Bl. 20r
Jm langen Regenbogl
O ſŭʃzer got aller din gnaden ich beger /
Sende zu mir din engell von dem hẏmel her /
abe das ich ein bŭch mit jnnẏckeit gemach dir /
Vnd woll von dinem angeʃicht moge ʃprechen vnd leʃen
Wie das von jṝḹm hien gein Rome kam
Vnd auch dem krancken keẏʃer ʃwere ʃŭchte bename /
Veronica ʃo nennen ich des Buches ʃtam /
An gottes hilff kan ich nicht daʃʃelbe hie volbringen /
Jn gottes namen amen Wil ich den lŭten kŭnden /
Jn gottes ere ʃo heb ich dis bŭche hie an /
Wer das horet mit Jnnẏckeit fraŭwe od man /
Den mag deʃʃelben tags nūmer leẏt beʃtan /
Wollen ʃie zu got haben pflicht vnd glaŭben
on ʃŭnde /
Die din gnaden haben bitt ich vill zarter got /
Verlẏ mir her wẏʃz ʃẏnn vnd clŭgen rat /
Das ich dich moge geloben an aller ʃtat /
Vnd das wir auch din angeʃicht her mit freŭdē anʃchaŭ
Din gutte bezeẏge vns her manigfalt
Darŭmb ʃollen wir dich loben jŭng vnd alt /
Das du vns haʃt gelaʃʃen din geʃtalt /
Vnd die da blẏb mit groʃzen eren /
Veronica der edeln fraŭwen hẏlffe /
Lieber got das ich dis buch volbrengen //
So das gelobet werde din edler name /
Vnd auch din angeʃicht her das iʃt alʃo wonʃam
[Hilff] Lieber got das wir es mŭʃten ʃchaŭwen an /
Bẏ dir in freŭden verme / ʃo wolt ich frolich ʃingen /
Bl. 20v
Des keẏʃers name was Tiberiŭs genant /
dar nach die Tẏber flŭʃʃet von Rome durch walen
ẏm dienten konig / fŭrʃten / graffen zu der hant L lant
Jch offen uch des buches ort das ir es ʃollent wiʃʃen /
Wie eẏn keẏʃer gewaltig zu Rome was /
Zu fallen vnd zu riʃʃen iʃt ẏm ʃin pallas /
Darin ʃo ʃiecht man wachʃen Neʃʃeln vnd auch gras
Sin fenʃter werck iʃt ẏm zur ʃtort vnd auch zu riʃʃen
Er hatt ein ʃŭchte die kŭnde kein man gepŭʃʃen //
Zwolff meiʃt^ warent alle v^zwẏfelt an ẏm gar /
die ʃuchte hat er getragen xxiiij jare /
Jn dem lẏbe was er fŭl das ʃag ich uch vorwar /
auch was er lam ich leʃz uch vort an hendē vnd
L an fŭʃʃen
Der keyʃz^ was ʃo gar ein fro^ man /
das ʃint noch vor nie keẏn ʃo wẏʃz^ kam /
Die Sonn auch mone darzu die ʃterne bet er an /
Vnd lieʃz ẏm machen eẏn abgot von ʃẏlber vnd
Vnd tet dē ʃetzē in dē tempel auff eȳ ʃteȳ L von golde
Vor andern hrn^ tet er ẏm groʃʃen dinʃt alleẏn
Auch ʃtŭnden vor dem lamē vill abgote gemeẏn /
Der keẏʃer ẏn groʃe ere bot das ʃie ẏm helffen ʃoltenn /
Sie enmochten ẏn vor der ʃŭchte nit erneren /
Zwar das ʃahent alle ʃin Romer vngerne /
Want ʃie ʃines Rats nit gar woll mochten enperen /
Sie ʃprachen wer ʃoll vns vorbas wẏʃen vnd leren /
Vnd ʃtirbet vns der keẏʃz^ tot / des mogen wir nit erweren
Bl. 21r
Zu Jheruʃalem wart gekaufft eẏn magt /
vnd wart gefurt gein Rome als vns die ʃchrifft ʃagt /
Die romer hatten ʃie vmb fremde mere gefreget /
Vnd wie es ʃtŭnde in heidenʃchafft vnd in der jŭden lande /
Die jŭngfrauwe ʃprach ich ʃage uch alles das ich weẏʃz /
Mich fẏnge ein heide vnd fŭrt mich feẏll in eynē kreiʃz
Got eẏm edeln Romer durch ʃin hertz reẏʃz /
Das er mich loʃt von jamers krafft mit golde vnd mit gewānde
Sie ʃprachen wir wollen die lenge nit entperen
Sagt vns an wie ʃtet es in dem lande dort /
Wie hapt ir geʃehen oder gehort /
Das wir den keẏʃ^ balde laʃʃen wiʃʃen vort /
Wie lange warent ir dort in hafft jŭngfraŭwe ʃagent
L vns die meren
Die jungfraŭwe ʃprach daŭon ʃo het ich uch vil zu ʃagen /
Wan ichs bedenck ʃe ernŭwet ʃich mẏn clagen /
Jch bin in groʃs ern erzogen by mẏnen tagen /
Nu moʃz ich arme gefangen ʃin gar eẏgen vnd elende /
Doch will ich uch die rechte warheit hie v^iehenn /
Das groʃzer Zeichen vill ʃint [geʃcheen] in dē lande geʃcheen
Das iʃt den jŭden ʃwere pẏn ʃie kontten es nit gewenden
Sie gent dar uff wie ʃie es mochten ʃtoren //
Sich hat eẏn nŭwer glaube erhaben in dem geʃlecht
Der widder jŭden vnd heẏden ʃere fechte /
Doch mogen ʃie es geweren mit keynem recht /
Nu ʃagt vns vort jŭngfraŭwe fẏn das wollen
L wir gern horen
Bl. 21v
Got hat den jŭden eẏn meẏʃt^ dar geʃant /
man ʃagt das er ʃẏ komen uʃz kriechen lant /
Wen er an rŭret mit ʃin^ meiʃterlichen hant /
Vnd iʃt er ʃiech er wirt geʃunt was ʃuchten er hat
Man ʃpricht das jħs ʃẏ der name ʃin / L hie uff erden
Vnd kŭnde uʃz reẏnem waʃʃer machen gŭtten wẏn /
Pilatus ʃprach das er komen were uberrein /
Er iʃt gar ʃchon Vnd ʃpricht gar woll ʃin mŭnt /
Vnd dar zu kan er auch gŭt geberde
Die warheit ich nit lenger mag v^hengen //
Der jŭden einteẏll halten ẏn vor eẏnen got /
die heẏdenʃchafft die trẏbent mit ẏm ẏren ʃpot /
Das dritteẏll ʃuchent eẏnen falʃchen rat /
Wie ʃie ẏn noch in kurtzer ʃtŭnt von ʃinē leben
L brengen /
Sie ʃprachen wer die rede gentzlich alʃo ware /
das ʃie wir ʃagten von dem keẏʃer offenbar /
Vnd der da hat gelegen ʃiech vill manig jare /
yr wordent von ŭwern ʃorgen erloʃt vnd kement
Die jŭngfrl ʃprach nŭ thu ich uch die L in groʃe ere
die warheyt kŭnt /
Ÿm folget nach eẏn groʃze ʃchare zu aller ʃtŭnt /
Darŭmb das er machet der ʃiechen vill geʃŭnt /
