115. Das Eierlesen in Remingsheim.

Ehemals war in Remingsheim auch der Brauch des Eierlesens. Am Ostermontag sammelte man in den Häusern herum Eier. Nachmittags etwa 1 Uhr ging die Feierlichkeit an. Man legte auf einem freien Platze Eier in bestimmter Ferne von einander weg. Die Wette begann. Einer der Bursche von Remingsheim fing sie an aufzulesen beim äußersten der ganzen Reihe. Eine Gelte mit Spreu stand in Bereitschaft, worein er eines um das andere zu werfen hatte. Während dessen mußte ein Anderer nach Rottenburg laufen und da etwas holen. Kam er wieder zurück, bevor der Eierleser fertig war, so hatte er die Wette gewonnen und ihm gehörten alle Eier. Dabei machte er seinen Weg so schnell als möglich und hatte eine Gerte in der Hand, mit welcher er um sich schlug, damit ihn Niemand in seinem [89] Lauf aufhalte. War aber der Eierleser fertig und hatte er nicht ein Ei zerbrochen, so hatte er's gewonnen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sitten und Gebräuche. Sitten und Gebräuche. 1.. 115. Das Eierlesen in Remingsheim. 115. Das Eierlesen in Remingsheim. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0818-C