt.
[424]Borneo und der Osten des Archipels.
Zwar die Insel Labuan zeigt noch sehr frappante Uebereinstimmung
mit Sarawak und dem von mir durchwanderten Sambas- und Kapuas-
gebiet; die schönste Art dieser Insel, Nanina Hugonis, ist eine
nahe Verwandte der von Sarawak bis zur Nordspitze gekannten
N. regalis, aber an der Nordostecke, den Suluinseln gegenüber,
tritt in Helix antiqua ein Vertreter der den Sundainseln sonst
fehlenden philippinischen und molukkischen Helix auf, und ähnlich
auf der anderen Brücke, der Insel Palawan, in H. Palawanica.
Vom südlichen Borneo, dem weiten Gebiet des Stromes Banjer-
massin, das zu bereisen ich durch einen damaligen Aufstand daselbst
verhindert wurde, ist mir aus europäischen Sammlungen auch nicht
Eine Schnecke bekannt geworden, dagegen wohl aus dem fast dicht
anstossenden Pulo Laut durch Hombron und Jacquinot, N. amphi-
droma, welche der Westküste mit Sumatra gemein ist und demnach
eine weite Verbreitung der Art über Borneo vermuthen lässt.


Im östlichen Theil des Archipel fehlen Opisthoporus und
Pterocyclos, welche Borneo noch an Hinterindien anschliessen, die
grossen Cyclophorus und die braunen Naninen mit ausgeprägter
Sculptur der Oberseite, welche beide von Vorderindien bis zu den
Philippinen reichen, dagegen treten buntere, glattere Naninen, oft
gelb oder röthlich, und grössere Helixarten, oft weiss mit bestimmter
scharfer Zeichnung, auf; zugleich werden die Leptopomen (weiss),
die Pupinen (röthlich), Helicinen (meist gelb oder röthlich) häufiger,
so dass im Ganzen schönere Farben, Weiss, Gelb und Roth statt
des auf den Sundainseln herrschenden Braun bei den Landschnecken
auftreten. Selbst innerhalb der Gruppe Amphidromus, welche doch
auf den Sundainseln kulminirt und von da nach Osten an Zahl und
Grösse der Arten abnimmt, sind die braunen, wie B. inversus,
melanomma, und einfarbig mattweissen, wie palaceus und purus, auf
den Westen des Archipels beschränkt, schön gelbe Arten allerdings
weiter verbreitet, aber die östlicheren doch vorherrschend bunt
gezeichnet und der bunteste von allen, B. laevus, auch der östlichste
des Archipels. Es ist also mit den Landschnecken hier ähnlich wie
mit den Papageien: wie bei jenen die braune ist bei diesen die grüne
die regelmässige Farbe und auf den Sundainseln (Sumatra, Java,
Borneo) gibt es nur grüne Papageien, erst auf den Philippinen,
Celebes und Flores beginnen die weissen Kakadu’s, auf den Molukken
kommen zu diesen noch die rothen Lovi’s.


Trotz dieser gemeinschaftlichen Züge geht doch der östliche
[425]Celebes und die Philippinen.
Theil des Archipels entsprechend seiner geographischen Zerstückelung
weit mehr in einzelne von einander verschiedene Faunengebiete
auseinander, als der westliche. Von Celebes kennen wir conchylio-
logisch nur die zwei Endspitzen, die südliche, Makassar und Maros
(Kalkboden), gegen Java und die Inseln östlich davon gerichtet,
und die nordöstliche, Manado mit der Landschaft Minahassa (vul-
kanisch), nach den Philippinen und (ebenfalls vulkanischen) Mo-
lukken hinweisend. 37 Landschneckenarten sind von bestimmten
Fundorten auf Celebes bekannt, manche derselben wiederholt von
verschiedenen Reisenden gefunden, und doch keine beiden Theilen
gemeinschaftlich. In der That sind manche von Makassar javanischen
oder timoresischen (ebenfalls Kalk) gleichartig (Alycaeus Jagori,
Leptopoma Moussoni, Helicina oxytropis), andere finden ihre nächsten
Verwandten auf den Inseln östlich von Java (die trochusförmigen
Naninen), während auch die Schnecken des nördlichen Celebes
nach den Philippinen (Gruppe Obba) und den Molukken (Nanina
vitellus, Clausilia Moluccensis) hinüberweisen; ebenso besitzt nach
den jetzigen Erfahrungen das südliche Celebes nur Amphidromus-
arten (interruptus und sultanus) aus der ersten, auf Java und den
anderen grossen Sundainseln herrschenden Abtheilung, das nördliche
nur eine (sinistralis) aus der zweiten, welche viel weiter nach Osten
reicht, als die erste. Eigenthümlich für das südliche Celebes sind
die schönen Helix bulbulus und tuba, vermuthlich auch zodiacus,
welche die Gruppen Chloritis und Planispira verbinden, für das
nördliche die grossen, scharf sculpturirten H. Quoyi und mamilla.