Sie werdent alle von ẏm getroʃt die da volgēt ʃin^ lere
Er vergẏt ʃŭnde das ʃage ich ŭch vorware /
Darŭmb ʃo tragent ẏm die jŭden groʃzē nyt
Das er dem volcke ʃo vill der ʃŭʃzen lere gẏt /
ẏm folget nach ein groʃʃe ʃchar zu aller zẏt
Vnd was er vor dem volcke ʃpricht das iʃt alles offenbare
Bl. 22r
Wie ʃchier die mere vor den krancken keyʃz^ kam /
da er uff ʃinem Beth lag ʃiech vnnd lame /
Wie ʃnell er da zu ʃinen furʃten rat genam /
Wan er hat ʃtets bẏ ẏm die beʃten romer alle /
Die ʃprachen was gebŭtteʃtŭ edler keẏʃer here /
Was iʃt din will vnd dines hertzen ger /
Philoʃiŭs ʃprach keẏʃer du ʃolt wiʃʃen mere /
Nŭ ʃage vns here din ʃien ob vns der rat gefall /
Wir ʃint betrubet keẏʃz^ in dẏnem riche //
Sẏt das zwolff meiʃt^ all an dir v^zwẏfelt han /
Vnd auch mit yren kŭnʃten dir ʃint abgeʃtan /
des ʃint betrŭpt keẏʃer alle din mann /
Wẏb vnd kint hie das vernẏm die romer all geliche /
Der keiʃe^ ʃprach mir ʃint fremde mere geʃeẏt
da rattent zu ob es uch ʃẏ lieb oder leẏt /
Zwar mir iʃt wiʃʃen das eẏn heẏdeniʃche meÿt
iʃt komen uʃz der juden lant hat mā uch bracht
Daŭon ʃo hab ich wŭnderliche rede gehort / L gefangen
Philoʃiŭs der fŭrt die jŭngfraŭwe uff eẏn ort
Er ʃprach zu ir mit manchem ʃŭʃen lẏndē wort
Jungfrauwe ich bin uch zú geʃant
Des lant uch nit verlangenn /
Sagt jungfraŭ mir ob ir den man erkent /
Der in dem lande treẏbt groʃze wŭnder^iche /
Zwar ʃprach ʃie edler furʃt ich ʃag uch ʃicherliche /
Den lŭtten iʃt er wol bekant Jheʃus iʃt er genennet
Bl. 22v
Philoʃiŭs fraget ʃie on allen haʃʃz /
er ʃprach jŭngfrl nŭ beʃcheident der rede baʃz /
Vnd wie ʃtent ʃin lere jŭngfraŭ wiʃt ir das /
das ʃagent mir die ʃin geʃtalt was treyt er an
Die jŭngfrl ʃprach der meiʃt^ iʃt alʃo [⟨gemüt⟩] L von gewande /
Das er niemant v^ʃaget wer ẏn bitten thut /
Er treẏt an ein graen rock vō fremde^ wollē gŭt /
Sin lere ʃint manigfalt lept on alle ʃchande /
Sin lere mangē menʃchen gar woll gefellet /
Sin angeʃicht dat iʃt gar mẏniglich /
Wer es an ʃicht mit jnnÿgkeit der fraŭwet ʃich /
Des hab ich arme nit gethŭn / das rŭwet mich
Er iʃt der jare doch nit zu alt jn recht^ maʃz geʃtellet /
Philoʃius ʃprach zwar nŭ hore ich gutte mere /
Nu wolt ich das ich bẏ ẏm in dem lande were /
Mocht ich denʃelben meiʃt^ wolt ich bringl here /
das er dem keyʃ^ gebe rat der da lẏt in ʃweren banden /
der furʃt ʃprache jŭngfraŭ hapt gutten mŭt /
Jch wil uch bringl da man uch gutlich thŭt /
Dem keẏʃer will ich machen die rede gŭt /
Vmb ʃin ʃuchte die er hat vnd get ẏm vill zŭ handen[?] /
Da drat er vor den keyʃ^ zwar /
Er troʃt ẏn woll des nam der keẏʃ^ eben war /
Wie trŭlich ʃprach er widder zu ẏm dar /
Philoʃie du halt an mir din trŭwe gar /
Wan es mir kŭmerlichen ʃtat mẏn hertz das
L trŭret ʃere /
Bl. 23r
Der keẏʃz^ ʃprach ich clagen uch allen mÿn not /
ʃo das mich toden will mẏn eẏgen blŭt ʃo rot /
vnd mich nit zu ẏm nemen will der reẏne dot /
Des ʃchrẏ ich lŭde we der clage vnd mẏn^ groʃ ʃwere /
Da ʃprach ʃich der getrŭwe her philoʃian /
Wir wiʃʃen eẏnē man der iʃt mit ʃynē konʃten
Vnd dŭrfft ir ʃin uff eynē tag / L alʃo gethan /
Er ʃoll uch komen here /
Wolt ẏr ẏn han er mag uch gar woll werden //
Dwẏl ich mag gerẏtten od gefaren od geen /
Mit geʃundem lẏbe uff mẏnen fuʃʃen mag geʃten /
Vinde ich ẏn dort ich will ẏn bitten vnd flehen /
Das er mir nẏt v^ʃagen mag was ich ẏn
bit uff erdenn /
Philoʃie vnd des wolt ich dir ʃagen danck /
Nu ʃichʃtŭ woll das ich bin alʃo kranck /
Vnd wolt dir dort die reẏʃze nit werden alʃo lang /
Vnd mir das leben wurde alʃo geʃpart /
Biʃz du mir den meiʃter brechteʃt /
Philoʃiŭs ʃprach keẏʃer du ʃolt nit verzagenn /
Nŭ hore ich alʃo groʃz wŭnder von ẏm ʃagen /
Er wecket uff die dotten die da ʃint begraben ʃchon /
Sagt vns die jŭngfrauwe zart /
Jch ʃŭche yn woll mit rechte /
Philoʃius ʃprach die reẏʃze will ich wagen //
ich han erfarn die zeichen vnd die ʃin geberde /
Er troʃtet alle wer da ʃin^ hilff begert
Wer ẏn anrŭfft leʃt er nit vngewert /
Jch will mich heben uff die fart vorbaʃz ich
L niemant fragen
Bl. 23v
Mẏn lieber frŭnt philoʃie biʃz nit zu laʃz /
ich ʃweren bẏ mẏn^ kronen das /
du ʃolt vermogen ewiglich deʃta baʃz /
gein mir alhie vnd ʃolt ich leben vnd dine kẏnd^ alle
Philoʃie vnd nŭ nẏm ʃẏlber vnd golt /
Nẏm edel geʃteẏn vnd nÿm darzu richen ʃolt /
Sitz in ein ʃchẏffe vnd nȳ alles das din hertz wolt /
Roʃz vnd man mit Banner ʃweben /
far hien mit rechem ʃchalle /
Wilt du ẏn ʃŭchen in der jŭden lant /
Vindeʃtü ẏn dort ʃo bringe ẏn mit eren here /
Du ʃolt ẏn ubergaben nach ʃines hertzen gere /
Jʃt ẏemant in dem lande der ẏm ʃẏ gefere /
Dem ʃoltu gutten frieden geben
Mach ʃines hertzen gere bẏ halʃze vnd auch
L bẏ hande /
Jʃt er ein got du ʃolt ẏn anbetten lan /
du ʃolt entpietten fraŭwen pfaffen vnd man /
Vnd allen furʃten das ʃie ẏm ʃien vnderthann /
So das er gnediglich ʃich alhie uber mich erbarme /
Philoʃie vernẏm du mẏn rede ebenn /
