[][][][][][][[1]]
Berichtigungen und Zuſaͤtze
zum
zweyten Bande
des
Gluͤckiſchen Commentars
uͤber
die Pandecten

fuͤr
die Beſitzer der erſten Ausgabe.

Erlangen:
bey Johann Jacob Palm.
1800.
[[2]][[3]]

Vorerinnerung.


Da die neue Auflage des zweyten Bandes faſt ganz
umgearbeitet iſt, ſo war es, um der Kuͤrze willen, noͤ-
thig, hier alles dasjenige wegzulaſſen, was nur im Styl
und in der Ordnung des Vortrags verbeſſert worden,
in der Hauptſache aber unveraͤndert geblieben iſt. Man
findet alſo hier nur lediglich das bemerkt, was in der
Hauptſache berichtiget, verbeſſert und als neu
zugeſetzt
worden iſt. Jedoch ſind diejenigen Stellen
A 2ange-
[[4]][Vorerinnerung].
angezeigt, die in der neuen Auflage, als uͤberfluͤßig
weggeblieben ſind. Die Seiten, Zeilen, und Notenzahl
iſt nach der erſten Ausgabe, die hinzugekommenen neuen
Noten
aber nach der neuen Ausgabe angegeben
worden.


Ver-
[[5]]

Berichtigungen und Zuſaͤtze
zum
zweyten Bande
des
Gluͤckiſchen Commentars
uͤber
die Pandecten

fuͤr
die Beſitzer der erſten Ausgabe.


Seite 4. Zeile 7. Nach den Worten: Rang geben iſt die
Note 9 hinzugekommen. S. Hrn. Prof. Siebenkees Abhdl.
von Freyheiten, und Immunitaͤten im fremden Gebiete. 1. Ab-
ſchnitt §. 2. in Deſſelben Beytraͤgen zum teutſchen Rechte
1. Th. Nr. IV. S. 113. f.


Ferner, nach d. W. auſſer ſeinem Lande: Not. 10.
Hrn. Hofr. Haͤberlins Handbuch des teutſchen Staatsrechts
2. Band §. 235.


Ebend. bey Nro. 1, nach d. W.: die Befugniß des
Privilegirten
, ſetze bey: Zuweilen beſtimmt jedoch auch die
Verjaͤhrung oder die bisherige Gewohnheit die Graͤnzen
des Privilegiums 13).


A 3S. 7.
[6]

S. 7. Z. 4. nach den Worten cedirt werden kann:
Not. 22, Henr.cocceji Diſſ. de ceſſione eorum, quae ad here-
des non tranſeunt et contra. Frfti
1709.


S. 10. Z. 5. nach d. Wort worden: z. B. er darf keine
Monopolien, ferner keine Privilegien ertheilen, die den Hoheits-
rechten eines Reichsſtandes Eintrag thun. Keinesweges aber
iſt dem Kaiſer das Recht benommen, mittelbaren oder landſaͤßi-
gen Unterthanen, Privilegien zu ertheilen; es kann auch der Lan-
desherr die Anerkennung eines kaiſerl. Privilegiums anders nicht
verweigern, als wenn daſſelbe der Landespolicey zuwiderlaͤuft 35).
Da uͤbrigens Geſetze nicht auf vergangene Handlungen zuruͤck-
wirken, ſo koͤnnen freylich die Einſchraͤnkungen, welche jetzt in
der kaiſerlichen Wahlcapitulation in Anſehung des kaiſerlichen
Rechts der Privilegien enthalten ſind, nicht auf die ehemals
ertheilten Privilegien des Kaiſers angewendet werden. Die
Guͤltigkeit der aͤltern kaiſerlichen Privilegien iſt daher nicht nach
der heutigen Beſchaffenheit der kaiſerlichen Gewalt, ſondern
nach der Zeit zu beurtheilen, da dieſelben ertheilet wurden.


S. 12. Z. 12. nach den Worten: erfordert werde: Es
kann auch ein Landesherr fremden Unterthanen Privilegien er-
theilen, in ſofern ſie naͤmlich in ſeinem Lande ausgeuͤbt werden
ſollen 43).


Ebendaſ. zur Not. 36, Haͤberlin Handbuch 2. Th.
§. 231.


Zur Not. 37, nach leyser:Eichmanns Erklaͤrungen des
B. R. 2. Th. §. 103. S. 117. muͤller Obſervat. pract, ad
Leyſerum Tom. I. Obſ.
46. u. fg.


S. 16. zur Not. 44, Chriſt. Heinr. Gottl. Koͤchy
Meditationen uͤber die intereſſanteſten Gegenſtaͤnde der heut. Ci-
vilrechtsgelahrtheit. 1. B. 9. Betracht. S. 110. ff.


S. 21.
[7]

S. 21. Z. 3. nach den Worten: nicht geſchehen kann.
Not. 63, hommel Rhapſod. quaeſtion. for. Vol. V. Obſ. 624.
nr. 2. pag.
129.


S. 22. Z. 4. nach den Worten: zu genieſſen hat: Ja
er kann ſogar wider einen andern Minderjaͤhrigen, mit dem er
im Proceß befangen iſt, gegen die Verabſaͤumung einer Nothfriſt
die Wiedereinſetzung in den vorigen Stand ſuchen 68).


S. 28. Z. 9. iſt einzuſchalten: 2) Wenn das Privilegium
ausdruͤcklich nur unter einer gewiſſen Bedingung, oder zu einem
beſtimmten Endzweck verliehen worden iſt, und die Bedingung
nicht mehr erfuͤllet, oder der Zweck nicht mehr erreicht werden
kann.


Zur Not. 71: S. I. H.boehmer Diſſ. de literis reſpiratio-
nis earumque validitate et invaliditate. Cap. II.
§. 10. und hart-
leben
Meditat. ad Pandect. Vol. I. Specim XV. med.
8. Meh-
rere Beyſpiele fuͤhrt enenckel de privilegiis iuris civ. Lib. III.
cap. 18. nr. 3. ſqq.
an


S. 29. Nro. 5) Wenn ein Privilegium mit einem gewiſ-
ſen Stande oder einer Wuͤrde verbunden iſt, oder ſonſt eine ge-
wiſſe Qualitaͤt bey dem Privilegirten vorausſetzt, wie z. B. die
Minderjaͤhrigkeit bey der venia aeratis; ſo hoͤrt es auf, wenn die-
ſer Stand oder Wuͤrde verlohren gehet, oder die Qualitaͤt weg-
faͤllt, die das Privilegium vorausſetzte 89).


S. 31. Z. 9. nach den Worten: unwiderruflich iſt.
Hieraus ergiebt ſich nun auch zugleich, daß die Analogie von an-
dern Geſetzen, welche bloß willkuͤhrliche Verordnungen enthalten,
und auf die Befoͤrderung des gemeinen Beſtens abzielen, hier
auf Privilegien nicht anwendbar ſey. Denn ſolche Verordnun-
gen erfordern zu ihrer Guͤltigkeit die Annahme der Unterthanen
nicht, und durch ihre Aufhebung wird kein erworbenes Recht
derſelben verletzt. Allein Privilegien ertheilen den Unter-
A 4tha-
[8] hanen, welche ſie erhalten haben, gewiſſe Vortheile und Wohl-
thaten, deren ſie, wenn ſie ſolche einmahl acceptirt haben, nicht
nach Willkuͤhr wieder beraubt werden koͤnnen. Denn durch die
Annehmung eines grazioͤſen Privilegiums wird eben ſo gut ein
Recht erworben, als durch Acceptation eines jeden andern Ver-
trags. Es kann auch auf die Beſtaͤndigkeit meines erworbenen
Rechts keinen Einfluß haben, ob der Titel, wodurch ich ſolches
erworben habe, ein laͤſtiger oder ein lucrativer Titel iſt 96).


Zur Not. 80 ſetze vor gebauer: S. leyser Meditat. ad
Pandect. Specim L. medit.
10. Und nach Struben lies: Hoͤpf-
uers Commentar uͤber die Heinecciſchen Inſtitutiouen §. 50.


S. 32. Z. 19. nach den Worten: erworben worden
ſeyn:
Entſteht daruͤber ein Streit, ob ein ſolcher Fall vorhan-
den ſey, ſo muß die Entſcheidung dem competenten Richter uͤber-
laſſen werden 1).


Zur Not. 83, nach voet: enenckel de privilegiis lib. III.
cap. 2. n. 9. ſqq.
Und nach breuning: [m]ofacker Princip. iur.
civ. Tit. I.
§. 99.


Zur Not. 84. enenckel Tr. de privilegiis Lib. III. cap. 6.
et 7. Lud. God.madihn Princip. iur. Rom. P. I. §. 15. Franc.
Maur.
bachmann Progr. de iure imperantis circa revocationem
privilegiorum ob ſalutem publicam. Erfordiae 1793.
4. Man
vergleiche auch Schloͤtzers Staatsanzeigen vom Jahr 1787.
Heft 42. u. 44. und Preuß. Landrecht, Einleitung §. 74.


S. 33. Z. 16. nach den Worten: verbindlich ſind:
[Denn] der Regent ertheilt Privilegien als Repraͤſentant des
Staats. Er iſt alſo mit dem Staate fuͤr eine und eben dieſelbe
Perſon zu halten. Der Staat aber bleibt immer eben derſelbe,
und ſo auch der Regent, als ſolcher. Dieſer, als Erklaͤrer des
Nationalwillens, iſt zu allen Zeiten eben dieſelbige Perſon, wenn
auch das Individuum, welches auf dem Thron ſitzt, von Zeit zu
Zeit
[9] Zeit wechſelt. Jeder Regierungsnachfolger iſt alſo verpflichtet,
die Staatshandlungen ſeines Vorfahrers, als die ſeinigen, anzu-
erkennen, zumahl da jeder regierende Fuͤrſt die Vermuthung fuͤr
ſich hat, daß er uͤberall ſeinen Pflichten gemaͤß handle 5). Aus
dieſen Gruͤnden iſt es daher auch nicht noͤthig, um die Confirma-
rion eines Privilegiums bey dem Regierungsnachfolger nachzu-
ſuchen 6).


Zur Not. 87. Io. Balth. L. B. awernher Obſervat. for.
Tom. I. P. V. Obſ. 161. Io. Pet. deludewig D. de obligatio-
ne ſucceſſorum in principatu. Halae 1714. Cap. IV.


Zur Not. 96. Ge. Chriſt. Guil.binder Diſſ. de renuncia-
tione privilegiorum. Goett. 1791.
In einigen Faͤllen erklaͤren je-
doch die Geſetze die Entſagung einer Rechtswohlthat aus beſon-
dern Gruͤnden fuͤr unguͤltig. Z. B. ſo kann ſich der Ehemann
des beneficii competentiae nicht guͤltig begeben. L. 14. §. 1. D.
ſoluto matrim.
S. Io. Henr.berger Diſſ. de privilegiis, iis ma-
xime, quibus renunciari non poteſt. Vit. 1700.


S. 47. Z. 21. nach den Worten: zu befoͤrdern Not. 39:
Die Meinung, daß 30 Jahr zum Verluſt eines affirmativen Pri-
vilegiums durch Nichtgebrauch erfordert werden, iſt auch vom koͤnigl.
Tribunal zu Berlin angenommen. S. Hymmens Beytraͤge zu
der juriſt. Litteratur in den Preuß. Staaten. 1. Samml. S. 23. f.


Statt S. 48 bis 52. Zum Titel


de Statu Hominum.


§. 111.
Entwickelung der Begriffe vom ius perſonarum, und ſtatus hominis.


Bisher haben wir blos allgemeine Wahrheiten von den Ge-
ſetzen
uͤberhaupt, und den verſchiedenen Arten derſelben
A 5ab-
[10] abgehandelt. Mit dieſem fuͤnften Titel gehen nun die Lehren
des buͤrgerlichen oder Privatrechts ſelbſt an. Die roͤmiſchen Ju-
riſten glaubten, daß ſich der ganze Inhalt aller buͤrgerlichen Ge-
ſetze, und der darin beſtimmten Wahrheiten auf drey Haupt-
gegenſtaͤnde
zuruͤckfuͤhren laſſe, naͤmlich Perſonen, Sa-
chen
und Klagen, und nahmen daher drey Haupttheile
des Privatrechts an. So lehrt Cajus41), wenn er ſagt:
omne ius, quo utimur, vel ad perſonas pertinet, vel ad res, vel
ad actiones.
Eben ſo Juſtinian42), und Theophilus43). Ver-
ſchiedene neuere Civiliſten haben zwar dieſe Eintheilung des Rechts
nach ſeinen Gegenſtaͤnden ganz unſchicklich finden wollen 44).
Allein daß ſich dieſelbe allerdings rechtfertigen laſſe, wenn man
ſie nur recht erklaͤrt, iſt ſchon von Andern hinlaͤnglich gezeigt
worden 45). Verſteht man unter dem iure, quo utimur, wie
Cajus ſagt, eine Norm der Handlungen fuͤr Buͤrger
in ihren Privatverhaͤltniſſen
, ſo giebt es nur einen
naͤchſten oder Hauptgegenſtand des buͤrgerlichen Privatrechts,
naͤmlich moraliſche Handlungen der Buͤrger in ihren
Privatverhaͤltniſſen. Allein da die Privatverhaͤltniſſe der Men-
ſchen verſchieden ſeyn koͤnnen, ſo laſſen ſich in dieſer Hinſicht
Perſonen, Sachen und Klagen wenigſtens als entfernte-
re Gegenſtaͤnde des Privatrechts allerdings gedenken 46). Be-
trach-
[11] trachtet man naͤmlich die Menſchen in ihren Privatverhaͤltniſ-
ſen, ſo koͤnnen ihnen darin mancherley Rechte und Verbindlich-
keiten zukommen, die ſich fuͤglich auf drey Hauptclaſſen reduci-
ren laſſen. Sie gruͤnden ſich naͤmlich entweder auf ſubjecti-
ve Eigenſchaften
, oder ſie beziehen ſich auf Sachen, wo-
durch man ſein Vermoͤgen vermehren kann, oder ſie betreffen die
Art und Weiſe, ſein Recht vor Gericht zu verfol-
gen
. Daher wird nun das buͤrgerliche Privatrecht nach dem
Syſtem der roͤmiſchen Juriſten in das ius perſonarum, ius rerum
und ius actionum eingetheilt 47). Der Anfang wird mit dem
iure perſonarum gemacht, quia, wie Hermogenian48) ſagt, ho-
minum cauſa omne ius conſtitutum eſt.


Was heißt nun Perſonenrecht? Wenn einige der
neuern Civiliſten 49) darunter einen Inbegriff von Rechten ver-
ſtehen, die ohne Ruͤckſicht auf Sachen gedacht wer-
den koͤnnen
, das heißt, die vorkaͤmen, auch wenn es blos
Perſonen gaͤbe; ſo laͤßt ſich gegen dieſen Begriff nicht ohne Grund
erinnern, daß er blos negativ ſey, und zwar ausdruͤcke, was das
Perſonenrecht nicht ſey, aber nicht beſtimme, was es eigentlich
ſey; und dann laͤßt ſich auch nicht ſo ſchlechthin behaupten, daß
das Perſonenrecht bloß ſolche Rechte enthalte, die ohne
Ruͤckſicht auf Sachen gedacht werden koͤnnen. Die Curatel der
Minderjaͤhrigen, deren Hauptzweck doch in der Verwaltung der
Guͤter beſteht, lehrt wenigſtens das Gegentheil.


Per-
[12]

Perſonenrecht iſt alſo vielmehr ein Inbegriff von Rech-
ten, welche in dem verſchiedenen Zuſtande der Menſchen ihren
Grund haben.


Fragt man nun aber weiter, was der Zuſtand eines
Menſchen
(Status hominis) ſey? ſo ſind auch hier die Begriffe
der Rechtsgelehrten meiſt unrichtig. Unſer Verf. ſagt: Statum
hominis
conſtituunt mutabilia, ob quorum exiſtentiam homini cer-
ta competunt iura.
Allein dieſer Begriff iſt darum offenbar
falſch, weil die Eigenſchaft eines Menſchen, welche den Zuſtand
deſſelben ausmacht, auch permanent ſeyn kann. Z. B. die Eigen-
ſchaft des Geſchlechts macht einen Zuſtand des Menſchen aus.
Allein dieſe iſt doch gewiß nicht veraͤnderlich. Ferner die Eigen-
ſchaft eines Ehegatten, eines Sohnes ſtellt einen Zuſtand vor,
allein auch dieſe Eigenſchaft iſt permanent 50). Nicht richtiger
iſt der Begriff anderer Rechtsgelehrten 51), welche ſagen, der
Zuſtand des Menſchen ſey eine Eigenſchaft deſſelben, von
welcher Rechte und Verbindlichkeiten abhangen. Denn wenn ich
z. B. Eigenthuͤmer einer Sache, oder Paͤchter, oder Pfandglaͤu-
biger bin, ſo ſind ja dieß auch Eigenſchaften, von denen Rechte
und Verbindlichkeiten abhangen, und doch gehoͤren dieſe, wie je-
der Juriſt weiß, nicht zum Perſonen-ſondern Sachenrecht 52).
der Zuſtand des Menſchen iſt vielmehr eine in dem Subject
des Menſchen beruhende Eigenſchaft, woraus verſchiedene Rech-
te entſpringen. Nach dieſem Begriff iſt alſo die Qualitaͤt eines
Eigen-
[13] Eigenthuͤmers, eines Uſufructuars, eines Pfandglaͤubigers, kein
ſtatus, denn dieſe Qualitaͤt beruhet nicht in dem Subject des
Menſchen, ſondern kommt ihm wegen der Sache zu, die er be-
ſitzt, und wegen welcher er Rechte auszuuͤben hat.


Statt S. 52—54.


§. 112.
Natuͤrlicher und buͤrgerlicher Zuſtand des Menſchen. Be-
griff von ſtatus und ius perſonarum im engern Verſtande
des roͤmiſchen Civilrechts.


Der Zuſtand des Menſchen wird nun entweder durch ſeine
phyſiſche Beſchaffenheit begruͤndet, oder durch ſein politiſches
oder moraliſches Verhaͤltniß, in welchem er ſich befindet. In
dem erſten Falle iſt ſein Zuſtand ein natuͤrlicher (ſtatus ho-
minis naturalis
) in dem andern aber ein buͤrgerlicher (ſtatus
hominis civilis
). Der natuͤrliche Zuſtand des Menſchen
iſt alſo eine phyſiſche Eigenſchaft deſſelben, aus welcher Rechte
entſtehen. Z. E. daß ein Menſch eine Manns- oder Frauens-
perſon iſt, daß er jung oder alt, geſund oder krank iſt. Der
buͤrgerliche Zuſtand hingegen iſt eine durch poſitive Geſe-
tze beſtimmte moraliſche Eigenſchaft des Menſchen, von welcher
gewiſſe Rechte und Verbindlichkeiten in der buͤrgerlichen Geſell-
ſchaft abhangen. Z. B. daß Jemand ein freyer Menſch, ein
Buͤrger, ein Soldat u. ſ. w. iſt.


Der natuͤrliche Zuſtand der Menſchen53) iſt wie-
ber verſchieden. Er bezieht ſich entweder auf die Geburt
ſtatus nativitatis; oder auf das Geſchlecht, — ſtatus ſexus;
oder auf die natuͤrliche Eigenſchaft des Leibes oder
der Seeleſtatus integritatis; oder auf das Alter, —
ſtatus aetatis.


So-
[14]

Soviel den buͤrgerlichen Zuſtand anbetrifft; ſo nehmen die
Roͤmer einen dreyfachen ſtatum civilem an, naͤmlich den ſtatum
libertatis, civitatis
und familiae, je nachdem man entweder ein
freyer Menſch, oder ein Buͤrger oder das Haupt oder Mitglied ei-
ner Familie iſt. Nun laſſen ſich zwar allerdings noch mehrere
rechtliche Verhaͤltniſſe gedenken, aus denen in der buͤrgerlichen
Geſellſchaft ein Unterſchied von Rechten entſteht. Es giebt da-
her noch manche andere ſtatus, die nicht natuͤrlich ſind. Z. B.
ſtatus nobilitatis, militiae, clericalis u. ſ. w. Allein die roͤmiſchen
Juriſten haben auf dieſe uͤbrigen Gattungen des ſtatus civilis dar-
um keine Ruͤckſicht genommen, weil ſie bey ihrer Theorie nur
blos auf diejenigen buͤrgerlichen Verhaͤltniſſe geſehen haben, die
eine Verſchiedenheit des gemeinen Rechts bewirken; und nur von
dieſer Art ſind die oben gedachten drey ſtatus civiles. Denn dieſe
ziehen eine Verſchiedenheit in den gemeinen Rechten nach ſich,
dahingegen die uͤbrigen noch denkbaren buͤrgerlichen Verhaͤltniſſe
nur eine Verſchiedenheit in den beſondern Rechten wir-
ken 54).


Ich bemerke noch, daß der buͤrgerliche Zuſtand, ſo wie ſich
ſolchen die roͤmiſchen Juriſten vorſtellten, Status im eminenten
und engern Verſtande genennt wird 55); ſo wie ius perſonarum
im engern Sinne des Roͤm. Rechts den Inbegrif derjenigen
Rechte bezeichnet, welche ſich auf jenen dreyfachen ſtatum civi-
lem,
naͤmlich den Zuſtand der Freyheit, des Buͤrgerrechts und
der Familie beziehen 56). Daher laͤßt ſich erklaͤren, wenn Ju-
ſtinian
57) ſagt: Summa diviſio de iure perſonarum haec eſt,
quod omnes homines aut liberi ſunt aut ſervi
58).


Statt
[15]

Statt S. 54—56.


§. 113.
Begriff von Perſon im roͤm. und heutigen Sinn. Verſchiedene
Eintheilungen derſelben. Was iſt Rechtens, wenn ein Menſch
mehrere Perſonen vorſtellt?


Aus dieſen Praͤmiſſen laͤßt ſich nun erklaͤren, was eine Per-
ſon
heißt? Ueberhaupt verſteht man darunter ein Weſen, dem
Rechte zukommen 59). Daher iſt jeder Menſch, als ein Subject
von Rechten betrachtet, in dieſem allgemeinen Sinn eine Per-
ſon
. Allein das roͤm. Civilrecht unterſcheidet zwiſchen einem
Menſchen und einer Perſon, und nennt nur eigentlich den-
jenigen eine Perſon, der einen ſolchen buͤrgerlichen Zuſtand be-
ſitzt, von welchem im vorigen Paragraph gehandelt worden iſt.
Der buͤrgerliche Zuſtand ſelbſt aber wird caput genennt. Daher
gab es bey den Roͤmern Menſchen, die keine Perſonen wa-
ren, ſondern zu den Sachen gezaͤhlt wurden. Dahin gehoͤrten
die roͤmiſchen Sklaven. Von dieſen ſagte man, ſie haͤtten
nullum caput60), und hielt ſie gleichſam fuͤr buͤrgerlich tod 61).
Denn ſie hatten gar keine buͤrgerlichen Rechte im Staate 62).
Heut zu Tage nehmen wir jedoch nicht mehr an, daß es Men-
ſchen gebe, die keine Perſonen ſind, ſondern wir nehmen das
Wort Perſon theils fuͤr einen Menſchen, in Anſehung eines
gewiſſen Zuſtandes betrachtet, vermoͤge welchen er gewiſſe Rech-
te und Verbindlichkeiten in der buͤrgerlichen Geſellſchaft hat 63);
theils fuͤr einen ſolchen Zuſtand ſelbſt, von welchen gewiſſe Rech-
te und Verbindlichkeiten in der buͤrgerlichen Geſellſchaft abhangen.


S. 57.
[16]

S. 57. Nr. III) Z. 6. iſt ſtatt der Worte: Es ſchadet
auch — entgegen geſetzt werden kann;
folgendergeſtalt
zu leſen: Ein ſolcher Menſch, der mehrere Perſonen vorſtellt,
braucht daher nicht ſchlechterdings in der einen Qualitaͤt alles
gegen ſich gelten zu laſſen, was er in der andern Qualitaͤt ge-
than hat. Z. B. was ich als Vormund gethan habe, praͤjudi-
cirt mir nicht in Anſehung meiner eigenen Rechte 35).


Z. 20. Statt: Ein ſchoͤnes Beyſpiel ꝛc. iſt ſo zu leſen:
So z. B. konnte bey den Roͤmern ein filiusfamilias, wenn er Con-
ſul, oder Praͤſes der Provinz war, in dieſer Qualitaͤt die ihn
ſelbſt betreffende Emancipation oder Adoption auf Verlangen ſei-
nes Vaters beſtaͤtigen 36). Eben ſo kann h. z. T. ein Richter,
der zugleich Actuar iſt, diejenige Geſchaͤfte ſelbſt verrichten, wo-
zu ſonſt ein verpflichteter Protokolliſt erfordert wird.


Statt S. 58 u. 59.


§. 114.
Eintheilung der Menſchen nach ihrem natuͤrlichen Zuſtande.
I) In Ruͤckſicht auf die Geburt. Rechte der
Ungebohrnen.


Die Menſchen koͤnnen nun nach der Verſchiedenheit ihres
phyſiſchen Zuſtandes auf mancherley Art eingetheilt wer-
den. I. In Abſicht auf den Zuſtand der Geburt ſind ſie
entweder gebohrne oder noch ungebohrne. Letztere wer-
den nicht nur diejenigen genennt, die ſchon gezeugt, aber noch
im Mutterleibe befindlich ſind, (Embryonen) ſondern es wer-
den auch diejenigen darunter verſtanden, welche jetzt noch nicht
einmahl erzeugt, ſondern nur noch kuͤnftig zu hoffen ſind 69).
Auf dieſe muß man, z. B. wenn man in rechtmaͤßiger Ehe lebt,
und ein Teſtament macht, eben ſo gut Ruͤckſicht nehmen, als
wenn ſie ſchon gebohren waͤren, weil ſonſt nachgebohrne Kinder
das
[17] das vaͤterliche Teſtament rumpiren 70). Zwar hielten die aͤltern
Roͤmer das noch ungebohrne Kind noch fuͤr keinen Menſchen.
Selbſt die ſchon empfangene Leibesfrucht, der Embryo, wurde
nach den Grundſaͤtzen der Stoiker nur als ein Theil des muͤtter-
lichen Eingeweides angeſehen 71). Man hielt daher auch die
Abtreibung der Leibesfrucht fuͤr keinen Todſchlag, ſondern man
beſtrafte ſie nur als eine Beleidigung des Vaters. Indeſſen
war man doch dafuͤr beſorgt. ꝛc.


S. 60. Z. 13. ſtatt: Ja angeſehene Rechtsgelehr-
ten
ꝛc. Ja, man pflegt heutiges Tages, nach der Meinung ange-
ſehener Rechtsgelehrten, zur Verhuͤtung eines Aborts und ande-
rer Unfaͤlle, einer ſchwangern Perſon nicht einmal ein peinliches
Urtheil zu eroͤfnen; oder ſie zur Leiſtung eines Eides anzuſtren-
gen 80), obgleich dies freylich nach den Geſetzen nicht auſſer
Zwei-
B
[18] Zweifel iſt 81), und daher billiger dem richterlichen Ermeſſen
uͤberlaſſen werden muͤßte, nach den Umſtaͤnden und dem Zuſtan-
de der Schwangern zu beurtheilen, ob ein Aufſchub bis zur Ent-
bindung derſelben zu geſtatten ſey 82).


S. 62. Z. 4. ſtatt: Noch ungebohrne Kinder ꝛc. Be-
ſonders wichtig war jedoch die Folge, daß ein in der Sklaverey
gebohrnes Kind fuͤr ein freygebohrnes gehalten wurde, wenn
deſſen Mutter nur zur Zeit der Empfaͤngniß, oder waͤhrend ihrer
Schwangerſchaft, frey geweſen war 89). Embryonen werden
aber doch nur inſofern den ſchon gebohrnen Kindern gleich gehal-
ten, als es auf deren eigene Vortheile ankommt ꝛc.


S. 63. ſtatt Nr. I. ꝛc. Soll nun aber der Embryo die ihm
bis zu ſeiner Geburt vorbehaltenen Rechte wirklich erwerben, ſo
muß


I) die Geburt des Kindes mit dem Zeitpunct uͤbereinſtim-
men, da ihm das Recht anfiel, es muß folglich damals ſchon em-
pfangen geweſen ſeyn 93).


Eben-
[19]

Ebendaſ. Nr. III. Z. 3. ſtatt: Ob aber eine Geburt:
Mißgeburten
nennen zwar unſere heutigen Aerzte uͤberhaupt
alle von Menſchen zwar erzeugte und gebohrne, aber von der
gewoͤhnlichen menſchlichen Bildung ſehr abweichende, Geſchoͤpfe,
ohne zwiſchen monſtris und portentis weiter zu unterſcheiden 96).
Allein da ſelbſt nach ihrer Meinung eine ſolche Mißgeburt immer
noch als Menſch paſſirt, wenn deſſen Bildung, beſonders was
den Kopf betrift, eine menſchliche ihm beywohnende Seele ver-
muthen laͤßt; ſo ſind hier unter Mißgeburten im rechtlichen
Sinn, d. i. inſofern wir denſelben die Rechte der Menſchen ab
ſprechen, nur eigentliche monſtra, d. i. ſolche Weſen zu verſte-
hen, die von Menſchen zwar gebohren worden, aber keinen
menſchlichen Kopf, ſondern den eines unvernuͤnftigen Thieres ha
ben, und daher der Humanitaͤt nicht faͤhig ſind 97).


S. 65. Z. 5. iſt bey den Worten: weil ihnen der Cha-
racter der Menſchheit fehlt:
die Note 4 hinzugekom-
men: S. Schotts unpartheyiſche Critik uͤber die neueſten
juriſt. Schriften. 10. Band S. 723.


B 2Eben-
[20]

Ebendaſ. iſt Z. 21. iſt ſtatt: in einem Schedel aber ꝛc.
ſo zu leſen: und im Gegentheil mit dem Hirnſchedel eines unver-
nuͤnftigen Thiers eine dem Denken unguͤnſtige Organiſation des
Hirns verknuͤpft ſey 5).


S. 71. Not. 79. Z. 17. iſt ſtatt: Dies laͤugnet Paulus ꝛc.
ſo zu leſen: Paulus ſagt, wenn man bey der ſtrengen Bedeu-
tung des Worts gebaͤren ſtehn bleibt, ſo laͤßt ſich nicht be-
haupten, daß eine ſolche Mutter drey Kinder gebohren habe,
der das dritte erſt nach ihrem Tode aus dem Leibe geſchnitten
worden iſt. Allein der Billigkeit nach laͤßt ſich doch nicht laͤug-
nen, daß ſie drey Kinder gehabt habe.


Ferner ebend. Z. 21. iſt nach heineccius zu ergaͤnzen: Ioſ.
finestres Praelection. Cervarienſ. ad Tit. Pandect. de liberis et
poſtumis P. I. Cap. I. §. 6. et
7.


Ebenſ. Z. 24. iſt nach den Worten: ſi pepererit: hinzuzu-
ſetzen: Man vergleiche noch vorzuͤglich carranza Tr. de partu
naturali et legitimo Cap. VI. Sect. I. pag. 417. ſqq.


S. 74. Z. 3. iſt bey den Worten: Zeichen des Lebens
von ſich gegeben hat
: Not. 25. hinzugekommen, folgenden
Inhalts: Nach den teutſchen Rechten des Mittelalters war es
zwar durchaus noͤthig, daß man des Kindes Stimme gehoͤrt,
oder, wie es in den Rechtsbuͤchern des Mittelalters heißt, daß
es die vier Waͤnde des Hauſes beſchrien habe. Man
ſehe den Sachſenſpiegel B. I. Art. 33. und Landrecht
Kap. 21. Schwabenſpiel Kap. 92. Alemanniſches
Lehnrecht
Kap. 14. Allein ſeit der Einfuͤhrung des roͤm.
Rechts wird auch jedes andere Lebenskennzeichen fuͤr hinreichend
gehalten, wofern nicht die beſondern Landes- und Stadtgeſetze je-
nes allteutſche Recht beybehalten haben. S. Runde Grund-
ſaͤtze des allgemeinen teutſchen Privatrechts §. 288. und Danz
Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts. 3. Band §. 288.
Das Preuß. LandrechtI. Th. I. Tit. §. 13. erfordert, das
unver-
[21] unverdaͤchtige Zeugen, welche bey der Geburt gegenwaͤrtig ge-
weſen, die Stimme des Kindes deutlich muͤſſen vernom-
men haben.


Ebend. Z. 7. Vitalitaͤt beſteht nun darin, wenn das neu-
gebohrne Kind hinlaͤngliche Vollkommenheit der zum Leben noͤ-
thigen Organe beſitzt, um auſſerhalb dem Uterus fortleben zu
koͤnnen.


Zur Not 87 der erſten Ausg.: Metzgers kurzgefaßtes
Syſtem der gerichtlichen Arzneywiſſenſchaft. §. 274.


S. 75. zur Note 95.: Eben ſo aristoteles Hiſtor. animal.
Lib. VII. cap.
4. und nach dem Zeugniß des Plutarchs
lib. V. de placitis Philoſophor. cap. 18. auch polybus lib. de
ſeptimeſtri partu
, in princ.


S. 76. zur Not. 96. Eben ſo teichmeyer Inſtitut. medi-
cinae legalis p. 55. eschenbach Medic. legal.
§. 20. Die neuern
Acrzte ſind indeſſen uͤber den Termin der Lebensfaͤhigkeit nicht
einig. Metzger in dem kurzgefaßten Syſtem der gerichtlichen
Arzneywiſſenſchaft §. 274. behauptet, daß die Lebensfaͤhigkeit
nur erſt nach einem vollſtaͤndig ſiebenmonatlichen
Aufenthalt des Foͤtus
im Mutterleibe Statt finde:
und Danz in dem Grundriß der Zergliederungskunde des un-
gebohrnen Kindes in den verſchiedenen Zeiten der Schwanger-
ſchaft 1. Baͤndchen (Frankfurt u. Letpzig 1792.) 2. Abſchn.
1. Kap. §. 43. S. 150. ſagt, ein ſiebenmonatliches Kind koͤnne
auſſer wenigen Stunden gar nicht auſſer der Gebaͤhrmutter le-
ben, weil die Faſern eines folchen Kindes weder die athmosphaͤ-
riſche Luft noch die Nahrung vertragen koͤnnten.


S. 78. zur Not. 2. carranza Tr. de partu naturali et le-
gitimo. Cap. X. nr. 21. ſqq.


S. 80. ſtatt Nr. I. I) Wird daruͤber geſtritten, ob ein
Kind lebendig gebohren, und auch lebensfaͤhig geweſen ſey, ſo
entſcheidet das Gutachten der Kunſtverſtaͤndigen. Das Kind muß
alſo beſichtiget, und ſecirt, und der Obductionsbericht zu den
Acten gebracht werden. Hier kommt es nun auf die Laͤnge und
B 3Schwe-
[22] Schwere des Kindes, auf die Beſchaffenheit der Haare und Naͤ-
gel, auf den Zuſtand und die Farbe der Haut, auf die Beſchaf-
fenheit der Nabelſchnur, ferner der Knochen und inſonderheit
der Lunge an, ob naͤmlich dieſe Luft und viel Blut enthaͤlt, oder
zuſammen gefallen und klein iſt, und bey der angeſtellten Lungen-
probe im Waſſer ſinkt 46). Im Zweifel muß das Zeugniß der
Aerzte dem Zeugniß der Hebamme, die bey der Geburt des
Kindes gegenwaͤrtig geweſen, vorgezogen werden, wenn naͤmlich
jenes mit guten Gruͤnden unterſtuͤtzt iſt 47). Laͤßt ſich die Sache
mit vollkommener Gewißheit nicht beſtimmen, ſo vermuthet man
in buͤrgerlichen Faͤllen eher fuͤr das Leben als fuͤr den Tod des
Kindes, wenn naͤmlich die Geburt auf die gewoͤhnliche Art,
und zu der Zeit geſchehen iſt, da das Kind fuͤr lebensfaͤhig gehal-
ten wird 48).


S. 82. Z. 3. iſt nach den Worten: ſind erzeugt, noch
hinzuzufuͤgen: oder gebohren worden.


S. 86.
[23]

S. 86. Not. 29. ſtatt: Ueber dieſe Stelle ꝛc. Was
das fuͤr ein Geſetz ſey, welches von der angefuͤhrten Regel eine
Ausnahme macht, ſagt Ulpian in Fragm. Tit. V. §. 8. naͤm-
lich die Lex Menſia, nach welcher das Kind, welches aus der
Ehe eines peregrini mit einer cive Rom. war gebohren worden,
den Stand des Vaters erhielt. Siehe heineccius ad Leg. Iu-
liam et Pap. Poppaeam. p.
225. und beſonders Chr.rau Diſſ. de
lege Menſia. Lipſiae 1786.


S. 90—92. ſtatt: Es iſt nun noch uͤbrig ꝛc.


§. 116. b.
II.
Von den rechtmaͤßigen Kindern. Beſtimmung des
Zeitpuncts der rechtmaͤßigen Geburt eines Kindes.


Sollen nun im Gegentheil Kinder fuͤr eheliche und le-
gitime
gehalten werden, ſo wird dazu.


1) das Daſeyn einer rechtmaͤßigen Ehe erfordert.
In dem Roͤm. Recht wird zwar nur eine ſolche Ehe ein matri-
monium iuſtum
genennt, ſi inter eos, qui nuptias contrahunt, con-
nubium ſit
,
wie Ulpian 83) ſagt; ein connubium aber war, wie
eben dieſer Juriſt 84) hinzufuͤgt, uxoris iure ducendae facultas,
und hatte nur unter Roͤm. Buͤrgern Statt, wofern es nicht auch
als Ausnahme bey einzelnen Latinis oder peregrinis war erlaubt
worden 85). Allein jetzt verſtehen wir unter einer recht-
maͤßigen Ehe
uͤberhaupt eine ſolche, die nach Vorſchrift der
Kirchen- oder der buͤrgerlichen Geſetze guͤltig geſchloſſen worden
iſt. Dies mag nun entweder eine wahre oder auch nur eine
vermeintliche, d. i. eine ſolche Ehe ſeyn, welcher zwar ein
oͤffentliches trennendes Hinderniß entgegenſtehet, die aber doch
darum, weil ſelbige zwiſchen Perſonen, denen entweder beyder-
ſeits, oder wenigſtens eines Theils dies Hinderniß nicht bekannt
war, oͤffentlich und foͤrmlich vollzogen worden iſt, in der Zwi-
B 4ſchen
[24] ſchenzeit, und ſo lang ſie nicht obrigkeitlich getrennt wird, alle
rechtliche Wirkungen hervorbringt, die nach gemeinen Rechten
einer guͤltigen wahren Ehre zukommen 86). Die Kinder aus ei-
ner ſolchen Ehe ſind daher legitim, und in Anſehung beyder El-
tern ſucceſſionsfaͤhig, wenn auch nur einer von beyden in bona
fide
geweſen waͤre 87).


S. 93. iſt Nr. IV. weggelaſſen worden.


S. 94 Z 15. iſt ſtatt: Ein Kind muß alſo ꝛc. ſo zu
leſen: Zur Exiſtenz eines ehelichen Kindes wird jedoch


2) noch inſonderheit erfordert, daß ſelbiges zu rechter
Zeit
gebohren worden ſey.


S. 96 iſt nach Not. 62. nach muͤller noch hinzuzufuͤgen:
Hoͤpfner im Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 128. Not. 4.
S. 158. (der ſechſten Aufl.)


S. 99. Zur Not. 67. und Metzger kurzgefaßtes Syſtem
der gerichtl. Arzneywiſſenſchaft §. 279. Not. a.


S. 100. Zur Not. 70. Man ſehe jedoch emminghaus ad
Cocceji ius civ. controv. h. t. Qu. 3. not. a.


Ebend. zur Not. 72. Z. 9. nach den Worten: zu halten
ſey
, iſt beyzufuͤgen: Ihm ſtimmt auch Eichmann in den Er-
klaͤrungen des buͤrgerlichen Rechts 2. Th. S. 264. bey.


Und Z. 10. Man ſehe decocceji ius civ. controv. Lib. I.
Tit. 6. Qu.
5.


S. 101. Zur Not. 74. nach leyser iſt beyzufuͤgen: wern-
her
Obſerv. for. T. III. P. III. Obſ.
36.


Zu eben dieſer Note am Schluß: Die verſchiedenen Mei-
nungen der Aerzte, ſo wie auch die verſchiedenen Rechtsſpruͤche
der Juriſten Fakultaͤten fuͤhrt ſehr ausfuͤhrlich an Metzger in
dem
[25] dem kurzgef. Syſtem der gerichtlichen Arzneywiſſenſchaft §. 281
bis 290. Man ſehe auch walch Introd. in controvers. iur.
civ. Sect. I. cap. I.
§. 3.


Ebendaſ. Z. 14. iſt nach den Worten: weiter hinaus
erſtrecket werden
, die Not. 6. zu ergaͤnzen, welche des In-
halts iſt: Nach dem allgemeinen Geſetzbuch fuͤr die
Preuß. Staaten
2. Th. 2. Tit. 1. Abſchn. §. 19. ſoll jedoch
ein Kind, welches bis zum 302. Tage nach dem Tode des Ehe-
manns gebohren worden, fuͤr das eheliche Kind deſſelben geach-
tet werden. Allein dagegen hat Metzger a. a. O. §. 290.
Not. b. erinnert, daß ſich im Vertrauen auf dieſes Geſetz eine
Wittwe noch in den erſten 8 bis 14 Tagen nach des Mannes
Tode duͤrfte ſchwaͤngern laſſen, indem ſie ſich ſicher darauf verlaſ-
ſen kann, daß ſie noch vor dem Ablauf des geſetzlichen Termins
niederkommt. Er behauptet daher, daß ein Kind, welches nicht
ſpaͤteſtens am 280. Tage nach dem Tode des Mannes zur Welt
kommt, unrechtmaͤßig, und nicht von dem verſtorbenen Mann
erzeugt ſey.


Ebend. zur Not. 76. nach schnobel Diſſ. etc. (in schlegel
Collect. Vol. IV. Nr. 29.)
von Haller Vorleſungen uͤber die
gerichtliche Arzneywiſſenſchaft. 1. B. 9. Kap. S. 119. (Bern
1782.) und Metzger a. a. O. §. 290.


S. 103. Zur Not. 80. Joh. Lud. Schmidt in den oͤf-
fentlichen Rechtsſpruͤchen. Reſp. 31. S. 215. ff. u. a. m.


Ferner zur Not. 81. Alph. acarranza de partu naturali
et legitimo Cap. XIV. nr. 19. p. 587. berger Oecon. iuris
Lib. I. Tit. 2. §. 2. Not. 5. decocceji iur. civ. controv. Lib. I.
Tit. 6. Qu.
4. und Chriſt. Gottl.biener Variae iuris civ. Quae-
ſtiones (Lipſiae 1797.) Qu.
2.


S. 106. Zur Not. 23. Eiſenharts Rechtshaͤndel Th. VIII.
Nr.
15. S. 400. kind Quaeſtion. for. Tom. I. Cap. 3. pag. 26. u.
Fried. von Buͤlow’s und Theod. Hagemanns practiſche
Eroͤrterungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrſamkeit 1. Band
(Hannover 1798. 4.) Nr. XXVII.


B 5S. 107.
[26]

S. 107. zur Not. 94. Z. 11. iſt nach den Worten: die
gruͤndliche Abhandlung
einzuſchalten: des verſtorb. Buͤr-
germ. Pape zu Braunſchweig.


S. 109. ſind am Schluß des Paragraphen noch die Worte
hinzugekommen: So wie denn auch in dem Falle, da der Braͤu-
tigam nicht geſtorben, ſondern ſich widerrechtlich weigern ſollte,
die Ehe dem rechtskraͤftigen Erkenntniß gemaͤß mit ſeiner ge-
ſchwaͤchten Braut zu vollziehen, die Ehe durch richterliches De-
cret in Anſehung der buͤrgerlichen Wirkungen derſelben fuͤr voll-
zogen gehalten werden kann.


Dafuͤr ſind Z. 13. ff. die Worte: Denn ein rechts-
kraͤftiger Urteilsſpruch — rechtliche Wahrheit
.
weggeblieben.


S. 110. zur Not. 1. Nach dem allgem. Geſetzbuch
fuͤr die Preuß. Staaten
1. Th. 1. Tit. §. 19. ff. beſtim-
men die Eltern, zu welchem Geſchlechte ſie (Hermaphroditen) erzo-
gen werden ſollen. Jedoch ſteht einem ſolchen Menſchen, nach
zuruͤckgelegtem achtzehnten Jahre, die Wahl frey, zu welchem
Geſchlecht er ſich halten wolle. Nach dieſer Wahl werden ſeine
Rechte kuͤnftig beurtheilt.


S. 111. zur Note 3. Metzgers kurzgef. Syſtem der ge-
richtlichen Arzneywiſſenſchaft §. 496 u. 497. und Ploucquet
uͤber die phyſiſchen Erforderniſſe der Erbfaͤhigkeit §. 65. S. 138.


S. 112. ſind Z. 12—23. weggeſtrichen worden.


S. 113. Z. 11. bis Z. 10. S. 115. iſt alles weggelaſſen
worden.


S. 115. Z. 14. iſt ſtatt: in dem innern Character
des weiblichen Geſchlechts
, zu leſen: in dem eigen-
thuͤmlichen Charakter des weiblichen Geſchlechts,
in ihrer koͤrperlichen Beſchaffenheit, und der
Hauptbeſtimmung derſelben zum Kindergebaͤhren,
und zur Beſorgung des Hausweſens
.


Ebend. zur Note 17. Mit Vergnuͤgen wird man jedoch
auch den Aufſatz: Muß das weibliche Geſchlecht mit
dem
[27]dem maͤnnlichen durchgehends gleiche Rechte ha-
ben
? in Kleins Annalen Band 17. S. 202. ff. leſen.


S. 117. Z. 7. nach den Worten: zu verſehen, iſt bey-
zufuͤgen. Deswegen ſind nun zwar Frauensperſonen in der Re-
gel von allen oͤffentlichen Aemtern ausgeſchloſſen, doch
machen die Regentinnen hiervon eine ſehr bedeutende Ausnah-
me 45); ſo wie auch bey Vormundſchaften die Muͤtter und
Großmuͤtter, als welche Vormuͤnderinnen ihrer Kinder werden
koͤnnen, bekannten Rechten nach, ausgenommen ſind.


Ebend. Z. 8. ſtatt der Worte: Ich erwaͤhnte ꝛc. bis
auf das Wort: herfließt Z. 10. S. 118. iſt folgendes zu
ſubſtituiren:


Dem weiblichen Charakter wird


b) eine vorzuͤgliche Sittſamkeit und Schamhaftigkeit (pudi-
citia ſexui congruens
46) zugeeignet. Deswegen duͤrfen Frauens-
perſonen


1) uͤberhaupt keine negotia virilia d. i. keine ſolche Geſchaͤf-
te vornehmen, wobey die Geſetze nur Mannsperſonen zulaſſen.
So z. B. verbieten ihnen die Geſetze, fuͤr andere vor Gericht
zu poſtuliren 47); ſie koͤnnen ferner bey ſolchen Geſchaͤften nicht
Zeugen ſeyn, wo mehr als zwey Zeugen der Feyerlichkeit we-
gen erforderlich ſind, z. B. bey Teſtamenten und Codicillen 48).
Wo es hingegen blos auf Wahrheit ankommt, da iſt das Zeug-
niß der Frauensperſonen eben ſo vollguͤltig, als das Zeugniß der
Maͤnner 49). Nach teutſchen Rechten machen auch Handels-
ge-
[28]geſchaͤfte eine Ausnahme von jener Regel, als von welchen
die Frauensperſonen nicht ausgeſchloſſen ſind. Es iſt vielmehr zur
Sicherheit und Beguͤnſtigung des Handels
heuti-
ges Tages der Grundſatz angenommen, daß alle diejenigen Rechts-
wohlthaten, die ſonſt den Weibern, wegen der Schwaͤche
ihres Geſchlechts
, in Anſehung ihrer buͤrgerlichen Rechts-
geſchaͤfte verliehen ſind, ſolchen Frauensperſonen nicht zu ſtat-
ten kommen, welche entweder auf eigenen Gewinn und Verluſt,
oder gemeinſchaftlich mit ihrem Manne, vermoͤge einer zu dem
Zweck eingegangenen beſondern Geſellſchaft, Handlung treiben,
und welche daher im eigentlichen Verſtande Kauffrauen (fe-
minae mercatrices
) genennt werden 50). Eine Kauffrau kann
ſich daher in Handelsgeſchaͤften nach Wechſelrecht verbinden 51)
und hat ſie in Beziehung auf ihren Handel eine Buͤrgſchaft uͤber-
nommen, ſo kann ſie ſich auf den Vellejaniſchen Rathsſchluß
nicht berufen 52).


2) Aus eben dem Grunde der weiblichen Schamhaftigkeit
verordnen ferner die roͤmiſchen Geſetze, daß keine Frauensper-
ſon, wenn ſie auch des ſchwerſten Verbrechens ſchuldig waͤre, ins
Gefaͤngniß geſetzt, ſondern dieſelbe entweder in einem Kloſter
verwahrt, oder andern ſichern Weibern zur Aufſicht uͤbergeben
werden ſolle, damit ihre Keuſchheit durch Inhaftirung nicht in
Gefahr geſetzt werde 53). Jedoch findet dieſes Vorrecht des
weiblichen Geſchlechts nach der gegruͤndeten Bemerkung practi-
ſcher Rechtsgelehrten heutiges Tages nicht mehr Statt 54).


Zu
[29]

Zu dem eigenthuͤmlichen weiblichen Character gehoͤrt endlich


c) die fruͤhere Mannbarkeit und Reife des weiblichen Ge-
ſchlechts zur Kinderzeugung 55). Sie werden daher um zwey
Jahre eher muͤndig als Mannsperſonen, koͤnnen fruͤher teſtiren,
fruͤher heyrathen u. d.


S. 120. Z. 2. iſt bey den Worten: die Familie nicht
erhalten
: Not. 61. zu ergaͤnzen: Rundens Grundſaͤtze des
allgemeinen teutſchen Privatrechts §. 289. und 290. und Danz
im angef. Handbuch. 3. Th. §. 290.


Ebend. zur Not. 40. Io. Frid.weidler Diſſ. Defectuum cor-
poris contemplatio iuridica. Vitemb. 1738.


S. 121. zur Not. 43. Daß unter den mente captis in den
Geſetzen zuweilen ſolche verſtanden werden, die nur einen ſchwa-
chen Verſtand haben, und welche ſonſt Stupide oder Einfaͤl-
tige genennt werden, hat Ulr.huber in Digreſſion. Iuſtinian.
Lib. III. Cap. XVIII.
§. 3. gezeigt.


Ebend. Z. 15. iſt bey den Worten: zu beſtimmen Not.
67. hinzugekommen: S. Thomas Arnold’s Beobachtungen uͤber
die Natur, Arten, Urſachen, und Verhuͤtung des Wahnſinns
und der Tollheit. 2. Th. Leipzig 1784. u. 1788.