Die Philippinen selbst, nach welchen demnach sowohl
Borneo als Celebes mit ihren Nordspitzen hinausweisen, sind reicher
an Landschnecken als irgend eine gleichgrosse Abtheilung des
holländisch-indischen Archipels, sie besitzen nämlich grosse Cyclo-
phorus und braune sculpturirte Naninen wie die Sundainseln, dazu
wie die Molukken grosse weissbunte Helixarten, glänzende Pupinen
und noch grössere Helicinen, endlich ganz eigenthümlich die schöne
von Helix zu Bulimus führende Reihe der Cochlostylen.


Für die Molukken, Amboina- und Ternategruppe, gilt ganz
besonders, was vorhin vom östlichen Theil des Archipels gesagt
wurde; die vorherrschenden Helixgruppen sind Chloritis, Planispira
und weniger allgemein Albersia; dazu kommt als negativer Charakter
die Abwesenheit der Amphidromus. Die Amboinagruppe oder
Ceram mit den dicht anliegenden weit kleineren Inseln, worunter
[426]Molukken und Neu-Guinea.
Amboina die bekannteste, und Buru zusammen bildet den Mittelpunct
der östlichen Hälfte des Archipels und wird charakterisirt durch
die Helixgruppe Chloritis (H. ungulina u. s. f.), sowie durch die
allbekannten Arten Nanina citrina und Helix zonaria. Die wenig
bekannten Xulainseln, halbwegs zwischen Buru und Celebes,
schliessen sich dieser Gruppe an durch eine Varietät der N. citrina,
die einzige Landschnecke, welche wir bis jetzt von ihnen kennen.
Die kleine Gruppe der Bandainseln, südlich von Ceram auf dem
Wege nach Timor, bot mir, obwohl vulkanisch oder vielleicht
gerade deshalb, keine eigenthümlichen Arten und unter überhaupt
sieben fünf, welche ich auch auf dem Korallenkalkboden von Am-
boina gefunden, darunter die zwei eben genannten Nanina citrina
und Helix zonaria. Pupa (Anostomella) ascendens ist bis jetzt eine
für Amboina eigenthümliche Art und Gruppe; aber alle Arten,
welche auf Amboina leben (21 fand ich daselbst während eines
zweimonatlichen Aufenthaltes), dürften auch auf Ceram noch zu
finden sein, nicht aber umgekehrt. Zwischen Buru und Ceram sind
die Arten theils gemeinschaftlich, theils nahe verwandt. Reicher
noch an Helixarten ist die Ternategruppe, welche die grössere
Insel Halmahera (auch Gilolo oder Djilolo genannt) und die fünf
eigentlichen Molukken Ternate, Tidore, Moti, Makian und Batjan,
die vier ersten nicht viel mehr als aus der See aufsteigende Vulkane,
umfasst. Amboina gegenüber treten hier die Chloritis fast ganz
zurück, während die Planispiren mehr Arten, aber keine so ganz
allgemein verbreitete, enthalten: ein grösserer Reichthum an Cy-
clostomaceen und eine Clausilie erinnert noch an die Sundainseln,
eine Helicina (parva) ist identisch mit einer der Philippinen: neu
hinzu kommen die zwei Helixgruppen Phania und Papuina, erstere
an Hinterindien anknüpfend, letztere, wie schon ihr Name verräth,
in Neu-Guinea kulminirend. In der That ist Neu-Guinea*), durch
die oft noch den Molukken zugerechneten Inseln Guebe und Waigiu
mit Halmahera verkettet, in faunistischer Beziehung der Ternate-
gruppe ähnlicher, als diese den Sundainseln. Zwar dürften nach
meinen und Wallace’s Erfahrungen nur wenige Arten zwischen Neu-
Guinea und den Molukken gemeinschaftlich sein, hauptsächlich solche,
welche noch weiter durch den indischen Archipel verbreitet sind
[427]Timor und Neuholland.
(Leptopoma vitreum, Trochomorpha planorbis), aber viele des einen
Gebietes finden ihre nächsten Verwandten in dem anderen, wie bei
den einzelnen Arten schon angegeben ist.