Mit groʃzem ʃchatz ʃoltŭ ẏn ʃelber ŭbergeben /
Wer hat verʃchŭlt den dot den ʃoll man laʃʃen leben
Das ʃolt ẏn gebietten glich / dem richen vnd auch dē armē
So das er mẏn leben mache rechte /
Philoʃie vernẏm mẏn rede baʃz /
Jʃt ẏemant in dem lande der uff ẏn trage haʃz /
So ʃoltu von vnʃernt wegen gein ẏm v^mogen /
Das du ẏn v^tribeʃt uʃz dem Rẏche mit allem
ʃẏnem geʃlechte /
Bl. 24r
Philoʃiŭs furʃt vnd auch der werde helt /
Woll ʃechtzig Ritter wŭrden ẏm in eẏn ʃchẏff gezelt
er thet ẏm laden eẏn ʃchrin mit golde vnd gutt^
Der keyʃz^ was fro allen ʃinen h^rn er da rieff L ʃpẏʃen
Er ʃprach ich will uch geben eẏnen gŭtten brieff
Vnd wan ir kument uff den wẏlden wag ʃo tieff
Ob man uch nit glaŭben will die warheit ʃolt ir wiʃē
Mẏn Banner ʃolt ir herlich uffrecken /
Wer es an ʃicht das man uch woll glaŭbē mag vnd
ẏr ʃagent in dort den mẏnen werden grŭs / L mŭʃz
Jch wŭrde noch fro vnd wŭrde mir mẏn^ ʃŭchten bŭʃz /
Vnd weiʃz doch woll dir lute viell werdent /
gar ʃere erʃchreckenn /
Philoʃiŭs trat in eẏn ʃchyff vnd fure von dann /
er hat vnder ʃinē banner me wan hŭndert man /
Die da ẏm von keẏʃers wegen waren vnderthan /
Er fure dahin das waʃʃer groʃz all uff die tieffen /
Alle uff der reẏʃen was er woll ein gantzes jare /
eẏnen gantzen ʃomer vnd wintt^ das iʃt ware /
Biʃz das er vort zu eẏnem ʃchyff kam dar /
er gab dem encker eẏnē ʃtoʃʃ tieff in des meres grŭnt /
Sie rachten zu vnd wolten faren zu lande /
Des keẏʃers fan wart uffgeʃteckt ʃie kamen dar /
Wie ʃchier die jŭden vnd heẏden wŭrden es geware /
Vor groʃzem leẏde raŭfften ʃie uʃz iren bart vnd hare /
Wẏbe vnd kẏnde ẏr leẏt was groʃz / Sie
wŭnden alle ẏr hende /
Bl. 24v
Die jŭden erʃchracken ʃere von des Banners ʃweẏme /
Wie ʃere ʃanten botten gein jrl der tag was heẏlig
die lŭt warent all da heẏme der bote rieffe
des keẏʃers fan zu lande komen were /
Wan jŭden vnd heyden hetten vormals wol gehoert /
Wie das die romer ʃolten ẏr ee zuʃtoert /
Des wŭrden ʃie in ẏrem mŭde gar vnbekort /
Vnnd pẏlatŭs das befande ʃin hertz kam in ʃwere /
Sie rachten zŭ alʃo mit groʃz eren /
Die jŭden lieʃʃen alle ẏr dinge da vnder wegen /
Mit alʃo ʃchonen geʃange gingen ʃie ẏm entgegen /
Wie das ʃie in ẏren freŭden weren gar v^wegenn /
Vnd rieffen alle wẏb vnd man / Wẏlkomē ir romiʃchen
L her
Philoʃiŭs danckte zwar den juden da mit zuchtigklichl mŭt
vnd ʃprach alʃo nŭ danck uch got /
vnd bẏn ʃin uʃz^ maʃʃen fro
das wir ʃin eẏn gantzes jare
das mŭʃten wir alle reẏʃenn /
Pilatus ʃprach er het vormals woll v^nomen /
Wie das des keÿʃers fan zu lannde ʃolt komen /
er ʃprach des haben wir alle gŭttl fromen /
Wẏb vnd kẏndt die lŭdt gar beyde wÿtwē vnd weÿʃēn
Doch ʃo fraŭwe ich mich der lieben mere //
Jch han gericht fŭnffzehen jare /
Jn diʃer ʃtat vnd uff dem lande /
Das mir noch nie des keẏʃers rat ʃo nahe kame /
als er mit lẏbe hie bẏ mir gat /
Des bin ich froe es iʃt woll ware das ir ʃẏt
komen here /
Bl. 25r
Philoʃian den fŭrten ʃie uff des keÿʃ^s ʃall /
die juden vnd heÿden trieben vor ȳ groſz ſchall /
Das es ſo lŭte uber die groſzen ſtat erhall /
Sie dienten ẏm mit groſzer not ſo rechte keÿſe^lichen /
Sie ſatzten ẏn uff ein kŭſſen das was Baldeckan /
Sie trugen ẏm vor gramaten vnd blancken wẏn /
Ein guldin becken das was voll der vingerlin /
Die woren alle von golde rot vnd geſteẏne rich /
Philoſiŭs ſaſz uff dem ſtŭle vnd dachte /
Wie er des keẏſers ſchenck grieff wÿſzlich /
Vor ẏm warent jŭden vnd heyden me dā tŭſēt man
Aŭch vor ẏm ſtŭnt des keẏſers uffgereckter fan /
Sie moſten thun was er gebot / die brieff er
mit ẏm brachte /
Philoſiŭs nam pẏlatum bẏ der hant
weiſtŭ warŭmb vns der keẏſ^ hat her geſant /
Das wir ſint komen ferr in diſe fremde lant /
Der keẏſer leſt dich gruſz das du mich ſolt berichten
der keẏſer vnd die romer haben woll vernomen /
Sie hieſen vns ziehen vnd hieſen vns das mit
Wie das eȳ meiſt^ ſolt ſin da her komē / L nichtl v^ſŭmen
Der alle ſŭchte bŭſzen vnd die mit worten ſlechten /
Man ſpricht er konde die toden machen leben /
Vnd ſagt vns dort das Jhŭs ſÿ der name ſin /
Vnd kŭnde uſz reẏnem waſſer mach^ guttl wẏn /
Wo finde ich ẏn nŭ ſag mir den willen dẏn /
So will ich dir des keẏſers ſŭſe in gantzer
trŭwen geben /
Bl. 25v
Pÿlatus der erſchrack vnd kam in groſze not /
vor leẏde wart er bleẏch vnd vor ſchrecken rot /
Vnd ſprach edler her^ der man iſt warlich dot /
Das ſag ich uch vnd rede es uff mẏn trŭwe /
Vnd des erſchrack der edell her her philoſian /
Er ſtŭnt vnd ſach pẏlatŭm alſo ernſtlich an /
Er ſprach wie mag erſterben ein ſolch^ man /
Der die totten lŭde woll kan machen leben /
Die lamen gende den blẏnden ẏr geſiecht geben
Pẏlate diſe rede ſoltu mercken eben /
Vnd beſcheẏde mich der reden baſz / dis gericht
iſt nit din erbe /
Pẏlatus ſprach nŭ horent Jŭden vnd heyden ub^all
die ſich geſamelt haben hie uff diſen ſall /
Der furſt clagt vns vnſers hrn^ des keẏſz^s qŭale /
