277. Die Rüttelweiber.

(S. Bechstein a.a.O. 1530.)


In der Gegend des Kynast und nach dem nahen Riesengebirge zieht der wilde Jäger mit allem seinem Gefolge und wird von den Bewohnern jener Gegend schlechthin der Nachtjäger genannt. Auch dort glauben die Leute, daß er, wie im Voigtlande, die Moosleute und Waldwichtel jage und plage, sie nennen aber die Moosweibchen Rüttelweiber. Für diese giebt es nur eine Rettung vor des Nachtjägers Gewalt und schnellem Griff, wenn sie nämlich an einen abgehauenen Baumstamm kommen, zu dem beim Fällen der Holzhauer gesprochen: »Gott walt's!« Da finden sie dort ein Asyl und Ruhe. Hat aber jener gesprochen: »Walt's Gott!« so schirmt ein solcher Stamm die Weibchen nicht und sie müssen weiter und weiter vor dem Nachtjäger fliehen. Wenn die kleinen Kinder in jener Gegend unruhig sind, und schreien, da droht man ihnen mit den Worten: »Sei still, [305] hörst Du den Nachtjäger? Jetzt kommt er, jetzt holt er das Kind, wenn es nicht ruhig ist.«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. Schlesien und die Niederlausitz. 277. Die Rüttelweiber. 277. Die Rüttelweiber. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-4D6C-8