Ebend. Z. 19. bey dem Wort Wahnſinnige: Not. 68.
Wahnſinn heißt naͤmlich derjenige Zuſtand der Seele, in wel-
chem dieſelbe auf immer oder lange Zeit ganz unfaͤhig iſt, ſich
richtige und beſtimmte Begriffe zu bilden, und den Willen durch
Vernunftgruͤnde zu beſtimmen. S. Kleins Annalen 2. Band
S. 191. und Kleinſchrods ſyſt. Entwickelung der Grundbe-
griffe und Grundwahrheiten des peinlichen Rehts 1. Th. §. 104.


S. 122.

[30]

S. 122. Z. 3. iſt ſtatt der Worte: die letztern — ver-
halten
: folgendes zu ſetzen: je nachdem ſie ſich bey ihrer Verſtand-
loſigkeit entweder ruhig verhalten oder nicht 72). Allein die roͤm.
Geſetze verſtehen gewoͤhnlich unter einem furioſo denjenigen, welcher
bey ſeinem Wahnſinn Zwiſchenraͤume hat, wo er wieder ganz
vernuͤnftig iſt, und deſſen Herſtellung daher mit Wahrſcheinlich-
keit gehoft werden kann; unter einem mente capto hingegen den,
welcher ſeinen Verſtand ohne Hoffnung der Beſſerung verlohren,
und keine Intervallen bey ſeinem Wahnſinn hat 73.)


Ebend. iſt Z. 8. bey dem Wort: eingetheilt: Not. 74. zu er-
gaͤnzen: Man ſehe becmanni Diſſ. cit. §. 4.


Ebend. bey den Worten: zu erkennen geben: iſt die
Not. 75 hinzuzuſetzen, welche folgenden Inhalts iſt: Stru-
bens
rechtliche Bedenken I. Th. Bed. 138. In den roͤmiſchen
Geſetzen wird eine ſolche Einfalt oder Dummheit durch
das Wort ruſticitas ausgedruͤckt, und darunter nicht blos dieje-
nige verſtanden, die vom Mangel der Erziehung und Ausbildung
herruͤhrt, ſondern auch diejenige, welche eine angebohrne Schwaͤ-
che des Verſtandes zum Grunde hat. L. 7. §. 4. D. de iurisdict.
L.
2. §. 1. D. Si in ius vocat. L. 1. §. ult. D. de edendo. L. 3.
§. 22. D. de SCto Silan.
S. Kleinſchrods ſyſtemat. Ent-
wickelung der Grundwahrheiten des peinl. Rechts. 1. Th. §. 129.


Ebend. iſt Z. 15. beyzufuͤgen: Sie werden auch Bloͤdſin-
nige
im eigentlichen Verſtande genennt 76).


Ebend.
[31]

Ebend. Z. 23. bey den Worten: in eine Claſſe geſetzt.
Not. 77. stryk Diſſ. de dementia Cap. 3. §. 2.


S. 123. zur Not. 50. Danz Handbuch des heutigen teut-
ſchen Privatrechts 3. Band §. 299.


S. 124. Nr. III. Z. 10. bey den Worten: Teſtamente
machen
u. d. m. Not. 85. L. 2. C. de contrah. emtione.


Ebend. zur Not. 55. L. ult. Cod. de curat. furioſi.


S. 125. zur Not. 56. stryk Diſſ. de dementia. Cap. 3. §. 9.


Ebend. ſtatt der Not. 57. iſt zu ſubſtituiren: Man verglei-
che indeſſen Kleinſchrods ſyſt. Entwickelung der Grundbe-
griffe und Grundwahrheiten des peinlichen Rechts I. Th. §. 104.
ff. und §. 129.


S. 126. zur Not. 61. In peinlichen Faͤllen findet jedoch
dieſe Vermuthung nicht Statt, ſondern hier muß allezeit der
Gemuͤthszuſtand des Verbrechers zu der Zeit, da er die That
begieng, unterſucht werden. S. Kleinſchrod a. a. O. §. 106.


Ebend. ſind Z. 2. bis 8. mit der dazu gehoͤrigen Not. 60.
weggelaſſen.


S. 127. ſtatt Not. 65. S. Iac.gothofredi Commentar.
in Tit. Pandect. de diverſis regulis iuris. (Genevae 1653. 4.) ad
L. 40. h. t. pag.
204. und beſonders hofacker Princip. iur.
civ. T. I.
§. 249.


S. 128. Z. 10. iſt die Stelle: Ich ſage mit Recht
Servitus, wegzuſtreichen.


S. 129. iſt Z. 17. nach den W. oder Freygelaſſene,
folgendes beyzufuͤgen: Einen freygebohrnen nannte man
einen ſolchen Menſchen, der von einer freyen Mutter gebohren
worden, wenn gleich deſſelben Vater ein Sklave geweſen ſeyn
ſollte. Ja man hatte zu Gunſten der freyen Geburt den Grund-
ſatz angenommen, daß wenn die Mutter nur entweder zur Zeit
der Conception
, oder zur Zeit der Geburt, oder
waͤhrend der Schwangerſchaft einen Augenblick
frey geweſen waͤre, das von einer ſolchen Mutter gebohrne Kind
fuͤr
[32] fuͤr einen ingenuus gehalten werden ſollte, wie aus dem Tit. de
ingenuis
der Inſtitutionen bekannt iſt.


Statt S. 135. bis 142.


§. 120.
Zuſtand der teutſchen Leibeigenſchaft.


Auch in unſern Teutſchland iſt die Eintheilung der Menſchen
in freye und unfreye ſchon von den aͤlteſten Zeiten her uͤb-
lich geweſen 36). Freye werden bey den Teutſchen in der all-
gemeinen Bedeutung alle diejenigen genennt, welche von keinem
Leibherrn abhangen 37). Zu den Unfreyen hingegen gehoͤ-
ren vorzuͤglich die Leibeigene. Es kann aber auch wahre
Sklaven
im Sinne des roͤm. Rechts geben. Dahin gehoͤren
die Negerſklaven, die zuweilen aus Holland und andern Reichen
zu uns gebracht werden. Dieſe werden dadurch, daß ſie nach
Teutſchland gebracht worden ſind, nicht frey 38). Ferner die in
die Kriegsgefangenſchaft der Teutſchen gerathene Tuͤrken und
Tartern. Denn da dieſelben unſere Kriegsgefangenen zu Skla-
ven machen, ſo koͤnnen wir mit den ihrigen auf gleiche Weiſe
verfahren 39). Beyde Arten der heutigen Sklaven werden nach
dem roͤm. Recht beurtheilt 40).


Der
[33]

Der Urſprung der heutigen Leibeigenen iſt nicht von den
ehemaligen roͤmiſchen Sklaven herzuleiten 41). Denn ſchon Ta-
citus 42) lehrt ſehr genau den Unterſchied zwiſchen den alten
roͤmiſchen und teutſchen Knechten. Es duͤrfen daher auch die
Grundſaͤtze des roͤm. Rechts auf unſere Leibeigene durchaus nicht
angewendet werden, ſondern es ſind vielmehr die Rechte derſel-
ben theils aus den zwiſchen ihnen und dem Leibherrn geſchloſſe-
nen Vertraͤgen zu beurtheilen, theils nach den Eigenthumsord-
nungen und dem Herkommen eines jeden Landes zu beſtimmen.
Darinn haben zwar die Leibeigenen der Teutſchen mit
den Sklaven der Roͤmer einige Aehnlichkeit, daß ſie gleichſam,
als Eigenbehoͤrige, und zwar an einigen Orten nur mit
den Hoͤfen, worauf ſie geſetzt ſind, an andern aber auch ohne
das Gut, wozu ſie gehoͤren, an andere uͤberlaſſen werden koͤnnen.
Allein ſie koͤnnen deswegen doch nicht ſo, wie die roͤm. Sklaven,
als Sachen betrachtet werden; ſie ſind vielmehr von denſelben
darin weſentlich unterſchieden, 1) daß ſie ſo gut Unterthanen und
Mitglieder der buͤrgerlichen Staatsgeſellſchaft ſind, als die Freyen,
und daher, gleich denſelben, den allgemeinen Schutz der Geſetze
genießen; 2) daß ſie alle gemeine, ſowohl perſoͤnliche, als ding-
liche Privatrechte, ausuͤben koͤnnen, die mit den beſondern Be-
fugniſſen des Leibherrn in keinem Widerſpruche ſtehen 43). Sie
ſind alſo keinesweges als ein voͤlliges und uneingeſchraͤnktes Ei-
genthum ihrer Leibherrn anzuſehen, ſondern ſie werden nur in
ſofern Eigene oder Eigenbehoͤrige genannt, als man
uͤber-
C
[34] uͤberhaupt nach dem teutſchen Sprachgebrauche gewohnt iſt, jede
Art eines auf der Sache oder Perſon haftenden dinglichen Rechts
ſein Eigenthum zu nennen.


So verſchieden nun auch der Zuſtand der teutſchen Leibei-
genen nach Verſchiedenheit der Laͤnder und Orte in Teutſchland
iſt, ſo beſteht doch der weſentliche Charakter der heutigen
Leibeigenſchaft
immer nur in einer ſtrengern Verbindlich-
keit zu Dienſten und Zinſen, welche auf der Perſon des Ver-
pflichteten, ohne Ruͤckſicht auf den Beſitz eines Guts, dergeſtalt
haftet, daß derſelbe ohne den Willen des Leibherrn ſich nicht
davon loßmachen kann, und die auch, mit den aus dieſem Ver-
haͤltniß entſtehenden Rechten, auf die Nachkommen deſſelben
fortgepflanzt und vererbt wird 44).


Die aus der Leibeigenſchaft entſtehenden Rechte und Ver-
bindlichkeiten beſtehen nun


I) auf Seiten der Leibeigenen darin:


1) ſie duͤrfen ſich ohne Vorwiſſen und Einwilligung ihres
Leibherrn nicht verheyrathen, und muͤſſen fuͤr dieſe Erlaubniß
ein Stuͤck Geld bezahlen, welches Bedemund, Frauen-
zins, Klauenthaler, Hemdlacken, Hemdſchilling,
Mannthaler
, maritagium, marchetta45), genennt wird.
Solche Ehen haben uͤbrigens die Wirkungen rechtmaͤſiger Ehen,
und geben dem leibeigenen Ehemann die Rechte der vaͤterlichen
Gewalt uͤber ſeine Kinder. Jedoch darf er die Kinder wider
des Gutsherrn Willen nicht zu einer Lebensart beſtimmen und
erziehen, wodurch dem Herrn an ſeinen Rechten geſchadet wird.
Es ſind auch die Eltern diejenigen Kinder, deren ſie nicht ſelbſt
zu ihren eigenen Dienſten beduͤrfen, der Herrſchaft auf derſelben
Verlangen vorzuͤglich in Dienſt zu geben gehalten.


2) Sie
[35]

2) Sie duͤrfen ſich ohne Bewilligung ihres Leibherrn von
dem Hofe nicht wegbegeben, worauf ſie geſetzt ſind, noch ſonſt
in andere Verhaͤltniſſe treten; z. B. nicht das Buͤrgerrecht oder
Innungsrecht gewinnen, oder in Kriegsdienſte treten.


3) Sie ſind zu gewiſſen Dienſten und Abgaben verpflich-
tet, deren Verbindlichkeit auf ihrer Perſon haftet. Daher wer-
den ſie Leibdienſte, und Leibzinſen genennt. Die Dien-
ſte koͤnnen durch Vertraͤge, Geſetze, und Herkommen beſtimmt
ſeyn; wo es aber an ſolchen Beſtimmungen fehlt, da koͤnnen
ungemeſſene Dienſte gefordert werden 46). Uebrigens
aber koͤnnen ſie


4) ſich ein eigenes Vermoͤgen erwerben, und daruͤber ſo-
wohl unter den Lebendigen, als durch Teſtament verfuͤgen, in
ſo fern dadurch den Rechten des Leibherrn kein Eintrag ge-
ſchieht 47).


II) Die beſondern Rechte des Leibherrn hinge-
gen ſind,


1) das Bedemundsrecht, d. i. das Recht, von dem
Leibeigenen fuͤr die ihm ertheilte Erlaubniß zu heyrathen ein ge-
wiſſes Geld zu fordern 48).


2) Das Beſatzungsrecht, vermoͤge welchen er die Per-
ſon eines Leibeigenen abfordern und gleichſam vindiciren kann,
wenn dieſer ſich ohne Bewilligung des Leibherrn von dem Hofe
entfernt hat, und zum Nachtheil deſſelben in andere Verhaͤltniſ-
ſe getreten iſt 49).


3) Der Dienſtzwang oder das Recht, den Leibeigenen
zur ordentlichen Erfuͤllung ſeiner Dienſtpflicht durch angemeſſene
C 2Zuͤch-
[36] Zuͤchtigungen anzuhalten 50). Eine eigentliche Gerichtsbarkeit
ſtehet jedoch deshalb der Herrſchaft uͤber ihre Leibeigene nicht
zu, in ſofern ſie ihr nicht beſonders verliehen worden iſt 51).


4) Das Recht der Abaͤuſſerung, vermoͤge deſſen der
Leibherr den Leibeigenen von ſeiner Staͤtte aus rechtmaͤßiger Ur-
ſache zu entſetzen befugt iſt 52). Endlich


5) das Recht, aus dem Nachlaß eines verſtorbenen Leibei-
genen das mortuarium, d. i. den Theil oder dasjenige Stuͤck zu
fordern, was dem Leibherrn nach beſondern Vertraͤgen, Geſe-
tzen oder Herkommen vor allen andern Erben daraus gebuͤhrt.
Dieſes Recht wird im Teutſchen das Hauptrecht, Trauer-
recht, Waidmal, Erbrecht
, die todte Hand, Bau-
lebung
, der Sterbe-Fall u. ſ. f. 53) genennt.


Uebrigens entſteht die Leibeigenſchaft


1) durch die Geburt von einer leibeignen Mutter, nach
dem Grundſatz: das Kind folgt dem Buſen54).


2) Durch
[37]

2) Durch Ergebung, wenn man ſich freywillig in die
Leibeigenſchaft begiebt 55). Dies geſchieht entweder


a) ausdruͤcklich, durch einen Ergebebrief; oder


b) ſtillſchweigend,


α) wenn ſich ein freyer Menſch wiſſentlich zu einer Perſon
leibeignen Standes auf ein eigenbehoͤriges Gut begiebt, und
ſie mit Einwilligung des Leibherrn heyrathet; nach dem bekann-
ten Spruͤchwort: Tritſt du mein Huhn, ſo wirſt du
mein Hahn; oder die unfreye Hand zieht die freye
nach ſich
56).


β) Wenn man ſich wiſſentlich an einem Orte niederlaͤßt,
wo die Luft eigen macht, und daſelbſt Jahr und Tag ge-
wohnt hat 57).


γ) Wenn man ein Gut wiſſentlich erwirbt, deſſen Beſitz
die Leibeigenſchaft nach ſich zieht 58).


3) Durch Verjaͤhrung, wenn Jemand dreyßig Jahre
die Pflichten eines Leibeigenen ohne Widerſpruch verrichtet
hat 59).


S. 142. Z. 13. ſtatt Mittelfreye, ließ: Freygelaſ-
ſene
.


Ebendaſ. Z. 14. ſtatt: Nur diejenigen wurden im teutſchen
Rechte Freygebohrne genennt, iſt ſo zu leſen: Freyge-
bohrne
wurden nach urſpruͤnglich teutſchen Rechten nur dieje-
nigen genennt ꝛc.


Ebendaſ. Z. 15. ſtatt: erzeugt worden ſind, ließ: waren
erzeugt worden
.


Ebendaſ. Z. 17. ſt. eine freye Geburt haben, l. hatten.


C 3Ebend.
[38]

Ebend. zur Not. 19: Man vergleiche auch Danz Hand-
buch des heutigen teutſchen Privatrechts 3. Band §. 328.


Ebendaſ. ſtatt Note 20: Sachſenſpiegel B. I. Art. 51.
und Schwabenſpiegel Kap. 50. (edit. Lahr.) §. 2.


S. 143. ſind Z. 1—7 weggeblieben.


Ebend. Z. 7. ſt. Mittelfreye ließ: Freygelaſſene.


Ebend. Z. 9. ſt. ſind l. waren.


Ebend. Z. 12. ſt. haben l. hatten.


Ebend. Z. 12. ſt. Dieſe haben — in Teutſchland
haben
, iſt folgendes zu ſetzen: In dem letztern Falle hat man
ſie unterſcheidungsweiſe auch Mittelfreye63) genennt.
Heutiges Tages beurtheilt man jedoch die Freygebohren-
heit
mehr nach roͤmiſchen, als urſpruͤnglich teutſchen Begrif-
fen 64).


Statt S. 144—146.


§. 121.
Zuſtand des heutigen Miethgeſindes.


Weder mit den roͤmiſchen Sklaven, noch den teutſchen Leib.
eigenen iſt das heutige Miethgeſinde zu verwechſeln. Man
verſteht darunter diejenigen Perſonen der haͤuslichen Geſellſchaft,
welche ſich bey einer Hausherrſchaft auf laͤngere beſtimmte Zeit
zur Leiſtung haͤuslicher Dienſte gegen einen Lohn und Koſt ver-
miethet haben. Dahin gehoͤren unſere Knechte, Maͤgde, Kut-
ſcher, Bediente, Koͤchinnen u. ſ. f. Sie werden auch Dienſt-
boten
, oder Domeſtiquen genennt 65) und ſind frey Leute,
deren
[39] deren Rechte und Verbindlichkeiten theils aus dem Mieth-Con-
tract, den ſie mit ihrer Herrſchaft geſchloſſen haben, theils aus
den beſondern Geſindeordnungen, theils aus dem Gewohnheits-
recht eines jeden Orts beurtheilt werden muͤſſen 66). Im All-
gemeinen beſtehen


I) ihre Pflichten darin.


1) Dienſtboten ſind verbunden, ihrer Herrſchaft diejenigen
Dienſte zu leiſten, wozu ſie ſich vermiethet haben, ja ſie muͤſſen
ſich allen erlaubten haͤuslichen Verrichtungen nach
dem Willen der Herrſchaft unterziehen, in ſofern ſie nicht aus-
ſchließend zu gewiſſen beſtimmten Geſchaͤften
ge-
miethet worden ſind 67).


2) Sie ſind ſchuldig, ihre Dienſtgeſchaͤfte mit Treue,
Fleiß
und Aufmerkſamkeit zu verrichten, und muͤſſen da-
her jeden aus Vorſatz, oder durch grobes oder maͤßiges
Verſehen
, verurſachten Schaden erſetzen. Ein geringes
Verſehen
hingegen vertreten ſie anders nicht, als wenn ſie
entweder gegen den ausdruͤcklichen Befehl der Herrſchaft gehan-
delt, oder ſich ungeheiſſen in ein Geſchaͤft eingemiſcht haben, das
nicht zu ihrem Dienſt gehoͤrte, oder zu ſolchen Arten von Geſchaͤf-
ten angenommen ſind, die einen vorzuͤglichen Grad von Aufmerk-
ſamkeit oder Geſchicklichkeit vorausſetzen. Haͤtte ein Dienſtbote
auf Befehl ſeiner Herrſchaft ein auſſerordentliches und ſchweres
Geſchaͤft uͤbernehmen muͤſſen, welches er nicht verſtand, und wo-
C 4zu
65)
[40] zu er auch nicht angenommen war, ſo darf er nur fuͤr grobes
Verſehen haften
68).


3) Das Geſinde iſt verbunden, die Miethzeit auszuhalten,
es muͤßten denn ſolche Umſtaͤnde eintreten, um deren willen der
Miethvertrag fruͤher aufhoͤrte. Dahin gehoͤrt


a) wenn die Herrſchaft das Geſinde mit ungewoͤhnlicher
Haͤrte behandelt, es geſchehe nun ſolches durch wirklich veruͤbte
grobe Thaͤtligkeiten, oder durch ausgeſtoſſene harte Schmaͤhreden
und Beſchimpfungen, oder durch Auflegung unertraͤglicher und
auſſerordentlich harter Arbeiten u. d. 69).


b) Wenn die Herrſchaft in gaͤnzlichen Verfall des Vermoͤ-
gens geraͤth, und daher nicht mehr im Stande iſt, das Geſinde
zu ernaͤhren 70).


c) Wenn dieſelbe ihren Wohnort veraͤndert, oder auch auf
lange Zeit verreiſet, und das Geſinde nicht mit ziehen will 71); und


d) wenn das Geſinde durch anhaltende Krankheit verhindert
wird, ſeinen Dienſt zu verrichten 72).


Endlich 4) ſind auch die Dienſtboten noch vorzuͤglich zum
Gehorſam und Ehrerbietung gegen ihre Herrſchaft ver-
bunden. Denn ohne dieſe Pflicht waͤre Ruhe und Ordnung ſo
wenig, als Wohlſtand des Hausweſens moͤglich 73).


Ob der Herrſchaft, wegen irgend einer Verletzung dieſer
Pflichten, das Recht zuſtehe, die Dienſtboten zu zuͤchtigen, daruͤ-
ber ſind die Rechtsgelehrten getheilter Meinung. Einige 74)
wol-
[41] wollen ihr dieſes Recht ganz abſprechen, dahingegen andere 75)
dieſe Befugniß fuͤr unbezweifelt halten. Nun liegt zwar freylich
in dem Miethcontract kein Grund zu dieſer Befugniß. Es iſt
auch in den gemeinen Rechten kein Geſetz vorhanden, wolches
fuͤr die Herrſchaft ſpraͤche 76). Die Analogie von Sklaven,
und Leibeigenen paßt auch nicht auf unſer Geſinde. Da inzwi-
ſchen bey manchem rohen Geſinde der Zweck des Miethcon-
tracts unmoͤglich zu erreichen waͤre, wenn die Herrſchaft um je-
der Verſchuldung, oder Widerſpenſtigkeit deſſelben, oder Ueber-
tretung ihrer Befehle willen, ihre Zuflucht zum Richter nehmen,
und bey demſelben klagen muͤßte; ſo iſt heutiges Tages ſowohl durch
Gewohnheit, als durch die meiſten Dienſtordnungen der Herr-
ſchaft eine maͤßige Zuͤchtigung erlaubt 77). Sollte jedoch die-
ſelbe von der Herrſchaft uͤberſchritten, und das Geſinde gemiß-
handelt werden, ſo hat es keinen Zweifel, daß die Herrſchaft
nicht nur zur Erſetzung aller Schaͤden und Unkoſten, ſondern auch
zu jeder andern rechtlichen Genugthuung angehalten werden
kann 78).


C 5II) Die
[42]

II) Die Pflichten der Dienſtherrſchaft hingegen
ſind im Allgemeinen folgende.


1) Jede Herrſchaft iſt ſchuldig, dem Geſinde die bedungene
Koſt, Lohn und Kleidung, wie auch die verſprochenen
Geſchenke
zu den beſtimmten Zeiten promt zu entrichten 79).
Kleidung findet zwar der Regel nach nur bey den ſogenannten
Livreebedienten Statt. Koſt und Lohn aber gebuͤhrt allen
Dienſtboten, und verſteht ſich auch ohne Verabredung von ſelbſt.
Erſtere kann jedoch dem Geſinde entweder in Natur gereicht,
oder im Gelde entrichtet werden, je nachdem es ausgemacht
worden iſt, nur muß ſie in jenem Falle in den jeden Orts ge-
woͤhnlichen Speiſen bis zur Saͤttigung gegeben werden. Der
Lohn hingegen wird im Gelde bezahlt, und durch den Vertrag
feſtgeſetzt, wofern er nicht entweder durch ein ausdruͤckliches Ge-
ſetzt, oder durch eine Gewohnheit ſchon beſtimmt iſt.


2) Darf die Herrſchaft das Geſinde nicht ohne Urſache,
und um jeder Kleinigkeit willen mit empfindlichen Schlaͤgen,
und Schimpfworten tractiren 80). Denn wenn gleich das Ver-
haͤltniß der Dienſtboten gegen ihre Herrſchaft nicht fuͤglich zu-
laͤßt, daß erſtere wegen jeder geringfuͤgigen Beleidigung mit In-
jurienklagen wider die letztern zugelaſſen werden 81), ſo berech-
tiget doch uͤble Behandlung des Geſindes, der Herrſchaft vor
der Zeit den Dienſt aufzuſagen.


3) Sie muß ihm nicht mehrere noch ſchwerere Arbeit auf-
buͤrden, als das Geſinde nach ſeiner Leibesbeſchaffenheit und
Kraͤften, ohne Verluſt ſeiner Geſundheit, beſtreiten kann. Auch
iſt ſie


4) ſchuldig, fuͤr Cur und Verpflegung des Geſindes zu ſor-
gen, wenn es ſich durch den Dienſt oder bey deſſen Gelegenheit
eine
[43] eine Krankheit zuzieht, ohne desfalls etwas an ſeinem Lohne zu
kuͤrtzen 82). Nicht minder iſt


5) die Herrſchaft verbunden, den Schaden zu erſetzen, den
das Geſinde im Dienſt an ſeinen Sachen erlitten hat 83). Sie
iſt endlich auch


6) ſchuldig, das Geſinde ſolange, als die gewoͤhnliche oder
verabredete Dienſtzeit dauert, zu behalten, wofern nicht recht-
maͤßige Urſachen vorhanden ſind, welche die Herrſchaft berechti-
gen, den Vertrag vor Ablauf der beſtimmten Zeit aufzuheben.
Setzt ſie das Geſinde ohne erhebliche und rechtmaͤßige Urſache
zur Unzeit auſſer Dienſt, ſo muß ſie ihm nicht nur den vollen
Lohn entrichten, ſondern auch allen anderweitigen Schaden er-
ſetzen 84).


§. 122.
Zuſtand der heutigen Bauern in Teutſchland. Begriff und Ein-
theilung derſelben.


Einen Mittelſtand zwiſchen vollkommen freyen Leuten und
Leibeigenen machen, wenigſtens in der Regel, die heutigen ge-
meinen Bauern in Teutſchland aus. Ein großer Theil derſel-
ben ſtammt zwar von den ehemals freygelaſſenen Leibeigenen
unſerer Vorfahren her 85); deswegen aber laͤßt ſich doch keines-
weges behaupten, daß unſere heutigen Bauern alle ehedem leib-
eigen geweſen ſind, indem uns vielmehr die Geſchichte der Teut-
ſchen
[44] ſchen lehrt, daß der Unterſchied zwiſchen freyen und leibeigenen
Bauern von den fruͤheſten Zeiten an Statt gefunden habe 86).


Der Name Bauer, Landmann, (ruſticus, ruricola)
pflegt zwar in der allgemeinen, auch ſelbſt in dem Roͤm. Rechte
nicht unbekannten Bedeutung allen denen beygelegt zu werden,
welche auſſer den Staͤdten wohnen, und das Land bauen 87).
Allein dagegen iſt ſchon von Weſtphal88) mit Recht erinnert
worden, daß in der eigentlichen Bedeutung des heutigen teut-
ſchen Rechts Wohnung und Beſchaͤftigung eben ſo wenig, als
Kleidung und Sitten den unterſcheidenden Character eines
Bauern beſtimmen, ſondern allein der Beſitz eines Bauer-
guts
oder einer Bauerlaͤnderey hier alles entſcheiden 89).
Ein Bauergut aber, oder eine Bauerlaͤnderey iſt ein
ſolches Grundſtuͤck, welches zum Ackerbau und Viehzucht
beſtimmt, zugleich aber auſſer den gemeinen Steuern auch
den beſondern baͤuerlichen Laſten unterworfen iſt 90). Dieſe be-
ſondern baͤuerlichen Laſten
oder Beſchwerden beſte-
hen bekanntlich in Grundzins und Frohndienſt. Wer
nun alſo ein ſolches Bauergut, oder Bauerlaͤnderey, im eigenen
Namen beſitzt, wird im rechtlichen Sinne ein Bauer genennt.
Es kommt nicht darauf an, wie viel er beſitzt; inzwiſchen pflegt
man doch diejenigen im vorzuͤglichen Verſtande Bauern zu
nennen, deren Gut und Laͤnderey ſo betraͤchtlich iſt, daß ſie dar-
auf ein Paar Ochſen, oder zwey bis vier Pferde halten koͤn-
nen
[45] nen 91). Eine Gemeinheit von ſolchen Laͤndereybeſitzern, oder
Bauern, die zum Ackerbau und Viehzucht vereiniget iſt, wird
ein Dorf92) genennt. Man theilt zwar in Teutſchland die
Doͤrfer in unmittelbare oder Reichsdoͤrfer, und mit-
telbare Doͤrfer
ein. Reichsdoͤrfer werden naͤmlich die-
jenigen Dorfſchaften genennt, welche dem Kaiſer und Reiche
unmittelbar unterworfen ſind, und denen ſelbſt die Rechte der
Landeshoheit, ſoweit ſie ſolche noch in Ausuͤbung zu bringen
vermoͤgen, zuſtehen 93). Mittelbare Doͤrfer hingegen
ſind ſolche, die der Landeshoheit der teutſchen Reichsſtaͤnde, oder
doch der Gewalt anderer Unmittelbaren unterworfen ſind 94).
Allein die Einwohner der Reichsdoͤrfer werden nur im uneigent-
lichen Verſtande Reichsbauern genennt, in den Reichsge-
ſetzen aber und in den Actis publicis nie mit dieſem Namen be-
legt 95). Sie ſind vielmehr Reichsfreye Leute, die von
allen ſonſt gewoͤhnlichen Bauerdienſten und Frohnen, wie ſolche
nur Namen haben moͤgen, frey ſind, da ſie weder einen Landes-
noch Guts- und Gerichtsherrn haben, welchem ſie dergleichen
Dienſte leiſten duͤrften 96).


Die gemeinen Bauern, oder die Bewohner der
mittelbaren Doͤrfer
in Teutſchland, unterſcheiden ſich nun
inſonderheit von den Leibeigenen darinn, daß ſie, in Anſehung
ihrer
[46] ihrer Perſon, freye Leute ſind. Ihre Verpflichtung zu Dienſten
und Abgaben haftet blos auf dem Beſitz eines Guts, und dauert
daher auch nicht laͤnger, als ſolange ſie das Gut beſitzen. Sie
koͤnnen alſo, auch wider ihres Gutsherrn Willen, wegziehen,
und den Ort ihrer Geburt und Beſtimmung verlaſſen, welches
hingegen bey den Leibeignen darum nicht Statt findet, weil bey
denſelben die Dienſt- und Zinspflicht auf der Perſon ſelbſt, ohne
Ruͤckſicht auf den Beſitz eines Guts, haftet.


Die gemeinen Bauern koͤnnen auf verſchiedene Art ein-
getheilt werden. Betrachtet man ſie


1) in Abſicht auf ihr Verhaͤltniß zum Staate,
ſo ſind ſie entweder ſolche, die der hoͤchſten Territorialgewalt
unmittelbar, oder ſolche, die dieſer nur mittelbar unter-
worfen ſind, und welche alſo auſſer ihrem Landesherrn [auch]
noch einen Gutsherrn haben, dem ſie die gewoͤhnlichen Bauern-
Praͤſtanda zu entrichten ſchuldig ſind. Jene werden herr-
ſchaftliche Bauern
, oder Cammerbauern genennt,
weil ſie nicht nur das, was ſie als Unterthanen zu ſteuern und
zu leiſten ſchuldig ſind, ſondern auch alles, was ſie als Bauern
leiſten muͤſſen, dem Landesherrn oder ſeiner Cammer zu entrich-
ten haben 97). Die letztern hingegen werden Patrimonial-
bauern
genennt, und ſind nach Verſchiedenheit ihrer Guts-
herrſchaft entweder adeliche Hinterſaſſen, oder Pfarr-
und Stiftsbauern, u. dgl. 98)


2) In Anſehung der Guͤter, welche ſie beſitzen, wer-
den ſie in große und kleine Bauern eingetheilt. Zur
Claſſe jener erſtern werden alle diejenigen gerechnet, welche
nach der Beſchaffenheit und den Beduͤrfniſſen ihrer Landwirth-
ſchaft Zugvieh, naͤmlich Pferde oder Ochſen, halten muͤſſen.
Dieſe werden deshalb Anſpaͤnner, Fuhrleute, oder
Ackerleute genennt, und ſind nach der Groͤße ihrer Guͤter,
und der Zahl der Pferde oder Ochſen, deren ſie bey ihrer Land-
wirth-
[47] wirthſchaft beduͤrfen, entweder Vollſpaͤnner, oder Halb-
ſpaͤnner
, oder Viertelsſpaͤnner; die naͤheren Beſtim-
mungen dieſes Unterſchieds haͤngen jedoch von eines jeden Lan-
des beſondern Gebrauche ab 99). Zur Claſſe der kleinen
Bauern
werden hingegen diejenigen gerechnet, die nicht ſoviel
Laͤnderey beſitzen, daß ſie darauf Zugvieh halten koͤnnten. Dieſe
werden Koͤter, oder Koßathen100), ferner Brinkſitzer,
Hinterſaͤttler, Haͤußler
und Gaͤrtner genennt 1).


§. 123.
Von den Dienſten und Frohnen der teutſchen Bauern, und deren
mancherley Arten.


Es gehoͤrt nun alſo zu den weſentlichen Kennzeichen der
teutſchen Bauern, daß ſie wegen des Beſitzes ihrer Guͤter ver-
pflichtet ſind, zum Nutzen der Gutsherrſchaft Dienſte zu leiſten,
welche man Frohnen und Frohndienſte nennt 2). Man
vermiſche dieſe Bauer-Frohnen nicht mit andern Dienſten,
zu welchen die Bauern entweder als Unterthanen, oder als
Mitglieder einer Dorfsgemeinde verbunden ſind.
Jene werden Landfrohnen oder Landfolgen genennt,
und darunter diejenigen Dienſte verſtanden, welche der Landes-
herr, vermoͤge der Landeshoheit, von den Bauern fordert, und
die
[48] die dieſe, als Unterthanen, zum Beſten des Landes leiſten muͤſ-
ſen. Dahin gehoͤren die Kriegsfuhren, Schanzarbeiten, Wege-
beſſerung und uͤberhaupt alle diejenigen Dienſte, welche die Er-
haltung der oͤffentlichen Sicherheit, und die Befoͤrderung der
gemeinen Wohlfart des Landes erfordert 3). Dieſe hingegen
werden Gemeinde- oder Reihedienſte, Communfroh-
nen
genennt, und bey deren Repartition unter die Gemeinde-
mitglieder iſt vorzuͤglich auf die individuelle Verfaſſung einer
jeden einzelnen Gemeinheit zu ſehen 4). Man rechnet hierher
gewoͤhnlich nicht nur die zur Erhaltung der Gemeindewege und
Gemeindebruͤcken erforderlichen Dienſte, ſondern auch diejenigen,
welche der Bauer, als Parochian, z. B. bey dem Bau der
Kirche oder Pfarrwohnung, ferner bey Kirchenviſitationen zu
leiſten verbunden iſt 5).


Die Frohndienſte der Bauern ſind nun von verſchiedener
Art. Man theilt ſie


I) nach Verſchiedenheit der Art, wie ſie gelei-
ſtet werden
, in Spann- oder Zugdienſte, und in
Hand- und Fußdienſte ein ꝛc.


S. 151. Z. 17. iſt ſtatt Anſpaͤnner zu ſetzen: Spann-
oder Pferdefroͤhner.


Ebendaſ. ſind die Worte von Z. 18. bis Z. 6. S. 152. weg-
geblieben.


S. 152. ſind Z. 17. bis zu Ende weggelaſſen worden. Da-
fuͤr aber ſind die Worte ſubſtituirt: Diejenigen Bauern, welche
zu
[49] zu Hand- und Fußdienſten verpflichtet ſind, werden uͤberhaupt
Handfroͤhner genennt.


S. 153. Z. 1. ſtatt lit. b.


II) Nach dem Geſchlecht der Perſonen, welche die
Bauerfrohnen verrichten, ſind ſelbige entweder Maͤnner- oder
Weiberdienſte ꝛc.


Ebend. ſtatt lit. c.


III) Werden die Frohnen in Abſicht auf die Zeit der
Leiſtung
in ordentliche und auſſerordentliche einge-
theilt 6). Ordentliche Frohndienſte ſind ſolche, welche
alljaͤhrlich zu einer beſtimmten Zeit und fuͤr gewoͤhnliche Beduͤrf-
niſſe der Landwirthſchaft zu verrichten ſind. Auſſerordent-
liche
aber werden diejenigen genennt, welche nur bey beſon-
dern, nicht immer zu gewiſſen Zeiten vorkommenden Gelegenhei-
ten, und Vorfaͤllen geleiſtet werden muͤſſen. Zu dieſen gehoͤren
die Baufrohnen, welche auch Burgfeſten genennt werden,
weil ſie urſpruͤnglich, zu den Zeiten des Fauſtrechts, beſonders
dem Bau und der Befeſtigung der gutsherrlichen Burg gewid-
met waren 7). Allein h. z. T. verſteht man darunter die zum
Bau und zur Erhaltung der herrſchaftlichen Gebaͤude zu verrich-
tende Dienſtleiſtungen 8). Ferner Jagdfrohnen, welche
dem Patrimonialherrn bey den zur Beluſtigung angeſtellten Jag-
den geleiſtet werden muͤſſen 9). Man verwechſele damit nicht,
wie
D
[50] wie gewoͤhnlich geſchieht, die Jagdfolgen, worunter bloß die
zur Ausrottung ſchaͤdlicher und gefaͤhrlicher Thiere angeordneten
Dienſte verſtanden werden 10). Denn hierzu ſind alle Landesunter-
thanen verpflichtet, und ſelbſt Buͤrger in den Staͤdten, und ſonſt
dienſt- und frohnfreye Unterthanen ſind nicht frey hiervon 11).
Dahingegen ſind nicht alle und jede Patrimonialbauern ihren Guts-
herrn, nicht alle und jede Cammerbauern dem Landesherrn zu
Jagdfrohnen verbunden, ſondern nur Vertraͤge und Her-
kommen verpflichten ſie dazu 12). Es iſt dies uͤberhaupt die
Regel, welche bey den auſſerordentlichen Frohnen
Statt findet. Auch bey den vorhin genannten Baufrohnen
beſtimmen daher nur beſondere Dienſtvertraͤge, oder das Her-
kommen den Grund und Umfang der Verbindlichkeit zu denſel-
ben 13). Die Verbindlichkeit zur Leiſtung ungemeſſener Froh-
nen hingegen entſcheidet dabey nicht 14).


§. 124.
[51]

§. 124.
Von gemeſſenen und ungemeſſenen Dienſten der Bauern.


Zuletzt theilt man die Bauerndienſte auch noch nach der
Qualitaͤt und Quantitaͤt der Leiſtung in gemeſſe-
ne
und ungemeſſene ein 15). Sind naͤmlich die Frohnen
durch Dienſtvertraͤge, Dienſtregiſter, oder Herkommen nach Zeit,
Ort, Zahl und Art beſtimmt, ſo werden ſie gemeſſene ge-
nennt; fehlt es hingegen an dieſen Beſtimmungen, ſo gehoͤren
ſie zu den ungemeſſenen Dienſten16). Letztere ſind ent-
weder ſchlechterdings ungemeſſene Dienſte, (operae
indeterminatae abſolute tales
) wenn ſie weder in Anſehung ihrer
Quantitaͤt noch Qualitaͤt beſtimmt ſind, ſondern die Bauern zu
allen Zeiten, da ſie von der Herrſchaft aufgeboten werden, zu
Dienſten erſcheinen, und alles was zur Beſtellung und Nutzen
des herrſchaftlichen Guts erforderlich iſt, verrichten muͤſſen; oder
nur zum Theil ungemeſſene Dienſte, (operae indeter-
minatae ſecundum quid tales
), wenn ſie nur in Anſehung der Quan-
titaͤt unbeſtimmt ſind, das iſt, bey welchen nur die Anzahl der
jaͤhrlich zu leiſtenden Frohnen nicht feſtgeſetzt iſt, wenn gleich
Zeit, Ort und Art derſelben beſtimmt ſeyn ſollten 17). Wo
nun die Frohnen feſtgeſetzt ſind, da muß es auch bey der ein-
mal gemachten Beſtimmung genau bleiben, und es darf alſo zum
Nachtheil der Bauern keine Veraͤnderung in Anſehung derſelben
gemacht werden 18).


D 2Ebend.
[52]

Ebendaſ. ſind Z. 14. die Worte: Es kann in Anſe-
hung ſolcher Dienſte — vorzunehmen
, weggeblieben.


S. 155. Z. 4. iſt ſtatt der Worte: Die Entſcheidungs-
normen
ꝛc. ſo zu leſen: Die beſondern Entſcheidungsnormen
bey Beſtimmung der gemeſſenen Dienſte geben erſtens die
Dienſtvertraͤge, welche das Verhaͤltniß der Dienſtpflichti-
gen gegen ihren Gutsherrn beſtimmen; zu dieſen gehoͤren auch
Hof- und Annehmungsbriefe der Unterthanen,
welche einen unſtreitigen Vertrag zwiſchen der Herrſchaft und
ihren dienſtpflichtigen Unterthanen zum Grunde haben. Zwey-
tens die Dienſtregiſter, oder wie ſie auch an manchen Or-
ten genennet werden, die Dienſturbarien ꝛc.


S. 156. Z. 16. iſt folgendermaßen zu leſen: Die Rechts-
gelehrten ſind in Entſcheidung derſelben ſehr verſchiedener Mei-
nung. Einige ſagen, daß ꝛc.


Ebendaſelbſt zur Not 55. struben de iure villicorum.
Cap. V. §. 1. Io. Iac.reineccius de ruſtico quondam ſervo.
Ien.
1749.


S. 157. Z. 15. iſt ſtatt fuͤr die gemeine Meinung:
zu leſen: fuͤr die erſte Meinung.


Ebendaſelbſt Z. 16. ſtatt: Demungeachtet aber ꝛc.
ließ: Andere 21) hingegen behaupten gerade das Gegentheil ꝛc.


S. 158. Z. 21. ſind die Worte: Allein dagegen laͤßt
ſich einwenden, — vermuthet werde
. S. 159. wegge-
laſſen worden.


S. 159.

[53]

S. 159. Z. 17. iſt ſo zu leſen: Noch andere 22) ſind der
Meinung, es koͤnne im Allgemeinen weder fuͤr gemeſſene, noch
fuͤr ungemeſſene Dienſte praͤſumirt werden, ſondern alles komme
auf die Verſchiedenheit der Gegenden und Laͤnder an.


S. 160. iſt Z. 3. nach den Worten: nichts entſchieden
werde:
noch folgendes hinzugefuͤgt worden: Unſer Verfaſ-
ſer
behauptet endlich, daß wenigſtens in dem Falle, da es auſ-
ſer Zweifel iſt, daß der Gutsherr dieſe oder jene Art von
Frohndienſten zu fordern habe, in Anſehung der uͤbrigen Beſtim-
mungen der Zeit, des Orts und der Zahl fuͤr ungemeſſene Dienſte
dieſer Art zu praͤſumiren ſey, weil Beſtimmungen, als res facti,
nicht vermuthet wuͤrden, ſondern bewieſen werden muͤßten. Ich
glaube, daß ein Unterſchied zwiſchen ordentlichen und auſ-
ſerordentlichen Bauerfrohnen
zu machen ſey. In
Anſehung der letztern hat der Gutsherr die Vermuthung immer
gegen ſich, weil dieſe auf keinem allgemeinen Grunde, ſondern
auf beſonderm, in jedem einzelnen Falle von dem Gutsherrn zu
erweiſenden Erwerb beruhen. Es muß daher der Gutsherr
nicht allein beweiſen, daß er die Art von Frohnen, welche
er in Anſpruch nimmt, wirklich zu fordern berechtiget ſey, ſon-
dern wenn auch die Verbindlichkeit zu Leiſtung einer gewiſſen Art
von ſolchen auſſerordentlichen Dienſten [auſſer] Zweifel waͤre, ſo
muß er doch auch uͤber Maas und Beſchaffenheit die
noͤthigen Beweiſe beybringen, weil beydes zum Grunde ſeiner
Klage gehoͤrt. Iſt hingegen von ordentlichen Frohnen
die Rede, deren Leiſtung auch an ſich die Bauern nicht verwei-
gern, als welche nur zu ungemeſſenen Dienſten ſich nicht verſte-
hen wollen; ſo tritt allerdings die rechtliche Vermuthung fuͤr
ungemeſſene Frohnpflicht ein, wenn es an poſitiven Beſtimmun-
gen uͤber die Art und Weiſe, und uͤber Zeit und Maas in einem
gegebenen Falle mangelt. Denn die ordentlichen Bauerfrohnen
beruhen auf der Natur des Nexus, in welchem der Bauer zu
ſeinem Gutsherrn ſteht, und gehoͤren daher uͤberhaupt zu den
D 3allge-
[54] allgemeinen baͤuerlichen Laſten. Bey ſolchen Menſchen aber, die
ſich nun einmahl in einem nicht ganz freyen Zuſtande befinden,
ſondern ihre Verbindlichkeit zu Frohnleiſtungen uͤberhaupt ſelbſt
anerkennen, kann wohl die Vermuthung fuͤr die natuͤrliche Frey-
heit nicht Statt finden, vielmehr iſt der Bauer die Einſchraͤn-
kungen der Frohnpflicht, die er vorſchuͤtzt, um ſo mehr zu be-
weiſen verbunden, je weniger ſolche, als eine res facti, im
Zweifel vermuthet werden koͤnnen 23).


Ebendaſ. iſt zur Note 63. noch noch beyzufuͤgen: Runde
Grdſ. des allgem. teutſchen Privatrechts §. 499.


S. 161. iſt Note 64. ſo zu leſen: Man vergleiche hier das
neue Preuß. Landrecht 2. Th. 7. Tit. §. 315. ff. In An-
ſehung des Bothenlaufens der Coßathen iſt inſonderheit
§. 413. die Beſtimmung feſtgeſetzt, daß ein Botenlaͤufer im herr-
ſchaftlichen Dienſte 15. bis 18. Pfund, und wenn die Entfer-
nung weiter iſt, als daß er noch an demſelben Tage zuruͤckkom-
men koͤnnte, 10. bis 12. Pfund zu tragen ſchuldig ſey. Eben
ſo hatte auch ſchon vorher das Kammergericht zu Berlin
erkannt. S. Frid.behmeri novum Ius Controverſ. Tom. II.
Obſ.
131.


S. 162. ſtatt Nr. III. et IV. Statt der Dienſte wird zu-
weilen ein Dienſtgeld entrichtet. Es kann jedoch die Herr-
ſchaft wider den Willen der Bauern die Dienſte eben ſo wenig
in Geld verwandeln, als dieſelbe, ſtatt der zu leiſtenden Dienſte,
ein Surrogat an Geld anzunehmen verbunden iſt. Eine ſolche
Verwandelung kann vielmehr, gerechter Weiſe, anders nicht,
als durch freye Vertraͤge beyder Theile erfolgen 28). Dieſen
Satz
[55] Satz rechtfertiget die Vernunft und Analogie der Rechte von
ſelbſt. Denn ſo wenig der Schuldner ſeinem Glaͤubiger wider
deſſen Willen eine andere Sache ſtatt der ſchuldigen aufdringen
darf, eben ſo wenig kann auch der Glaͤubiger von dem Schuld-
ner etwas anders, als wozu er verbunden iſt, fordern 29). Es
ſind alſo auch hier ſowohl auf Seiten des Dienſiherrn, als der
Dienſtpflichtigen gleiche Verbindlichkeiten und gleiche Rechte.
Wenn daher, ohne ſolche unwiderrufliche Vertraͤge uͤber Veraͤn-
derung der Dienſtpflicht auch ſeit langer Zeit, ſtatt der zu lei-
ſtenden Naturaldienſte, jaͤhrlich ein gewiſſes Geld gegeben wor-
den, ſo koͤnnen dennoch die Dienſtpflichtigen nachher eben ſowohl
wiederum zur Leiſtung der erſtern angehalten werden; als ſie
befugt ſind, fuͤr die Zukunft das Letztere zu verweigern 30).
Denn, wenn die Eigenſchaft der Naturaldienſte auſſer Zweifel
iſt, ſo kann das Recht der Herrſchaft, den Naturaldienſt zu for-
dern, eben ſo wenig, als das Recht der Dienſtpflichtigen, den-
ſelben zu leiſten, ohne vorhergegangene Verweigerung, und auf
der andern Seite darauf erfolgte Beruhigung, durch Verjaͤhrung
erloͤſchen. Waͤre daher auch noch ſo lange Zeit der Dienſt mit
Geld abgekauft worden, ſo wuͤrde dennoch ſolches nur einen
uͤber den in jedes Jahr fallenden Dienſt eingegangenen, und je-
des Jahr ſtillſchweigend erneuerten Vertrag enthalten, wovon
jedem Theile wieder abzugehen, und ſtatt des Geldes, den Dienſt
reſp. zu fordern und zu leiſten freyſtehet. Denn ſo wie es in
D 4der
28)
[56] der freien Willkuͤhr der Herrſchaft beruhet, ob ſie den Dienſt
in natura verlangen, oder Geld dafuͤr annehmen will; ſo muß
es auch eben ſo gut von dem freien Willen der Dienſtleute ab-
hangen, ob ſie den Naturaldienſt, wozu ſie nur verbunden ſind,
mit Gelde abkaufen wollen. Es kann daher, nach der Natur
und Eigenſchaft einer rei merae facultatis, aus der Leiſtung und
Annahme des Dienſtgeldes, ohne vorhergegangene Widerſpruchs-
handlung, weder Beſitz noch Verjaͤhrung entſtehen. Soll nun
alſo eine Verwandlung der Dienſte in ein Dienſtgeld durch
Verjaͤhrung
geſchehen, ſo muͤſſen entweder die Bauern ih-
rem Gutsherrn, da er die Frohnen in natura wieder gefordert
hat, dieſelbe mit dem Vorgeben, daß ſie hierzu nicht verbunden
waͤren, verweigert, und der Dienſiherr dreyßig Jahr dazu ſtille
geſchwiegen haben 31); oder das Dienſtgeld muß von den
Bauern auf deren vorhergegangenen Widerſpruch, und von Sei-
ten der Gutsherrſchaft erfolgten Zwang, dreyßig Jahr ununter-
brochen entrichtet worden ſeyn 32).


S. 163. ſind Z. 14. die Worte lit. b. weggeblieben.


S. 164. Z. 1. iſt ſtatt der Worte: Endlichc) wenn
ſeit
ꝛc. ſo zu leſen: Noch einen Fall giebt es, wo es bey dem
Dienſtgelde bleiben muß, naͤmlich wenn ſelbiges ſeit ꝛc.


Ebendaſelbſt ſind §. 125 und 126. foigendergeſtalt umge-
arbeitet
worden:


§. 125. u. 126.
II. Status Civitatis. a) Vom roͤmiſchen Buͤrgerrechte.