Vnd fragt nach eÿnē meiſt^ clŭg der ſÿ in diſē land
des hab ich ẏn bericht in kurtzer fryſt /
Wie der ſelbe man alhie erſtorben iſt /
Es iſt woll ware er hett bẏ ẏm gar ſcharpffe liſt
die kŭnſt die er bẏ ȳ trŭge die warn von mancher hant /
Von ſẏnem tode will ich gar nit wẏſſen /
ẏr fŭrſt fragent dieſelben Jŭden /
Centŭrio Annas vnd auch Caÿpha /
die warent alle drÿ bẏ ſinē tode nahe /
Da man ẏm an ein crŭtze hinge /
Von leẏde die ſteẏn uffriſſen /
Bl. 26r
Do trat her vor der juden Bẏſſchoft Caẏphas /
er ſprach pẏlate richter warrŭmb redeſtŭ das /
Das wir ſollen vnſn^ zorn nÿt vnd groſzen haſz /
han an den gutten man geleẏt /
das will ich dir bezŭgenn /
Gar groſz gewalt dŭſtŭ vns vor diſē fŭrſten alhie /
Da was zu tag vnd nacht auch ẏe din rat da bÿ /
Was ich ſage ich zu allen zitten wan es ſÿ /
her fŭrſt uch gecleẏt die ſchult die was ſin eẏgen /
Er lebt noch pẏlatŭs thet ein ſtenge gericht
Nŭ weẏſz ich woll das ich es horte vnd ſache /
Das er were gottes ſone / das er mit ſẏm mde ſprach
Dar zu gar ſtettiglich er vnſer fÿer brach /
Das han wir dir gar vill geſeẏt /
Das hilteſtŭ alles vor nichte /
Pÿlatus ſprach her furſt ich wil uch ſagen /
das er machte die blẏnden ſehen / vnd den ſiechen baſz
Darūb trŭgen ſie uff ẏn warlich groſzn haſz /
Sie ſŭchten alle eẏn falſchen ſiene
Wie ſie ẏn wolten todenn /
Pilatus ſprach her furſt ich will uch ſagen me /
Sie gaben ẏm ſchulde er wer ein ſtorer ẏr^ ee /
Sie hiewen ẏn mit geÿſeln vnd mit beſeme /
So das ich zu gerichte ſaſz uber ẏn
Das moſt ich thŭn mit nottenn /
Die jŭden hatten vmb ẏn ein gedan /
Caÿphas bracht ſin^ jŭng^n eẏnen an /
Das er v^kaufft Jħ den vill gŭtten man /
Vnd der des todes nie kein ſchulde gewan /
er gab ẏn vmb ein clein gewien /
Das waren driſſig pfennẏnge /
Bl. 26v
Do trat her vor der alt Annas uff der fart
mich wŭndert her wan er was ſo woll gelart /
Vnd er hat vnſer alſo viell bekart
Das macht alles ſin falſch^ mont /
mit mancher zauberẏe /
Jch kant ẏn woll ſin vatter was eẏn Zȳmerman
Vnd ſin mŭtter die vns vmb den lon ſpan /
Aŭch laſze er ſelber ſpene als mir gedencken kan /
Vnd uber hŭbe ſich zu aller ſtŭnt
Der ſinen Nigramantie /
Mich wŭndert ſere ſin ſcharppf^ lÿſt
Er was ein meiſt^ vnd kŭnt in das geſtirne geſehen
Vnd alle wandell die mocht er woll ſpehen
er wyſte was von anbegẏnde was geſcheen /
Wẏſſe vnd ſienne vnd allen grŭnt
der hertzen er woll wÿſte /
Der furſt der ſprach ich ſag uch rede die ſint gar ſlechte /
Beẏde konig graffen ritter vnd knecht /
Wie mocht eẏn man alleȳ geteẏlen ein ſolche recht
Vnd das man eẏnē gutten man
on ſchulde ſo ſolt verteÿlenn /
Jr jŭden werent alle woll by recht / blieben
Vnd hettent ir vbb^ ſache dem keẏſz^ zu geſchriben /
Vnd was der man vor uwern aŭgen het getrieben /
Da durfft man uch nit alſampt an erben /
Pilatus ſprach des habe ich kein ſchŭlde /
Die gemeẏn rieff here furſt nu horēt vns noch baſz
Pẏlatus ſprach da er uber ẏn zu gerichte ſaſz /
Jch mag dich totten od leben laſſen horſtu das /
Er lieſz ẏn ſere mit geẏſeln ſlagen /
Das er wẏſſagen ſolde /
Bl. 27r
Nŭ horent ẏr juden ich han pylatū das gefragt /
auch bit ich uch alle das ir mir die warheit ſagt
Jch han uch vnſzs hrn^ des keẏſers not geclagt /
Auch clag ichs uch alleſampt das ir vns helffet kren /
keẏſzer vnd Romer wiſſent woll
Das hie wont ein meiſt^ er ſÿ fer od nahe hie bÿ /
Nu ſagent mir wie es vmb yn ſto od wo er ſÿ /
Da thunt ir mir gar liebe an vnd uwerm rechtl hrn^
Jch bin durch ſinent willen her komen
finde ich ẏn hie ich bringen ẏn dort /
Vnd thun ich das ſo get aller ubber ere vort /
fẏnde ich ſin nit ich forcht uw^ ee ſÿ zŭrſtort /
Wẏb vnd kynde vnd auch yr man /
yr nement ſin keẏn fromenn /
Die juden erſchracken von der rede onmaſſen ſere /
Sie ſprachen alle gnade edler fŭrſt vnd here /
Vnd von dem man hetten wir licht zu ſagē mer /
Wan wir alle dorffen clagen von manch^ hande ſach
Sie ſprachen edler furſt ob du es wolleſt hoern
Er begŭnde die lude in dē lande ſere zu bedoern /
Er hat geſprochen er wolte vns vnſz^n tempel ſtoern
Vnd wolt den widder ā drittl tag uff richtl vnd machen /
Den ſinen tot hat er woll erworben /
gelopt ſÿ got wir han damit zu ſchaffen nit /
Pilatus ſaſz ſelber uber ẏn zu gerichte /
Pilatus ſprach ir jŭden ir hapt uch verpflicht /
Vnd hapt ẏn an ein crutz geſlagenn
daran iſt er erſtorbenn
Bl. 27v
Pÿlatus ſprach yr Jŭden redt was yr wolt /
wan Caÿphas hat an ẏm die meyſte ſchult /
du vnd din Sweher Annas waren ȳ nie holt /
ẏr hant vill falſcher lẏſt erdacht biſz ir ẏn gefẏnget
nach ſinē tode begŭnden ẏr all ſere zu werben /
Caẏphas ſprach es ware beſſer jheſŭs ſolt ſterben /
Wan das alle welt ſolt gemeynlich v^derbenn /
ẏr qŭelten ẏn woll ein halbe nacht /
Ee ẏr vor gerichte gingent
Jr qŭament zu mir das ich uch richten ſolt /
Vnd ſprachent er het bekert die lande von gallile
Jch het ẏn ſere geſlagen ich ſprach was wolt ir me