Das dritte Gebiet des östlichen Theils bilden die schon be-
sprochenen Inseln östlich von Java (kleine Sundainseln), haupt-
sächlich vulkanisch, und das sich an dieselben in schiefer Richtung
anschliessende, verschiedene Gebirgsformationen enthaltende Timor.
Amphidromusarten der zweiten Unterabtheilung und fleckige trochus-
förmige Naninen sind die bezeichnendsten Landschnecken dieses
Gebiets; die ersteren reichen in sehr ähnlichen, bei guten Kennern
für gleich geltenden Arten (Bulimus furcillatus, filozonatus, con-
trarius) vom östlichen Java bis Timor, Nanina rareguttata in dem
oben angenommenen Umfang der Art durch die ganze Reihe Inseln
von Bali bis Adenare und Solor. N. cidaris von Timor schliesst
sich einerseits an diese, andererseits an die molukkische citrina an.
Einzelner Arten, die mit dem südlichen Celebes gemeinschaftlich
sind, ist schon oben gedacht. Auch die kleinen marmorirten Cy-
clotusarten und Helicina oxytropis bilden ein Band zwischen dem
südlichen Celebes, Flores, Timor und den Molukken. Das Wesent-
lichste für die fragliche Inselreihe ist aber ihre Annäherung an
Neuholland und dieses drückt sich auch in den Landschnecken aus
durch Helix Solorensis, welche einer australischen Gruppe angehört,
und durch H. argillacea, welche von den javanischen Fruticicolen
direct zu der nordneuholländischen H. Lessoni und Verwandten
hinüberführt. Diese argillacea ist aber die häufigste Schnecke auf
Timor und mit Bulimus contrarius sowie Nanina cidaris die be-
zeichnendste für diese Insel. Es ist bemerkenswerth, dass diese
beiden neuholländischen Vorposten schon diesseits Timor am Ende
der westöstlichen Inselreihe auf Flores, Adenare und Solor vorkommen.


Mit der polynesischen Fauna hat diejenige des indischen
Archipels, namentlich die der Molukken, die kleinen Helicinen und
Omphalotropis gemein; dagegen fehlt noch völlig die Gattung
Partula, welche doch schon auf den Marianen, Neu-Irland und
den Salomonsinseln vorkommt. Jenseits Neu-Guinea, auf den neuen
Hebriden und Neu-Caledonien soll auch noch ein Amphidromus,
Bulimus Janus, leben, der letzte dieser für das tropische Ostasien
so bezeichnenden Gruppe.


Noch möge hier kurz einiger fast paradoxen Aehnlichkeiten
gedacht werden, welche zwischen den Landschnecken des hinter-
[428]Weit verbreitete Arten.
indischen Festlandes und denen der östlichen Abtheilung des Archipels
auftauchen. Schon dass die Gattungen Pterocyclos und Opisthoporus
auf Borneo reicher entwickelt sind, als auf Java und Sumatra,
gehört gewissermaassen hieher, sowie die grosse Aehnlichkeit
zwischen der siamesischen Nanina resplendens und N. hyalina von
Borneo; entschiedener die völlige Uebereinstimmung des Bulimus
Dohrni von Cambodja mit meinem B. interruptus infraviridis im
südlichen Celebes, die Aehnlichkeit des sogenannten Bulimus Sinensis
Bens. mit meinem B. suspectus von Timor, der Helix illustris mit
meiner H. sulcocincta von Halmahera, zwischen Clausilia Shang-
haiensis und Moluccensis, endlich das Vorkommen der Gattung
Streptaxis in Hinterindien, Borneo (?) und dem nördlichen Neuholland
(Helix Delessertiana).