Der andere beſondere buͤrgerliche Zuſtand iſt der Status civi-
tatis
34). In Abſicht auf dieſen ſind die Menſchen entweder
Buͤr-
[57]Buͤrger (Cives) oder Fremde (Peregrini), je nachdem ſie
entweder das Buͤrgerrecht in einem Staate haben, oder
nicht. Wir wollen zuerſt von dem Roͤmiſchen Buͤrger-
rechte
handeln, und den Unterſchied zwiſchen Cives und Pere-
grinos
nach dem Roͤmiſchen Rechtsſyſtem auseinander ſetzen 35).
Die Rechte und Vorzuͤge, welche den Roͤmiſchen Buͤrgern vor
den Nichtbuͤrgern zuſtanden, und deren Inbegrif ius Quiritium,
oder Civitas Romana genennt wurde 36), waren ehemals von
großer Wichtigkeit. Sie waren theils ſolche, die ſich auf die
oͤffentliche Verfaſſung und Regierungsform des Roͤmiſchen Staats
bezogen (iura civium Rom. publica), theils ſolche, welche auf
die oͤffentliche Einrichtung des Staats keine Beziehung hatten
(iura civium Rom. privata). Zu jener erſtern Claſſe von Rech-
ten gehoͤrte das ius cenſus, militiae, tributorum, ſuffragiorum,
honorum et ſacrorum;
zur letztern aber zaͤhlte man das ius liber-
D 5tatis,
[58]tatis, agnationis, gentilitatis, connubii, patriae poteſtatis,
legitimi dominii, teſtamentifactionis, uſucapionis etc.
Dieje-
nigen, welche alle dieſe Rechte, oder wenigſtens die Privat-
rechte in ihrem ganzen Umfange genoßen, hieſſen Quirites37),
und wenn ſie auch zugleich jene oͤffentlichen Rechte hatten,
Buͤrger mit vollem Rechte (Cives optimo iure) 38);
alle andere hingegen nannte man vor Antoninus Caracalla
Peregrinen uͤberhaupt, wenn ſie auch Roͤmiſche Unterthanen
waren, wie die Provinzialen, oder auch wirklich einige von
jenen Vorrechten der Roͤmiſchen Buͤrger genoſſen, wie die Lati-
nen
, und die nur eine roͤmiſche Colonie ausmachten. Denn
wenn gleich Ulpian39) die Latinen und Colonarien von
den Peregrinen unterſcheidet, ſo ſetzt er ſie doch den civibus Ro-
manis
ausdruͤcklich entgegen, und da die Latinitaͤt (ius latii)
nur ein ſehr unvollkommenes Buͤrgerrecht war, welches gar keine
von den oͤffentlichen, ſondern blos einige von den Privatrechten
der Roͤm. Buͤrger, naͤmlich das ius mancipii et commercii40),
enthielt; ſo werden die Latinen richtiger zu den Peregrinen ge-
rechnet, wie auch ſchon Heineccius41) bemerkt hat. Ein voll-
kommenes Buͤrgerrecht (ius civitatis optimum maximum, ius Qui-
ritium
) hatten anfangs nur diejenigen Roͤmer, welche in Rom,
oder in einem roͤmiſchen Municipium wohnten, und ein ſolches
erlangte man durch die Geburt, wenn beyde Eltern ſchon Buͤr-
ger waren, ferner durch eine feyerliche Manumiſſion vor ei-
nem Magiſtrate des Roͤm. Volks, oder in einem Teſtament, oder
durch
[59] durch den Cenſus, nicht minder durch eine beſondere Erthei-
lung vom Volk
, oder in der Folge durch die Gnade des Kai-
ſers. Die Colonarien hatten kein vollkommenes Buͤrgerrecht.
Denn einigen Colonien ſtand blos die Latinitaͤt zu, andere waren
zwar cives Romani, ſie hatten aber doch nur die Privatrechte der
roͤmiſchen Buͤrger, nicht die oͤffentlichen 42). Das Recht, wel-
ches die alten Bewohner Latiums (ſocii latini nominis) hatten,
war zwar etwas beſſer, als das Recht der Provinzialen, allein
doch nur die geringere Civitaͤt. Dies iſt es, was man urſpruͤng-
lich ius Latii nannte 43). Wie jedoch durch die Lex Julia im
Jahr der Erb. Roms 663. fuͤr deſſen Urheber nicht Caͤſar der
Dictator, ſondern der Conſul L. Julius Caͤſar zu halten iſt,
das ius Quiritium zuerſt den Bewohnern des alten Latiums,
nachher aber durch die Lex Plautia allen Staͤdten Italiens mit-
getheilt wurde 44), ſo blieb der Name der Latinen nur den
Roͤmiſchen Unterthanen auſſerhalb Italien, welchen das ius Latii
war ertheilt worden 45). Kr. Antoninus Caracalla46), nicht,
wie andere wollen, Marcus Aurelius47), ertheilte endlich
allen freygebohrnen Unterthanen des roͤmiſchen
Reichs
das vollkommene roͤmiſche Buͤrgerrecht, durch die be-
kannte Conſtitution, deren Ulpian48) Erwaͤhnung thut. Seit
die-
[60] dieſer Zeit ward nur Auslaͤndern und Freygelaſſenen,
die nicht auf die alte hergebrachte Art waren manumittiret wor-
den, und welche man nach der Lex Junia Norbana, Latinos Ju-
nianos
nannte, der Name Peregrini beygelegt. Wie jedoch Ju-
ſtinian
den Unterſchied zwiſchen Freygebornen und Freygelaſſe-
nen aufhob, ſo erhielten nun auch letztere das roͤmiſche Buͤrger-
recht 49). Es blieben alſo nur noch die Auslaͤnder (Bar-
bari
), die keine Roͤmiſche Unterthanen waren, in der Claſſe der
Peregrinen50), oder auch diejenigen Roͤmer, die wegen ei-
nes Verbrechens das Buͤrgerrecht durch Capitisdeminution ver-
lohren hatten; und in dieſer Ruͤckſicht war der Unterſchied zwi-
ſchen Buͤrgern und Fremden auch noch unter Juſtinian
von Wirkung. Wenn nun aber gleich ſeit der Zeit allen Unter-
thanen des Roͤmiſchen Reichs das Roͤm. Buͤrgerrecht zuſtand, ſo
blieb doch uͤbrigens in Anſehung gewiſſer beſonderer Rechte ein
ſehr wichtiger Unterſchied unter den Roͤmiſchen Buͤrgern, wel-
cher von ihrem Wohnſitz abhieng, indem immer diejenigen Buͤr-
ger, welche in Rom ſelbſt ihr Domicilium hatten, weit mehr
beguͤnſtiget wurden, als diejenigen, welche in Italien oder in
den Provinzen wohnten 51). Man denke z. B. nur an die Ex-
cuſation bey Vormundſchaften, wenn ſich ein Buͤrger mit der
Zahl ſeiner Kinder entſchuldigen wollte. Hier mußte der Pro-
vinzial, und der in Italien wohnte, mehr Kinder haben, als
der Buͤrger, der in Rom ſeinen Wohnſitz hatte. Dieſer Unter-
ſchied iſt weder durch die Verordnung des Antonins noch des
Krs Juſtinian aufgehoben worden 52).


Statt
[61]

Statt S. 168 — 170.


§. 127.
b) Teutſches Buͤrgerrecht.


In Teutſchland macht man zwar auch einen Unterſchied zwi-
ſchen Einheimiſchen und Fremden, zwiſchen Buͤrgern
und Nichtbuͤrgern, allein er iſt nie ſo wichtig geweſen, als
bey den Roͤmern. Denn da Kaiſer FriedrichII. in der Avth.
Omnes peregrini Cod. communia de Succeſſion.
den Unterſchied
zwiſchen Fremden und Einheimiſchen in Abſicht auf den Genuß
der gemeinen Rechte aufgehoben hat, ſo werden Fremde in der
Regel nach ebendenſelben Geſetzen gerichtet, welchen auch die
Einheimiſchen unterworfen ſind. Indeſſen ſind doch ſowohl durch
die gemeinen Reichs- als durch die ſpeciellen Landesgeſetze und
Statuten den einheimiſchen Buͤrgern in Teutſchland manche Vor-
rechte vor den Fremden und Auslaͤndern zugeſtanden worden.
Und dieſer Inbegriff von Vorrechten, welche Einheimiſchen nach
den teutſchen Geſetzen und Statuten vor Fremden zuſtehen, wird
das teutſche Buͤrgerrecht oder Indigenat genennt 53).
Ob nun gleich das teutſche Indigenat in der angefuͤhrten
Bedeutung ſowohl durch Geburt als durch Aufnahme er-
worben werden kann, und daher unter dem allgemeinen Aus-
druck Buͤrger die Eingebohrnen ſowohl als die Einzoͤg-
linge
begriffen werden; ſo genieſſen doch die erſtern vor den
letztern nicht ſelten bedeutende Vorzuͤge, deren Inbegriff das
Indigenat (Eingebohrenheit) im ſtrengern Verſtande ge-
nennt wird.


Nach der eigenthuͤmlichen teutſchen Reichsverfaſſung giebt
es nun ein dreyfaches Indigenat, naͤmlich ein Reichsindige-
nat
, ein Territorialindigenat, und ein Gemeinheits-
indigenat
54).


I) Das
[62]

I) Das Reichsindigenat, oder das allgemeine
teutſche Buͤrgerrecht
begreift diejenigen Rechte in ſich,
welche einem Teutſchen uͤberhaupt, als Mitgliede des teutſchen
Reichs, zuſtehen. Dahin gehoͤrt,


a) daß nur Teutſche faͤhig ſind, zu wichtigen Reichsbedie-
nungen zu gelangen. Z. B. ſo koͤnnen nur Teutſche bey dem
kaiſerlichen Reichskammergerichte und Reichshofrathe als Richter,
Praͤſidenten und Raͤthe angeſtellet werden. Ferner nur Teutſche
werden zu den kaiſerlichen Hofaͤmtern gelaſſen 55).


b) Daß nur Teutſche zu den Praͤbenden teutſcher Stifter
und Ritterorden gelangen koͤnnen 56).


II) Das Territorialindigenat, oder Provinzial-
buͤrgerrecht
iſt ein Inbegriff derjenigen Rechte und Vorzuͤge,
welche in einem teutſchen Reichslande den einheimiſchen Unter-
thanen des Landesherrn vor andern zukommen, die keine Unter-
thanen deſſelben ſind. Dieſe Vorrechte laſſen ſich im allgemeinen
nicht beſtimmt angeben, ſondern gruͤnden ſich auf die beſondere
Verfaſſung, die individuelle Geſetzgebung, und das eigenthuͤm-
liche Herkommen eines jeden Territoriums. Zur Erlaͤuterung
mag indeſſen dienen, daß z. B. in verſchiedenen Provinzen die
einheimiſchen Unterthanen bey dem Verkauf unbeweglicher Guͤ-
ter den Vorzug vor Fremden haben, welches man den Terri-
torialretract
nennt; ferner daß Landeskinder meiſtentheils
ein vorzuͤgliches Recht auf Befoͤrderungen und Stipendien ha-
ben, u. ſ. m. 57). Endlich


III) das Gemeinheitsindigenat oder locale Buͤr-
gerrecht
beſteht in dem Inbegriffe derjenigen Rechte, welche
den Einwohnern eines einzelnen Orts, als Mitgliedern der Ge-
meinde
54)
[63] meinde dieſes Orts, vor Fremden zuſtehen. Eine beſondere
Gattung davon macht das Stadtbuͤrgerrecht aus, welches
diejenigen beſondern Rechte in ſich begreift, welche den Einwoh-
nern einer Stadt, als Mitgliedern des ſtaͤdtiſchen gemeinen We-
ſens, zukommen. Dieſe Rechte ſind theils ſolche, welche der
Regel nach in allen teutſchen Staͤdten den Buͤrgern zuſtehen,
(gemeine Stadtbuͤrgerrechte) theils ſolche, welche die
Buͤrger nur nach der beſondern Verfaßung einzelner Staͤdte ge-
nieſſen, (beſondere Stadtbuͤrgerrechte). Das ge-
meine Stadtbuͤrgerrecht
enthaͤlt folgende eigene Beſtand-
theile: 1) das Recht buͤrgerliche Nahrung, als Handlung, Hand-
werk, und Braunahrung, zu treiben; 2) das Recht zu ſtaͤdti-
ſchen Wuͤrden und Aemtern zu gelangen; 3) der Mitgenuß ſol-
cher Stadtguͤter und Gerechtſame, deren Benutzung fuͤr alle Buͤr-
ger beſtimmt iſt; 4) das Recht des Gerichtsſtandes vor der
Stadtobrigkeit in der erſten Inſtanz; denen man 5) auch noch
gewoͤhnlich die Befugniß, Grundſtuͤcke in der Stadt und ihrer
Feldmark zu erwerben, beyzuzaͤhlen pflegt. Es kann aber die
letztere darum nicht fuͤglich unter die eigenthuͤmlichen Beſtand-
theile des gemeinen Stadtbuͤrgerrechts gerechnet werden, weil
ſie nicht uͤberall ein beſonders Vorrecht der Buͤrger ausmacht,
indem an vielen Orten auch andere, die nicht Buͤrger ſind, zu
dieſem Erwerb zugelaſſen werden 57). Begreift das Stadtbuͤr-
gerrecht alle jene Hauptbeſtandtheile deſſelben, in ihrem ganzen
Umfange in ſich, ſo wird ſelbiges das große oder vollkom-
mene Buͤrgerrecht genennt, und diejenigen Einwohner der
Stadt, welche ein ſolches genieſſen, heißen Stadtbuͤrger
in der engſten und eigentlichſten Bedeutung. Beſchraͤnkt ſich hin-
gegen das Buͤrgerrecht nur auf einzelne in dem Stadtbuͤrgerrechte
enthaltene Gerechtſame, oder auf einen unvollſtaͤndigen Genuß
der unter dem Buͤrgerrecht begriffenen Gerechtigkeiten, oder hat
ſolches nur die Befugniß zur Betreibung gewiſſer unzuͤnftiger
Gewerbe und Handthierungen zum Gegenſtande, ſo wird es das
klei-
[64]kleine oder unvollkommene Buͤrgerrecht genennt,
und diejenigen, welchen ein ſolches zuſteht, erhalten nach Ver-
ſchiedenheit ihres Verhaͤltniſſes, worin ſie gegen die Stadtge-
meinheit ſtehen, den Namen der Beyſaſſen, Schutzver-
wandten, Ehrenbuͤrger, Vorſtaͤdter
u. ſ. w. 58).
Man erwirbt uͤbrigens das Buͤrgerrecht entweder durch die Ge-
burt
59), wenn der Vater zu der Zeit, da der Sohn geboh-
ren wurde, ſchon Buͤrger war, oder durch die Aufnahme.
Daher ſind die Buͤrger in dieſer Ruͤckſicht entweder urſpruͤng-
liche
(originarii) oder aufgenommene (recepti). Das
weitere hiervon gehoͤrt in das teutſche Staats- und Privat-
recht 60).


S. 171. Z. 5. iſt nach den W. capitis deminutionem, folgen-
des hinzugefuͤgt: Wenn Cajus ſagt 63): Capitis minutio eſt ſta-
tus permutatio;
ſo ſieht ein jeder von ſelbſt, daß das Wort ſtatus
in dem oben angegebenen eminentern Sinn genommen wird.
Dieſe Capitisdeminution ꝛc.


S. 172. Z. 1. ſt. durch eine Strafe lies: zur Strafe
z. B. durch ewige Verdammung zum Bergbau (damnatio in metal-
lum
) 68).


Eben-
[65]

Ebendaſ. Z. 11. iſt nach den Worten: verliehren ſollte,
hinzuzufuͤgen: Nicht minder gieng das Buͤrgerrecht verloren,
wenn ein Roͤmer ſich in eine ſolche Colonie begab, die nur auf
die Latinitaͤt angelegt war, es mochte nun freywillig geſchehen
ſeyn, oder um der geſetzlichen Strafe zu entgehen 70).


Ebendaſelbſt Z. 14. iſt nach dem Worte deportati, beyzu-
fuͤgen: oder auf beſtaͤndig zu oͤffentlichen Arbeiten verurtheilt 72),
oder welche fuͤr Feinde des Staats erklaͤrt wurden 73).


Ebendaſelbſt Z. 18. nach den Worten: Perſon im Staate
zu ſeyn
, und verlor daher auch Ehre 75) und Vermoͤgen 76).
Die Relegation hingegen hob das Buͤrgerrecht nicht auf 77).
Auch behielt derjenige Freyheit und Buͤrgerrecht, welcher nur
auf einige Zeit zu den oͤffentlichen Arbeiten war verurtheilt
worden 78). Beyde Strafen verminderten indeſſen doch die buͤr-
gerliche Ehre 79).


Ebendaſelbſt iſt ſtatt Z. 18. u. ff. folgendes zu leſen: Endlich
die geringſte Capitisdeminution beſtand blos in dem
Ver-
68)
E
[66] Verluſt der Familienrechte, ohne daß dadurch die Freyheit oder
das Buͤrgerrecht verlohren gieng 80). Dieſe konnte wieder auf
zweyerley Art geſchehen. 1) Wenn man dasjenige Familienrecht
verlor, welches man vorher als paterfamilias hatte. Eine
ſolche Capitisdeminution erlitte a) derjenige, der ſich arrogi-
ren
ließ; b) ein uneheliches Kind durch die Legitima-
tion
. Denn in beyden Faͤllen hoͤrte man auf, ſui iuris zu ſeyn,
und wurde filiusfamilias. 2) Wenn man dasjenige Familienrecht
verlor, was man als Agnat und Mitglied einer ge-
wiſſen Familie
hatte; naͤmlich das ius ſuitatis und agnatio-
nis,
und alſo aus einem ſuo und agnato ein extraneus wurde.
Eine ſolche Capitisdeminution erlitten a) die Kinder eines
ſolchen Vaters, der ſich arrogiren ließ; b) Adoptivkin-
der
81); und c) emancipirte Kinder. Denn ſie verlo-
ren die Familienrechte in der Familie ihres leiblichen Vaters 82).


Eine andere Eintheilung der Capitisdeminution hat Ul-
pian
83). Dieſer nimmt nur zwey Arten der capitis deminutio-
nis
an, naͤmlich magnam und minorem, und nennt die erſtere die-
jenige, wodurch die oͤffentliche Freyheit und das Buͤrgerrecht
ver-
[67] verlohren wird, letztere aber diejenige, wodurch nur blos die
Familienrechte veraͤndert werden ꝛc.


S. 173. und 174. fallen nun weg.


S. 175. letzte Zeile nach dem Worte hereditatem iſt beyzu-
fuͤgen: d. i. in Anſehung desjenigen Erbrechts, welches den Kin-
dern nach dem Tertullianiſchen Senatusconſultum zuſteht 86).


Ebendaſelbſt zur Not. 7. Wenn UlpianL. 1. §. 8. D. ad
SCtum Tertull.
ſagt: niſi magna capitis deminutio interveniat, quae
vel civitatem adimit
, utputa ſi deportetur,
ſo bedeutet hier vel ſo
viel als ſaltim, ad minimum, wie Ge.d’arnaud variar. Con-
iecturar. iur. civ. Lib. II. cap. 6. pag. 259. ſq.
zeigt.


Zu S. 177. Nr. III. Z. 2. nach den Worten: natuͤrlichen
Rechte
iſt beyzufuͤgen: auch die natuͤrliche Verbindlichkeit er-
loſch durch keine Capitisdeminution, ꝛc.


Ebendaſelbſt zur Not. 16. Z. 3. iſt nach dem W. deferuntur
folgendes beyzufuͤgen: Igitur teſtamento dati, vel ex Lege vel ex
Senatusconſulto, erunt nihilominus tutores. Sed legitimae tutelae
ex duodecim tabulis intervertuntur
, eadem ratione, qua et heredi-
tates exinde legitimae, quia adgnatis deferuntur, qui deſinunt eſſe,
familia mutati.
Ueber den wahren Sinn der hier vorkommenden
Worte: exceptis his, quae in iure alieno poſitis perſonis deferuntur,
iſt viel geſtritten worden. Es wuͤrde ꝛc.


In eben der Note ſind zu den daſelbſt angefuͤhrten Schrift-
ſtellern noch beyzufuͤgen: Iac.cujacius in Not. ad Ulpiani Fragm.
Tit. XI. §. 9. (penes ſchulting in Iurispr. Antejuſt. pag 597.)
bachovius ad Prota Pand. Tit. de capite minutis p. 1152. soa-
rez
aribeira Obſervat. iuris Cap. 37. (Tom V. Theſ. Meer-
mann.
pag. 590.) huberi Eunom. Rom. ad L. 7. cit. pag 203.
marckart probabil. recept. lection. Lib. II. p.
170.


In eben dieſer Note iſt ſtatt der Worte: Die beſte Er-
klaͤrung
ꝛc. folgendes zu ſetzen: Die richtigſte Erklaͤrung unter
E 2allen
[68] allen iſt wohl unſtreitig die, wenn man unter den in iure alieno
poſitis perſonis
diejenigen Perſonen verſteht, welchen in den Ge-
ſetzen der XII. Tafeln die Tutel deferirt wird, alſo die naͤchſten
Agnaten
. Dieſe Erklaͤrung beſtaͤtigen nicht nur die Baſiliken,
in welchen es Lib. XLVI. Tit. 2. heißt: πλήν τῶν ἀπὸ τ;0223;῀ δυω-
δεκαδέλτȣ, i. e. exceptis his, quae deferuntur ex lege XII. Ta-
bularum;
ſondern auch die nachfolgenden Worte der L. 7. Sed
legitimae tutelae ex duodecim tabulis intervertuntur.
Es iſt auch
dem Roͤmiſchen Sprachgebrauch gar nicht entgegen, unter dem
iure alieno das ius antiquum oder die Geſetze der XII. Tafeln zu
verſtehen; da das Wort alienum in den beſten Klaſſikern fuͤr
antiquum gefunden wird, wie balduinus in Iurisprud. Muciana
(Tom. III. Iurisprud. Rom. et Atticae p. 506. ſq.
) aus cicero de
Orat. I.
43. und andern Stellen gezeigt hat. Es bedarf daher
auch nicht einmal der Emendation des Iac.gothofredus in Fon-
tib. quatuor iuris civ. p. 208. (Genevae 1653.) Ev.otto in
Praefat. ad Tom. III. Theſ. iur. Rom. pag. 51. Ant.schulting
in Enarrat. part. primae Digeſt. Lib. IV. Tit. 5. §. 4. Ger.noodt
in Comment. ad Pand. Tit. de cap. minut. p.
95. und dompierre
dejonquieres in Specim. de Reſtitutionibus in integrum pag.
346.
welche ſtatt in iure alieno vielmehr in iure antiquo leſen wollen,
obgleich nicht zu laͤugnen iſt, daß unter dieſer Benennung die
XII. Tafelgeſetze oͤfters vorkommen. Man ſehe auch Koͤchy ci-
viliſtiſche Eroͤrterungen 1. Samml. S. 90. ff.


S. 178. Z 7. iſt ſtatt der Worte: Capitis deminutio maxima
— geraͤth: ſo zu leſen: Eine ſolche capitis deminutio maxima
kann zwar in Teutſchland nicht mehr vorkommen, wodurch ein
freyer Menſch zum Sklaven wuͤrde. Wollte man indeſſen dar-
unter eine ſolche verſtehen, wodurch ein Menſch ſeine perſoͤnliche
Freyheit verliert, ſo koͤnnte man das gewiſſermaßen eine capitis
deminutionem maximam
im heutigen Sinn nennen, wenn Jemand
ein Leibeigner wird 95). So ſehr indeſſen die heutige Leibeigen-
ſchaft
65)
[69] ſchaft von der Roͤm. Sklaverey differirt, ſo ſehr wuͤrde auch
freylich eine ſolche capitis deminutio maxima im heutigen Sinn
von jener Roͤmiſchen unterſchieden ſeyn.


Ebendaſelbſt Z. 21. iſt ſtatt der Worte: als moͤglich
denken
, ſo zu leſen: inſofern gewiſſermaßen denken, als ꝛc.


Ebendaſ. faͤllt Not. 18. weg.


S. 179. Z. 4. iſt ſtatt: inzwiſchen werden dadurch
ſo zu leſen: Allein da hierdurch ꝛc.


Ebendaſ. Z. 6. ſtatt verlohren l. verlohren werden.


Ebendaſ. Z. 13. nach den Worten: zugeſtanden werden; iſt
hinzuzufuͤgen: ſo kann freylich dieſer Zuſtand der mittlern roͤmi-
ſchen Capitisdeminution auf keine Weiſe gleichgeachtet werden 98).
Zwar kann man durch die Erklaͤrung in die Reichsacht
aller buͤrgerlichen Rechte, ſo wie auch ſeiner Ehre und Guͤter
verluſtig werden. Allein nach der Strenge der teutſchen Reichs-
geſetze 99) iſt dieſelbe noch haͤrter, als die mittlere Roͤm. Capi-
tisdeminution; weil ein ſolcher Geaͤchtete auch den Schutz fuͤr
ſeine Perſon
verliert, und von Jedermann ungeſtraft getoͤ-
det werden kann, welche Folge keine Roͤmiſche Capitisdeminu-
tion nach ſich zog 100).


Ebendaſ. zur Not. 20. Nur darin geht Boͤhmer zu weit,
daß er den Verwieſenen auch ſogar noch das Recht der ſtatuta-
riſchen Erbfolge geſtatten will. Denn dieſe ſteht wohl unſtreitig
nur den Einwohnern des Landes zu, wie auch ſchon Klein-
ſchrod
in der ſyſtemat. Entwickelung der Grundbegriffe und
Grundwahrheiten des Peinlichen Rechts 3. Th. §. 55. S. 104.
bemerkt hat. Das Uebrige, was noch in dieſer Note ſtund, von
E 3den
[70] von den Worten: Man ſehe Fr.becmannor. Confil. etc.
beyzubehalten, iſt jetzt weggeblieben.


S. 180. iſt die Not. 22. ſo zu leſen: Es iſt alſo unrichtig,
wenn einige Rechtsgelehrten den heutigen Gebrauch der capitis
deminutionis minimae
laͤugnen wollen, deren Meinung Ioſ.fer-
nandez
deretes Opuſculor. cap. VI. §. 3. et 4. (Tom. VI.
Theſ. Meermann. pag. 40.) decocceji in iure civ. controv.
Lib. IV. Tit. 5. Qu. 2. emminghaus ad Eundem not. x. con-
radi
in Parergis pag.
192. und Hoͤpfner im Commentar uͤber
die Inſtitutionen §. 191. widerlegt haben.


Ebendaſelbſt zum Tit. VI. de bis, qui ſui vel alieni iuris ſunt
iſt §. 129. Z. 3. ſo zu leſen: Man verſteht unter dem Familien-
zuſtande
den Zuſtand eines Buͤrgers, daß er entweder ſelbſt
das Haupt einer Familie, oder wenigſtens Mitglied derſelben iſt,
und in dieſer Eigenſchaft an dem Genuß der Familienrechte An-
theil nimmt.


Ebendaſ. iſt Z. 6. ſtatt Familia heißt ꝛc. folgendes zu ſetzen:
Das Wort Familia hat in unſern Geſetzen verſchiedene Bedeutun-
gen. Es wird naͤmlich, wie Ulpian2) lehrt, theils von Sa-
chen
, theils von Perſonen gebraucht. Wird es von Sa-
chen
gebraucht, ſo verſteht man darunter das ganze Vermoͤgen
eines Menſchen, inſonderheit die Verlaſſenſchaft eines Verſtor-
benen. So wird es in den Geſetzen der XII. Tafeln: agnatus
proximus familiam habeto,
und in dem Titel der Pandecten fami-
liae erciſcundae
genommen. Wird es hingegen von Perſonen
gebraucht, ſo bedeutet es 1) iure proprio einen Inbegriff aller
derjenigen freyen Perſonen, welche der Gewalt eines Familien-
oberhaupts entweder von Natur, oder nach der Verordnung der
buͤrgerlichen Geſetze unmittelbar unterworffen ſind, und welche
zuſammen, mit dem Haupte der Familie, ein Haus (domus)
im
[71]im rechtlichen Verſtande ausmachen. Ulpian3) ſagt:
Iure proprio familiam dicimus plures perſonas, quae ſunt ſub
unius poteſtate aut natura aut iure ſubiectae: utputa, patremfami-
lias, matremfamilias, filiumfam. ſiliamfam. quique deinceps vi-
cem eorum ſequuntur, utputa nepotes et neptes et deinceps;
und
Cajus4) ſetzt noch hinzu: Familiae appellatione et ipſe princeps
familiae continetur. 2) Communi iure
nennt man den Inbegriff
aller Agnaten, die unter demſelben Familienoberhaupt geſtanden
haben, und durch ſeinen Tod ſui iuris geworden ſind; eine Fa-
milie
, obgleich auch jeder derſelben fuͤr ſich eine eigene Familie
ausmacht. Ulpian5) ſagt: Communi iure familiam dicimus om-
nium agnatorum.
Nam etſi, patrefamilias mortuo, ſinguli ſingu-
las familias habent, tamen omnes qui ſub unius poteſtate fuerunt,
recte eiusdem familiae appellabuntur, qui ex eodem domo et gente
proditi ſunt.
3) Heißt Familia auch ſoviel als gens, das iſt, ein
Inbegriff aller derjenigen freyen Buͤrger, die, wie Ulpian6)
ſagt, ab eodem ultimo genitore abſtammten, aber doch ſo weit-
laͤuftig verwandt waren, daß ſie den Grad ihrer Verwandſchaft
nicht angeben, ſondern nur den Beweis derſelben durch das no-
men gentilitium
und imagines gentilitias fuͤhren konnten 7). End-
lich verſteht man 4) unter Familia auch das ganze corpus der
Sklaven, die ein Herr in ſeinem Hauſe und in ſeiner Gewalt
hatte 8). Dieſe Bedeutung hat das Wort in dem Titel der Pan-
decten: Si familia furtum feciſſe dicatur; ferner in dem Edict des
Praͤtors de vi et vi armata, in weichem es heißt: Unde tu illum
vi deieciſti, aut familia tua deiecit
9). Sonſt gehoͤren eigentlich
E 4Skla-
[72] Sklaven zu den Sachen, und alſo zu derjenigen Bedeutung des
Worts familia, da es fuͤr das Vermoͤgen eines Menſchen genom-
men wird. Man ſieht aus dieſen verſchiedenen Bedeutungen,
daß das Wort familia im eigentlichen Sinne des roͤmiſchen Rechts
einen Inbegriff aller derjenigen Perſonen und Sachen bezeich-
nete, die unter der Gewalt und Herrſchaft eines Familienober-
haupts ſtanden 10).


S. 181. Z. 10. iſt nach den Worten: dominium habet, hin-
zuzufuͤgen: und Cajus13) nennt ihn Princeps familiae.


Ebendaſ. Z. 14. f. ſind nun die Worte: So ſagen z. B. —
familiam habeto Z. 2. S. 182. wegzuſtreichen.


S. 182. iſt Z. 10. bey dem Worte gemeinſchaftlich die
Note 15) hinzugekommen: dionys. halic.Antiquit. Rom. Lib. II.
p. 95. (edit. Sylburg.) L. 1. D. de ritu nupt. §. 2. I. de hered.
qualit. et differ. L. 11. D. de lib. et poſtum. hered. inſtit.


Ebendaſ. iſt Z. 18. ff. ſtatt der Worte: Denn der Va-
ter
— erworben worden, auf der S. 183. folgendes zu ſetzen:
Denn wenn z. B. ein Filiusfamilias ſtarb, der ſich als Soldat
ein peculium caſtrenſe erworben hatte, ſo fiel dieſes Vermoͤgen,
wenn anders der Sohn kein Teſtament daruͤber gemacht hatte,
dem Vater anheim, und dieſer erhielt ſolches nicht ſowohl als
Erbe, ſondern er behielt es vielmehr priſtino peculii et poteſta-
tis iure,
nicht anders, als ob es gleich anfangs ſein Eigenthum
geweſen waͤre 18).


S. 184.
[73]

S. 184. fallen Z. 2—4. weg.


Ebendaſelbſt Z. 7. iſt nach den Worten: ſui iurisgenennt
folgendes zu ergaͤnzen: Auf das Alter der Perſon kommt nichts
an. Denn auch ein unmuͤndiges Kind, ſagt Ulpian23), kann
paterfamilias ſeyn, wenn es ein freyer Menſch, und der vaͤter-
lichen Gewalt nicht unterworfen iſt. Eben ſo wenig wird, um
paterfamilias zu ſeyn, erfordert, daß man Kinder und Sklaven
wirklich in ſeiner Gewalt habe. Denn es kommt hier nicht auf
die phyſiſche Qualitaͤt der Perſon, ſondern auf das Recht
an 24). Daher ſind nun die homines ſui iuris ꝛc.


S. 186. Z. 8. muß ſo heißen: Unmuͤndig iſt eine Manns-
perſon, die noch nicht das vierzehnte, eine Frauensperſon aber,
die noch nicht das zwoͤlfte Jahr vollendet hat. Es kommt alſo
hier auf den Unterſchied des Geſchlechts an. Jedoch kommt
dieſer nur eigentlich in buͤrgerlichen, nicht aber in peinlichen
Sachen in Betrachtung. Denn in peinlichen Faͤllen werden nach
dem heutigen Gerichtsgebrauche alle diejenigen noch fuͤr un-
muͤndig
gehalten, welche das vierzehnte Jahr ihres Alters noch
nicht zuruͤckgelegt haben 30).


S. 188. Z. 13. nach den Worten: pubertati proximi iſt hin-
zuzufuͤgen: Es iſt alſo die ganze Sache dem Ermeſſen des Rich-
ters zu uͤberlaſſen.


E 5S. 190.

[74]

S. 190. iſt Z. 2. bey den Worten: bey 14 Jahren alt ſind,
die Note 45. hinzugekommen, welche des Inhalts iſt: Mit mir
ſtimmt hierin uͤberein Kleinſchrod in der ſyſtemat. Entwicke-
lung der Grundwahrheiten des peinlichen Rechts 1. Th. §. 85.
und 87.


S. 191. Z. 6. f. iſt ſo zu leſen: Die Proculianer hin-
gegen nahmen die Meinung der damaligen Naturforſcher an, daß
mit dem vollendeten vierzehnten Jahre die maͤnnliche Pubertaͤt
eintrete.


Ebendaſ. Z. 10. lies: Priscus, ob Neratius, oder
Javolenus? weiß man nicht, gieng den Mittelweg. Er be-
hauptete naͤmlich, es komme auf beydes zugleich an; weder die
individuelle Reife ohne das Alter, noch dieſes ohne jene ſey hin-
reichend 51). Von allen gedenkt Juſtinian immer nur der letz-
tern Meinung 52). Es ſcheint alſo, daß dieſe vor ſeinen Zeiten
vielleicht den meiſten Beyfall gefunden habe 53). Aus mehreren
Fragmenten ſowohl der roͤmiſchen Juriſten 54), als kaiſerlichen
Verordnungen 55) laͤßt ſich indeſſen ſchließen, daß man wenig-
ſtens in ſolchen Faͤllen, wo es nicht gerade auf Ehemuͤndigkeit
ankam, z. B. bey Teſtamenten, ſchon immer ein gewiſſes Alter,
ohne Ruͤckſicht auf individuelle Reife, angenommen habe 56).
Die Sache blieb indeſſen zweifelhaft, bis Juſtinian den Streit
entſchied 57).


S. 192.
[75]

S. 192. iſt Z. 3—6. ſo zu leſen: daß eine Mannsperſon
in allen Faͤllen nach vollendetem vierzehnten Jahre
eben ſo, wie eine Weibsperſon nach vollendetem
zwoͤlften Jahre
, fuͤr muͤndig gehalten werden ſolle.


Ebendaſ. iſt Z. 6. nach den Worten: gehalten werden
ſolle
folgendes hinzuzufuͤgen: Daß ein Menſch das 15te oder
13te Lebensjahr ſchon angetreten, und alſo das 14te oder 12te
Jahr uͤberſchritten habe (exceſſerit), wird zur Muͤndig-
keit
nicht erfordert; ſondern es iſt genug, wenn er es voll-
endet
hat (complevit). Dies iſt nun aber nach der Civil-
computation
, welche hier in der Regel Statt findet, ſchon
alsdann vollendet, wenn Jemand den letzten Tag des 14ten
oder 12ten Lebensjahrs angefangen hat 59). Dabey gilt nicht
nur der Grundſatz: ultimus dies inceptus habetur pro completo;
ſondern es iſt auch der letzte Tag, wie Ulpian nach Marcian
lehrt 60), nicht erſt der Geburtstag, ſondern ſchon der vor-
hergehende Calendertag
, ſo daß derjenige, welcher vor
14 Jahren am 1. Januar, es ſey, in welcher Stunde es wolle,
gebohren worden, ſchon in der Nacht vom 30ſten auf den 31ſten
December, gleich nach 12 Uhr, fuͤr muͤndig zu halten iſt 61).


S. 193.
[76]

S. 193. iſt Z. 1—8. ſo zu leſen: Der Regel nach wird
daher die unvollkommene Muͤndigkeit angenommen,
wenn der Pubertaͤt ſchlechthin Erwaͤhnung geſchiehet, und dieſe
iſt in den meiſten Faͤllen hinreichend, wo nicht entweder nach aus-
druͤcklichen Geſetzen, oder nach dem heutigen Gerichtsgebrauche
eine Ausnahme Statt findet. Dahin gehoͤrt, a) wenn Jemand
adoptiren will. b) Wenn einer Perſon die Alimente bis zur er-
langten Muͤndigkeit vermacht werden ſind. Dieſe genießt eine
Mannsperſon bis zum 18ten, eine Weibsperſon aber bis zum
14ten Jahre, idque pietatis intuitu, ſagt Ulpian63), in hac
ſpecie alimentorum eſſe obſervandum, non eſt incivile. c
) Soll
Niemand unter 18 Jahren zum iudex beſtellet werden 64).
Man
61)
[77] Man erfordert ferner heut zu Tage d) zur Schließung einer
Ehe 65) ſo wie auch e) zur Ableiſtung eines gerichtlichen Eides
die volle Muͤndigkeit.


S. 195. zur Note 73. Kleinſchrods ſyſt. Entwickelung
der Grundwahrheiten des peinl. Rechts. 1. Th. §. 85. ff.


S. 196. Z. 10. ff. ſind die Worte: Es ſtimmen jedoch —
die Auctoritaͤt des Vormunds, ſey
, mit der Note 77.
weggeblieben.


Ebendaſelbſt zur Not. 76. donellus in Commentar. ad L.
cit. 141. D. de Verb. Obligat. pag.
412. Nach der Meinung meh-
rerer Rechtsgelehrten faͤllt dieſer Unterſchied h. z. T. weg. S.
vinnius in Comment. ad §. 10. I. de inutil. ſtipulat. n. 6. und
zoesius in Comm. ad §. eund. I. pag. 519.


S. 197. Z. 5. iſt nach dem Worte Jahres. beyzufuͤgen:
Iſt dieſes vollendet, ſo tritt die Majorennitaͤt, Volljaͤh-
rigkeit
, oder Großjaͤhrigkeit ein.


Ebendaſelbſt Z. 11. nach dem Worte majorenn. Die
Zeit wird hier natuͤrlich computirt, a momento in momen-
tum,
wie Ulpian77) ſagt; naͤmlich ſofern dieſe Computation
dem Minderjaͤhrigen zum Vortheil gereicht, wie z. B. bey der
Wiedereinſetzung in den vorigen Stand; auſſerdem kann auch
eine Civilcomputation Statt haben, wenn ihm dieſe vor-
theilhafter iſt 78). Der Grund jenes Termins der Volljaͤhrigkeit
ſcheint uͤbrigens folgender zu ſeyn.


Ebendaſ. Z. 17. iſt ſo zu leſen: So lehrten auch Hippo-
crates
und Gaien.


S. 198.
[78]

S. 198. Z. 3. iſt ſo zu leſen: zuweilen nach zuruͤckgelegtem
24ſten Jahre, wie z. B. in den Preußiſchen Staaten, zuweilen
auch noch fruͤher, z. B. im 21ſten Jahre, wie in Sachſen, ꝛc.


Ebendaſelbſt Z. 9. nach den Worten: veniam aetatis, iſt hin-
zuzufuͤgen: die Jahrgebung, oder Großjaͤhrigkeits-
verleihung
,


Ebendaſ. Z. 9. ſtatt den Worten: Nach dem Roͤm. Rech-
te — erfordert
, iſt folgendes zu ſetzen: Wer dieſe erhalten
will, muß ſich durch Reife des Verſtandes und gute Auffuͤhrung
ſo ausgezeichnet haben, daß er des Raths und Beyſtandes ſeines
Vormundes nicht weiter bedarf. Er muß daher a) Zeugniſſe
von Vormund, oder Verwandten, oder der Obrigkeit beybrin-
gen, daß er ſich gut aufgefuͤhrt habe, und ein ordentlicher Haus-
haͤlter ſey. b) Er muß eine hinreichende Urſache anfuͤhren,
warum er vor der Zeit majorenn ſeyn will, z. E. es iſt ihm die
Anſtellung einer eigenen Haushaltung vortheilhaft. Endlich
c) wird auch nach dem Roͤm. Rechte 82) ein gewiſſes Alter er-
fordert; naͤmlich eine Mannsperſon muß das 20ſte, eine Frauens-
perſon aber wenigſtens das 18te Jahr zuruͤckgelegt haben, und
dieſes durch hinlaͤngliche Beweiſe darthun koͤnnen. Es pflegen
ſich jedoch unſere heutige Landesherren an dieſe Beſtimmung der
Jahre eben nicht genau zu binden 83). Die Wirkung ꝛc.


Ebendaſ. zur Not. 82. In Anſehung der Reichsunmit-
telbaren
ſteht das Recht, veniam aetatis zu urtheilen, dem
Kaiſer als ein Reſervatrecht zu, welches er theils durch den
Reichshofrath, theils durch die Hofpfalzgrafen aus-
uͤbt. S. Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts.
3. Band. §. 298.


S. 199. Z. 6. nach dem Worte verpfaͤnden iſt beyzu-
fuͤgen: und uͤberhaupt ſolche Geſchaͤfte vornehmen will, die ein
Minderjaͤhriger, auch ſelbſt mit Zuziehung ſeines Curators, nicht
guͤltig unternehmen kann 84).


Eben-
[79]

Ebendaſ. zur Not. 84. hofacker c. l.Danz a. a. O.
§. 298. S. 51. f.


Ebendaſ. zur Note 88. Io. Gottl.winckelmann Comment.
de iuribus ſenum ſingularibus, praeſ. Chriſt. Gottl.hommel, Vi-
tebergae 1790.
def.
Ueberhaupt kann hier auch noch bemerkt
werden W. G. Ploucquet vom menſchlichen Alter, und den
davon abhaͤngenden Rechten. Tuͤbingen 1779. 8.


S. 200. nach Z. 17. iſt beyzufuͤgen: In peinlichen Faͤllen
hat auch das hohe Alter großen Einfluß auf den Grad der Zu-
rechnung und die Beſtimmung der Strafe 94).


S. 201. Z. 21. iſt nach den Worten: in vorigen Stand.
beyzufuͤgen: Die Curatel der Minderjaͤhrigen unter-
ſcheidet ſich jedoch von der Tutel der Unmuͤndigen darin
weſentlich, daß ſie mehr auf das Vermoͤgen, als auf die Perſon
geht 97). Dieſer Unterſchied iſt auch durch das heutige Recht
nicht aufgehoben 98).


Ebendaſ. bis S. 204. iſt §. 132. auf folgende Art umgear-
beitet worden.


§. 132.
Verſchiedener Zuſtand der hominum alieni iuris nach dem roͤmi-
ſchen Rechte.


Diejenigen Perſonen hingegen, welche der Gewalt eines pa-
trisfamilias
unterworfen ſind (homines alieni iuris), waren bey
den Roͤmern wieder von zweyerley Art; entweder ſolche, welche
der
[80] der vaͤterlichen Gewalt unterworfen waren, oder ſolche, die un-
ter der herrſchaftlichen Gewalt des patrisfam. ſtanden. Jene
ſind die Kinder vom Hauſe (filii filiaevefamilias,) dieſe hin-
gegen Sklaven und Sklavinnen. Unter beyden war ein
merklicher Unterſchied.


1) In Abſicht auf den Staat. Denn Sklaven wur-
den fuͤr keine Perſonen angeſehen, und hatten uͤberall keine buͤr-
gerlichen Rechte im Staate 99). Sie konnten daher keine Eh-
renſtellen bekleiden, noch munera publica verwalten. Ja ſie konn-
ten nicht einmahl civiliter aus ihren Geſchaͤften und Contracten
obligirt werden. (S. 141. folg.) Allein filii familias waren in
Ruͤckſicht auf den Staat freye Menſchen und Buͤrger. Sie hat-
ten alle Rechte und Pflichten roͤmiſcher Buͤrger. Sie konnten
daher oͤffentliche Aemter im Staate bekleiden; Vormundſchaften
verwalten 100), und in ſolchen Sachen, die ihr Amt betrafen,
wurden ſie als patresfamilias betrachtet, und waren der vaͤter-
lichen Gewalt nicht unterworfen. Daher ſagt Pomponius1):
Filiusfamilias in publicis cauſis loco patrisfamilias habetur, veluti
ſi magiſtratum gerat, vel tutor detur.
In oͤffentlichen Amts-
ſachen konnte vielmehr der Sohn ſelbſt dem Vater befehlen, und
ihn zu ſeiner Schuldigkeit anhalten, wie Ulpian ſagt 2): Si quis
filiusfamilias ſit, et magiſtratum gerat: patrem ſuum, in cuius eſt
poteſtate, cogere poterit, ſuſpectam dicentem hereditatem adire,
et reſtituere;
und Hermogenian3) ſetzt den Grund hinzu: Nam
quod
[81]quod ad ius publicum attinet, non ſequitur (ſc. filiusfam.) ius
poteſtatis.


2) Auch in Privatſachen, welche extra familiam vor-
giengen, wurde ein filiusfamilias wie ein paterfamilias angeſehen.
Ein filiusfamilias kann daher nach dem Roͤm. Rechte, wenn er
nur muͤndig iſt, alle Arten von Contracten, auſſer dem Gelddar-
lehn, guͤltig ſchließen, und auch daraus ſelbſt waͤhrend der vaͤter-
lichen Gewalt gerichtlich belangt werden 4). Er kann ſogar fuͤr
ſeinen Vater ſelbſt Buͤrge werden 5). Nur


3) im Verhaͤltniß gegen denpatremfamilias, in deſ-
ſen Gewalt ſich die Kinder befanden, hatten ſie, wenigſtens nach
dem alten Roͤm. Rechte, mit dem Sklaven faſt einerley Zuſtand.
Denn Kinder, die der Vater noch in ſeiner Gewalt hatte, wur-
den in allen Faͤllen innerhalb der Familie nicht als Per-
ſonen
angeſehen, ſondern befanden ſich, wie die Sklaven, ge-
wiſſermaſſen in dem Eigenthume des Vaters 6). Daher konnte
der Paterfamilias durch ſeine Kinder, wie durch ſeine Sklaven,
atqui-
F
[82] acquiriren 7); zwiſchen dem Vater und den Kindern, die noch
unter ſeiner Gewalt ſtanden, konnte keine buͤrgerliche vollguͤltige
Verbindlichkeit Statt finden 8); ſie konnten keine Vertraͤge unter
einander ſchlieſſen 9); keinen gerichtlichen Proceß mit einander
fuͤhren 10). Dieſe Folgen ſind zum Theil auch noch im neuern
Roͤm. Recht geblieben, ſo ſehr auch dadurch das ehemalige Eigen-
thumsrecht des Vaters uͤber ſeine Kinder iſt beſchraͤnkt worden.
Denn ſie konnten immer noch aus dem Grunde gelten, weil Va-
ter und Kinder, ſo lange ſie in des erſtern Gewalt ſind, auch
noch nach dem neuern Roͤm. Rechte nur fuͤr eine Perſon an-
geſehen werden 11). Darin war aber doch


4) der Zuſtand der Kinder von jeher immer vortheilhafter,
als der Zuſtand der Sklaven, daß ſie die Familienrechte hatten,
und an dem Familieneigenthum Antheil nahmen. Daher wur-
den die Kinder ſchon bey Lebzeiten des Vaters gewiſſermaßen als
Herren des vaͤterlichen Vermoͤgens angeſehen, und waren ſui
heredes
vom Vater, das iſt, ſie beerbten ihn ipſo iure, ohne
daß eine Erklaͤrung und Erbſchaftsantretung hierzu noͤthig war 12).
Es iſt daher unrichtig, wenn unſer Verf. ſagt, daß, im Ver-
haͤltniß gegen den patremfamilias, der Zuſtand der Kinder und
Sklaven ehemals voͤllig gleich geweſen ſey.


S. 204.
[83]

S. 204. §. 133. Z. 8. ſtatt nach aͤltern roͤm. Rechten
iſt ſo zu leſen: Die vaͤterliche Gewalt, ſo wie ſie in dem
Roͤm. Rechte beſtimmt iſt, war ein ganz eigenes und vorzuͤg-
liches Recht der Roͤmiſchen Buͤrger, deſſen ſich, wie Juſti-
nian
14) ſagt, Niemand ruͤhmen konnte, der kein freyer Roͤmer
war 15). Sie war auch nur das ausſchließliche Recht des
patrisfamilias. Die Mutter hatte ꝛc.


S. 205. iſt zur Not. 10. Folgendes hinzuzufuͤgen: Ueber
eine Ehefrau, welche in manu mariti war, konnte der Mann
ſogar Lebensſtrafe verhaͤngen. livius Lib. XXXIX. cap. 18.


S. 206 zur Note 13. Z. 11. Em.merillius in Commen-
tar. ad §. 9. I. de obligat. quae ex delicto. Ioſ.finestres in
Praelect. Cervarienſ. ad Tit. D. de acquir. vel omitt. hered. P. II.
cap. V. §. 24. et
28.


Ebendaſelbſt Z. 14. iſt ſtatt und Ebenderſelbe ſo zu
leſen: obgleich Derſelbe in den kleinen juriſt. Abhand-
lungen
Nr. II. von ſeiner Meinung wieder abgegangen iſt.
Dieſe ꝛc.


Ebendaſ. Z. 25. nach den Worten: Fontibus iur. civ. iſt
beyzufuͤgen: daß ein Dritter an ihrer Perſon einen Diebſtahl
begehen konnte; §. 9. I. de obligat. quae ex delict. L. 14. §. 13.
D. de furt.


Ebendaſ. Z. 28. nach den Worten rerum mancipi. iſt hinzu-
zuſetzen: Daher ſagt sextus empiricusPyrrhon. hypoth. III. 24.
Legum Romanarum auctores liberos in manu parentum, ad inſtar
ſervorum,
eſſe voluerunt: neque ſuorum bonorum ipſos eſſe do-

F 2minos,
[84]minos, ſed parentes, donec manumittantur eo modo, quo mancipia
ſolent.


S. 207. Z. 10. nach continet iſt beyzufuͤgen: ja er konnte
ſogar actione furti klagen 28).


Ebendaſ. nach Z. 18. iſt beyzufuͤgen: Eben dieſe Gewalt
hatte aber auch der Vater uͤber die Kinder ſeiner Soͤhne Denn
die Ehe derſelben hob die vaͤterliche Gewalt nicht auf. Daher
konnte ſich die vaͤterliche Gewalt uͤber Enkel und Urenkel er-
ſtrecken 30).