ẏn richt ich nit ich ſant konig herodes ee /
Wie ſchier er ẏn her wẏder ſante vnd brachte /
Vnd fandt an ẏm keẏn ſchŭlde
Der furſt der ſaſz in zorn begŭnde ſich ſin farb rodē
die jŭden ſtŭnden alle vor ẏm in groſſen noden /
O edeler furſt wir haben nẏemāt zu toeden /
Wan aller welt recht ſint vns gar benomen
Pilatus ſprach ẏr jŭden habēt ein ſolchē mŭt /
ẏr leŭckent alle hindenach was ẏr thŭt
Nu ſpracht ir doch uber uch ſolt ergan ſin plŭt
Vnd uber aller ŭwer jŭdiſche geſlechte /
Vber uch vnd ŭwer nachkomen /
Vff ſinen tot warēt ir gar geflÿſſenn /
Warūb gabt ir ŭwer gelt das er uch wart v^rattl
Jch weÿſz doch woll in gantz^ falſcheit ir das tatten
ẏr ſpracht er het dē keyſz^ ſin zinſz verbotten
hie ſtent vil ritt^ vnd knecht
Die vmb die ſache woll wiſſenn /
Bl. 28r
Centurio ein Ritter ſtant alda bÿ
her fŭrſt wolt ir wiſſen wie es darŭmb ſÿ
Der ſelbe man gab nit des telebey
Die ſin montz er gebot das man ſie geben /
Jr juden warent alle mit geſehenden augē blynt
Vnd was er ſprach ſo was er warlich gottes kẏnt
Er het gewalt uber wag Sonn vnd alle wẏnt
Darŭmb ſo kam er in groſze not
Vnnd ginge ym an ſin lebenn /
Pilatus mir gedenckt wie dŭ ſprecheſt //
Vnd da wir jŭden in der ſẏnagogen waren /
Vnd vns zu ſamen lŭte mit eynē jaghoren /
Darŭmb ſo wart dinē dien^ alſo zorn
das man dir nit dar an gebot
an Jheſŭ du das recheſt /
Pilatus ſprach zŭ handt o edelen romer yr
Nŭ wendent von mir die uw^ ernſtlich begẏr
Vnd glaubent hie an der ſage nit mere /
Jch bin vnſchuldig vnd ſprech das bẏ ŭw^n hŭlden
Da ẏm die juden taten groſz vngefug /
Darŭmb ſo ſtrafft ich ſie ſicherlich gar gnŭg /
All zu dem ſelben male da ich mẏn hende zwŭg /
auch ſelber ſo erkant er ſich das ſie ẏn totten ſolten /
Sie kaufften ẏn e er warde verâtten ſie ſchrüwē all
Vber vns vnd auch uber vnſer kẏnde ſin plut /
Jch fŭrcht das ende werde ſelten gŭt /
Da ſie dem her^n bewẏſten groſz ubermŭt /
Des will ich gar verzÿhen mich
Die jŭden es ſelber dattenn /
Bl. 28v
Sÿmon ein bŭrger der gemey rat
Wie komeſt du nŭ mit ſlechten reden pÿlat
Vnd das du wilt vnſchuldig ſin all an der tat /
Das will ich dich beſcheẏden baſz
Wie du es haſt begangen
Din mŭnt kan woll ſliechten vnd machen ſlecht
Was du nit wolteſt thŭn das hieſtŭ dinen knecht
Du wolteſt das du hetteſt gerichtet recht
Da der here vor dir was [g]ebŭnden vnd gefangen /
dŭ wolteſt nŭ das recht gerichtet were //
Wie ſpracht du do got der her nit enſprach /
als er die martell vnd den tot vor ẏm ſach /
Das groſz vnrecht da mit gewalt an ȳ geſchach
Wie cleẏn ginge dir zu hertzen das
Da weẏnten die roemere /
Das edell menſch lazarŭs her vorh^ trat /
Wie lieplich er die romer bat /
Was das got der her^ hie wŭnders begangen hat /
Vor was ich tot nŭ hat er mir das leben widder gebē
Jr edeln romer nit enlaſt uch an ẏm v^duncken /
ich lag vier tag vnd nacht in der erde v^ſŭncken
Zwar got der nam mȳ ſele uſz der hell fŭncken /
Zu mẏnē lẏbe hat er ſie ſchier geſchicket eben /
Wie mocht ich das v^ſwÿgen vnd verdulden
ſint das vill lude hie ſtent die all die warheit jehēn
Was got der zeichen lieſz an mir geſcheen /
Vnd die es mit ẏren aŭgen han angeſehenn
Des her gŭtte vnd ſin begirde
Das er an mir haben wolde /
Bl. 29r
Pilate diſe Rede haſt du woll gehort
Wie man dich uberzŭgt mit rechtem wort /
das du vorhenget haſt den ubergroſſen mort
Des mŭſtu hude in jamers clage ſin des keyſers
ẏr romer nempt ȳ hin gefangen alle zŭ hant /
legent ẏm an ſin beẏn von yſen ſtarckē bant
Smẏt ẏn mit ſinē halſz veſt an ein want /
das er mir von dem lẏchnam ſage
Nach dem ſoll mich belanngen
Weiſz ÿmant vnd wo iſt er begraben /
Der wẏſz mich ẏn gar endelich in diſer ſtŭnt
dem will ich me geben dan hŭndert pfŭnt
Vnd ſin beſtes werben blẏb ich geſŭnt
Von mir ſoll er an diſem tage
des keẏſers hulde habenn /
Joſeph vnd Nicodemŭs ſprachen beẏde alſo /
Edler fŭrſt laſt ŭwern zorn vnd weſent fro /
Wir wollen uch mit lybe noch hŭde bringl da /
Wir den lẏb begraben han mit wirdē groſz erē
Wir bŭnden ẏn in ein wẏndel zu der ſelb ſtŭnt
Wir kaufften mirrē vnd aloes me dā C pfŭnt
Wir begrŭben ẏn des andern nachtes er erſtŭnt
das ſahen woll ſechs Ritter ſie kŭnten es nit gewerē
Alſo iſt der her mit gewalt erſtandenn /
Vnd do er ŭſz dem grabe trat alſo verwegenn /
er hub ſin hende uff vnd det ẏn eẏnen ſegen /
Sie lagen alle vnd kŭnten nit ein gliet geregen
Er ſchied von ẏn vnd fŭrt ein fan /
Jn ſiner lincken hande /
Bl. 29v
Der edell lucas vnd cleophas
die zeŭgten alle mit eẏn^ ſtyen das /
Wir wiſſen warlich here das er bẏ vns was /
Jn eẏnem gaden er vns fant
die thoeren warn beſloſſen /
Er ginge mit vns gein Emaŭs uff eẏnē wege
Wir waren alle beẏde mŭde vnd trege /
Nach ſiner martell er ſelber rede mit vns pflege
daŭon waret vnſer hertz entprant
Wir waren ſin vnŭerdroſſenn /
Wir baden ẏn das er bẏ vns ſolt blyben /
Er bleẏb by vns das brot nam er in ſin hant /
