53. An Otto Busch
53. An Otto Busch
Wiedensahl Montag. [Juni 1868]
Lieber Otto!
Deinen Brief erhielt ich vorgestern. Die Bienen machen Dir viel zu schaffen, wie das auch ganz in der Ordnung ist. Hier geht's auch so. Vom Korbe kam am Freitag der Zweitschwarm und hing sich in Meier's Garten an den Birnbaum; auch wieder nur so ein»Quack«; woraus wohl auch nur [47] im günstigsten Falle etwas werden wird. – Du schreib[s]t, wir sollten Dir die vier übrigen Kästen voll »Rähmchen« machen laßen. Thu das ja nicht, sondern bleib bei den zwei Reihen Stäbchen; es läßt sich gut damit handtiren, zugleich sind sie dauerhaft, während die Rähmchen nie so genau gearbeitet werden können oder doch im Stocke nie solch gleichmäßiger Temperatur und Feuchtigkeit oder Trockenheit ausgesetzt sind, daß sie nicht durch Verziehen oder Ausluken den größten Verdruß brächten; dazu kommen sie theurer, als der ganze Kasten.
Morgen früh wollen Mama und ich einen Abstecher nach Lüethorst machen. Ich hatte eigentlich in Hannover etwas zu besorgen; daraus ist dann der erweiterte Plan entstanden. Freitag wollen wir zurück kehren.
Warum mag Herman nicht schreiben? Mama wartet mit Sehnsucht auf einen Brief.
Die Verse schreib doch unter den Vetter, wenn du ihn aufgeklebt hast. Meine Empfehlung an Frau Keßler. – Mama und die Übrigen laßen grüßen.
Wilhelm.