Ebendaſ. zur Note 15. senecade benefic. VII. 4. Omnia
patris ſunt, quae in liberorum manu ſunt;
und ulpian.Fragm.
Tit. XX. § 10. Filiusfam. teſtamentum facere non poteſt, quia
nihil
suumhabet, ut teſtari de eo poſſit.


Ebendaſ. zur Note 17. und Fr. Car.conradi Comm. de iure
Quiritium a civitate Rom. non diverſo.
§. 12.


S. 208. zur Not. 21. nach den Worten: nicht haben
wollte.
iſt beyzufuͤgen: Ihm ſtimmt auch Hieron. deoroz de
apicibus iuris civ. Lib. I. cap.
5. bey.


Ebendaſ. Z. 5. dieſer Not. 21. iſt ſtatt: Allein die Be-
weisſtellen
ꝛc. ſo zu leſen: Allein die Beweiſe fuͤr dieſe Mei-
nung ſind nicht uͤberzeugend, wie Ioſ.finestres in Praelection.
Cer-
[85]Cervarienſ. ad Tit. Pandect. de acquir. vel omitt. heredit. P. II.
Cap. V. §. 26. ſqq.
gezeigt hat.


Ebendaſ. zur Not. 23. Z. 14. iſt beyzufuͤgen: Daher ſagt
UlpianL. 182. D. de Verb. Signif. Paterfamilias peculium non
poteſt habere.
Es wird jedoch auch das Vermoͤgen, welches
ſich eine Ehefrau von ihrem Heyrathsgute zur eignen Diſpoſition
vorbehalten hat, peculium genennt. L. 9. §. 3. D. de iure dot.
L.
31. §. 1. D. de donat.
S. Ioſ. Fern. deretes Opuſculor.
Lib. V. cap. 1. (in Theſ. Meermann. T. VI. pag.
241.)


S. 209. Z. 8. nach den Worten: Vertraͤge ſchließen
iſt beyzufuͤgen: welche auch fuͤr den Vater verbindlich waren 34).


Ebendaſ. Z. 12. nach den Worten: einem Andern zu-
wenden
iſt beyzufuͤgen: Starb der Sohn, ſo fiel das pecu-
lium
an den Vater zuruͤck (iure priſtino apud patrem remanebat),
denn von einer Erbſchaft konnte hier keine Rede ſeyn. Es war
hier ganz eben ſo, als wenn ein Sklave ein peculium gehabt
hatte.


Ebendaſ. ſind Z. 12. von den Worten an: Daß dem Va-
ter ꝛc. und die ganze folgende S. 210. nebſt den dazu gehoͤrigen
Noten weggeblieben.


S. 212. iſt Z. 7. bey den Worten: zu befoͤrdern, die
Note 37. hinzugekommen: senecade Benefic. Lib. III. cap. 11.
noodt Comment. ad Dig. h. t. pag. 23. ſqq.


Ebendaſ. Z. 9. iſt nach den Worten: Staatsverfaſſung
Roms,
hinzuzufuͤgen: und der allmaͤhlig fortſchreitenden Cultur
der Moralphiloſophie die Strenge der vaͤterlichen Gewalt ge-
mildert, indem der Vater manche Rechte derſelben verlor, manche
hingegen ſehr eingeſchraͤnkt wurden 38).


F 3S. 213.
[86]

S. 213. Nr. II. Z. 5. iſt nach dem Worte: beybehalten,
hinzuzufuͤgen: Nach einer gewiſſen Verordnung der Kaiſer Dio-
cletian
und Maximian47) war dem Vater alle wirkliche Ver-
aͤuſſerung ſeiner Kinder durchaus verboten. Allein man ſieht es
aus den Fragmenten aͤlterer Rechtsgelehrten, daß dieſes ſchon
laͤngſt vor ihm muͤſſe Rechtens geweſen ſeyn 48) ꝛc.


Ebendaſ. iſt zur Note 40. hinzuzufuͤgen; gebauer Diſſ. II.
de patria poteſtate §. VII. p. 128. ſqq.


Ebendaſ zur Note 41. Iac.gothofredus in Comment. ad
Tit. Cod. Theodoſ. de his, qui ſanguinolentos emtos acceperint.
(Tom. I. pag. 491. edit. Ritter.) bynckershoek cit. Opusc.
cap. 8. pag. 203. ſqq.


S. 214. §. 136. Z. 4. nach den Worten: eingeſchraͤnkt
worden.
ſetze hinzu: Was der filiusfamilias erwarb, gehoͤrte
nun nicht mehr, ſo wie das peculium eines Sklaven, ohne Aus-
nahme dem Vater; ſondern der Sohn konnte nun ſelbſt ein wah-
res Eigenthum erwerben, und zwar nach dem Unterſchied der
Faͤlle ein ſo freyes Eigenthum, daß ihm deshalb alle Rechte
eines patrisfamilias zuſtanden. Peculium,Sondergut der
Kinder,
heißt nun alles, was ein ſilius oder eine filia familias
entweder eigenthuͤmlich erwirbt, oder doch auf eine ſolche Art
beſitzt, daß es von dem Vermoͤgen des Vaters abgeſondert iſt.
Man theilt ſelbiges in Abſicht auf die Art, wie es erworben
wird, ꝛc.


Eben-

[87]

Ebendaſ. Z. 11. iſt ſo zu leſen: Peculium militare nennt man
dasjenige Vermoͤgen, welches ein filiusfamilias per militiam ſaga-
tam
oder togatam, oder bey Gelegenheit derſelben erwirbt.


Ebendaſ. Z. 14. muß ſo geleſen werden: Unter der militia
togata
hingegen verſteht man eine Charge oder oͤffentliche Wuͤrde.


S. 215. Z. 4. muß ſo heißen: b) quaſi caſtrenſe, was ein
filiusfamilias durch eine oͤffentliche Bedienung oder Wuͤrde, die er
im Staate bekleidet, oder in Ruͤckſicht und bey Gelegenheit der-
ſelben erworben hat.


Ebendaſ. Z. 11. iſt nach den Worten: erſpart hat, hin-
zuzufuͤgen: oder was ihm von ſeinen Obern wegen ſeines Wohl-
verhaltens geſchenkt worden iſt;


Ebendaſ. zur Note 43. Chr.rau hiſtoria iuris civ. de pe-
culiis §. 6. ſqq.


Ebendaſelbſt zur Note 50. Gregor.majansii Diſſ. de pe-
culio caſtrenſi; (in eiusDiſputationib. iur. civ. Tom. I. Diſp. XIV.
pag. 256. ſqq)


S. 216. Z. 3. ſtatt zum Studiren lies: in Ruͤckſicht
einer gewiſſen Wuͤrde


Ebendaſ. Z. 20. iſt bey den Worten: fuͤr den Urheber deſſel-
ben; die Note 63. hinzugekommen: schilter Prax. Iur. Rom.
Exerc.
44.


Ebendaſ. iſt nach den eben bemerkten Worten hinzugekom-
men: Andere behaupten, daß zuerſt K. Conſtantin der Große
den Hofbedienten ein ſolches peculium zu haben, erlaubt habe 64).
Allein ꝛc.


Ebendaſ. iſt die Note 51. der erſten Ausgabe auf folgende
Art veraͤndert worden: Mehrere Rechtsgelehrten rechnen auch
hierher, was ein filiusfam. von ſeinem Vater zum Studiren er-
haͤlt, z. B. die Buͤcher, die ihm der Vater dazu angeſchafft hat;
arg. L. 1. C. de caſtr. pec. und L. 4. C. fam. herciſc. S. Io. God.
F 4bauer
[88]bauer Diſſ. de peculio quaſi caſtrenſi ſtudioſorum. Lipſiae 1726.
(in Opuſcul. Tom. I p. 54. ſqq.)
Allein andere laͤugnen dieſes,
als Io. Tob.richter in Diſſ. de ſumtibus ſtudiorum ad peculium
quaſi caſtrenſe non pertinentibus. Lipſiae 1752. decocceji iur.
civ. controv. Lib. XV. Tit. 1. Qu. 1. Arn.vinnius in Tr. de
collationibus. Cap. X.
§. 11. und Hoͤpfner im Commentar uͤber
die Heinecciſchen Inſtitutionen §. 428. Not. 2.


Ebendaſ. zur Not. 54. iſt nach Balduin hinzuzufuͤgen:
Bav. Voordacit. Diſſ. cap. 3.


S. 217. zur Note 55. deretes Opuſculor. Lib. V. cap. 10.
p. 272. galvanus de Uſufructu Cap. V. nr. 9. pag.
52.


S. 218. Z. 6. ff. ſind die Worte: Die Schenkung
peculium profectitium. weggeblieben.


Ebendaſ. Z. 18. iſt ſtatt der Worte: daß es aͤlter ſey.
ſo zu leſen: daß man ſchon fruͤhere Spuren zu Hadrians und
Antoninus Pius Zeiten finde.


Ebendaſ. zur Note 66. Man ſehe auch rau cit. Diſſ. §. 9.


S. 219. Z. 2. iſt nach dem Wort verbleiben, beyzufuͤgen:
und der Voter nur den Nießbrauch davon haben.


Ebendaſ. ſind Z. 2—4. die Worte: Was aber die Kin-
der
adventitium. weggeblieben.


Ebendaſ. iſt Z. 10. bey den Worten: in der Kuͤrze nur ſo
viel, die Not. 83 hinzugekommen. Man vergleiche hier Gall.
Aloyſ. Caſp.
kleinschrod Diſſ. de iure filiiſamilias diſponendi
de peculiis, ad normam iuris peregrini et patrii conſiderato, praeſ.
Ioſ. Mar.schneidt def. Wirceburgi
1784.


Ebendaſ. Z. 11. lit. a) iſt ſo zu leſen:


a) daß das peculium profectitium die Natur des alten Peku-
liums behalten habe. Es iſt alſo ꝛc.


Ebend. Z 16. iſt nach den Worten: ſtets wiederruf-
lich,
beyzufuͤgen: Wenn jedoch der Fiskus das Vermoͤgen des
Vaters wegen einer fiskaliſchen Schuld in Beſchlag nimmt; ſo
verbleibt das peculium profectitium vermoͤge einer Verordnung
des
[89] des K. Claudius85) dem Kinde, und der Fiskus kann daran
keinen Anſpruch machen. Anders iſt es, wenn der Vater eines
begangenen Verbrechens wegen capitis deminutionem erlitten,
und ſein Vermoͤgen confiscirt worden iſt 86). Wenn ferner der
Vater den Sohn emancipirt, ohne dieſes Pekulium zuruͤckzufor-
dern, ſo wird angenommen, der Vater habe es ihm ſtillſchweigend
geſchenkt 87). Dieſe Grundſaͤtze des roͤm. Rechts finden auch
noch heutiges Tages Statt 88).


Ebendaſ. lit. b) auf der letzten Zeile, nach den Worten:
Der Sohn kann iſt einzuruͤcken: wegen dieſes Pekuliums ſo-
gar mit ſeinem Vater ſelbſt contrahiren 90). Er kann ferner ꝛc.


Ebendaſ. zur Note 71. deretes Opuſculor. Lib. V. c. 3.
und bey majansius iſt §. 17. ſqq. der angef. Diſſ. zu bemerken.


S. 220. Z. 2. iſt nach den Worten: querela inofficioſi bey-
zufuͤgen: auch keine bonorum poſſeſſio contra tabulas Statt ꝛc.


Ebendaſ. zur Not. 73. L. 29. §. ult. et L. 30. D. de teſtam.
milit.


S. 221. Z. 6. iſt bey den Worten: ausuͤben koͤnnen.
die Not. 97. hinzugekommen: Nov. CXVII. cap. 1. §. 1.


Ebendaſ. Z. 16. iſt beyzufuͤgen: Die uͤbrigen Rechte der
vaͤterlichen Gewalt ſind unveraͤndert geblieben.


Ebendaſ. zur Not. 79. Runde Grundſaͤtze des allgemei-
nen teutſchen Privatrechts §. 616.


S. 224. zur Not. 87. L. 19. et 21. D. de ritu nuptiar.


F 5S. 226.
[90]

S. 226. zur Note 94. Io. Car. Gottl.heise Diſſ. de patria
poteſtate circa vitae generis electionem filiorum, praeſ. D. Ern.
Gottfr. Chriſt.
klügel def. Vitembergae
1785.


S. 227. Nr. 2. Z. 8. iſt bey den Worten: zu rechnen
ſind.
die Note 17. hinzugekommen: hofacker Princip. iur. civ.
Tom. I.
§. 554.


S. 228. Nr. 3. Z. 2. nach den Worten: zu zuͤchtigen, iſt
beyzufuͤgen: wenn ſie die Pflichten der Ehrerbietung auſſer Augen
ſetzen, und den Befehlen der Eltern keine Folge leiſten. Nur
duͤrfen freylich die Grenzen einer vernuͤnftigen Zuͤchtigung nicht
uͤberſchritten werden. Ungebuͤhrliche Mißhandlungen kann die
Obrigkeit ahnden 19) ꝛc.


Ebendaſ. zur Not. 99. Runde Grundſaͤtze des allgemei-
nen teutſchen Privatrechts §. 615.


S. 229. Z. 5. iſt bey den Worten: zu ermaͤßigen. die
Not. 22. hinzugekommen: L. 3. C. de patria poteſtate.Hofacker
will zwar in Princip. iur. civ. Tom. I. §. 564. den heutigen Ge-
brauch dieſes Geſetzes bezweifeln. Allein mit mehrerem Recht
vertheidigen denſelben brunnemann in Commentar. ad L. 3. C.
cit. nr.
8. und leyser Meditat. ad Pand. Specim. XVII. medit. 5.
Cor.
2.


Ebendaſ. Z. 5. ff. ſind die Worte: Dies ſetzt jedoch vor-
aus — Anhalt dienen.
weggeblieben.


Ebendaſ. ſind ferner Z. 16—27. weggelaſſen worden.


Ebendaſ. zur Note 2. müller Obſervat. pract. ad Leyſe-
rum.
Tom. I. Obſ.
89. und Quiſtorp Grundſaͤtze des teutſchen
peinlichen Rechts. 1. Th. §. 78. Not. t. S. 103.


S. 230. ſind die erſten drey Zeilen weggeblieben.


Ebendaſ. iſt Nr. 4. Z. 1. u. 2. ſo zu leſen: Kinder koͤnnen
ohne der Eltern Einwilligung keine ihre Perſon betreffende ver-
bind-
[91] bindliche Handlungen unternehmen, welche auf das Gluͤck der
ganzen Familie einen Einfluß haben.


Ebendaſ. Nr. 4. ſind Z. 3—9. wegzuſtreichen.


Ebendaſ. zur Not. 7. Nach dem Tridentiniſchen Con-
cilium
und dem auf gleichen Gruͤnden beruhenden Reichs-
abſchiede
vom J. 1548. Tit. 21. §. 9. ſoll zwar eine bereits
vollzogene Ehe wegen Mangels der elterlichen Einwilligung nicht
wieder aufgehoben werden. Allein dieſe Verordnungen koͤnnen
wenigſtens bey uns Proteſtanten von keiner Verbindlichkeit ſeyn,
da ſie auf einem Grundſatze beruhen, den wir nicht annehmen.
S. hofacker Princip. iur. civ. T. I. §. 376. et 377. und Hoͤpf-
ner
im Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 112. S. 130. An-
derer Meinung ſind jedoch Runde in den Grundſaͤtzen des all-
gemeinen teutſchen Privatrechts §. 564. und Weber in der
ſyſtemat. Entwickelung der Lehre von der natuͤrl. Verbindlichkeit.
§. 74. Not. 9. S. 329. f.


S. 231. ſind Z. 11—18. weggeblieben.


S. 232. iſt Z. 25. nach den Worten: gearbeitet hat.
beyzufuͤgen: Der Lohn iſt uͤbrigens in ſolchen Faͤllen nach dem
billigen Ermeſſen des Richters zu beſtimmen 33).


Ebendaſ. zur Not. 14. der erſten Ausgabe: Fried. von
Buͤlow’s und Theod. Hagemanns practiſche Eroͤrterungen
aus allen Theilen der Rechtsgelehrſamkeit. 2. Band. Nr. LV.
S. 355. ff.


S. 234. Nr. 1. Z. 6. iſt nach den Worten: Landes ge-
ben,
beyzufuͤgen: oder wenn ſie mit dem Vater in einer allge-
meinen Guͤtergemeinſchaft lebt, ꝛc.


S. 235. Z. 4. iſt bey den Worten: als jene erfor-
dert,
die Note 41 hinzugekommen: S. Heiur. Ferd. Chriſt.
von Lyncker
Abhandlung von der Vormundſchaftsbeſtellung bey
privat- und erlauchten Perſonen. 1. Th. §. 24. S. 75. und
hofacker Princip. iur. civ. Rom. Germ. Tom. I. §. 586. ſq.


Eben-
[92]

Ebendaſ. ſind die Worte: Ein anders iſt Z. 4. bis auf die
Worte: keine Verbindung Z. 8. weggeblieben.


Ebend. Nr. 2) iſt Z. 5 nach den Worten: ſterben ſoll-
ten,
folgendes hinzuzufuͤgen: Daher ſind auch


3) die Kinder nur ſo lange zum teſtiren unfaͤhig, als der Va-
ter lebt, und ſie in deſſen Gewalt ſind. Stirbt der Vater, ſo
ſind ſie nun in Anſehung ihres Vermoͤgens fuͤr ſui iuris zu hal-
ten, wenn ſie gleich noch bey der Mutter und unter deren Auf-
ſicht bleiben. Sie koͤnnen daher nunmehr, wenn ſie das dazu
erforderliche Alter haben, ſelbſt ein Teſtament machen. Sie
koͤnnen auch nun guͤltige Darlehne contrahiren, ohne daß ihnen
das Macedonianiſche Senatusconſultum weiter zu ſtatten kommt.
Kurz die Qualitaͤt eines filiifamilias haͤngt auch noch h. z. T. von
der roͤmiſchen vaͤterlichen Gewalt ab 43).


S. 236. iſt Nr. 3. Z. 1. ſo zu leſen: Es hindert auch die
erdichtete Einheit zwiſchen dem Vater und ſeinen noch unter der
vaͤterlichen Gewalt ſtehenden Kindern in Teutſchland nicht die
Entſtehung buͤrgerlich vollguͤltiger Rechte und Verbindlichkeiten.


S. 238. Z. 2. iſt nach den Worten: Eltern und Kindern
beyzufuͤgen: waͤhrend der vaͤterlichen Gewalt ꝛc.


Ebendaſ. iſt Z. 9. nach den Worten: Obrigkeit klagen.
Folgendes hinzuzuſetzen: Ferner kann der Vater wegen der ſei-
nen filiofamilias widerfahrnen Injurie heut zu Tage nicht mehr,
wie nach dem Roͤm. Rechte 51), im eigenen, ſondern nur in
ſeines Sohnes Namen klagen, als natuͤrlicher Vertheidiger deſ-
ſelben 52). Indeſſen iſt doch nicht zu laͤugnen, daß manche Fol-
gen und Saͤtze des Roͤm. Rechts in den teutſchen Gerichten gel-
ten,
[93] ten, die ſich auf die perſoͤnliche Einheit zwiſchen dem Vater und
ſeinen Kindern beziehen. Dahin gehoͤrt z. B. das ius ſuitatis ꝛc.


Ebendaſ. iſt Z. 16. hinzuzufuͤgen: Eben ſo kann auch h. z. T.
der Sohn nicht Zeuge bey dem Teſtamente ſeines Vaters, oder
eines Dritten ſeyn, worin der Vater zum Erben eingeſetzt wor-
den iſt, ſo lange jener noch in vaͤterlicher Gewalt iſt 55).


S. 239. Z. 4. muß folgendermaſſen geleſen werden: Die
erſte und gewoͤhnlichſte Erwerbungsart der vaͤterlichen Gewalt
iſt alſo eine rechtmaͤßige Ehe. Da die Lehre vom Ehe-
recht erſt im 23. Buch der Pandecten vorkommt, ſo will ich hier
nur im Allgemeinen folgendes bemerken ꝛc.


Ebendaſ. zur Note 33. Princip. I. de patr. pot.


Ebendaſ. zur Not. 34. L. 3. §. 1. D. de agnoſc. et alend. lib.


S. 241. zu Nr. 4. iſt Z. 11. nach den Worten: anneh-
men kann.
Folgendes hinzuzufuͤgen: Denn das Plancia-
niſche Senatusconſultum
iſt nicht blos Regulativ fuͤr
die Agnition des Partus, ſondern man wollte auch dadurch den
Vater zugleich in den Stand ſetzen, wie er ſich ſeines Kindes
verſichern, und ſich gegen eine etwa moͤgliche Suppoſition des
Partus auſſer Gefahr ſetzen koͤnnte 68).


S. 242. Nr. 6 Z. 1. nach dem Wort: anzumerken, iſt
beyzufuͤgen: daß der Vater des Kindes ſelbſt von der vaͤterlichen
Gewalt frey ſeyn muͤſſe, wenn er ſie durch die Ehe uͤber das
Kind erhalten ſoll. Iſt er daher ſelbſt noch der vaͤterlichen Ge-
walt unterworfen, ſo ſtehet nicht ihm, ſondern dem Großvater
die vaͤterliche Gewalt uͤber die von ſeinem Sohne in rechtmaͤßi-
ger Ehe gezeugte Enkel zu 69), und der Vater erhaͤlt ſie erſt
nach dem Tode des Großvaters 70).


Eben-
[94]

Ebendaſ. zum §. 140. Z. 4. iſt bey den Worten: in vaͤt.
Gewalt nicht ſind.
die Note 72. hinzugekommen: L. 11. D.
h. t.
Inviti filii naturales non rediguntur in patriam poteſtatem.


Ebendaſ. Not. 46. Z. 7. iſt bey iordens Diſſ. hinzuzufuͤgen:
Trajecti ad Rhen. 1742. et 1743.


S. 244. Z. 1. nach dem Wort: eingefuͤhrt. iſt beyzufuͤ-
gen: wodurch die vaͤterliche Gewalt, als ein wichtiges Vorrecht,
uͤber ſolche Kinder ſollte erlangt werden koͤnnen, welche von Ge-
burt in derſelben nicht waren.


Ebendaſ. Z. 2. iſt ſo zu leſen: Sie war vor K. Conſtantin
dem Großen nicht bekannt 74).


Ebendaſ. fallen Z. 3—5. von den Worten: nur einige
wenige Beyſpiele
ꝛc. bis auf die Worte: erklaͤrt ha-
ben,
weg.


Ebendaſ. Z. 12. iſt ſo zu leſen: welchen die Roͤmer, ſeitdem
ſolcher unter Auguſt eine erlaubte Verbindung ward, freylich
aus mancherley Urſachen der rechtmaͤßigen Ehe weit vorzogen,
den aber der chriſtliche Kaiſer ꝛc.


S. 246. ſind Z. 7—17. von den Worten: Ueberdem war ꝛc.
an bis auf die Worte: nicht zu wider laufe. weggeblieben.


Ebendaſ. iſt Z. 17. ſtatt der Worte: Kurz dieſe ꝛc. ſo zu
leſen: Er erleichterte daher den Weg der Legitimation nicht nur
dadurch, daß er bey den Ehen der roͤmiſchen Buͤrger den Unter-
ſchied des Standes aufhob; ſondern auch die Legitimation durch
nachfolgende Ehe als eine beſtaͤndige und zu jeder Zeit guͤl-
tige Art der Legitimation einfuͤhrte, welche ſich auch auf die
noch
[95] noch kuͤnftig im Concubinat zu erzeugende Kinder erſtrecken
ſolle 82).


S. 243. Z. 3. ſtatt roͤmiſchen Erdichtung lies rechtlichen Er-
dichtung.


Ebendaſ. iſt ſtatt Z. 5—8. ſo zu leſen: Man ſagt naͤmlich,
ſo wie man ſich die Sache gewoͤhnlich vorſtellt, bey jeder Legiti-
mation werde rechtlich fingirt, als ob das legitimirte Kind in
rechtmaͤßiger Ehe erzeugt worden ſey; inſonderheit aber werde
bey derjenigen Art der Legitimation, welche per ſubſequens ma-
trimonium
geſchieht, noch auſſerdem fingirt, als ob ſchon zur
Zeit der Geburt des Kindes 88), ja ſogar ſchon zur Zeit der
Conception deſſelben 89), unter den jetzt heyrathenden Eltern
eine rechtmoͤßige Ehe Statt gefunden habe. Jene Fiction, die
bey aller Art der Legitimation zum Grunde liegen ſoll, nennt
man eine einfache (fictio ſimplex), die letztere aber, welche
nur bey der Legitimation durch die nachfolgende Ehe der Eltern
Statt finden ſoll, eine zuruͤckwirkende (fictio retrotractiva).


Ebendaſ. iſt ſtatt der Note 63. Folgendes zu ſetzen: Man
verſteht unter einer rechtlichen Erdichtung (fictio iuris ſ.
legis
) eine ſolche Verordnung des Roͤm. Rechts, vermoͤge welcher
etwas fuͤr wahr angenommen wird, was zwar nicht wirklich
wahr, aber doch moͤglich iſt, um entweder das ſtrenge Recht durch
Billigkeit zu mildern, oder ein Geſetz analogiſch anzuwenden,
wo fuͤr ſich keine Analogie vorhanden iſt. S. alteserra Tr.
de fictionibus iuris. Pariſ. 1659. et rec. Halae
1769. 8. und Chriſt.
Iac.
zahn Diſſ. de fictionibus iuris Rom. praeſ. Chriſt.gmelin.
Tubingae 1787. def.


Eben-
[96]

Ebendaſ. zur Not. 64. walch Introduct. in controv. iur.
civ. Sect. I. cap. II. membr. II.
§. 3. u. a. m. Dahingegen iſt
Hoͤpfner im Commentar, da er ſeine Meinung geaͤndert hat,
hier auszuſtreichen.


Ebendaſ. zur Not. 65. Joh. Jac. Prehn Unterſuchung
der Frage: ob die Legitimation auſſer der Ehe gebohrner Kinder
ſich in einer roͤm. Erdichtung gruͤnde? Roſtock 1777. 4. §. 4. ff.


S. 249. Z. 12. iſt ſtatt Zweytens ꝛc. folgendes zu ſetzen:
Zweytens wird in keinem Geſetz jener Fiction gedacht. Nun
iſt, ohne geſetzliche Verordnung, jede Fiction, nach dem eigenen
Begriffe des Verf. ein Unding. Man hat auch drittens gar
nicht noͤthig, zu dieſer Fiction ſeine Zuflucht zu nehmen, um da-
raus irgend eine Verordnung in der Legitimationslehre zu erklaͤ-
ren. Denn daß keine adulterini, keine inceſtuoſi, keine ſpurii
nach dem roͤm. Rechte legitimirt werden koͤnnen, hat vielmehr ſei-
nen Grund in dem Haß der roͤm. Geſetzgeber gegen einen ſolchen
geſetzwidrigen Beyſchlaf, wodurch dieſe unehelichen Kinder ihre
Exiſtenz erhielten, wie daraus erhellet, weil ſie eben ſo wenig
durch ein kaiſerliches Reſcript, als durch die nachfolgende Ehe
ihrer Eltern legitimirt werden konnten. Man wendet zwar ein,
daß wenigſtens die Verordnung in der L. 10. und L. 11. C. de
natur. lib.
und §. ult. I. de nupt. vermoͤge welcher keine Legitima-
tion Statt findet, wenn Jemand mit einer Sklavin Kinder ge-
zeugt hat, darauf die Sklavin mit den Kindern freylaͤßt, und ſie
heyrathet; ſich nicht erklaͤren laſſe, wenn man keine Fiction zur
Huͤlfe nehme. Denn da hier zur Zeit der Geburt dieſer Kin-
der keine Ehe zwiſchen den Eltern derſelben moͤglich war, ſo
habe folglich auch bey dieſen Kindern nicht fingirt werden koͤn-
nen, daß ſie in rechtmaͤßiger Ehe erzeugt worden. Allein auch
hierauf laͤßt ſich leicht antworten. Daß Kinder, die ein roͤm.
Buͤrger mit einer Sklavin erzeugt hatte, nach jenen Geſetzen
nicht durch die nachfolgende Ehe mit derſelben legitimirt werden
konnten, hatte ganz andere Urſachen. 1) Hatte K. Conſtantin die
Legitimation per ſubſequens matrimonium blos zu dem Ende einge-
fuͤhrt, um den Concubinat einzuſchraͤnken. Sie konnte alſo den in
einem
[97] einem contubernio erzeugten Kindern nicht zu Statten kommen 92).
2) Wenn auch der Herr die Sklavin, mit der er die Kinder gezeugt
hatte, frey ließ, ſo waren deren Kinder doch nur libertini. Dieſe
aber hatten vor Juſtinian keine verwandſchaftlichen Succeßions-
rechte 93). 3) Suchte Conſtantin uͤberhaupt unanſtaͤndige Verbin-
dungen mit niedern Weibern zu verhindern 94). Es iſt daher
gar nicht unwahrſcheinlich, daß er die mit einer Sklavin erzeug-
ten Kinder vielleicht darum von der Wohlthat der Legitimation
ausgeſchloſſen habe, weil er uͤberhaupt nicht wuͤnſchte, die Ehe
des Herrn mit ſeiner geweſenen Sklavin zu befoͤrdern 95). Ue-
berdem hat ja auch 4) Juſtinian alles geaͤndert indem er Nov.
LXXVIII. c. 4. etc.


S. 251. ſind Z. 18—23. weggeblieben.


Ebendaſ. iſt zur Note 68 hinzuzufuͤgen: Dieſer (Concubi-
nat
) war vor Auguſt verboten. S. Herm.cannegieter
Diſſ. ad Legem Numae Pompilii de ara Iunonis pellici non tan-
genda. Lugd. Bat. 1743. Cap. 4. (in Dan.fellenbergiiIu-
risprud. antiqua
Tom. I. Nr. VI. pag. 355. ſqq.)
Erſt unter
Auguſt ward er durch die Lex Iulia et Papia Poppaea eine er-
laubte Verbindung. Daher ſagt MarcianL. 3. §. 1. D. de
concub.
Concubinatus per Leges nomen adſumſit;
und Ulpian
ſagt L. 49. §. 4. D. de legat. III. inter uxorem et concubinam,
niſi dignitate, nihil intereſſe.
S. heineccius in Comm. ad L.
Iul. et Pap. Popp. Lib. II. c.
4. §. 4. und Ge. Zach.winckler
Diſſ. de genuino concubinatus ex mente Legum Rom. conceptu.
Lipſiae
1744.


S. 252.
G
[98]

S. 252. Z. 4. iſt bey den Worten: gantz ausgeſchloſ-
ſen,
die Not. 100 hinzugekommen: In Abſicht auf die Spurios
ſind zwar verſchiedene Rechtsgelehrte anderer Meinung. Voet
Comment. ad Pand. Tit. de concubinis §. 5. glaubt, daß ſie we-
nigſtens per oblationem curiae haͤtten legitimirt werden koͤnnen.
Allein daraus, daß ſie Decuriones werden konnten, laͤßt ſich
noch nicht auf die Wirkung der Legitimation ſchließen, wie auch
Iordens Diſſ. I. de legitimatione Cap. IV. §. 3. erinnert hat.


S. 256. zur Not. 82. puffendorf Tom. I. Obſervat. 163.
brokes Obſervat. for. Obſ. LXXVII. emminghaus ad Cocceji
ius civ. controv. h. t. Qu. XV. not. p.


S. 257. zur Not. 86. Ger.noodt in Comment. ad Pand.
h. t. p.
27.


S. 258. zur Not. 88. Anderer Meinung iſt jedoch iordens
cit. Diſſ. II. de legitimatione cap. I.
§. 4.


S. 259. zur Not 90. bey hofacker nr. III.


Ebend. zur Not. 91. bey gebauer hinter ſeiner Ordo In-
ſtitut. Iuſtinianear.


S. 260. iſt die Note 24. der neuen Ausgabe, wie S. 100.
an ſeinem Ort bemerkt werden wird. Es iſt jedoch hier folgen-
des zu verbeſſern. Z. 12. iſt ſtatt der Worte: was brauchte
Juſtinian
ꝛc. ſo zu leſen: wie kann alſo Juſtinian dieſe Wir-
kung ſeiner Conſtitution zuſchreiben?


Ebend. Z. 28. iſt vor Gebauer noch JordensDiſſ. I.
de legitimatione Cap. VI. §. 18. ſqq. pag. 369. ſqq.
und ꝛc. zu
ſetzen.


Ebendaſ. Z. 30 iſt nach dem Wort: Handſchriften hin-
zuzufuͤgen: und der Auctoritaͤt des griechiſchen Paraphraſten
Theophilus.


Ebend. Z. 31. iſt nach den Worten: fuͤr unnoͤthig, hin-
zuzufuͤgen: Wie ſoll aber nun der Schwierigkeit abgeholfen wer-
den?
[99] den? Gebauer a. a. O. §. 6. ſagt: mihi haerere aquam, inge-
nue fateor, et meo ſuffragio locus inexplicabilis eſt ſeponendus.
Eben
ſo denkt Hoͤpfner im Commentar uͤber die Heinecc. Inſtitu-
tionen §. 139. Not. 1.


Ebendaſ. iſt ſtatt: Man ſehepüttmann etc. ſo zu leſen:
Puͤttmann glaubt hingegen, hier einen abermaligen Beweiß
von Juſtinians bekannter Ruhmſucht zu finden, der hier, ſo
wie mehrmalen, ſeiner Legislation eine Wirkung zugeſchrieben
habe, die ſchon in der Natur der Sache ſelbſt liegt. Allein es
laͤßt ſich noch ein anderer Ausweg finden, ohne dem K. Juſti-
nian
gerade dieſen Vorwurf machen zu duͤrfen, wenn man
naͤmlich bedenkt, daß die Eltern um der vorher gezeugten natuͤr-
lichen Kinder willen in den Eheſtand treten, und alſo die ſpaͤter
gebohrnen ihre eheliche Geburt der eingefuͤhrten Legitimation
ebenfalls zu verdanken haben. So verſteht auch Io. Bern.koeh-
ler
Interpretat et Emendation. iur. Rom. Lib. I. cap.
10. dieſe
Stelle, und daß dieß die wahre Meinung des Kaiſers ſey, er-
hellet theils aus dem §. 2. I. de hereditat. quae ab inteſt. defer.
wo Juſtinian ſagt: Iuſſimus, ſi quis mulierem in ſuo contuber-
nio copulaverit, non ab initio affectione maritali, eam tamen, cum
qua poterat habere coniugium, et ex ea liberos ſuſtulerit: poſtea
vero, affectione procedente, etiam nuptialia inſtrumenta cum ea
fecerit, et filios vel filias: non ſolum eos liberos, qui poſt do-
tem editi ſunt, iuſtos et in poteſtate patris eſſe: ſed etiam ante-
riores, qui et iis, qui poſtea nati ſunt, occaſionem legitimi nomi-
nis praeſtiterunt;
theils ſagt JuſtinianL. 10. C. de natur. lib.
Cum enim adfectio prioris ſobolis et ad dotalia inſtrumenta efficien-
da, et ad poſteriorem filiorum edendam progeniem praeſtiterit oc-
caſionem: quomodo non eſt iniquiſſimum, ipſam ſtirpem ſecundae
poſteritatis priorem quaſi iniuſtam excludere, cum gratias agere
fratribus ſuis poſteriores debeant, quorum beneficio ipſi ſunt iuſti
filii, et nomen et ordinem conſecuti.
Man ſieht alſo hieraus, daß
Juſtinian in der L. 10. C. de nat. lib. auf welche Verordnung er
ohne Zweifel gezielt hat, nur die auſſer der Ehe mit einer Con-
cubine gezeugten Kinder den nachher noch in der rechtmaͤſigen Ehe
G 2von
[100] von ebenderſelben gebornen Kindern habe gleich machen wollen,
damit ſich letztere ihrer ehelichen Geburt halber keinen Vorzug
vor den erſtern anmaßen moͤchten, da ſie dieſelbe den unehelichen
Kindern und der von Juſtinian erweiterten Legitimation le-
diglich zu verdanken haͤtten.


Ebend. fallen die uͤbrigen Worte Z. 32. ff. nunmehr weg.


S. 261. Z. 2 iſt nach den Worten: vorhanden wa-
ren;
folgendes hinzuzufuͤgen: ſie kam auch nur ſolchen natuͤr-
lichen Kindern zu ſtatten, die zur Zeit des neuen Geſetzes ſchon
gebohren waren. In poſterum vero ſciant omnes, ſagt noch Ju-
ſtinians
Vorgaͤnger, Kr. Juſtin21), legitimis matrimoniis le-
gitimam ſibi poſteritatem quaerendam, ac ſi praedicta conſtitutio
lata non eſſet.
Allein Kr. Juſtinian erweiterte dieſe Art der Le-
gitimation dergeſtalt, daß er ſie nicht nur als ein beſtaͤndiges und
zu jeder Zeit guͤltiges Mittel die vaͤterliche Gewalt zu erwerben,
einfuͤhrte, welches ſich auch auf die noch kuͤnftig zu erzeugenden
natuͤrlichen Kinder erſtrecken ſollte 22); ſondern auch ſelbige oh-
ne Unterſchied zuließ, wenn gleich aus einer ſchon vorhergegan-
genen rechtmaͤſigen Ehe Kinder vorhanden ſeyn ſollten 23). In
dieſer Hinſicht konnte es wohl Juſtinian mit Grund ſeiner
Conſtitution zuſchreiben, daß natuͤrliche Kinder dadurch in die
vaͤterliche Gewalt gebracht wuͤrden, wenn ihr Vater die Concubi-
ne auf eine geſetzmaͤſige Art heyrathet, mit welcher er dieſe Kin-
der gezeugt hat 24).


Ebendaſ. Z. 8. iſt bey den Worten: erforderlich ge-
weſen ſeyn
? die Note 25 hinzugekommen: JordensDiſſ.
II. de legitimatione cap. 3. §. 4. ſqq.
fuͤhrt uͤber dieſe Frage
vier verſchiedene Meinungen an.


S. 262.
[101]

S. 262. Z. 1. iſt ſtatt der Worte: der Concubinat —
unterſcheiden konnte
, ſo zu leſen: denn da die ſtrenge
roͤmiſche Ehe durch die conventionem in manum, und die mit ihr
verbundene Feyerlichkeit nun ſchon laͤngſt auſſer Gebrauch war,
und ſtatt deren der Grundſatz galt: conſenſus facit nuptias28);


Ebendaſ. iſt Z. 8. nach den Worten: angeſehen hatte,
folgendes hinzuzuſetzen: Ich kann daher denjenigen Rechtsgelehr-
ten 30), welche behaupten, daß nach dem roͤm Rechte zur Le-
gitimation durch nachfolgende Ehe zwar inſtrumenta nuptialia,
aber nicht gerade dotalia, erforderlich geweſen waͤren, eben ſo
wenig beyſtimmen, als denjenigen 31), welche der Meinung ſind,
daß jeder andere Veweiß einer eingegangenen rechtmaͤßigen Ehe
hinreichend geweſen ſey; deren Meinungen ſchon Jordens32)
hinlaͤnglich widerlegt hat.


S. 263. Z. 7. iſt nach den Worten: in Betrachtung
kommt
. hinzuzufuͤgen: Es wird indeſſen freylich vorausgeſetzt,
daß der toͤdlich Kranke noch bey voͤlligem Verſtande ſey, um ſeine
eheliche Einwilligung erklaͤren zu koͤnnen 37).


Ebendaſ. zur Not. 3. Eine andere Benennung ſolcher legi-
timirter Kinder, naͤmlich die der Buchkinder, kommt von der
ehemaligen Sitte her, die Kinder bey der Trauung mit unter
das Buch zu nehmen. S. haltaus Gloſſar. pag. 191. Gru-
pen
von Mantelkindern §. 14. in cit. Tract. S. 287. und Eſtors
teutſche Rechtsgelehrſamkeit 3 Th. §. 871.


G 3S. 264.
[102]

S. 264. iſt Z. 1. mit der dazu gehoͤrigen Note 4. wegge-
blieben.


S. 265. iſt Z. 10. nach den Worten: eben ſo ungegruͤn-
det
beyzufuͤgen: Uebrigens bemerke ich nur noch, daß die Legi-
timation durch die nachfolgende Ehe auch alsdann noch guͤltig ge-
ſchehen koͤnne, wenn gleich der Vater, ehe er die Mutter des
unehelichen Kindes geheyrathet, in der Zwiſchenzeit mit einer
andern Frau in rechtmaßiger Ehe gelebt, und auch mit derſelben
Kinder gezeugt haͤtte 49).


Ebendaſ ſind Z. 10. bis 15. von den Worten an: Die ge-
meine Meinung
bis auf die Worte: ehelich gemacht
werden koͤnnen
wegzuſtreichen.


S. 266. Z. 4. iſt nach dem W. laͤſtig, hinzuzufuͤgen: und
mit ſo vielen Koſten verbunden,


Ebendaſ. iſt Z. 6. ſo zu leſen: Jedermann ſcheuete daher die
Uebernehmung eines ſolchen Amts.


Ebendaſ. Z. 8. iſt bey den Worten: zu reitzen ſuchen.
die Note 53 hinzugekommen: brissonius ſelectar. ex iure civ.
Antiquitat. Lib. IV. cap.
13.


Ebendaſ Z. 10. iſt nach den Worten: zum Decurio. hin-
zuzufuͤgen: Da jedoch zum Decurio der Beſitz einer gewiſſen Ver-
moͤgensſumme (cenſus decurionum erat centum millium54) erfor-
derlich war; ſo war es freylich nur auf die reichern und vor-
nehmern Buͤrger angeſehen, ihre natuͤrlichen Soͤhne mit dem da-
zu erforderlichen Theile ihrer Guͤter der Curie zu widmen 55).


Ebendaſ.
[103]

Ebendaſ. iſt Z. 11. nach den Worten: gaͤnzlich weg.
Folgendes beyzufuͤgen: Denn wenn gleich die Moͤnche im Mit-
telalter es verſuchten, ihren Kloͤſtern das Anſehen himmliſcher
Curien zu geben, indem ſie behaupteten, daß ein uneheliches
Kind, welches die Eltern dem Kloſterleben gewidmet haͤtten, hier-
durch eben ſo, wie per oblationem curiae, legitimirt werde 56);
ſo ſahen doch ſchon laͤngſt, ſelbſt katholiſche Canoniſten, das
Laͤcherliche dieſer Meinung ein 57).


Ebendaſ. zur Note 16. L. 66. et L. 122. C. Th. de decurion.
L. 1. C. Th. de curſ. publ. L. penult. C. de cohort.
S. forne-
rius
Rer. Quotidian. Lib. I. c.
28. und Ev.otto de aedilibus
coloniar. et municipior. Cap. V. §. 5. p. 155. ſqq.


S. 267. Z. 17. iſt nach den Worten: roͤmiſchen Rech-
ten
. beyzufuͤgen: Uebrigens verwirft Juſtinian die Legitima-
tion der unehelichen Kinder durch eine Arrogation noch-
mals ausdruͤcklich, weil er ſie fuͤr unanſtaͤndig haͤlt 62); welches
freylich ſehr ſonderbar iſt, da die Legitimation durch Reſcript
auf das naͤmliche hinauslaͤuft 63). Ob nun gleich die Juſti-
nianeiſche Legitimation
, wie eben bemerkt worden iſt,
anders nicht, als unter gewiſſen Erforderniſſen, geſchehen ſoll;
ſo pflegen gleichwohl unſere Regenten ſich ꝛc.


Ebendaſ. zur Note 23. stryk Uſ. Mod. Pand. h. t. §. 15. ſqq.
hofacker Princip. iur. civ. Tom. I. §. 596. nr. II.


S. 268. fallen Z. 2—10. von den Worten an: obwohl
in dieſem Falle
bis auf die Worte: gebohren worden.
weg.


G 4S. 269.
[104]

S. 269. §. 144. lit. b. Z. 10. iſt bey den Worten: geſche-
hen ſeyn
. die Note 70. hinzugekommen: koch Succeſſ. ab inte-
ſtato civ. §. 53. et
§. 54.


S. 270. lit. b. iſt ſtatt Z. 2. bis 5. ſo zu leſen: Ob dieſe
auch den Enkeln zu Theil werden, wenn nach dem Tode des na-
tuͤrlichen Sohns, von welchem ſie in rechtmaͤßiger Ehe ſind ge-
zeugt worden, der Großvater ſeine Concubine heyrathet, iſt un-
ter den Rechtsgelehrten ſehr ſtreitig. Daruͤber ſind alle Rechts-
gelehrten einig, daß wenn die Ehe des Großvaters bey Lebzei-
ten des Sohns erfolgt, der Enkel auch hierdurch in Anſehung
ſeines Großvaters legitim werde. Denn indem deſſelben Vater
dadurch legitimirt wird, und in die vaͤterliche Gewalt kommt,
erlangt der Großvater zugleich auch die vaͤterliche Gewalt uͤber
den Enkel, und folglich auch dieſer die Familienrechte in An-
ſehung ſeines Großvaters 71). Allein dieſes Mittel faͤllt nun
freylich weg, wenn der Vater des Enkels vor dem Großvater
verſtorben iſt. Daher laͤugnen mehrere Rechtsgelehrten 72),
daß die Ehe des Großvaters in Abſicht auf den Enkel die Wir-
kung der Legitimation habe, weil ſich dieſe nur eigentlich auf die
natuͤrlichen Kinder des Vaters erſtreckt, der die Ehe mit ſeiner
Beyſchlaͤferin ſchließt 73). Indeſſen ſind doch die meiſten Rechts-
gelehrten 74) aus folgenden Gruͤnden der bejahenden Meinung:
a) weil
[105]a) weil die Wirkung der erfolgten Ehe immer auf die Zeit der
Conception oder wenigſtens der Geburt des natuͤrlichen Sohns
zu retrotrahiren ſey, b) der Enkel an die Stelle ſeines patris
praedefuncti
trete, und uͤberhaupt c) der Ausdruck liberi in den
Roͤm. Geſetzen auch nepotes unter ſich begreife 75); wogegen ſich
nun aber freylich, wie Jordens76) ſehr ausfuͤhrlich gezeigt
hat, noch vieles einwenden laͤßt. Daß uͤbrigens die legitimir-
ten ꝛc.


S. 271. Z. 12. iſt bey dem Wort: angenommen. die
Note 82. hinzugekommen: Nach dem allgemeinen Preuß.
Landrechte
2. Th. 9. Tit. §. 5. wird jedoch das von einem
adelichen Vater auſſer der Ehe erzeugte Kind, durch geſetzmaͤßige
Vollziehung einer Ehe zur rechten Hand mit der Mutter, des
Adelſtandes theilhaftig.


Ebendaſ. iſt ſtatt Z. 13 — 15. Folgendes zu ſetzen: Soviel
iſt gewiß, daß die Legitimation durch Reſcript nie die Abſicht
habe, ſolchen Kindern die Ebenbuͤrtigkeit zu ertheilen 83).


Ebendaſ. lit. c. Z. 3. iſt nach den Worten: dem Vater
hinzuzufuͤgen: wie ehelich gebohrne Kinder,


Ebendaſ. Z. 5. iſt nach dem Worte: ſuccediren, hinzu-
zuſetzen: wenn auch gleich dieſe in die Legitimation nicht aus-
druͤcklich eingewilliget haben 84).


G 5Eben-
[106]

Ebendaſ. iſt zur Note 35. der erſten Ausgabe beyzufuͤgen:
Runde Grundſaͤtze des allgemeinen teutſchen Privatrechts.
§. 369.


Ebendaſ. zur Note 36. Saͤchſ. Landrecht. 3. B.
Art. LXXII.


Ebendaſ. faͤllt Note 37. jetzt weg.


S. 272. Z. 2. iſt ſtatt: den uͤbrigen Aſcendenten.
zu leſen: den uͤbrigen vaͤterlichen Anverwandten.


Ebendaſ. zur Note 39. Nov. LXXXIX. cap. 4. Ein
gleiches will Ger.noodt in Comm. ad Pandect h. t. pag. 27. in
fin.
auch von ſolchen Kindern behaupten, welche per reſcriptum
principis
legitimirt worden ſind. Allein die Nov. LXXXIX.
cap. 8. pr. cap.
9. §. 1. und cap. 11. §. 2. widerlegen dieſe Mei-
nung hinlaͤnglich. Man ſehe wernsdorf cit. Diſſ. §. 16.


S. 273. ſind Z. 1 — 5. weggeblieben.


Ebendaſ. auch Z. 21. u. 22.


S. 274. ſind Z. 1 — 8. weggeſtrichen worden.


S. 275. Z. 11. iſt bey den Worten: Schranken ſetzen?
die Note 95 hinzugekommen: Sehr richtig ſchreibt Herr Appell.
Rath kind in Quaeſt. for. T. III. cap. 3. p. 37. Principes Ger-
maniae, quando gratiam legitimationis per reſcriptum faciunt, hoc
ius exercent non tam vi conſtitutionis Iuſtinianeae, quam potius
vi propria ſummae poteſtatis, qua gaudent. Dudum exploſus eſt
opinionis error, quo plures decepti iura ſupremae poteſtatis Princi-
pibus Germaniae competentia ex modulo iuris Romani metiuntur.
Principes Germaniae in eiusmodi cauſis, utut iure Romano definitis,
iure proprio utuntur, nec legibus Romanis adſtricti ſunt.
Man ſehe
auch Hn. Hofr. Hartlebens allgemeine Bibliothek der neue-
ſten juriſt. Litteratur. 2. Bandes 1. St. fuͤr das Jahr 1786.
(Mainz u. Frankf. 1788. 8.) S. 220.


Ebendaſelbſt iſt Z. 18. bey den Worten: nicht erlaubt; Not.
96. zu ergaͤnzen. Nov. LXXXIX. cap. 12. §. 2.


S. 276.
[107]

S. 276. §. 145. iſt Z. 10. bey den Worten: nicht verlu-
ſtig waren
. die Not. 98. hinzugekommen. püttmann Proba-
bil. iur. civ. Lib. II. cap.
16.


S. 279. iſt nach Nr. 3. noch Nr. 4. zu ergaͤnzen: 4) Sie
ſind nicht ſtiftsfaͤhig6), und auch von der Succeſſion
in die teutſchen Reichslande
ausgeſchloſſen 7).


Ebendaſ. zur Not. 55. emminghaus ad Cocceji ius civ.
controv. h. t. Qu. XVII. not. u.
Nach dem neuen Preußi-
ſchen Landrechte
1. Th. 18. Tit. §. 361. ſind jedoch diejeni-
gen unehelichen Kinder, welche durch die nachher von ihren El-
tern guͤltig vollzogene Ehe zur rechten Hand legitimirt worden
ſind, von der Lehnsſucceſſion nicht ausgeſchloſſen.


Ebendaſ. zur Not. 56. Anderer Meinung ſind zwar decoc-
ceji
iur. civ. controv. h. t. Qu. XIV. emminghaus ad Eun-
dem
not. o.
und walch Introduct. in controv. iur. civ. Sect. I.
Cap. II. Membr. II.
§. 1. Allein der Grund, den ſie von der zu-
ruͤckwirkenden Kraft der Legitimation
hernehmen,
iſt ſchon oben widerlegt worden.