er ſegent es vnd brach es da wart er bekant /
Vor vnſern augen er ſicherlich verſwant /
Das nemen wir uff vnſer hoechſtes pfant /
Vnd uff vnſer ſelbs leben /
Nu hoerent ir furſten Noch wollen wir uch ſagen mee /
vns warent lŭde herkomen von gallilee /
Die ſahen den hern^ zu hȳmell faren on wee /
Vnd da er in die wolcken kame /
hoch in der hẏmell hoe /
Zwen engell ſprachen von dem hȳmel das zŭ hant
ẏr man von gallile ſagt vns was iſt ŭeber ſtant
Das ir uff ſehent / wir han genomē das hoeſte pfant
Vnd das uch allen gar / bename
Woll von der tŭffell ſchar /
Her furſt das iſt ware ob ir es glaubent /
Nach ſin^ ufferſtende iſt er zu der hellen komen /
Darzu ſchuff er ſin willen vnd vnſz guttl fromen /
Er hat dem tuffell allen ſinen gewalt genomen /
Alt vnd jŭng Eŭa vnd Adam
Hat er daruſz beraŭbet
Bl. 30r
Der fŭrſt reẏſz abe ſin gewant ȳ was ſo zorne /
Er ſchreẏ owe das ich uff erden ẏe wart geporn
Soll ich die wẏte reÿſe haben verlornn /
Das will ich ver got clagen / in ſinē ixdē trone /
Er rieff owe das mich mẏn mŭtter ẏe geteug vnd
Nu bin ich uſz geweſen me dā ein gātzes jar / L gebare
Jch forcht ich moge mit eren nmer komen dar /
Soll ich alſo verderben lone / die keiſerlichen krone /
Des moſz ich waffen in die hȳmell ſchrẏenn /
Sint das die jŭden vns verderbent han dē reẏnen /
Vnd das wir romer uch mit gantzen trŭē meẏnē
Das mŭſt ẏr jŭden uber virzig jare weynen
ẏr vnd auch Abrahams ſoene /
ẏr eẏgen vnd auch ir frÿen /
Longinŭs ein blẏnder ritter der ſehen wart /
der ſprach edler furſt ich bring uch uff die fart /
Jch weis ein armes wẏp die iſt von edler art
Die hat ein dŭch da ſtet an des hrn^ angeſicht
Vnd das hab ich bẏ ẏr geſehen zu mancher ſtŭnt
Sie gebe es nit vmb tŭſent pfŭnt
Wer es an ſiecht vnd iſt er ſiech er wirt geſŭnt /
Wil ſie es ſelber han ſo nẏm es ẏr ye nicht /
Here ob du wilt ich will ẏr botten ſennden /
Jch bit dich vor laſz ẏr geſcheen keẏn gewalt /
Nu weẏſz ich woll es hat die forme als ſin geſtalt
glaŭbe mir vor war es hat keins mēſchē hāt gewir**[?]
nach gemalet du ſolt es yr mit willen lan /
Vnnd ſie damit nit pfennden /
Bl. 30v
Der furſt der ſprach longẏn ich dancken dir
laſz ſnelliglich die frauwē vor mich L gutt^ man
brẏngen here /
Jch will erfullen alles dines hertzen gere /
ẏr ſoll keÿn vngemach enſten /
Des gÿb ich dir mẏn trŭwe /
Wie ſchier ein bot wart uſzgeſant /
Die frauwe kam da vor den furſten alzu hant /
Veronica was die edell fraŭwe genant /
Da ſie der fŭrſt blicket an
Sins hertzen freŭde was ẏm nŭwe /
Der furſt begŭnde ẏr diſe rede kŭnden /
Veronica mir hat geſagt ein edelman
Du habſt ein tch da ſtee des hrn^ angeſicht an /
Das gẏb du mir ob ichs verdienen kan /
Das will ich dich genieſſen lan
Mit allen dinen frŭndenn /
Veronica vnd die kam in arbeit
das er ſie vmb das angeſicht bat das was ẏr leẏt
Sie laŭcket ſere die rechten warheit ſie v^neẏne
Der fŭrſt ſprach nŭ warde mir uff erden ſo
Veronica vernȳ du mȳ rede gar eben / L Bang
Jch mag dich totten wil ich od laſſen leben /
Wiltu nit mit liebe mir daſſelb angeſicht geben
So moſtŭ dich zu eẏgen hie hŭde geben gefang
Veronica ſprach ee lieſz ich mich verderbenn /
Als uff das traŭwen ich keẏn ſorge han /
Nu weiſz ich woll das mirs got mȳ her gab /
Jch wil es behalten biſz ich kome in ein grab /
Jch weẏſz woll das ich darb lieſz frŭnde vnd
lant / vnd auch die erbenn /
Bl. 31r
Der furſt der ſprach nŭ hore du mir /
Alles das ich rede das will ich halten dir /
Jch wil dich bringen in die allergroeſten ere /
So ye wart angeleyt dem yſzraheliſch geſlechte /
Veronica nŭ nȳ mit dir das din gewant /
Sitz in ein ſchẏffe vnd zuche mit mir in das all^
Dir ſollen dienen biſz gemeyt / L beſte lant
die ritter vnd die knechte /
Alſo das ich etwas zu lande brenge /
Veronica vernẏm du mich rechte /
Was ich dir ſagen die mȳ rede laſz dir alſo woll behag
Wilt du mit mir dauō darffſtŭ // L behagl
niemant fragenn /
So mach dich uff vnd bẏſz bereẏt
Vnd ſŭme dich nit die lenge /
Die frauwe ſprach edeler fŭrſt zwar //
ich thŭ uch ſorgen bŭſz /
Get mit mir armen frauwē heȳ zu hŭſze /
Mit allem uwerm volcke wŭllen vnd barfŭſz
Vnd helffent es mir ſchone entpfahen /
mit eren in groſzer wirde /
Der furſt der ſprach das ſoll geſchen allzu hant /
Wie vil der wẏſen botten wirdl ŭſz geſant /
All in der ſtat vnd vor die thore vort uff das lāt
Die jŭden vnd die heẏden kamen uff roſzen vnd
Sie zogen hien mit eynē ſchonen geſange L uff pferden
Sie hat das duch in eyner laden da /
das es der fŭrſt an ſach in hertzē warde er fro /
Zu allē ſinē volck ſprach er alſo
Wol her zu mir mẏn dinſtemann /
Bewart mich vor gedrange /
Bl. 31v
Die juden vnd heẏden hatten das huſz da vmbfangl
mit luder ſtẏme das ſie gein eẏnander ſungen
Vnd ſich die eſell ſere mit den mŭlen drŭngen /
So das die eſell an allen ſpotte
Von ſweys da wŭrden naſſe
Die heẏden ſŭngen ẏn wer wiſſen hie meſſi*[?]