Nur wenige und meist unscheinbare Arten sind zugleich über
mehrere der angegebenen Unterabtheilungen des Archipels und
dieselben meist auch über seine Gränzen hinaus verbreitet, so
Leptopoma vitreum und Moussoni, Helicina oxytropis, Trochomorpha
planorbis, Helix Winteriana und similaris, Bulimus interruptus,
Buliminus zonulatus, Stenogyra gracilis, achatinacea, Javanica und
Panayensis, endlich Pupa bicolor. Bei Helix similaris und Pupa
bicolor weist ihr gleichzeitiges Vorkommen im tropischen Amerika
und namentlich an Orten mit lebhaftem Verkehr sehr entschieden
darauf hin, dass sie unfreiwillig durch menschliche Einwirkung über
die See verschleppt wurden, am wahrscheinlichsten mit Gartenerde;
dasselbe ist für die Stenogyren deshalb wahrscheinlich, weil es
bei anderen gleich grossen Arten, z. B. Goodalli, ziemlich sicher ist
(vgl. zweite Ausgabe von Albers’ Heliceen S. 266). Diese Beispiele
lassen auch für die anderen an die Möglichkeit einer Einschleppung
denken. Immerhin bleibt, mit oder ohne diese Erklärung, es be-
merkenswerth, dass auch hier wie in anderen Theilen der Erde
durchschnittlich die kleineren, unscheinbaren Erd- und Mulm-
schnecken weiter verbreitet sind, als die grossen und schönen
Felsen- und Laubschnecken. Eine Ausnahme bildet allerdings
Leptopoma vitreum und Bulimus interruptus, aber diese sind gerade
diejenigen Schnecken des Archipels, bei denen die Umgränzung der
Art, also auch die Frage, ob es in den verschiedenen Bezirken
dieselbe Art sei, am schwierigsten, am meisten von der subjectiven
Meinung abhängig ist.


Ueber die Vertheilung der javanischen Landschnecken nach
[429]Vorkommen nach der Höhe.
der Berghöhe hat Zollinger eine schon oben S. 105 angeführte
Zusammenstellung gegeben; Junghuhn setzt in seinem bekannten
Werk über Java fast alle der von ihm genannten Landschnecken
in seine zweite, die gemässigte Höhenregion, 2000—4000′. Auch
ich habe in Java sowohl als in Sumatra die Mehrzahl meiner
Landschnecken im Binnenland gefunden, darunter namentlich die
Clausilien, Helicarion, Parmarion, Trochomorpha bicolor u. s. w.,
aber ich schrieb dieses mehr unmittelbar dem Terrain, Wald und
feuchte Schluchten, im Gegensatz zu der flachen, bebauten oder
sumpfigen Küstengegend zu, als der Höhe des Landes an sich,
und in der That fand ich auch später dieselbe Trochomorpha
bicolor auf Borneo bei Pontianak, eine Clausilie auf dem mittleren
Isthmus von Halmahera, noch keine hundert Fuss über dem Meeres-
spiegel. In Borneo bot mir die Umgebung von Sintang am oberen
Kapuas und diejenige des Binnensee’s Danau Sriang nächst der
Wasserscheide des Kapuas- und Sarawakstromes keine anderen
Landschnecken, als die, welche ich schon in den niedrigeren, dem
Meere näheren Bezirken von Mandhor, Montrado, Bengkajang und
Sambas gefunden, mit Ausnahme der grossen Nanina Brookei,
welche mir ein Dajaker im Batulubargebirge brachte, mit der Be-
merkung, sie komme von den Bergen. Im östlichen Theil des
Archipels hatte ich kaum Gelegenheit, mich beträchtlich von der
Meeresküste zu entfernen, und die Insel- und Küstenvulkane, wie
die Berge von Ternate und Tidore, der Illimandiri auf Flores, boten
mir an ihren Abhängen so wenig Schnecken, dass an eine Unter-
scheidung verschiedener Regionen nicht zu denken war. Nur in
Timor brachte mir ein etwas weiterer Ausflug in’s Innere, nach
Okabiti, wieder zwei Helicarion, welche ich an der Küste nicht
gefunden. Doch ist gewiss auch hier der Grund zunächst in der
Feuchtigkeit und dem Humusboden gegenüber den dürren Kalk-
hügeln der Umgebung von Kupang zu suchen. Bemerkenwerth ist
noch, dass mehrere der oben als weit durch den Archipel verbreitet
angeführten Arten die ersten Landschnecken sind, welche man vom
Meere kommend findet, zuweilen unmittelbar hinter den Auswürflingen
des Meeres zugleich mit den ersten Landpflanzen, z. B. Helix Win-
teriana und Stenogyra gracilis (S. 265); dieselbe Winteriana findet
sich auch auf den kleinen Inseln des Golfes von Siam (S. 76). Es
bestätigt sich also auch hier, dass die Schnecken des Küstengebietes
durchschnittlich gleichartiger, die einzelnen Arten also weiter ver-
[430]Vorkommen nach den Bodenarten.
breitet sind, als die des Binnenlandes, besonders der Gebirge.
Dasselbe ist bekanntlich in Europa der Fall, wo z. B. Helix Pisana
und variabilis alle Mittelmeerküsten und die des Oceans bis England
bewohnen, dagegen schon H. vermiculata, lactea, Codringtoni, mu-
ralis kleinere Gebiete innerhalb Südeuropa einnehmen und die Arten
der Gruppen Campylaea, Macularia, die Mehrzahl der Clausilien
noch kleinere Verbreitungsbezirke haben. Diese Vergleichung lässt
noch auf eine grosse Anzahl neuer Arten im Innern der grösseren
Inseln des Archipels hoffen.