S. 281. zur Note 66. iſt beyzufuͤgen: Chriſt. Gottl.rich-
ter
Specimen Obſervation. de comitibus palatinis Franciae et Ger-
maniae. Lipſiae
1790.


S. 283. zur Note 72. deludolf Obſervationes for. T. III.
Obſ.
263. und Schmidts hinterlaſſene Abhandlungen verſchie-
dener pract. Rechtsmaterien 2. Band Nr. LXVII. S. 224.


S. 284. zur Note 74. S. PuͤttmannsProgr. de pote-
ſtate comitum palatinorum valde reſtricta. (In Adverſar. iur. univ.
Lib. III. c.
4.) und Puͤtters Beytraͤge zum teutſchen Staats-
und Fuͤrſtenrechte 1. Th. N. XIII. S. 214. f.


S. 286. Z. 12. iſt bey den Worten: ausuͤben koͤnnen, die
Note 37 hinzugekommen: decocceji ius civ. controv. Lib. I.
Tit. 4. Qu.
5.


Eben-
[108]

Ebend. zur Note 85. Spener ius public. T. VI. p. 156. ſq.


Ebendaſ. zur Not. 86. voet Commentar. ad Dig. T. II.
Tit. de concubinis
§. 16.


Statt S. 287 und 288. iſt folgendermaſſen zu leſen: dieſe
letztere Meinung verdient allerdings den Vorzug, in ſofern ſie
naͤmlich unter der Einſchraͤnkung angenommen wird, daß nicht
etwa das Staatsintereſſe ein anders erheiſche, oder der Legiti-
mirte vermoͤge der erhaltenen Legitimation ein gewiſſes Recht in
einem fremden Lande zum Nachtheil der Buͤrger deſſelben durch-
zuſetzen ſuchen wolle 40). Denn 1) macht dieſes die genaue
Verbindung, in welcher ſich die ſaͤmmtlichen Staͤnde des teut-
ſchen Reichs befinden, nothwendig, die von einem teutſchen Lan-
desherrn ertheilten Legitimationen auch in andern teutſchen Reichs-
landen anzuerkennen; weil ſonſt unzaͤhliche Mißverſtaͤndniſſe und
Retorſionen daraus entſtehen wuͤrden. 2) Iſt es ſchon in dem
Natur- und Voͤlkerrechte gegruͤndet, daß kein Regent uͤber die
Handlungen, Geſetze, Freyheitsverleihungen und Erkenntniſſe
eines andern Regenten, welche derſelbe in ſeinem Staate und
unter ſeinen Unterthanen ertheilt, zu urtheilen, und denſelben
entgegen zu handeln, oder deren Gebrauch zu hindern ſich her-
ausnehmen duͤrfe. Hieraus folgt, daß Legitimationen, die ein
Landesherr ſeinen Unterthanen ertheilt, ihre Wirkung auch in ei-
nem fremden Lande haben, ſofern ſie weder dem Rechte des Re-
genten dieſes Landes, noch den Rechten ſeiner Unterthanen Ein-
trag thun 41). Hierzu kommt, 3) daß die Rechte, welche den
perſoͤnlichen Zuſtand eines Menſchen betreffen, jederzeit nach den
Geſetzen des Wohnorts zu beurtheilen ſind 42).


S. 289. Z. 18. iſt nach den Worten: ab eius pendet volun-
tate.
ſo zu leſen: Es entſteht alſo hier die Frage, wieweit
ſich
[109]ſich die Macht des Landesherrn in Anſehung der
Legitimation durch Reſcript erſtrecke
?


1) Kann er, nach ſeinem Gefallen, eine vollkommene
oder unvollkommene Legitimation ertheilen? Es kommt
darauf an, ob ſie vom Vater ſelbſt, oder, ohne deſſen Ein-
willigung, bloß vom Kinde, oder deſſen Mutter geſucht
wird. In dem letztern Falle kann dem Kinde zum Nachtheil des
Vaters und ſeiner rechtmaͤßigen Erben keine vollkommene Legi-
timation ertheilt werden, ſondern hier giebt die Legitimation nur
die buͤrgerlichen Rechte im Staate, weil die Geſetze nicht wol-
len, daß Jemandem wider ſeinen Willen ein Erbe aufgedrungen
werde 44). In dem erſten Fall hingegen, da der Vater ſelbſt
um die vollkommene Legitimation des unehelichen Kindes anhaͤlt,
haͤngt es von dem Willen des Landesherrn ab, ob er dem Ge-
ſuche des Vaters willfahren, und eine vollkommene oder nur
eine unvollkommene Legitimation ertheilen will.


2) Kann der Landesherr auch ſolche uneheliche Kinder, die
aus einem Ehebruche oder aus einem Inceſt erzeugt wor-
den ſind, auf Verlangen des Vaters plene, d. i. auf eine ſolche
Art legitimiren, daß ſie auch in Anſehung des Vaters ein Erb-
recht erhalten? Nach dem heutigen Rechte zweifelt man wenig-
ſtens nicht daran, daß auch ſolchen Kindern auf Verlangen des
Vaters eine vollkommene Legitimation ertheilt werden koͤnne 45).
Einige Rechtsgelehrten 46) widerſprechen zwar, allein man hat
nicht bedacht, daß ſich die Gewalt unſerer heutigen Regenten
im
[110] im Betreff der Legitimationen nicht nach dem Maßſtabe des Roͤm.
Rechts beurtheilen laſſe. Soll jedoch


3) die Legitimation, die durch ein landesherrliches Reſcript
geſchiehet, ein Succeſſionsrecht geben, ſo muß nicht nur
der Vater ausdruͤcklich darum gebeten haben, ſondern auch das
Succ[e]ſſionsrecht in dem Legitimationsreſcripte deutlich und na-
mentlich ertheilt ſeyn. Es gilt dies nicht bloß in dem Falle,
wenn eheliche Kinder vorhanden ſind, deren Exiſtenz jedoch dem
Landesherrn nicht verſchwiegen werden darf, wenn das Reſcript
nicht fuͤr erſchlichen gehalten werden ſoll 47); ſondern auch als-
dann, wenn auch nur andere geſetzliche Erben vorhanden ſind,
welche durch die Erbfolge der legitimirten Kinder ausgeſchloſſen
werden 48). Endlich iſt noch


4) zu bemerken, daß wenn ein uneheliches Kind, auf Be-
gehren ſeines Vaters, vom Landesherrn die mit der ehelichen
Geburt verknuͤpften Succeſſionsrechte erhalten hat, demſelben
hierdurch nach der Meinung mehrerer angeſehener Rechtsgelehr-
ten 49) heut zu Tage nicht auch zugleich ein Erbrecht auf den
Nachlaß der vaͤterlichen Verwandten beygelegt werde, wenn
naͤmlich dieſelben nicht darein, daß der Legitimirte auch ihnen
ſuccediren ſolle, ausdruͤcklich gewilliget haben. In dem Roͤm.
Rechte iſt zwar gerade das Gegentheil verordnet 50). Allein
man beurtheilt heutiges Tages die Legitimation durch Reſcript
bloß nach den Grundſaͤtzen von Privilegien, welche ſtreng zu
erklaͤren ſind, und nicht zum Nachtheil eines Dritten, folglich
auch
[111] auch hier nicht zum Nachtheil der vaͤterlichen Verwandten, welche
in die Legitimation nicht eingewilliget haben, erklaͤrt werden
duͤrfen. Indeſſen halten es doch auch noch jetzt manche be-
waͤhrte practiſche Juriſten 51) hierin mit dem Roͤmiſchen Rechte,
weil ſich ein allgemeiner Nichtgebrauch deſſelben, ſofern es nicht
durch beſondere Landesgeſetze hierin abgeaͤndert worden iſt, nicht
erweiſen laͤßt.


S. 291. Z. 22. iſt ſtatt der Worte: als ſolche die Kin-
desrechte vorher nicht hatte
. ſo zu leſen: vorher die
Kindesrechte in Ruͤckſicht auf den, welcher ſie annimmt, ent-
weder gar nicht hatte, oder ſich wenigſtens in deſſelben vaͤter-
lichen Gewalt nicht mehr vefand.


S. 292. Z. 6. iſt nach den Worten: kein Erbrecht zu,
Folgendes hinzuzufuͤgen: in ſofern es nicht im Teſtamente des
Pflegvaters zum Erben eingeſetzt worden iſt.


Ebendaſ. iſt Z. 8. nach den Worten: die Alimente wei-
ter fordern
; hinzuzufuͤgen: wenn ſie demſelben nicht aus-
druͤcklich vermacht worden ſind.


S. 293. zur Not. 7. In der Folge galt jedoch das teſta-
mentum Principis
ſoviel als eine lex curiata. Ueberhaupt hatten
bey den Adoptionen der Kaiſer manche beſondere Rechte Statt,
wie dodwell in Praelectionib. Camdenian. (Oxonii 1692. 8.)
Praelect. XVIII. pag. 551. ſqq.
gezeigt hat.


S. 294. Nr. II. Z. 2. iſt ſtatt der Worte: die Aufnah-
me an Kindes ſtatt — verſtoſſen
, ſo zu leſen: das
Adoptionsverhaͤltniß muß dem der natuͤrlichen Abſtammung ana-
log ſeyn.


Eben-
[112]

Ebendaſ. Nr. II. Z. 4. muß ſtatt der Worte: daß der An-
zunehmende — ſeyn koͤnne
, ſo geleſen werden: daß der
Adoptirte ein leibliches Kind oder Enkel ſeines Adoptiv. Vaters
ſeyn koͤnne.


Ebendaſ. zur Not. 9. ciceropro domo cap. 13. ſagt: Quod
eſt, Pontifices, ius adoptionis? nempe ut is adoptet, qui neque pro-
creare iam liberos poſſit, et cum potuerit, ſit expertus.


S. 295. iſt ſtatt Z. 1 — 10. folgendes zu ſetzen: Die roͤmi-
ſchen Geſetze nehmen nun an, daß man dazu tuͤchtig ſey, ſo lan-
ge man noch nicht ſechzig Jahre alt iſt; und wollen daher auch
der Regel nach nicht, daß man vor dem ſechzigſten Jahre
adoptire 71). Dieß iſt wenigſtens bey der Arrogation auſ-
ſer Zweifel. Denn Ulpian72) ſagt ausdruͤcklich: ꝛc.


Ebendaſ. Z. 16. iſt nach den Worten: velit adoptare, fol-
gendes hinzuzufuͤgen: Erwaͤgt man indeſſen, daß die Arrogation
eines patrisfamilias uͤberhaupt mehr Schwierigkeiten fand, als
die Adoption einer Perſon, die ohnehin noch unter vaͤterlicher
Gewalt ſtand, weil in dem erſten Falle eine Familie fuͤr den
Staat
[113] Staat verlohren wurde, dahingegen der filiusfamilias, der in die
Adoption gegeben wurde, hierdurch nur die Familie aͤnderte 73);
ſo iſt es allerdings noch ſehr zweifelhaft, ob das, was dort von
der Arrogation geſagt iſt, auch bey der eigentlichen Adoption gel-
te. Nach den neuern roͤm. Rechten laͤßt ſich wenigſtens um ſo
mehr daran zweifeln, ſeitdem Kr. Conſtantin die Strafen des
Caͤlibats aufgehoben hatte, und nach der Verordnung des Krs
Juſtinian durch die Adoption die vaͤterliche Gewalt nur alsdann
erlangt wurde, wenn der Anzunehmende ein Verwandter in
abſteigender Linie war, ein anderer aber, der kein Deſcendent
vom Adoptivvater iſt, in der Gewalt des leiblichen Vaters ohne-
hin verbleibt 74).


S. 296. zur Not. 20. Ev.otto Iurisprud. ſymbolica Exerc.
III. cap.
1.


S. 299. Z. 7 — 14. iſt folgendermaſſen zu leſen: daß die
Adoption ein blos roͤmiſches Inſtitut iſt, welches auch heutiges
Tages aus roͤmiſchen Grundſaͤtzen beurtheilt werden muß. Es
darf daher von der in dem Roͤm. Recht vorgeſchriebenen Form
derſelben nicht abgewichen werden, wenn das Geſchaͤfft die ihr
beygelegte Wirkung hervorbringen ſoll.


S. 300. §. 150. Z. 10. iſt ſtatt der Worte: nichts ſo un-
gereimtes — zu bewerkſtelligen ſey
. Folgendes zu
ſetzen: manches durch Adoption moͤglich gemacht werden koͤnne,
was der Natur nach unmoͤglich iſt.


S. 303. Z. 9. u. 10. ſind die Worte: zwar die Zeu-
gungsglieder in der gehoͤrigen Beſchaffenheit
haben, aber dennoch
wegzuſtreichen.


Ebendaſ. iſt Z. 12. u. 13. ſtatt der Worte: Solche koͤn-
nen ſchon nach gemeinen Rechten adoptiren
. folgen-
des zu ſetzen: Bey dieſen befinden ſich nun entweder die Zeu-
gungs-
H
[114] gungsglieder in der gehoͤrigen Beſchaffenheit, oder dieſe ſind bey
ihnen von Natur ſo mangelhaft, daß ſie auf immer zur Coha-
bitation unfaͤhig ſind. In dem erſtern Falle koͤnnen ſie nach dem
Roͤm. Rechte adoptiren 1); letztern hingegen kann nach der
Analogie deſſelben dieſes Recht nicht eingeraͤumt werden 2).
So laſſen ſich die verſchiedenen Meinungen des Walchs3) und
von Cocceji4) ſehr gut vereinigen, von denen letzterer den Spa-
donen die Adoption geſtattet, erſterer aber denſelben dieſes Recht
abſpricht 5).


Ebendaſ. zur Note 44. Man ſehe auch heineccii Comm.
ad Leg. Iul. et Pap. Popp. Lib. II. cap. III. §. 4. p.
158.


S. 304. zur Note 48. Man ſehe auch Io. vannispen cit.
Diſſ. cap. 2. pag. 13. ſqq.


S. 305. Nr. 4. Z. 6. iſt bey den Worten: gezeugt habe.
die Note 15. hinzugekommen: harmenopulus Epitome iur. civ.
Lib. IV. Tit. 6. n.
20. ſagt: Fratris adoptio earum rerum numero
habetur, quae fieri nequeant, aut non ſoleant: unde et matrimo-
nium non impedit. Adoptio ſiquidem naturam imitatur; at nemo
ſibi fratrem gignit.


Ebendaſ. Z. 20 iſt nach dem Wort: Bedeutung, hinzu-
zufuͤgen: in welcher es die Roͤm. Kaiſer nahmen, wenn ſie die-
jenigen, welche ſie zu Mitregenten angenommen hatten, fratres
nannten 17).


S. 309.
[115]

S. 309. ſind Z. 6 — 9. von den Worten: Daher ſucce-
dirt
an, bis auf die Worte: unter ihnen verbieten.
wegzuſtreichen, und dafuͤr Folgendes zu ſetzen: Eine Folge die-
ſer legalen Verwandſchaft iſt


2) ein Ehehinderniß zwiſchen dieſen Perſonen, welches ſie
jedoch auch auf gewiſſe Cognaten des Vaters, z. B. auf deſſen
Mutte[r], und deren Schweſter erſtreckt, ſo lange wenigſtens die
Verbindung nicht durch Emancipation wieder aufgehoben iſt 33).


S. 310. zur Note 79. appianus Lib. III. de bello civ.
pag. 532. Moris eſt apud Romanos, ut adoptivi adoptantis no-
men adjiciant ſuo.
S. spanhemius de praeſtantia et uſu numiſ-
mat. Diſſ. X. pag.
77.


Ebendaſ. zur Note 80. L. 4. C. de Decurion.


S. 311. Z. 10. iſt ſtatt der Worte: Soviel endlich ꝛc.
ſo zu leſen: Eben dieſe Wirkungen hatte vor Juſtinian auch die
Adoption. Allein nach dem juſtinianeiſchen Rechte iſt ꝛc.


Ebendaſ. zur Note 82. beſonders auch Ev.otto de Iuris-
prud. Symbol. Exerc. III. cap. 3. pag. 269. ſq.


S. 318. Nach Z. 3. iſt hinzuzufuͤgen: Der Adoptivvater
kann daher das Kind in ſeinem Teſtamente nach Gefallen uͤber-
gehen.


Ebendaſ. §. 152. Z. 3. iſt nach dem Wort: gruͤnden, hin-
zuzufuͤgen: und daher nur ehelichen leiblichen De-
ſcendenten zukommen
.


Ebendaſ. zur Note 5. Runde Grundſaͤtze des gemeinen
teutſchen Privatrechts §. 370.


S. 319. zur Note 6. hofacker Princip. iur. civ. Tom. I.
§. 606. nr II.


S. 320. Note 12. iſt bey Walch’s Naͤherrecht S. 314.
nach der 3. vermehrten Auflage. Jena 1795. 8. zu leſen.


S. 323. Nr. 4. iſt Z. 1. ſtatt obrigkeitliche Beſtaͤtigung zu
leſen: Die Beſtaͤtigung der competenten Obrigkeit.


H 2Ebendaſ.
[116]

Ebendaſ. ſtatt Z. 2 — 10. ließ: Dieſe muß, wenn die Adop-
tion von einer Frauensperſon geſchiehet, beym Landesherrn ge-
ſucht werden. Auſſerdem iſt die Auctoritaͤt des ordentlichen Rich-
ters hinreichend, welcher das Anbringen der Intereſſenten pro-
tocollirt, und nach vorzuͤglicher erforderlichen Unterſuchung die
Beſtaͤtigung mittelſt eines Decrets ertheilt 88). Ehemahls er-
forderte zwar die Adoption noch mancherley Feyerlichkeiten bey
den Roͤmern, welche theils oͤffentlich vor Gericht, wie die Man-
cipation, theils zu Hauſe beym Altar der Penaten und vor
dem torus genialis vorgenommen wurden, von denen Everhard
Otto
89) ausfuͤhrlich handelt. Auch bey den Teutſchen waren
in den aͤltern Zeiten gewiſſe Adoptionsfeyerlichkeiten uͤblich 90).
Allein dieſe fallen heutiges Tages ganz weg. Die alte Feyer-
lichkeit der Adoption, die durch ſolennen Scheinverkauf, und da-
rauf erfolgte Freylaſſung des Kindes geſchahe 91), wurde ſchon
vom Kr. Juſtinian92) ſelbſt aufgehoben. Nach deſſelben Ver-
ordnung iſt die bloße Erklaͤrung des leiblichen Vaters, vor dem
competenten Richter, daß er mit der Adoption zufrieden ſey,
hinreichend, jedoch wird auch die Gegenwart der uͤbrigen Per-
ſonen ausdruͤcklich erfordert.


S. 325. Z. 11 — 13. ſind wegzuſtreichen.


S. 326. Z. 8 — 11. ſtatt der Worte: Der innige An-
theil — nothwendig
, ſo zu leſen: Daher war auch ehemals
bey
[117] bey Arrogationen die Auctoritaͤt der Pontiſicum erforderlich; nicht
blos wegen des Antheils, den der Arrogirte an den ſacris fami-
liae
des Arrogators erhielt, wie Raͤvard98) und Guthe-
rius
99) glauben; ſondern weil bey der Arrogation immer eine
Familie verloren wurde, dem Prieſtercollegium aber die Sorge
oblag, ne ſacra privata familiae interirent100).


Ebendaſ. zur Note 33. Man ſehe auch Herm. noordkerck
Obſervationum Decad. cap. VII. pag. 139. ſqq.


S. 328. zur Note 43. leyser Meditat. ad Pandect. Spe-
cim XX. medit. 4. emminghaus ad Eundem not. e.
u. Runde
Grundſaͤtze des allgemeinen teutſchen Privatrechts §. 618.


S. 329. Z. 8. ſtatt fuͤr unrecht und gefaͤhrlich, ließ: nicht
fuͤr rathſam.


S. 330 zur Note 49. iſt hinzugekommen: wahrſcheinlich iſt
wohl Kr. Claudius der Andere gemeint, welcher im Jahr
268. den Kaiſerthron beſtieg, und welchen die Kr. Diocle-
tian
und MaximianL. 1. C. Ne liceat. potent. patroc. Di-
vum Claudium, conſultiſſimum Principem, et parentem ſuum
nen-
nen, wie Petr. detoullieu Collectan. iur. civ. pag. 269. und
puͤttmann Interpretat. et Obſervat. iur. Rom. Cap. XXVI. §. 1.
pag.
120. gezeigt haben.


S. 331. zur Note 54. Aus dieſem Geſetz erhellet zugleich,
daß die bey dieſer Arrogation erforderliche Unterſuchung zum
Reſſort der ordentlichen Obrigkeit gehoͤrt.


Ebendaſ. zur Note 55. Z. 13 nach muretus iſt beyzufuͤgen:
Greg. majansius in Diſſ. de impuberum arrogatione §. 15 — 18.
(Tom. I. Diſſertation. iur. civ. pag. 226. ſqq.)


H 3Eben-
[118]

Ebendaſ. Z. 23. iſt hinzuzufuͤgen: Die Buͤrgen bey den
Adoptionen heißen in den alten Urkunden der Franken Andelangi,
S. Polyc. leyser Obſervat. diplomat. hiſtor. de adoptione per
andelangum. §. 5 — 7. (in eiusOpuscul. iurisprud. hiſtoriam et
art. diplomatic. illuſtrantib. Norimbergae 1800. 4
. edit. Nr. XIII.
pag. 173. ſqq.


S. 332. zur Note 56. Io. altamiranus ad Libr. X. Quae-
ſtion. Scaevolae Tr X. §. 5. (Tom. II. Theſ. Meermann. p. 502.)


S. 333. zur Note 59. L. 3. §. 6. D. de Minorib.


Ebendaſ. zur Note 60. Hieron. deoroz Apices iur. civ.
Lib. V. cap. 6. nr. 9. pag.
371. und majansius cit. Diſſ. §. 19.
et
20.


S. 334. ſind Z. 14 — 19. auszuſtreichen.


Ebendaſ. iſt zur Note 61. hinzuzufuͤgen: Ed. caldera Va-
riar. Lectionum Lib. III. cap. 1. (Tom. III. Theſ. Meermann.
pag. 620. ſqq.)


S. 335. ſind Z. 1 — 11. auszuſtreichen.


S. 336. Z. 12. iſt bey den Worten: den Roͤmern wa-
ren
. Not. 39. hinzugekommen: Polyc. leyser Obſervat. diplo-
mat. hiſtor. de adoptione per andelangum §. 1. (in eiusOpuscul.
ad iurisprud. hiſtor. et art. diplomat. pertinent
. pag. 173. ſq.)


Ebendaſ. zur Note 70. de cocceji ius civ. controv. h. t.
Qu.
9. und emminghaus ad Eundem not. m. pag. 120. wo die
Meinung des thomasius in Diſſ. de uſu pr. Tit. I. de adoptioni-
bus cap.
2. widerlegt wird.


S. 337. Z. 18 — 22. muß folgendermaſſen geleſen werden:
Ich bemerke nur noch zum Beſchluß dieſer Lehre, daß ein Adop-
tirter auch heutiges Tages, ſo wie bey den Roͤmern 44), einen
dop-
[119] doppelten Namen fuͤhrt. Der erſte Name iſt gewoͤhnlich der
Name des Adoptivvaters, der zweyte aber der Familienname,
welcher vor der Adoption gefuͤhrt worden iſt. Zwiſchen beyde
wird das Wort genannt geſetzt, welches alſo ſoviel heißen
ſoll, als ſonſt genannt: z. B. von Guͤnderrodegenannt
von Kellner; SinoldgenanntSchuͤtz, Leerſegenannt
Saraſin.


S. 338. §. 156. iſt zu Anfang Folgendes zu ergaͤnzen: Wir
haben bisher von den Entſtehungsarten der vaͤterlichen Gewalt
gehandelt, und muͤſſen nun noch nach Anleitung unſers Verf.
zeigen, wie dieſelbe aufhoͤre. Unſer Verf. ſtellt hier den
Grundſatz auf, woraus alle die verſchiedenen Arten der Aufhe-
bung der V. G. herfließen ſollen, naͤmlich: die V G. beſteht
nach dem Roͤm. Rechte in einem Eigenthume, und
endiget ſich alſo auf eben die Art, wie das Eigen-
thum aufhoͤrt
. Allein nicht zu gedenken, daß ſich nicht ein-
mal mit Grunde behaupten laͤßt, daß nach dem neuern
Roͤm. Rechte
die V. G. noch in einem wirklichen Eigenthume
beſtehe, geſchweige den nach dem heutigen Rechte, ſo laſſen ſich
auch daraus bey weitem nicht alle Aufhebungsarten der V G.
herleiten. Hoͤrt deun z. B. nach den poſitiven Rechten das Eigen-
thum mit dem Tode oder durch irgend eine Wuͤrde, ſo wie die
V. G. auf? Es laͤßt ſich alſo hier kein allgemeines Princip nach
Roͤm. Rechten aufſtellen.


Ebendaſ. iſt bey Nr. 1. Z. 5. nach dem Wort: geſtorben,
hinzuzuſetzen: oder von dieſem emancipirt worden iſt.


Ebendaſ. iſt bey Nr. 2. Z. 2. ſtatt der Worte: welche mit
dem Verluſt aller buͤrgerl. Rechte verbunden
iſt,
Folgendes zu ſetzen: wenn der Vater oder der Sohn die Frey-
heit oder die buͤrgerlichen Rechte verliert;


Ebendaſ. zur Not. 75. Io. Wilh. schuͤtze Diſſ. ſiſt. origi-
nes et fata doctrinae de egreſſu liberorum ex poteſtate parentum
ex ſontib. iuris germ. eruta. Goettingae 1796.


S. 339. bey Nr. 3. nach Z. 5. iſt beyzufuͤgen: Die voll-
kommene
hebt ſie auch nur in Anſehung des Vaters auf, denn
H 4der
[120] der Sohn wird nicht ſui iuris, ſondern kommt dadurch nur in
eines Andern vaͤterliche Gewalt.


Ebendaſ. iſt Nr. 4. ſtatt Z. 1—5. ſo zu leſen: 4) Nach dem
neuern Roͤm. Rechte befreyen auch gewiſſe Wuͤrden und Ehren-
ſtellen von der vaͤterlichen Gewalt 50). Dahin gehoͤrt ꝛc.


S. 341. iſt bey Nr. 5. Z. 1 — 4. ſo zu leſen: 5) Kann auch
das Recht der V. G., ſo wie ein jedes anderes Recht, durch
Nichtgebrauch
verlohren gehen. Unſchicklich iſt es, wenn
unſer Verf ſagt: durch Uſurpation. Denn verſteht man
unter Uſurpation62) die Anmaſſung und Ausuͤbung eines
fremden Rechts ohne Rechtsgrund; ſo kann ja dieſelbe kein Mit-
tel ſeyn, Rechte zu verlieren oder zu erwerben.


S. 342. ſind Z. 11 — 21. wegzuſtreichen, und dafuͤr Folgen-
des zu ſetzen: Hier wird geſagt, der Vater ſey nun mit der Praͤ-
judicialklage de patria poteſtate nicht mehr zu hoͤren. Denn dieſe
kann, wie jede andere Klage, verjaͤhrt werden. In dieſem
Falle kann auch der Vater nach dem Tode des Sohnes das von
demſelben hinterlaſſene Teſtament nicht als unguͤltig anfech-
ten 64).


S. 343. Nr. 6. a) ſind Z. 2 — 6. wegzuſtreichen.


Ebendaſ. iſt zur Note 96. beyzufuͤgen: meier Colleg. iur.
argentorat. h. t.
§. 99.


Ebendaſ. zur Note 1. Cap. un. X. de infant. expoſit.


S. 350. Z. 21. ſetze nach Anteſtatus bey: der, wie man
ſagt, bey der Mancipation die Zeugen zur Aufmerkſamkeit er-
mun-
[121] muntert, und dabey den untern Theil ihres Ohrs beruͤhrt ha-
ben ſoll 5).


Ingleichen Z. 22. nach d. Wort weil: auch Cajus6), Ul-
pian
7) und Theophilus8) deſſelben nicht gedenken, ſo ſorg-
faͤltig ſie auch uͤbrigens die Feyerlichkeiten der Muncipation be-
ſchreiben; und ꝛc.


Ebend. Z 25. nach wie: bis S. 351. Z. 14. erforder-
lich
iſt folgendermaßen zu leſen: nach Auguſtin 9), Cujaz10)
und Oiſelius11) aus mehreren Gruͤnden von Chriſtian Wil-
helm Kuͤſtner
12) erwieſen worden iſt. Doch wieder zur
Hauptſache. Der Kaͤufer manumittirte hierauf den Sohn, ſo
wie man einen Sklaven freyließ, per vindictam. Daher mußte
die Handlung vor einem Magiſtrate geſchehen, dem die legis actio
zuſtand 13), obgleich nicht nothwendig pro Tribunali14). Durch
dieſe Manumißion ward nun ein Sohn noch nicht ſui iuris,
ſondern er kehrte, σιωπηρῷ τινι λόγῳ i. e. tacita quadam ratione,
wie Theophilus ſagt, in die Gewalt ſeines Vaters zuruͤck. Er
mußte dreymahl auf dieſe Art manumittirt werden, ehe er frey
wurde. Es war auch nicht noͤthig, daß die drey Mancipatio-
nen und Manumiſſionen gleich nach einander und zu einer Zeit
erfolgten. Es konnte zwiſchen einer jeden ein betraͤchtlicher Zwi-
ſchenraum ſeyn 15).


H 5Ebenv.
[122]

Ebend. ſetze am Ende der Note 40 Guil. Ott. reitz ad Theo-
phili
Paraphr. graec. c. l. not. x. pag.
131. haͤlt den Anteſtatus
fuͤr einen bloßen Tabellio oder Notar, der uͤber die Handlung
eine Urkunde habe errichten muͤſſen.


S. 352. ſetze zur Note 44. Add. L. 4. D. eod. L. 10. D.
de obſequ. par. et patrono praeſt
.


S 359. Note 71. iſt bis S. 360. Z. 12. alſo zu leſen und
bis entlaſſen dagegen wegzuſtreichen: paulusRecept. Sentent.
Lib. IV. Tit. 13. §. 1. L. 1. §. 3. D. Si a par. quis manum L.
92. D. de condit. et demonſt
.
Iſt der Erbe oder Legatar von dem
Erblaſſer bloß gebeten worden, ſeine Kinder zu emancipiren, ſo
kann der Vater eigentlich nach dem ſirengen Rechte mit keiner
ordentlichen Klage dazu angehaiten werden, wie Marcian ſagt
L. 114. §. 8. D. de Legat. I. Poteſtas enim patria in aeſtimabi-
lis eſt.
Dieß muß aus §. 1. I. de ſing. reb. per. fideicom. relict.
erklaͤrt werden, wo geſagt wird, man kann Niemanden ditten,
daß er mehr reſtituire, als er ſelbſt aus dem Teſtament erhaͤlt:
nam quod amplius eſt, inutiliter relinquitur. Nun betrift dasjeni-
ge, was in unſerm Falle der Erbe oder Legatar praͤſtiren ſoll,
eine unſchaͤtzbare Sache, und iſt folglich mit dem in keine Ver-
gleichung zu ſetzen, was er aus dem Teſtament erhalten hat.
Das Fideicommiß iſt alſo eigentlich unguͤltig. Daß dieſes wirk-
lich Marcians Meinung ſey, erhellet noch deutlicher daraus,
wenn man mit dem §. 8. der L. 114. den vorhergehenden §. 7.
vergleicht. Eben dies iſt auch die Meinung Ulpians und Pa-
pinians
. L. 92. D. de condit. et demonſtrat. Weil aber doch
hier das ſtrenge Recht mit der Billigkeit und dem Willen des
Erblaſſers in offenbarem Widerſpruche ſteht, indem letzterer
dem Erben oder Legatar gewiß nichts vermacht haben wuͤrde,
wenn er eine ſolche Unredlichkeit deſſelben vorausgeſehen haͤtte;
ſo ſetzt nun UlpianL. 92. cit. noch hinzu: Arbitror tamen ex-
tra ordinem
debere conſtitui, eum, qui agnovit id, quod ſibi re-
lictum eſt hac contemplatione, ut liberos ſuos emanciparet, cogen-
dum emancipare.


S. 360.
[123]

S. 360. in derſelben Note iſt Z. 21. nach: Es iſt abzuaͤn-
dern und beyzuſetzen: hier von einem auſſerordentlichen
Rechtsmittel
die Rede, womit der Vater zur Entlaſſung
der Kinder vom Richter genoͤthiget werden konnte, ſo ꝛc.


Imgl. Z. 25. iſt wegzuſtreichen von Was bis S. 8. und
dagegen zu ſetzen: und scheltinga Diſſ. I. de Emancipationibus.
Cap. V. §. 7. et
§. 9.


S. 363. ſetze noch zur Note 84. Add. henrici Commen-
tat. I. et II. de abdicatione filiorum Romanis uſitata. Vitemb.
1792. 4
.


S. 371. Z. 12. ſtreiche die Worte: Die Kinder bis Ver-
moͤgen
. weg und leſe dagegen: Soviel die erſte Frage an-
betrifft, ſo verliert 1) das verſtoſſene Kind dadurch ſein kuͤnfti-
ges Erbrecht in dem Vermoͤgen der Eltern an ſich nicht.


S. 373. Z. 7. ſtreiche von Wenn bis konnten. weg und
ſetze dagegen: Alle Rechte, welche ein Ausfluß der vaͤterlichen
Gewalt ſind, gehen durch die Losſagung verloren, alle andere
aber verbleiben, welche die Geſetze aus der Blutsfreundſchaft ab-
geleitet haben.


S. 375. Z. 20. leſe nach Willen alſo und ſtreiche von
beſteht bis anerklaͤrt weg: welche zwar h. z. T. ſeltner iſt,
als ſie bey den Roͤmern war, aber doch in Teutſchland keines-
weges abgeſchafft iſt, geſchieht heutiges Tages gewoͤhnlich vor
dem Richter durch die Erklaͤrung des Vaters, ꝛc.


S. 377. ſetze noch zur Note 23. und Malblanks Anlei-
tung zur Kenntniß der teutſchen Reichs- und Provinzialgerichts-
verfaſſung. 4. Th. §. 18. S. 44.


S. 378. Z. 18. ſtreiche die Worte von Denn bis S. 379.
Z. 5. zwar weg und leſe alſo: Denn waͤre auch der Sohn
in dem Zeitraume, da er ſeinen letzten Willen errichtet, als ein
Paterfamilias anzuſehen, ſo wuͤrde er doch dieſe Eigenſchaft wie-
der verliehren, ſobald die feyerliche Handlung der Teſtaments-
errichtung vollendet iſt, und hierdurch wuͤrde ſein Teſtament von
ſich ſelbſt unguͤltig (irritum) werden, weil zur Guͤltigkeit eines
Teſta-
[124] Teſtaments uͤberhaupt erfordert wird, daß der Teſtirer den zur
Teſtamentserrichtung erforderlichen buͤrgerlichen Zuſtand bis an
ſeinen Tod behalte 4).


Statt S. 380. Z. 1 bis S. 382. Z. 7. anzuſehen iſt. leſe
folgendermaſſen: II) Ohne Emancipation wird die vaͤterliche Ge-
walt nach teutſchen Rechten aufgehoben, wenn die Kinder
ſich von der vaͤterlichen Oeconomie trennen, und
eine eigene Haushaltung anſtellen
7). Thoma-
ſius
8) nennt dieſe Art der Befreyung von der vaͤterlichen Ge.
walt eine Quaſi-Emancipation. Allein dieſe Benennung
iſt eben ſo unſchicklich, als wenn andere ſie eine ſtillſchwei-
gende Emancipation
nennen. Denn die Emancipation
erfordert eine ausdruͤckliche Erklaͤrung des Vaters, welche aber
zur Anſtellung einer eigenen Haushaltung der Kinder nicht noͤthig
iſt, ſondern die Befreyung von der vaterlichen Gewalt geſchieht
hier ipſo iure auch wider des Vaters Willen 9).


Ebendaſ. fallen die Noten 36 — 43. weg.


S. 383. Z. 1 — 4. leſe folgendermaſſen: Zur Errichtung
einer eigenen Haushaltung wird nun nach teutſchen Rechten er-
fordert:


1) daß
[125]

1) daß die Kinder die erforderliche Reife des
Alters und Verſtandes erreicht haben muͤſſen,
um nun fuͤr ſich ſelbſt ſorgen, und ihrem Vermoͤ-
gen vorſtehen zu koͤnnen
.


S. 387. Z. 17. ſtreiche von In wiefern, bis S. 390.
Z. 12. vorkommen wird, alles weg.


S 394. Z. 2. ſtreiche die Worte ſind bis Z. 9. werden
weg, und leſe alſo: beſtehen


I) uͤberhaupt darin, daß alle dem Vater uͤber die Perſon
der Kinder und deren Vermoͤgen zuſtehenden Rechte, die ihren
Grund in der vaͤterlichen Gewalt haben, erloͤſchen; dahingegen
das Recht der Eltern kindliche Verehrung zu fordern, ſo wie
die Pflicht des Vaters, die Kinder zu ernaͤhren, ſo lange ſie noch
der vaͤterlichen Unterſtuͤtzung beduͤrfen, durch Aufhebung der vaͤ-
terlichen Gewalt eben ſo wenig aufhoͤrt 42), als die in der
Blutsfreundſchaft gegruͤndeten Familien- und Erbrechte 43).
Sind alſo Kinder von der v. G. befreyet, ſo werden ſie ꝛc.


Ebend. Z 20. von Hat bis Z. 27. von nun an faͤllt weg
und wird dagegen geſetzt: von nun an genießt auch der Sohn ꝛc.


S. 395. Z. 11. fallen die Worte von Die bis Z. 18. koͤnn-
ten
weg, und wird dagegen Z 23. nach abzuſehen iſt noch
beygeſetzt: Es duͤrfen ferner auch nach aufgehobener vaͤterlicher Ge-
walt keine ſolche Klagen gegen die Eltern angeſtellt werden, die
den Vorwurf einer Gefaͤhrde enthalten, und dem guten Namen
derſelben nachtheilig ſind. Z. B. keine actio doli noch ein an-
deres
[126] deres Rechtsmittel der Wiedereinſetzung in den vorigen Stand.
Es giebt aber


II) noch beſondere Wirkungen der Befreyung von
der vaͤterlichen Gewalt, welche ſich in folgenden Faͤllen aͤuſſern.


Ebendaſ. wird zur Note 87 noch beygeſetzt: Ganz mit die-
ſen Grundſaͤtzen ſtimmt auch das Preuß. Landrecht 2. Th.
2. Tit. §. 249. u. 250. verglichen mit Tit. I. §. 1009. uͤberein.


S. 396. wird zur Note 90. noch beygefuͤgt: und dagegen die
Worte: Man ſehe bis und weggeſtrichen: beſonders Aem.
Lud
. hombergk zu vach Diſſ. de bonis adventitiis, liberis ſui
iuris factis a patre reſtituendis, nec non de praemio emancipatio-
nis hodie ceſſante vel non ceſſante. Marburgi 1756.
§. 19.


Ebend. nach Cramers Wetzlar. Nebenſtunden: und
Runde Grundſaͤtze des allgem. teutſchen Privatrechts §. 620.
Zwar iſt Hoͤpfner im Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 163.
Not. 10. S. 191. anderer Meinung, weil auch die ausdruͤckliche
Emancipation fuͤr keine Wohlthat des Vaters mehr zu halten
ſey, da ſich ein Kind durch Separation von der vaͤterlichen Ge-
walt gegen des Vaters Willen befreyen koͤnne. Allein es koͤn-
nen ja Faͤlle vorkommen, wo die Emancipation dem Kinde zum
Vortheil gereicht, und wo es doch Alters wegen noch keine eige-
ne Haushaltung anſtellen kann; z. B. es hat Jemand das Kind
unter der Bedingung zum Erben eingeſetzt, wenn es ſui iuris ſeyn
wuͤrde.


S. 398. Z. 10. nach werden, ſetze noch bey: welche
man die vaͤterliche Beyhuͤlfe, (ſubſidium paternum) nennt.


Ebend. ſetze zur Note 96. vor Henr. linck Eine ſolche Un-
terſtuͤtzung war auch ſchon bey der Emancipation der Kinder zu
den Zeiten der Roͤmer uͤblich. L. 17. in fin. Cod. de Collationib.
S. Iac.gothofredus in Commentar. ad L. 2. Cod. Theodoſ. de
Donation. (Tom. II. pag. 644. edit. Ritter.
Man vergl.


Ebend. nach bausch Diſſ. Dieſe elterliche Beyhuͤlfe kann in
gewiſſen Faͤllen auch zuruͤckgefordert werden, z. B. wegen gro-
ber Undankbarkeit der Kinder, oder wenn die Eltern nachher
ſelbſt
[127] ſelbſt in Armuth gerathen, u. dgl. S. God. Lud. winckler
Exercit. iur. civ. de revocatione ſubſidii paterni. Lipſiae 1704.


S. 399. Z. 1. ſtreiche weg: Auf bis Z. 7. ſollten und ſetze
dagegen: ſondern dieſe haͤngt von dem Stande, Vermoͤgen und
Ermeſſen der Eltern ab, und wenn ſich die Eltern dazu in Guͤte
nicht verſtehen wollen, ſo wird ſie vom Richter mit Zuziehung
der K[u]nſtverſtaͤndigen nach Billigkeit beſtimmt. Bey dieſer Art
der Befreyung von der vaͤterlichen Gewalt faͤllt jedoch das
praemium emancipationis weg, weil ſie nicht als ein Geſchenk des
Vaters, ſondern als eine Wohlthat der Geſetze anzuſehen iſt 56).
Sollten ꝛc.


S. 401. Note 3. leſe alſo: cit. Diſſ. de ſeparatione liberor.
ab oeconom. paterna.
§. 36. S. auch Runde Grundſaͤtze des
teutſchen Privatrechts §. 620.


S. 404. Z. 20. ſtreiche weg von es ſind bis leiſtet.
und ſetze dagegen: ſolche Handlungen ſind ja der Gegenſtand des
Rechts eines Andern, und keine Perſon 67).


Ebend. in der Note 8. Z. 6. ſtreiche aus von ich habe
bis Herrn von und ſetze dagegen: richtiger druͤckt ſich Hr.
Prof. Hufeland aus, wenn er in den Inſtitutionen des ge-
ſammten poſitiven Rechts §. 76. ſagt: Eine Sache iſt alles,
worauf Rechte zuſtehen, dem aber nicht ſelbſt Rechte zukommen
koͤnnen, oder ein Object von Rechten, das aber nicht Subject
von Rechten ſeyn kann. Man ſehe auch ꝛc.


S. 411. Z. 3 — 14. ließ folgendermaßen: Was nun die
res humani iuris anlangt, ſo ſind dieſe entweder herrenloſe
(res nullius,) von denen die res communes im Sinne des Roͤm.
Rechts eine beſondere Gattung ausmachen; oder eigenthuͤm-
liche
Sachen, (res propriae), je nachdem entweder eine Pro-
prietaͤt
[128] prietaͤt daran Statt hat, oder nicht. An den eigenthuͤmli-
chen Sachen
gehoͤrt die Proprietaͤt entweder einem ganzen
Staate, (res publicae); oder einer im Staate gebilligten Per-
ſonen-Gemeinheit
, (res univerſitatis); oder einzelnen Pri-
vatverſonen
, (res privatae oder ſingulorum). Wir werden
von dieſen Arten der Sachen bey den §§. 169. 170. und 171.
umſtaͤndlicher handeln.


S. 414. Z. 3. von Zu bis Z. 15. Endlich ſtreiche weg und
ſetze dagegen: Die Gruͤnde dieſer Unverletzlichkeit gewiſſer Sachen
ſind


1) beſondere Ehrfurcht, die denen gebuͤhrt,
die ſolche Sachen inne haben, oder zu deren Ehre
ſie beſtimmt ſind
. Dahin gehoͤren alle zum kirchlichen Got-
tesdienſt beſtimmte Sachen; Reſidenzen und Wohnungen eines
Regenten 95); auch die einem Regenten oder einem Andern,
um das Staatswohl ſehr verdienten Manne zu Ehren errichtete
Saͤulen und Statuͤen.


2) Der gemeine und beſondere Nutzen, den
ſolche Sachen gewaͤhren
. Dahin gehoͤren alle oͤffentliche
Orte, wo oͤffentliche Perſonen ihr Amt ausuͤben, als Raths-
und Gerichtshaͤuſer 96), Gerichtsplaͤtze, Fechtboden, Tanzboden,
Reitbahn, Hoͤrſaͤle, uͤberhaupt alle oͤffentliche Gebaͤude; Mauern
und Thore einer Stadt; oͤffentliche Bruͤcken 97); ferner Grenz-
maͤhler, die unter oͤffentlicher Auctoritaͤt geſetzet worden ſind 98):
Poſten 99); Muͤhlen 100); Meilenzeiger 1); und Ackerpfluͤge 2).


3) Groͤſ-
[129]

3) Groͤße der Gefahr durch Verletzung ſolcher
Sachen, die nur unter Heilighaltung eines allge-
meinen Vertrauens, nicht durch Privatſorgfalt
ſicher ſeyn koͤnnen
. Dahin gehoͤren Todenaͤcker und Grab-
maͤhler; ferner Sachen, die bey einer Feuers-Waſſers- oder
Kriegsgefahr gerettet worden ſind; auch Feldfruͤchte; Floͤßholz,
und Fiſche aus oͤffentlichen Teichen 3).


Ebendaſ. ſtreiche weg von D) in Anſehung bis S. 417.
Z. 6. hatte.


S. 430. Z. 12. nach dem Wort ſeyn. iſt die Note 51. hin-
zugekommen: Schnauberts Grundſaͤtze des Kirchenrechts der
Proteſtanten in Teutſchland §. 278. und Ebendeſſelben be-
ſondere Grundſaͤtze des Kirchenrechts der Katholiken in Teutſch-
land §. 540. Wieſe Handbuch des gemeinen in Teutſchland
uͤblichen Kirchenrechts. 2. Th. (Leipzig 1800.) §. 297. S. 708. f.
und §. 307. S. 740. ff. Anderer Meinung ſind Fried. von
Buͤlow und Theod. Hagemann in den practiſchen Eroͤrte-
rungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrſamkeit. 1. Band. 58. Er-
oͤrt. S. 293.


Ebendaſ. zur Note 91. ſetze noch bey: Dieſer iſt beyzufuͤgen
Joh. Chriſt. Koͤhlers Abhandl. von Kirchenſtuͤhlen und deren
Rechten in Churſaͤchſiſchen Landen. Dresden 1790. 8.


Ebend. zur Note 93. Schnauberts Grundſaͤtze des Kir-
chenrechts der Proteſtanten. §. 292.


S. 431. Z. 10. nach zu, ſetze noch bey: und gehen auf alle
rechtmaͤßige Erben des Erwerbers.


S. 432. Z. 20. lies nach iſt bis S. 433. Z. 5. koͤnnen
folgendermaſſen: entweder die Nothdurft, dahin gehoͤrt drin-
gende Schuldenlaſt und dringende Naͤchſtenliebe, oder ein uͤber-
wiegender Vortheil der Kirche
. Der letztere iſt nach
dem Kirchenrechte der Proteſtanten, ſowohl bey der Veraͤußerung
der
J
[130] der gottesdienſtlichen, als anderer Kirchenſachen hinreichend 59).
Allein nach dem canoniſchen Rechte der Katholiken iſt zur Ver-
aͤußerung der gottesdienſtlichen Sachen der bloſe Vor-
theil der Kirche nicht hinreichend, ſondern Nothdurft oder drin-
gende Naͤchſtenliebe ſind die einzigen gerechten Urſachen derſel-
ben 60).


S. 433. Z. 6. bis 21. von dem Wort: Zur — geweſen
iſt jetzt ſo zu leſen: Zur Feyerlichkeit der Veraͤuſſe-
rung
hingegen wird erfordert, daß dieſelbe nach vorhergegan-
gener Unterſuchung der Sache, und mit Concurrenz und Einwil-
ligung aller derjenigen, welche dabey ein Recht oder Intereſſe
haben, naͤmlich der Kirchenvorſteher 61), des Patrous, und des
Kirchenregenten, geſchehe, und naͤchſtdem von dem geſetzlichen
Kirchen Obern, welcher bey den Katholiken der Biſchof, bey
exemten Stiftern aber der Pabſt, und in den evangeliſchen Lan-
den gewoͤhnlich das Conſiſtorium iſt, die erforderliche Erlaubniß
durch ein Decret (decretum de alienando) ertheilt werde 62).


S. 443. iſt §. 170. bis S. 444. Z. 8. erwaͤchſt, folgender-
maßen zu leſen: Die eigenthuͤmlichen Sachen, ſind wieder
von verſchiedener Art. Das Eigenthum gehoͤrt entweder dem
Staate, oder den Unterthanen deſſelben. Sachen, welche
ſich in dem Eigenthume des Staats befinden, werden oͤffent-
liche Sachen
, (res publicae) oder Staatsguͤter genennt 93).
Dieſe
[131] Dieſe ſind entweder ſolche, an welchen der Gebrauch jedem
Staatsbuͤrger freyſteht, oder ſolche, deren Gebrauch nur der
hoͤchſten Staatsgewalt zukommt Erſtere werden oͤffentliche
Sachen
in der engern Bedeutung, (res publicae in ſenſu ſtri-
cto
) genennt; Staatsſachen der letztern Art hingegen machen das
Staatsvermoͤgen, (patrimonium reipublicae, res patrimo-
niales reipublicae
) aus. Zu den oͤffentlichen Sachen in der en-
gern Bedeutung rechnen die Geſetze die Fluͤſſe, welche das
Staatsterritorium durchſtroͤmen, und die Seehaͤfen (por-
tus
) 94). Das Eigenthum derſelben gehoͤrt zwar dem Staate,
allein ihr Gebrauch ſtehet jedem Buͤrger frey. Jeder Buͤrger
kann daher die oͤffentlichen Fluͤſſe beſchiffen, und darin die Fiſche-
rey uͤben 95); er kann ferner in dem Fluſſe einen Bau anlegen,
oder niederreiſſen, er kann ſich auch der Haͤfen dabey bedienen,
in ſofern dadurch dem gemeinen Gebrauche, dem Staate, und
Privatperſonen kein Nachtheil erwaͤchſt 96).


S. 445. iſt zur Note 43. beyzufuͤgen: Von den roͤm. Heer-
ſtraßen handelt Hummel in der Beſchreibung entdeckter Alter-
thuͤmer in Deutſchland. (Nuͤrnberg 1792.) Cap. 3.


S. 446. Z. 6 — 13. iſt zu leſen: Soviel nun das Patri-
monium
des Staats oder das Staatsvermoͤgen anbe-
trift, ſo gehoͤren dahin die fundi publici, und uͤberhaupt alle Ein-
kuͤnfte des Staats, woraus die oͤffentlichen Abgaben des Staats
beſtritten werden, ſie beſtehen nun entweder in Abgaben, Zoͤllen
und Steuern der Unterthanen, oder jaͤhrlichen Zinſen und Pacht-
geldern aus verpachteten Grundſtuͤcken oder Gerechtigkeiten, oder
in vacanten Erbſchaften, oder in Confiskationen.