Die juden mit eẏnander ſŭngen /
Vnd das die edell fraŭwe ſprach Nu biſz gegruſt
Jheſus der hymell vnd erden geſchaffl hat
nach recht^ zirckels maſſe
Sie zeŭgt es ym mit alſo groſſen eren /
Das tuch was viereckeht lẏnen vnd wẏſz
Der furſt ſprach da ſin gebet mit groſze^ flẏſz
Vnd er viell nẏeder zu der erden crutzwÿſz
Er ſprach gnade mir mȳ got ein ſchoepffer^
aller hrn^ /
Er lieſz gepietten das ſie treden von den pferden
Mit ẏren knẏen nẏder komē zu der erdenn /
Vnd hŭlffent ẏm eren / bitten / loben den vill
Vnd den die juden mit gewalt / L werden
leſterlich haben v^derbet / Veronica nam
da in ýre hant das tuch /
Mit groſz eren ſie es zu dem ſchẏff trŭg /
Philoſiŭs det den heẏden eẏnē groſz fluch /
Vnd ſprach ẏr jŭden beẏde jŭng vnd alt /
ẏr alle noch darūb ſterbent /
Er nam pẏlat ſelber gefangen
Er lieſz yn fŭren an eẏn^ ſtangen /
als eẏn hŭnt /
Bl. 32r
Volle vnreẏnickeyt was komē ſin naſz vnd mt
Er lieſz ẏn werffen tieff in des Schyffes grŭnt /
Vnd ſmẏt ẏn ſelber alſo baldt
gar veſt zu eẏner brangenn /
Der furſt geſegent die juden da nicht vnd ſchied
Er nam mit ẏn die ſin willē hāt [⟨gethan⟩] L von dan
Auch pẏlatū vnd die judē fraŭwe veronica /
Sie furen in kurtz^ zit gar ſchone
Das ſie zu der Tẏber qŭamen /
Sie furent die tẏber uff nit ferr von der ſtat /
Alſo das er mit ſẏnē volcke zu lande trat /
Nu mogt ir hoeren wie er da ſin geſinde bat
Das ſie die fraŭwen lobſam jn ẏr hŭdt namen
Nu hoerent wie ſprach er ſelber zu ẏr /
Alſo das ich dir gelobet han das ich dich des gewer /
Vnd das wir mit geſŭndē lÿbe ſint komen her /
Blẏb hie ich will dich frŭwe
Entpfahen mit alſo groſz eren /
Pẏloſius der het vor Botten uſz geſant
er lieſz die roemer wiſſen vnd det ẏn bekant /
Vnd das er widder komen were uſz heẏden lant /
Des waren die roemer all
da vnd lieffent uſz mit ſchalle /
Zwar die gemeynde jŭng vnd alt der gantze rat /
geleẏtten ẏn mit groſz eren dŭrch die ſtat
Bl. 32v
Bẏſ das er vorbas uff des keẏſzers burgk trat /
Er kert ſich vmb vnd ſprach alſo /
got dancke uch roemern allen /
Da tradt er vor den keẏſz^ alſo geſwẏnde /
Sin blut erſchrack da er den keÿſz^ an ſach
Nŭ hoerent gern wie lieplich er ſo zu ȳ ſprach
Vill lieber her^ mir iſt leẏt din vngemach /
yedoch bin ich des rechte froe /
Das ich dich lebendig fẏnde /
Der keyſz^ warff ſin aŭgen uff vnd blickt ẏn an /
Er ſprach biſtu mẏn alter rat philoſian /
Vnd wo biſtu geweſt ſo lange mit dinē man /
Mir iſt geweſt nach dir das iſt gar ware /
Jn mẏnem hertzen gar bange /
Vnd er ſprach edler keẏſz^ das iſt mir leẏt /
Jch han uff diſz^ reẏſe gehapt vill arbeit
Nu nem ich nit das gut das alle die welt treẏt
Vnd das ich noch ein jare ſolt uſz ſin ſo lange /
Philoſie was ſageſtŭ nŭ vns gutt^ mere //
Biſtu geſŭnt doch zu lande komen widder here /
Haſtu erworben dinen willen vnd mȳ fromen
Oder haſtu dort keynē ſchaden von ẏn genoen
Bringſtŭ den meiſter ſag dar/nŭ mir du
L alter here
Bl. 33r
Neẏn ſprach der Edell her^ ich hā geliedl not /
da ich dar kome die herſchafft mir groſz ere erbot /
Jch fragte nach ẏm ſie ſagten mir er wer dot /
Die juden mit pila[t] haben ẏn gedoedet /
Nŭ ſag mir philoſie du vill getrŭwer man /
Die mẏn rede ſoltŭ alſo woll verſtan /
Vnd was hat er den juden dort zu leyde gethan
Wes was die ſchuld welch ŭbeltat hat ſie darzu
Here anders nit want ſin gut lere L beweget
Philoſie weyſtu odl haſt icht vernomen
Von wem die ſache uber ẏn zu wege ſÿ komēn
Vnd das ſoltu mir ſagen hie es mag dir fromēn /
gar endelichen vnd gar draet /
Des hoerte ich gerne mere /
Zwar die juden gaben alle pẏlato die ſchuldt
vnd die gemeẏnde junge vnd alt was ȳ nit holt
Die ſin lere empfieng ſin gros gedŭlt
Darumb ſo worēt ſie gemeẏt die judē alle gemeẏne
Nu ſag mir philoſian du getrŭwes faſz /
Vnd was het du pẏlato widdrūb das
Vnd das er ſẏnen Nÿt vnd groſzn haſz /
hat an den gutten man geleẏt
Der ſnoede vnd der vnreẏne /
ich bin betrubet werlich vmb die mere //
Bl. 33v
Zwar ich nam ẏn here da gefangl all zu hant /
Jch leẏt ẏm an ſin beẏn von ẏſen ſtarcke bant
Jch ſmẏt yn mit dem halſze veſt an eẏn want /
Vnnd han yn bewart das mir behaẏt /
Vnd bringen ẏn mit mir here /
Der keẏſz^ ſprach was ſoll der vngetrŭwe hŭnt
Man ſol ẏn ſnell werffen an der tẏber grŭnt
Vnd ſolt ich armer ſiecher nūer werdl geſŭnt /
Das moſz got zu diſſ^ ſtŭnt ewiglich dort erbarmē
Philoſie kŭnſtŭ nit fẏnden einen funt
Jſt dir icht wiſſentlich darūb wordl kŭnt /
Want er die ſiechen lude macht geſŭnt /
Das ſag nŭ on allen nẏt mir vill ſiechē armē
Alſo das ich mẏn leben leng^ frẏſte /
Des langen legers mag ich nūm^ werdl fro /
Vnd es mag mit mir die lenge nit geweren /
Alſo ich moſz v^ſmeltzen recht als eẏn v^fallens
Das dort uff eẏnē felde lẏt vnd wirt zu L ſtro
eẏnem mẏſte /
Philoſian des keẏſz^s ratman zu eſſen lŭdt /
vnd er ſprach edler her^ nŭ habent gŭttl mŭt
Nu hoff ich alle uwer dinge ſollen werdl gŭt /
Des ſolt ir gantzen glauben han /
Vnnd hapt auch got vor aŭgenn
Bl. 34r
Jch han in mynem ſchyff bracht eẏn wẏbes nam
die hat ein dŭch da ſtet des hr^ angeſicht an /
Das ſolt ir her^ alſo mit groſen eren entpfan /
Vnd ſolt es wirdiglichen betten an /
Des wolt ſie groſz v^langen han /
Jch ſatzt ẏr mẏn trŭwe zŭ eÿnem pfande
Vnd alles das ſie hat das lieſz ſie dort
Vnd hat mir nach gefolget uff mẏn wort /
ẏr werdent geſŭnt wolt ir dar an glaubē fort /
Jch habe ſie mit mir on argen wan /
Nŭ bracht daher zu lande /
Der keẏſz^ ſprach wo iſt nŭ myn getruw^ rat
Jſt yemant der da ein liebe zu mir hat
der laſz gebietten uff das lant vnd in der ſtat /
fẏern faſten all zu hant vnd ſich die lute zieren
Man ſoll ſie entpfahen mit groſz eren /
Man ſoll gebietten er ſẏ begeben odl onbegeben /
Vnd das wir alſampt nach ſinē hŭldl ſtreben /
Jch will ẏm dienen dwẏle ich vmer leben /
Darumb will ich ẏn loben nŭ
Vnd vorbaſs vmer mere /
Bl. 34v
Des morgens fruwe kam vill folcks
vor des keyſzers pfort /
Sie ſŭngen nŭwen geſang der vor nẏe was gehor*[?]
