Der Professor der Physiologie Dr: Purkinje auf
hiesiger Universität läßt sich das wissenschaftliche
Studium seines Lehrfachs und die Gründlichkeit sei-
ner akademischen Vorlesungen sehr angelegen seyn.
Seine physiologischen Lehr-Vorträge glaubt er
jedoch nur als dann recht instructiv für seine Zu-
hörer einrichten zu können, wenn er sie mit conse-
quent durchgeführten Versuchen z. B. an lebenden
Thieren, ingleichen mit Brut apparaten und der-
gleichen anschaulicher macht.

Ich habe hierüber mit mehreren Professsoren
der Medizin gesprochen und sie bestättigen mit
großem Beyfall den Antrag des p Purkinje,
ihm zur Unterstützung und Veranschaulichung
seiner Vorträge über Experimental-Physiolo-
gie ein gewisses speciell zu berechnendes Q[[uan-]]
tum jährlich zu bewilligen, gleichwie denn [[der p]]
Purkinje überhaupt sich in der wissenschaftlichen
Achtung seiner Collegen sehr gehoben hat.
Derselbe verlangt auch zum Behuf dieser Versuche
jährlich nur 50rh:

Nun schließt zwar der neue Etat-Entwurf, [[den]]
Euer Excellenz ich nächstens zu überreichen die Eh[[re]]
haben werde, mit einem höchst unbedeuten Quan-
to sub Titulo Insgemein ab; Wenn jedoch keine
neue Zulagen und noch weniger neue Verme[[hrun-]]
gen des Lehr Personals erfolgen, sondern sondern viel
mehr, hauptsächlich in der katholisch-theologischen
Fakultät, bey der Wiederbesetzung der durch
den Abgang der Professoren Pelka und Ha[[gen]]
entstandenen Vacanzen fernere Gehalts-Er-
sparnisse fortdauern: so werden sich wohl di[[e]]
50 rh:, zumalen wegen der Mehr-Einnahme[[n an]]
Immatriculations-Gebühren decken lassen u[[nd]]
in dieser Voraussetzung bitte ich ganz gehor-
samst:[1v]daß Euer Excellenz gnädigst genehmigen
wollen, auf den Tit:III des Universitäts-
Ausgabe-Etats ein Quantum von 50 rh.
jährlich zu physiologischen Versuchen in
das neue Etats-Project aufnehmen zu
dürfen.