Ebendaſ. Z. 17. von Nach bis S. 447. Z. 4. ſind, ließ
folgendermaßen: Die zum Staatsvermoͤgen gehoͤrigen Guͤter ſind
nach dem allgemeinen Staatsrecht von zweyerley Art, 1) Staats-
J 2guͤter,
[132]guͤter, welche auch Reichs- oder Landſchaftliche Guͤ-
ter
genennt werden. Man verſteht darunter diejenigen Guͤter,
aus deren Einkuͤnften die oͤffentlichen und allgemeinen Ausgaben
des Staats beſtritten werden. 2) Cammerguͤter, oder Do-
mainen
, oder Tafelguͤter, welche zum Unterhalt des Re-
genten und ſeiner Familie, und zur Fuͤhrung ſeines Hofſtaats
beſtimmt ſind.


Ebend. ſtreiche in der Note 47. aus die Worte Ueberhaupt
bis h. t. und zur Note 48. ſetze noch: Alb.schulte Diſſ. de iure
ſisci in hereditates privatorum. Lipſiae 1740
. §. 2.


S. 447. Z. 9. ſtatt Chatullguͤter bis Z. 15. zuſtehet.
iſt zu leſen: Von beyden ſind die Chatoullguͤter des Re-
genten
(hona patrimonialia Principis) 12) wohl zu unterſchei-
den. Dieſe ſind ein Eigenthum des Regenten, in ſofern der-
ſelbe als Privatperſon betrachtet wird.


Ebendaſ. Z. 18. von iſt eine Frage, bis S. 452. zu En-
de des §. iſt alles wegzuſtreichen und zu leſen: und welche Sachen
nach teutſcher Verfaſſung zu den rebus publicis gehoͤren? muß
im teutſchen Staatsrecht eroͤrtert werden 13).


Ebend. ſetze noch zur Note 50. hofacker Princip. iur. civ.
T. II.
§. 749.


S. 452. von Anfang des §. bis S. 454. Z. 9. genennt;
iſt alles auszuſtreichen und zu leſen: Die Privatſachen der
Unterthanen ſind entweder Gemeinheitsſachen(res univer-
ſitatis),
oder Sachen einzelner Privatperſonen (res
ſingulorum
). Daß eine Gemeinheit, ſo wie jede andere Perſon
im Staate, Guͤter und Sachen erwerben koͤnne, iſt bekannt.
Dieſe Sachen, welche ſich in dem Eigenthume einer im Staate
gebil-
[133] gebilligten Perſonen-Gemeinheit befinden, werden uͤberhaupt
Gemeinheitsſachen14) genennt. Das Eigenthum der-
ſelben ſteht nicht den einzelnen Perſonen zu, die gegenwaͤrtig die
Gemeinde ausmachen, ſondern der Gemeinde, als moraliſche
Perſon betrachtet 15). Solche Sachen ſind nun in Abſicht
des Gebrauchs
, wozu ſie beſtimmt ſind, eben ſo wie die
Staatsſachen, von zweyerley Art, naͤmlich entweder ſolche,
welche allen einzelnen Mitgliedern der Geſellſchaft nach ihren
individuellen Beduͤrfniſſen zum Nutzen und Gebrauche dienen,
oder es ſind ſolche Guͤter, welche lediglich zur Erhaltung und
zum Beſten der ganzen Gemeinheit uͤberhaupt, in ſofern dieſe als
eine moraliſche Perſon betrachtet wird, verwendet. Jene wer-
den Gemeinheitsſachen in der engern [Bedeutung]
(res univerſitatis in ſpecie) genennt, dieſe aber machen das Pa-
trimonium
, oder den Schatz der Gemeinheit (aera-
rium univerſitatis, arca communis
) aus 16). Zu den Gemein-
heitsſachen in der engern Bedeutung
gehoͤren ꝛc.


S. 454. Z. 12. ſtreiche die Worte von Die bis Z. 24. Na-
men
. weg und leſe alſo: Solche Sachen duͤrfen jedoch von den
einzelnen Mitgliedern der Gemeinheit anders nicht benutzt wer-
den, als ſoweit es durch Vertraͤge, Geſetze oder Gewohnheiten
beſtimmt iſt. Sollte es an dergleichen beſondern Beſtimmungen
mangeln, ſo muß doch wenigſtens der Gebrauch nie dem End-
zweck, wozu dieſe Gemeindeſachen beſtimmt ſind, zuwiderlau-
fen, auch nicht auf eine ſolche Art geſchehen, wodurch die
uͤbrigen Mitglieder an dem gewoͤhnlichen Nutzen behindert wer-
J 3den.
[134] den 17). So viel das Patrimonium (den Schatz der
Gemeinheit
) anbetrift, ſo kann ſelbiges aus Kapitalten, Zin-
ſen und andern Gefaͤllen, die eine Gemeinheit jaͤhrlich zu er-
heben hat, desgleichen aus Aeckern, Wieſen, Weinbergen und
andern liegenden Gruͤnden beſtehen. Dieſes Vermoͤgen wird
von gewiſſen dazu beſtellten und beſonders verpflichteten Perſo-
nen verwaltet, welche gegen die moraliſche Perſon in eben dem
Vethaͤltniß, wie Vormuͤnder gegen ihre Muͤndel, ſtehen, weil
eine moraliſche Perſon eben ſo wenig, als ein Unmuͤndiger, im
Stande iſt, ihr Vermoͤgen ſelbſt zu verwalten 18). Dieſe Vor-
muͤnder oder Verwalter der Gemeindeguͤter bekommen nach dem
Unterſchiede der Gemeinheiten verſchiedene Namen.


S. 456. Z. 4. werden die Worte: Zum Beſchluß bis
werden. weggeſtrichen und dagegen §. 172 a. bis ausmachen
folgendermaßen geleſen:


§. 172 a.
Eintheilung der Sachen II) nach ihrer phyſiſchen Qua-
litaͤt
. a) in res ſingulares und univerſales.


Die Sachen koͤnnen nun auch noch II) in Ruͤckſicht ihrer
phyſiſchen Qualitaͤt verſchiedentlich eingetheilt werden 23).
In dieſer Beziehung ſind ſie naͤmlich 1) entweder einzelne,
beſondere Sachen
(res ſingulares, diſcretae), oder allge-
meine
(res univerſales ſ. univerſitas rerum). Einzelne Sa-
chen
werden diejenigen genennt, welche an ſich, nach ihrer In-
dividualitaͤt, und ohne Verbindung mit andern Dingen betrachtet
werden, es ſey nun, daß ſie entweder zuſammenhaͤngende gleich-
artige Theile haben, wie z. E. ein Tiſch, ein Glas, oder daß
deren Theile zwar von verſchiedener Art, aber doch kuͤnſtlich mit
einander verbunden ſind, wie z. B. ein Haus, eine Uhr. Eine
einzelne Sache der erſten Art wird in den Geſetzen ein corpus
unitum,
[135]unitum, eine der letztern Art aber corpus connexum genennt 24).
Hingegen ein Inbegriff mehrerer Individuen von einer oder von
verſchiedener Gattung, welche unter einem gemeinſchaftlichen Na-
men ein gewiſſes Ganzes ausmachen, wird univerſitas rerum ge-
nennt.


Jetzt leſe von S. 491. ſtatt §. 175 a. von Eine ſolche
bis S 494. petet.


S. 456. zur Note 78. wird beygeſetzt: Schnauberts
Anfangsgruͤnde des Staatsrechts der geſammten Reichslande.
§. 244.


S. 457. Z. 1—10. ſtreiche weg bis das Geld. und leſe
dagegen:


§. 172. b.
b
) Eintheilung der Sachen in koͤrperliche und unkoͤr-
perliche
.


Die einzelnen Sachen werden wieder in koͤrperliche
und unkoͤrperliche eingetheilt 36). Koͤrperliche ꝛc.


S. 461. Z. 23. ließ nach dem W. denſelben bis Quan-
titaͤten
: entweder das zu leiſtende Individuum erſt durch die
Wahl beſtimmt werden muß, oder weil nicht ſowohl das koͤrper-
liche Individuum ſelbſt, als vielmehr der Werth der Sa-
che
in Betrachtung kommt 50). Hierher gehoͤren ſchuldige ge-
J 4nera;
[136]nera; wenn ich naͤmlich nicht eine gewiſſe beſtimmte Sache, ſon-
dern eine Sache uͤberhaupt zu fordern habe, die mehrere
Individuen unter ſich begreift, z. E. es hat mir Jemand ein
Pferd vermacht, oder verſprochen, ſo hat meine Forderung eine
unkoͤrperliche Sache zum Gegenſtande, weil hier das zu leiſten-
de Individuum noch ungewiß iſt, und erſt durch die Wahl be-
ſtimmt werden muß. Eben ſo ſind auch ꝛc.


S. 463. Z. 7. ſtreiche die Worte Ich bis Geld und leſe
folgendermaßen: Uebrigens ergiebt ſich hieraus, daß eine Sa-
che
in verſchiedener Ruͤckſicht als koͤrperlich und unkoͤrper-
lich
betrachtet werden kann. Wird ſie naͤmlich individualiter be-
trachtet, ſo iſt ſie koͤrperlich. Wenn aber bey derſelben nicht
auf das Individuum, ſondern blos auf die Gattung oder
Quantitaͤt geſehen wird, ſo iſt ſie unkoͤrperlich. So wird
z. B. das Geld in unſern Geſetzen ꝛc.


S. 466. leſe den §. 173. bis S. 468. Z. 14. von der Art
folgendermaßen: Die koͤrperlichen Sachen werden wieder in be-
wegliche
(res mobiles) und unbewegliche (res immobiles)
eingetheilt 62).


I) Sind koͤrperliche Sachen von der Art, daß ſie ohne Ver-
nichtung und Schaden ihren Ort veraͤndern koͤnnen, ſo werden
ſie bewegliche Sachen, Fahrniß, fahrende Habe ge-
nennt. Der Grund, weswegen ſolche Sachen, ihrer Subſtanz
unbeſchadet, ihre Stelle veraͤndern koͤnnen, liegt entweder in der
Natur derſelben, oder auſſer ihnen. Im erſtern Falle werden
ſie Moyentien (res ſe moventes) genennt, d. i. Sachen, die
ſich ſelbſt vermoͤge ihrer innern Kraft von der Stelle bewegen
koͤnnen, als Sklaven, und Thiere. Jedoch werden auch unter-
weilen in unſern Geſetzen unter dem Ausdruck moventia oder res
moventes,
bewegliche Sachen uͤberhaupt verſtanden 63). Im
letztern Falle werden ſie bewegliche Sachen im eigent-
lichen
[137]lichen Verſtande genennt, d. i. ſolche Sachen, die ſich von
einem Orte zum andern ohne Schaden bringen laſſen.


Noch iſt zu bemerken, daß man den angegebenen roͤmiſchen
Begriff von beweglichen Sachen nicht ſchlechterdings auf das
im Teutſchen gebraͤuchliche Wort Mobilien anwenden koͤnne,
ſondern man pflegt darunter gewoͤhnlich nur diejenigen Sachen
zu verſtehen, welche theils zum bequemen Gebrauche und Aus-
zierung einer Wohnung, theils uͤberhaupt zum Beduͤrfniß der
Hauswirthſchaft beſtimmt ſind, alſo Meubeln und Haus-
rath
64). Zuweilen werden aber auch unter den Mobilien,
beſonders bey Vermaͤchtniſſen, zugleich den Koſtbarkeiten, als
Juwelen, Perlen, Ringe, ferner das baare Geld, Kleidungsſtuͤ-
cke, Buͤcher, und alles uͤbrige Mobilitarvermoͤgen, jedoch mit
Ausnahme der ausſtehenden Capitalien, und in der Regel auch
der zum Ausleihen beſtimmten Gelder 65) und Gutspertinenzien,
begriffen, in ſofern nicht uͤber eins oder das andere, z. B- uͤber
die Bibliothek, Muͤnz-Cabinet, Gold und Silber, beſonders
diſponirt worden iſt. Wegen dieſer ſchwankenden Bedeutung ent-
ſteht daher bey Vermaͤchtniſſen oft viel Streit daruͤber, was un-
ter dem Ausdruck Mobilien, deſſen ſich der Erblaſſer bedient
hat, zu verſtehen ſey. Es laͤßt ſich davon keine allgemeine Regel
geben, ſondern dies muß lediglich aus dem Zuſammenhange der
Worte, dem Redegebrauche des Teſtirers, der Gewohnheit eines
jeden Orts, und andern vorwaltenden Umſtaͤnden beurtheilt
werden 66).


S. 467. ſetze zur Note 11. Es iſt daher nicht noͤthig, ſtatt
ſi tamen apparet, mit iauchius in Meditat. crit. de negotionibus
Pandectar. Florent. pag. 285. nifi tamen appareat
zu leſen. Es
J 5iſt
[138] iſt hier vielmehr eine Art von Ellipſe vorhanden, welche man
ἀνανταπόϑοτον nennt, wie auch Io. Gottfr.sammet in Recept.
Lectionib ad Iauchium Diſput. IV. cap.
42. bemerkt hat.


Ebendaſ. fallen die Noten 13. u. 14. ganz weg.


S. 468. fallen die Noten 15 — 19. weg.


S. 475. Z. 1. bis S. 476. Z. 13. ſtreiche alles weg.


S. 479. ſetze noch zur Note 55 Die Geſetze nennen alles
dasjenige, was zum Gebrauch eines Grundſtuͤcks oder Gebaͤudes
aus der Erde gegraben, oder gehauen, oder ſonſt angeſchaft,
aber zu dem beſtimmten Gebrauche noch nicht eingerichtet, oder
noch nicht angewendet iſt, ruta caesa. So ſagt Ulpian
L. 17. §. 6. D. de act. emti vend. Si ruta et caesa excipiantur
in venditione, ea placuit eſſe ruta, quae eruta ſunt, ut arena,
creta et ſimilia: caeſa ea eſſe, ut arbores caeſas, et carbones et
his ſimilia.
Man vergleiche noch L. 17. §. 11. L. 18. D. eod. und
L. 7. §. 13. D. fol. matr. Von dieſen ſagt nun Pomponius
L. 66. §. 2. D. de contr. emt. vend. Ruta caeſa ea ſunt, quae ne-
que aedium neque fundi ſunt.


S. 480. Z. 12. von Ein anderes bis S. 481. Z. 5.
kann ſtreiche alles weg.


S. 486. Z. 4. ließ nach dem Wort hat bis mutabit folgen-
dermaßen: Hingegen


c) perſoͤnliche Rechte, und perſoͤnliche Klagen,
wen auch letztere auf die Erlangung einer unbeweglichen Sache
gerichtet ſeyn ſollten, werden zu dem beweglichen Vermoͤgen ei-
nes Menſchen gerechnet 18). Denn dieſe haben eine perſoͤnli-
che Verbindlichkeit zum Grunde, und finden daher nur gegen die
Perſon Satt, welche etwas zu leiſten verbindlich iſt 19). Inde
conſequens eſt,
ſagt Voet20), ut quemadmodum ipſa perſona de-
bitoris mobilis eſt, ac domicilium ſuo arbitratu transferre poteſt,

etiam
[139]etiam actio perſonales, oſſibus perſonae tantum inhaerens, mobilis
iudicetur, velut acceſſio eius.


S. 487. Z. 4. von den Worten In Anſehung bis Z. 22.
Guͤtern. leſe alſo: Hieraus iſt auch die Frage zu entſcheiden,
ob jaͤhrliche Renten zu den beweglichen oder unbeweglichen
Guͤtern gehoͤren? Man unterſcheide mit Voet23) zwiſchen
Realrenten (reditus reales,Grundzinſen), welche in
der Eigenſchaft eines dinglichen Rechts auf unbeweglichen Guͤ-
tern haften, und von jedem Beſitzer derſelben alljaͤhrlich ent-
richtet werden muͤſſen, und Leibzinſen(reditus perſonales),
welche eine Perſon ohne Ruͤckſicht unbeweglicher Guͤter jaͤhrlich
zu bezahlen ſchuldig iſt. Renten der letztern Art gehoͤren zu dem
beweglichen Vermoͤgen desjenigen, der ſie zu fordern hat, weil
ſie in einer perſoͤnlichen Verbindlichkeit des Schuldners gegruͤn-
det ſind.


S. 488. Z. 3. von dem Worte Letzteres bis Z. 13. dar-
unter
leſe dergeſtalt: Letzteres gehoͤrt zu dem Immobiliarver-
moͤgen desjenigen, dem dieſes Recht zuſteht 24). Erſtere aber
werden zu dem Mobiliarvermoͤgen gerechnet, weil der ſchon ver-
fallenen Guͤlten halber nur eine perſoͤnliche Klage Statt findet 25).
Aus eben dieſen Grundſaͤtzen iſt endlich auch die Frage zu ent-
ſcheiden, zu welcher Claſſe von Guͤtern die Erbegelder gehoͤ-
ren? Man verſteht unter Erbegeld dasjenige Geld, wel-
ches ein ꝛc.


Ebend. ſtreiche die Note 86. weg.


S. 489. Z. 1. lies von herauszuzahlen bis Z. 6. Fol-
genden
. alſo: den dieſer auf den Grundſtuͤcken ſtehen gelaſſen,
und dem ſchuldenden Erben wegen der Bezahlung Friſt gegeben
hat, herauszuzahlen ſchuldig iſt 26).


Ebend.
[140]

Ebendaſ. Z. 7. ſtreiche von 1) Glaͤubiger nebſt den No-
ten bis S. 490. Z. 19 entſchteden weg, und leſe: Das Erb-
geld wird nun bald zu den beweglichen, bald zu den unbeweg-
lichen Guͤtern desjenigen gerechnet, der ſolches zu fordern hat.
So lange naͤmlich daſſelbe ꝛc.


S. 496. Z. 11. von ſowohl bis S. 497. Z. 4. dandum.
wird geleſen: beſtimmte Handlungen einer Perſon,
als eigentlich ſogenannte Sachen der unmittelbare
Gegenſtand eines Rechts ſeyn. Dasjenige Recht nun, deſſen un-
mittelbarer Gegenſtand eine eigentlich ſogenannte Sache iſt, ſo
daß dabey auf gar keine beſondere verpflichtete Perſon geſehen wird,
wird ein dingliches Recht, ein Recht auf eine Sache
(ius reale, ius in re oder ius in rem) genennt. Ein ſolches Recht
hingegen, welches ſich unmittelbar auf die Handlung einer be-
ſtimmten Perſon bezieht, welche mir vermoͤge deſſelben verbun-
den iſt, etwas zu thun oder zu geben, iſt ein perſoͤnliches
Recht, ein Recht zur Sache
, oder an einer Sache
(ius perſonale, ius in perſonam, ius ad rem). Der Gegenſtand
des perſoͤnlichen Rechts kann nun entweder eine bloſe
Handlung
des Verpflichteten ſeyn, z. B. die Arbeit eines
Tageloͤhners; oder die Handlung, welche den Gegenſtand des
perſoͤnlichen Rechts ausmacht, kann in dem Geben oder der
Reſtitution einer Sache beſtehen, z. E. wenn mir Jemand
Geld bezahlen, oder eine Sache uͤbergeben ſoll, die ich von ihm
gekauft habe, oder eine Sache zuruͤckgeben ſoll, die ich ihm ge-
liehen habe. Die beſondere Verbindlichkeit, welche in
jenem erſtern Falle dem perſoͤnlichen Rechte entſpricht, heißt
obligatio ad faciendum, die in dem letztern Falle hingegen wird
obligatio ad dandum aut reſtittendum genennt.


Ebendaſ. ſetze noch zur Note 13. Hufelands Inſtitutio-
nen des poſitiven Rechts §. 412. u. 413. und Hugo Lehrbuch des
heutigen Roͤm Rechts §. 22.


S. 498. Z. 1. bis Z. 9. Ausfuͤhrung. leſe folgender-
maſſen: Da uͤbrigens das Recht dem Gegenſtande nach
in ius in rem und ius in perſonam eingetheilt wird; ſo muß da-
von
[141] von die Eintheilung des Rechts in ius reale und perſonalenach
dem Subject
, welchem es zuſteht, wohl unterſchieden wer-
den. Ein ſubjectiv dingliches Recht wird naͤmlich ein
ſolches genennt, welches von jedem Beſitzer einer gewiſſen Sache,
der dieſes Recht anklebt, ausgeuͤbt werden kann. Z. B. wenn
ein Privilegium, oder eine Gerechtigkeit auf einem Grundſtuͤck
haftet. Ein ſubjectiv perſoͤnliches Recht hingegen
heißt ein ſolches, welches nur einer gewiſſen Perſon zuſteht, ſo
lange ſie lebt, z. E. eine perſoͤnliche Servitut, oder ein perſoͤn-
liches Privilegium.


S. 499. Z. 1. bis Z. 4. heißt: Soviel alſo I) die Wir-
kung eines dinglichen Rechts betrift, ſo ergiebt ſich aus dem Be-
griff deſſelben, daß ich ſolches der Regel nach gegen jeden, der
mir die Sache vorenthaͤlt, oder mich ſonſt in der Ausuͤbung mei-
nes Rechts ſtoͤhrt, verfolgen kann. Die Klage welche aus einem
dinglichen Rechte entſpringt, ꝛc.


S. 500. Z. 10. von Regel bis Z. 25. Faͤllen leſe fol-
gendermaßen und ſtreiche das uͤbrige weg: alte teutſche Rechts-
regel: Hand muß Hand wahren, oder: wo man ſeinen
Glauben gelaſſen hat, da muß man ihn wieder fin-
den
43), durch Einfuͤhrung des roͤm. Rechts nicht verdraͤngt
worden iſt. Vermoͤge dieſer Regel iſt der ehrliche Erwerber ei-
ner Sache gegen alle ihm zur Zeit des Erwerbs und bewußten
dinglichen Anſpruͤche vollkommen geſichert 44).


S. 501. Z. 4. von b) In bis S. 502. Z. 4. mir leſe fol-
gendermaßen: b) In den meiſten Faͤllen wird die Realklage ge-
gen den Beſitzer angeſtellt. Alſo, der Beſitzer ſelbſt ſtellt keine
Realklage an 47). Es giebt indeſſen Ausnahmen, wo auch der-
jenige,
[142] jenige, welcher im Beſitz iſt, actione in rem klagen kann. Dies
iſt z. B. der Fall bey den Realklagen wegen der Servituten.
Denn ſo wie derjenige, welcher ſich im Beſitz der Servitut befin-
det, actione confeſſoria gegen den klagen kann, der ihm dieſe nicht
geſtatten will; ſo kann auch der Beſitzer die Freyheit ſeines
Grundſtuͤcks von einer Servitut, die ſich ein anderer darauf an-
maßen will, mit der actione negatoria behaupten 48). Nach Ju-
ſtinian
49) ſoll es auch ſogar bey der Vindication koͤrperlicher
Sachen unum caſum geben, wo derjenige, qui poſſidet, nihilominus
actoris vices obtinet.
Was dies fuͤr ein Fall ſey, hat nun zwar
Juſtinian nicht geſagt, ſondern verweißt auf die Pandecten.
Daher iſt uͤber dieſe Stelle viel geſtritten worden 50). Wahr-
ſcheinlich hat Juſtiman einen ſolchen Fall gemeint, wo die, Rei-
vindication, ſtatt des Interdicti uti poſſidetis, ergriffen wird 51).


Ebend. ſetze zur Note 24. und ſtreich in derſelben carpzov
und mevius weg: Danz Handbuch des heutigen teutſchen Pri-
vatrechts 2. Band §. 199.


§. 177.
Wirkungen des perſoͤnlichen Rechts.


Ganz verſchieden ſind II) die Wirkungen des perſoͤnlichen
Rechts. Ein ſolches Recht kann nur gegen eine beſtimmte Per-
ſon ausgeuͤbt werden, die mir naͤmlich ꝛc.


S. 503. Z. 5. ſtreiche von Denn bis uſusfructus weg, und
leſe Ebendaſ. Z. 7. von Allein bis Z. 11. Pfandrecht
alſo:
[143] alſo: Allein ſchon Enoch Glaͤſer54) zeigte, daß nach dieſer
Meinung das Wort Eigenthum in einer ſehr uneigentlichen
Bedeutung genommen werden muͤſſe. Andere nehmen deren drey
an, naͤmlich das Eigenthum die Servitut, und das
Pfandrecht55).


Ebend. zur Note 28. ſetze noch: Man vergleiche Henr.hahn
Diſſ. de iure rerum et iuris in re ſpeciebus. Helmſt. 1664. Chriſt.
waechter Diſſ. de iure in re. Vitembergae 1682. 8.


Ebend. ſtreiche die Noten 30 — 32. weg.


S. 504. Z. 3. von Noch bis Z. 20. und leſe folgender-
maßen: Ich finde keinen uͤberzeugenden Grund, die von den mei-
ſten angenommene Eintheilung des iuris in rem in die vorhin ge-
nannten vier Arten zu aͤndern, wenn ſich auch nicht gerade a
priori,
wie Heinrich Kellinghuſen57) will, beweiſen
laͤßt, daß es nicht mehr und nicht weniger Arten des iuris in re
geben koͤnne. Man kann ſich die Sache tabellariſch auf fol-
gende Art vorſtellen. Das dingliche Recht beſteht entweder in
dem ausſchließenden Rechte, uͤber die Subſtanz einer koͤrperli-
chen Sache nach eigenen Gefallen zu diſponiren, oder nicht, ſon-
dern es hat eine fremde Sache zum Gegenſtande. In dem erſten
Fall heißt dieſes Recht das Eigenthum oder Eigenthums-
recht
(dominium). In dem letztern Falle hat das dingliche
Recht entweder die Verlaſſenſchaft eines Verſtorbenen zum Ge-
genſtande und geht dahin, ſich dieſelbe zueignen zu koͤnnen 58),
oder die Sache eines noch lebenden Eigenthuͤmers macht den
Gegen-
[144] Gegenſtand meines dinglichen Rechts aus. In dem erſten Falle
heißt es Erbrecht(hereditas); in dem letztern Falle aber
ſteht mir das Recht entweder blos zur Sicherheit meiner Forde-
rung auf der fremden Sache zu, oder mein dingliches Recht be-
ſteht darin, daß der Eigenthuͤmer zu meinem Nutzen oder zum
Beſten meines Grundſtuͤcks auf ſeiner Sache etwas leiden muß,
oder etwas nicht thun darf. In dem erſten Falle heißt mein
Realrecht ein Pfandrecht(pignus), im letztern aber eine
Dienſtbarkeit (ſervitus). Das vom Nettelbladt ange-
nommene ius in re nullius laͤßt ſich unter dieſe Claſſification nicht
bringen. Denn es iſt ꝛc.


Ebendaſ. ſtreiche die beyden Noten 35. und 36. weg.


S. 505. Z. 8. ſtreiche die Worte von Was bis Ende deſ-
ſelben
weg und leſe alſo: Eben ſo wenig gehoͤrt auch hierher
das Poſſeſſionsrecht, wie ſich alsdann ſehr leicht wird dar-
thun laſſen, wenn wir zuvoͤrderſt das Noͤthige vom Beſitz uͤber-
haupt und den mancherley Arten und Rechten deſſelben werden
vorausgeſchickt haben 59).


S. 506. Z. 5. von kann, bis S. 507. Z. 16. Wolle lies
folgendermaßen: kurz, die koͤrperliche Detention oder phyſiſche
Behauptung einer Sache. Die Geſetze ſelbſt nehmen dieſe allge-
meine Beſtimmung an 60), und legen dem Beſitz in dieſer weiten
Bedeutung die Unverletzlichkeit gegen jede anmaßliche Selbſthuͤlfe
bey.
[145] bey 61). Allein im juriſtiſchen Verſtande oder im Sin-
ne des Roͤm. Civilrechts
macht die koͤrperliche Detention
einer Sache nur einen Theil und gleichſam nur die Grundlage
eines im juriſtiſchen Verſtande genommenen Beſitzes aus. Denn
hierzu wird noch inſonderheit auf Seiten des Beſitzers die Ab-
ſicht erfordert, die Sache fuͤr ſich zu haben, und zu behalten,
(animus rem ſibi habendi). Beſitz im eigentlichen juri-
ſtiſchen Sinne
genommen (poſſeſſio iuris civilis), heißt alſo
die Detention einer koͤrperlichen Sache, welche mit der Abſicht
verbunden iſt, dieſelbe fuͤr ſich zu haben und zu behalten. Nach
dieſem Begriff wird alſo zur Poſſeſſion im Sinne des
Civilrechts
zweyerley erfordert:


1) Das phyſiſche Vermoͤgen uͤber eine Sache
zu diſponiren
. Ob ich zu dieſer Verfuͤgung berechtiget bin,
oder nicht, iſt gleichviel, genug, wenn die Sache in meiner Ge-
walt iſt, daß ich daruͤber nach meiner Intention ungehindert
diſponiren kann. Denn Beſitz und Rechtsbefugniß ſind
ganz verſchiedene Dinge. Jener iſt ein phyſiſches, dieſe ein
moraliſches Vermoͤgen zu handeln. Daher iſt auch der Dieb
und Raͤuber im Beſitz der geſtohlnen und geraubten Sache, wenn
ihm gleich kein Recht an dieſer Sache zuſteht.


2) Der Wille und die Abſicht, die Sache, die
man detinirt, fuͤr ſich zu haben und zu behalten
-
Dieſe Abſicht, welche in den Geſetzen animus rem ſibi habendi,
affectus poſſidendi,
auch affectio tenendi genennt wird 63), er-
gaͤnzt gleichſam, wie Paulus64) ſagt, dasjenige, was dem
natuͤrlichen Beſitz, bey welchem nur die koͤrperliche Gewalt vor-
handen iſt, noch fehlt (quod deeſt naturali poſſeſſioni, id animus
implet),
und beſtimmt alſo den weſentlichen Character der Poſ-
ſeſſion
K
[146]ſeſſion im Sinne des Civilrechts. Hieraus erklaͤrt ſich
nun auch, wenn in den Geſetzen geſagt wird, die Poſſeſſion ſey
nicht blos corporis, ſondern auch animi65). Daher kann ein
infans, ſo wenig, als ein Wahnſinniger fuͤr ſich einen eigent-
lichen Beſitz in dieſem rechtlichen Sinne erlangen, quia affectio-
nem tenendi non habent,
wie Paulus66) ſagt, licet maxime
corpore ſuo rem contingant
. Hieraus folgt weiter, wie eben
dieſer Roͤm. Juriſt ſagt 67), daß derjenige, welcher nicht weiß,
daß in ſeinem Grundſtuͤck ein Schatz verborgen liegt, dieſen Schatz
nicht beſitze, quamvis fundum poſſideat, weil es noch an dem
affectu poſſidendi fehlt. Dieſe Beſitzintention, welche zur
Poſſeſſion des Civilrechts weſentlich erfordert wird, involvirt
jedoch nicht gerade, wie Ramos del Manzano glaubt 68),
die Meinung, ſich die Sache als Eigenthuͤmer anzumaſſen.


S. 508. Z. 21. nach appellamus. ſetze noch bey: Der animus
oder affectus poſſidendi ſoll alſo nur den Willen anzeigen, uͤber die
Sache zu diſponiren, und mittelſt der koͤrperlichen Gewalt, die
man uͤber die Sache hat, gewiſſe rechtliche Intentionen geltend
zu machen 75). Fehlt es an dieſer Abſicht, ſo iſt keine poſſeſſio
im eigentlichen Sinne des Civilrechts vorhanden 76).


S. 509. Z. 21. ſtreiche weg von Es iſt bis S. 510. Z. 15.
poſſidere.


S. 510. ſtreiche die 3 letzten Zeilen von Wir bis Unter-
ſchieds
nebſt den Noten weg.


S. 511.
[147]

S. 511. Z. 1. leſe: Unſer Verfaſſer ſieht bey Beſtimmung
des Unterſchiedes ꝛc.


Ebendaſ. Z. 8. bey eingeraͤumt. iſt die Note 85. hinzu-
gekommen: S. auch NettelbladtsSyſtem element. iuris-
prud. poſit. Germanor. commun.
§. 508. und Eichmanns Er-
klaͤrungen des buͤrgerl. Rechts. 4. Th. S. 254.


Ebend. Z. 17. ſtreiche von I) Daß bis S. 512. alles weg.


S. 513. Z. 1. leſe: Einen ſolchen Beſitz haben nach ꝛc.


Ebend. fallen die Noten 62—65. weg und wird Z. 15. nach
beſitzen. die Note 86. geſetzt: hofacker cit. loc. §. 760.


Ebend Z 16. von Lycklama bis S. 527. Z. 19. poſſideo.
wird folgendermaßen geleſen: Allein Cuper87), und diejeni-
gen, welche nach ihm uͤber dieſe Lehre critiſche Unterſuchungen
angeſtellt haben, beſonders Spangenberg88), Fleck89) und
Hoͤpfner90) haben aus der Vergleichung der verſchiedenen
Stellen des roͤm. Geſetzbuchs wo dieſer Eintheilung Erwaͤhnung
geſchieht, uͤberzeugend dargethan, daß die roͤm Juriſten mit den
Benennungen poſſeſſio naturalis und civilis nicht allemahl dieſel-
ben Begriffe verbinden, und daß daher der Schwierigkeit nicht
anders abgeholfen werden koͤnne, als wenn man dieſe verſchie-
denen Bedeutungen von einander unterſcheidet. Soviel alſo


I) den Ausdruck naturalis poſſeſſio, anbetrift, ſo hat derſelbe
in der Sprache unſerer Geſetze vorzuͤglich dreyerley Bedeutungen:


1) heißt natuͤrlicher Beſitz die bloße koͤrperliche De-
tention einer Sache entweder fuͤr ſich, oder in ſofern dieſe die
Grundlage der eigentlichen Poſſeſſion im Sinne des Civilrechts
K 2aus-
[148] ausmacht, und als Beſtandtheil derſelben unterſchieden werden
kann. In dieſer Bedeutung nimmt es Paulus91), wenn er
ſagt: poſſeſſio naturaliter tenetur ab eo, qui ei inſiſtit. Eben die-
ſer Juriſt ſagt ferner 92): Solo animo non poſſe nos acquirere
poſſeſſionem, ſi non antecedat naturalis poſſeſſio,
d. i. wenn ich
mir nicht vor allen Dingen die phyſiſche Detention der Sache,
oder das phyſiſche Vermoͤgen, uͤber die Sache diſponiren zu
koͤnnen, zu verſchaffen ſuche. In dieſer Bedeutung ſagen auch
die Geſetze von demjenigen, der eine Sache civiliter beſitzt, daß
er auch den natuͤrlichen Beſitz habe, ſo lange die Sache in ſei-
ner Gewahrſam iſt. Paulus93) beſtaͤtigt dieſes deutlich, wenn
er ſagt: Res mobiles, excepto homine94), quatenus ſub cuſtodia
noſtra ſint, hactenus poſſideri, id eſt, quatenus, ſi velimus, natura-
lem poſſeſſionem nanciſci poſſimus.
Hierher gehoͤrt auch noch, wenn
Marcian95) ſagt: Alienare pupillus nullam rem poteſt, niſi
praeſente tutore auctore, et ne quidem poſſeſſionem, quae eſt na-
turalis.


2) Iſt natuͤrlicher Beſitz ein ſolcher, der auf den Na-
men eines Andern ausgeuͤbt wird, und bey welchen alſo der Be-
ſitzer die Abſicht nicht hat, die Sache als die ſeinige zu behalten,
auch der Natur der Sache nach nicht haben kann. In dieſer
Bedeutung ſagen die Geſetze von Nutznieſern, Paͤchtern, Depo-
ſitaren, Commodataren, und precariſchen Beſitzern, quod natu-
raliter
poſſideant
96) Endlich


3) heißt poſſeſſio naturalis eine ſolche Detention, welche zwar
mit der Abſicht, die Sache als die ſeinige zu behalten, verbun-
den
[149] den iſt, aber unter Umſtaͤnden, wo die Civilgeſetze dieſe Abſicht
verwerfen. Dahin gehoͤrt a) wenn der Beſitzer ſeiner perſoͤnli-
chen Verhaͤltniſſe wegen keines Eigenthums faͤhig iſt. Daher
konnte z. B. ein Sklave bey den Roͤmern nur naturaliter beſi-
tzen 97). b) Wenn der Grund des Beſitzes von den Civilge-
ſetzen verworfen iſt. So beſitzt ein Ehegatte die ihm von dem
andern geſchenkte Sache bey Lebzeiten des Schenkenden nur na-
turaliter
98), weil Schenkungen unter Ehegatten nicht gelten, ſo
lange der ſchenkende Ehegatte lebt 99). c) Wenn die Sache an
ſich nicht im Commerz, d. i. keines Privateigenthums faͤhig iſt.
Daher kann man freye Menſchen nicht anders als naturaliter
beſitzen 100). Bey dieſer ſo verſchiedenen Bedeutung der poſſeſ-
ſionis naturalis
muß alſo jederzeit aus dem Zuſammenhange der.
einzelnen Geſetzſtellen beurtheilet werden, in welchem Sinne dieſe
Benennung zu nehmen ſey. Eben ſo verſchieden iſt nun auch


II) die Bedeutung von poſſeſſio civilis in unſern Geſetzen.
Die Roͤmiſchen Juriſten verſtehen darunter


1) die wirkliche Detention einer Sache, welche mit der Ab-
ſicht, dieſelbe fuͤr ſich zu behalten, verbunden iſt, jedoch als
verſchieden von der Proprietaͤt betrachtet wird. Alſo was man
poſſeſſio im eigenthuͤmlichen Sinne des Civilrechts nennt. Denn
buͤrgerlich nannten die Roͤm. Juriſten vorzuͤglich dasjenige,
was mit dem Civilrechte uͤbereinſtimmt, oder einen eigenthuͤm-
lichen Sinn nach der Sprache der Geſetze hat 1).


2) Heißt poſſeſſio civilis die koͤrperliche Detention einer Sa-
che, mit welcher nicht nur die Abſicht, die Sache als die ſeinige
K 3zu
[150] zu behalten, verbunden iſt, ſondern die auch in den Geſetzen
als ein ſolcher rechtlicher Beſitz angeſehen wird, daß dabey jene
Abſicht, ſich die Sache als Eigenthuͤmer anzumaſſen, Statt fin-
den kann. Einen ſolchen Civilbeſitz hat der wahre Eigenthuͤmer,
ferner der bonae fidei poſſeſſor, der eine des Privatergenthums
faͤhige Sache durch einen zur Uſucapion geeigenſchafteten Titel
an ſich gebracht hat. Dahingegen ſagen die Geſetze, daß ein
Sklave nicht civiliter beſitzen koͤnne 2), auch beſitze eine Ehefrau
nach dem Civilrechte die ihr von ihrem Ehemanne geſchenkte
Sache nicht 3); weil die Geſetze in beyden Faͤllen die Abſicht des
Beſitzers, die Sache als die ſeinige zu behalten, nicht gelten
laſſen. Endlich


3) wird unter poſſeſſio civilis ein ſolches Rechtsverhaͤltniß
verſtanden, wo zwar die factiſchen Erforderniſſe und Beſtand-
theile eines eigentlichen Beſitzes fehlen, aber von den Geſetzen
angenommen wird, man habe die Abſicht, die Sache zu beſitzen,
und die Sache ſelbſt in ſeiner Gewalt. So beſitzt ein Herr oder
Vater dasjenige civiliter, was ſein Sklave, oder ſein ſiliusfami-
lias
in Ruͤckſicht auf ſein Peculium (peculiari nomine) erworben
hat 4).


Nach dieſen verſchiedenen Bedeutungen kann nun entweder
der natuͤrliche und buͤrgerliche Beſitz in einem Subject vereiniget
ſeyn, oder verſchiedenen Perſonen zuſtehen. Es erhellet ferner
hieraus, daß diejenigen irren, welche einen Civilbeſitz blos
denjenigen nennen wollen, der auf einem erwerbfaͤhigen Titel be-
ruhet, und zur Verjaͤhrung geeigenſchaftet iſt, wie Cuper5)
einleuchtend gezeigt hat.


S. 529.
[151]

S. 529. Z. 6. leſe nach Sklaven bis Z. 13. Entſchei-
dungsgrund
alſo: mit der Abſicht, durch ihn wie-
der andere Dinge in ſeiner Gewalt zu behaupten,
koͤrperlich beſitzt
, zugleich auch diejenigen Sachen koͤrper-
lich detinire, welche der Sklave in Haͤnden hat. Dies iſt der
Sinn des in unſerer Stelle angefuͤhrten erſten Entſcheidungs-
grundes.


Ebend. faͤllt die Note 25 ganz weg.


Ebend. Z. 14. ſtreiche von ſeine bis Z. 16. beylegen
will
weg.


S. 531. Z. 1. von Denn bis Z. 27. hatte ſtreiche weg
und leſe folgendermaßen: Beſonders blieb es immer noch ein
Raͤthſel, wie der Uſufructuar ſogar ohne ſein Wiſſen durch
den Sklaven Beſitz erlangen koͤnne, wenn er ihm dasjenige,
was derſelbe ex re fructuarii vel operis ſuis erwarb, als ein
peculium eingegeben hatte 12), weil man doch hier weder affe-
ctum tenendi
noch unmittelbare phyſiſche Detention annehmen
konnte, welche doch eigentlich zu dergleichen Erwerb noͤthig wa-
ren 13).


S. 532. Z. 1. von Niemand bis Z. 4. gewiß ſtreiche
weg, und leſe in der Folge bis Z. 16. ſollten alſo: Um alſo
dieſen Schwierigkeiten abzuhelfen, fuͤgt Papinian noch einen
andern Grund hinzu, naͤmlich den: Quod et plurimumex iure
poſſeſſio mutuetur,
und will damit ſoviel ſagen: es ſey eben nicht
noͤthig, gar zu aͤngſtlich nachzuforſchen, ob auch der Uſufructuar
wirklich die factiſchen Beſitzerforderniſſe habe. Denn auch ohne
dieſe koͤnnen ihn die Geſetze fuͤr einen Beſitzer halten, und ihm
die Rechte deſſelben mittheilen, ſo wie im Gegentheil die Geſetze
zuweilen Einem die rechtlichen Wirkungen des Beſitzes entziehen,
und ihn fuͤr einen Nichtbeſitzer halten, wenn gleich uͤbrigens
alle Erforderniſſe der Poſſeſſionshandlung vorhanden ſind.


Ebend. iſt Z. 18. nach dem Worte beygemiſcht. die No-
te 14 hinzugekommen: CuperCap. V. pag. 55.


K 4Ebend.
[152]

Ebend. Z. 24. von Perſonen bis S. 533. Z. 1. haben.
ſtreiche weg und leſe: Der Sinn dieſer Stelle iſt folgender:
Ein Sklave oder filiusfamilias kann das ihm eingeraͤ[u]mte Pecu-
lium zwar koͤrperlich detiniren, aber ſolches nicht civili-
ter
, d. i. auf eigenen Namen, beſitzen (habere, poſſidere).


S. 533. Z. 11. leſe von ſondern bis Z. 19. mangele.
folgendermaſſen: d. i. er muß nicht bloß nach ſeinen factiſchen
Erforderniſſen und Beſtandtheilen beurtheilt werden, ſondern er
iſt auch rechtlich (iuris eſt), d. i. man muß auch darauf ſehen,
was der Beſitz fuͤr Modificationen vom Rechte leidet, und ob
ihm nicht nach buͤrgerlichen Geſetzen die rechtliche Wirkung ent-
zogen iſt. Dies iſt nun der Fall bey denen, die ein peculium
profectitium
beſitzen. Bey ſolchen Perſonen achten die buͤrger-
lichen Geſetze auf ihre eigene Abſicht (voluntatem ſibi habendi)
nicht, ſondern verwerfen vielmehr dieſelbe.


S. 534 Z. 14. von die Abſicht bis S. 536. Z. 19. ent-
lehnt hat
. leſe folgendermaſſen: den animum poſſidendi hat.
Das heißt alſo mit andern Worten ſoviel: Der Beſitz beſteht in
facto,
in ſofern derjenige fuͤr den Beſitzer gehalten wird, welcher
die weſentlichen Beſitzerforderniſſe fuͤr ſich hat; oder derjenige
nicht als Beſitzer angeſehen wird, bey dem dieſe Erforderniſſe
mangeln. In iure beſteht hingegen der Beſitz, in ſofern die Ge-
ſetze vermoͤge ihrer Machtvollkommenheit gleichſam die fehlen-
den natuͤrlichen Erforderniſſe des Beſitzes ergaͤnzen, oder deren
Nichtſeyn fingiren, wo ſie doch wirklich nicht mangeln.


Die Gruͤnde, aus welchen die roͤmiſchen Geſetze ſich mit der
wahren factiſchen Beſchaffenheit des Beſitzes nicht begnuͤgten,
ſondern demſelben ſo vieles rechtsartige beygemiſcht haben, ſind
verſchieden.


S. 537. Z 13. ſetze nach dem Wort ſind die Note 20. fol-
genden Inhalts: Die Geſetze bezeichnen dieſen politiſchen Grund
mit den Ausdruͤcken: Utilitatis cauſa receptum eſt; utilitate ſua-
dente relictum eſt; conſultius videtur; tam ratione utilitatis, quam
iurisprudentia receptum eſt. L. 32. §. 2. D. de acquir. vel amitt.

poſſeſſ.
[153]poſſeſſ. L. 44. §. 1. D. eod. L. 44. §. 6. D. de Uſurpat. et uſu-
cap. L. 3. Cod. de acquir. et retin. poſſeſſ. L. 1. C. eodem.


Ebendaſ. Z. 15. von oͤffentlichen bis Z. 25. Nr. 4. leſe
folgendermaßen: Sklaven, oder durch einen gemeinſchaftlichen
Verwalter einen Beſitz haben und erhalten kann 21).


2) Daß ein Kind, dem die Geſetze uͤbrigens die zur eigenen
Beſitznehmung erforderliche Gemuͤthsfaͤhigkeit abſprechen, den-
noch guͤltig beſitzen kann, wenn der Vormund fuͤr daſſelbe den
Beſitz ergriffen hat 22); und daß auch Pupillen und Minderjaͤh-
rige ohne ihr Wiſſen und Willen durch ihre Tutoren und Curatoren
einen Beſitz erwerben koͤnnen, wenn letztern naͤmlich die Sache
abſichtlich auf den Namen der erſtern ergriffen haben 23).


3) Daß derjenige, welcher den Beſitz mit Vernunft und
Bewußtſeyn ergriffen hat, wenn er auch nachher den Verſtand
verliert, dennoch den erworbenen Beſitz auch im Zuſtande der
Sinnlichkeit fortſetzen, und uſucapiren kann 24).


S. 538. ſtreiche die Note 47. weg.


S. 539. ſtreiche in der Note 48. Z. 2. von In der bis
Z. 10. am beſten. weg und leſe alſo: Man vergleiche hier vor-
zuͤglich Ant.faber in Iurisprud. Papinianea Tit. XI. Princip. VIII.
Illat. 26. pag.
636.


S. 540. Z. 5. ſetze nach verliert, ſo lange naͤmlich noch
kein Anderer Beſitz davon ergriffen hat 29).


K 5Ebend.
[154]

Ebendaſ Z. 6 — 9. ſtreiche weg und leſe: Mehrere hierher
gehoͤrige Faͤlle findet man bey Cuper30).


Ebend. faͤllt die Note 51. ganz weg.


S. 541. Z. 1 — 11. ſtreiche mit den dazu gehoͤrigen Noten
ganz weg.


S. 542. ſetze noch zur Note 56. Jedoch ſcheint die L. 1. §. 4.
D. de acq. vel amitt. poſſ.
entgegen zu ſtehen. S. Ger.noodt
in Comm ad Tit. de donat. inter vir. et uxor
und Cujazin
Comment. ad cit. L. 1. §. 4. de acq. poſſ. Tom VIII. Oper.


S. 543. ſtreiche Z. 3—9. mit der dazu gehoͤrigen Note weg.


S. 549. Z. 5. von Dieſe bis S. 550. Z. 2. handelt.
ſtreiche weg und leſe folgendermaſſen: Der Inbegriff derjenigen
Befugniſſe, die dem Beſitzer blos um ſeines Beſitzes willen zu-
kommen, wird das Poſſeſſionsrecht genennt 57). Hiervon
wird zwar an einem andern Orte (§. 1751) gehandelt. Es iſt
indeſſen noͤthig, von den Wirkungen und Rechten des
Beſitzes
auch hier ſchon in ſofern zu handeln, als es zum Be-
weis, daß das Poſſeſſionsrecht kein dingliches Recht ſey, erfor-
derlich iſt. Zu den Rechten und Wirkungen des Beſitzes gehoͤren
z. B. folgende:


1) Der
[155]

1) Der Beſitzer iſt nicht ſchuldig, den Rechtstitel ſeines Be-
ſitzes anzugeben, wenn er ſeines Beſitzes wegen von Jemand
in Anſpruch genommen wird 58).


2) Der Beſitz befreyet in der Regel vom Beweiſe, und legt
dieſe Laſt dem Gegner auf. Kann dieſer nun den Grund ſeiner
Klage nicht beweiſen, ſo iſt der Beklagte von der Klage loszu-
ſprechen, wenn er auch nichts als den Beſitz fuͤr ſich hat 59).
Denn dieſer allein begruͤndet ſchon die rechtliche Vermuthung,
daß er die Sache rechtmaͤßig beſitze; es muß ihm nur keine ſtaͤr-
kere Praͤſumtion entgegenſtehen 60).


3) Der Beſitzer hat den Vorzug vor dem Nichtbeſitzer, wenn
beyde auf die naͤmliche Sache Anſpruch machen, und einer ſo
viel, als der andere, fuͤr ſich hat. (In pari cauſa melior eſt con-
ditio poſſidentis
61).


4) Eine vorzuͤgliche Wirkung des Beſitzes iſt die rechtliche
Moͤglichkeit der Verjaͤhrung einer ſolchen Sache, die man bona
fide
und durch einen gerechten Titel von einem Nichteigenthuͤmer
an ſich gebracht hat 62).


5) Ein groſſer Vortheil des Beſitzes iſt es ferner, daß der
Beſitzer die Fruͤchte der Sache, welche er bona fide als ver-
meintlicher Eigenthuͤmer inne hatte, in gewiſſen Faͤllen lucrirt
(§. 591) 63). Nicht minder legen die Geſetze


6) dem
[156]

6) dem Beſitz, er ſey von welcher Art er wolle, eine ſolche
Unverletzlichkeit bey, daß er von Niemand, wenn er auch auf
die Sache ſelbſt noch ſo gegruͤndete Anſpruͤche haben ſollte, durch
eigenmaͤchtige Thathandlung angegriffen und genommen werden
darf 64). Geſchieht es aber dennoch, ſo iſt


7) der Beſitzer berechtiget, ſich gegen ſolche widerrechtliche
Beſitzbeeintraͤchtigungen mit eigenthaͤtiger Privatgewalt zu ver-
theidigen, und ſich in ſeinem Beſitz zu behaupten 65). Inſon-
derheit aber geben auch die Geſetze


8) dem Beſitzer verſchiedene Rechtsmittel (Interdicta), derm
er ſich zum Behuf der Erhaltung des geſtoͤrten oder Wiederer-
langung des entzogenen Beſitzes vor Gericht bedienen kann, und
welche die beſondere Eigenſchaft und Wirkung haben, daß dem
Beſitzer auf die kuͤrzeſte Art, mit Beyſeitſetzung aller ſonſt ge-
woͤhnlichen Foͤrmlichkeiten des Proceſſes, und Verweiſung aller
weit ausſehender Einreden zur beſondern Ausfuͤhrung des Peti-
toriums zum Beſitz der Sache verholfen werde 66).