Philoſius tradt in des ſchyffes ort
Vnnd er ſprach fraŭwe lobeſam
Nu laſz din cleẏnet ſchaŭwen /
Veronica ſtant uff zu hant vnd was bereẏt
Vnd ſie het angeleẏt ẏr aller beſtes cleẏt /
Sie ginge da hin da ſie das cleynet het geleẏt
Vnd zeugt es alſo wolgethŭn
Den mannen vnd auch den fraŭwen /
Sie nam das duch in yre beyde hende /
Veronica was bereẏt alda zu hant /
All mit den furſten trat vorbas uff das lant
Alda warde yr die aller groſte ere bekant /
Vnd alle die es ſahen an die knietē uff dē ſan*[?]
Viell volckes die knẏeten uff dem ſande da /
die ſŭngen alſampt miſericordia /
Die mann die drŭngen vor die frauwē nach /
Sie beleyten yn in des keyſſers hoff
Vff des keẏſers veſte /
Philoſius danckt den romern uberall /
Vnd mit der frauwen trat er vorbas //
//jn den ſall /
Bl. 35r
Vnd da der kranck keẏſz^ lag in groſz^ qŭale /
Vnd er ſprach edler keyſer her ich bring dir liebe
Da trat ſie vor den keyſz^ alſo linde / L geſte
Veronica vnd da ſie vor dem keẏſ^ ſtŭnde /
Das tuch leyt ſie ẏm uff das angeſicht
vor den mŭnt /
Da ſtunt der kranck keyſz^ uff vnd wart geſŭnt
frolichen von allen ſŭchten ſwere /
glich eẏnem reẏnen kẏnde /
Der keyſz^ ſtŭnt uff vnd kert von ſŭchten roſt /
er ſprach warlich du biſt mȳ here vnd all mẏn troſt /
Der mich von Swer^ kranckheit hat erloſt /
Den wil ich han vor eẏnen got beẏde vorbas
Veronica trat uff vnd kŭndet gottes wort / L vmermere
Da das der keẏſz^ mit jnẏckeit het gehort /
Er ſprach warlich ich will ẏm dienē ver fort /
Vnd ſag mir frauwe on allen ſpott /
Vnd was ſint ſine lere
So das ich ẏm mit flẏſz hie gediene /
Das pater noſter iſt das aller erſt gebet
ẏr laſt uch taŭffen ſẏt an gantzē glaŭbē ſtet /
Dis ſint die lere die got ſinē jŭngern det
Dem ſolt ir nŭ dienen alſo draet /
Da ſchied ſie von ẏm hiene /
Bl. 35v
Veronica nam das angeſicht wŭÿglich
all mit dem edeln furſten ging ſie ſicherlich
Vnd da ſie vorbas kame in das romiſche riche /
Als es der keẏſz^ blickt an Er ſprach wol mir
Sint das dis angeſicht alſzvil krafft hat / L der ſtŭndl
Der keẏſz^ ſprach wo iſt nŭ mÿn getruw^ rat /
Nu wiſt ich gern wie es vmb den den lichnā ſta*[?]
Solt ich den angerochen lan ſin martel vnd ſin
der lẏchnā blibet ner ongerochen / L wunden
Titus der konig Veſpiſian9 uff L der fart
Tÿberiŭs die reẏſen nit lenger ſpart /
Sie zogen gein Jhrl es lag ÿn hart /
keẏn ſteẏn blieb uff dem andern ſtan /
die ſtat wart gar zu brochenn /
Tÿberiŭs der keyſer wart erzornet ſere /
Schnell vnd balde ſprach er zu ſinem here
Vnd vorbas ſollen ſie haben nūer keẏn we*[?]
Wan driſſig juden ſol man geben alhie
vmb eynen pfennÿnge /
Vnd da des keẏſers mŭt alſo ergangen was
Mit allem ſẏnem here er uff das waſſer
Vnd zogen widder heym gein Rome ẏn yr [⟨pallas /⟩] L ſaſz
Vnd hatten alle frolich leben mit //
// mancher hande dinge /
Bl. 36r
Alſo iſt der ſelbe man aŭch ſẏt erſtorben /
Tiberius der edell keẏſz^ lobeſam /
Vnd dŭrch deſz willen das angeſicht gein rome hin ka
Vnd das zu alle ſin getrŭwe dinſt man /
Gott mueſze ẏr ſelen pflegen eben /
den prẏſz hant ſie erworbenn /
Jch Regenbogen ich manen dich vil zart^ got /
der dis liet von dinē angeſicht geſŭnget hat /
ich bit dich here vergẏb vns vnſer mẏſſetat
eẏn lutter bẏcht eyn warer ruwe /
an vnſerm lechſten ende /
Din heilg^ lẏchnam vnſz^ lechſte ſpẏſz ſÿ
Nu mach vns her^ von hauptſchafft ſŭnden frÿ /
Jn allen notten wo wir ſin da wone vns bÿ /
Dins heilgen geẏſtes truwe in vnſer hertz ſende /
Das wir erfullent werden gottes lere /
Vnd des bit ich dich o ſŭſſ^ got du werder ſtam /
Der von den hȳmeln vnder eẏn^ maget brŭſt kam /
Vnd der vns aller menſchē ſŭnde uff ſich name /
Nach diſem tode vnſer freŭde ernŭwe /
durch din^ mŭtter ere amen /
- Holder of rights
- Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main
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- TextGrid Repository (2014). Veronica II. m Ms. Praed. 91. m Ms. Praed. 91. Veronica II. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main. https://hdl.handle.net/11378/0000-0000-02F8-6