Von grosser Bedeutung ist endlich noch die geognostische
Beschaffenheit des Bodens, vielleicht mehr noch für die Anzahl der
Individuen, als für diejenige der Arten. Was Traill (s. oben S. 104)
von Singapore sagt, dass man oft nach langem Suchen zufrieden
sein müsse, nur einzelne todte, verbleichte und halb verbrannte
Schalen zu finden, hat sich mir nur zu oft auch in anderen Theilen
des Archipels wiederholt, namentlich auf den zwar goldhaltigen,
aber doch öden Lehm- und Sandsteinstrecken Borneo’s mit humus-
armen Wäldern (Mandhor, Montrado u. s. f.), sowie auf den vul-
kanischen eigentlichen Molukken. Auch während meiner Fussreise
queer durch Sumatra, erst durch Alluvialebene, dann durch ein
Bergland eruptiver Felsarten, fand ich wohl mancherlei Arten, aber
wenig Individuen und eben deshalb nie vielerlei bei einander. Da-
gegen brachte mir der einzige Tag unseres Ausfluges nach den
Kalkbergen von Maros im südlichen Celebes eine ganze Reihe
schöner und grossentheils neuer Arten, wie Cyclotus fasciatus,
fulminulatus und longipilus, Helix bulbulus und flavidula, Bulimus
interruptus und die Verwandtschaft der Schneckenfauna dieses
südlichen Celebes mit denen Timor’s und des östlichen Java, wo
unter anderem die Inseln Madura (mit H. transversalis) und Nusa
Baron (mit einer Clausilie) aus Kalk bestehen, mag, wie schon
angedeutet, auf den beiden gemeinsamen Kalkboden zurückzuführen
sein. Zweimal nur während meines ganzen Aufenthaltes in Ostasien
fand ich lebende Landschnecken in solcher Anzahl beisammen, dass
ich des Einsammelns müde wurde und nicht alle mitnahm, beide
Male auf Kalkboden, auf dem Schlossberg von Petshaburi (Siam),
Cyclophorus lituus, und auf den öden Bergen jüngsten Korallenkalkes
um Kupang auf Timor, Helix argillacea und Bulimus contrarius.

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Notes
*)
Anmerkung. Es muss ein blosser Druckfehler sein, dass in Adams’ Buch
genera of recent Mollusca Band II. S. 303 ecarinate steht. Die darunter aufgeführten
Arten haben alle einen Kiel, zuweilen einen sehr scharfen (H. caracolla) oder doch
eine merkliche Kante.
*)
Morelet in Petit’s Journal de conchyliologie Band VII. 1858 und Stimpson
im Bericht über die amerikanische Expedition unter Ringgold und Rodgers.
**)
Ueber die Mollusken des Amurlandes siehe die oben S. 49 citirte Arbeit
Gerstfeldt’s.
*)
Siehe Adams und Reeve in der Expedition des englischen Schiffes Sa-
marang, die Berichte über die amerikanischen Expeditionen nach Japan und die
Beschreibungen der von Swinhoe auf Formosa gesammelten Schnecken in den mala-
kologischen Blättern und den Proceedings of the zoological society von 1865 und 1866.
**)
Siehe die französischen Arbeiten im Journal de Conchyliologie, Band
XI.—XV. 1863—1867, sowie die früheren von Eydoux und Souleyet in dem Ex-
peditionsbericht des französischen Schiffes Bonite 1841. Die ersten Nachrichten über
cochinchinesische Schnecken, solche von der Insel Pulo Condore, stammen aus dem
vorigen Jahrhundert und sind namentlich in Martyn’s universal conchologist zu finden.
*)
Für die Landschneckenfauna Neu-Guinea’s und der anliegenden Inseln
haben das Meiste die französischen wissenschaftlichen Expeditionen der Coquille,
Uranie und Astrolabe (s. oben S. 103) und A. Wallace (S. 106) gethan.

Dieses Werk ist gemeinfrei.


Rechtsinhaber*in
Kolimo+

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2025). Collection 3. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Corpus of Literary Modernity (Kolimo+). Kolimo+. https://hdl.handle.net/21.11113/4bprw.0