Ebendaſ. in der Note 81. ſtreiche weg von In bis 1700.
und ſetze folgendes bey: und beſonders von Spangenberg
in dem angefuͤhrten Verſuche einer ſyſt. Darſtellung der Lehre vom
Beſitz. 2. Th. S. 213. ff.


S. 551. Z. 2. von Ein bis Z. 18. in rem. leſe folgender-
maſſen: Hieraus laͤßt ſich nun die Frage leicht entſcheiden, ob
die Poſſeſſion ein dingliches Recht ſey, oder ein
ſolches wirke
? und dieſe Frage iſt mit Recht zu vernei-
nen 71). Denn wenn gleich der Beſitz ein Retentionsrecht
wirkt,
[157] wirkt, vermoͤge deſſen ich mich bis zu meiner Befriedigung an
die Sache, gleichſam wie an ein Pfand, halten 72), und ſo
lange ich den Beſitz habe, die Rechte deſſelben gegen jeden, ſelbſt
gegen den Eigenthuͤmer behaupten, und geltend machen kann 73);
ſo iſt dennoch das Poſſeſſionsrecht darum fuͤr kein ding-
liches Recht zu halten, weil die Geſetze um des bloſen Beſitzes
willen keine actionem in rem gegen jeden Beſitzer geben.


S. 557. Z. 1. leſe von ferner der bis Z. 2. zu folgen-
dermaßen: poſſeſſoriſchen Rechtsmittel, naͤmlich Interdicte Uti
poſſidetis, Utrubi
und Unde vi ohne Unterſchied nicht bedienen;
dieſe kommen nur ſolchen Beſitzern zu ſtatten, die in eigenem Na-
men beſitzen, oder deren natuͤrlicher Beſitz wenigſtens mit einem
dinglichen Recht verbunden iſt, z. B. den Nutznießern und Pfand-
glaͤubigern 92), andern nicht 93).


Ebend. Z. 9. ſtreiche von das bis Beſitzer weg.


Ebend. Z. 15. ſtatt Zuletzt bis S. 558. Z. 1. Dies leſe
alſo: Von einem eigentlichen und wahren Beſitz iſt der unei-
gentliche, analogiſche
, oder Quaſi-Beſitz zu unter-
ſcheiden. Ein wahrer oder eigentlicher Beſitz findet nur bey
koͤrperlichen Sachen Statt.


S. 558. Z. 20. ſtreiche von Gebrauche bis S. 559 Z. 9.
(§. 1750) weg und leſe alſo: phyſiſchen Vermoͤgen, ein gewiſ-
ſes Recht auszuuͤben, beſteht, und dadurch erlangt wird, daß man
das Recht wenigſtens einmahl in der Abſicht, um ſich daſſelbe
anzumaßen, ruhig und ohne eines andern Widerſpruch ausgeuͤbt
hat.
[158] hat 99). Bey einer ſolchen Quaſi-Poſſeſſion werden da-
her immer gewiſſe Ausuͤbungs- oder Gebrauchs-Handlungen
in Beziehung auf ein Recht vorausgeſetzt, welche ein anderer,
der dabey intereſſirt iſt, ruhig hat geſchehen laſſen; z. B. daß
ich auf des Andern Grundſtuͤcke mit deſſen Wiſſen und ohne Wi-
derſpruch die Durchfarth exercirt; oder in der Meinung, daß
mir das Zehendrecht zuſtehe, ohne Widerſpruch wirklich die Ze-
henden erhoben habe. Daher koͤnnen nur eigentlich ſolche Ar-
ten von Rechten Gegenſtaͤnde der Quaſi-Poſſeſſion ſeyn,
welche zu einer fortwirkenden Ausuͤbung durch oͤftere Gebrauchs.
handlungen geeigenſchaftet ſind, und zwar nicht nur dingliche
Sachenrechte
, vorzuͤglich Servituten, ſondern auch Be-
fugniſſe aus dem Perſonenrechte
, z. E. man kann in
der Quaſi-Poſſeſſion der vaͤterlichen Gewalt, der Filiation, des Buͤr-
gerſtandes, oder des ehelichen Zuſtandes ſeyn 100). Dahingegen
laͤßt ſich an perſoͤnlichen Sachenrechten, welche ſich ledig-
lich auf Erfuͤllung individueller Verbindlichkeiten gewiſſer Perſonen
beziehen, der Natur der Sache nach keine eigentliche Quaſi-Poſ-
ſeſſion
denken 1). Endlich iſt noch zu bemerken, daß bey der
Ausuͤbung dinglicher Rechte, und zwar vermoͤge eines und des
naͤmlichen Rechtsgrundes in verſchiedener Ruͤckſicht Poſſeſſion
und Quaſi-Poſſeſſion, zugleich Statt haben, und erſtere
ein natuͤrlicher, letztere ein Civilbeſitz ſeyn koͤnne. So
z. B. uͤbt der Uſufructuar durch koͤrperliche Detention der
Sache ſelbſt, an welcher ihm das Nutznießungsrecht zuſteht, ei-
nen wahren eigentlichen Beſitz aus. Allein dieſer iſt
nur ein natuͤrlicher Beſitz, weil er die Sache auf eines
Andern Namen beſitzt 2). Durch Ausuͤbung ſeines Nutznießungs-
rechts
[159] rechts aber giebt er eine Quaſi-Poſſeſſion zu erkennen, und
dieſe iſt ein Civilbeſitz, weil er ſie im eigenen Namen aus-
uͤbt 3).


Ebend. ſetze zur Note 17. noch folgendes: Dieſem Verbote
kann auch Niemand durch Vertrag dergeſtalt entſagen, daß der
andere dadurch ein Recht erhielte, Selbſthuͤlfe, als ein erlaubtes
Mittel, gegen den Schuldner ausuͤben zu koͤnnen, wenn ſich die-
ſer widerſetzt. Strubens rechtliche Bedenken 2. Th. Bed. 32.


S. 560. ſetze zur Note 20. noch bey: Webers Reflexio-
nen zur Befoͤrderung einer gruͤndlichen Theorie vom heutigen Ge-
brauch des roͤm. Rechts. §. 17. Danz Grundſaͤtze des gemei-
nen ordentlichen buͤrgerl. Proceſſes §. 5. Mehrere Rechtsgelehr-
ten wollen zwar den heutigen Gebrauch der oben angefuͤhrten
Strafen der Selbſthuͤlfe laͤugnen; z. B. claproth Diſſ. de non
uſu decreti D. Marci, et poenae privationis in viam facti ſtatutae.
Goett. 1757.hommel Rhapſod. quaeſt. for. Vol. V. Obſ 623.
pag. 123. ſqq. kind Quaeſtion. for. Tom. I. Cap.
76. Titt-
mann
in den Grundlinien der Strafrechtswiſſenſchaft §. 216.
Not. c. S. 165. Allein neuere Beyſpiele beweiſen das Gegen-
theil. Man ſehe Reuß Staatskanzley Th. 22. S. 349. Mal-
blanks
Anleitung zur Kenntniß der teutſchen Reichs- und Pro-
vinzial-Gerichts- und Kanzleyverfaſſung 4. Th. §. 46. S. 159.
Not. b. reinharth ſelect. Obſervat. ad Chriſtinaei Deciſiones.
Vol. III. Obſ. 9. et Vol IV. Obſ. 39. leyser Meditat. ad Pand.
Vol. VII. Specim. DVII. Medit. 1. et
2. und tafinger Inſtitut.
iurisprud. cameral.
§. 562.


[[160]]

Appendix A Nachricht des Verlegers.


Denjenigen, welchen die Abaͤnderung der Zuſaͤtze und
Berichtigungen zu laͤſtig ſeyn ſollte, ſteht auch die neue Aus-
gabe des erſten und zweyten Bandes dieſes Commentars
wieder fuͤr den vorigen Praͤnumerationspreiß gegen baare
Zahlung à 1 fl. 48 kr. zu Dienſten. Die Veraͤnderungen,
vorzuͤglich in dieſem zweyten Bande, waren zu viel und zu
mancherley, als daß man alle in dieſe Zuſaͤtze haͤtte auf-
nehmen koͤnnen, ſonſt haͤtte die Haͤlfte dieſes Bandes abge-
druckt werden muͤſſen.


[[161]][[162]][[163]]
Notes
13).
I. H.boehmer Diſſ. de finibus privilegior, regundis Cap. II.
§. 18.
35).
S. Puͤtters Beytraͤge zum teutſchen Staats- und Fuͤrſten-
rechte 1. Th. Nr. XIII. S. 210. und Haͤberlins Handbuch
des teutſchen Staatsrechts 2. Band §. 230.
43).
walch Introd. in controv. iur. civ. Prolegom. Cap. II. §. 3.
68).
hommel Rhapſod. quaeſt. for. Vol. V. Obſ. 624. nr. 2.
89).
mevius Part. VIII. Deciſ. 52 hofacker Princip. iur. civ.
T. I.
§. 99.
96).
wernher Obſervat, for. T. II. Part. X. Obſ. 377. und Io.
Henr.
fricke Obſervationes ex ſententiis Facultat. iurid. Kilo-
niens. (Kiliae 1773. 4.). Obſ.
1.
1).
Btrubens rechtl. Bedenken 2. Th. Bed. 80. §. 3.
5).
Verſuch einer ausfuͤhrlichen Eroͤrterung der Frage: in wie-
weit iſt der
ſucceſſor ſingularis ex pacto et providentia maio-
rum
zur Anerkeunung der Vertraͤge und Hand-
lungen des Vorfahrers verpflichtet?
nach kriti-
ſchen Principien. 1797. 8. S. 21. ff.
6).
Gebr. Overbeck Meditationen uͤber verſchiedene Rechtsma-
terien. VII. Bd. (Hannover 1796.) Med. 366. Schnau-
berts
Anfangsgruͤnde des Staatsrechts der geſammten Reichs-
lande §. 127. u. 128.
41).
L. 1. D. h. t.
42).
§. 12. I. de iure nat. gent. et civ.
43).
Paraphr. graeca Inſt. ad §. 12. cit.
44).
S. Eichmanns Erklaͤrungen des buͤrgerl. Rechts 2. Th.
S. 176. und Ant. Frid. Iuſt.thibaut Diſſ. de genuina iuris
perſonarum et rerum indole, veroque huius diviſionis pretio.
Kiliae 1796. 8.
45).
S. huberi Digreſſiones Iuſtinian. Lib. IV. cap. 1. p. 255.
Chriſt. Gotth.huͤbner Diſp. de iuris civilis obiectis ad L. 1.
D. de ſtatu hom. et §. 12. I. de iure nat. gent. et civ. Lipſ.
1798
.
und Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitutionen
§. 60.
46).
Gottl. Hufeland Inſtitutionen des geſammten poſitiven
Rechts (Jena 1798. 8.) §. 72.
47).
Das Wort actio bedeutet hier nicht blos das Mittel, ſein
Recht vor Gericht zu verfolgen, ſondern wird hier in einer ſo
weitlaͤuftigen Bedeutung genommen, daß es auch den ganzen
Proceß, und was dahin einſchlaͤgt, ausdruͤckt, wie ſchon Herm.
vultejus in Iurisprud. romana p.
443. bemerkt hat.
48).
L. 2. D. h. t. uͤber welche Stelle Ioſ.finestres in Hermo-
geniani iuris epitomar. libros Tom. I. pag.
217. nachgeſehen
werden kann.
49).
S. Hugo’s Lehrbuch der juriſtiſchen Encyklopaͤdie §. 229.
und Hufelands Inſtitutionen des geſammten poſitiven
Rechts §. 411.
50).
S. Hoͤpfners Commentar uͤber die Heinecciſchen Inſtitu-
tionen §. 62. Not. 1. S. 89. (nach der ſechſten verbeſſerten
Aufl. Frankfurt am Main 1798. 4.)
51).
Man vergleiche Arn. Flor. Theod.mallinkrot Diſſ. de ſta-
tu nondum natorum, indeque dependentibus iuribus et obliga-
tionibus. (Gieſſae 1759.)
§. 2. Eichmanns Erklaͤrungen
des buͤrgerlichen Rechts 2. Th. §. 111. und Hufelands In-
ſtitutionen des geſammten poſitiven Rechts §. 197.
52).
Schon nettelbladt in Syſtem. element. iurisprud. poſiti-
vae Germanor. commun. general.
§. 13. tadelt den gemeinen
Begriff von Status hominis.
53).
S. Franc. Car.conradi Exerc. de iure perſonarum ex di-
ſcrimine hominum naturali vario Lipſiae 1727. Godofr. Rei-
nold.
koeselisius de iure perſonarum ex ſtatu hominum natu-
rali. Ibid. 1733 et Sam.puffendorf de ſtatu hominum natu-
rali, in Eius diſput. academ. ſel.
54).
S. Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 62.
S. 86.
55).
L. 1. §. 8. D. ad SCtum Tertull. Man ſehe uͤber dieſe Stelle
dompierre Specim. de Reſtitutionibus in integrum. Tit. 5. §. 2.
pag.
336.
56).
S. lauterbach Colleg. theor. pract. Pandectar. h. t. §. 3.
57).
Princip. I. de iure perſonar.
58).
Ueber die eigentlichen Begriffe von ſtatus und ius perſona-
rum
verdienen auch nachgeſehen zu werden Hrn. Prof. wol-
taer
Commentarii iuris iuſtinianei noviſſimi Tom. I. §. 75. ſqq
59).
S. Hufelands Inſtitutionen des geſammten poſitiven Rechts
§. 73. und Hugo’s Lehrbuch des heutigen roͤmiſchen Rechts
(Berlin 1799.) §. 9.
60).
§. 4. I. de capit. deminut.
61).
L. 209. D. de R. I.
62).
L. 32. D. eod. Quod attinet ad ius civile, ſervi pro nullis
habentur
.
Man ſehe auch L. 3. §. 1. D. de cap. minut.
63).
Allgemeines Geſetzbuch fuͤr die Preuß. Staä-
ten
I. Th. 1. Tit. §. 1.
69).
Io. Alb.spies Exercit. de iure hominum naſciturorum, mo-
der. Chriſt. Gottl.schwartz hab. Altorfi 1725. §. 6.
70).
L. 1. C. de poſtum. hered inſtit. vel exhered. L. 4. Cod. de
lib. praeterit. Frid. Lud.
doering Diſſ. de iuribus, quae na-
ſcituris et poſtumis intuitu ſucceſſionis competunt. Erf. 1769.
et Io. Hartmuth. rays Diſſ. de curis ICtorum circa ſucceſſiones
naſciturorum. Gieſſae 1737.
71).
L. 1. §. 1. D. de ventre inſpic. L. 1. §. 8. D. de cognat.
Die Stoiker lehrten, der Menſch bekomme die der Vernunft
faͤhige Seele erſt mit ſeiner Geburt. Da werde ſie ihm von
der anima mundi, gleichſam wie ein Wind, eingehaucht. Tid-
mann
Syſtem der ſtoiſchen Philoſophie 3. Band. S. 148.
walch ad eckhardi Hermenevt. iur. Lib. I. cap. IV. §. 137.
pag. 228. ſqq.
In Gemaͤßheit dieſer Grundſaͤtze ſagt daher
PapinianL. 9. §. 1. D. ad Leg. Falcid. partum nondum
editum non recte dici hominem.
Eben ſo UlpianL. 1. §. 8.
D. Unde cognati.
Man ſehe noch Alph. acarranza Tr. de
partu naturali et legitimo (Genevae 1629.) Cap. 2. S. Th. de
idsinga Varior. iur. civ. Cap. 14. Em.merillius Lib. I.
Obſervat. cap. 16. Ev.otto vita Papiniani Cap. 9. p. 220.

und Frid. Guil.boers de Anthropologia IC. Rom. ſtoica.
Lugd. Bat. 1758. 8.
80).
leyser Meditat. ad Pand. Vol. I. Spec. XIV. med. 1. et
Vol. XII. Suppl. Specim. XIV. med. 7. hartleben Meditat.
ad Pand Vol. I. Specim. XVIII. med.
1. Danz Handbuch
des heutigen teutſchen Privatrechts. 3. Band §. 287. S. 3.
81).
Man ſehe hier vorzuͤglich carranza cit. Tract. de partu
naturali et legitimo. Cap. II. §. 4. nr. 32. ſqq.
82).
mevius Tom. I. P. V. Deciſ. 80 Eichmanns Erklaͤrun-
gen des buͤrgerlichen Rechts. 2. Th. S. 207.
89).
L. 5. §. 2. D. h. t. Der Grund, den Marcian daſelbſt
anfuͤhrt: quia non debet calamitas matris nocere ei, qui in ven-
tre eſt,
wuͤrde von keinem ſonderlichen Gewicht ſeyn, wenn
man nicht vorausſetzte, daß in dieſem Falle das noch ungebohr-
ne Kind fuͤr ſchon gebohren gehalten werde, wie auch Ant.
faberConjecturar. iur. civ. Lib. XX. cap.
1. bemerkt hat.
Man ſehe auch carranza cit. Tr. cap. II. §. 4. nr. 19.
93).
L. 1. §. 8. D. de ſuis et legitim hered. Dicendum erit, ſuos
poſſe ſuccedere, ſi modo mortis teſtatoris tempore concepti fue-
rint. §. 8. I. de hereditatib. quae ab int. def.
Nepos, licet
poſt mortem avi natus ſit, tamen avo vivo conceptus, mortuo
patre eius, poſteaque deſerto avi teſtamento, ſuus heres effici-
tur. Plane ſi et conceptus et natus fuerit poſt mortem avi,
mortuo patre ſuo, deſertoque poſtea avi teſtamento: ſuus he-
res avo non exiſtet; quia nullo iure cognationis patrem ſui pa-
tris attigit. Add. L. 6. D. de ſuis et legit. hered. L. 6. pr. D.
de iniuſto rupto et irr. teſt
.
96).
Man ſehe Metzgers kurzgefaßtes Syſtem der gerichtlichen
Arzneywiſſenſchaft (Koͤnigsberg u. Leipzig 1793. 8.)
§. 255. und Prochaska Lehrſaͤtze aus der Phyſiologie des
Menſchen (Wien 1797. 8.) I. Band §. 914. ff.
97).
L. 135. D. de verbor. ſignificat. L. 14. D. h. t. Man ver-
gleiche uͤber dieſe Stelle carranza Tr. de partu naturali et
legitimo Cap. 17. merillius Obſervation. Lib. I. cap.
33. u.
Ioſ. Fernand. deretes Opuſculor. Lib. I cap. 1. (in Theſ.
Meermann
. Tom. VI. pag. 27. ſqq.)
Zwar will Prochaska
in den Lehrſaͤtzen aus der Phyſiologie des Menſchen §. 928.
behaupten, daß die Bildung der Mißgeburten nie aus der
Menſchengattung ganz ausarte, und die menſchlichen Mißge-
burten mit Schweinskoͤpfen und andern Gliedern unvernuͤnfti-
ger Thiere, von welchen man hie und da Nachrichten und
Zeichnungen hat, fabelhaft waͤren. Allein daß ſich dergleichen,
wenn gleich freylich ſehr ſeltene, Verirrungen der Natur nicht
ſchlechthin bezweifeln laſſen, beweiſen die Beyſpiele von Miß-
geburten in des Hrn. von Dreyhaupt Beſchreibung des
zum Herzogthum Magdeburg gehoͤrigen Saal-Kreiſes 1. Th.
S. 645. f. Man vergleiche auch Wilh. Gottfr. Ploͤuc-
quets
Abhandlung uͤber die gewaltſamen Todesarten (Tuͤ-
bingen
1788. 8.) 2ter Abſchn. 1ſtes Kap. §. 83. u. [...]4 [...]
S. 258. ff.
5).
Ploucquets angef. Abhndl. uͤber die gewaltſamen Todes-
arten 2. Abſchn. 1. Kap. §. 54.
46).
S. Metzgers kurzgefaßtes Syſtem der gerichtlichen Arz-
neywiſſenſchaft §. 277. u. 278. Peter Camper von den
Kennzeichen des Lebens und Todes bey neugebohrnen Kindern.
Von der in ſolchem Falle gewoͤhnlichen Lungenprobe iſt
beſonders nachzuſehen Ploucquets Abhandlung uͤber die
gewaltſamen Todesarten. 2. Abſchnitt 1. Kap. §. 81. ff.
S. 288. ff.
47).
Mich.alberti Commentat. in Conſtitut. crim. Carolin.
p. 107. ſqq.
Es wurde hieruͤber in einem Erbſchaftsfalle ge-
ſtritten, wovon die Acten von der Fuͤrſtl. Solmſiſchen Regie-
rung zu Lich an unſere Fakultaͤt geſchickt wurden. Die Heb-
amme ſagte auf ihre geleiſtete Pflichten aus, ſie habe das neu-
gebohrne Kind auf ihrem Schoos gehabt, und Bewegungen
am Koͤrper und Munde deſſelben verſpuͤrt. Allein die Aerzte,
welche die Obduction des Kindes verrichtet hatten, zeigten
in ihrem Gutachten aus unwiderleglichen Gruͤnden, daß das
Kind bey der Geburt nicht mehr gelebt haben koͤnne, und uͤber-
dem nicht einmal lebensfaͤhig geweſen ſey.
48).
Luc. van depoll de exheredatione et praeteritione Cap. 37.
§. 2. lauterbach Colleg. theor. pract. Pandectar. h. Tit.
§. XXVII.
In peinlichen Faͤllen findet dieſe Vermuthung nicht
Statt. S. Quiſtorp in den Grundſaͤtzen des T. peinlichen
Rechts 1. Th. §. 270.
83).
Fragm. Tit. V. §. 2. (in schultingIurisprud. Antejuſt.
pag. 577.)
84).
c. loc.§. 3.
85).
ulpian. c. l. §. 4,
86).
S. Io. Nic.hert Diſſ. de matrimonio putativo; (in Opus-
cul.
Vol. I. Tom. I. p. 348 — 408.) Ern. Chriſt.westphal
Diſſ. de veris caſibus matrimonii putativi. Halae
1758.
87).
Cap. 2. 8. 14. et 15. X. Qui filii ſint legitimi. S. Ge.
Ludw. Boͤhmers
auserleſene Rechtsfaͤlle 1. Bandes 1. Abh.
(Goͤttingen 1799. 4.) Nr. 22.
45).
S. Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts
3. Band §. 291. S. 22.
46).
L. 1. §. 5. D. de poſtulando.
47).
L. 1. cit. D. de poſtul.
48).
§. 6. I. de teſtam. ord. Bern. Henr.reinoldus Variorum
iur. civ. Cap. V. et VI. (in Opuſcul. a iuglero edit. p. 72.
ſqq.)
49).
L. 18. D. de teſtibus. Iuſt. Henn.boehmer Iur. Eccleſ.
Proteſtant. Lib. II. Tit XX. §. 17. Io. Henr.berger Diſſ.
de muliere teſte (in eiusDiſſertat. iur. ſelect. pag. 779.)
50).
Runde Grundſaͤtze des allgemeinen teutſchen Privatrechts
§. 292.
51).
Chriſt. Gottl.riccii Exercitat. iur. cambial. Exerc. V. Sect. II.
de feminis mercatricibus et non mercatricibus intuitu cambiorum.
pag.
62.
52).
Schroͤters vermiſchte juriſt. Abhandlungen I. Th. S. 64.
ff. und Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts.
3. Band §. 292.
53).
Nov. CXXXIV. cap. 9. et Aoth. Hodie novo iure Cod.
de cuſtodia reor.
54).
Ludovici Einleitung zum peinlichen Proceß Kap. 2. §. 8.
Hymmens Beytraͤge zu der juriſt. Litteratur in den Preuß.
Staa-
55).
Franks Syſtem einer vollſtaͤndigen mediciniſchen Policey
1. Band S. 251.
54).
Staaten. IV. Samml. Nr. II. pag. 29. u. beſonders v. Qui-
ſtorps
Abhandl. ob eine gefaͤngliche Haft des Geſchlechts we-
gen fuͤr bedenklich zu achten ſey? (in Deſſelben Beytraͤ-
traͤgen zur Erlaͤuterung verſchiedener Rechts-
materien
Nr. LVI. oder IV. St. Nr. IX. nach der erſten
Ausgabe.)
72).
S. zacchiae Quaeſtion. medico. legal. Lib. II. T. I. qu. 9.
n.
13 15. 16. und Guſt. Bernh.becmanni Diſſ. de acquiſitio-
ne hereditatis dementi delatae. (Goettingae 1772.) §. 2. et
3.
73.).
L. 14. D. de off. praeſ. L. 8. §. 1. D. de tutor. et curat. dat.
L. 22. §. 7. et 8. D. Soluto matrim. L. 6. Cod. de curat. fu-
rioſi. L. 25. Cod. de nupt.
S. huber c. l. §. 2. vinnius
in Comment. ad §. 4. I. de Curator. Ev. otto in Comment.
ad eund.
§. Hoͤpfner im Commentar uͤber die Inſtitutio-
nen §. 62. S. 84.
76).
So werden im Preuß. Landrecht 1. Th. 1. Tit. §. 28.
Bloͤdſinnige diejenigen genennt, welchen das Vermoͤgen,
die Folgen ihrer Handlungen zu uͤberlegen, mangelt.
36).
S. Chriſt.thomasii Diſſ. de hominibus propriis et liberis
Germanorum. Halae 1701.
EbendeſſelbenDiſſert. de uſu
practico diſtinctionis hominum in liberos et ſervos Halae 1711.

beſonders aber Danz Handbuch des heutigen teutſchen Pri-
vatrechts 3. Baͤnd §. 327.
37).
Runde Grundſaͤtze des allgemeinen teutſchen Privatrechts
§. 327.
38).
Hoͤpfner im Commentar uͤber die Heinecciſchen Inſtitu-
tionen §. 70. Eben dieſer Grundſatz galt auch Anfangs in den
Preuß. Staaten, wie aus Hymmens Beytraͤgen zur juriſt.
Litteratur in den Preuß. Staaten 6. Samml. S. 296. erhel-
let. Allein in dem neuen Preuß. Geſetzbuche 2. Th.
Tit. 5. §. 200. iſt die Sklaverey voͤllig abgeſchaft.
39).
Reichsabſchied vom Jahr 1542. stryk Uf. mod.
Pand. h. t.
§. 3.
40).
lauterbach Colleg. th. pract. Pandect. h. t. §. 12. et 13.
und Hoͤpfner a. a. O.
41).
Iuſt. Henn.boehmer Tr. de iure et ſtatu hominum proprio-
rum a ſervis Germaniae non Romanis derivando, et de uſu
huius doctrinae. Halae 1754. 4.
und Danz Handbuch des
heutigen deutſchen Privatrechts 5. Band §. 536.
42).
De moribus Germanor. cap. 25. Servis, non in noſtrum mo-
rem deſcriptis per familiam miniſteriis, utuntur. Suam quisque
ſedem, ſuos penates regit. Frumenti modum dominus, aut pe-
coiis, aut veſtis, ut colono, iniungit: et ſervus haetenus paret.
Caetera domus officia uxor ae liberi exſequuntur.
43).
Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts. 5. Bd.
§. 536. S. 464. f.
44).
Runde Grundſaͤtze des allgemeinen teutſchen Privatrechts.
§. 536. und hofacker Princip. iur. civ. Tom. I. §. 297.
45).
Die Etymologie dieſer Woͤrter unterſuchen Io. Guil.hoff-
mann
Obſervation. iuris germ. Lib. I. cap. VII. pag. 81. ſqq.
grupen in uxore Theodisca cap. I.
und puffendorf Obſer-
vat. iur. univ. T. II. Obſ.
66. und Tom. III. Obſ. 28.
46).
boehmer D. de iure et ſtatu hominum propriorum Sect. III.
§. 13. mevius P. IV. Dec. 131. hofacker Princip. iur.
civ. Tom. I.
§. 303.
47).
hofacker T. I. §. 301. und Runde Grundſ. des allge-
meinen teutſchen Privatrechts. §. 552.
48).
Runde §. 544.
49).
Runde §. 545.
50).
Es giebt jedoch noch eine andere aus der Leibeigenſchaft ent-
ſtehende Art des Dienſtzwanges, welche darin beſteht,
das die Kinder der Leibeigenen, ohne Erlaubniß des Leib-
herrn, ſich nicht bey anderen Herrſchaften als Geſinde ver-
miethen duͤrfen. Runde §. 548.
51).
hofacker Princip. iur. civ. T. I §. 303. not. c. Anderer
Meinung iſt jedoch Kopp in der ausfuͤhrl. Nachricht von der
aͤltern und neuern Verfaſſung der geiſil. und Civilgerichte in
den Heſſen-Caſſelſchen Landen 1. Th. 3. St. 6. Abth. §. 276.
S. 249.
52).
Runde §. 547.
53).
Siehe die Note 15. der erſten Ausgabe, welcher noch hin-
zuzufuͤgen iſt: Bodmanns hiſtoriſch juriſt. Abhandlung von
dem Beſthaupte. Maynz 1794. 8.
54).
Roͤslins Abhandlung von den beſondern weiblichen Rech-
ten. 1. Band 2. Buch. 5. Abſchn. §. 5. ff. S. 242. ff. Run-
de
§. 539.
55).
Siehe die Note 16. der erſten Ausgabe.
56).
Eiſenharts Grundſaͤtze der teutſchen Rechte in Spruͤch-
woͤrtern 2. Abth Nr. XVIII. S. 75. Runde §. 540.
57).
Eiſenhart a. a. O. Nr. XVII. S. 73. Runde §. 541.
58).
hofacker Princip. iur. civ. T. I. §. 300.
59).
Runde §. 543.
63).
Ge. Frid.wache in Diſſ. de voce Mittelfreyen. Halae 1763.
Adde gebaueri Commentat. de libertinitate veterum Germ.
Goettingae 1759.
64).
Runde Grundſ. des allgemeinen teutſchen Privatrechts.
§. 328.
65).
Man vermiſche damit nicht den roͤmiſchen Begriff von do-
meſticis.
Die Roͤmer verſtanden naͤmlich darunter alle diejeni-
gen, welche zu dem Hauſe eines Paterfamilias gerechnet wur-
den,
66).
Die beſte Schrift hiervon iſt Johann Lorenz Dorn’s
Verſuch einer ausfuͤhrlichen Abhandlung des Geſinderechts.
Erlangen 1794. 8
67).
Dorn in dem angefuͤhrten Verſuch §. 81. S. 200.
65).
den, und in dieſer Ruͤckſicht auf irgend eine Art mit demſelben
in Verbindung ſtanden. Man rechnete daher zu denſelben
nicht nur alle Arten von Knechten, ſondern auch den Hausva-
ter ſelbſt, Hausſoͤhne und Toͤchter, Schweſtern und Bruͤder;
und auch die Hausfrau. S. Ian.langlaeus in Semeſtr.
Lib. III. c.
2. Der Unterſchied iſt beſonders beym Haus-
diebſtahl
von Wichtigkeit- S. günther Diſſ. de furto do-
meſtico. Lipſiae 1785.
68).
Dorn §. 89—92.
69).
Dorn §. 189.
70).
Dorn §. 191.
71).
Dorn §. 190.
72).
Dorn §. 187.
73).
Dorn §. 77. u. §. 78.
74).
stryck in Uſu Mod. Pandect. h. t. §. 12. Eichmann
Erklaͤrungen des buͤrgerl. Rechts 2. Th. S. 356.
75).
mevius ad Ius Lubec. P. III. Tit. VIII. Art. 10. n. 13. ſqq.
leyser in Meditat. ad Pandect. Vol. I. Spec. XVI. med.
4.
und Vol. VIII. Specim. DXLVI. med. 15. müller ad Leyſe-
rum
Obſ.
86. Struben rechtl. Bedenken Th. III. Bed. 39.
Hoͤpfner im Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 70. S. 99.
u. a. m.
76).
L. un. C. de emendat. ſervor. gehoͤrt ſo wenig als L. un. C.
de emendat. propinquor.
hierher, denn das erſtere Geſetz redet
von Sklaven, letzteres aber von minderjaͤhrigen Verwandten,
welche unartig ſich betragen. L. 13. §. 4. D. locati erlaubt
auch nur einem Lehrmeiſter den ihm uͤbergebenen Lehr-
purſchen
durch vernuͤnftige Zuͤchtigung zum Fleiß, Aufmerk-
ſamkeit und Ordnung anzuhalten; redet alſo ebenfalls nicht
vom Miethgeſinde.
77).
Dorn in dem angef. Verſuch §. 112.—§. 116. Man ſehe
auch das allgemeine Geſetzbuch fuͤr die Preuß.
Staaten
2. Th. 5. Tit. §. 77.
78).
leyser Meditat ad Pandect. Specim. XVI. med. 4. Qui-
ſtorps
Grundſaͤtze des peinl. Rechts I. Th. §. 309. Dorn
in dem angef. Verſuch § 118.
79).
Dorn §. 125. — §. 151.
80).
Dorn §. 153.
81).
leyser Vol. VIII. Specim. DXLVI. medit. 13. ſq. und We-
ber
uͤber Injurien und Schmaͤhſchriften 1. Abth. §. 13. Not.
8. S. 212.
82).
wernher ſelect. Obſervat. for. Tom. II. P. IX. Obſ. 107.
und Dorn §. 155. Man ſehe auch das allgemeine Ge-
ſetzbuch fuͤr die Preuß. Staaten
, 2. Th. 5. Tit. §.
86. u. 87.
83).
Fiſchers Lehrbegrif ſaͤmmtlicher Kameral- und Policey-
rechte 1. B. §. 1342. Dorn §. 161.
84).
Dorn §. 162.
85).
I. H.boehmer de imperfecta libertate ruſticor. in Germ.
in Exercitat. ad Pand. T. I. pag. 845. ſqq.
von Buri Erlaͤu-
terung des in Teutſchland uͤblichen Lehenrechts IV. Fortſetzung
S. 32. ff. Runde Grdſ. des allgemeinen teutſchen Privat-
rechts. §. 484. u. 485.
86).
Man ſehe hier vorzuͤglich Danz Handbuch des heutigen
teutſchen Privatrechts 5. Band §. 484.
87).
S. Wolfg. Frid.schroedter Diſp. de notione ruſticorum
Germaniae. Goettingae 1743.
88).
im teutſchen und reichsſtaͤndiſchen Privatrecht 1. Th. 26. Ab-
handlung S. 241. u. ff.
89).
Ihm ſtimmen auch Runde in den angef. Grundſaͤtzen §.
482. und Danz im Handbuch §. 482. bey.
90).
von Buri ausfuͤhrliche Abhandlung von den Bauerguͤtern,
mit Anmerkungen von Hofr. Runde. Gieſſen 1783. 4.
91).
S. Weſtphal a. a. O. §. 2.
92).
fritsch de ſtatu et iure pagorum Germaniae.Weſtphal
a. a. O. §. 5.
93).
S. Ernſt Ludw. Wilhelm von Dacheroͤden Verſuch
eines Staatsrechts, Geſchichte und Statiſtik der freyen Reichs-
doͤrfer in Teutſchland. 1. Th. Leipzig 1785. 8. 1. u. 3. Kap.
94).
Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts. 1.
Band §. 74.
95).
Gottl. Aug. Jenichen Abhandlung von den Reichsdoͤr-
fern, und Reichsfreyen Leuten. Leipzig 1768. 4. S. 40.
Dacheroͤden a. a. O. 1. Kap. S. 43. f.
96).
Dacheroͤden a. a. O. Kap. 3. S. 97.
97).
Danz Handbuch 5. Band §. 487.
98).
Danz Handbuch 5. Band §. 487.
99).
Danz §. 489.
100).
Kothe oder Koͤthe heißt ein Haus in der Gemeinde-
Markung. S. Weſtphals teutſches Privatrecht 1 Th.
Abh. 27. Anmerk. 5. S. 256. Der Name Koßaten kommt
von caſa und caſati her. S. puffendorf Obſervat. iur.
univ. T. IV. Obſ.
103.
1).
Danz §. 490.
2).
S. Joh. Leonh. Hauſchild Abh. von Bauern, oder de-
ren Frohndienſten Dresden u. Leipzig 1771. B. Fr. R.
Lauhn von den Frohndienſten der Teutſchen. Frankfurt 1760.
und mit Anmerkungen und Urkunden vermehrt von Kuhn.
Weißenfels und Leipzig 1791. 8. puffendorf Obſervat iu-
ris univ. T. I. Obſ. 121. leyser Meditat. ad Pandect Spec.
CCCCXVI. — CCCCXX.
und Henr. Add.lehzen Diſſ. de ve-
ro et originario fundamento obligationis ruſticorum ad operas
et cenſum praeſtandum. Goett. 1793.
3).
Man ſehe Weckherlins Darſtellung der Grundſaͤtze, nach
welchen Frohndienſte, und insbeſondere Landesfrohnen aus-
zutheilen und auszugleichen ſind. Stuttgard 1798. und
Fried. von Buͤlow’s und Theod. Hagemanns practi-
ſche Eroͤrterungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrſamkeit
1. Band. Nr. 22. S. 122. ff.
4).
Danz Handbuch §. 491. S. 193. ff.
5).
Joh. Heinr. Chriſt. von Selchow Rechtsfaͤlle. 1. Bd.
Deciſ. 23. S. 235. ff.
6).
Weſtphal teutſches Privatrecht 1. Th. 33. Abhandl. Danz
Handbuch 5. Band §. 495.
7).
hellfeld Repertor iur. priv. v.Burgfeſte. Frid. Eſ. a
puffendorf Animadverſiones iuris. Nr.
28.
8).
S. v. Buͤlows und Hagemanns practiſche Eroͤrterun-
gen. 1. Band Nr. XLI.
9).
Io. Aug. reichardt Diſſ. de operis venaticis. Ienae 1770.
und I. M.seuffert Progr. Operae venatoriae ad territoria-
les quatenus referendae ſint? Wirceburgi 1790.
Joach.
Ernſt
von Beuſt von der Jagd- und Wildbannsgerechtig-
keit. Kap. XV. §. 1. ff.
10).
Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts 5. Bd.
§. 493. S. 211.
11).
von Beuſt a. a. O. §. 6. Danz Handbuch 2. Band §. 156.
S. 59.
12).
seuffert cit. Progr.Danz im Handbuch 5. B. §. 497.
Anderer Meinung iſt zwar Aug. Ferd. hauschild in ſeiner
unter dem Vorſitz des Hrn. Ord. von Winckler gehaltenen
Diſſertation: Superioritas territorialis fons operarum venatica-
rum, principi a ſubditis debitarum. Lipſiae 1786.
Allem man
ſehe Hrn. Hofr. Kluͤbers kleine juriſtiſche Bibliothek. 3. Bd.
S. 57. ff.
13).
S. Gmelin und Elſaͤſſers gemeinnuͤtzige juriſt. Beob-
achtungen und Rechtsfaͤlle 5. Band Nr. II. S. 22. ff. Fried.
v. Buͤlow
’s und Theod. Hagemanns practiſche Eroͤrte-
rungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrſamkeit. 1. Band
Nr. XLII. S. 215. ff. Runde Grundſaͤtze des allgemeinen
teutſchen Privatrechts §. 496. In der Beſtellungs. und Ern-
dezeit koͤnnen der Regel nach weder Bau- noch Jagdfrohnen
verlangt werden. kind Quaeſtion. for. Tom. I. cap. 47. und
seuffert cit. Progr. in fin.
14).
Danz Handbuch 5. Baud §. 496. u. 497.
15).
S. Io. Ge. pertsch Diſſ. de diviſione operarum in determi-
natas et indeterminatas, earumque exactione. Ienae
1731.
16).
Von den ungemeſſenen und gemeſſenen Dienſten der teut-
ſchen Bauern handelt ausfuͤhrlich Hr. von Benekendorf
in Oeconomia Forens. V. Th. 8. Hauptſt. 9. und 10. Abſchnitt.
Man ſehe auch Runde Grdſ. des allg. teutſchen Privat-
rechts §. 498.
17).
kind Quaeſtion. for. Tom. I. cap. 70. pag. 269. ſqq. und
Danz Handbuch 5. Band §. 498.
18).
S. Melch. Dethmar. grollmanni Commentat. de opera-
rum debitarum mutatione P. I. II. et III. Gieſſae 1751. 4. Herr.
brokes ſelect. Obſervat. for. Obſ. CCCLXXI.
und Io. Ad.
Th.
21).
Siehe die Note 56. der erſten Ausgabe, welcher noch hin-
zuzufuͤgen iſt: kind Quaeſt. for. T. I. cap. 70. A. R.
I.
bünemann Adſertio de ruſticorum libertate et operis contra
reinecciumHannov.
1750. Joh. Leonh. Hauſchild
von Bauern und deren Frohndienſten, auch der in den Rech-
ten gegruͤndeten Vermuthung ihrer natuͤrlichen Freyheit.
Dresden und Leipzig 1771.
18).
Th. kind Quaeſtiones forens. Tom. I. cap. 80. et Tom. II.
cap.
61.
22).
Iſt die Not. 60. der erſten Ausgabe, wo die hierher gehoͤ-
rigen Rechtsgelehrten angefuͤhrt ſind.
23).
Man ſehe hier vorzuͤglich Danz Handbuch des heutigen
teutſchen Privatrechts 5. B. §. 499. Mit dieſen Grundſaͤtzen
ſtimmt auch das neue Preuß. Landrecht Th. 2. Tit. 7.
§. 311. uͤberein.
28).
S. leyser Specim. CCCCXIX. med. 1. grollmann in
Commentat de operarum debitar. mutatione P. I. Cap. II.
§. 11.
und folgg. balthasar de operis ruſticor. cap. XVI. S. 97.
Hrn. von Buri Abhandl. von Bauerguͤtern S. 63. ff. Gebr.
Over-
29).
Siehe die Note 66. der erſten Ausgabe.
30).
S. leyser Specim. CCCCXIX. med. 4. u. Spec. DCLXV,
med.
29. Struben rechtliche Bedenken IV. Th. Bed. 17.
a puffendorf Obſervat. iuris univ. Tom. I. Obſ. 224. T. II.
Obſ. 71. brokes ſelect. Obſ. for. Obſ. 65. wernher Obſer-
vat. Forenſ. Tom. II. Part. IX. Obſ
64 von Buri in der
angef. Abhandl. S. 67 Weſtphal teutſches Privatrecht.
34. Abhandlung 8. Anmerkung S. 366. Overbeck Medita-
tionen uͤber verſchiedene Rechtsmaterien 3. Band 137. Meditat.
S. 119.
28).
Overbeck Meditationen uͤber verſchiedene Rechtsmaterien.
3. Band 138. Meditat. Runde Grdſ. des allgem. teutſchen
Privatrechts. §. 501.
31).
puffendorf T. I. Obſ. 224. p. 553. balthasar de operis
ruſticor. Cap.
10. und rave de praeſcriptione §. CXVII.
Schol
2.
32).
Georg Jac. Fried. Meiſters practiſche Bemerkungen
aus dem Criminal- und Civilrechte. 2. Band (Goͤttingen
1795.) Bem. 20. S. 204. ff
34).
Iſt die Not. 73. der erſten Ausgabe.
35).
Iſt die Note 74. der erſten Ausgabe.
36).
Mehrere Rechtsgelehrte glauben, daß zwiſchen ius Quiri-
tium
und civitas Romana ein Unterſchied geweſen. sigonius
de antiquo iure civ. Rom. Lib I. c.
6. ſetzt dieſen Unterſchied
darin, daß das ius Quiritium einen Inbegriff der Privatrechte,
die civitas Romana aber einen Inbegriff der oͤffentlichen Rechte
des Roͤmiſchen Buͤrgers bezeichnet habe. Ihm ſtimmen span-
hemius
Orbe Rom. Ex II. cap. 5. p. 156. schulting in
Iurispr. Antejuſt. pag.
574. und heineccius Antiquit. Rom.
Syntag. Lib. I. Append. Cap. I.
§. 23. bey. Andere ſagen,
das ius Quiritium ſey das ius civitatis optimum maximum ge-
weſen, welches alle und jede Rechte der Roͤm. Buͤrger in ſich
begriffen habe, das ius civitatis aber habe nur ein unvollkom-
menes, naͤmlich das Privat-Buͤrgerrecht, bezeichnet; ſo Corn.
Val.
vonck Obſervat. miſcellan. cap. 24. Adject. eiusSpeci-
mini critico in var. Auctores
(Trajecti ad Rhen.
1744. 8.) und
Guil. Ottoreitz in Excurſ. ad Theophili paraphraſ. graec. In-
ſtitut. Tom. II. Exc. III. pag.
1094. Allein die Roͤm. Rechts-
gelehrten unterſcheiden nicht zwiſchen ius Quiritium und civitas
Romana.
Man ſehe ulpianiFragm. Tit. 3. §. 2. 5. et 6.
Auch nicht die Roͤm. Klaſſiker, wie Io. Henr.mylius in Diſſ.
ad Theophilum de iure Quiritium
(beym reitz Excurſ. III. p.
1090. ſqq.
) und Franc. Car.conradi Comment. de iure Qui-
ritium a civitate Rom. non diverſo. Helmſt.
1744. gezeigt haben.
37).
Der Name Quirites kommt nicht vom Quirin, wie Ju-
ſtinian
lehrt §. 2. I. de I. N. G. et Civ. ſondern von der Sa-
biner Hauptſtadt Cures her. livius lib. I. c. 13. dionys.
halicarn
. Lib. II. p. 111. plutarch. in Romulo p.
30. und
in Numa p. 61.
38).
S. Alb. Diet.treckel Select. Antiquitat. P. I. p. 111. ſq.
39).
Fragm. Tit. 5. §. 4. et Tit. 19. §. 4.
40).
ulpianus Fragm. Tit. XIX. §. 4.
41).
Commentar ad Leg. Iuliam et Pap. Poppaeam Lib. II. cap. 9.
§. 5. pag.
226.
42).
S. spanhemii Orb. Rom. Exercit. I. cap. 9. und Ev.otto
lib. ſing. de Aedilibus coloniarum et municipior. Cap. I.
§. 1.
43).
sigonius de antiquo iure Italiae cap. 4. Chriſt. Gottl.
schwarz Diſſ. de iure Italico. Altorfii rec.
1741.
44).
spanhemius Exercitat. I. cap. 10.
45).
idem Exercitat. I. cap. 8.
46).
spanhem. Orb. Rom. Ex. II. cap. 1.
47).
Io. Paul.mahner Commentat. de M. Aurelio Antonino,
conſtitutionis de civitate univerſo orbi Romano datae auctore.
Halae et Helmſt.
1772. 8. Allein Io. Chriſt, Frid.meister
in Commentat. de Antonino Caracalla vero civitatis per orbem
Rom. propagatore, pro spanhemio contra mahnerum. Fran-
cof. ad Viadr.
1792. hat ihn widerlegt.
48).
L. 17. D. h. t. In orbe Romano qui ſunt ex Conſtitutione
Imperatoris Antonini cives Romani effecti ſunt. Excerptadio-
nis
Valeſiana pag.
745.
49).
Nov. LXXVIII. c. 5.
50).
spanhem. Exercit. II. cap. 22.
51).
Hierauf bezieht ſich der Begriff, den UlpianL. 190. D.
de Verb. Signif.
von Provinzialen giebt, wie conradi in
Parergis Lib. IV Nr. II. pag. 488. ſqq. und Io. God.bauer in
Opuſcul. iurid Tom. I. pag. 195. ſqq.
gezeigt haben.
52).
Man ſehe heineccius in Commentar. ad Legem luliam et
Pap. Poppaeam Lib. II. cap. 8. §. 3. pag
211.
53).
Iſt Not. 86. der erſten Ausgabe, der nur noch beygefuͤgt
worden: Wilh. Aug. Fried. Danz Handbuch des heuti-
gen teutſchen Privatrechts 3. Band §. 312. ff.
54).
Danz im Handbuch 3. B. §. 313. nimmt auch noch Kreis-
indigenat
an, welches diejenigen Rechte in ſich begreift,
die
55).
Danz a. a. O. S. 106. f.
56).
Joh. Jacob Moſer von der Auslaͤnder Faͤhig- und Un-
faͤhigkeit zu teutſchen geiſtlichen Wuͤrden. 1783. 4.
57).
Danz Handbuch z. B. §. 314.
54).
die einem Teutſchen, als Mitgliede eines einzelnen Kreiſes,
zuſtehen.
57).
Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privatrechts 4. Band
§. 443.
58).
Danz am angef. Orte §. 445.
59).
Nicht uͤberall wird jedoch das Stadtbuͤrgerrecht durch die
Geburt erworben, ſondern in den meiſten Staͤdten Teutſch-
lands hat der Sohn eines Buͤrgers nur manche Vortheile bey
der Bewerbung um das Buͤrgerrecht vor andern, die nicht
Meiſtersſoͤhne ſind. S. riccius in ſpicileg. iuris germ. Lib. I.
Tit. VI. m. 2. p. 267. puffendorf Obſervat. iuris univ.
T. I. Obſ. 80. Henr.hildebrand Diſſ. de iure civium origi-
nariorum. Altorfii
1724. Allein in manchen Staͤdten Teutſch-
lands, z. B. in Nuͤrnberg, kann man auch von Geburt
ein Buͤrger ſeyn. S. D. Io. Alb.colmar Diſſ. de iure civi-
tatis Norimbergenſis. Altdorf
1781.
60).
Eine Hauptſchrift uͤber dieſe Materie iſt Ernſt Ludw. Au-
guſt Eiſenharts
Verſuch einer Anleitung zum teutſchen
Stadt- und Buͤrgerrechte. Braunſchweig 1791. 8.
63).
L. 1. D. de capit. min.
68).
L. 8. §. 4. et 8. D. de poenis. L. 17. pr. D. eodem. Jedoch
wurden die Verurtheilten nicht mehr als Sklaven betrachtet,
ſeit
70).
ciceropro Caecinna c. 33. spanhemius c. l. pag. 33.
72).
L. 17. §. 1. D. de poenis.
73).
L. 5. §. 1. D. de cap. minut.
75).
L. 5. §. 3. D. de extraord. cognit. Conſumitur exiſtimatio
quoties magna capitis minutio intervenit.
S. D.Chr. Gottl.
Huͤbner
uͤber Ehre und Ehrloſigkeit. (Leipzig 1800. 8.)
§. 3. S. 71.
76).
L. 1. D. de bonis damnator.
77).
L. 4. L. 7. §. 3. L. 14. §. 1. D. de interdict. et relegat.
antonius de exilio Lib. II. cap. 13. (Theſ. Meermann. T.
III. pag.
82.)
78).
L. 8. §. 8. L. 28. §. 6. D. de poenis.
79).
L. 5. §. 2. D. de extraord. cognit.antonius c. l. nr. 11.
et 12. pag.
83.
68).
ſeit dem Juſtinian die ſervitutem poenae Nov. XXII. c. 8.
aufgehoben hat. cremani de iure criminali Lib. I. P. II.
Cap.
8. §. 2.
80).
L. 6. L. ult. D. de cap. minut. Franc. Car.conradi de mi-
nima capitis deminutione; (in eiusParergis Lib. II. Nr. II.
pag. 164. ſqq.)
81).
Nach dem alten Roͤm. Rechte erlitten alle Adoptivkinder ohne
Unterſchied eine Capitisdeminution. Allein nach dem Juſti-
nianeiſchen Rechte nur diejenigen, welche von einem Aſcen-
denten ſind adoptirt worden. L. pen. C. de adopt.
82).
§. 9. I. de hereditat. quae ab int. defer. H. Kanzl. Kochs
Bonorum poſſeſſio §. 13. S. 199.
83).
S. die Not. 6. der erſten Ausgabe, nach L. 5. §. ult. D. de ex-
traord. cogn.
iſt noch beygefuͤgt: wo er ſagt: magna capitis deminu-
tio intervenit, cum libertas adimitur, vel uti cum aqua et igni inter-
dicitur, quae in perſona deportatorum venit.
So muß ſtatt veluti
geleſen werden, wenn Juſtinianpr. I. de cap. minut. nicht
widerſprechen ſoll. S. Paul.busius Subtilitat. iuris Lib. VI.
c. 2. Alb.gentilis Lection. Lib. III. cap.
10. und antonius
de exilio. Lib. II. cap. 12. pag. 79. ſqq.
86).
S. die Note 9. der erſten Ausgabe, welcher noch S. 4. bey-
gefuͤgt worden: L. 7. pr. D. de cap. minut.
65).
leyser in Meditat. ad Pandect. Spec. LXII. med. 2. und
Hoͤpfner im Comment. uͤb. d. Heinecc. Inſtitutionen §. 192.
98).
Frid. Ulr.pestel Exercitat. exhibens uſum practicum capi-
tis deminutionis mediae. Rintelii 1733.
99).
Landfriede von 1495. §. 3. und von 1548. Tit. Poͤn der
Friedbrecher.
100).
An der heutigen Anwendung dieſer Strenge zweifelt indeſ-
ſen mit Recht Kleinſchrod a. a. O. S. 105.
2).
L. 195. D. de Verb. Signif. Hier ſagt Ulpian §. 1. Fami-
liae
appellatio qualiter accipiatur, videamus. Et quidem varie
accepta eſt: nam et in res et in perſonas deducitur. In res, ut-
puta in Lege XII. Tabularum his verbis, adgnatus proximus
familiam habeto.
3).
L. 195. §. 2. D. de Verbor. Significat.
4).
L. 196. D. eodem.
5).
L. 195. §. 2. D. eodem.
6).
L. 195. §. 4. D. eodem.
7).
Ern. Mart.chladenius de gentilitate vet. Romanorum (Lip-
ſiae
1742.) Cap. I. §. 2. et
3.
8).
L. 191. §. 3. D. de V. S.
9).
L. 1. pr. D. de vi et vi arm.
10).
Siehe die Note 23. der erſten Ausgabe.
13).
L. 196. pr. D. de V. S. Daher wird nur vom Patrefami-
lias
geſagt, quod habeat familiam, von den Kindern und Enkeln
aber, die unter ſeiner Gewalt ſind, ſagen die Geſetze, eos
eſſe in familia
. L. 23. D. de adopt. L. 41. §. 2. D. de
vulg. et pup. ſubſtit. L. 1. §. 6. D. de coniung. cum emancip.
lib.
Vid. brissonius de Verbor. Signif. v. familia n.
4. Fer-
ner Liberi patris, non matris, familiam ſequuntur. L. 196.
§. 1. D. de V. S.
18).
L. 1. et 2. L. 9. L. 14. pr. et §. 1. L. 17. pr. L. 19. §. 3. D.
de caſtrenſi peculio. L. penult. Cod. eodem. L. 44. pr. D. de le-
gat. I.
theophilus in Paraphr. ad pr. I. Quib. non eſt per-

miſſ.
23).
L. 195. §. 2. D. de Verb. Signif.
24).
L. cit. wo Ulpian ſagt: non enim ſolam perſonam eius,
ſed ut ius demonſtramus.
30).
Arg. Art. 164. C. C. C. Man ſehe de boehmer Meditat. ad
art. 164. C. C. C.
EbendeſſelbenObſervat. ad Carpzo-
vium
P. III. Quaeſt. 143. Obſ. I.
und Weſtphal im Criminal-
recht. Anmerk. XI. §. 7. Es beruhet indeſſen dieſe Meinung
mehr auf einer Uſualerklaͤrung, als daß ſie in dem angefuͤhr-
ten Geſetz gegruͤndet waͤre, wie Kleinſchrod in der ſyſte-
mat. Entwickelung der Grundbegriffe und Grundwahrheiten des
peinlichen Rechts 1. Th. §. 87. S. 174. gezeigt hat.
18).
miſſ. fac. teſtam. plevier cit. Diſſ. pag 11. ſqq. und beſon-
ders Ioſ. Fern. deretes Opuſculor. Lib. V. cap. 9. (in Theſ.
Meermann.
Tom. VI. pag. 269. ſqq.)
51).
ulpianFragm. Tit. XI. §. ult.
52).
Pr. I. quib. mod. tut. finit. L. ult. C. Quando tutor. vel curat.
eſſe deſin.
53).
bynckershoek c. l. pag. 218.
54).
Siehe die Note 63. der erſten Ausgabe.
55).
L. 4. C. Qui teſtam. fac. poſſ.
56).
Ian. acosta ad princ. Inſtit. quib. mod. tut. finit. pag. 112.
Ant.ſchulting ad Ulp. Frag. Tit. XI. §. 28. not. 89. (in
Iurisprud. Antejuſt. pag.
604.) und Weſtphal Theorie des
Roͤm. Rechts von Teſtamenten §. 46. S. 36.
57).
quintilian.Inſtitut. orator. IV. 2. merillius lib. V. Ob-
ſervat. cap.
16.
59).
L. 5. D. qui teſtam. fac. poſſ. S. Herrn Kanzlers Koch
Belehrungen uͤber Muͤndigkeit zum Teſtiren. Gieſſen 1796.
§. 11. ff.
60).
L. 5. D. cit. Plus arbitror, etiamſi pridie Kalendarum (Ianua-
rii) fecerit, poſt ſextam horam noctis, valere teſtamentum: iam
enim compleſſe videtur annum quartum decimum,
ut marciano
videtur.
Der Grund dieſer Computation war wohl urſpruͤng-
lich der, weil viele Menſchen zwar den Tag, aber nicht die
Stunde ihrer Geburt wiſſen. Daß ſie indeſſen auch dann
Statt finden, wenn man gleich die Stunde weiß, in welcher
man gebohren iſt, hat keinen Zweifel.
61).
S. H. Prof. Hagemeiſter uͤber die Muͤndigkeit zum Teſti-
ren; (in Hugo civiliſtiſchen Magazin 3. B. 1. Heft. 1798.
Nr. I.). Hoͤpfner im Commentar uͤber die Heinecciſchen
Inſtitutionen §. 62. Not. 8. S. 89. folg. (der 6ſten Auf-
lage von
1798.) und H. Prof. Hugo im Lehrbuch des
heutigen Roͤm. Rechts. (Berlin 1799.) §. 11. Anderer
Mei-
63).
L. 14. §. 1. D. de aliment. legat.
64).
L. 57. D. de re iudicat.
61).
Meinung iſt H. Heinrich Wilh. Schultes in den Be-
merkungen uͤber die Muͤndigkeit zum Teſtiren nach Roͤm. Rechte.
Jena 1800. Dieſer verſteht unter dem letztern Tage, da die
Pubertaͤt eintritt, den Geburtstag ſelbſt, nicht den vorher-
gehenden Kalendertag. Nach ſeiner Erklaͤrung der L. 5. cit.
ſoll Ulpian ſo viel ſagen: Wer am 1. Januar 1784 geboh-
ren iſt, von dem werde vermoͤge der Civilcomputation ange-
nommen, er ſey zum Teſtiren muͤndig, ſobald es in der Nacht
vom 31. Dec. 1797 zum 1. Jan. 1798 die Glocke zwoͤlf geſchla-
gen hat. Denn nun habe er den Eintritt des 14. Jahrs er-
lebt
, und dies ſey ſo gut, als wenn er die 24ſte Stunde
vom 1 Jenner ſelbſt verlebt haͤtte. Allein mit ſo viel Ge-
lehrſamkeit auch dieſe Meinung ausgefuͤhrt iſt, ſo ſcheint es
mir doch noch immer auſſer Zweifel zu ſeyn, daß Ulpian von
zwey ganz verſchiedenen Faͤllen redet. 1) Wenn Jemand, der
am 1. Jenner vor 14 Jahren gebohren iſt, an dieſem ſeinem
15ten Geburtstage (ipſo natali ſuo) ein Teſtament macht; und
2) wenn er ſchon den Tag vorher, alſo am 31. Dec. (pridie
Kalendarum
) teſtirt. In beyden Faͤllen gilt das Teſtament.
Denn im erſten Falle exceſſit quartum decimum annum, im letz-
ten Falle aber complevit hunc annum. Nun iſt letzteres zur
Muͤndigkeit hinreichend. Wollte man beydes fuͤr einen und
eben denſelben Tag erklaͤren, ſo waͤren die Worte: Plus arbi-
tror,
ohne Bedeutung. Ulpian druͤckt ſich an andern Orten
eben ſo aus: L. 1. D. de manumiſſ. L. 7. D. de uſurpat. et
uſucap.
65).
S. Fried. von Buͤlows und Theod. Hagemanns
practiſche Eroͤrterungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrſam-
keit. 2. Band. Nr. LXI.
77).
L. 3. §. 3. D. de minoribus XXV. ann.
78).
L. 8. D. de munerib. L. 1. D. de manumiſſ.Kochs Beleh-
rungen uͤber Muͤndigkeit zum Teſtiren und Civilcomputation.
§. 7. S. 20.
82).
L. 2. Cod. de his qui veniam aetatis.
83).
hofacker Princip. iur. civ. Rom. Germ. Tom. I. §. 246.
94).
L. 3. §. 7. D. de SCto Silan. Can. 24. Diſt. 86. Can. 28.
Cauſ. 11. Qu. 7. L. 2. D. de termino mot.
Kleinſchrods
ſyſt. Entwickelung der Grundwahrheiten des peinl. Rechts.
1. Th. §. 89. u. 90.
97).
L. 20. D. de ritu nuptiar.
98).
hofacker Princip. iur. civ. Rom. Germ. Tom. I. §. 696.
Io. Chriſt.brandenburg Commentat iurid. exponens differen-
tias iuris Rom. inter pupillos et minores, tutores ac curatores;
nec non principia de applicatione earum hodierna. Hannoverae
1793. 8.
99).
L. 20. §. 7. D. Qui teſtam. fac. poſſ. Conf. Ioſ.finestres
Hermogenian. T. I. pag.
253.
100).
L. 9. D. h. t. Princ. Inſt. qui. teſtam. tutores dari poſſ.
L. 6. in fin. D. quod cuiusq. univ. L. 2. D. de munerib.
1).
L. 9. D. h. t.
2).
L. 13. §. ult. D. ad SCtum Trebellian.Weſtphal von Ver-
maͤchtniſſen und Fideicommiſſen. 2. Th. §. 1787.
3).
L. 14. D. eodem. Was hier ius publicum heißt, iſt an einem
andern Orte dieſes Commentars 1. Th. §. 13. S. 91. f.
erklaͤrt worden.
4).
L. 39. D. de obligat. et act. Filiusfamilias ex omnibus cauſis
tanquam paterfam. obligatur, et ob id agi cum eo, tanquam
cum patrefamilias, poteſt. §. 6. I. de inutil. ſtipulat. Servus
quidem non ſolum domino ſuo obligari non poteſt, ſed ne qui-
dem ulli alii: filii vero familiarum aliis obligari poſſunt. L. 141.
§. 2. D. de Verb. obligat.
Pubes, qui in poteſtate eſt, per-
inde ac ſi paterfamilias, obligari ſolet Add. L. 3. §. 4. D. de
minorib. L. 5. pr. D. Quod cum eo, qui in alien. pot. eſt.
5).
L. 10. §. 2. D. de fideiuſſor. Filiusfam. pro patre poterit ſide-
iubere: nec erit ſine effectu haec ſideiuſſio. Primo quidem,
quod ſui iuris effectus poterit teneri in id, quod facere poteſt:
deinde, quod et dum in poteſtate manet, condemnari poteſt.
6).
caiuslib. I. Inſt. Tit. 6. §. 3. L. 1. §. 2. D. de Rei Vindicat.
L. 14. §. 13. D. de furt.
servius ad Lib. XII. Aeneid. Filii-
fam. ſervi loco ſunt parenti.
Man vergleiche Em.merillii
Obſervation. Lib. I. cap.
40. Webers Entwickelung der Lehre
von der natuͤrlichen Verbindlichkeit §. 88. S. 399. Ioſ.fine-
stres
Hermogenian. Tom. I. pag.
533. und DeſſelbenPrae-
lect. Cervar. ad Tit. Pandect. de acquir. vel omitt. hereditate
P. II. cap. V.
§. 24—28.
7).
Pr. et §. 1. I. per quas perſonas cuique acquir.
8).
Iſt Note 2. der erſten Ausgabe.
9).
§. 6. I. de inutil. ſtipulat. L. 50. D. ad SCtum Trebell.
10).
L. 4. D. de iudic. L. 7. D. de Obl. et Act.
11).
merillius lib. III. Obſervat. cap. 4. Iuſt. Lud. Theod.
brunsich Commentat. de unitate perſonae, quae iure Rom. in-
ter patremfam. et liberos in poteſtate conſtitutos intercedit.
Goett. 1795. 4.
12).
§. 2. I. de hered. qualit. et diff. L. 11. D. de liber. et poſtum.
averanius Interpretat. iuris Lib. I. cap. IX.
vorzuͤglich aber
Ioſ.finestres in Praelectionib. Cervar. ſ. Commentar. academ.
ad Tit. Pandectar. de liberis et poſthumis Part. I. Cap. II.

§. 7—11.
14).
S. die Note 8. der erſten Ausgabe, welcher beyzufuͤgen iſt:
spanhem. Orb. Rom. Exerc. II. c. 23.
15).
Plinius gedenkt daher Lib. X. Ep. 6. des Rechts der vaͤ-
terlichen Gewalt
namentlich, als er fuͤr einen gewiſſen
Chryſippus beym K. Trajan um die Ertheilung des
Buͤrgerrechts hat.
28).
L. 14. §. 13. D. de furtis. Em.merillius in Commentar.
ad §. 9. I. de obligat. quae ex delicto
Die Mutter konnte die
actionem furti nicht anſtellen L. 38. pr. D. eodem, weil ihr
keine patria poteſtas zuſtand. vinnius in Comm. ad §. 9. I. de
obligat. quae ex delicto.
Merkwuͤrdig iſt jedoch, was Pom-
ponius
L. 38. §. 1. D. de furt. ſagt: Liberarum perſonarum
nomine licet furti actio ſit, condictio tamen nusquam eſt.vin-
nius
c. l.
giebt hiervon den Grund an, weil die condictio
furtiva
nur einem wahren Eigenthuͤmer zuſteht. Allein wenn
man gleich allerdings zugeben kann, daß zu damaliger Zeit die
V. G. nicht mehr fuͤr ein voͤlliges Eigenthumsrecht des Vaters
gehalten worden iſt, ſo laͤßt ſich doch noch ein anderer Grund
hiervon angeben, wie ſchon heineccius in Annotat. ad Vin-
nium
c. l.
erinnert hat.
30).
L. 4. et 5. D. h. t. L. 195. §. 2. D. de Verb. Signific.
34).
Der Praͤtor gab aus dem Contract des Sohns eine Klage
gegen den Vater, welche actio de peculio hieß; von dieſer wird
unten ad Tit. de peculio lib. XV. Tit. 1. gehandelt werden.
38).
Von den Urſachen dieſer Einſchraͤnkungen und Veraͤnderun-
gen der vaͤterlichen Gewalt handeln Corn. vanbynckers-
hoek
47).
L. 1. C. de patrib. qui fil. diſtrax. Add. L. 1. et 37. C. de
liber. cauſa.
48).
L. 39. §. 3. D. de evict. L. ult. D. quae res pignori.byn-
ckershoek
Opuſc. cit. cap.
6.
38).
hoek Opuſc. de iure occidendi, vendendi et exponendi liberos
apud vet Rom. cap. IV. Ev.otto in Papiniano. Cap. VII.
§. 1. pag. 126 ſqq. Corn. Wilh. derhoer Diſſertation. de
effectu religionis chriſtianae in jurisprud. Rom. Faſcic. I. (Groe-
ningae
1776. 8.) Diſſ. IV.
§. 21.
64).
Bav.voorda Diſſ. de peculio quaſi caſtrenſi, veteribus Iuris-
conſultis incognito, eiusque vera origine. Lugduni Bat.
1780.
85).
L. 3. §. 4. in fin. D. de minorib.
86).
L. 1. §. 4. D. Quando de peculio actio annal. eſt.retes
Opuſc. Lib. I. cap. 8. in fin. (in Theſ. Meermann.. T. VI.
pag.
47.) und voet Comment. ad Dig. Lib. XV. Tit. I. §. 3.
87).
L. 31. §. 2. D. de donat.
88).
S. Schmidts hinterlaſſene Abhandlungen verſchiedener
practiſcher Rechtsmaterien. 2. Band. Nr. 54.
90).
L. 2. pr. D. de contrah. emt. vendit. L. 42. §. ult. D. de ac-
quir. vel omitt. heredit.
19).
Einen merkwuͤrdigen Rechtsfall hat Klein in den Annalen
der Geſetzgebung und Rechtsgelehrſamkeit in den Preuß. Staa-
ten. 3. Band. Nr. I.
33).
S. Gebr. Overbeck Meditationen uͤber verſchiedene Rechts-
materien. 6. Band. Medit. 345.
43).
Hoͤpfner im Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 104.
S. 119.
51).
L. 1. §. 3. et 5. L. 18. §. 4. et 5. D. de iniur.
52).
S. Kleinſchrods Grundzuͤge der Lehre von Injurien.
VI. §. 3. (im Archiv des Criminalrechts. 1. Band.
4. St. S. 30.)
55).
Notariatsordn. Max.I. Tit. von Teſtamenten §. 6.
68).
Chriſt. Gmelin uͤber die Praͤjudizialklage de partu agno-
ſcendo.
(Erlangen 1781. 8.) §. 16.
69).
L. 4. D. h. t.
70).
L. 5. D. h. t. Nepotes ex filio, mortuo avo, recidere ſo-
lent in filii poteſtatem, hoc eſt, patris ſui.
74).
Man behauptet zwar gewoͤhnlich, daß ſchon vorher ein un-
eheliches Kind zuweilen diſpenſationsweiſe legitimirt worden
ſey. Allein Marcian, auf den man ſich beruft, redet L. 57.
§. 1. D. de ritu nupt.
von Kindern, die aus einer putati-
ven Ehe
gebohren ſind. S. Io. Ortw.westenberg Div.
Marcus Diſſ. IX.
und Hoͤpfners Commentar uͤber die Hei-
necciſchen Inſtitutionen §. 135. Not. 1.
82).
L. 10. C. de nat. liber. Von den beſondern Gruͤnden dieſer
Juſtinianeiſchen Legislation ſehe man vorzuͤglich: Conr. Wilh.
de
rhoer Diſſertationes de effectu religionis chriſtianae in Iuris-
prud. Rom. Faſcic. I. Diſſ. IV. §. 19. p.
133.
89).
S. decocceji iur. civ. controv. h. t. Qu. 10. und emming-
haus
ad Eundem not. i. pag. 99. ſqq.
92).
L. 3. C. de inceſt. nupt.
93).
Pr. I. de ſervili cognat.Hoͤpfner im Comment. uͤber die
Inſtitut. §. 136. Not. 2.
94).
heineccius in Commentar. ad Leg. Iul. et Pap. Popp. Lib.
II. cap. 2. §. 2. pag. 137. ſqq.
95).
S. Ant. Fried. Juſt. Thibaut Verſuche uͤber einzelne
Theile der Theorie des Rechts. 1. Band. 10. Abh. S. 215.
21).
L. 7. C. eodem.
22).
L. 10. et 11. Cod. eod.gebauer cit. Excurſ. IV. §. 3.
pag.
286.
23).
Nov. XII. cap. 4. et Nov. LXXXIX. cap. 8.
24).
Iſt die Note 92. der erſten Ausgabe.
28).
L. 30. D. de Reg. iur. L. 22. Cod. de nupt.
30).
Ger.noodt Comm. ad Dig. h. t. pag. 27. cocceji iur.
civ controv. h. t. Qu.
16. Hoͤpfner im Commentar uͤber
die Heinecciſchen Inſtitutionen §. 139.
31).
voet Comm. ad Pand. Tit. de concubin. §. 12. huber Prae-
lect. ad Tit. Inſtit. de nupt.
§. 19.
32).
Diſſ. II. de legitimatione Cap. III. §. 6—8.
37).
de cocceji iur. civ. controv. h. t. Qu. 11. et emmin [...]
ad Eundem not. l.
49).
Nov. LXXXIX. c. 8. et 9.voet Comment. ad Pand.
Tit de concubinis §. 11. decocceji iur. civ. controv. h. t.
Qu 12 emminghaus ad Eundem not m. pag.
102. und Gebr.
Overbeck Meditationen uͤber verſchiedene Rechtsmaterien.
IV. Band. Medit. 235.
54).
plinius Lib. I. Ep. 19. otto de aedilib. coloniar. et muni-
cipior. cap. V. §. 3. p.
147.
55).
treckel ad Briſſonii ſelect. Antiquitat. c. l. und Guil. Ott.
reitz Excurſ XV. ad Theophili Paraphr. Inſtitut. graec. Tom. II.
pag.
1207.
56).
S. schwarz Diſſ. cit. §. 19. und Car. Ferd.hommel Iuris-
prud. numismatib. illuſtrata. Monum. LXXXVII. pag.
214.
57).
covarruvias de matrim. Part. II. Cap. 8. §. 7. n. 6. Et-
was unhoͤflich ſchreibt thomasius in Diſſ. de uſu pract. doctr.
Inſt. de legitimatione. Cap. II. §. 7. not. c. non niſi inepta mo-
naſteria vocari curias coeleſtes, cum ſint curiae inutilium terrae
ponderum.
62).
Nov. LXXIV. cap. 3. et Nov. LXXXIX. cap. 11. §. 2.
63).
bachovius in Comment ad Tit. Inſt. de nupt. §. ult. und
iordens Diſſ. I. de legitimatione Cap. VIII. §. 2.
71).
Arg. §. 11. I. de adopt.
72).
bachovius ad Treutlerum Vol. I. Diſp. 2. Th. 7. Lit. A.
vinnius Commentar. ad §. ult. I. de nupt. Ge.iordens Diſp. II.
de legitimatione Cap. IV. §. 4. et 5. Wolfg. Ad.lauterbach
Diſſ. de legitimatione per ſubſequens matrimonium
§. 31.
73).
§. 13. I. de nupt. L. 5. L. 7. et L. 10. Cod. de natur. lib.
74).
Ant.schulting in enarrat. partis primae Digeſtor. h. t. §. 10.
huber Praelect ad Pand h. t. §. ult. perez Praelect ad Cod.
Tit. de natural lib. nr. 17. voet Comm. ad Pand. Tit. de con-
cubin. §. 7 [...]struv Syntagm. iur. h. t. Th. 50. Io. Ort[n],
westenberg Diſſert II. de portione legitima. Cap. II. §. 21.
et 22. (Operum a Io. Henr.iungioeditor. Tom. I. pag. 22. ſq.)
cocceji in iure civ. controv h. t. Qu. 13. walch Introduct.
in controv. iur. civ. Sect. l. Membr. II. Cap. II.
§. 2.
75).
L. 84. L. 201. et 220. D. de Verb. Signif.
76).
a. a. O. §. 5.
83).
Io. Ad. Th.kind Quaeſt. for. Tom. III. cap. 4. Runde
a. a. O. Danz Handbuch des heutigen teutſchen Privat-
rechts. 4. Band §. 369. Io. Frid. Chriſt.hesse Comment. de
liberorum legitimatione an et quatenus nobilitatem conferat.
Goett. 1792.
84).
Nov. XII. cap. 4. Nov. LXXXIX. cap. 8. pr. cap. 9.
§. 1. et cap. 11.
§. 2. voet ad Pand. Lib. XXXVII. Tit. 17.
§. 21. Fr.balduinus Comm. ad Inſtitut. Lib. III. Tit. I.
pag. 409. hofacker Princip. iur. civ. T. I. §. 597. not. d.
kind Quaeſtion. for. Tom. III. Cap.
4. und Gottl.wernsdorf
Diſſ. de dubio legitimatorum per reſcriptum principis iure in
Germania. Vitemb. 1791.
§. 16.
6).
decramer de iuribus et praerogativis nobilitatis avitae Cap.
IV.
§. 2.
7).
Io. Steph.pütter Primae lineae iuris privati Principum ſpec.
Germaniae. Lib. I. cap. III.
§. 27.
41).
S. Hrn. Prof. Siebenkees Abhandl. von Freyheiten
und Immunitaͤten im fremden Gebiete, 1. Abſchn. §. 2. (in
Deſſelben Beytraͤgen zum teutſchen Rechte 1. Th.
Nr. IV. S. 113.)
42).
S. den 1. Th. dieſes Commentars §. 74. S. 398.
44).
§. 7. I. de adopt. L. 7. C. de precib. imp. offer. L. 4. C. de
emancipat.
Schmidts hinterlaſſene Abhandlungen verſchie-
dener pract. Rechtsmaterien. 2. B. Nr. LXVII. §. 3. kind
Quaeſt for. Tom III. cap 3 p. 39. ſq.
45).
Io. Balth. L. B. awernher ſelect. Obſervat. for. Tom. I.
P. V. Obſ.
15.
46).
God. Lud.madihn Princip. iur. Rom. P V. § 5. in fin.
und H. von Trütſchler in der Anweiſung zur vorſichtigen
und foͤrml. Abfaſſung rechtlicher Aufſaͤtze. 1. Th. 2. Hauptabth.
3. Hauptſt. §. 55. not. a. S. 302.
47).
wernsdorff Diſſ de dubio legitimatorum per reſcriptum
Principis iure in Germania. §. 14. koch Succeſſ. ab int
§. 29.
48).
hommel Rhapſod. quaeſtion. for. Vol. VI. Obſ. 7 [...]3.
49).
L. B. a wernher ſelect obſervat. for. T. II. P. VI. Obſ. 318.
a leyser Meditat. ad Pandect. Vol. I. Specim. XIX. Cor. 3.
wernsdorff cit. Diſſ. §. 19. et 20. Chriſt. Gottl.biener
Diſſ. varias iuris civ. Quaeſtiones tract. Lipſiae 1797. Qu.
3.
u. a. m.
50).
Nov. LXXXIX. cap. 8. pr. cap. 9. §. 1. et cap. 11. in fin.
51).
carpzov P. II. Conſt. VI. Definit. 16. nr. 4. mevius P. IX.
Deciſ. 125. titius iur. priv. Rom. Germ. Lib. VI. cap. 13.
§. 6. et Lib. VII. c. 1. §. 20. et 21. hofacker Princip. iur.
civ. Tom. I. §. 597. not. d. kind Quaeſtiones forenſ. T. III.
cap. 3. pag. 40. ſq.
Ge. Lud. Boͤhmers auserleſene
Rechtsfaͤlle. 2. Bandes 1. Abth. Reſp. CXXVIII. Qu. 4. S. 277. f.
koch Succeſſ. ab inteſtato. §. 75.
71).
Vermoͤge der Legis Iuliae und Papiae Poppaeae war Jeder,
der zum Eheſtand tuͤchtig, und noch nicht 60 Jahre alt war,
zu heyrathen verbunden, wenn er nicht in die Strafe der
Eheloſigkeit fallen wollte. Wer hingegen einmahl das ſechzig-
ſte Jahr unverheyrathet zuruͤckgelegt hatte, den befreyeten
ſelbſt die Geſetze von aller weitern Strafe. Dies ward aber
in der Folge durch das SCtum Perſicianum geaͤndert, vermoͤge
deſſelben ſollte nun das Alter von 60 Jahren dem Hageſtolzen
kein Aſyl mehr gegen die Strafe des Caͤlibats ſeyn, wenn er
auch gleich nun noch in ſeinen alten Tagen heyrathen wollte;
nur das konnte ihn vermoͤge eines neuern Senatsſchluſſes, des
SCti Claudiani, ſchuͤtzen, wenn er eine ſolche Frau heyrathete,
die noch nicht 50 Jahre alt war. ulpian. Fragm. Tit. XVI.
§. 3. suetonius in Claudio. cap.
23. Kr. Conſtantin hob
jedoch die Strafen des Caͤlibats auf. L. un. Cod. de infirm.
poenis caelibat.
und Kr. Juſtinian erlaubte auch die Ehe
den abgelebten Greiſen. S. heineccius in Comm. ad Leg.
Iul. et Pap. Poppaeam Lib. II. cap.
3.
72).
L. 15. §. 2. D. h. t.
73).
Iſt in der erſtern Ausgabe Not. 15.
74).
Das neue Preuß. Landrecht 2. Th. 2. Tit. §. 668.
beſtimmt ein Alter von 50 Jahren, nach welchem es erlaubt
ſeyn ſoll, andere an Kindesſtatt anzunehmen.
1).
§. 9. I. h. t. L. 2. §. 1. L. 40. §. 2. D. eodem. L. 6. pr.
D. de lib. et poſtum.
2).
Arg. L. 16. D. h. t. et L. 6. §. 2. et L. 7. D. de aedilit. edicto.
S. Io. vannispen Diſſ. de Fragmenta, quae in Dig. ex Heren-
nii Modeſtini
IX. libris Differentiar. ſuperſunt. (Lugd. Batav.
1752.
) Cap. 2. (in Ger.oelrichsTheſ. Diſſertat. Belgicar.
T. I. P. I. p.
14.)
3).
Introd. in controv. iur. civ. Sect. I. Cap. II. Membr. II. §. 4.
4).
Iur. civ. controv. h. t. Qu. 1.
5).
Man ſehe auch Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitu-
tionen §. 146. Not. 1. S. 178.
17).
S. Ev.otto de Iurisprud. Symbolica Exercit. III. cap. 13.
33).
S. die Not. 70. der erſten Ausgabe.
88).
Iſt Note 25.
89).
De iurisprud. ſympolica Exercit. III. cap. 2. et 5.
90).
heineccius Elem. iur. germ. Tom. I. Lib. I. §. 152. Poly-
carp
. leyser Obſervat. diplomat. hiſtoric. de adoptione per
andelangum. (in eius Opuſcul. Norimbergae 1800. 4. Nr. XIII.
p. 173 ſqq.)
Eſtors buͤrgerliche Rechtsgelahrtheit der Teut-
ſchen Hauptſt. 117. §. 891. Dreyers Nebenſtunden. S.
260. ff.
91).
cicero Orat. pro domo cap. 13. valerius max. Lib. V.
cap 10. nr. 2. gellius Lib. V. Noct. Atticar. cap. 19.
suetonius in Auguſto cap. 64. Ge. Darnaud var. Conje-
ctur. iur civ. Lib. II. c. 25. pag.
384.
92).
L. fin. Cod. h. t.
98).
De auctoritate Prudentum cap. 6.
99).
De vetere iure Pon [...]ific Lib. II. cap. 5.
100).
ciceropro domo cap. 13 Quid? ſacra Clodiae gentis,
cur intereunt, quod in te eſt? quae omnis notio Pontificum, cum
adoptarere, eſſe debuit
.
Man vergleiche hier vorzuͤglich Ev.
otto de Iurisprud. Symbolica Exercit. III. cap. 2. p. 258. ſq.
44).
Z. B. Scipio Aemilianus, Iulius Caeſar Octavianus, Metellus
Pius Scipio.
Hier iſt der alte Familienname immer der letz-
tere, vor dieſen ſteht der Adoptivname. S. Ant.augustinus
Emendation. et Opinion. Lib. III. cap. 8. fabrettus In-
ſcription. cap. 4. p. 318. spanhemius de praeſtantia et uſu
numiſmat. Diſſ X. p.
77.
50).
Nach dem alten Roͤm. Rechte konnte der Sohn die hoͤchſten
Wuͤrden im Staate bekleiden, und er ward dadurch doch nicht
von der vaͤterlichen Gewalt befreyt. dionys. halicarn. An-
tiquit. Rom
. Lib II. p.
96. Nur einige prieſterliche Wuͤrden
waren privilegirt: z. B. die eines Flaminis Dialis und einer
virginis Veſtae ulpian. Fragm. Tit. X. §. 5. gellius
Noct. Atticar. Lib. I. cap.
12.
62).
Iſt die Note 91. der erſten Ausgabe.
64).
S. die Note 94. der erſten Ausgabe.
5).
pliniusHiſt. natur. Lib. XI. cap. 45. Eſt in ima aure me-
moriae locus, quam tangentes anteſtamur.
6).
Inſtitut. Lib. I. Tit. 6. (in schultingIurispr. Antejuſt.
pag. 53.)
7).
Fragm. Tit. XIX. §. 3.
8).
Paraphr. graec. ad §. 6. I. Quib. mod. ius patr. pot. ſalvit.
9).
ad LL. XII. Tabb. cap. 52.
10).
iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40).
11).
iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40).
12).
iſt in der erſten Ausgabe 38) 39) 40).
13).
paulusSent. Recept. Lib. II. Tit. 25. §. 4. L. 2. §. ult.
et. L. 3. D. de offic. Proconſ
.
14).
L. 36. pr. D. h. t. L. 7. D. de manum. vindicta.
15).
iſt in der erſten Ausgabe Not. 41.
4).
§. 4. I. Quib. mod. teſtam. infirm.
7).
S. Ferd. Chriſt. harpprecht Diſp. de ſeparatione liberorum
familias ab oeconomia paterna. Tubingae 1689. (Vol. I. Diſſer-
tation. academicar
. Diſſ. III. pag. 79 — 126.)
und I. H.boeh-
mer
Diſſ. de ſtatu liberorum ſui juris factorum per ſeparatio-
nem et nuptias. Halae 1721. (in eiusExercitat. ad Pand. T. I.
p. 913.) H. Chr. desenckenberg iura egreſſus e patria po-
teſtate romana et germanica. Gieſſae 1743. grupen Diſceptat.
forenſ. Cap. II. membr. 2. pag. 91. ſqq.
und Caſp. Gottfr.
schepler Diſſ. de iure liberorum vivis parentibus ſui iuris
factorum reſpectu ſucceſſionis in bona parentum. Halae 1752.
8).
Iſt die Note 35. der erſten Ausgabe.
9).
Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 163. Nr. 7.
S. 190. Webers Reflexionen vom heutigen Gebrauch des
Roͤm. Rechts. §. 20. S. 74. hommel Rhapſod. quaeſtion. for.
Vol. V. Obſ. 667. nr. 2. pag.
300.
42).
L. 5. §. 1. D. de agnoſc. et alend. liberis. Sed utrum eos
tantum liberos, qui ſunt in poteſtate, cogatur quis exhibere,
an vero etiam emancipatos, vel ex alia cauſa ſui iuris conſti-
tutos
, videndum eſt. Et magis puto, etiamſi liberi non ſunt in
poteſtate
, alendos a parentibus.
S. auch Allgem. Land-
recht fuͤr die Preuß. Staaten
2. Th. 2. Tit. §. 251.
43).
Nur bey Adoptivkindern gehen dieſe Rechte durch die Eman-
cipation verlohren. §. 4. I. de exheredat. liberor. L. 13. D. de
adoptionib.
56).
hombergk cit. Diſſ. §. 18. pufendorf Tom. I. Obſ. 98.
§. 17. ibique allegg. DDres.
67).
Hr. Prof. Hufeland in den angef. Inſtitutionen §. 85.
ſagt: Auch Handlungen eines Menſchen, die der Gegenſtand
des Rechts eines Andern ſind, koͤnnen Sachen genennt
werden.
95).
Iſt die Note 32 der erſten Ausgabe, welcher noch beyzu-
fuͤgen iſt: Wieſe uͤber Reſidenzen. Roſtock 1787.
96).
Iſt die Note 33.
97).
Iſt die Note 34.
98).
Iſt die Note 35.
99).
Danz Handbuch des teutſchen Privatrechts. 1. Th. §. 134.
100).
emminghaus de molendinorum ſanctitate. Ien. 1758.
1).
de boehmer Meditat ad Art. 114. CCC. §. 4. und Qui-
ſtorps
Grundſaͤtze des peinl. Rechts. 1. Th. §. 212. S. 310.
2).
Iſt die Note 36. der erſten Ausgabe.
3).
S. Carl Aug. Tittmanns Grundlinien der Strafrechts-
wiſſenſchaft. §. 261. und 263.
59).
Schnauberts Grundſaͤtze des Kirchenrechts der Proteſtan-
ten in Teutſchland §. 284. und Hoͤpfners Commentar uͤber
die Inſtitutionen des Heineccius. §. 271.
60).
boehmer Princip iuris canon. §. 620. und Schnauberts
beſondere Grundſaͤtze des Kirchenrechts der Katholiken in
Teutſchland §. 541.
61).
Iſt die Note 99. der erſten Ausgabe.
62).
a riegger Inſtitut. iurisprud eccleſ P. III. §. 309. ſqq. G. L.
boehmer cit. Princip.
§. 621. Schnauberts Grundſ. des
Kirchenrechts der Proteſtanten §. 285 und Wieſe Handbuch
des gemeinen in Teutſchland uͤblichen Kirchenrechts. 2. Th.
§. 301.
93).
S. die Note 32. der erſten Ausgabe.
94).
Iſt die Note 33. der erſten Ausgabe, welcher noch beyzu-
ſetzen iſt: und Car. Frid. winckler Diſſ. de iure circa flumina.
Kiel 1758.
§. 4.
95).
ſind die Noten 34. und 35. der erſten Ausgabe.
96).
ſind die Noten 34. und 35. der erſten Ausgabe.
12).
S. die Note 51. der erſten Ausgabe.
13).
Man ſehe indeſſen biener de natura et indole dominii in
territoriis Germaniae eiusque effectibus. Halae 1780.
Schnau-
derts
Anfangsgruͤnde des Staatsrechts der geſammten Reichs-
lande. 3. B. 5. Hptſt. S. 110. ff. und Danz Handbuch des
teutſchen Privatrechts. 1. Th. S. 370. ff.
14).
§. 6. I. h. t. Wolfg. Ad.schoepf Diſſ. de bonis univerſita-
tum, quae germanice vocantur
Allmanden. Tubingae 1740.
15).
Iſt die Note 71. der erſten Ausgabe, welcher noch beyzufuͤ-
gen iſt: Hieraus laͤßt ſich erklaͤren, warum Gemeinheitsſachen
in unſern Geſetzen, obgleich nur im unergentlichen Sinne, res
publicae
genennt werden. L. 17. D. de Verb. Signific. Man
ſehe hofacker T. II. §. 753.
16).
S. die Note 72. der erſten Ausgabe.
17).
S. wernher ſelect. Obſervat. for. T. II. P. VII. Obſ. 70.
18).
Iſt die Note 73 u. 74. der erſten Ausgabe.
23).
Iſt in der erſtern Ausgabe Note 80.
24).
L. 30. pr. D. de uſurpat. et uſucap. Tria autem genera ſunt
corporum: unum, quod continetur uno ſpiritu, et graece
ἡνωμένον, id eſt, unitum vocatur; ut homo, tignum, lapis et
ſimilia: alterum, quod ex contingentibus, hoc eſt, pluribus in-
ter ſe cohaerentibus conſtat, quod συνημμένον, id eſt, con-
nexum
vocatur; ut aedificium, navis, armarium: tertium quod
ex diſtantibus conſtat, ut corpora plura non ſoluta, ſed uni
nomini ſubiecta, veluti grex.
Was es heißt: uno ſpiritu con-
tineri,
erklaͤrt Hoͤpfner im Commentar §. 278. Not. 1.
S. 261.
36).
S. die Note 81. der erſten Ausgabe.
50).
Iſt die Note 96. der erſten Ausgabe.
62).
Iſt die Note 10. der erſten Ausgabe.
63).
S. die Note 12.
64).
stryk Uſ. mod. Pandect. h. t. §. 16. von Quiſtorp recht-
liche Bemerkungen. 2. Th. Bemerk. 41.
65).
L. 79. §. 1. D. de Legat. III.
66).
bauer Reſponſ. iur. Reſp. 10. und Kleins merkwuͤrdige
Rechtsſpruͤche der Halliſchen Juriſtenfacultaͤt. 1. Band. Nr. 30.
S. 235. ff.
18).
Iſt die Note 76. der erſten Ausgabe.
19).
Iſt die Note 77.
20).
in Comm. cit. l.
23).
Iſt in der erſten Ausgabe Not. 32.
24).
Iſt die Note 83.
25).
Iſt die Note 84.
26).
Iſt die Note 85.
43).
iſt Note 22 der erſten Ausgabe.
44).
Runde Grundſaͤtze des gemeinen teutſchen Privatrechts
§. 199.
47).
§. 2. I. de Action. Nam in his agit, qui non poſſidet, ei vero,
qui poſſidet, non eſt actio prodita, per quam neget rem actoris
eſſe.
48).
L. 6. §. 1. D. Si ſervit. vindic. L. 8. §. 3. D. eodem.west-
phal
Interpretat. iur. de libertate et ſervitut. praedior. §. 967.
et
§. 968.
49).
iſt Note 25. der erſten Ausgabe.
50).
iſt Note 26 der erſten Ausgabe, welcher noch beyzufuͤgen iſt:
decocceji iur. civ. controv. Lib. VIII. Tit. 5. Qu. 3.
51).
L. 12. §. 1. D. de acquir. vel amitt. poſſ.Hoͤpfner im
Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 1095. S. 1011. (der
neueſten Ausgabe von 1798.) und Hugo Lehrbuch des
heutigen roͤm. Rechts §. 183. Not. **. S. 143.
54).
Diſſ. apolog. de iure in re Iacobobornio oppoſita. Helmſt.
1663.
55).
H. Prof. Hugo im Lehrbuch des heutigen Roͤm. Rechts.
§. 23.
57).
Iſt die Note 34. der erſten Ausgabe.
58).
Denn eine noch nicht angetretene Erbſchaft ſtellt den Ver-
ſtorbenen vor, und wird vermoͤge einer rechtlichen Fiction als
ein noch fortdauerndes Eigenthum deſſelben angeſehen. S.
§. 169. S. 489.
59).
iſt 37 in der erſten Ausgabe, wo die 5 letztern Zeilen weg-
zuſtreichen ſind und dafuͤr zu leſen: Carl F. W. von Span-
genberg
Verſuch einer ſyſtematiſchen Darſtellung der Lehre
vom Beſitz. 2. Theile. Bayreuth 1794. 8. und Ferd. Gott-
helf
fleck Hermenevtices Tituli Pandectar. de acquirenda vel
amittenda poſſeſſione. Specimina duo. Lipſiae 1796. 4.
60).
Dies beweißt die roͤmiſche Ableitung des Worts possessio
L. 1. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ.
wo Paulus ſagt:
Poſſeſſio appellata eſt a ſedibus, quaſi poſitio: quia naturaliter
tenetur ab eo, qui ei inſiſtit.
Man vergleiche auch noch L. 24.
D. eod. L. 49. §. 1. D. eod. L. 38. §. 7. et 8. D. de Verb.
Obligat.
61).
§. 4. I. de Interdict. L. 2. D. Uti poſſid.Spangenberg
1. Th. §. 9.
63).
Iſt die Note 41. der erſten Ausgabe.
64).
L. 3. §. 3. D. de acquir. vel amitt. poſſ.
65).
L. 1. §. 15. D. Si is, qui teſtam. liber eſſe iuſſus erit. L. 3.
§. 1. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ.
66).
L. 1. §. 3. D. de acquir. vel amitt. poſſ.
67).
L. 3. §. 3. D. eodem.
68).
S. die Note 42. der erſten Ausgabe.
75).
Spangenberg im angef. Buche 1. Th. §. 10. S. 17.
76).
Daher ſagt PaulusL. 41. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ.
Qui iure familiaritatis amici fundum ingreditur, non videtur
poſſidere: quia non eo animo ingreſſus eſt, ut poſſideat, licet cor-
pore in fundo ſit.
87).
S. die Note 73. der erſten Ausgabe.
88).
In dem angef. Verſuch 1. Th. §. 117 ff. S. 176. ff.
89).
Hermeneut. Tit. Pandectar. de acquir. vel amitt. poſſeſſ Spe-
cim. I. de principiis poſſeſſionis quae a iuris fictionibus proficis-
cuntur.
Cap. II. pag. 9. ſqq.
90).
Commentar uͤber die Inſtitutionen §. 282. S. 268. der neue-
ſten Ausgabe.
91).
L. 1. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſ.
92).
L. 3. §. 3. D. eodem.
93).
S. die Note 78. der erſten Ausgabe.
94).
Iſt die Note 79. der erſten Ausgabe.
95).
Iſt die Note 81.
96).
L. 12. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ. L. 49. pr. D. eodem.
L. 7. §. 11. D. Communi divid. L. 2. §. 1. D. pro herede. L.
ult. §. 1. D. de precario.
97).
Iſt die Note 83. der erſten Ausgabe.
98).
Iſt die Note 84. der erſten Ausgabe, welcher noch beyzufuͤ-
gen iſt: L. 46. D. eodem. L. 1. §. 4. L. 16. D. de acquir. vel
amitt. poſſ. L. 13. §. 1. D. de heredit. petit.
99).
L. 1. L. 32. D. de donat. inter. vir. et uxor.
100).
L. 23. §. 2. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ.
1).
brissonius de Verb. Signif. v. Civilis.cuperus de natura
poſſeſſionis. Cap. III. pag. 28. ſqq.
2).
L. 38. §. 7. D. de verb. obligat. L. 24. D. de acquir, vel
amitt. poſſeſſ.
3).
L. 26. pr. D. de donat. inter vir. et uxor.
4).
L. 1. §. 5. L. 3. §. 12. et L. 44. §. 1. D. de acquir. vel
amitt. poſſeſſ.
5).
De natura poſſeſſionis P. I. Cap. III. pag. 34. ſqq.
12).
u.
13).
iſt Note 29 u. 30 der erſten Ausgabe.
21).
u.
22).
iſt Note 42. u. 43 der erſten Ausgabe.
23).
L. 1. §. 20. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ.
24).
iſt in der erſten Ausgabe Note 44. welcher noch beyzufuͤgen
iſt: L. 27. D. de acquir. vel amitt. poſſ. In den beyden erſten
Stellen wird geſagt, es ſey dieſes utilitate ſuadente angenom-
men worden; allein in der letztern Stelle wird noch der Grund
angefuͤhrt: quia furioſus non poteſt deſinere animo poſſidere.
29).
Iſt die Note 50. der erſten Ausgabe, in welcher von Uebri-
gens
bis cap. 34. wegzuſtreichen, und dagegen zu ſetzen iſt:
Die Gruͤnde hiervon entwickelt ſehr gut Weſtphal a. a. O.
Man ſehe auch Spangenberg im angef. Verſuch §. 78.
Not. p. S. 123. f.
30).
Cap. VI. pag. 63. ſqq.
57).
Man unterſcheide das Recht des Beſitzes (ius poſſeſſio-
nis
) von dem Rechte zu beſitzen (ius poſſidendi). Erſte-
res entſpringt aus dem Beſitz, und ſetzt alſo einen bereits
vorhandenen oder gehabten Beſitz voraus. Letzteres
hingegen hat den Beſitz ſelbſt zum unmittelbaren Gegenſtande,
und ſetzt immer einen rechtlichen Grund voraus, der mich zum
Beſitz einer Sache berechtiget. Es entſpringt alſo aus einem
ganz andern Grunde, als der gehabten Poſſeſſion, und ſetzt
ſolche gar nicht voraus. Es iſt vielmehr mit den meiſten ding-
lichen Rechten verbunden. Der Eigenthuͤmer, der Erbe, der
Pfandglaͤubiger, der Uſufructuar ſind vermoͤge ihres Rechts
auch befugt, die Sache zu beſitzen, die den Gegenſtand ihres
dinglichen Rechts ausmacht.
58).
L. 11. C. de petit. hered. Jedoch hat dieſe Regel ihre Aus-
nahmen. S. Spangenbergs Verſuch. 2. Th. §. 169.
Not. i S. 246.
59).
§. 4. I. de Interdict. L. 2. C. de probat. L. fin. Cod. de
rei vindicat.
60).
Hoͤpfners Commentar §. 283 Not. 7. S. 275.
61).
L. 128. D. de Reg. iur. Man ſehe jedoch Spangen-
bergs
Verſuch 2. Th. §. 156. und Hoͤpfner §. 283. Nr. 3.
62).
Spangenberg im angef. Verſuch §. 162.
63).
L. 48. pr. D. acquir. rer. dom. L. 4. §. 2. D. fin. reg.
Spangenberg 2. Th. §. 163. ff.
64).
L. 6. C. Unde vi.
65).
L. 3. §. 9. L. 17. D. de vi et vi arm. L. 1. C. Unde vi.
66).
Spangenberg 2. Th. 2. Abſchn. S. 277.
71).
S. David del’espaul Specim. iurid. de poſſeſſione, ſpecie-
bus iuris in re non adnumeranda. Lugd. Batavor. 1784. 4.
Gottl.
sturm Diſſ. de poſſeſſione e iure in re et ad rem elimi-
nanda huber c. l. §. 2. pag. 544.
und walch Introduct. in
Controverſ. iur. civ. Sect. II. Cap. I. §. 6. pag.
117.
72).
L. 15. §. fin. D. de furt. L. 31. §. 8. D. de aedil. edicto.
Spangenberg §. 166. S. 243. f.
73).
§. 30. I. de rer. diviſ. L. 33. D. de condict. indeb.
92).
L. 4. D. Uti poſſidet. L. 1. §. 9. et 10. D. de vi et vi arm.
L. 3. §. 13. et 14. D. eodem.
galvanus de Uſufructu Cap.
XXXIII. pag. 461. (edit. Tuͤbing.)
93).
L. 1. §. 10. D. de vi et vi arm. L. 3. §. 8. D. Uti poſſidet.
99).
Hoͤpfners Commentar uͤber die Inſtitutionen. §. 282.
S. 269. ff.
100).
Spangenbergs Verſuch 1. Th. §. 101. ff. S. 153. ff.
1).
Spangenberg a. a. O. §. 104.
2).
L. 12. pr. L. 49. pr. D. de acquir. vel amitt. poſſeſſ. L. 6.
§. 2. D. de precar. L. 5. §. 1. D. ad exhib. L. 10. §. ult. D.
de acquir. rer. dom.
3).
L. 23. §. 2. D. Ex quib. cauſ. major. L. 10. C. de acquir. et
ret. poſſeſſ.
fleck Hermenevt. Tit. Pandect. de acquir. vel
amitt poſſeſſ. Specim I. Cap III. Sect. III. §. 2. pag. 41. ſq.

und Spangenberg 1. Th. §. 105.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2025). Glück, Christian Friedrich von. Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Corpus of Literary Modernity (Kolimo+). https://hdl.handle.net/21.11113/4bjzv.0